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Die
Erfindung betrifft eine Leitungsverlegung an einem Hohlprofilträger einer
Kraftwagenkarosserie der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
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Eine
derartige Leitungsverlegung ist bereits aus der
DE 100 17 433 A1 zur Verlegung
von Leitungsabschnitten eines Fluid-Kreislaufs an einem Motorträger einer
Kraftwagenkarosserie bekannt. Der als Hohlprofilträger ausgebildete
Motorträger
bildet mit seinem umlaufend geschlossenen Hohlquerschnitt einen
Leitungskanal zur Aufnahme von zwei zugehörigen Leitungsabschnitten,
wobei die als Rohrprofile ausgebildeten Leitungsabschnitte in ihrer Einbaulage
jeweils entlang einer zugehörigen
Kanalwand des Motorträgers
verlaufen und über
eine Schweißnaht
mit dieser verbunden sind. An ihren beiden einander entgegengesetzten
Endbereichen weisen die beiden Leitungsabschnitte jeweils einen
abgebogenen Anschlussabschnitt auf, der seitlich vom Leitungsabschnitt
abragt und eine zugehörige
Durchtrittsöffnung
in der gegenüberliegenden
Kanalwand des Motorträgers
durchsetzt. Die Anschlussabschnitte sind jeweils an ihrem aus dem
Motorträger
herausstehenden Ende mit einem zugehörigen Schnellkupplungsverschluss
oder einem Anschlussstutzen versehen, über welchen der zugehörigen Leitungsabschnitt
an das Leitungssystem des Fluid-Kreislaufs anzuschließen ist.
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Durch
die Verlegung der Leitungsabschnitte im Hohlraum des Motorträgers steht
im Motorraum des Kraftwagens mehr Bauraum zur Verfügung. Des Weiteren
kann durch die angeschweißten
Rohrprofile die Steifigkeit und Festigkeit des Motorträgers erhöht werden.
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In
der genannten Druckschrift ist nicht offenbart, in welcher Weise
die Montage der Rohrprofile am Motorträger abläuft. Es wird jedoch davon ausgegangen,
dass der Motorträger
aus miteinander verschweißten
Blechsschalen zusammengesetzt ist und die Rohrprofile bereits bei
der Herstellung des Motorträgers
in den zu diesem Zeitpunkt noch offenen Querschnitt einer zugehörigen Blechschale
eingelegt und mit dieser verschweißt werden. Durch diese Art der
Montage ist die Herstellung des Motorträgers verhältnismäßig zeit- und kostenintensiv.
Des Weiteren ist die konstruktive Freizügigkeit bei der Auswahl eines
geeigneten Materials für
die Leitungsabschnitte stark eingeschränkt, weil die Leitungsabschnitte
zum einen mit dem Motorträger
verschweißbar
sein müssen
und zum anderen die bei der Lackierung des Motorträgers entstehende
Wärme überstehen
müssen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Leitungsverlegung an einem Hohlprofilträger einer
Kraftwagenkarosserie der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten
Art dahingehend zu verbessern, dass eine besonders einfache und
kostengünstige
Verlegung des Leitungsabschnitts ermöglicht wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Weitere die Erfindung in vorteilhafter Weise ausgestaltende Merkmale
enthalten die Unteransprüche.
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Der
mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, dass der Leitungsabschnitt
am fertig eingebauten und lackierten Hohlprofilträger verlegt
werden kann. Hierzu weist der Hohlprofilträger an einer Stirnseite eine
Einführöffnung auf, über welche
der Leitungsabschnitt bei der Montage in den Leitungskanal einführbar ist.
Die Festlegung des Leitungsabschnitts im Leitungskanal erfolgt über den
Anschlussabschnitt, der am Öffnungsrand
der Durchtrittsöffnung zu
befestigen ist.
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Der
Leitungsabschnitt und der Anschlussabschnitt können besonders kostengünstig und
montagefreundlich einteilig ausgebildet sein, wobei der Anschlussabschnitt
und der Kanalquerschnitt des Leitungskanals derart aufeinander abgestimmt
sind, dass der Anschlussabschnitt bei der Montage vom Leitungskanal
aus in die zugehörige
Durchtrittsöffnung
einsetzbar ist.
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Der
Anschlussabschnitt kann in besonders einfacher Weise auch nach der
Lackierung des Hohlprofilträgers über lösbare Befestigungsmittel
am Öffnungsrand
der Durchtrittsöffnung
zu befestigen sein, wobei besonders zuverlässige und montagefreundliche
Rastverbindungsmittel vorgesehen sein können. Die Rastverbindungsmittel
können
dabei besonders einfach und kostengünstig einteilig mit dem Anschlussabschnitt
ausgebildet sein.
