DE102005057544B4 - Verfahren zum Steuern der Stromaufnahme einer selbstverstärkenden elektromechanischen Bremse - Google Patents

Verfahren zum Steuern der Stromaufnahme einer selbstverstärkenden elektromechanischen Bremse Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Steuerung der Stromaufnahme einer elektromechanischen Bremse für ein Rad eines Fahrzeugs, wobei die Bremse einen elektrischen Aktuator, der auf eine Bremsanforderung hin eine Betätigungskraft erzeugt und auf zumindest ein Reibglied wirkt, um dieses zum Hervorrufen einer Reibkraft gegen ein abzubremsendes Bauteil der Bremse zu drücken, und eine zwischen dem Reibglied und dem elektrischen Aktuator angeordnete Selbstverstärkungseinrichtung aufweist, die zur Selbstverstärkung der vom elektrischen Aktuator erzeugten Betätigungskraft führt,
gekennzeichnet durch die Schritte:
– Feststellen, ob die Drehgeschwindigkeit des abzubremsenden Bauteils im Wesentlichen Null ist,
– Bestimmen der aktuell wirkenden Bremskraft und Vergleichen derselben mit einer angeforderten Bremskraft, falls die Geschwindigkeit des abzubremsenden Bauteils im Wesentlichen Null ist,
– Begrenzen der Stromaufnahme des Aktuators auf einen vorbestimmten Wert, wenn die aktuell wirkende Bremskraft kleiner als die angeforderte Bremskraft ist, und
– Aufheben der Begrenzung der Stromaufnahme des Aktuators, wenn die aktuell wirkende Bremskraft größer als...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern der Stromaufnahme einer elektromechanischen Bremse für ein Fahrzeug, wobei die Bremse einen elektrischen Aktuator, der auf eine Bremsanforderung hin eine Betätigungskraft erzeugt und auf zumindest ein Reibglied wirkt, um dieses zum Hervorrufen einer Reibkraft gegen ein abzubremsendes Bauteil der Bremse zu drücken, und eine zwischen dem Reibglied und dem elektrischen Aktuator angeordnete Selbstverstärkungseinrichtung aufweist, die zur Selbstverstärkung der vom elektrischen Aktuator erzeugten Betätigungskraft führt.
  • Elektromechanischen Bremsen mit einer Selbstverstärkungseinrichtung, beispielsweise bekannt aus dem deutschen Patent 198 19 564 , liegt das Funktionsprinzip zugrunde, mit einer relativ kleinen, von einem elektrischen Aktuator erzeugten Betätigungskraft ein Reibglied der Bremse in Kontakt mit dem abzubremsenden Bauteil der Bremse zu bringen, das beispielsweise eine Bremsscheibe sein kann. Die sich drehende Bremsscheibe übt auf das Reibglied eine Mitnahmekraft aus, sobald das Reibglied in Kontakt mit der Bremsscheibe gerät. Häufig umfasst die Selbstverstärkungseinrichtung eine Keilanordnung mit einer oder mehreren Keilflächen. Solchermaßen ausgestaltete Bremsen werden als elektromechanische Keilbremsen bezeichnet. Die zuvor erwähnte Mitnahmekraft bewegt bei einer solchen Bremse das Reibglied auf der oder den Keilflächen der Keilanordnung entlang, die unter einem Keilwinkel zur Bremsscheibe angeordnet sind. Durch das Herauflaufen auf den Keilflächen wird das Reibglied stärker an die Bremsscheibe ge presst, so dass die auf das Reibglied wirkende Zuspannkraft selbsttätig stark erhöht wird, d.h. ohne dass der elektrische Aktuator der Bremse eine höhere Betätigungskraft aufbringen muss. In Abhängigkeit von dem zwischen dem Reibglied und der Bremsscheibe jeweils herrschenden Reibkoeffizient und vom gewählten Keilwinkel können bei einer solchen Bremse Zustände auftreten, in denen das Reibglied selbst nach Wegfall der vom elektrischen Aktuator erzeugten Betätigungskraft immer stärker an die Bremsscheibe gepresst wird, weil das Reibglied die Keilflächen) immer weiter hinaufläuft.
