-
Die
Erfindung betrifft eine Belastungsmessvorrichtung, insbesondere
eine Wägezelle,
mit einem oder mehreren vorzugsweise zu einer Brückenschaltung zusammengeschalteten
Dehnungsmessstreifen und Zuleitungen zur Speisung des Dehnungsmessstreifens
bzw. der Dehnungsmessstreifen und zur Signalableitung.
-
Belastungsmessvorrichtungen
werden zum Beispiel als Wägezellen
eingesetzt, um das Gewicht einer Vorrichtung, zum Beispiel von Tanks
oder ähnlichem
während
der Verwendung überwachen
zu können.
Bei einer Wägezelle
gemäß
DE-U-29613833.9 sind
dazu innerhalb eines Hohlraumes zu einer Brückenschaltung zusammengeschaltete
Dehnungsmessstreifen vorgesehen. Die Dehnungsmessstreifen sind an
der Innenfläche
eines Deckels des Hohlraumes vorgesehen. Einwirkung von äußerer Kraft
auf den Deckel resultiert in an sich bekannter Weise in einem Messsignal
der Brückenschaltung.
Bei der beschriebenen Lösung
des Standes der Technik sind zwei Dehnungsmessstreifen in der Brückenschaltung
im Druckbereich und zwei weitere Dehnungsmessstreifen im Zugbereich
vorgesehen.
-
Bei
der bekannten Lösung
wird das analoge Messsignal der Brückenschaltung über Durchführungsfilter
durch eine elektrische leitende Abschlussplatte aus dem Hohlraum
herausgeführt,
zu einer Auswerteeinrichtung geleitet und dort als Analogsignal
ausgewertet.
-
DE 29 06 669 A1 beschreibt
eine Belastungsmessvorrichtung mit Dehnungsmessstreifen, bei der
die Dehnungsmessstreifen und das Auswertegerät potentialfrei betrieben werden
können.
-
Eine
Belastungsmessvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1 ist aus
US
2005/0137821 A1 bekannt.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Belastungsmessvorrichtung
anzugeben, die einen Anschluss an einen digitalen Messbus erlaubt, geringe
Störanfälligkeit
aufweist und einfach in der Anwendung und im Anschluss ist.
-
Diese
Aufgabe wird mit einer Belastungsmessvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
-
Insbesondere
weist die erfindungsgemäße Belastungsmessvorrichtung
einen integrierten Analog/Digital-Wandler zur Umwandlung des analogen Messsignals
des wenigstens einen Dehnungsmessstreifens in ein digitales Signal
und eine Busschnittstelle zum Ausgeben des digitalen Signals auf
einen digitalen Bus auf.
-
Die
erfindungsgemäße Belastungsmessvorrichtung
kann direkt an ein digitales Bussystem angeschlossen werden, so
dass die Ableitung eines analogen Messsignals nicht mehr notwendig
ist. Durch die Integration des Analog/Digital-Wandlers und der Busschnittstelle
in der Belastungsmessvorrichtung wird der Verkabelungsaufwand und
der Einfluss von Störsignalen
reduziert. Insbesondere auch gegenüber Lösungen, bei denen eine externe
Busschnittstelle mit einem analogen Signalausgang der Belastungsmessvorrichtung
verbunden wird, reduziert sich der Verkabelungsaufwand signifikant.
Der Aufbau und die Montage sind sehr einfach, da nur der Ausgang
der Belastungsmessvorrichtung mit dem verwendeten Bussystem verbunden
werden muss. Die Störanfälligkeit
ist stark reduziert, insbesondere da digitale Signale verwendet
werden.
-
Eine
besonders vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Belastungsmessvorrichtung weist
eine Busschnittstelle auf, die derart ausgestaltet ist, dass sie
auch zum Zuführen
von Energie zur Speisung des wenigstens einen Dehnungsmessstreifens
dient. Eine externe Speisung der Messanordnung ist dann nicht mehr
notwendig.
