In
den internationalen Patentanmeldungen PCT/EP97/04862 und PCT/EP03/11762
werden bereits CGRP-Antagonisten zur Behandlung von Migräne beschrieben.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
In
der obigen allgemeinen Formel I bedeuten in einer ersten Ausführungsform
R
1 ein Zuckerrest ausgewählt aus Pentosen oder Hexosen
und
R
2 R
1 oder
H oder
R
1 H und
R
2 R
1 und
R
3 H oder
eine Gruppe ausgewählt
aus
worin
R
4 C
1-6-Alkyl oder Phenyl darstellt,
deren
Tautomere, deren Diastereomere, deren Enantiomere, deren Anomere,
deren Hydrate, deren Gemische und deren Salze sowie die Hydrate
der Salze, insbesondere deren physiologisch verträgliche Salze
mit anorganischen oder organischen Säuren oder Basen.
In
der obigen allgemeinen Formel I bedeuten in einer zweiten Ausführungsform
R
1 eine Gruppe ausgewählt aus
R
2 R
1 oder H oder
R
1 H und
R
2 R
1 und
R
3 H oder
eine Gruppe ausgewählt
aus
worin
R
4 C
1-6-Alkyl oder Phenyl darstellt,
deren
Tautomere, deren Diastereomere, deren Enantiomere, deren Anomere,
deren Hydrate, deren Gemische und deren Salze sowie die Hydrate
der Salze, insbesondere deren physiologisch verträgliche Salze
mit anorganischen oder organischen Säuren oder Basen.
Eine
dritte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht in den Verbindungen der obigen
allgemeinen Formel I, in denen
R
1 eine
Gruppe ausgewählt
aus
R
2 H und
R
3 H
oder eine Gruppe ausgewählt
aus
worin
R
4 C
1-6-Alkyl oder Phenyl darstellt,
deren
Tautomere, deren Diastereomere, deren Enantiomere, deren Anomere,
deren Hydrate, deren Gemische und deren Salze sowie die Hydrate
der Salze, insbesondere deren physiologisch verträgliche Salze
mit anorganischen oder organischen Säuren oder Basen.
Als
ganz besonders bevorzugte Verbindungen der obigen allgemeinen Formel
I seien beispielsweise folgende Verbindungen genannt:
deren
Tautomere, deren Diastereomere, deren Enantiomere, deren Anomere,
deren Hydrate, deren Gemische und deren Salze sowie die Hydrate
der Salze, insbesondere deren physiologisch verträgliche Salze
mit anorganischen oder organischen Säuren oder Basen.
VERWENDETE
BEGRIFFE UND DEFINITIONEN
Soweit
nicht anders angegeben, sind alle Substituenten voneinander unabhängig. Sollten
an einer Gruppe z.B. mehrere C1-6-Alkylgruppen
als Substituenten sein, so könnte
im Fall von drei Substituenten C1-6-Alkyl
unabhängig
voneinander einmal Methyl, einmal n-Propyl und einmal tert-Butyl
bedeuten.
Im
Rahmen dieser Anmeldung können
bei der Definition von möglichen
Substituenten, diese auch in Form einer Strukturformel dargestellt
werden. Dabei wird, falls vorhanden, ein Stern (*) in der Strukturformel des
Substituenten als der Verknüpfungspunkt
zum Rest des Moleküls
verstanden.
Ebenfalls
mit vom Gegenstand dieser Erfindung umfasst sind die erfindungsgemäßen Verbindungen, einschließlich deren
Salze, in denen ein oder mehrere Wasserstoffatome, beispielsweise
ein, zwei, drei, vier oder fünf
Wasserstoffatome, durch Deuterium ausgetauscht sind.
Unter
dem Begriff "Pentosen" werden unverzweigte
Monosaccharide der Summenformel C5H10O5 verstanden.
Beispielsweise werden hierfür
genannt: Arabinose, Xylose und Ribose sowie deren Anomere.
Unter
dem Begriff "Hexosen" werden unverzweigte
Monosaccharide der Summenformel C6H12O6 verstanden.
Beispielsweise werden hierfür
genannt: Glucose, Mannose, Galactose, Fructose und Sorbose sowie deren
Anomere.