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Um
Fertigungstoleranzen bei der Montage in einfacher Weise ausgleichen
zu können,
kann der Leitungsabschnitt durch eine Schlauchleitung gebildet sein.
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Vom
Leitungsabschnitt können
zwei voneinander beabstandete Anschlussabschnitte abgewinkelt sein,
die in der Einbaulage jeweils eine zugehörige Durchtrittsöffnung in
einer Kanalwand des Hohlprofilträgers
durchsetzen, wobei die Anschlussabschnitte zur besonders zuverlässigen Festlegung
des Leitungs abschnitts im Leitungskanal jeweils am Öffnungsrand
der zugehörigen
Durchtrittsöffnung
zu befestigen sind. Um den Leitungsabschnitt besonders einfach und
platzsparend entlang einem vorderen Radeinbau der Karosserie zu
verlegen, kann der Hohlprofilträger
ein an den Radeinbau angrenzender unterer Längsträger des Karosserievorbaus sein,
wobei der Leitungskanal im Bereich des Radeinbaus verläuft.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand einer zeichnerischen Darstellung näher erläutert.
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In
der Darstellung zeigen:
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1 einen
rechten seitlichen Vorbaubereich einer Kraftwagenkarosserie in einer
perspektivischen Ansicht von schräg vorn,
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2 einen
Schnitt durch einen rechten Längsträger der
Karosserie gemäß der Linie
II-II in 1 und
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3 ein
Hilfswerkzeug zur Verlegung eines Leitungsabschnitts in einem Leitungskanal
des Längsträgers in
einer Draufsicht.
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In 1 ist
von einem in Blechschalenbauweise ausgeführten Vorbau 10 einer
Kraftwagenkarosserie nur ein rechter seitlicher Bereich mit einer rechten
Seitenwand 11 und einem daran angrenzenden seitlichen Bereich
einer in Wagenquerrichtung verlaufenden Stirnwand 12 gezeigt,
welche eine nicht gezeigte Fahrgastzelle der Karosserie von einem Motor-Aggregateraum
trennt.
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Die
Seitenwand 11 umfasst einen oberen 14 sowie einen
unteren vorderen Längsträger 20,
wobei die beiden Längsträger 14 und 20 jeweils
im Wesentlichen gerade in Wagenlängsrichtung
zwischen einem nicht gezeigten Frontmodul und einer rechten A-Säule der Karosserie verlaufen.
Der obere 14 und der untere Längsträger 20 bilden an ihren
vorderen Enden jeweils einen Verbindungsflansch, der in üblicher
Weise mit einem oberen bzw. unteren Querträger des Frontmoduls verschraubt
ist.
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Zwischen
oberem 14 und unterem Längsträger 20 der
Seitenwand 11 verläuft
ein in Blechschalenbauweise ausgeführter rechter Radkasten 16,
der an seinem oberen Rand durch Punktschweißung mit dem oberen Längsträger 14 und
an seinem unteren Rand ebenfalls durch Punktschweißung mit
dem oberen Wandbereich 22 des unteren Längsträgers 20 verbunden
ist.
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Der
untere Längsträger 20 ist
als Hohlprofilträger
ausgebildet und aus mehreren Blechschalen zusammengesetzt, welche
durch Punktschweißung miteinander
verbunden sind, wobei der untere Längsträger 20 über seine
gesamte Länge
einen etwa rechteckförmigen
Hohlquerschnitt aufweist, der umlaufend von Wandbereichen des Längsträgers geschlossen
ist. Der vom unteren Längsträger 20 umschlossene
Hohlkanal ist als Leitungskanal 23 zur Verlegung eines
zugehörigen
Leitungsabschnitts 30 vorgesehen, wobei der obere 22 und
der untere sowie die beiden seitlichen Wandbereiche des Längsträgers 20 die
Kanalwände
des Leitungskanals 23 bilden.