-
Insbesondere
bei der Realisierung einer Kraftmessdose, insbesondere einer Wägezelle,
weist die erfindungsgemäße Belastungsmessvorrichtung ein
Gehäuse
auf, in dem die Dehnungsmessstreifen in an sich bekannter Weise
an einer Innenfläche
befestigt sind.
-
Die
Busschnittstelle der erfindungsgemäßen Belastungsvorrichtung kann
zum Beispiel zur Verbindung mit einem Profibus, einem Interbus oder
Modbus ausgelegt sein. Besonders einfach und vielseitig ist die
Verwendung eines Aktor/Sensor-Busses (ASI-Bus), wobei die Busschnittstelle
der erfindungsgemäßen Belastungsmessvorrichtung
ein AS-Interface (Aktor/Sensor-Interface, ASI) umfasst. Bei anderen
Ausführungsformen
kann zwischen unterschiedlichen Busprotokollen gewechselt werden.
-
Insbesondere
ein ASI-Bus hat in der Regel keine Verbindung zur elektrischen Masse
und ist somit potenzialfrei. Daher ist eine symmetrische Anordnung
des Sensoranschlusses gegenüber
elektrischer Masse wichtig und niedrige Kapazitäten zur elektrischen Masse
sind gefordert. Zum Beispiel bei Wägezellen befinden sich die
Dehnungsmessstreifen jedoch in der Regel an der Innenfläche eines
geerdeten Gehäuses
und sind dort zum Beispiel festgeklebt. Dabei können sich jedoch hohe Kapazitäten gegenüber elektrischer
Masse ergeben, die die Eignung zum Betrieb mit einem digitalen Messbus
einschränken. Unsymmetrische
Einstrahlung führt
zu einer verringerten elektromagnetischen Verträglichkeit.
-
Die
erfindungsgemäße Belastungsvorrichtung
weist eine Einrichtung zur Potenzialtrennung zwischen der Busschnittstelle
und dem wenigstens einen Dehnungsmessstreifen auf, um zum Beispiel die
Störanfälligkeit
aufgrund von Signalübersprechen zu
verringern. Um zu verhindern, dass hohe Kapazitäten, die zum Beispiel zwi schen
den Dehnungsmessstreifen und dem Gehäuse der Belastungsmessvorrichtung
auftreten können,
einen negativen Einfluss auf das Bussystem haben, wird bei einer Ausführungsform
die Einrichtung zur Potenzialtrennung derart ausgestaltet, dass
die Koppelkapazität zwischen
den durch die Einrichtung der Potenzialtrennung getrennten Bereichen
kleiner als 15 pF, vorzugsweise kleiner als 10 pF ist. Auf diese
Weise kommt es zu einer effektiven kapazitiven Entkopplung. Es hat
sich herausgestellt, dass ein negativer Einfluss auf das Bussystem
durch eine unsymmetrische Einstrahlung in die Messbrücke so verhindert bzw.
vermindert werden kann.
-
Insbesondere
bei einer Ausführungsform, bei
der die Busschnittstelle auch die Speisung des wenigstens einen
Dehnungsmessstreifens mit Energie übernimmt, umfasst eine besondere
Ausführungsform
zur Potenzialtrennung einen Ringkerntransformator in dem Energiepfad
zur Speisung des wenigstens einen Dehnungsmessstreifens. Die geringe
Koppelkapazität
lässt sich
u.a. durch geeignete Auswahl des Kernmaterials, zum Beispiel einem
Ferritkern erzielt werden. Andere Maßnahmen sind die geeignete
Auswahl des Abstandes der Spulen des Transformators von dem Kern,
ein kapazitätsarmes Design
der Leiterplatte, auf der die einzelnen Komponenten vorgesehen sind,
und die Auswahl einer Vergussmasse mit geringer Koppelkapazität für den Ringkerntransformator
und/oder eine getrennte Abschirmung der Primärspule und der Sekundärspule bzw.
der Primärspulen
und der Sekundärspulen,
wobei außerdem
der Primärschirm
mit einer Leitung der Primärwicklung
und der Sekundärschirm
mit einer Leitung der Sekundärwicklung
verbunden werden kann.
