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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung eines diffusionsgewichteten
Bildes eines Untersuchungsobjekts in einer Magnetresonanzanlage und
eine Magnetresonanzanlage hierfür.
Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren, bei dem die diffusionsgewichteten
Bilder mit Hilfe einer Doppel-Spin-Echobildgebungssequenz aufgenommen werden.
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In
der Magnetresonanztomographie haben sich Bildgebungsverfahren etabliert,
mit denen die Diffusion der Wassermoleküle im menschlichen Körper sichtbar
gemacht werden kann. Insbesondere bei der Beurteilung pathophysiologischer
Vorgänge,
beispielsweise im menschlichen Gehirn, liefert die Magnetresonanztomographie
mit Hilfe der Diffusionsbildgebung wertvolle Erkenntnisse. Insbesondere
ist es möglich,
Schlaganfallareale im Hirn zu lokalisieren.
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Die
Diffusion entsteht durch die thermische Translationsbewegung von
Molekülen.
Dabei handelt es sich um einen Zufallsprozess, der auch als Brownsche
Molekularbewegung bezeichnet wird. Die zurückgelegten Distanzen der diffundierenden
Moleküle,
auf denen die diffusionsgewichtete Magnetresonanztomographie beruht,
sind sehr gering. Für
die diffusionsgewichtete Bildgebung werden starke Magnetfeldgradienten,
so genannte Diffusionsgradienten, verwendet, die bei der Bildgebungssequenz
zusätzlich
zu den Gradientenfeldern verwendet werden, die zur Ortskodierung
notwendig sind. Bei der Diffusionsbildgebung nutzt man den physikalischen
Effekt, dass bei einer Diffusionsbewegung der Moleküle unter
dem Einfluss von Magnetfeldgradienten das Magnetresonanzsignal abnimmt.
Die Phase des Magnetresonanzsignals ändert sich proportional zum
angelegten Magnetfeldgradienten. Schaltet man nun einen bipolaren
Diffusionsmagnetfeldgradienten, so hebt sich die Phasenentwicklung
aufgrund des bipolaren Gradienten für ruhende Spins auf, bei durch
Diffusion bewegten Spins erfährt
der sich be wegende Spin ein anderes Magnetfeld. Im Falle eines bipolaren
Diffusionsgradienten sind bei diffundierenden Spins die Signale
am Ende der beiden Diffusionsgradienten nicht mehr phasenkohärent wie
bei ruhenden Spins, sondern verteilt. Dies bedeutet eine Signalabnahme.
Nimmt man nun einen nicht diffusionsgewichteten Datensatz und einen
diffusionsgewichteten Datensatz auf, bei dem zusätzlich Diffusionsgradienten
geschaltet werden, so lässt
sich über
die Differenz der beiden Datensätze
eine Aussage über
die Diffusion erreichen.
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Die
Diffusion ist üblicherweise
eine tensorielle Größe, die
von der Raumrichtung abhängt.
Dieser Diffusionstensor ist ein symmetrischer Tensor mit sechs Koeffizienten.
Zur Bestimmung des Diffusionstensors werden nicht-diffusionsgewichtete
Datensätze
und zumindest sechs, beispielsweise 20–60 diffusionsgewichtete Datensätze aufgenommen,
um den Diffusionstensor zu berechnen.
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Diffusionsgewichtete
Bildgebungstechniken sind sehr empfindlich gegenüber gradienteninduzierten Wirbelstromeffekten.
Zur Vermeidung von Wirbelstromeffekten wurde beispielsweise in dem
Konferenzband der Society of Magnetic Resonance in Medicine, Seite
799 im Jahre 2000 vorgeschlagen, eine Doppel-Spin-Echo-Sequenz mit vier Diffusionsgradienten,
d.h. zwei Diffusionsgradientenpaare, zu verwenden.