  • Probleme können bei selbstverstärkenden elektromechanischen Bremsen in Betriebszuständen auftreten, in denen die normalerweise hohe Selbstverstärkung gering ist oder überhaupt nicht vorhanden ist. In solchen Betriebszuständen würde der elektrische Aktuator der Bremse versuchen, durch Erhöhen seiner Stromaufnahme eine angeforderte Bremskraft auch tatsächlich bereitzustellen. Weil ihm in den genannten Betriebszuständen jedoch keine Selbstverstärkung behilflich ist, kann seine Stromaufnahme dabei so groß werden, dass Teile des elektrischen Aktuators Schaden nehmen, beispielsweise können elektrische Spulen überhitzen oder sogar durchbrennen. Auch wird durch eine derart hohe Stromaufnahme des elektrischen Aktuators das Bordnetz des Fahrzeuges stark belastet.
  • Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die Stromaufnahme einer elektromechanischen Bremse intelligent zu steuern und dabei insbesondere zu verhindern, dass es unnötigerweise zu einer hohen Stromaufnahme des elektrischen Aktuators der Bremse kommt, die das Fahrzeugbordnetz stark belastet und den elektrischen Aktuator möglicherweise schädigt.
  • Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen.
  • Vorgeschlagen wird demnach, in einem Verfahrensschritt festzustellen, ob die Drehgeschwindigkeit des abzubremsenden Bauteils im Wesentlichen Null ist, d.h. ob das Fahrzeug sich beispielsweise im Stillstand befindet. In einem weiteren Verfahrensschritt wird die aktuell wirkende Bremskraft bestimmt und mit einer angeforderten Bremskraft verglichen, falls die Drehgeschwindigkeit des abzubremsenden Bauteils im Wesentlichen Null ist. Sodann wird, wenn die aktuell wirkende Bremskraft kleiner als die angeforderte Bremskraft ist, die Stromaufnahme des Aktuators auf einen vorbestimmten Wert begrenzt, der für den Aktuator unschädlich ist. Dieser vorbestimmte Wert entspricht vorzugsweise einer Stromaufnahme des Aktuators, die das Fahrzeugbordnetz über einen langen Zeitraum bereitstellen kann. Schließlich wird die Begrenzung der Stromaufnahme des Aktuators aufgehoben, wenn die aktuell wirkende Bremskraft größer als die angeforderte Bremskraft ist.
  • Entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ermittelt, ob ein Betriebszustand der Bremse vorliegt, in dem keine oder jedenfalls nicht die volle Selbstverstärkung verfügbar ist. Hierzu wird nicht nur bestimmt, ob die Drehgeschwindigkeit des abzubremsenden Bauteils Null oder annähernd Null ist, sondern es wird zusätzlich auch noch festgestellt, ob die Selbstverstärkungseinrichtung sich in einem Zustand befindet, der bei einer Drehung des abzubremsenden Bauteils in eine vorgegebene Drehrichtung eine sofortige Selbstverstärkung ermöglicht. Umfasst beispielsweise die Selbstverstärkungseinrichtung eine Keilanordnung mit Keilen, die eine Selbstverstärkung in Vorwärtsfahrt und in Rückwärtsfahrt ermöglichen, dann wird erfindungsgemäß bestimmt, ob die zur Drehrichtung des abzubremsen den Bauteils passenden Keilflächen miteinander in Eingriff sind, d.h. diejenigen Keilflächen, die bei der gegebenen Drehrichtung des abzubremsenden Bauteils eine Selbstverstärkung bewirken. Dreht sich das abzubremsende Bauteil und befinden sich diejenigen Keilflächen der Selbstverstärkungseinrichtung in Eingriff, mit denen bei der vorliegenden Drehrichtung keine Selbstverstärkung erzielt werden kann, dann wird ebenfalls die Stromaufnahme des Aktuators auf den vorbestimmten Wert begrenzt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren geht von der Erkenntnis aus, dass eine Selbstverstärkung bei einem Fahrzeugstillstand oder nahe einem Fahrzeugstillstand oder in anderen Situationen, in denen das abzubremsende Bauteil stillsteht, nicht vorhanden oder jedenfalls sehr gering ist. In solchen Situationen ist daher die Wahrscheinlichkeit groß, dass die eingangs erläuterten, unerwünschten Betriebszustände auftreten. Zur Erkennung solcher Zustände wird deshalb im erfindungsgemäßen Verfahren festgestellt, ob die Drehgeschwindigkeit des abzubremsenden Bauteils im Wesentlichen Null ist. Trifft Letzteres zu, dann wird die aktuell wirkende Bremskraft bestimmt und mit einer gegebenenfalls angeforderten Bremskraft verglichen. Ist die angeforderte Bremskraft höher als die aktuell wirkende Bremskraft, dann wird die Stromaufnahme des Aktuators auf den vorbestimmten Wert begrenzt.