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Der
Leitungskanal 23 ist von vorne aus über an der vorderen Stirnseite 21 des
unteren Längsträgers 20 angeordnete
Einführöffnung 25 zugänglich. Die
vordere Stirnseite 21 des unteren Längsträgers 20 umfasst einen
rechteckförmig
umlaufenden Rahmen, welcher durch die vorderen Schmalseiten der Kanalwände des
Längsträgers 20 gebildet
ist, wobei der Rahmen die rechteckförmige Einführöffnung 25 begrenzt,
so dass die Einführöffnung 25 denselben Hohlquerschnitt
wie der Leitungskanal 23 aufweist. Von dem rechteckförmig umlaufenden
Rahmen der vorderen Stirnseite 21 ist ein nicht gezeigter
streifenförmiger
Flanschbereich abgewinkelt, wobei der weitgehend vertikal verlaufende
Flanschbereich mit zugehörigen
Befestigungslöchern
versehen ist, an welchen der Flanschbereich mit einer gegenüberliegenden
Anlagefläche
des Frontmoduls zu verschrauben ist.
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In
Verbindung mit 2 ist ersichtlich, dass der
einteilig als formstabiler Schlauch aus Kunststoffmaterial hergestellte
Leitungsabschnitt 30 mit seinem mittleren Längenabschnitt 31 vollständig im
Hohlquerschnitt des Leitungskanals 23 angeordnet ist und
parallel beabstandet zum oberen Wandbereich 22 des unteren
Längsträgers 20 verläuft. Am
seinem vorderen und hinteren Endbereich weist der Leitungsabschnitt 30 jeweils
einen Anschlussabschnitt 32 bzw. 32', der einteilig mit dem Leitungsabschnitt 20' ausgebildet
und nach oben hin vom mittleren Längenabschnitt 31 abgebogen
ist.
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Die
beiden weitgehend vertikal verlaufenden Anschlussabschnitte 32 bzw. 32' durchsetzten
jeweils eine zugehörige
kreisförmige
Durchtrittsöffnung 24 bzw. 24' im oberen Wandbereich 22 des
Längsträgers 20 und
stehen nach oben hin aus dem Längsträger 20 heraus.
Die vordere Durchtrittsöffnung 24 ist dabei
unmittelbar vor dem Radkasten 16 und die hintere Durchtrittsöffnung 24' im Bereich
zwischen Radkasten 16 und der Stirnwand 12 angeordnet.
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Der
Leitungsabschnitt 30 weist über seine gesamte Länge einen
kreisförmigen
Hohlquerschnitt auf und ist zur Durchleitung von Kühlflüssigkeit
an seinen beiden Anschlussabschnitten 32 und 32' jeweils über ein
Kupplungsstück
mit zugehörigen Schlauchleitungen
eines nicht gezeigten Kühlkreislaufs
des Kraftwagens verbunden. Dabei ist der vordere Anschlussabschnitt 32 über eine
zugehörige Schlauchleitung
mit einer Umwälzpumpe
verbunden, die Kühlflüssigkeit
von einem am vorderen Fahrzeugende angeordneten Kühler in
den Leitungsabschnitt 30 fördert, während der hintere Anschlussabschnitt 32' über eine
zugehörige
Schlauchleitung an ein unmittelbar vor der Stirnwand 12 angeordneten Heiz-Klima-Gerät zur Klimatisierung
des Wageninnenraums angeschlossen ist.
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Zur
Befestigung des Leitungsabschnitts 30 im Leitungskanal 23 sind
die beiden Anschlussabschnitte 32 und 32' an ihrem Außenumfang
jeweils mit einem zugehörigen
Befestigungsring 34 bzw. 34' aus Kunststoff versehen, der einteilig
mit dem zugehörigen
Anschlussabschnitt 32 bzw. 32' ausgebildet und durch Anspritzen
hergestellt ist. Die Befestigungsringe 34 und 34' durchsetzten
jeweils mit einem kreisförmigen
Mittelabschnitt weitgehend passgenau die zugehörige Durchtrittsöffnung 24 bzw. 24' und weisen
an ihrem unteren Randbereich eine radial abstehende, kreisringförmig umlaufende
Anlagescheibe 35 bzw. 35' auf, die an der Unterseite des Öffnungsrandes
der zugehörigen
Durchtrittsöffnung 24 bzw. 24' anliegt. Am
oberen Rand der Befestigungsringe 34 bzw. 34' ist jeweils
eine kreisringförmig
umlaufende Rastnase 36 bzw. 36' vorgesehen, die mit ihrer Unterseite
an der Oberseite des Öffnungsrandes
der zugehörigen
Durchtrittsöffnung 24 bzw. 24' anliegt. Die
Befestigungsringe 34 und 34' sind somit jeweils am Öffnungsrand
der zugehörigen Durchtrittsöffnung 24 bzw. 24' verrastet.
Zum Einführen
der Befestigungsringe 34 und 34' in die zugehörige Durchtrittsöffnung 24 bzw. 24' sind die Rastnasen 36 und 36' an ihrem oberen
Rand jeweils mit einer zugehörigen
Einführschräge versehen.
