DE102005046413A1 - Verfahren für die Elektroporation landwirtschaftlicher Produkte und zugehörige Schaltungsanordnung - Google Patents

Verfahren für die Elektroporation landwirtschaftlicher Produkte und zugehörige Schaltungsanordnung Download PDF

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Abstract

Insbesondere für die Elektroporation von Zuckerrüben müssen sich Impulse hoher Spannung und vorgegebener Wiederholrate über längere Zeiträume erzeugen lassen. Hierzu wird ein Marx-Generator aus mehreren Stufen verwendet, der zu geeigneten Zeitpunkten mit Hochspannungsimpulsen getriggert wird. Erfindungsgemäß erfolgt die Erzeugung und Einkopplung der Hochspannungsimpulse in der ersten Stufe des Marx-Generators und führen die Hochspannungsimpulse zu einer Überspannungslängstriggerung der ersten Funkenstrecke des Marx-Generators. Bei einer geeigneten Anordnung zur Durchführung des Verfahrens sind Mittel zur Erzeugung und Einkopplung von Hochspannungsimpulsen in die erste Stufe des Marx-Generators vorhanden.Insbesondere kann damit der Hochspannungsimpuls entweder induktiv-seriell oder aber parallel-kapazitiv eingekoppelt werden.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Elektroporation landwirtschaftlicher Produkte unter Einsatz intensiver Hochspannungsimpulse. Daneben bezieht sich die Erfindung auch auf die zugehörige Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens.
  • Zur Verbesserung der Saftausbeute, Verringerung des Energieaufwandes, und Erhöhung der Saftqualität bei der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte, wie z. B. Zuckerrüben, Früchten, Kartoffeln, Möhren, Weintrauben, etc. ist ein Zellaufschluss mit hohen gepulsten elektrischen Feldern möglich, der zu einer erhöhten Durchlässigkeit pflanzlicher Zellen für den Zellinhalt führt. Typischerweise werden Impulsamplituden von über 200 kV bei Stromstärken von einigen 10 kA benötigt; um eine Erntekampagne von typisch 100 Tagen bei Impulswiederholraten von 10...20 Hz zu beherrschen, ist eine wartungsfreie Anlagenlebensdauer von über 100 Mio. Impulsen notwendig.
  • Letztere Anwendungen werden im Einzelnen in Veröffentlichungen von Schultheiss et al. "INDUSTRIAL-SCALE ELECTROPORATION OF PLANT MATERIAL USING HIGH REPETITION RATE MARX GENERATORS", Proceedings IEEE Pulsed Power Conference, 2002 und "OPERATION OF 20 HZ MARX GENERATORS ON A COMMON ELECTROLYTIC LOAD IN AN ELECTROPORATION CHAMBER", Proceedings IEEE Power Modulator Symposium, 2003 beschrieben.
  • Zur Generierung der notwendigen hohen Feldstärken werden, dem Stand der Technik entsprechend, Hochspannungs-Impulsgeneratoren nach dem Marx-Prinzip eingesetzt, bei dem Kondensatoren parallel aufgeladen, zur Pulserzeugung jedoch durch geeignete Schalter in Serie geschalten werden.
  • Der Schaltungsaufbau eines bekannten Marx-Generators ist in 1 gezeigt und wird weiter unten im Einzelnen beschrieben.
  • Hauptproblem bei der Impulserzeugung bei Marx-Generatoren sind die Schalter – meist gasgefüllte Funkenstrecken – und deren gezielte Auslösung mit hoher Genauigkeit über die gesamte Lebensdauer.
  • Bei bekannten Problemlösungen derartiger Generatoren werden für die Schalter Funkenstrecken eingesetzt, welche so ausgelegt sind, dass sie eine Lebensdauer von über 100 Mio. Impulsen erreichen. Daneben existieren auch Vorschläge für Marx-Generatoren mit elektronischen Schaltelementen, beispielsweise entsprechend der Veröffentlichung von Kirbie et al. "All-Solid-State Marx Modulator with DigitalPulse-Shape Synthesis", Bericht Nr. LA-UR-05-0631, Los Alamos National Laboratory, Los Alamos, NM, USA 2005.
