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Die
Erfindung betrifft eine Turbomaschine, insbesondere eine Gasturbine,
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Turbomaschinen,
wie z. B. Gasturbinenflugtriebwerke, verfügen über mindestens einen Verdichter,
eine Brennkammer sowie mindestens eine Turbine. So sind Gasturbinenflugtriebwerke
bekannt, die zwei Verdichter, nämlich
einen Niederdruckverdichter und einen Hochdruckverdichter, sowie
zwei Turbinen, nämlich
eine Hochdruckturbine sowie eine Niederdruckturbine, umfassen. Ebenso
sind Gasturbinenflugtriebwerke mit drei Verdichtern, nämlich einem
Niederdruckverdichter, einem Mitteldruckverdichter und einem Hochdruckverdichter,
sowie drei Turbinen, nämlich
einer Hochdruckturbine, einer Mitteldruckturbine sowie einer Niederdruckturbine,
bekannt. Der oder jeder Verdichter sowie die oder jede Turbine verfügen jeweils über einen
Rotor, nämlich einen
Verdichterrotor bzw. einen Turbinenrotor, wobei z. B. ein Hochdruckverdichterrotor
mit einem Hochdruckturbinenrotor über eine Hochdruckwelle und
ein Niederdruckverdichterrotor mit einem Niederdruckturbinenrotor über eine
Niederdruckwelle gekoppelt ist. Ebenso ist gegebenenfalls ein Mitteldruckverdichterrotor
mit einem Mitteldruckturbinenrotor über eine Mitteldruckwelle gekoppelt.
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Insbesondere
der Verdichterrotor des Hochdruckverdichters ist aus mehreren Rotorscheiben
zusammengesetzt, wobei jede Rotorscheibe mehrere über den
Umfang derselben verteilte Laufschaufeln umfasst. Der Turbinenrotor
der Hochdruckturbine verfügt über mindestens
eine Rotorscheibe mit entsprechenden Laufschaufeln. Die Rotorscheiben
eines Verdichterrotors sowie gegebenenfalls eines Turbinenrotors
müssen
miteinander verbunden bzw. miteinander verspannt werden, wobei nach
dem Stand der Technik entweder die Rotorscheiben eines Verdichterrotors
für sich
alleine miteinander verspannt oder zusammen mit den Rotorscheiben
des jeweiligen Turbinenrotors insgesamt verbunden bzw. verspannt
sind. Aus der Praxis sind eine Vielzahl von Möglichkeiten bekannt, die Rotorscheiben
eines Verdichterrotors sowie gegebenenfalls eines Turbinenrotors
miteinander zu verbinden bzw. zu verspannen, so z. B. über Schraubverbindungen
bzw. Schweißverbindungen
an Vorsprüngen
von benachbarten Rotorscheiben, oder über die Rotorscheiben radial
außen
durchdringende Spannbolzen, oder über radial verzahnte Kupplungen
wie z. B. Curvic-Kupplungen, oder auch über einen sich durch zentrale
Bohrungen der Rotorscheiben erstreckenden, zentralen Zuganker.
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Die
Verbindung bzw. Verspannung der Rotorscheiben mit Hilfe eines zentralen
Zugankers verfügt
gegenüber
den anderen Optionen über
eine Vielzahl von Vorteilen. So müssen bei Verwendung eines Zugankers
die Scheiben radial außen
nicht durchbohrt werden, wodurch Kerbstellen in den Scheiben, die
oftmals die Lebensdauer beeinträchtigen,
vermieden werden. Des Weiteren kann bei Verwendung eines Zugankers
auf Schweißnähte zwischen
benachbarten Rotorscheiben verzichtet werden, wodurch eine Nacharbeit
an Schweißnähten überflüssig wird. Durch
den Verzicht auf Schweißnähte zwischen
benachbarten Rotorscheiben setzt sich ein Verdichterrotor sowie
Turbinenrotor aus Einzelstufen zusammen, wodurch sich die Montage
und Wartung vereinfacht. Dies ist insbesondere bei Rotoren in Blisk-Bauweise
von Vorteil. Die hier vorliegende Erfindung betrifft eine Turbomaschine,
bei welcher zumindest die Rotorscheiben eines Verdichterrotors oder
Turbinenrotors durch einen Zuganker miteinander verbunden bzw. miteinander
verspannt sind.