Unter
dem Begriff "C1-6-Alkyl" wird
eine verzweigte und unverzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
verstanden. Beispielsweise werden hierfür genannt: Methyl, Ethyl, n-Propyl,
iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec-Butyl, tert-Butyl, n-Pentyl,
iso-Pentyl, neo-Pentyl oder Hexyl. Gegebenenfalls werden für vorstehend
genannten Gruppen auch die Abkürzungen
Me, Et, n-Pr, i-Pr, n-Bu, i-Bu, t-Bu, etc. verwendet. Sofern nicht
anders beschrieben, umfassen die Definitionen Propyl, Butyl, Pentyl
und Hexyl alle denkbaren isomeren Formen der jeweiligen Reste. So
umfasst beispielsweise Propyl n-Propyl und iso-Propyl, Butyl umfasst
iso-Butyl, sec-Butyl und tert-Butyl etc.
Verbindungen
der allgemeinen Formel I können
Säuregruppen
besitzen, hauptsächlich
Carboxylgruppen, und/oder basische Gruppen wie z.B. Aminofunktionen.
Verbindungen der allgemeinen Formel I können deshalb als innere Salze,
als Salze mit pharmazeutisch verwendbaren anorganischen Säuren wie
beispielsweise Bromwasserstoffsäure,
Phosphorsäure,
Salpetersäure,
Salzsäure,
Schwefelsäure,
Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, Benzolsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure oder
organischen Säuren
wie beispielsweise Äpfelsäure, Bernsteinsäure, Essigsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Mandelsäure, Milchsäure, Weinsäure, Zitronensäure oder
als Salze mit pharmazeutisch verwendbaren Basen wie Alkali- oder
Erdalkalimetallhydroxiden, beispielsweise Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid,
oder Carbonaten, Ammoniak, Zink- oder Ammoniumhydroxiden oder organischen
Aminen wie z.B. Diethylamin, Triethylamin, Ethanolamin, Diethanolamin,
Triethanolamin, Cyclohexylamin, Dicyclohexylamin u.a. vorliegen.
Wie
vorstehend genannt, können
die Verbindungen der Formel I in ihre Salze, insbesondere für die pharmazeutische
Anwendung, in ihre physiologisch und pharmakologisch verträglichen
Salze überführt werden.
Diese Salze können
einerseits als physiologisch und pharmakologisch verträgliche Säureadditionssalze der
Verbindungen der Formel I mit anorganischen oder organischen Säuren vorliegen.
Andererseits kann die Verbindung der Formel I im Falle von R gleich
Wasserstoff durch Umsetzung mit anorganischen Basen auch in physiologisch
und pharmakologisch verträgliche
Salze mit Alkali- oder Erdalkalimetallkationen als Gegenion überführt werden.
Zur Darstellung der Säureadditionssalze
kommen beispielsweise Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Methansulfonsäure,
Essigsäure,
Fumarsäure,
Bernsteinsäure, Milchsäure, Zitronensäure, Weinsäure oder
Maleinsäure
in Betracht. Ferner können
Mischungen der vorgenannten Säuren
eingesetzt werden. Zur Darstellung der Alkali- und Erdalkalimetallsalze
der Verbindung der Formel I in der R Wasserstoff bedeutet, kommen
vorzugsweise die Alkali- und Erdalkalihydroxide und -hydride in
Betracht, wobei die Hydroxide und Hydride der Alkalimetalle, besonders
des Natriums und Kaliums bevorzugt, Natrium- und Kaliumhydroxid
besonders bevorzugt sind.
Gegebenenfalls
können
die Verbindungen der allgemeinen Formel I in ihre Salze, insbesondere
für die pharmazeutische
Anwendung, in ihre pharmakologisch unbedenklichen Säureadditionssalze
mit einer anorganischen oder organischen Säure, überführt werden. Als Säuren kommen
hierfür
beispielsweise Bernsteinsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Essigsäure,
Fumarsäure,
Maleinsäure,
Methansulfonsäure,
Milchsäure,
Phosphorsäure,
Salzsäure,
Schwefelsäure,
Weinsäure
oder Zitronensäure
in Betracht. Ferner können
Mischungen der vorgenannten Säuren
eingesetzt werden.