  • Diesem Verfahrensschritt liegt die Überlegung zugrunde, dass ansonsten in einer Situation, in der die Selbstverstärkung nicht oder nahezu nicht vorhanden ist, die Stromaufnahme des Aktuators dann stark ansteigen muss (um der Bremsanforderung nachzukommen), wenn die angeforderte Bremskraft deutlich größer als die aktuell wirkende Bremskraft ist, und dass andererseits etwa bei einem Fahrzeugstillstand, wenn die Selbstverstärkung nicht oder nahezu nicht vorhanden ist, eine hohe Bremskraftanforderung in der Regel objektiv unnötig ist.
  • Tritt der Fahrer eines Kraftfahrzeugs beispielsweise bei einem auf einer ebenen Fläche stillstehenden Fahrzeug kräftig auf das Bremspedal, so erzeugt er eine entsprechend hohe Bremskraftanforderung, die objektiv nicht notwendig ist, um das Fahrzeug am Wegrollen zu hindern. Eine Begrenzung der Stromaufnahme des elektrischen Aktuators der Bremse in solchen Situationen ist daher sinnvoll und nicht störend.
  • Ist hingegen die aktuell wirkende Bremskraft größer als die angeforderte Bremskraft, dann soll erfindungsgemäß keine Begrenzung der Stromaufnahme des Aktuators eintreten bzw. eine solche soll aufgehoben werden, wenn sie bestanden hat, um es dem elektrischen Aktuator in jedem, Fall zu ermöglichen, eine die aktuell wirkende Bremskraft vermindernde Position einzunehmen.
  • Mit anderen Worten, der elektrische Aktuator soll dann, wenn die angeforderte Bremskraft kleiner als die aufgrund der Aktuatorposition aktuell wirkende Bremskraft ist, nicht durch eine begrenzte Stromaufnahme daran gehindert sein eine Position einzunehmen, die die aktuell wirkende Bremskraft reduziert und der tatsächlich angeforderten Bremskraft entspricht.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren stellt somit sicher, dass bei einem Fahrzeugstillstand der elektrische Aktuator nicht überlastet und das Fahrzeugbordnetz nicht unnötig belastet wird. Andererseits wird mit der auf den vorbestimmten Wert begrenzten Stromaufnahme des Aktuators auch sichergestellt, dass das Reibglied oder die Reibglieder der Bremse in Kontakt mit dem abzubremsenden Bauteil der Bremse gehalten werden, um bei einer plötzlich auftretenden Fahrzeugbewegung den sich dann sofort einstellenden Selbstverstärkungseffekt für eine gegebenenfalls erforderliche Bremsung des Fahrzeugs ausnutzen zu können.
  • Der Schritt des Feststellens, ob die Drehgeschwindigkeit des abzubremsenden Bauteils im Wesentlichen Null ist, kann beispielsweise durch Auswerten der Signale eines Raddrehzahlsensors ausgeführt werden. Vorzugsweise wird dann nicht nur die Drehbewegung des abzubremsenden Bauteils einer einzigen Bremse ausgewertet, sondern man führt diesen Schritt bei mehreren Bremsen des Fahrzeugs gleichzeitig durch, um beispielsweise Situationen erkennen zu können, in denen nur ein Fahrzeugrad blockiert, etwa weil es sich beim Bremsen auf einem Untergrund mit sehr geringem Reibwert befindet. Alternativ und/oder zusätzlich können zur Durchführung dieses Schrittes auch Sensoren verwendet werden, die die Relativbewegung des Fahrzeuges bezüglich der Fahrbahn erfassen.