-
Bei
einer besonderen Ausführungsform
wird eine geringe Koppelkapazität
u.a. dadurch erreicht, dass die wenigstens eine Primärspule und
die wenigstens eine Sekundärspule
des Ringkerntransformators räumlich
derart voneinander getrennt angeordnet sind, dass die Koppelkapazität die gewünschte geringe
Größe hat.
Dazu können
insbesondere die Wicklungen der einzelnen Spulen konzentriert auf den
Ringkern des Transformators aufgewickelt werden, so dass die Drähte der
einzelnen Wicklungen im Wesentlichen übereinander und nicht nebeneinander angeordnet
sind. Diese Maßnahme
kann sowohl für die
Primärspulen
einerseits als auch für
die Sekundärspulen
andererseits angewendet werden.
-
Erfindungsgemäß ist die
Primärwicklung
des Transformators auf besondere Weise abgeschirmt. Es sind zwei
Abschirmungen vorgesehen, von denen eine eine enge kapazitive Kopplung
mit der Primärwicklung
und die andere eine geringere kapazitive Kopplung mit der Primärwicklung
aufweist, wobei zur effektiven kapazitiven Entkopplung erfindungsgemäß die zweite
Abschirmung mit einer geringeren kapazitiven Kopplung zweiteilig
ausgebildet ist, wobei die zwei Teile elektrisch leitend miteinander
verbunden sind. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn ein Teil der zweiten
Abschirmung innerhalb der Primärwicklung der
Primärspule
und der zweite Teil außerhalb
der Primärwicklung,
besonders bevorzugt auch außerhalb
der ersten Abschirmung angeordnet ist.
-
Um
die Koppelkapazität
weiter zu reduzieren, zum Beispiel auf Werte kleiner 1 pF, werden
die erste und die zweite Abschirmung vorteilhafterweise auf gleichem
elektrischen Potenzial gehalten, so dass kein Ladungsverschiebungsstrom
zwischen den beiden Abschirmungen fließen kann. Dadurch sind der
Ringkern und die Sekundärwicklung
für die Primärwicklung
des Ringkerntransformators elektrisch nicht mehr sichtbar, so dass
die Messanordnung mit dem mindestens einen Dehnungsmessstreifen
auf der Sekundärseite
des Ringkerntransformators geerdet sein kann, ohne dass ein Digitalbus beeinflusst
werden würde,
der gegebenenfalls an der Primärseite
angekoppelt ist.
-
Zur
Potenzialregelung der beiden Abschirmungen kann eine aktive Schirmsteuerung
vorgesehen sein.
-
Selbstverständlich können die
genannten Maßnahmen
zur kapazitiven Entkopplung auch kombiniert werden.
-
Zur Übermittlung
der digitalen Messsignale zum Beispiel vom Analog/Digital-Wandler
zur Busschnittstelle bzw. einem zwischengeschalteten Mikroprozessor
kann bei einer bevorzugten Ausführungsform
ein Digitalisolator eingesetzt werden, der eine geringe Koppelkapazität, bevorzugt
kleiner als 4 pF, besonders bevorzugt kleiner als 2 pF aufweist. Ein
solcher Digitalisolator kann umgekehrt auch zur Übermittlung von Steuersignalen
an die Messanordnung verwendet werden. Als Digitalisolatoren können zum
Beispiel Optokoppler eingesetzt werden. Besonders effektiv können Luftspulenübertrager
eingesetzt werden. Hier ist es möglich,
Transformatoren auf Chipbasis einzusetzen, die bei entsprechender
Ausgestaltung zum Beispiel eine bis zu 10-fach höhere Geschwindigkeit bei einem
bis zu 10-fach reduzierten Energiebedarf bei gleichzeitig linearer Übertragungsfunktion
aufweisen, ohne dass die Isolationsfestigkeit zu klein wäre. Es können zum
Beispiel Isolationsfestigkeiten von 5 kV vorgesehen werden.