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Aus
der
US 5,537,814 ist
ein Gasturbinenflugtriebwerk mit einem Verdichter, einer Brennkammer
und einer Turbine bekannt, wobei ein Verdichterrotor fünf Rotorscheiben
und ein Turbinenrotor zwei Rotorscheiben umfasst. Die Rotorscheiben
des Verdichterrotors sowie die Rotorscheiben des Turbinenrotors
sind insgesamt miteinander über
einen Zuganker verbunden bzw. verspannt, wobei sich der Zuganker
jeweils durch eine zentrale Bohrung der Rotorscheiben erstreckt.
Der Zuganker der
US 5,537,814 ist
einteilig ausgebildet und verspannt die Rotorscheiben des Verdichters
sowie der Turbine mit einer statischen Vorspannkraft. Während des
Betriebs werden dieser statischen Vorspannkraft im Betrieb auftretende
Kräfte überlagert,
wodurch sich über
den Betrieb ein sich verändernder,
dynamischer Verlauf von im Zuganker auftretenden Kräften ergibt,
nämlich ein
sogenannter Verspannkraftverlauf.
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6 zeigt einen sich für das Triebwerk
gemäß
US 5,537,814 im Betrieb
einstellenden, zeitlichen Verspannkraftverlauf F(t), wobei F
1 die statische Vorspannkraft des Zugankers,
F
2 die sich im Betrieb einstellende, minimale
Verspannkraft und F
3 die sich im Betrieb
einstellende, maximale Verspannkraft des Zugankers ist. Die Differenz
zwischen F
3 und F
2 stellt
die sich im Betrieb des Gasturbinenflugtriebwerks einstellende Variation
der Verspannkraft ΔF dar.
Der Zeitabschnitt t
1 in
6 verdeutlicht den sich bei einer Drehzahlerhöhung des
Gasturbinenflugtriebwerks einstellenden zeitlichen Verspannkraftverlauf,
wobei
6 entnommen werden
kann, dass sich bei einer Drehzahlerhöhung ausgehend von der statischen
Vorspannkraft F
1 die Verspannkraft erhöht.
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Weiterhin
zeigt 6 im Zeitabschnitt
t2 den zeitlichen Verspannkraftverlauf bei
Verringerung der Drehzahl des Gasturbinenflugtriebwerks, wobei 6 entnommen werden kann,
dass bei einer Drehzahlverringerung die dynamische Verspannkraft
kleiner werden kann als die statische Vorspannkraft F1.
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Der
sich im Betrieb einstellende, in 6 visualisierte
Verspannkraftverlauf F(t) im Zuganker ergibt sich aus dem unterschiedlichen
thermischen Dehnungsverhalten zwischen Zuganker und einer einen
Strömungskanal
radial innen begrenzenden Rotorschale, wobei bei einer Drehzahlvergrößerung (siehe
Zeitspanne t1) sich die Rotorschale schneller erhitzt
und ausdehnt als der Zuganker, wodurch die Verspannkraft zunimmt.
Bei Drehzahlverringerung kühlt
hingegen die Rotorschale schneller ab als der Zuganker, wodurch
sich die Verringerung der Verspannkraft ergibt. Aus Festigkeits-
und rotordynamischen Gesichtspunkten ist sowohl eine deutliche Erhöhung der
Verspannkraft gegenüber
der statischen Vorspannkraft bei einer Drehzahlerhöhung als
auch eine deutliche Verringerung der Verspannkraft gegenüber der
statischen Vorspannkraft bei einer Drehzahlverringerung von Nachteil.
So kann eine zu starke Erhöhung
der Verspannkraft zu einem Bruch des Zugankers führen. Bei einem zu starken
Absinken der Verspannkraft gegenüber
der statischen Vorspannkraft kann sich gegebenenfalls der Verband aus
den Rotorscheiben lösen,
weshalb stets ein minimaler Wert der Verspannkraft eingehalten werden muss.
Es ist wünschenswert,
dass die Verspannkraft des Zugankers während des Betriebs geringer
von der Vorspannkraft abweicht, als bei aus dem Stand der Technik
bekannten Turbomaschinen.
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Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zu Grunde,
eine neuartige Turbomaschine, insbesondere eine neuartige Gasturbine,
zu schaffen. Dieses Problem wird durch eine Turbomaschine im Sinne
von Anspruch 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist der
Zuganker mehrteilig ausgebildet und umfasst zumindest zwei Zughülsen und
eine Druckhülse.
