DE102005047995B4 - Verfahren und Einrichtung zum Betrieb einer Spritzgießeinrichtung - Google Patents

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Abstract

Verfahren zum Betrieb einer Spritzgießeinrichtung, bei welcher zwischen zwei Formaufspannplatten mindestens eine weitere Formaufspannplatte als Mittelplatte angeordnet ist und beidseits der Mittelplatte Prägewerkzeuge vorgesehen sind, in welche mittels Spritzeinrichtungen Kunststoff einspritzbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Mittelplatte und einer der anderen Formaufspannplatten eine Zusatzkraft aufbringbar ist, welche zusammen mit der auf die bewegliche Formaufspannplatte wirkenden Schließkraft die Größe der Prägespalte der beiden Prägewerkzeuge definiert.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb einer Spritzgießeinrichtung, bei welcher zwischen zwei Formaufspannplatten mindestens eine weitere Formaufspannplatte als Mittelplatte angeordnet ist und beidseits der Mittelplatte Prägewerkzeuge vorgesehen sind, in welche mittels Spritzeinrichtungen Kunststoff einspritzbar ist.
  • Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
  • Die Verwendung einer Mittelplatte zum Spritzprägen wurde erstmals in DE 102 17 584 A1 vorgeschlagen. Dabei ging man von der Voraussetzung aus, dass die Mittelplatte frei verschiebbar sein müsse, da ihre Lagerung nicht den Prägedruck aufnehmen kann. Um den Prägevorgang nicht vom Druck im Werkzeug von der gegenüberliegenden Seite der Mittelplatte zu beeinflussen, wurde vorgesehen, dass die Formhohlräume der Werkzeuge auf der gegenüberliegenden Seite der Mittelplatte drucklos gehalten werden, während auf der anderen Seite ein Prägevorgang stattfindet.
  • Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass der Druck im zweiten Werkzeug aktiv zur Beeinflussung der Situation im ersten Werkzeug herangezogen werden kann und dass eine Kraft zur Fixierung der Wendeplatte während des Prägens nicht unbedingt über die Lagerung der Wendeplatte eingeleitet werden muss. Damit eröffnen sich Möglichkeiten die Zyklen der in zwei Prägewerkzeugen ablaufenden Vorgänge ganz oder zumindest teilweise zu überlagern, indem vorgesehen wird, dass zwischen der Mittelplatte und einer der anderen Formaufspannplatten eine Zusatzkraft aufbringbar ist, welche zusammen mit der auf die bewegliche Formaufspannplatte wirkenden Schließkraft die Größe der Prägespalte der beiden Prägewerkzeuge definiert.
  • Für eine teilweise Überlagerung der Zyklen in den beiden Werkzeugen genügt es, wenn die Zusatzkraft durch das Einspritzen von Schmelze in eines der Prägewerkzeuge aufgebracht wird. Wie im Detail noch diskutiert werden soll, reicht das insbesondere dann aus, wenn nach Erreichen des größten Wertes des ersten Prägespaltes und nach dem Füllen der zweiten Kavität die gleichzeitige Öffnung des zweiten Prägespaltes erfolgen soll.
  • Wesentlich flexibler in der Durchführung des Erfindungsgedankens wird man, wenn man vorsieht, dass zwischen der Mittelplatte und einer der anderen Formaufspannplatten steuerbare Distanzhalter vorgesehen sind, welche die Zusatzkraft aufbringen. Dies soll anschließend anhand der Zeichnung näher erläutert werden. In dieser stellt
  • 1 schematisch eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens bei geöffneten Prägespalten dar,
  • 2 die rechte Seite von 1 bei geschlossenem Prägespalt.
  • Die dargestellte Spritzgießmaschine entspricht im Wesentlichen jener nach DE 102 17 854 A1 . Sie besteht aus einer feststehenden Formaufspannplatte 1 und einer beweglichen Formaufspannplatte 2, auf welche in üblicher Weise ein hydraulisch oder elektrisch erzeugter Schließdruck aufgebracht werden kann. Zwischen den Platten 1 und 2 ist eine Mittelplatte 3 angeordnet, welche mittels Eilhubzylindern 9 relativ zu den Platten 1 und 2 verschoben werden kann.
  • Die drei Formaufspannplatten tragen Formhälften 6 und 7 bzw. 10 und 11, welche Kavitäten 13 mit veränderlichem Volumen umschließen. In diese Kavitäten 13 ist durch Kanäle 5 Kunststoff einspritzbar, was nur für die rechte Station mit den Formhälften 6 und 7 angedeutet ist.