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Zur
Herstellung der Kraftwagenkarosserie wird zunächst die Rohkarosserie samt
dem Vorbau 10 in üblicher
Blechschalenbauweise aus den einzelnen Blechschalen zusammengesetzt,
wobei die Blechschalen durch Schweißung miteinander verbunden
werden. Die derart hergestellte Rohkarosserie wird anschließend in
einem kathodischen Tauchbad lackiert.
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Zur
Verlegung des Leitungsabschnitts 30 an der fertig montierten
und lackierten Rohkarosserie wird der Leitungsabschnitt 30 zunächst wie
in 3 ersichtlich in einen nach oben hin offenen Aufnahmekanal 41 eines
zugehörigen
Hilfswerkzeugs 40 eingelegt. Das stabförmige Hilfswerkzeug 40 umfasst
einen Griffsabschnitt 42, der zur Verlegung des Leitungsabschnitts 30 von
einer Bedienperson zu umgreifen ist, sowie einen daran anschließenden Aufnahmeabschnitt 43,
der mit seinem nach oben hin offenen U-förmigen Querschnitt den Aufnahmekanal 41 zur
weitgehend passgenauen Aufnahme des Leitungsabschnitts 30 begrenzt.
Zwischen Griffabschnitt 42 und Aufnahmeabschnitt 43 des
Hilfswerkzeugs 40 ist ein plattenförmiger Positionieranschlag 44 vorgesehen,
der umlaufend vom stabförmigen
Grundkörper
des Hilfswerkzeugs 40 absteht.
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Bei
der Verlegung des Leitungsabschnitts 30 wird das Hilfswerkzeug 40 von
einer Bedienperson an seinem Griffabschnitt 42 ergriffen
und mit seinem Aufnahmeabschnitt 43 samt des darin eingelegten Leitungsabschnitt 30 von
vorne über
die Einführöffnung 25 an
der vorderen Stirnseite 21 in den Hohlquerschnitt des unteren
Längsträgers 20 eingeschoben,
bis der Positionieranschlag 44 des Hilfswerkzeugs 40 an
der vorderen Stirnseite des unteren Längsträgers 20 aufläuft. Die
Position des Positionieranschlags 44 ist dabei so bemessen,
dass die Längsposition
des Leitungsabschnitts 30 nun bereits seiner Einbaulage
im Leitungskanal 23 entspricht und die beiden Anschlussabschnitte 32 und 32' des Leitungsabschnitts 30 jeweils
im Überdeckungsbereich
mit der zugehöriger
Durchtrittsöffnung 24 bzw. 24' des unteren
Längsträgers 20 liegen.
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Ausgehend
von dieser Position wird das Hilfswerkzeug 40 nun von der
Bedienperson angehoben, wobei der Leitungsabschnitt 30 mitbewegt
und die beiden Anschlussabschnitte 32 und 32' jeweils von
unten, d. h. vom Leitungskanal 23 aus, durch die zugehörige Durchtrittsöffnung 24 bzw. 24' durchgeschoben
werden. Dabei werden die Befestigungsringe 34 bzw. 34' jeweils am
zugehörigen Öffnungsrand eingerastet.
Hiernach kann das Hilfswerkzeug 40 von der Bedienperson
wieder abgesenkt und nach vorne hin aus dem Hohlquerschnitt des
unteren Längsträgers 20 herausgezogen
werden, wobei der über
die Befestigungsringe 34 bzw. 34' am unteren Längsträger 20 befestigte
Leitungsabschnitt 20 in seiner Position im Leitungskanal 23 verbleibt.
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Der
Leitungsabschnitt 30 ist nun in seiner in 1 und 2 gezeigten
Einbaulage im Leitungskanal 23 des unteren Längsträgers 20 befestigt,
wobei die beiden Anschlussabschnitte 32 und 32' nach oben hin
vom Längsträger 20 abstehen
und im Zuge der Montage der Kraftwagen-Aggregate über zugehörige Schlauchkupplungen
an das Kühlflüssigsystem
des Kraftwagens angeschlossen werden.
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Nach
Verlegen des Leitungsabschnitt 30 kann das Frontmodul an
den vorderen Enden von oberem 14 und unterem Längsträger 20 verschraubt werden,
wobei die Einführöffnung 25 an
der vorderen Stirnseite 21 des unteren Längsträgers 20 durch
den daran anschließenden
Abschnitt des Frontmoduls vollständig
geschlossen wird.