-
Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die gesamte Belastungsmessvorrichtung
mit Ausnahme der Busschnittstelle in einem Gehäuse integriert ist. Das Gehäuse kann
hermetisch abgeschlossen sein, um den Einfluss von Umwelteinflüssen zu
begrenzen. Außerdem
kann vorgesehen sein, dass die Komponenten der Busschnittstelle
mit Ausnahme des Busanschlusses selbst ebenfalls in dem Gehäuse mit
integriert sind.
-
Eine
besondere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Belastungsmessvorrichtung
weist eine Echtzeituhr mit einer Einrichtung zur Fehlerspeicherung
auf. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass für den Fall
eines Fehlers während
des Betriebes der Fehler zeitlich zugeordnet werden kann. Auch kann
in einem möglichen
Garantiefall geprüft
werden, ob die Vorrichtung außerhalb
von zulässigen
Parameterbereichen betrieben worden ist oder nicht.
-
Eine
weitere besondere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Belastungsmessvorrichtung weist
eine Einrichtung zur Temperaturmessung der Sensorumgebung auf. Auf
diese Weise ist es möglich,
mittels entsprechender Software Temperaturfehler der Messkette zu
erkennen und ggf. zu kompensieren.
-
Die
erfindungsgemäße Belastungsmessvorrichtung
kann einen Mikroprozessor aufweisen, mit dem die Steuerung vorgenommen
wird. Vorzugsweise weist der Mikroprozessor einen Bootsektor auf, mit
dessen Hilfe eine Programmierung, zum Beispiel ein Software-Update,
durchgeführt
werden kann. Insbesondere wenn eine Belastungsmessvorrichtung realisiert
werden soll, die hermetisch abgeschlossen ist, ist eine solche von
außen
mögliche
Programmierung besonders vorteilhaft.
-
Der
Mikroprozessor kann zum Beispiel zwischen der Busschnittstelle und
der Einrichtung zur Potenzialtrennung vorgesehen sein.
-
Die
Erfindung wird anhand der beiliegenden Figuren im Detail erläutert, die
schematisch besondere Ausführungsformen
darstellen. Dabei zeigt
-
1 den
schematischen Aufbau einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Belastungsmessvorrichtung,
-
2 ein
Detail einer Einrichtung zur Potenzialtrennung einer erfindungsgemäßen Ausführungsform,
und
-
3 einen
Schaltplan einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Belastungsmessvorrichtung.
-
In 1 bezeichnet
die Bezugsziffer 1 eine Brückenschaltung aus vier Dehnungsmessstreifen 3, wie
sie zum Beispiel in Wägezellen
realisiert ist. In der Regel sind zwei dieser Dehnungsmessstreifen
im Druckbereich und zwei weitere der Dehnungsmessstreifen im Zugbereich
des Deckels eines hermetisch abgeschlossenen und in der schematischen
Darstellung der 1 nicht gezeigten Gehäuses vorgesehen.
Druck auf diesen Deckel führt
zu einer Änderung des
Widerstandes, der zur Angabe der Belastung ausgewertet werden kann. Über Zuleitungen 5 ist
die Brückenschaltung 1 mit
einer Verarbeitungseinrichtung 7 verbunden, die einen Analog/Digital-Wandler umfasst.
Zusätzlich
zu der Analog/Digital-Wandlung kann in der Verarbeitungseinrichtung 7 eine
Verstärkung
und/oder eine Filterung des Signals erfolgen. Nicht gezeigt ist
eine Einrichtung zur Temperaturmessung, die ebenfalls innerhalb
des Gehäuses
vorgesehen sein kann und deren Signal ebenfalls in digitaler Form
weitergegeben wird. Die digitalen Signale der Messbrücke 1,
der Temperaturmesseinrichtung und ggf. weiterer Sensoreinrichtungen
werden über
den Signalpfad 11 an einen Mikroprozessor 13 gegeben.