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Weiterhin
werden bei derartigen Doppel-Spin-Echo-Sequenzen so genannte Spoiler
oder Dephasierungsgradientenfelder angelegt, um unerwünschte Nebenechos
zu vermeiden. Trotzdem traten bei derartigen diffusionsgewichteten
Bildgebungssequenzen unter bestimmten Umständen Streifenartefakte im Magnetresonanzbild
auf.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, diffusionsgewichtete Magnetresonanzbilder
zu erzeugen, bei denen derartige Streifenartefakte zuverlässig unterdrückt werden
können.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren und eine Magnetresonanzanlage gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. In den
abhängigen
Ansprüchen
sind bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Ermittlung eines diffusionsgewichteten Bildes weist die folgenden
Schritte auf: Es wird ein diffusionsgewichteter Datensatz aufgenommen,
wobei bei dem diffusionsgewichteten Datensatz magnetische Diffusionsgradienten
geschaltet werden. Auf der Grundlage des diffusionsgewichteten Datensatzes
können
dann diffusionsgewichtete Bilder des Untersuchungsobjekts berechnet
werden. Zusätzlich
werden Dephasierungs- oder Spoilergradienten geschaltet, um Artefakte
aufgrund von zusätzlichen
Signalechos in dem diffusionsgewichteten Bild zu verringern. Gemäß einem
weiteren Schritt der vorliegenden Erfindung wird die Lage, Amplitude
und/oder Polarität
der Dephasierungsgradienten in Abhängigkeit von den Diffusionsgradienten
gewählt.
Im Stand der Technik wurden konstante und symmetrische Dephasierungsgradienten
in der Bildgebungssequenz verwendet, um Artefakte im Bild zu verringern.
Diese konstanten vorprogrammierten Dephasierungs- bzw. Spoilergradienten konnten jedoch
die Entstehung von Artefakten im Bild nicht zuverlässig verhindern. Die
Erfindung beruht nun auf der Erkenntnis, dass, wenn die Amplitude
und die Polarität
der Dephasierungsgradienten an die aktuellen Diffusionsgradienten
angepasst werden, die Artefakte auf zuverlässige Weise verhindert werden
können.
Das diffusionsgewichtete Bild kann auch die Darstellung des Diffusionstensors
beinhalten.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird die Amplitude, Lage und/oder Polarität der Dephasierungsgradienten
für jede
Bildgebungssequenz bei Ablauf der Bildgebungssequenz in Abhängigkeit
von dem aktuellen Bildgebungssequenzablauf und/oder der Richtung
der angelegten Diffusionsgradienten gewählt. Bisher wurden die Dephasierungsgradienten
fest in den Sequenzablauf einprogrammiert. Gemäß der Erfindung werden nun bei
der Planung des Sequenzablaufs, wenn die ser feststeht, oder aber
auch zur Laufzeit, in Abhängigkeit
von der Richtung der angelegten Diffusionsgradienten die Dephasierungsgradienten
berechnet und in den Sequenzablauf eingefügt.
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Weiterhin
kann ein diffusionsgewichteter und ein nicht diffusionsgewichteter
Datensatz aufgenommen werden, bzw. es können Datensätze mit unterschiedlicher Diffusionswichtung
aufgenommen werden, wobei diffusionsgewichtete Bilder auf der Grundlage
der unterschiedlichen Diffusionswichtungen der aufgenommenen Datensätze erzeugt
werden können.
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Zur
Aufnahme des diffusionsgewichteten und des nicht diffusionsgewichteten
Datensatzes kann beispielsweise eine Bildgebungssequenz mit doppeltem
Spin-Echo verwendet werden, wobei diese Bildgebungssequenz einen
90°-Hochfrequenzpuls
und zwei 180°-Hochfrequenzpulse
aufweist. Diese als Doppel-Spin-Echo-Sequenzen bekannten Bildgebungssequenzen
können
zur Diffusionswichtung verwendet werden. Bei diesen doppelten Spin-Echo-Sequenzen mit zwei
180°-Hochfrequenzpulsen
können
gemäß der Erfindung
jeweils ein Dephasierungsgradient kurz vor und ein Dephasierungsgradient
kurz nach jedem 180°-Pulse
geschaltet werden, wobei die Amplitude und die Polarität dieser
Dephasierungsgradienten von der Wahl und den Parametern der Diffusionsgradienten
abhängt.
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Gemäß der Erfindung
wird die Amplitude, Polarität,
Länge und/oder
Lage der Diffusionsgradienten bestimmt. Aus den bestimmten Größen kann dann
die Amplitude und die Polarität
der Dephasierungsgradienten berechnet werden. Wie in der Beschreibungseinleitung
erwähnt,
ist die Diffusionskonstante ein Tensor mit Komponenten in den verschiedenen
Raumrichtungen. Zur Berechnung des Tensors werden unterschiedlich
diffusionsgewichtete Datensätze
aufgenommen, wobei Diffusionsgradienten mit unterschiedlicher Intensität in den
verschiedenen drei Raumrichtungen verwendet werden. Die Lage und
das Vorhandensein der Diffusionsgradienten ist damit unterschiedlich
für die
verschiedenen Bildgebungssequenzen.