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Der
Zuganker der erfindungsgemäßen Turbomaschine
ist mehrteilig ausgeführt
und umfasst zumindest zwei Zughülsen
und eine Druckhülse. Hierdurch
kann die effektive Dehnlänge
des Zugankers gegenüber
den aus dem Stand der Technik bekannten, einteiligen Zugankern deutlich
vergrößert werden,
ohne dass die axiale Erstreckung des Zugankers merklich vergrößert wird.
Der aus zumindest zwei Zughülsen
und einer Druckhülse
zusammengesetzte Zuganker bewirkt eine verringerte zeitliche Veränderung
des zeitlichen Verspannkraftverlaufs gegenüber der statischen Vorspannkraft.
Da die Verspannkraft bei einer Drehzahlerhöhung weniger stark gegenüber der
stati schen Vorspannkraft ansteigt, kann eine höhere statische Vorspannkraft
gewählt
werden. Eine erhöhte
statische Vorspannkraft erhöht
die Sicherheit gegenüber
Ereignissen wie einer Unsicherheit hinsichtlich des thermischen
Verhaltens von Rotor und Zuganker, hinsichtlich eines möglichen
Vorspannungsverlusts durch Frettingverschleiß an Kontaktstellen benachbarter
Rotorscheiben sowie hinsichtlich von Unwuchten bei Schaufelbrüchen des
Verdichters bzw. der Turbine. Trotz einer möglichen Erhöhung der statischen Vorspannkraft bei
Verwendung des mehrteiligen Zugankers ist der Maximalwert der sich
im Betrieb einstellenden Verspannkraft geringer als bei einteiligen
Zugankern, wodurch das Spannungsniveau im Zuganker sowie die LCF-Belastung
des Zugankers verringert wird.
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Nach
einer ersten vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung verbindet
bzw. verspannt der mehrteilige Zuganker ausschließlich die
Rotorscheiben des Verdichterrotors miteinander, wobei eine erste
Zughülse
an einem stromaufwärtigen
Abschnitt des Verdichterrotors und eine zweite Zughülse an einem
stromabwärtigen
Abschnitt des Verdichterrotors angreift, und wobei die Druckhülse zwischen
die erste Zughülse
und die zweite Zughülse
geschaltet ist.
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Nach
einer zweiten, alternativen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
verbindet bzw. verspannt der mehrteilige Zuganker die Rotorscheiben des
Verdichterrotors und die oder jede Rotorscheibe des Turbinerotors
insgesamt miteinander, wobei eine erste Zughülse an einem stromaufwärtigen Abschnitt des
Verdichterrotors und eine zweite Zughülse an einem stromabwärtigen Abschnitt
des Turbinenrotors angreift, und wobei die Druckhülse zwischen
die erste Zughülse
und die zweite Zughülse
geschaltet ist.
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Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden, ohne hierauf beschränkt
zu sein, an Hand der Zeichnung näher
erläutert.
Dabei zeigt:
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1 einen
schematisierten Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen, als
Gasturbinenflugtriebwerk ausgebildeten Turbomaschine im Bereich
eines Verdichters nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2 einen
schematisierten Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen, als
Gasturbinenflugtriebwerk ausgebildeten Turbomaschine im Bereich
eines Verdichters und einer Turbine nach einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
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3 ein
Detail des Ausführungsbeispiels der 2;
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4 einen
schematisierten Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen, als
Gasturbinenflugtriebwerk ausgebildeten Turbomaschine im Bereich
eines Verdichters und einer Turbine nach einem dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
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5 ein
Detail des Ausführungsbeispiels der 5;
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6 ein
Diagramm zur Verdeutlichung der in einem Zuganker einer aus dem
Stand der Technik bekannten Turbomaschine wirkenden Kräfte; 7 ein
Diagramm zur Verdeutlichung der in einem Zuganker einer erfindungsgemäßen Turbomaschine wirkenden
Kräfte.
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Nachfolgend
wird die Erfindung unter Bezugnahme auf 1 bis 7 in
größerem Detail
beschrieben.