Gegenstand
der Erfindung sind die jeweiligen Verbindungen gegebenenfalls in
Form der einzelnen optischen Isomeren, Mischungen der einzelnen
Enantiomeren oder Racemate, in Form der Tautomere sowie in Form
der freien Basen oder der entsprechenden Säureadditionssalze mit pharmakologisch
unbedenklichen Säuren – wie beispielsweise
Säureadditionssalze
mit Halogenwasserstoffsäuren – beispielsweise
Chlor- oder Bromwasserstoffsäure – oder organische
Säuren – wie beispielsweise
Oxal-, Fumar-, Diglykol- oder Methansulfonsäure
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
als Racemate vorliegen, sofern sie nur ein Chiralitätselement
besitzen, sie können
aber auch als reine Enantiomere, d.h. in (R)- oder (S)-Form gewonnen
werden. Bevorzugt sind Verbindungen die als Racemate bzw. als (R)-Form
vorliegen.
Die
Anmeldung umfasst jedoch auch die einzelnen diastereomeren Antipodenpaare
oder deren Gemische, die dann vorliegen, wenn mehr als ein Chiralitätselement
in den Verbindungen der allgemeinen Formel I vorhanden ist, sowie
die einzelnen optisch aktiven Enatiomeren, aus denen sich die erwähnten Racemate zusammensetzen.
Gegenstand
der Erfindung sind die jeweiligen Verbindungen gegebenenfalls in
Form der einzelnen optischen Isomeren, Mischungen der einzelnen
Enantiomeren oder Racemate, in Form der Tautomere sowie in Form
der freien Basen oder der entsprechenden Säureadditionssalze mit pharmakologisch
unbedenklichen Säuren – wie beispielsweise
Säureadditionssalze
mit Halogenwasserstoffsäuren – beispielsweise
Chlor- oder Bromwasserstoffsäure – oder organische
Säuren – wie beispielsweise
Oxal-, Fumar-, Diglycol- oder Methansulfonsäure.
HERSTELLVERFAHREN
Die
Verbindungen der allgemeinen Formel I werden nach prinzipiell bekannten
Methoden hergestellt. Die folgenden Verfahren haben sich zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Verbindungen
der allgemeinen Formeln I besonders bewährt:
- (a)
Zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formeln I in denen
R1, R2 und R3 wie eingangs erwähnt definiert sind:
Kupplung
eines Alkohols oder Phenols der Formeln II mit einem
geeignetem Glycosyl-Donor der allgemeinen Formeln III in denen
X eine Austrittsgruppe, wie beispielsweise ein Halogenatom, z.B.
ein Fluor-, Chlor- oder Bromatom, oder eine Acyloxygruppe, z.B.
eine Acetyloxy- oder Trichloracetimidoyloxy-Gruppe und PG eine geeignete
Schutzgruppe, z.B. eine 1,1-Dimethylethylcarbonyl-, Acetyl- oder
Benzylgruppe darstellt.
Die
Umsetzung erfolgt zweckmäßigerweise
in einem Lösungsmittel,
wie beispielsweise Methylenchlorid, Chloroform, Acetonitril, Toluol,
Tetrahydrofuran, Dioxan, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid oder
N-Methylpyrrolidinon, gegebenenfalls in Gegenwart einer Base, wie
beispielsweise Kaliumcarbonat, Caesiumcarbonat, Natriumhydrid oder
Kaliumtert-butylat, oder einer Silberverbindung wie Silber(I)oxid,
Silber(I)carbonat oder Silber(I)trifluoracetat, eines Katalysators
wie beispielsweise Bortrifluorid-Etherat oder einer Reagenzkombination
N-Iodosuccinimid/Trifluormethansulfonsäure oder N-Iodosuccinimid/Triethylsilyl-trifluormethansulfonat,
bei Temperaturen zwischen –60°C und 120°C. Die Umsetzung
kann auch beispielsweise in einem Phasentransfersystem wie Natronlauge/Methylenchlorid/Benzyltriethylammoniumbromid
durchgeführt
werden.
Weiterhin
können
Verbindungen der allgemeinen Formel I durch Umsetzung eines Alkohols
oder Phenols der Formel II mit einem geeignetem Glycosyl-Donor IV
erhalten
werden.
Die
Umsetzung erfolgt zweckmäßigerweise
in Wasser oder in Wasser in Anwesenheit eines organischen Cosolvenses,
wie beispielsweise tert-Butanol, in Gegenwart einer geeigneten Glycosyltransferase,
wie beispielsweise β-Glucosidase, α-Galactosidase, α-Mannosidase
oder β-N-Acetylhexosaminidase,
bei Temperaturen zwischen 20°C
und 60°C.
