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Die
Erfindung betrifft eine Gassackvorrichtung mit einem aufblasbaren
Gassack und einem in dem Gassack angeordneten, faltbaren Füllschlauch gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Eine
derartige Gassackvorrichtung ist beispielsweise aus der
US 6 199 898 B1 bekannt,
die einen Kopfairbag beschreibt, in den eine längliche, schlauchförmige Gasführung integriert
ist. Die Gasführung
weist mehrere Gasaustrittsöffnungen
in Form von Gewebeaussparungen auf, durch die Gas austreten und
einzelne Kammern des Gassacks befüllen kann. Gassackvorrichtungen
mit flexiblen Befüllelementen
zum Leiten von Gas in den Gassack sind beispielsweise auch in der
DE 101 38 546 A1 und
in der
US 6 237 941
B1 beschrieben.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gassackvorrichtung
mit einem aufblasbaren Gassack und einem in dem Gassack angeordneten,
faltbaren Füllschlauch
zur Verfügung
zu stellen, die in definierter und effektiver Weise das im Rückhaltefall
vom Füllschlauch
bereitgestellte Gas in dem Gassack verteilt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Gassackvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte
und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Danach
zeichnet sich die erfindungsgemäße Lösung durch
den Gedanken aus, die Gasaustrittsöffnungen des Füllschlauches
als vom Füllschlauch abstehende,
rüsselartige
Fortsätze
auszubilden. Die Realisierung der Gasaustrittsöffnungen jeweils als rüsselartiger
Fortsatz ermöglicht
dabei, das ausströmende
Gas gezielt in eine bestimmte Richtung zu lenken und hierdurch gezielt
bestimmte Bereiche des Gassacks zu befüllen. Gleichzeitig kann in
einfacher Weise über
die Länge,
die Form und den Strömungsquerschnitt
der einzelnen rüsselartigen
Fortsätze
die Menge des in einen bestimmten Bereich geleiteten Gases eingestellt
werden.
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Die
erfindungsgemäße Lösung ermöglicht somit,
in sehr effektiver und gleichzeitig einfacher Weise beim Befüllen eines
Gassackes unter Verwendung eines Füllschlauches Gas in definiertem
Maße in
bestimmte Bereiche des Gassackes zu lenken.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Gassack
mehrere, jeweils mit Gas befüllbare
Kammern auf. Beispielweise handelt es sich bei dem Gassack um einen
Kopf-Gassack zum seitlichen Schutz des Kopfes eines Fahrzeuginsassen.
Derartige Gassäcke
sind üblicherweise
entlang des Dachholms bzw. Dachrahmens eines Kraftfahrzeuges verlegt
und weisen in Längsrichtung
des Kraftfahrzeugs mehrere hintereinander angeordnete Gassackkammern
auf. Bevorzugt ist mindestens einer der Kammern des Gassacks mindestens
ein rüsselartiger
Fortsatz zugeordnet. Beispielsweise ist mehreren Kammern oder allen
Kammern jeweils mindestens ein rüsselartiger
Fortsatz zugeordnet.
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Die
Kammern weisen bevorzugt mindestens eine Befüllungsöffnung auf, über die
die jeweilige Kammer mit Gas befüllbar
ist. In eine solche Befüllungsöffnung ragt
mindestens ein rüsselartiger
Fortsatz des Füllschlauches
hinein. Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht,
eine oder mehrere oder alle Kammern des Gassacks individuell und
entsprechend vorgegebener Parameter mit Gas zu befüllen. Die
Realisierung der Gasaustrittsöffnungen
durch rüsselartige
Fortsätze
erlaubt dabei, Gas ganz gezielt in die einer Gasaustrittsöffnung jeweils
zugeordnete Kammer zu leiten, ohne dass von einer bestimmten Gasaustrittsöffnung abgegebenes
Gas andere Kammern befüllt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen mindestens
zwei der Fortsätze einen
unterschiedlichen Strömungsquerschnitt
für durchströmendes Gas
auf. Dies ermöglicht,
die einzelnen Kammern oder Bereiche eines Gassackes in unterschiedlichem
Maße mit
Gas zu füllen.