-
Andererseits
kann der Mikroprozessor 13 über den Signalpfad 11 Steuersignale
an die Verarbeitungseinrichtung 7 übermitteln. So kann zum Beispiel
ein Signal des Mikroprozessors verwendet werden, um eine in der
schematischen Darstellung der 1 nicht
gezeigte Tarier-Vorrichtung zu steuern.
-
In
dem Signalpfad 11 ist wenigstens ein Digitalisolator 10 vorgesehen,
der eine Potenzialtrennung zur Verfügung stellt. Es kann sich dabei
zum Beispiel um einen Optokoppler handeln, der inhärent eine
Potenzialtrennung zur Verfügung
stellt. Besonders einfach ist die Verwendung eines Luftspulenübertragers,
zum Beispiel eines iCoupler® der Firma Analog Devices,
insbesondere eines iCoupler® AduM240x1.
-
Der
Mikroprozessor 13 ist mit einer Echtzeituhr 15 mit
einem Fehlerspeicher verbunden, die eine Überwachung der einzelnen Aktionen
ermöglichen, um
zum Beispiel in einem Garantiefall aufzeigen zu können, ob
die Vorrichtung im zulässigen
Parameterbereich betrieben worden ist, und aufgetretene Fehler zeitlich
zuordnen zu können.
Um die Unabhängigkeit
der Echtzeituhr zu gewährleisten,
kann ein Batteriepuffer 31 vorgesehen sein.
-
Die
in 1 links von der gedachten Linie 33 angeordneten
Elemente werden im Folgenden als Busschnittstelle dieser Ausführungsform
bezeichnet.
-
Der
Mikroprozessor 13 gibt über
den Pfad 19 Messsignale an einen Busbaustein 17,
der unter anderem auch einen Entstörfilter und/oder eine Schutzbeschaltung
gegen Überspannung
aufweisen kann. Doppelpfeil 21 bezeichnet den Busanschluss
der Busschnittstelle. Insbesondere ist die Verwendung eines Aktor/Sensor-Busses
geeignet, so dass die Busschnittstelle als AS-Interface ausgestaltet
ist.
-
Bei
anderen Ausführungsformen
kann der Busbaustein zum Anschluss unterschiedlicher Bussysteme
bzw. zum Betrieb mit unterschriedlichen Busprotokollen umgeschaltet
werden.
-
Die
Wägesignale
können
zum Beispiel über einen
16-Bit-Wert übertragen
werden.
-
Aus
dem Busanschluss 21 oder aus dem Busbaustein 17 wird
Hilfsenergie aus dem Bussignal abgeleitet und über den Energiepfad 23 als
elektrische Versorgung zur Verfügung
gestellt. Eine Abzweigung 25 dient der Versorgung des Mikroprozessors 13 mit
Energie. Eine Abzweigung 27 dient dazu, möglicherweise
notwendige Energie für
die Verarbeitungseinrichtung 7, also insbesondere für die Analog/Digital-Wandlung,
ggf. für
die Verstärkung,
die Tarierung, die Filterung oder die Temperaturmessung zur Verfügung zu
stellen. Abzweigung 29 symbolisiert die Versorgung der
Messbrücke 1 und
ist nur schematisch zu verstehen, um den Energiepfad darzustellen.
Die Versorgung der Messbrücke 1 kann zum
Beispiel über
die Verarbeitungseinrichtung 7 erfolgen. Um die Potenzialtrennung
zwischen Bus und Messbrücke
zu gewährleisten,
ist ein DC/DC-Wandler 9 vorgesehen, der bei einer Ausführungsform
als Ringkerntransformator ausgebildet ist.
-
Die
gesamte Anordnung der 1 mit Ausnahme des Busanschlusses 21 kann
innerhalb eines Gehäuses
vorgesehen sein, so dass eine kompakte und robuste Anordnung gewährleistet
ist.