Die
erhaltenen Verbindungen der allgemeinen Formel I können, sofern
sie geeignete basische Funktionen enthalten, insbesondere für pharmazeutische
Anwendungen in ihre physiologisch verträglichen Salze mit anorganischen
oder organischen Säuren übergeführt werden.
Als Säuren
kommen hierfür
beispielsweise Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Phosphorsäure,
Salpetersäure,
Schwefelsäure,
Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, Benzolsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Essigsäure, Fumarsäure, Bernsteinsäure, Milchsäure, Mandelsäure, Äpfelsäure, Zitronensäure, Weinsäure oder
Maleinsäure
in Betracht.
Außerdem lassen
sich die neuen Verbindungen der Formel I, falls sie Carbonsäurefunktion
enthalten, in ihre Additionssalze mit anorganischen oder organischen
Basen, insbesondere für
die pharmazeutische Anwendung in ihre physiologisch verträglichen
Additionssalze überführen. Als
Basen kommen hierfür
beispielsweise Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Ammoniak, Cyclohexylamin,
Dicyclohexylamin, Ethanolamin, Diethanolamin und Triethanolamin
in Betracht.
Die
vorliegende Erfindung betrifft Racemate, sofern die Verbindungen
der allgemeinen Formel I nur ein Chiralitätselement besitzen. Die Anmeldung
umfasst jedoch auch die einzelnen diastereomeren Antipodenpaare
oder deren Gemische, die dann vorliegen, wenn mehr als ein Chiralitätselement
in den Verbindungen der allgemeinen Formel I vorhanden ist, sowie
die einzelnen optisch aktiven Enantiomeren, aus denen sich die erwähnten Racemate
zusammensetzen.
Ebenfalls
mit vom Gegenstand dieser Erfindung umfasst sind die erfindungsgemäßen Verbindungen, einschließlich deren
Salze, in denen ein oder mehrere Wasserstoffatome, beispielsweise
ein, zwei, drei, vier oder fünf
Wasserstoffatome, durch Deuterium ausgetauscht sind.
Die
neuen Verbindungen der allgemeinen Formel I und deren physiologisch
verträgliche
Salze weisen wertvolle pharmakologische Eigenschaften auf, die auf
ihre selektiven CGRP-antagonistischen Eigenschaften zurückgehen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind diese Verbindungen enthaltende
Arzneimittel, deren Verwendung und deren Herstellung.
Die
voranstehend genannten neuen Verbindungen und deren physiologisch
verträgliche
Salze besitzen CGRP-antagonistische Eigenschaften und zeigen gute
Affinitäten
in CGRP-Rezeptorbindungsstudien. Die Verbindungen weisen in den
nachstehend beschriebenen pharmakologischen Testsystemen CGRP-antagonistische
Eigenschaften auf.
Zum
Nachweis der Affinität
der voranstehend genannten Verbindungen zu humanen CGRP-Rezeptoren
und ihrer antagonistischen Eigenschaften wurden die folgenden Versuche
durchgeführt:
A. Bindungsstudien mit
(den humanen CGRP-Rezeptor exprimierenden) SK-N-MC-Zellen
SK-N-MC-Zellen
werden in "Dulbecco's modified Eagle
Medium" kultiviert.
Das Medium konfluenter Kulturen wird entfernt. Die Zellen werden
zweimal mit PBS-Puffer (Gibco 041-04190 M) gewaschen, durch Zugabe von
PBS-Puffer, versetzt mit 0.02% EDTA, abgelöst und durch Zentrifugation
isoliert. Nach Resuspension in 20 ml "Balanced Salts Solution" [BSS (in mM): NaCl
120, KCl 5.4, NaHCO3 16.2, MgSO4 0.8,
NaHPO4 1.0, CaCl2 1.8,
D-Glucose 5.5, HEPES
30, pH 7.40] werden die Zellen zweimal bei 100 × g zentrifugiert und in BSS resuspendiert.