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Weiter
kann es vorgesehen sein, dass mindestens zwei der Fortsätze eine
unterschiedliche Länge
aufweisen. Die Länge
der Fortsätze
wird dabei insbesondere angepasst an die Form und Position der Befüllungsöffnung der
einzelnen Kammern oder Bereiche des Gassacks. Durch entsprechende
Längengebung
der Fortsätze
kann in einfacher Weise eine Adaption an die vorhandenen Gegebenheiten des
Gassackes erfolgen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung weist der Füllschlauch
einen über
seine Länge sich ändernden
Strömungsquerschnitt
auf, während die
Fortsätze
bevorzugt identisch ausgebildet sind und dabei insbesondere einen
gleichen Strömungsquerschnitt
aufweisen. Die Menge des durch einen Fortsatz geleiteten Gases wird
bei dieser Ausgestaltung durch den Strömungsquerschnitt des Füllschlauchs
im Bereich des Fortsatzes bestimmt. Der Strömungsquerschnitt des Füllschlauchs
weist beispielsweise einen konischen oder stufenförmigen Verlauf
auf.
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Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Gassackvorrichtung
sieht vor, dass mindestens einer der Fortsätze eine zylindrische Form
aufweist. Die Querschnittsfläche
des Zylinders stellt dabei den Strömungsquerschnitt bereit. Ebenfalls
kann vorgesehen sein, dass mindestens einer der Fortsätze eine
konische Form aufweist. Der rüsselförmige Fortsatz
ist dabei im Querschnitt V-förmig
oder alternativ umgekehrt V-förmig
ausgeführt. Durch
eine konische Form eines Fortsatzes kann der Strömungsquerschnitt beeinflusst
und in gewünschter
Weise eingestellt werden. Erfindungsgemäß können auch Fortsätze mit
zylindrischer Form und konischer Form kombiniert werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung weist mindestens einer der Fortsätze eine
Einschnürung
auf, die den Strömungsquerschnitt
des Fortsatzes reduziert. Eine Einschürung kann sowohl an einem zylindrischen
als auch an einem konisch ausgebildeten Fortzsatz ausgebildet sein.
Sie wird beispielsweise durch Seitennähte des Fortsatzes realisiert,
die im Bereich der Einschnürung
weiter nach innen und in geringerem Abstand geführt sind.
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Eine
weitere Variationsmöglichkeit
in der Ausgestaltung der rüsselartigen
Fortsätze
besteht in deren Ausrichtung. Bevorzugt ist mindestens einer der
seitlich abstehenden Fortsätze
derart ausgebildet, dass seine Längsachse
im Wesentlichen senkrecht zu der Längsachse des Füllschlauchs
verläuft. Weiter
kann vorgesehen sein, dass mindestens einer der Fortsätze derart
ausgerichtet ist, dass seine Längsachse
schräg,
also unter einem Winkel ungleich 90° zur Längsachse des Füllschlauches
verläuft.
Weiter können
auch Kombinationen entsprechender Ausrichtungen vorgesehen sein,
wobei mindestens einer der Fortsätze
im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse
des Füllschlauchs
und mindestens einer der Fortsätze
winklig zur Längsachse
des Füllschlauchs
verläuft,
so dass mindestens zwei der Fortsätze zueinander winklig ausgerichtet
sind. Weiter kann die unterschiedliche Ausrichtung wie erläutert mit
unterschiedlichen Längen
der Fortsätze
und unterschiedlichen Formen (zylindrisch oder konisch) kombiniert
werden, so dass insgesamt eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten
zur Einstellung des über
einen Fortsatz bereitgestellten Gases vorliegen.
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Der
Füllschlauch
der Gassackvorrichtung ist bevorzugt als Gewebeschlauch ausgeführt. Der
Füllschlauch
und die Fortsätze
sind weiter bevorzugt einteilig ausgeführt und dementsprechend aus
einem einteiligen Zuschnitt hergestellt. Die Herstellung des Füllschlauchs
erfolgt dabei bevorzugt durch Bereitstellung eines in Bezug auf
eine Längsachse
symmetrisch ausgebildeten Zuschnittes. Dieser Zuschnitt wird dann
entlang dieser Längsachse
gefaltet und entlang seines Umrisses vernäht. Die rüsselartigen Fortsätze werden
dabei durch seitliche Gewebelappen des Zuschnitts bereitgestellt,
die nach Falten des Zuschnittes entlang seiner Längsachse übereinander zu liegen kommen.