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1 zeigt
einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen, als Gasturbinenflugtriebwerk
ausgebildeten Turbomaschine im Bereich eines Verdichterrotors 10 eines
Verdichters, wobei der Verdichterrotor 10 aus sieben Rotorscheiben 11, 12, 13, 14, 15, 16 und 17 gebildet
ist, und wobei jede der Rotorscheiben 11 bis 17 mehrere
Laufschaufeln 18 trägt. Die
Rotorscheiben 11 bis 13 sowie 15 bis 17 verfügen jeweils über sich
in axialer Richtung erstreckende Vorsprünge 19, wobei die
Vorsprünge 19 als
Träger für Dichtfins 20 dienen.
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Im
Sinne der hier vorliegenden Erfindung sind die Rotorscheiben 11 bis 17 des
Verdichterrotors 10 durch einen mehrteiligen Zuganker 21 miteinander
verspannt, wobei der Zuganker 21 zwei Zughülsen 22 und 23 sowie
eine Druckhülse 24 umfasst. Eine
erste Zughülse 22 des
Zugankers 21 greift an einem stromaufwärtigen Abschnitt 25 des
Verdichterrotors 10, nämlich
der in Strömungsrichtung
gesehen vordersten Rotorscheibe 11, an. Die erste Zughülse 22 ist
mit diesem Abschnitt 25 des Verdichterrotors 10 gekoppelt.
Eine zweite Zughülse 23 greift
an einem stromabwärtigen
Abschnitt 27 des Verdichterrotors 10, stromabwärts der
in Strömungsrichtung
gesehen hintersten Rotorscheibe 17, an. Über eine
mit der zweiten Zughülse 23 zusammenwirkende
Mutter 28 kann eine statische Vorspannkraft des Zugankers 21 eingestellt
werden kann. Je fester die Mutter 28 angezogen wird, desto
größer ist
die statische Vorspannkraft des Zugankers 21. Neben den
beiden Zughülsen 22 und 23 umfasst
der Zuganker 21 die Druckhülse 24, die zwischen
die beiden Zughülsen 22 und 23 geschaltet
ist. So stützt
sich die Druckhülse 24 an
beiden Zughülsen 22 und 23 ab.
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Im
Ausführungsbeispiel
der 1 ist der Abschnitt des Zugankers 21,
in welchem die beiden Zughülsen 22 und 23 sowie
die Druckhülse 24 miteinan der
verschachtelt sind, im Bereich des Verdichterrotors 10 angeordnet,
nämlich
in den Bohrungen der Rotorscheiben. Hierdurch ist es gegebenenfalls
notwendig, einen Außendurchmesser
einer ebenfalls sich durch die Bohrungen der Scheibe erstreckenden Niederdruckwelle
sowie gegebenenfalls Mitteldruckwelle zu verringern.
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Ein
zweites Ausführungsbeispiel
einer als Gasturbinenflugtriebwerk ausgebildeten Turbomaschine zeigen 2 und 3,
wobei im Ausführungsbeispiel
der 2 und 3 zusätzlich zum Verdichterrotor 10,
nämlich
zum Hochdruckverdichterrotor, ein einstufiger Turbinenrotor 29,
nämlich
ein Hochdruckturbinenrotor, dargestellt ist. Der Hochdruckturbinenrotor 29 ist
einstufig, verfügt
demnach über
lediglich eine Rotorscheibe 30 mit entsprechenden Laufschaufeln 31.
Zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen
werden für
gleiche Baugruppen gleiche Bezugsziffern verwendet, und es wird
nachfolgend nur auf die Details eingegangen, durch die sich das
Ausführungsbeispiel
der 2 und 3 vom Ausführungsbeispiel der 1 unterscheidet.
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Im
Ausführungsbeispiel
der 2 und 3 dient der Zuganker 21 wiederum
ausschließlich
der Verbindung bzw. Verspannung der Rotorscheiben 11 bis 17 des
Verdichterrotors 10. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel
der 1 ist jedoch der Abschnitt des Zugankers 21,
in welchem die beiden Zughülsen 22 und 23 sowie
die Druckhülse 24 miteinander
verschachtelt sind, in Axialrichtung gesehen stromabwärts des
Verdichterrotors 10 positioniert. In diesem Fall erstreckt
sich demnach dieser verschachtelte Abschnitt des Zugankers 21 in
einem Bereich zwischen dem Verdichterrotor 10 und dem Turbinenrotor 29,
in welchem eine nicht-dargestellte Brennkammer der Turbomaschine
positioniert ist. Durch die Verlagerung dieses verschachtelten Abschnitts
des Zugankers 21 in einen Bereich stromabwärts des
Verdichterrotors 10 ist es möglich, dass eine Niederdruckwelle 32 sowie
gegebenenfalls eine nicht-dargestellte Mitteldruckwelle in ihrem
Außendurchmesser
nicht verringert werden müssen.