  • Letztere Problemlösungen erreichen aber noch keine ausreichend hohen Ströme für den industriellen Einsatz.
  • Die bisher für Marx-Generatoren eingesetzten Gasentladungsschalter werden gemäß der Veröffentlichung von Schultheiss et al. "Wear-less Trigger Method for Marx Generators in Repetitive Operation", Proceedings IEEE Power Modulator Symposium, 2003 im repetierenden Betrieb meist ungetriggert eingesetzt und zwar dergestalt, dass der Abstand der Funkenstreckenelektroden der ersten Marx-Generatorstufe einen etwas geringeren Abstand aufweisen als die der anderen Stufen. Dadurch ist die Durchbruchspannung solcher Funkenstrecken etwas geringer als die der folgenden und die erste Stufe zündet als erste durch. An der zweiten Funkenstrecke wird dann eine Überspannung von knapp 100% der Ladespannung erzeugt, wodurch die zweite Stufe ebenfalls durchzündet. Analog zünden darauf auch die folgenden Stufen durch, bis der gesamte Marx-Generator aufgerichtet ist und einen entsprechenden Impuls am Ausgang erzeugt.
  • Um einen größeren Gesamtstromstrom und damit eine höhere Gesamtleistung zu erzielen, ist es notwendig, mehrere solcher Anlagen parallel zu betreiben. Beim Parallelbetrieb ist es aber erforderlich, den Zeitpunkt der Impulserzeugung der einzelnen Marx-Generatoren mit hoher Genauigkeit zeitlich zu synchronisieren. Diese Synchronisation ist auch für eine Einzelanlage notwendig, wenn eine gute Kontrolle der Betriebsparameter für den gewünschten Prozess erforderlich ist.
  • Eine Synchronisation erfolgt i. A. dadurch, dass die Funkenstrecke der ersten Stufe nicht durch Überschreiten der Zündspannung während des Aufladevorganges erfolgt, sondern diese Funkenstrecke gezielt gezündet wird. Für die Zündung stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung und zwar:
    • – Plasmaquertriggerung (Trigatron)
    • – Plasmalängstriggerung
    • – Überspannungslängstriggerung
    • – Lasertriggerung
  • Sowohl die Plasmaquertriggerung als auch die Plasmalängstriggerung weisen bisher keine ausreichend langen Lebensdauern auf. Eine Lasertriggerung erfordert dagegen einen sehr hohen apparativen Aufwand und Kosten bei begrenzter Lebensdauer der Funkenstrecke und wird daher meist nur für Einzelimpulsbetrieb bei sehr großen Forschungsanlagen eingesetzt.
  • Die Überspannungslängstriggerung ist die am Besten geeignete Methode. Allerdings existiert bisher keine praxisgerechte Einrichtung mit ausreichend guten Eigenschaften und ausreichender Lebensdauer.
  • Spezifische Schaltungen sind aus der DE 103 20 425 A1 bzw. der WO 2004/100371 A1 bekannt. Die dort beschriebenen Problemlösungen liefern bisher weder eine ausreichend hohe Triggerqualität noch eine ausreichende Lebensdauer. Sie beruht darauf, in die erdseitige Ladeinduktivität der ersten Marxstufe induktiv einen Spannungsimpuls einzukoppeln (Impuls transformator), der in einer Hilfswicklung (Primärwicklung) durch das elektronische Unterbrechen eines Stromes mit Hilfe von Halbleiterschaltern erzeugt wird. Dabei muss die zur Überspannungserzeugung und Zündung der Funkenstrecke notwendige Energie in der primärseitigen Wicklung des Impulstransformators zwischengespeichert werden, was zu sehr ungünstigen Auslegungskriterien dieser Anordnung führt.