Die Länge,
Ausrichtung und Form der Gewebelappen bestimmen dabei die Länge, Form
und Ausrichtung der Fortsätze.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist der Füllschlauch
in seiner Außenseite
eine Beschichtung auf. Der Gassack und der Füllschlauch werden dabei zunächst getrennt
hergestellt und anschließend
wird der Füllschlauch
mit der außenliegenden
Beschichtung in den Gassack eingebracht. Durch die außenliegende
Beschichtung wird der Schlauch mit dem Gassack verklebt. Der Gassack weist
hierbei in seinem oberen Bereich einen längs verlaufenden Aufnahmebereich
auf, in den der Füllschlauch
eingeführt
werden kann.
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Alternativ
kann der Füllschlauch
auch während
der Herstellung des Gassacks in diesen eingebracht und integriert
werden. Hierzu wird der Füllschlauch
beispielsweise auf die eine Lage des Gassacks gelegt und dort vorfixiert.
Anschließend
wird die andere Gassacklage aufgebracht und der Gassack vernäht.
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Das
proximale Ende des Füllschlauchs
ist bevorzugt derart ausgebildet, dass es mit einem Anschluss eines
Gasgenerators verbindbar ist. Über den
Gasgenerator wird im Rückhaltefall
Gas in den Füllschlauch
eingeleitet. Das distale Ende des Füllschlauchs kann alternativ
offen, geschlossen oder teilweise geschlossen ausgebildet sein,
wobei letztere Alternativen durch ein entsprechendes Vernähen oder
teilweises Vernähen
des distalen Endes des Füllschlauches
bereitgestellt werden. In alternativen Ausgestaltungen des Füllschlauchs
kann auch vorgesehen sein, dass dieser nicht an einer seiner Enden,
sondern beispielsweise mittig mit Gas befüllbar ist und dementsprechend
einen mittigen Anschluss für
einen Gasgenerator aufweist.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Füllschlauch
sich in einem oberen Bereich des Gassacks in diesem befindet. Es ist
jedoch beispielsweise ebenso denkbar, dass der Füllschlauch in einem unteren
Bereich des Gassacks angeordnet ist oder in diesem diagonal verläuft.
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Es
kann optional vorgesehen sein, dass der Füllschlauch zusätzlich zu
den als rüsselartiger
Fortsatz ausgebildeten Gasaustrittsöffnungen Gasautrittsöffnungen
aufweist, die als Loch im Füllschlauchmaterial
ausgebildet sind. Solche weiteren Gasaustrittsöffnungen dienen beispielsweise
als Entfaltungshilfe im Rückhaltefall.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäße Gassackvorrichtung grundsätzlich mit beliebig
gestalteten Gassäcken
realisiert werden kann. Insbesondere kommt grundsätzlich ein
Einsatz bei Frontalairbags für
den Fahrer, bei Frontalairbags für
den Beifahrer, bei Seitenairbags, bei Knieairbags und bei Kopfairbags
in Betracht. Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung sieht eine
Realisierung mit einem Kopf-Gassack zum seitlichen Schutz des Kopfes
eines Fahrzeuginsassen vor.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren anhand
mehrerer Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht einer Gassackvorrichtung mit einem Kopf-Gassack
mit mehreren Gassackkammern und einem faltbaren Füllschlauch
mit Gasaustrittsöffnungen
in Form rüsselartiger
Fortsätze;
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2 ein
erstes Ausführungsbeispiel
eines Füllschlauchs
mit Gasaustrittsöffnungen
in Form rüsselartiger
Fortsätze;
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3 ein
zweites Ausführungsbeispiel
eines Füllschlauchs
mit Gasaustrittsöffnungen
in Form rüsselartiger
Fortsätze;
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4 ein
drittes Ausführungsbeispiel
eines Füllschlauchs
mit Gasaustrittsöffnungen
in Form rüsselartiger
Fortsätze;
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5 ein
viertes Ausführungsbeispiel
eines Füllschlauchs
mit Gasaustrittsöffnungen
in Form rüsselartiger
Fortsätze;
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6 ein
fünftes
Ausführungsbeispiel
eines Füllschlauchs
mit Gasaustrittsöffnungen
in Form rüsselartiger
Fortsätze;
und
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7 einen
Zuschnitt für
einen Füllschlauch entsprechend
den 2 bis 4 in flach ausgebreitetem Zustand.
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Die 1 zeigt
eine Gassackvorrichtung 1 eines Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems
zum Schutz des Kopfes eines Fahrzeuginsassen bei einem Seitenaufprall.