  • Formen mit reduzierbarer Kavität, also Prägeformen, sind in verschiedener Ausführung bekannt und die Erfindung ist auf keine derselben eingeschränkt. Im dargestellten Fall ist vorgesehen, dass mit jeweils einer der Formhälften 7 bzw. 11 ein umlaufender Rahmen 8 verbunden ist, von welchem der Übersichtlichkeit halber lediglich die obere und untere Querleiste gezeichnet sind. In diese Rahmen, welche das seitliche Austreten von Kunststoff aus der Kavität 13 verhindern, sind die Formhälften 6 und 10 einschiebbar bis die in 1 offen dargestellte Prägespalte, so wie in 2 dargestellt, völlig geschlossen sind.
  • In der einfachsten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Verfahren ohne die später besprochenen Distanzhalter 4 durchführbar. Bei dieser Verfahrensvariante wird zunächst die linke Prägeform mit den Formhälften 10 und 11 bis zum Verschwinden des Prägespaltes 22 geschlossen. Anschließend erfolgt durch den Kanal 5 die Zufuhr von Kunststoffschmelze in die Kavität 13. Die bekannten Kombinationen von Einspritzen und öffnen bzw. Schließen der Form sind dabei anwendbar. Soll nun anschließend die linke Form geöffnet werden, so besteht dann ein Problem, wenn die Zyklen überlagert werden sollen, wenn also während des Öffnens der linken Form in der rechten Form noch Druck ausgeübt werden soll. Um diesen Druck auszuüben, sieht man davon ab, die bewegliche Formaufspannplatte 2 aktiv nach links zu verschieben, da dies die rechte Station vom Schließdruck entlasten würde. Das öffnen der linken Prägeform mit den Formhälften 10 und 11 erfolgt vielmehr durch den Druck der Schmelze in der entsprechenden Kavität, wobei die auf die Formaufspannplatte 2 wirkende Kraft lediglich die Verschiebung der Formaufspannplatte 2 bremst.
  • Eine weitergehende Überlagerung der Verfahrensabläufe in beiden mit der Mittelplatte 3 verbundenen Prägestationen ist dann möglich, wenn wie in 1 und 2 dargestellt, steuerbare Distanzhalter 4 vorgesehen sind. Diese haben vorzugsweise die Form von doppelt wirkenden Zylindern, welche in einer Formhälfte 6 verankert sind und mit der gegenüberliegenden Formhälfte 7 (im vorliegenden Fall über den Rahmen 8) verbunden sind. Durch entsprechende Druckzufuhr zu den an die Kolben 14 angrenzenden Zylinderräumen bestimmt die als Distanzhalter 4 fungierende Kolbenstange exakt die Größe des Prägespaltes 12, was mittels der Schnellhubzylinder 9 nicht möglich wäre. Damit können die Verfahren im linken und rechten Prägewerkzeug in beliebigem Ausmaß gleichzeitig erfolgen, da nun die Prägespalte 12 und 22 jeweils eindeutig definiert sind. Vorteilhafter Weise ist dabei vorgesehen, mindestens einen der Prägespalte 12, 22 möglichst in der Trennebene zu überwachen und den gemessenen Wert zur Regelung der Kräfte heranzuziehen, welche einerseits durch die Schließeinrichtung auf die bewegliche Formaufspannplatte 2, andererseits durch die Distanzhalter 4 zwischen der Mittelplatte 3 und der feststehenden Formaufspannplatte 1 oder der beweglichen Formaufspannplatte 2 erzeugt werden.

Claims (4)

  1. Verfahren zum Betrieb einer Spritzgießeinrichtung, bei welcher zwischen zwei Formaufspannplatten mindestens eine weitere Formaufspannplatte als Mittelplatte angeordnet ist und beidseits der Mittelplatte Prägewerkzeuge vorgesehen sind, in welche mittels Spritzeinrichtungen Kunststoff einspritzbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Mittelplatte und einer der anderen Formaufspannplatten eine Zusatzkraft aufbringbar ist, welche zusammen mit der auf die bewegliche Formaufspannplatte wirkenden Schließkraft die Größe der Prägespalte der beiden Prägewerkzeuge definiert.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzkraft durch das Einspritzen von Schmelze in eines der Prägewerkzeuge aufgebracht wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach Erreichen des größten Wertes des ersten Prägespaltes und nach dem Füllen der zweiten Kavität die Zusatzkraft bei gleichzeitiger Öffnung des zweiten Prägespaltes aufgebracht wird.
  4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Mittelplatte (3) und einer der anderen Formaufspannplatten (1, 2) steuerbare Distanzhalter (4) vorgesehen sind, welche die Zusatzkraft aufbringen.
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