  • Weiterhin ist das öffnende elektronische Schaltelement, meist ein IGBT, im Moment der Impulserzeugung im geöffneten Zustand, wodurch es sehr empfindlich gegenüber Rückwirkungen aus dem Marx-Generator ist, insbesondere gegenüber Überspannungen. Dies führt im Allgemeinen dazu, dass eine solche Schaltung eine begrenzte, für den industriellen Einsatz nicht ausreichende Lebensdauer aufweist.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren für den Einsatz intensiver Hochspannungsimpulse mittels eines Marx-Generators anzugeben und einen geeigneten Marx-Generator zu schaffen. Insbesondere soll ein triggerbarer Marx-Generator mit einer Vorrichtung zur Erzeugung und Einkopplung von Hochspannungsimpulsen in die erste Stufe des Marx-Generators geschaffen werden, welche zu einer sicheren Überspannungslängstriggerung der ersten Funkenstrecke des Marx-Generators mit geringer statistischer Schwankung des Zündzeitpunktes (Jitter) führt bei einer Lebensdauer der Anordnung von über 200 Mio. Impulsen.
  • Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Ein geeigneter Marx-Generator ist Gegenstand des Patentanspruches 5. Weiterbildungen des Verfahrens und der zugehörigen Einrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Bei der Erfindung wird erfindungsgemäß in die masseseitige Zuleitung der erdseitigen Ladeinduktivität der ersten Stufe eines Marx-Generators die Sekundärseite eines Impulstransformators T eingefügt, welcher auf seiner Primärseite mit einer Schaltung zur Impulserzeugung verbunden ist. Der Transformator T hat bei der Erfindung ein Übersetzungsverhältnis Ü (sekundärseitige/primärseitige Windungszahl) im Bereich 8:1 bis 20:1, vorzugsweise im Bereich 15:1. Primärseitig werden vorteilhafterweise nur wenige Windungen eingesetzt, vorzugsweise nur eine oder zwei Windungen, um die Induktivität der Anordnung gering zu halten und damit Impulse mit ausreichend kurzer Dauer zu erzeugen.
  • Die Ladeinduktivität kann im Bereich von 100 μH bis 2 mH dimensioniert werden, ohne die Funktionsfähigkeit der Schaltung negativ zu beeinflussen. Es kann die gleiche Ladeinduktivität wie für alle anderen Stufen verwendet werden.
  • Für den Impulstransformator T wird vorzugsweise ein Ferritringkern oder ein amorpher, ringförmiger Schnittbandkern mit Kernabmessungen im Bereich von einigen cm2 Querschnitt eingesetzt. Die Wicklungen können sowohl mit hochspannungsisoliertem Kabel direkt auf dem Kern aufgebracht werden als auch auf einem isolierendem Wickelkörper oder separaten Wickelkörpern; auch das direkte Aufbringen der Primärwicklung auf dem Kern und das Aufbringen der Sekundärwicklung auf einem isolierendem Wickelkörper ist möglich. Die Anordnung kann sowohl in isolierender Gasatmosphäre als auch in isolierender Flüssigkeit (Öl, Silikonöl, etc.) isoliert werden. Auch ein Verguss mit geeigneten Harzen oder anderen Polymeren ist möglich.
  • Die primärseitige Schaltung zur Erzeugung des Hochspannungsimpulses wird vorzugsweise so ausgeführt, dass ein auf eine vorgegebene Spannung aufgeladener Kondensator Cp mit Hilfe eines schließenden Halbleiterschalters in die Primärwicklung des Impulstransformators entladen wird (3). Die Kapazität des Kondensators Cp wird mindestens so groß gewählt, dass die Beziehung Cp = Ü2·Cs (1) erfüllt wird, wobei Cs die gesamte Streukapazität des Knotens A* in 3, d.h. am erdnahen Ende der Funkenstrecke der ersten Stufe des Marx-Generators, ist. Vorzugsweise wird die Kapazität etwa 3- bis 4-mal so groß gewählt, um ausreichende Energiereserven für die Auslösung eines Zündfunkens in der Funkenstrecke FS1 bereitzustellen. Typische Streukapazitäten liegen im Bereich von einigen 100 pF, typischerweise ca. 200 pF, so dass bei einem Übersetzungsverhältnis von Ü = 15 eine primärseitige Kapazität von mindestens Cp = Ü2·Cs = 225·200 pF = 45 nF (2)gefordert wird, besser jedoch Cp = 150...200 nF.