Die Gassackvorrichtung besteht aus einem Gassack 2 und
einem Füllschlauch 3,
der in dem Gassack 2 angeordnet ist. Neben den dargestellten
Elementen weist das Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem weitere typische
Elemente eines Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems
auf, wie insbesondere einen Gasgenerator, Airbagsensoren und eine
Steuervorrichtung. Solche weiteren Elemente sind in den Figuren
nicht gesondert dargestellt, da sie dem Fachmann wohl bekannt sind.
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Die 1 zeigt
den Gassack 2 flach ausgebreitet im entfalteten, nicht
aufgeblasenen Zustand. Der Gassack 2 besteht aus zwei übereinander
liegenden Gewebelagen. Die beiden Gewebelagen sind teilweise durch
Nähte 23 und
Verbindungsbereiche 24 miteinander verbunden, wodurch eine
Vielzahl von Gassackkammern 201, 202, 203, 204, 205 gebildet
wird. Die Verwendung eines Mehrkammer-Gassacks hat gegenüber der
Verwendung eines Einkammer-Gassacks u.a. den Vorteil, dass der Gassack
im Rückhaltefall
entlang seines unteren Endes gespannt wird. Durch Anzahl und Form
der Nähte 23 können Anzahl
und Form der Gassackkammern 201-205 vorgegeben
werden. Die hier dargestellte Ausführungsvariante ist lediglich
beispielhaft zu verstehen.
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An
seinem oberen Rand 27 weist der Gassack 2 Befestigungsmittel
wie Befestigungsösen 25 und
Befestigungslaschen 26 auf, die der Verbindung des Gassacks 3 mit
dem Dachholm eines Kraftfahrzeuges dienen. Des Weiteren befindet
sich im oberen Bereich, angrenzend an den oberen Rand 27 des Gassacks 1,
ein zwischen den beiden Gassacklagen des Gassacks gebildeter länglicher
Aufnahmebereich 20. Dieser Aufnahmebereich 20 dient
der Aufnahme des Füllschlauchs 3.
Dabei kann vorgesehen sein, dass der Füllschlauch 3 an seiner
Außenseite eine
klebende Beschichtung aufweist und über diese Beschichtung mit
dem Gassackgewebe verklebt ist.
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Im
eingebauten Zustand befindet sich der Gassack 2 im Bereich
des Dachholms des Kraftfahrzeuges und erstreckt sich dort von der
A-Säule über die
B-Säule
bis zur C-Säule, um
für den
Kopf des Frontinsassen und den Kopf des Heckinsassen einen Seitenaufprallschutz
bereitzustellen. Ebenfalls ist denkbar, dass Länge und Form des Gassacks derart sind,
dass sich der Gassack lediglich von der A-Säule bis zur B-Säule oder
lediglich von der B-Säule
bis zur C-Säule
erstreckt. Sofern das Fahrzeug eine D-Säule
aufweist, kann auch vorgesehen sein, dass der Gassack sich durchgehend
von der A-Säule
bis zur D-Säule
erstreckt.
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Der
Füllschlauch 3 besteht
aus einem faltbaren Material. Insbesondere handelt es sich bei dem Füllschlauch 3 um
einen Gewebeschlauch. Ein distales Ende 31 des Füllschlauchs
ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
verschlossen ausgebildet. Ein proximales Ende 32 des Füllschlauchs 3 ist
derart ausgebildet, dass es den Anschluss an einen nicht dargestellten
Gasgenerator erlaubt. Der Füllschlauch 3 weist
eine Mehrzahl von Gasaustrittsöffnungen 301, 302, 303, 304, 305, 306 auf.
Diese Gasaustrittsöffnungen 301-306 sind
jeweils als ein von dem Füllschlauch 3 seitlich
abstehender, rüsselartiger
Fortsatz ausgebildet. Sie werden im Folgenden auch als „Rüssel" bezeichnet.
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Zur
Herstellung eines derart ausgebildeten Füllschlauchs 3 wird
ein symmetrischer Zuschnitt verwendet, wie er in der 7 dargestellt
ist. Der Zuschnitt 4 ist hinsichtlich einer mittigen Längsachse 41 symmetrisch.
Neben einem länglichen
Hauptkörper 42 weist
der Zuschnitt seitliche Gewebelappen 43 auf. Durch Falten
des Zuschnitts 4 entlang der Längsachse 41 und Vernähen des
gefalteten Zuschnitts entsprechend der Umrissgeometrie entsteht der
in 1 dargestellte Füllschlauch 3. Der
Hauptkörper 42 des
Zuschnitts 4 bildet dabei den eigentlichen Füllschlauch 3.