Nach Bestimmung der Zellzahl werden die Zellen mit Hilfe eines Ultra-Turrax
homogenisiert und für
10 Minuten bei 3000 × g
zentrifugiert. Der Überstand wird
verworfen und das Pellet in Tris-Puffer (10 mM Tris, 50 mM NaCl,
5 mM MgCl2, 1 mM EDTA, pH 7.40), angereichert
mit 1 % Rinderserum-Albumin und 0.1 % Bacitracin, rezentrifugiert
und resuspendiert (1 ml/1000000 Zellen). Das Homogenat wird bei –80°C eingefroren.
Die Membranpräparationen
sind bei diesen Bedingungen für
mehr als 6 Wochen stabil.
Nach
Auftauen wird das Homogenat 1:10 mit Assay-Puffer (50 mM Tris, 150
mM NaCl, 5 mM MgCl2, 1 mM EDTA, pH 7.40)
verdünnt
und 30 Sekunden lang mit einem Ultra-Turrax homogenisiert. 230 μl des Homogenats
werden für
180 Minuten bei Raumtemperatur mit 50 pM 125I-Iodotyrosyl-Calcitonin-Gene-Related Peptide
(Amersham) und ansteigenden Konzentrationen der Testsubstanzen in
einem Gesamtvolumen von 250 μl
inkubiert. Die Inkubation wird durch rasche Filtration durch mit
Polyethylenimin (0.1 %) behandelte GF/B-Glasfasertilter mittels
eines Zellharvesters beendet. Die an Protein gebundene Radioaktivität wird mit Hilfe
eines Gammacounters bestimmt. Als nichtspezifische Bindung wird
die gebundene Radioaktivität
nach Gegenwart von 1 μM
humanem CGRP-alpha während
der Inkubation definiert.
Die
Analyse der Konzentrations-Bindungskurven erfolgt mit Hilfe einer
computergestützten
nichtlinearen Kurvenanpassung.
Die
eingangs erwähnten
Verbindungen zeigen in dem beschriebenen Test IC50-Werte ≤ 10000 nM.
B. CGRP-Antagonismus in
SK-N-MC-Zellen
SK-N-MC-Zellen
(1 Mio. Zellen) werden zweimal mit 250 μl Inkubationspuffer (Hanks HEPES,
1 mM 3-Isobutyl-1-methylxanthin, 1 % BSA, pH 7.4) gewaschen und
bei 37°C
für 15
Minuten vorinkubiert. Nach Zugabe von CGRP (10 μl) als Agonist in steigenden
Konzentrationen (10–11 bis 10–6 M)
bzw. zusätzlich
von Substanz in 3 bis 4 verschiedenen Konzentrationen wird nochmals
15 Minuten inkubiert.
Intrazelluläres cAMP
wird anschließend
durch Zugabe von 20 μl
1 M HCl und Zentrifugation (2000 × g, 4°C für 15 Minuten) extrahiert. Die Überstände werden
in flüssigem
Stickstoff eingefroren und bei –20°C gelagert.
Die
cAMP-Gehalte der Proben werden mittels Radioimmunassay (Fa. Amersham)
bestimmt und die pA2-Werte antagonistisch
wirkender Substanzen graphisch ermittelt.
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
zeigen in dem beschriebenen in vitro-Testmodell CGRP-antagonistische
Eigenschaften in einem Dosisbereich zwischen 10-12 bis
10-5 M.
INDIKATIONSGEBIETE
Aufgrund
ihrer pharmakologischen Eigenschaften eignen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen und
deren Salze mit physiologisch verträglichen Säuren somit zur akuten und prophylaktischen
Behandlung von Kopfschmerzen, insbesondere Migräne-, Cluster-Kopfschmerz sowie
Spannungskopfschmerzen. Weiterhin beeinflussen die erfindungsgemäßen Verbindungen
auch die folgenden Erkrankungen positiv: Nicht-insulinabhängigen Diabetes
mellitus ("NIDDM"), cardiovaskuläre Erkrankungen,
Morphintoleranz, Clostridiumtoxin-bedingte Durchfallerkrankungen,
Erkrankungen der Haut, insbesondere thermische und strahlenbedingte Hautschäden inklusive
Sonnenbrand, Lichen, Prurigo, pruriginöse Toxidermien sowie schwerer
Juckreiz, entzündliche
Erkrankungen, z.B. entzündliche
Gelenkerkrankungen (Osteoarthritis, rheumatoide Arthritis, neurogene
Arthritis), generalisierter Weichteilrheumatismus (Fibromyalgie),
neurogene Entzündungen
der oralen Mucosa, entzündliche
Lungenerkrankungen, allergische Rhinitis, Asthma, COPD, Erkrankungen,
die mit einer überschießenden Gefäßerweiterung
und dadurch bedingter verringerter Gewebedurchblutung einhergehen, z.B.