  • Die Bestimmung der aktuell wirkenden Bremskraft kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die aktuell wirkende Bremskraft auf der Basis der aktuell wirkenden Normalkraft bestimmt, d.h. auf der Basis derjenigen Kraft, die das Reibglied in einer Richtung normal zur Kontaktfläche des abzubremsenden Bauteils der Bremse gegen dieses Bauteil drückt. Ist das abzubremsende Bauteil eine Bremsscheibe, dann wirkt die Normalkraft senkrecht auf die Bremsscheibenoberfläche. Die in einer elektromechanischen Bremse jeweils wirkende Normalkraft kann beispielsweise durch geeignete Sensoren wie etwa Dehnungsmessstreifen einfach ermittelt werden.
  • Gemäß einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die aktuell wirkende Bremskraft auf der Basis des aktuell wirkenden Bremsmoments bestimmt. Gemäß einer noch weiteren Alternative wird die aktuell wirkende Bremskraft auf der Basis der aktuellen Aktuatorposition bestimmt. Man unterstellt dabei, dass jeder Aktuatorposition eine bestimmte Bremskraft zugeordnet ist, und dies ist in erster Näherung auch der Fall. Abweichungen, die sich beispielsweise aus temperaturbedingten Reibwertschwankungen ergeben, können in dem erfindungsgemäßen Verfahren durch Korrekturfaktoren berücksichtigt werden.
  • Wie bereits eingangs ausgeführt, besteht die Selbstverstärkungseinrichtung häufig aus einer Keilanordnung. Dann wird vorzugsweise die aktuell wirkende Bremskraft auf der Basis der Stellung eines Keils der Keilanordnung bestimmt. Auch hierbei wird die Tatsache ausgenutzt, dass die aktuelle Keilstellung mit der aktuell wirkenden Bremskraft korreliert. Temperaturbedingte Reibwertschwankungen können durch Korrekturfaktoren berücksichtigt werden. Die Bestimmung der aktuell wirkenden Bremskraft auf der Grundlage der aktuellen Keilstellung kann auch zusätzlich zu einer der vorgenannten anderen Bestimmungsarten durchgeführt werden, um die Zuverlässigkeit der Bestimmung der aktuell wirkenden Bremskraft zu verbessern.
  • Erfindungsgemäß wird die Stromaufnahme des Aktuators unter bestimmten Bedingungen auf einen vorbestimmten Wert begrenzt. Dieser vorbestimmte Wert braucht nicht unveränderlich zu sein, sondern kann von bestimmten Parametern abhängig sein. Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der vorbestimmte Wert, auf den die Stromaufnahme des Aktuators begrenzt wird, abhängig von der Neigung des Untergrundes, auf dem sich ein die elektromechanische Bremse enthaltendes Fahrzeug befindet. Gemeint ist hier die Neigung des Untergrundes in Richtung der Fahrzeuglängsachse. Berücksichtigt werden soll damit ein unter Umständen erhöhter Bremskraftbedarf eines an einer Steigung zum Stillstand gelangenden Fahrzeuges. Zu berücksichtigen ist dabei allerdings auch, dass eine selbstverstärkende elektromechanische Bremse in einem Fahrzeug, das an einer Steigung steht, bereits durch eine kleine Fahrzeugbewegung wieder in einen selbstverstärkenden Betriebszustand gerät.
  • Der vorbestimmte Wert, auf den die Stromaufnahme des Aktuators erfindungsgemäß begrenzt wird, kann auch abhängig vom Beladungszustand des Fahrzeuges sein, welches die elektromechanische Bremse enthält. Um ein unbeladenes Fahrzeug auf einer ebenen Fläche am Wegrollen zu hindern, reicht eine geringere Bremskraft aus, als wenn das gleiche Fahrzeug beladen ist. Entsprechend kann bei unbeladenem Fahrzeug der vorbestimmte Wert kleiner gewählt werden als bei beladenem Fahrzeug.
  • Ferner kann der vorbestimmte Wert, auf den die Stromaufnahme des Aktuators begrenzt wird, abhängig vom aktuellen Reibwert zwischen dem Reibglied und dem abzubremsenden Bauteil der Bremse sein. Wird beispielsweise ein Fahrzeug mit heißgefahrenen Bremsen abgestellt, ist der aktuelle Reibwert zwischen den Reibgliedern und den abzubremsenden Bauteilen der Bremse geringer, so dass eine höhere Bremskraft zum Halten des Fahrzeuges in seiner Position erforderlich ist. Der vorbestimmte Wert, auf den die Stromaufnahme des Aktuators begrenzt wird, wird daher mit abnehmendem Reibwert ansteigen.