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Bevorzugterweise
werden die Gradientenmomente der Diffusionsgradienten bestimmt,
d.h. das Produkt der Gradientenamplitude und der Einschaltzeit,
genauer das Flächenintegral
unter dem eingeschalteten Gradienten auf der Zeitachse.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform unterscheidet
sich das Gradientenmoment der Dephasierungsgradienten, die vor und
nach dem ersten 180°-Puls
geschaltet werden, im Betrag von dem Gradientenmoment der Dephasierungsgradienten, die
vor und nach dem zweiten 180°-Puls
geschaltet werden. Dies hat folgende Ursache:
Vorzugsweise
werden bei der diffusionsgewichteten Doppel-Spin-Echo-Sequenz vier Diffusionsgradienten
mit wechselnder Polarität,
d.h. zwei bipolare Diffusionsgradientenpaare für eine Raumrichtung verwendet.
Hierbei umschließt
ein erstes Diffusionsgradientenpaar das zweite Diffusionsgradientenpaar. Dies
bedeutet, dass das erste Diffusionsgradientenpaar der erste und
der vierte Gradient ist, die das zweite Diffusionsgradientenpaar,
den zweiten und den dritten Diffusionsgradienten in der zeitlichen
Abfolge umschließen.
Hierbei ist nun das Gesamt-Gradientenmoment des ersten Diffusionsgradientenpaars
unterschiedlich. Dies bedeutet, dass die Fläche unter dem ersten Diffusionsgradienten
sich von der Fläche
unter dem vierten Diffusionsgradienten unterscheidet. Dieser Unterschied
in den Gradientenmomenten entspricht einem Nettogradientenmoment,
das wie ein zusätzlicher
Dephasierungs- bzw. Spoilergradient wirkt. Die zwischen den beiden 180°-Pulsen gelegenen
Dephasierungsgradienten müssen
nun so gewählt
werden, dass sich dieses Nettogradientenmoment verstärkt und
nicht aufhebt.
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Vorzugsweise
bestimmt die Differenz der Gradientenmomente des ersten Diffusionsgradientenpaars
die Polarität
der Dephasierungsgradienten um die 180°-Pulse herum.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung werden die Dephasierungsgradienten
mit dem größeren Gradientenmoment
um den 180°-Puls
geschaltet, der näher
an dem Diffusionsgradienten des ersten Diffusionsgradientenpaars
liegt, der ein größeren Gradientenmoment
hat als der andere Diffusionsgradient des ersten Diffusionsgradientenpaars.
Hierdurch wird sichergestellt, dass das oben erwähnte Nettomoment der Diffusionsgradienten
verstärkt
und nicht abgeschwächt
wird. Diese Verstärkung
ist notwendig, damit die im Bild auftretenden Artefakte vermieden
werden können.
Wie später
in den Ausführungsbeispielen
erklärt
wird, kann damit die Bildung von zusätzlichen unerwünschten
Echos effektiv verhindert werden, die zu unerwünschten Artefakten in den Bildern
führen
würden.
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Weiterhin
wird das Gradientenmoment des Auslesegradienten bestimmt. Bei der
Wahl der Dephasierungsgradienten, die um die 180°-Pulse geschaltet werden, ist
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung das Gradientenmoment dieser Dephasierungsgradienten
mindestens so groß wie
das Gradientenmoment des Signalauslesegradienten. Die Amplitude
der Dephasierungsgradienten kann in Abhängigkeit von dem Gradientenmoment des
Signalauslesegradienten gewählt
werden. Vorzugsweise ist das Gradientenmoment der Dephasierungsgradienten
zwischen 1,3–1,7
mal so groß wie das
Gradientenmoment des Auslesegradienten. Weiterhin vorzugsweise ist
das Gradientenmoment der Dephasierungsgradienten 1,5 mal so groß wie das Gradientenmoment
des Signalauslesegradienten.