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Ein
weiterer Unterschied zwischen dem Ausführungsbeispiel der 2, 3 und
dem Ausführungsbeispiel
der 1 ist darin zu sehen, dass beim Ausführungsbeispiel
der 1 die am stromaufwärtigen Abschnitt 25 des
Verdichterrotors 10 angreifende erste Zughülse 22 über die
am stromabwärtigen Abschnitt 27 des
Verdichterrotors 10 angreifende zweite Zughülse 23 geschoben
ist. Im Ausführungsbeispiel
der 2 und 3 ist hingegen die am stromabwärtigen Ende 27 angreifende
zweite Zughülse 23 über die
am stromaufwärtigen
Ende 25 angreifende erste Zughülse 22 geschoben,
so dass im Ausführungsbeispiel
der 2 und 3 die Mutter 28 zur
Bereitstellung der statischen Vorspannkraft des Zugankers 21 nicht
wie im Ausführungsbeispiel der 1 an
der zweiten Zughülse 23 angreift,
sondern vielmehr an der ersten Zughülse 22.
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Ein
drittes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Turbomaschine
zeigen 4 und 5, wobei auch hier für gleiche
Baugruppen gleiche Bezugsziffern verwendet werden. Nachfolgend wird
wiederum nur auf die Details eingegangen, durch die sich das Ausführungsbeispiel
der 4 und 5 vom Ausführungsbeispiel der 2 und 3 unterscheidet.
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Im
Ausführungsbeispiel
der 4 und 5 dient der mehrteilige Zuganker 21 sowohl
der Verspannung bzw. Verbindung der Rotorscheiben 11 bis 17 des
Verdichterrotors 10 als auch der Verspannung der Rotorscheibe 30 des
Turbinenrotors 29 mit denselben. So greift im Ausführungsbeispiel
der 4 und 5 die erste Zughülse 22 an
dem stromaufwärtigen
Abschnitt 25 des Verdichterrotors 10 an, die zweite
Zughülse 23 greift
hingegen an einem stromabwärtigen
Abschnitt 33 des Turbinenrotors 29 an. Im Ausführungsbeispiel
der 4 und 5 sind zwei Muttern 28 am
Zuganker 21 vorhanden, wobei eine erste Mutter 28,
die am Verdichterrotor 10 bzw. der in Strömungsrichtung
gesehen letzten Rotorscheibe 17 desselben angreift, der
Vormontage des Verdichterrotors 10 ohne Turbinenrotor 29 dient. Über die
am Turbinenrotor 30 angreifende Mutter 28 wird
der Gesamtverband aus den Rotorscheiben 11 bis 17 des
Verdichterrotors 10 und der Rotorscheibe 30 des
Turbinenrotors 29 verspannt, und dadurch die stromaufwärtige Mutter 28 an
der ersten Zughülse 22 lastfrei.
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Wie
insbesondere 5 entnommen werden kann, erstrecken
sich die beiden Zughülsen 22 und 23 des
Zugankers 21 in einen Bereich hinein, der in Strömungsrichtung
gesehen zwischen dem Verdichterrotor 10 und dem Turbinenrotor 29 und
damit im Bereich einer Brennkammer positioniert ist. Der Abschnitt
des Zugankers, in welchem die beiden Zughülsen 22 und 23 sowie
die Druckhülse 24 miteinander
verschachtelt sind, ist demnach im Ausführungsbeispiel der 4 und 5 ebenso
wie im Ausführungsbeispiel
der 2 und 3 stromabwärts des Verdichterrotors 10 und
stromaufwärts
des Turbinenrotors 29 und damit im Bereich der Brennkammer
positioniert.
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Allen
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen
ist gemeinsam, dass der Zuganker 21 mehrteilig, nämlich mindestens
dreiteilig, aus zumindest zwei Zughülsen und einer Druckhülse zusammengesetzt
ist. Hierdurch kann die effektive Dehnlänge des Zugankers gegenüber den
aus dem Stand der Technik bekannten, einteiligen Zugankern deutlich
vergrößert werden.