  • Die Ladespannung des Kondensators wird mindestens so groß gewählt, dass die Beziehung UCp = UL/Ü (3)erfüllt wird; dadurch wird eine Längsüberspannung von ca. 100 % der Marxladespannung UL an der Funkenstrecke FS1 erzeugt, so dass diese mit kurzer Verzugszeit (Delay) und geringem Jitter zündet. Bei einer Stufenspannung UL des Marx-Generators von 60 kV wird somit eine Ladespannung für Cp von UCp = UL/Ü = 60 kV/15 = 4 kV (4)benötigt.
  • Zwischenkreisspannungen von ca. 4 kV bei Impulsströmen von typ. 500 A Amplitude können mit verfügbaren Leistungshalbleitern als Schaltelement S problemlos verarbeitet werden. Geeignet sind z. B. Thyristor-Bauelemente wie GTOs oder IGCTs sowie Transistorschalter wie IGBTs mit Sperrspannungen oberhalb von 5 kV
  • In einer weiteren vorteilhaften Anordnung wird der zur Funkenstreckenzündung notwendige Hochspannungsimpuls nicht induktiv in Serie mit der Ladeinduktivität eingekoppelt, son dern mit einer seriellen Kapazität CK zur Entkopplung gegen Gleichstrom- und langsame Wechselstromanteile (4). Um den Spannungsverlust durch kapazitive Spannungsteilung an CK gering zu halten, sollte die Bedingung CK >> Cs, mindestens jedoch CK = (5...10)·Cs (5)erfüllt werden.
  • Bei der Erfindung ist besonders vorteilhaft, dass durch den Einsatz kommerzieller Halbleiterbauelemente eine hohe Lebensdauer und eine geringe Empfindlichkeit gegen Rückwirkung aus dem Marx-Generator gegeben ist, da das Halbleiterschaltelement während des Hauptpulses im geschlossenen Zustand verbleibt. Die Verwendung der in den höheren Marxstufen eingesetzten Ladeinduktivität ist auch in der ersten Stufe möglich, und es ist durch die erdseitige Auslegung der Impulserzeugung der Einsatz einer geerdeten Stromversorgung beliebiger Leistung möglich.
  • Bei der Erfindung ergibt sich somit eine ausgezeichnete Skalierbarkeit mit allen notwendigen Freiheitsgraden, wobei keine Einschränkungen für den Betrieb in Hinsicht auf Impulsamplitude, Impulsenergie, oder Impulswiederholrate sowie Lebensdauer vorliegen.
  • Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Figurenbeschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigen
  • 1 ein Prinzipschaltbild eines Marx-Generators gemäß dem Stand der Technik,
  • 2 ein Ersatzschaltbild eines Marx-Generators mit einer induktiv-seriellen Einkopplung des Triggerimpulses in der ersten Stufe,
  • 3 ein Ersatzschaltbild der Schaltung zur Erzeugung von Hochspannungsimpulsen für die Triggerung des Marx-Generators nach 2 und
  • 4 ein Ersatzschaltbild eines Marx-Generators mit kapazitiver Einkopplung des Triggerimpulses in der ersten Stufe.
  • In der 1 ist das Prinzip eines bekannten Marx-Generators dargestellt, der insgesamt mit 1 bezeichnet ist. Der Marx-Generator 1 besteht im Einzelnen aus einer Spannungsquelle 2, beispielsweise einer Quelle mit einer Gleichspannung von 50 kV, der eine Ladeinduktivität 3 und ein ohmscher Ladewiderstand 4 vorgeschaltet sind. Weiterhin ist eine Erdung 5 vorhanden.
  • In bekannter Weise besitzt ein derartiger Marx-Generator 1 weiterhin kapazitive Speicher mit Hochspannungsschaltern aufgeteilt in einzelne Stufen, beispielsweise sechs Stufen entsprechend 1. Jede Stufe i beinhaltet einen Schalter Si, eine erste Induktivität Lik, eine weitere Induktivität Lik+1 und eine Kapazität Ci, wobei i und k laufende Indices darstellen. In anderen Ausführungsformen können statt der Induktivitäten Lik Widerstände oder Hochspannungsgleichrichter eingesetzt werden. Im Folgenden wird jedoch nur von Induktivitäten Lik gesprochen. Beispielsweise hat die dritte Stufe des Marx-Generators einen Schalter S3 ausgeführt als Funkenstrecke, einen Kondensator C3, eine erste Induktivität L31 und eine zweite Induktivität L32.