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Zur
Aufnahme der diffusionsgewichteten und nicht diffusionsgewichteten
Datensätze
kann beispielsweise die Echoplanartechnik verwendet werden, um die
Aufnahmezeit der diffusionsgewichteten Bilder zu verringern. Selbstverständlich kann
auch jede andere Bildgebungssequenz verwendet werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden
schematischen Zeichnungen näher
erläutert.
Hierbei zeigen:
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1 beispielhaft
eine Pulsabfolge einer diffusionsgewichteten Doppel-Spin-Echo-Sequenz nach
dem Stand der Technik,
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2 ein
Schema der Hochfrequenzpulse und Gradientenschaltungen zur Erklärung der
physikalischen Hintergründe
der Erfindung,
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3 die
Schaltung von 2 mit zusätzlichen Dephasierungsgradienten
nach dem Stand der Technik,
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4 die
Darstellung von 2 mit der erfindungsgemäßen Einfügung von
Dephasierungsgradienten, und
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5 eine
Sequenzabfolge mit der Schaltung der Dephasierungsgradienten gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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In 1 ist
beispielhaft die Pulsabfolge einer Doppel-Spin-Echoplanarsequenz ohne Schaltung von
Diffusionsgradienten nach dem Stand der Technik gezeigt. Bei dieser
Doppel-Spin-Echobildgebungssequenz
wird ein 90°-Hochfrequenzpuls 11 in das
(nicht dargestellte) Untersuchungsobjekt eingestrahlt, gefolgt von
zwei 180°-Pulsen 12 und 13.
Zeitgleich zum 90°-Puls wird ein Magnetfeldgradient
GS zur Schichtauswahl geschaltet (Gradient 14). Nach dem
Schichtselektionsgradient in Schichtrichtung erfolgt in Schichtrichtung
die Schaltung der zusätzlichen
Diffusionsgradienten 15–18.
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Weiterhin
wird ein Phasenkodiergradient GP in der
Phasenkodierrichtung geschaltet. Dieser Gradient 19 entspricht
dem Phasenkodiergradient einer Echoplanarbildgebungssequenz. Ebenso
wird in Signalausleserichtung ein Auslesegradient GA geschaltet
(Gradienten 20 und 21), wobei während der Schaltung
des Gradienten 21 die Signalauslese erfolgt. Durch die
Schaltung des 90°-Pulses
und der beiden 180°-Pulse 12 und 13 erfolgt
ein zentrales Spin-Echo 22, das während der Signalauslese bei Schaltung
des Gradienten 21 ausgelesen wird. Bei der in 1 dargestellten
Sequenzabfolge erfolgten noch keine zusätzliche Spoiler- bzw. Dephasierungsgradienten,
um ungewünschte
Echos zu vermeiden.
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Im
Zusammenhang mit 2 wird näher erklärt, wie es zu diesen unerwünschten
Echos kommt, um zu erkennen, auf welcher Grundlage diese unerwünschten
Echos vermieden werden können.
Grundsätzlich
sind drei verschiedene Arten von Echos zu unterscheiden; zuerst
das bei der Schaltung von einem 90°- und 180°-Puls auftretende Spin-Echo, das von
Hahn entdeckt wurde. Zusätzlich
treten noch so genannte stimulierte und antistimulierte Echos auf. Die
antistimulierten Echos wurden von Ordige im Konferenzband der Society
of Magnetic Resonance, 1995 Seite 670 beschrieben. Zum Verständnis der stimulierten
und antistimulierten Echos werden die 180°-Pulse 12 und 13 von 1 und 2 als 90°-Pulse 12' und 13' betrachtet.
Dies beruht auf der Tatsache, dass kein Hochfrequenzpuls so ideal
ist, dass nicht auch 90°-Signalanteile
bei einem 180°-Puls auftreten. Weiterhin
sind beispielhaft der erste Diffusionspuls 15 und der vierte
Diffusionspuls 18 der diffusionsgewichteten Gradientenschaltung gezeigt.
Nach dem ersten 90°-Puls 11 werden
die Spins in die transversale Ebene gekippt und erfahren dort den
Magnetfeldgradienten 15. Durch den zweiten 90°-Puls 12' werden sie
in die Vertikalebene gekippt, so dass hier keine Transversalkomponente vorliegt.