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7 zeigt
in einem Diagramm den sich bei den erfindungsgemäßen Turbomaschinen einstellenden,
zeitlichen Verspannkraftverlauf F(t) im Zuganker, wobei F4 die statische Vorspannkraft, F5 die
sich minimal ausbildenden Verspannkraft und F6 die
sich maximal ausbildende Verspannkraft im Zuganker darstellt. In
der Zeitspanne t1 erfolgt eine Drehzahlerhöhung der
Turbomaschine, in der Zeitspanne t2 eine Verringerung
der Drehzahl. Wie einem Vergleich der 6 und 7 entnommen
werden kann, unterliegt bei den erfindungsgemäßen Turbomaschinen der zeitliche
Verspannkraftverlauf F(t) einer geringeren Schwankung bzw. Veränderung ΔF als bei
aus dem Stand der Technik bekannten Turbomaschinen. So ist bei den
erfindungsgemäßen Turbomaschinen eine
minimal auftretende Verspannkraft F5 möglich, die
größer ist
als die bei bekannten Turbomaschinen auftretende minimale Verspannkraft
F2, selbst wenn bei den erfindungsgemäßen Turbomaschinen
die maximal auftretende Verspannkraft F6 kleiner
ist als die bei aus dem Stand der Technik bekannten Turbomaschinen
auftretende maximale Verspannkraft F3. Insgesamt
ist also die Schwankungsbreite ΔF
der Verspannkraft im Betrieb bei den erfindungsgemäßen Turbomaschinen
geringer ist als bei aus dem Stand der Technik bekannten Turbomaschinen.
Dies resultiert in einer verringerten LCF-Belastung.
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Wie
bereits erwähnt,
ist bei der Erfindung die sich im Betrieb einstellende minimale
Verspannkraft F5 größer als die minimale Verspannkraft
F2 der aus dem Stand der Technik bekannten
Turbomaschinen, wobei eine diesbezügliche Differenz ΔS1 eine Sicherheitsreserve darstellt. Eine
weitere Sicherheitsreserve ΔS2 ergibt sich dadurch, dass bei der Erfindung die
maximal auftretende Verspannkraft F6 geringer
ist als die bei aus dem Stand der Technik bekannten Turbomaschinen
auftretende maximale Verspannkraft F3. Bedingt
durch die gegenüber
dem Stand der Technik verringerte, maximal auftretende Verspannkraft
und die hierdurch resultierte Sicherheitsreserve kann bei der Erfindung
die statische Vorspannkraft F4 gegenüber der
nach dem Stand der Technik realisierbaren Vorspannkraft F1 erhöht
werden.
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Im
Sinne der hier vorliegenden Erfindung können die beiden Zughülsen 22 und 23 sowie
die Druckhülse 24 des
Zugankers 21 aus gleichen Werkstoffen oder aus unterschiedlichen
Werkstoffen, insbesondere aus unterschiedlichen Werkstoffen mit voneinander
abweichenden Wärmeausdehnungskoeffizienten,
hergestellt sein. Die Längen
der einzelnen Hülsen,
also der Zughülsen 22 und 23 sowie
der Druckhülse 24,
können
an die jeweiligen mechanischen Anforderungen von Turbomaschinen
angepasst werden. Die Zughülsen 22 und 23 und
Druckhülsen 24 können ineinander
eingesteckt sein oder mitein ander verschraubt werden. Es sei darauf
hingewiesen, dass der erfindungsgemäße Zuganker auch Lagersitze
beinhalten kann.
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- 10
- Verdichterrotor
- 11
- Rotorscheibe
- 12
- Rotorscheibe
- 13
- Rotorscheibe
- 14
- Rotorscheibe
- 15
- Rotorscheibe
- 16
- Rotorscheibe
- 17
- Rotorscheibe
- 18
- Laufschaufel
- 19
- Vorsprung
- 20
- Dichtfin
- 21
- Zuganker
- 22
- Zughülse
- 23
- Zughülse
- 24
- Druckhülse
- 25
- Abschnitt
- 27
- Abschnitt
- 28
- Mutter
- 29
- Turbinenrotor
- 30
- Rotorscheibe
- 31
- Laufschaufel
- 32
- Welle
- 33
- Abschnitt