  • In der 1 ist eine direkte Triggerung der einzelnen Funkenstrecken entsprechend den Pfeilen angedeutet. Diese Triggerung kann aber nur bei geringen Lebensdauern der Schalter und im Allgemeinen auch nicht in allen Stufen eingesetzt werden.
  • In 2 ist der ersten Stufe 10 des Marx-Generators gemäß 1 ein Triggerimpulsgenerator 100 zugeordnet. Der Triggerimpulsgenerator 100 koppelt über einen Transformator 110 einen Triggerimpuls in die erste Stufe 10 des Marx-Generators ein. Dabei erfolgt die Einkopplung induktiv-seriell an der Induktivität L12.
  • Anhand 3 wird verdeutlicht, wie der Triggerpuls eingekoppelt wird. Entsprechend 2 ist der Transformator 110 dargestellt, der beispielsweise ein Übertragungsverhältnis 1:15 hat. Es ist eine Spannungsquelle 102 für beispielsweise 4000 V vorhanden, der eine Induktivität 103 und ein ohmscher Widerstand 104 vorgeschaltet sind. Die Induktivität 103 hat einen Wert von beispielsweise LCH = 1 mH und der ohmsche Widerstand 104 einen Wert von beispielsweise RCH = 200 Ω. Es ist weiterhin eine Kapazität 106 mit einem Wert CP = 0,2 μF, eine weitere Kapazität 108 mit einem Wert von Cs = 0,2 nF, welche der Streukapazität an Punkt A* der ersten Stufe entspricht, und eine weitere Induktivität 107 mit einem Wert Ls = 500 μH vorhanden.
  • Mit 115 ist ein Schalter S bezeichnet. Der Schalter 115 ist den hier zur Elektroporation verwendeten Einrichtungen als schließenden Halbleiterschalter ausgebildet, beispielsweise als IGCT mit einer Sperrspannung von über 5 kV. Solche Halbleiterschalter sind kommerziell erhältlich.
  • Durch den Einsatz kommerzieller Halbleiterbauelemente eine hohe Lebensdauer und eine geringe Empfindlichkeit gegen Rückwirkung aus dem Marx-Generator gegeben ist, da das Halbleiterschaltelement während des Hauptpulses im geschlossenen Zustand verbleibt
  • Mit der beschriebenen Schaltung wird über den Impulstransformator 110 ein Impuls auf die Ladeinduktivität Ls und die Streukapazität Cs gekoppelt, und zwar an den zwischen Ls und Cs liegenden Punkt A*.
  • Die vorstehend beschriebene Schaltungsanordnung hat gegenüber anderen, insbesondere den in der DE 103 20 425 A1 bzw. in der WO 2004/100371 A1 mit zugehöriger Sekundärliteratur genannten Problemlösungen den Vorteil, dass das an der Funkenstrecke zu erzeugende Überspannungsniveau sowie dessen Steilheit mit kommerziell verfügbaren Komponenten langer Lebensdauer zuverlässig und skalierbar erzeugt werden kann.
  • In 4 ist eine Alternative zu 2 dargestellt. In diesem Fall erfolgt ausgehend vom Triggerimpulsgenerator 100 und den vorgeschalteten Transformator 110 über eine Koppelkapazität 109 eine kapazitive Einkopplung des Triggerimpulses auf die Induktivität L12 der ersten Stufe 10 des Marx-Generators 1.
  • Bei der beschriebenen Schaltung wird durch den Einsatz kommerzieller Halbleiterbauelemente für den Schalter 105 eine hohe Lebensdauer gewährleistet. Es ergibt sich eine geringe Empfindlichkeit gegen die Rückwirkung aus dem Marx-Generator, da das Halbleiterschaltelement während des Hauptpulses im geschlossenen Zustand verbleibt.