-
Die
verwendeten Spulen des Ringkerntransformators können zum Beispiel 10 bis 20
Windungen aufweisen, wobei auf die Sekundärseite zwei Spulen und auf
der Primärseite
drei Spulen vorgesehen sind. Sekundärseitig sind diese Spulen für Zweiweggleichrichtung
geschaltet und primärseitig
zur Erzeugung eines Oszillatoreffektes. Es sind jedoch auch andere Gestaltungen
von Ringkerntransformatoren mit zum Beispiel nur einer Primärspule und
nur einer Sekundärspule
möglich.
Die Primärspule
und die Sekundärspulen
sind derart räumlich
voneinander getrennt, dass sich eine geringe Koppelkapazität von weniger als
10 pF ergibt. Die Primärspule
einerseits und die Sekundärspule
andererseits können
dabei besonders ausgestaltet sein, um eine räumliche Trennung effektiv zu
gewährleisten.
Dazu können
die Wicklungen der einzelnen Spulen derart konzentriert auf den Ringkern
aufgebracht werden, dass die Drähte
der einzelnen Spulen zum großen
Teil nicht nebeneinander, sondern übereinander angeordnet sind,
so dass der Abstand zwischen Primär- und Sekundärwicklung
auf dem Ringkern möglichst
groß ist.
-
Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
weist einen Ringkerntransformator mit besonderer Ausgestaltung der
Abschirmungen auf, wie sie in 2 gezeigt
ist. Diese Figur zeigt den Ringkerntransformator 41 im
Detail. Der Ringkern 77 umfasst zum Beispiel ein Kernmaterial
mit hohem spezifischen Widerstand von 105 Ωm, zum Beispiel
das Kernmaterial M13 der Firma Epcos. Darauf aufgebracht ist eine
Sekundärwicklung 45,
die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
drei Wicklungen umfasst. Die Primärwicklung 43 umfasst
ebenfalls drei Wicklungen, wobei die Anzahl der Wicklungen jeweils
an die notwendigen Gegebenheiten angepasst werden kann. Die Primärwicklung 43 ist
von elektrischen Abschirmungen 47, 49 abgeschirmt,
wobei die zweite Abschirmung 49 zweiteilig ausgestaltet
ist. Die erste Abschirmung 47 ist über eine dünne Isolationsschicht 75 auf
der Primärwicklung 43 aufgebracht,
so dass sich eine enge kapazitive Kopp lung C1 ergibt.
Diese Anordnung ist sowohl innen als auch außen von dickeren Isolationsschichten 71 und 73 umgeben,
die wiederum von den zwei Teilen der zweiten Abschirmung 49 umgeben
sind. Die zweite Abschirmung 49 weist daher eine geringere
kapazitive Kopplung C2 zur Primärwicklung
auf.
-
Diese
dünne Isolation 75 ist
zum Beispiel 0,1 mm dick, weist aber eine Isolationsfestigkeit von
5 kV auf. Die Abschirmungen 47, 49 können zum
Beispiel Kupferfolien mit Isolation umfassen, damit sich bei Überlappung
der Folie keine Kurzschlusswicklung ergeben kann.
-
3 zeigt
eine Schaltungsanordnung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Belastungsmessvorrichtung,
aus der insbesondere die Beschaltung eines DC/DC-Wandlers 9 mit
einem solchen Ringkerntransformator 41 erkennbar ist. Insbesondere
erkennt man die Primärwicklung 43,
die Sekundärwicklung 45 und
die beiden Abschirmungen 47 und 49. 51 bezeichnet
die sich einstellende Kapazität
C1 zwischen der Primärwicklung 43 und der
ersten Abschirmung 47 und 53 die sich einstellende
Kapazität
C2 zwischen der zweiten Abschirmung 49 und der
Primärwicklung 43.
-
Die
Primärwicklung 43 ist
an die Busleitung 55 angeschlossen, die insofern dem primärseitigen Teil
des Energiepfades 23 (1) entspricht.