Zwei aufeinander gelegte und an ihren beiden Längsseiten (die senkrecht zur Längsachse 41 des
Zuschnitts verlaufen) vernähte Gewebelappen 43 bilden
jeweils einen rüsselartigen Fortsatz.
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Es
sind in der 1 die Nähte 33 zu erkennen,
durch die aus dem Zuschnitt 4 der Füllschlauch 3 hergestellt
wird. Die in Längsrichtung
verlaufenden Nähte 33 sind
dabei nahe des proximalen Endes 32 des Füllschlauchs 3 doppelt
ausgeführt,
damit sie im Rückhaltefall
dem am proximalen Ende 32 besonders hohen Druck sicher
standhalten. Dies ist durch zwei parallele gestrichelte Linien zwischen
den Gasaustrittsöffnungen 304, 305, 305 und
dem proximalem Ende dargestellt.
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Die
Rüssel 301-306 sind
derart an dem Füllschlauch 3 ausgebildet,
dass ihr dem Füllschlauch 3 abgewandtes
Ende, durch das im Rückhaltefall
Gas austritt, jeweils einer oberen Befüllungsöffnung einer der Kammern 201-205 zugeordnet
ist, wobei über diese
im Rückhaltefall
die entsprechende Kammer 201-205 mit Gas befüllt wird.
Dabei ist vorgesehen, dass entsprechend der Größe der zu befüllenden Kammer
der jeweilige Rüssel 301-306 einen
unterschiedlichen Durchmesser und damit einen unterschiedlichen
Strömungsquerschnitt
für durchströmendes Gas
aufweist. In der Ausgestaltung der 1 weist
beispielsweise der Rüssel 301 den
größten Durchmesser,
der Rüssel 303 einen
mittleren Durchmesser und die Rüssel 302, 304, 305, 306 einen
kleineren Durchmesser bzw. Strömungsquerschnitt
auf.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass der Füllschlauch 3 zusätzlich zu
den Rüsseln 301-306 auch Luftaustrittsöffnungen
aufweisen kann, die als Loch bzw. als Öffnung im Füllschlauch 3 ausgebildet
sind. In der 1 sind zweier solcher Luftaustrittsöffnungen 35 in
Lochform dargestellt. Sie sind entsprechend der 1 beispielsweise
in einem Bereich des Füllschlauchs 3 ausgebildet,
der benachbart des oberen Randes 27 des Gassacks 2 liegt.
Solche weiteren Gasaustrittsöffungen 35 können der
Steuerung der Entfaltung des Gassacks im Rückhaltefall dienen.
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Im
Rückhaltefall
strömt
Gas aus einem nicht dargestellten Gasgenerator in den Füllschlauch 3 und
wird von diesem über
die einzelnen rüsselartigen Fortsätze 301 bis 306 in
die zugehörigen
Kammern 201 bis 205 geleitet. Das vordere Ende 21 des
Gassacks 2 ist dabei nahe der A-Säule und das hintere Ende 22 des
Gassacks 2 nahe der C-Säule
angeordnet. Dabei ist der Gassack 2 aufgrund der Verwendung
einer Mehrzahl von Kammern 201-205 in seinem unteren
Bereich gespannt, so dass die Gefahr eines Herausschleuderns des
Insassens oder einzelner Körperteile
des Insassens aus dem Fahrzeug reduziert ist.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass es bei der Herstellung der Gassackvorrichtung 1 beim
Einbringen des Füllschlauchs 3 in
den länglichen
Aufnahmebereich 20 des Gassacks 2 geschehen kann,
dass die Rüssel 301-306 etwas
geknickt werden und nicht exakt die gewünschte Ausrichtung in Richtung
der Kammern 201-205 des Gassacks 2 erfahren.
Dies ist jedoch unproblematisch, da die Rüssel 301-306 im Rückhaltefall
bei Durchströmen
mit Gas sofort ausgerichtet werden.
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Die 2 zeigt
den Füllschlauch
der 1 in gesonderter Darstellung. Der Füllschlauch
ist identisch mit dem Füllschlauch
der 1, so dass auf die diesbezüglichen Ausführungen
verwiesen wird.
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Die 3 zeigt
einen Füllschlauch 3,
der sich in der Ausbildung des distalen Endes 31 von dem
Füllschlauch
der 2 unterscheidet. Während bei dem Füllschlauch
der 2 am distalen Ende eine Naht 33 das distale
Ende vollständig
verschließt (die
zusätzlich
in ihrem unteren Bereich eine der beiden Nähte des Rüssels 301 bereitstellt),
befindet sich die Naht 33 bei der Ausgestaltung der 3 lediglich im
Bereich des Rüssels 301.