  • Die beschriebenen Einrichtungen lassen sich in besonderer Weise für die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte, wie insbesondere Zuckerrüben, einsetzen. Durch die Stabilität der Schaltung lässt sich für eine Erntekampagne von typischerweise 100 Tagen ein ständiger Einsatz mit Impulswiderholraten von 10 bis 20 Hz beherrschen und es ist eine wartungsfreie Anlagenlebensdauer von über 100 Millionen Impulsen erreicht.

Claims (17)

  1. Verfahren für die Elektroporation landwirtschaftlicher Produkte unter Einsatz intensiver Hochspannungsimpulse, mit folgenden Maßnahmen: – Es wird ein Marx-Generator aus mehreren Stufen verwendet, – der Marx-Generator wird zum geeigneten Zeitpunkt mit Hochspannungsimpulsen getriggert, – die Erzeugung und Einkopplung der Hochspannungsimpulse erfolgt in der ersten Stufe des Marx-Generators, – die Hochspannungspulse führen zu einer Überspannungslängstriggerung der ersten Funkenstrecke des Marx-Generators – die Erzeugung der Hochspannungsimpulse erfolgt durch Entladung eines kapazitiven Energiespeichers (Kondensators) mithilfe eines schließenden Halbleiterschalters, und einer Amplitudenerhöhung des so erzeugten Spannungsimpulses auf das geforderte Potential durch einen Impulstransformator.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Triggerpuls seriell-induktiv eingekoppelt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Triggerpuls parallel-kapazitiv eingekoppelt wird.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet in der Anwendung bei der Verarbeitung von Zuckerrüben zwecks Zuckergewinnung.
  5. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 bis 4, mit einem Marx-Generator, der eine vorgegebene Anzahl einzelner Stufen aufweist und Mitteln zur Triggerung des Marx-Generators, wobei Mittel (100) zur Erzeugung und Einkopplung von Hochspannungsimpulsen in die erste Stufe (10) des Marx-Generators (1) vorhanden sind, die zu einer Überspannungslängstriggerung der ersten Funkenstrecke des Marx-Generators (1) führen, und wobei der Hochspannungsimpuls durch Entladung eines kapazitiven Energiespeichers in die Primärseite eines Hochspannungstrans formators (110) mit einem schließenden Halbleiterschalter (105) erfolgt.
  6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in die masseseitige Leitung der erdseitigen Ladeinduktivität (L) der ersten Stufe (10) des Marx-Generators (1) die Sekundärseite (112) eines Impulstransformators (110) eingefügt ist, wobei der Impulstransformator (110) auf seiner Primärseite (111) mit einer Schaltung (100) zur Impulserzeugung verbunden ist.
  7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Transformator ein Übersetzungsverhältnis im Bereich zwischen 8:1 bis 20:1, vorzugsweise im Bereich 15:1 hat.
  8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Transformator (110) primärseitig nur wenige Windungen, vorzugsweise eine oder zwei Windungen, hat.
  9. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladeinduktivität (Lik) im Bereich von 100 μH bis 2 mH ist.
  10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladeinduktivität (L) in allen Stufen (10, ..., 60) des Marx-Generators (1) gleich ist.
  11. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Impulstransformator (100) einen Ferritkern oder einen Schnittbandkern hat.
  12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kernabmessungen des Impulstransformators (110) einen Bereich von etwa 10 cm2 Querschnitt haben.
  13. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass beim Impulstransformator die Wicklungen mit einem hochspannungsisolierten Draht auf dem Kern aufgebracht sind.
  14. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass beim Impulstransformator (110) die Wicklungen auf einem isolierenden Wickelkörper oder auf separaten Wickelkörpern aufgebracht sind.
  15. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine isolierende Gasatmosphäre oder eine isolierende Flüssigkeit zwecks Isolierung vorhanden ist.
  16. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verguss mit geeigneten Materialien, insbesondere Harzen oder anderen Polymeren, vorliegt.
  17. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine primärseitige Schaltung zur Erzeugung von Hochspannungsimpulsen vorhanden ist, die einen auf eine vorgebbare Spannung aufladbaren Kondensator (104) und einen schließenden Halbleiterschalter (105) in der Primärwicklung (111) des Impulstransformators (110) enthalten.
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