Aus diesem Grund können
die beiden Gradientenschaltungen 16 und 17 vernachlässigt werden, bzw.
müssen
nicht berücksichtigt
werden. Nach dem dritten 90°-Puls 13' werden die
Spins wieder in die transversale Ebene gekippt, wo sie den Diffusionsgradienten 18 unterworfen
sind. Die Diffusionsgradienten 15 und 18 bilden
das erste bipolare Diffusionsgradientenpaar, die das zweite bipolare
Diffusionsgradientenpaar 16 und 17 von 1 umschließen.
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Wie
in 2 zu erkennen ist, ist das Gradientenmoment, d.h.
die Fläche
unter dem eingeschalteten Gradienten für den Gradienten 15 größer als
für den
Gradienten 18. Dieses Nettogradientenmoment ist vorgesehen,
um ungewünschte
Echos zu vermeiden, und um Verzerrungen aufgrund von Wirbelströmen zu verhindern.
Die Gradientenmomente der Gradienten 15 und 18 unterscheiden
sich jedoch nicht unbedingt stark, so dass ein antistimuliertes Echo
nicht zuverlässig
vermieden wird. Wenn die beiden Momente betruglich identisch sind,
d.h. sich in ihrer Summe aufheben, kommt es zu einem antistimulierten
Echo in der k-Raum-Mitte.
Wenn diese beiden Momente nicht identisch sind, sich jedoch nicht
stark unterscheiden, wird dieses Echo der Signalaufnahme im k- bzw.
Fourier-Raum aus der Mitte verschoben, was dann im Bild zu den unerwünschten
Streifenartefakten führen
kann.
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In 3 ist
gezeigt, wie bisher im Stand der Technik diese Echos vermieden wurden.
Zusätzlich zu
den Diffusionsgradienten 15 und 16 werden um die
Pulse 12' und 13' zwei Dephasierungs-
bzw. Spoilergradienten 23 und 24 geschaltet. Das
Gradientenpaar 23 wird um den Puls 12' herum geschaltet, das
Gradientenpaar 24 um den Hochfrequenzpuls 13'. Wie in 3 zu
erkennen ist, wurden nach dem Stand der Techniksymmetrische Gradienten
mit gleicher Amplitude verwendet. Diese symmetrischen Gradienten
konnten jedoch das Auftreten des antistimulierten Echos und damit
der Streifenartefakte im Bild nicht zuverlässig verhindern. Die Spoilergradienten 23 und 24 müssen um
die 180°-Pulse
herum geschaltet werden, um das Spin-Echo zu erhalten. Weiterhin müssen diese
Dephasierungsgradienten so kurz wie möglich geschaltet werden, um
die Echozeit minimieren zu können.
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In 4 ist
dargestellt, wie die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Dephasierungsgradienten erfolgen
muss, um zuverlässig
das Auftreten von Streifenartefakten im Bild zu verhindern. Wie
im Zusammenhang mit 2 erklärt, ist das Gradientenmoment
der Diffusionsgradienten 15 und 18 unterschiedlich,
wobei im dargestellten Beispiel das Gradientenmoment des Gradienten 15 größer ist
als das des Gradienten 18. Weiterhin sind in 4 die
Spoilergradienten 25 und 26 dargestellt. Diese
Spoilergradienten 25, 26 haben erfindungsgemäß ein unterschiedliches
Gradientenmoment, was bei dem Gradientenmoment der Gradienten 23 und 24 nicht
der Fall war.
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Da
die Schaltzeit für
die Spoilergradienten 25, 26 möglichst kurz sein soll und
damit gleich ist, ist die Amplitude der Spoilergradienten 25 und 26 unterschiedlich.
Die Amplitude der Spoilergradienten 25 und 26 wird
so gewählt,
dass die Differenz der Gradientenmomente der Gradienten 25 und 26 zumindest so
groß ist
wie das Gradientenmoment des Auslesegradienten. Vorzugsweise ist
die Differenz der Gradientenmomente der Gradienten 25 und 26 1,5
mal so groß wie
das Gradientenmoment des Auslesegradienten.
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Um
das Nettogradientenmoment der beiden Diffusionsgradienten 15 und 18 zu
verstärken,
ist die Lage der beiden Spoilergradienten 25 mit der größeren Amplitude
so gewählt,
dass sie näher
an dem Diffusionsgradienten liegen, der ein größeres Gradientenmoment hat.