Hierdurch wird eine Öffnung 34 am
distalen Ende des Füllschlauchs 3 bereitgestellt.
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Der
Füllschlauch
der 4 unterscheidet sich von dem Füllschlauch der 3 wiederum
durch die Ausgestaltung des distalen Endes 31. Es ist eine zusätzliche
kurze Naht 33' vorgesehen,
die dazu führt,
dass eine Öffnung 34' mit reduziertem
Strömungsquerschnitt
bereitgestellt wird. Das distale Ende 31 ist also teilweise
vernäht
und verschlossen.
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Die 5 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem zwei der rüsselartigen
Fortsätze 304', 305' gegenüber der
Längsachse
A des Füllschlauchs 3 winklig
verlaufen. Mit anderen Worten verläuft die Längsachse E, F des jeweiligen
Rüssels 304', 305', anders als
die Symmetrieachsen B, C, D, G der anderen Rüssel 301, 302, 303, 306,
nicht senkrecht zur Längsachse
A des Füllschlauchs 3.
Zusätzlich
sind die beiden Rüssel 304', 305' auch zueinander
winklig angeordnet. In alternativen, nicht dargestellten Ausgestaltungen
könnten
die beiden Rüssel 304', 305' auch zueinander
parallel verlaufen.
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Das
Ausführungsbeispiel
der 6 weist zunächst
ebenso wie das Ausführungsbeispiel
der 5 zwei gegenüber
dem Füllschlauch 3 und
zueinander winklig ausgerichtete Rüssel 304', 305' auf. Zusätzlich ist
ein Rüssel 302' vorgesehen,
der eine konische Form aufweist. Die anderen Rüssel weisen dagegen eine zylindrische
Form auf. Die Verwendung einer konischen Form ermöglicht die
Bereitstellung eines unterschiedlichen Strömungsquerschnitts und eines
unterschiedlichen Strömungsverhaltens
im rüsselartigen
Fortsatz. Die konische Form kann grundsätzlich im Schnitt V-förmig (entsprechend
der 6) oder alternativ auch als „umgekehrtes V" ausgebildet sein.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass als „Rüssel" oder „rüsselartiger Fortsatz" im Sinne der vorliegenden
Erfindung jede vom Füllschlauch
abstehende gasleitende Struktur verstanden wird, unabhängig von
der konkreten Länge
des Rüssels.
Insbesondere kann die Länge
des Rüssels
relativ gering sein, und zwar durchaus auch kleiner als der Durchmesser
des Strömungsquerschnitts
des Rüssels.
In andere Ausbildungen wird der Rüssel dagegen relativ lang ausgebildet
sein und die Länge
insbesondere größer sein
als der Durchmesser des Strömungsquerschnitts.
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Die
Erfindung beschränkt
sich in ihrer Ausgestaltung nicht auf die vorstehend dargestellten
Ausführungsbeispiele.
Beispielsweise kann statt eines Gewebeschlauchs auch ein Füllschlauch
aus einem anderen faltbaren und flexiblen Material verwendet werden.
Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der Füllschlauch 3 nicht
als gesonderter Schlauch hergestellt und dann in den Gassack 2 eingebracht und
eingeklebt, sondern bereits bei der Herstellung des Gassacks 2 in
diesen eingebracht wird. Beispielsweise wird der Füllschlauch
auf die eine Lage des Gassacks gelegt, dort vorfixiert und wird
dann die andere Lage des Gassacks aufgebracht.
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Auch
kann vorgesehen sein, dass der Füllschlauch
in seinem dem oberen Rand des Gassacks zugewandten Bereich zumindest
teilweise mit dem Gassackgewebe vernäht ist, entsprechend der in
der
US 6 199 898 B1 dargestellten
Ausgestaltung. Eine weitere alternative Ausgestaltung sieht vor,
dass die rüsselartigen
Fortsätze
nicht einteilig mit dem Füllschlauch
ausgebildet sind, sondern gesondert hergestellt und dann an den
Füllschlauch
angenäht
werden. Weiter sind Anzahl, Anordnung und Länge der rüsselartigen Fortsätze lediglich
beispielhaft zu verstehen. Je nach Anzahl und Form der Kammern des Gassacks
können
diese eine unterschiedliche Form aufweisen.