  • Schließlich kann der vorbestimmte Wert, auf den die Stromaufnahme des Aktuators begrenzt wird, abhängig von der angeforderten Bremskraft sein. Beispielsweise kann die Stromaufnahme des Aktuators so begrenzt werden, dass immer mindestens 50% der angeforderten Bremskraft erzeugt werden kann. Statt des Wertes von 50% kann selbstverständlich ein anderer als geeignet erscheinender Prozentwert der angeforderten Bremskraft als untere Grenze gewählt werden, die von dem elektrischen Aktuator durch eine entsprechende Stromaufnahme noch erreicht werden können muss.
  • Gemäß einer Abwandlung diese Vorgehensweise kann der die untere Grenze darstellende Prozentwert auch in Abhängigkeit bestimmter Parameter variieren, z.B. Neigung des Untergrundes, Temperatur der Bremse, Fahrzeugbeladung etc.. Sofern eine Begrenzung der Stromaufnahme des Aktuators bereits aktiv ist, kann diese bei einem Anstieg der angeforderten Bremskraft teilweise aufgehoben werden, d.h., die Begrenzung der Stromaufnahme des Aktuators wird so gesteuert, dass immer mindestens der gewählte, als untere Grenze dienende Prozentwert der angeforderten Bremskraft erreicht werden kann. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass trotz der Begrenzung der Stromaufnahme des Aktuators eine den herrschenden Umständen angepasste Bremskraft bereitgestellt werden kann.
  • Es wurde bereits erläutert, dass eine Begrenzung der Stromaufnahme des Aktuators unter bestimmten Umständen nicht eintritt bzw. aufgehoben wird, wenn sie eingetreten war. In erster Linie soll dadurch sichergestellt werden, dass eine Verringerung der aktuell wirkenden Bremskraft immer möglich sein muss und nicht durch eine begrenzte Stromaufnahme des elektrischen Aktuators behindert wird. Beispielsweise muss es immer möglich sein, den Keil bzw. die Keile der Keilanordnung einer Selbstverstärkungseinrichtung zurückzuziehen, um die aktuell wirkende Bremskraft zu vermindern.
  • Gemäß einer Aus- gestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Begrenzung der Stromaufnahme des Aktuators auch dann aufgehoben, wenn der Aktuator sich nahe seiner Null-Stellung befindet, d.h. nahe derjenigen Stellung, die er im unbetätigten Zustand der Bremse einnimmt. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass ein Keil der Keilanordnung der Selbstverstärkungseinrichtung sich in einer unerwünschten Richtung bewegt.
  • Die Begrenzung der Stromaufnahme des Aktuators wird bei bevorzugten Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens gleitend aufgehoben. Auf diese Weise lassen sich die Übergänge in andere Regelungsmodi der elektromechanischen Bremse besser gestalten, beispielsweise der Übergang in den normalen Bremsbetrieb bei sich bewegendem Fahrzeug.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren löst auf elegante Weise ein insbesondere bei elektromechanischen Bremsen mit hohem Selbstverstärkungsfaktor auftretendes Problem, ohne dass es zu Nachteilen im normalen Betrieb der Bremse kommt.
  • Anhand der beigefügten einzigen Figur, die ein schematisches Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens darstellt, soll ein Ausführungsbeispiel dieses Verfahrens näher erläutert werden.
  • In einem ersten Verfahrensschritt 10 wird festgestellt, ob das abzubremsende Bauteil einer Bremse, hier eine Bremsscheibe, sich dreht oder nicht. Dies kann einfach durch das Auswerten der Signale eines bei heutigen Radbremsen ohnehin zumeist vorhandenen Raddrehzahlsensors erfolgen. Hat dieser Verfahrensschritt zum Ergebnis, dass die Bremsscheibe sich dreht, schreitet das Verfahren zum Verfahrensschritt 20 fort, in dem überprüft wird, ob ein Keil einer Selbstverstärkungseinrichtung sich in Drehrichtung der Bremsscheibe in Eingriff befindet, d.h. ob diejenigen Keilflächen der Selbstverstärkungseinrichtung aktiv sind, die bei der gegebenen Drehung der Bremsscheibe eine Selbstverstärkung bewirken. Ist dies der Fall, kommt keine Strombegrenzung des Aktuators zum Tra gen und die Steuerung der Bremse geht in ihren normalen Bremskraftregelungsmodus über.