Damit kann der Nettounterschied im Gradientenmoment zwischen den
Diffusionsgradienten 15 und 18 verstärkt werden.
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Im
Stand der Technik wurden die Spoilergradienten 23 und 24 von 3 konstant
gehalten. Die Diffusionsgradienten unterscheiden sich jedoch in
ihrer Amplitude und Polarität
bei Erstellung der verschiedenen diffusionsgewichteten Datensätze, um den
Diffusionstensor insgesamt berechnen zu können. Aus diesem Grund ist
die in 3 dargestellte Schaltung nicht in der Lage, stimulierte
bzw. antistimulierte Echos wirksam zu vermeiden. Erfindungsgemäß hängt nun
die Polarität
und die Amplitude der Spoilergradienten von den Diffusionsgradienten
ab. Da die Diffusionsgradienten jedoch nicht für alle diffusionsgewichteten
Datensätze
gleich sind, muss die Polarität
bei jeder Aufnahme eines Datensatzes bei Ablauf der Bildgebungssequenz
berechnet werden. Bei Ablauf der Bildgebungssequenz muss das Nettogradientenmoment
von dem ersten Diffusionsgradienten 15 und dem vierten
Diffusionsgradienten 18 berechnet werden. In Abhängigkeit
davon welches Moment größer ist,
muss die Polarität
der Spoilergradienten 25 und 26 gewählt werden.
Die Amplitude der Spoilergradienten 25 und 26 hängt unter
anderem von dem Gradientenmoment des Auslesegradienten ab.
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In 5 ist
eine erfindungsgemäße Bildgebungssequenz
zur Erzeugung von diffusionsgewichteten Bildern dargestellt. Bei
der dargestellten Ausführungsform
sind Diffusionsgradienten in Phasenkodierrichtung und in Schichtselektionsrichtung
geschaltet. Wie bei dem Ausführungsbeispiel
von 1 handelt es sich um eine Doppel-Spin-Echo-Sequenz mit
einem 90°-Puls 11 und
zwei 180°-Pulsen 12 und 13.
In Phasenkodierrichtung wird ein erstes Diffusionsgradientenpaar 31 und 32 geschaltet,
das das zweite Diffusionsgradientenpaar mit den Gradienten 33 und 34 zeitlich
umschließt.
Zusätzlich
sind um den ersten 180°-Puls 12 Dephasierungsgradienten 35 geschaltet,
und um den zweiten 180°-Puls 13 Dephasierungsgradienten 36.
Wie in 5 zu erkennen ist, unterscheiden sich die Amplituden
dieser beiden Dephasierungsgradienten 35 und 36.
Dies gilt ebenso für
die beiden Dephasierungsgradienten 37 und 38, die
in Ausleserichtung geschaltet werden. In Schichtselektionsrichtung
wird während
des 90°-Pulses 11 der
Gradient 14 geschaltet, bevor der erste Gradient 39 des
Diffusionsgradientenpaars bestehend aus den Gradienten 39 und 40,
geschaltet wird. Zwischen den beiden 180°-Pulsen 12 und 13 werden
in Schichtselektionsrichtung ebenso zwei weitere Diffusionsgradienten 41 und 42 geschaltet.
Die Dephasierungsgradienten 43 und 44 in Schichtselektionsrichtung
unterscheiden sich wiederum in ihrer Amplitude.
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Wie
in 5 zu erkennen ist, wurde in Phasenkodierrichtung
das Gradientenmoment des Gradienten 32 größer gewählt als
das Gradientenmoment des Gradienten 31, so dass das Gradientenmoment
der Dephasierungsgradienten 36 größer gewählt wurde als das Gradientenmoment
der Dephasierungsgradienten 35. Dies gilt ebenso für den Schichtselektionsgradienten,
bei dem das Gradientenmoment des Gradienten 40 größer ist
als das Gradientenmoment des Diffusionsgradienten 39. Gleichfalls
wurde die Amplitude der Dephasierungsgradienten 43 und 44 entsprechend
gewählt,
um das Nettomoment zu verstärken.
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Zusammenfassend
ermöglicht
die Anpassung der Amplitude und der Polarität der Dephasierungsgradienten
an die aktuelle Bildgebungssequenz die Vermeidung von ungewünschten
Artefakten in einem diffusionsgewichteten Bild.