Die Sekundärwicklung 45 ist über einen
Spannungsregler 67 mit Gleichrichtung an die Messbrücke 1 angeschlossen,
die in beschriebener Weise Dehnungsmessstreifen umfasst, die an
der Innenfläche
des Deckels einer Wägezelle
angeordnet sind. Erkennbar ist insbesondere, dass ein Anschluss
der Messbrücke 1 geerdet
werden kann, was durch die elektrische Masse 65 angedeutet
ist. Diese Erdungsmöglichkeit
ist insbesondere bei Sensor elementen vorteilhaft, die physikalisch
bedingt eine enge Kopplung mit der Masse haben.
-
Die
Schaltung der 3 stellt eine aktive Schirmsteuerung
zur Verfügung.
Dazu ist ein Operationsverstärker 57,
zum Beispiel ein Operationsverstärker
AD628 der Firma Analog Devices, vorgesehen, der von der Sekundärseite 45 des
Ringkerntransformators 41 versorgt wird. Sollte der Regelhub des
Operationsverstärkers 57 nicht
ausreichen, kann die so zur Verfügung
gestellte Versorgungsspannung zum Beispiel durch eine zusätzliche
Sekundärwicklung
erhöht
werden. Der Spannungsteiler aus den Widerständen 61 und 59,
die zum Beispiel jeweils 100 kΩ betragen,
bringt den Ausgang des Operationsverstärkers 57 auf die Hälfte der
Versorgungsspannung, so dass eine Aussteuerung in positiver und
negativer Richtung möglich
ist. Die erste Abschirmung 47 wird über einen Widerstand 63 von zum
Beispiel 100 MΩ auf
dem Potenzial der halben Versorgungsspannung gehalten. Der Operationsverstärker ist
mit einem hohen Eingangswiderstand und einer internen Schutzschaltung
gegen Überspannungen
ausgestaltet.
-
Insbesondere
durch die Verwendung von Digitalisolatoren zur Übermittlung der digitalen Messsignale
bzw. digitaler Steuersignale und durch den Einsatz eines DC/DC-Wandlers 9 in
dem Energieversorgungspfad 23 ist gewährleistet, dass entlang der
gedachten Linie 35 eine effektive Potenzialtrennung mit geringer
Koppelkapazität
stattfindet. Eventuell hohe Kapazitäten der den Dehnungsstreifen
umfassenden Messanordnung und daraus möglicherweise resultierende
negative Einflüsse
unsymmetrischer Einstrahlung werden an der gedachten Linie 35 quasi "ausgeblendet", so dass der negative
Einfluss auf ein Bussystem verringert bzw. verhindert wird, der
an dem Busanschluss 21 (1) bzw.
die Busleitung 55 (3) angeschlossen
wird. Dies ermöglicht
insbesondere die Verwendung eines ASI-Busses.
-
Der
Mikroprozessor 13 kann derart ausgestaltet sein, dass durch
spezielle Auswertung der Messsignale der Messbrücke 1 eine Fehlererkennung
der Dehnungsmessstreifen, zum Beispiel ihre Ablösung vom Untergrund oder Drahtbruch
erkannt werden kann. Es kann eine Software eingesetzt werden, die
wichtige Parameter der Dehnungsmessstreifen 3, wie zum
Beispiel eine Brückenverstimmung, Kennlinienfehler
und Temperaturfehler bestimmt und diese Fehler durch Software kompensiert.
Außerdem können die
Messsignale mittels Software geglättet und weitere Störsignale
eliminiert werden. Weiterhin ist es möglich, dass Fehler der Messanordnung
oder ihrer Umweltbedingungen an den Busmaster gemeldet werden können.
-
Da
interne Spannungswandler verwendet werden, ist die in der erfindungsgemäßen Belastungsmessvorrichtung
verwendete Schaltung für
die netzunabhängige
Batteriespeisung für
beliebige Einsatzorte geeignet. Dazu kann zusätzlich vorgesehen sein, dass
der Mikroprozessor per Software in einen stromsparenden Zustand
geschaltet werden kann.