  • Wird hingegen im Verfahrensschritt 20 festgestellt, dass sich die Keilflächen in Eingriff befinden, die für eine Selbstverstärkung in einer der sensierten Drehrichtung entgegengesetzten Drehrichtung der Bremsscheibe zuständig sind, dann führt das Verfahren den Schritt 30 aus, in dem bestimmt wird, ob die aktuell wirkende Bremskraft kleiner als die angeforderte Bremskraft ist. Falls ja, wird die Stromaufnahme des elektrischen Aktuators der Bremse begrenzt. Falls nein, findet keine Begrenzung der Stromaufnahme des Aktuators statt.
  • Zum Verfahrensschritt 30 springt das Verfahren auch, wenn im ersten Verfahrensschritt 10 festgestellt wird, dass die Bremsscheibe sich nicht dreht.

Claims (14)

  1. Verfahren zur Steuerung der Stromaufnahme einer elektromechanischen Bremse für ein Rad eines Fahrzeugs, wobei die Bremse einen elektrischen Aktuator, der auf eine Bremsanforderung hin eine Betätigungskraft erzeugt und auf zumindest ein Reibglied wirkt, um dieses zum Hervorrufen einer Reibkraft gegen ein abzubremsendes Bauteil der Bremse zu drücken, und eine zwischen dem Reibglied und dem elektrischen Aktuator angeordnete Selbstverstärkungseinrichtung aufweist, die zur Selbstverstärkung der vom elektrischen Aktuator erzeugten Betätigungskraft führt, gekennzeichnet durch die Schritte: – Feststellen, ob die Drehgeschwindigkeit des abzubremsenden Bauteils im Wesentlichen Null ist, – Bestimmen der aktuell wirkenden Bremskraft und Vergleichen derselben mit einer angeforderten Bremskraft, falls die Geschwindigkeit des abzubremsenden Bauteils im Wesentlichen Null ist, – Begrenzen der Stromaufnahme des Aktuators auf einen vorbestimmten Wert, wenn die aktuell wirkende Bremskraft kleiner als die angeforderte Bremskraft ist, und – Aufheben der Begrenzung der Stromaufnahme des Aktuators, wenn die aktuell wirkende Bremskraft größer als die angeforderte Bremskraft ist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ermittelt wird, ob ein Betriebszustand der Bremse vorliegt, in dem keine oder jedenfalls. nicht die volle Selbstverstärkung verfügbar ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die aktuell wirkende Bremskraft auf der Basis der aktuell wirkenden Normalkraft bestimmt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die aktuell wirkende Bremskraft auf der Basis des aktuell wirkenden Bremsmomentes bestimmt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die aktuell wirkende Bremskraft auf der Basis der aktuellen Aktuatorposition bestimmt wird.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Selbstverstärkungseinrichtung eine Keilanordnung umfasst und dass alternativ oder zusätzlich die aktuell wirkende Bremskraft auf der Basis der Stellung eines Keil der Keilanordnung bestimmt wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzung der Stromaufnahme des Aktuators aufgehoben wird, wenn der Aktuator sich nahe seiner Nullstellung befindet.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzung der Stromaufnahme des Aktuators gleitend aufgehoben wird.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der vorbestimmte Wert, auf den die Stromaufnahme des Aktuators begrenzt wird, abhängig von der Neigung des Untergrundes ist, auf dem sich ein die elektromechanische Bremse enthaltendes Fahrzeug befindet.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der vorbestimmte Wert, auf den die Stromaufnahme des Aktuators begrenzt wird, abhängig vom aktuellen Reibwert zwischen dem Reibglied und dem abzubremsenden Bauteil der Bremse ist.
  11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der vorbestimmte Wert, auf den die Stromaufnahme des Aktuators begrenzt wird, abhängig von der angeforderten Bremskraft ist.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromaufnahme des Aktuators so begrenzt wird, dass der Aktuator einen vorbestimmten Anteil der angeforderten Bremskraft erzeugen kann.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der vorbestimmte Anteil parameterabhängig variiert wird.
  14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das abzubremsende Bauteil eine Bremsscheibe ist.
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