-
Die
Software kann auch derart ausgestaltet sein, dass ein Intervallbetrieb
möglich
ist, in dem zum Beispiel nur ein Messwert pro Stunde ermittelt wird, die
später
zeitzugeordnet ausgelesen werden. Dies ist insbesondere bei Batteriespeisung
vorteilhaft, da der Energieaufwand verringert wird.
-
Der
Mikroprozessor weist einen Bootsektor auf, so dass von außen jederzeit
ein Software-Update durchgeführt
werden kann. Dies ist insbesondere vorteilhaft, da zum Beispiel
Wägezellen
hermetisch abgeschlossen sind.
-
Die
Erfindung stellt die Integration einer digitalen Schnittstelle,
insbesondere eines AS-Interfaces, in einer Wägezelle zur Verfügung. Die
digitale Schnittstelle ermöglicht
den Direktanschluss an einzelne Dehnungsmess streifen oder Dehnungsmessstreifen-Brückenschaltungen.
Besondere Ausführungsformen
gewährleisten
eine geringe Koppelkapazität
zwischen Bussystem und Messanordnung, so dass eine hohe elektromagnetische
Verträglichkeit gewährleistet
ist. Durch "vollständiges Ausblenden" der Masse ist der
Betrieb einer Messanordnung an einem digitalen Bus möglich, selbst
wenn die Messanordnung eine starke galvanische oder kapazitive Verbindung
mit der Masse oder Erdung hat und damit an sich für den Busbetrieb
nicht oder nur unter hohem Aufwand geeignet ist. Dies ist insbesondere
bei Belastungsmessvorrichtungen bzw. Wägezellen von Bedeutung, bei
denen Dehnungsmessstreifen eingesetzt werden, die an der Innenfläche eines
Deckels einer Messdose befestigt sind, die geerdet ist.
-
Der
im vorliegenden Text verwendete Begriff "Belastungsmessvorrichtung" umfasst insbesondere Druckmesszellen,
Kraftmessdosen und Wägezellen. Diese
dienen zum Beispiel zur Überwachung
des Gewichtes von Tanks oder von Bewehrungen im Tiefbau oder von
Bauteilen im Maschinenbau. Entsprechend ausgestaltete erfindungsgemäße Belastungsmessvorrichtungen
eignen sich auch als Sensoren in der Sicherheitstechnik, zum Beispiel
als Notausschalter und/oder bei Sicherheitstüren, ggf. zum Beispiel bis hin
zur Kategorie 4 nach der Norm DIN EN954-1.
-
- 1
- Dehnungsmessstreifen-Messbrücke
- 3
- Dehnungsmessstreifen
- 5
- elektrische
Zuleitungen
- 7
- Verarbeitungseinrichtung,
einen A/D-Wandler umfassend
- 9
- DC/DC-Wandler
- 10
- Luftspulenübertrager
- 11
- Signalpfad
- 13
- Mikroprozessor
- 15
- Echtzeituhr
- 17
- Busbaustein
- 19
- Signalpfad
- 21
- Busanschluss
- 23
- Energiepfad
- 25,
27, 29
- Abzweigungen
vom Energiepfad
- 31
- Batteriepuffer
- 33
- Busschnittstellenabgrenzung
- 35
- Potenzialtrennungslinie
- 41
- Ringkerntransformator
- 43
- Primärspule
- 45
- Sekundärspule
- 47
- erste
Abschirmung
- 49
- zweite
Abschirmung
- 51
- Kapazität C1
- 53
- Kapazität C2
- 55
- Busleitung
- 57
- Operationsverstärker
- 59
- Widerstand
- 61
- Widerstand
- 63
- Widerstand
- 65
- elektrische
Masse
- 67
- Spannungsregler
mit Gleichrichtung
- 71,
73, 75
- Isolationsschichten
- 77
- Ringkern