Schock und Sepsis, chronische Schmerzerkrankungen, wie z.B. diabetische
Neuropathien, durch Chemotherapien induzierte Neuropathien, HIV-induzierte
Neuropathien, postherpetische Neuropathien durch Gewebetrauma induzierte
Neuropathien, trigeminale Neuralgien, temporomandibuläre Dysfunktionen,
CRPS (complex regional pain syndrome), Rückenschmerzen, und viszerale
Erkrankungen, wie z.B. irritable bowel syndrome (IBS), inflammatory
bowel syndrome. Darüber
hinaus zeigen die erfindungsgemäßen Verbindungen
eine lindernde Wirkung auf Schmerzzustände im allgemeinen.
Die
Symptomatik menopausaler, durch Gefäßerweiterung und erhöhten Blutfluss
verursachter Hitzewallungen östrogendefizienter
Frauen sowie hormonbehandelter Prostatakarzinompatienten und Kastraten wird
durch die CGRP-Antagonisten der vorliegenden Anwendung präventiv und
akut-therapeutisch günstig
beeinflusst, wobei sich dieser Therapieansatz vor der Hormonsubstitution
durch Nebenwirkungsarmut auszeichnet.
Die
zur Erzielung einer entsprechenden Wirkung erforderliche Dosierung
beträgt
zweckmäßigerweise bei
intravenöser
oder subkutaner Gabe 0.0001 bis 3 mg/kg Körpergewicht, vorzugsweise 0.01
bis 1 mg/kg Körpergewicht,
und bei oraler, nasaler oder inhalativer Gabe 0.01 bis 10 mg/kg
Körpergewicht,
vorzugsweise 0.1 bis 10 mg/kg Körpergewicht,
jeweils ein- bis dreimal täglich.
Sofern
die Behandlung mit CGRP-Antagonisten oder/und CGRP-Release-Hemmern
in Ergänzung
zu einer üblichen
Hormonsubstitution erfolgt, empfiehlt sich eine Verringerung der
vorstehend angegebenen Dosierungen, wobei die Dosierung dann 1/5
der vorstehend angegebenen Untergrenzen bis zu 1/1 der vorstehend
angegebenen Obergrenzen betragen kann.
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
als wertvolle Hilfsmittel zur Erzeugung und Reinigung (Affinitätschromatographie)
von Antikörpern
sowie, nach geeigneter radioaktiver Markierung, beispielsweise durch
Tritiierung geeigneter Vorstufen, beispielsweise durch katalytische
Hydrierung mit Trithium oder Ersatz von Halogenatomen durch Tritium,
in RIA- und ELISA-Assays und als diagnostische bzw. analytische
Hilfsmittel in der Neurotransmitter-Forschung.
KOMBINATIONEN
Als
Kombinationspartner denkbare Wirkstoffklassen sind z.B. Antiemetica,
Prokinetica, Neuroleptica, Antidepressiva, Neurokinin-Antagonisten,
Anticonvulsiva, Histamin-H1-Rezeptorantagonisten, β-Blocker, α-Agonisten
und α-Antagonisten,
Ergotalkaloiden, schwachen Analgetica, nichtsteroidalen Antiphlogistica, Corticosteroiden,
Calcium-Antagonisten,
5-HT1B/1D-Agonisten oder andere Antimigränemitteln,
die zusammen mit einem oder mehreren inerten üblichen Trägerstoffen und/oder Verdünnungsmitteln,
z.B. mit Maisstärke, Milchzucker,
Rohrzucker, mikrokristalliner Zellulose, Magnesiumstearat, Polyvinylpyrrolidon,
Zitronensäure, Weinsäure, Wasser,
Wasser/Ethanol, Wasser/Glycerin, Wasser/Sorbit, Wasser/Polyethylenglykol,
Propylenglykol, Cetylstearylalkohol, Carboxymethylcellulose oder
fetthaltigen Substanzen wie Hartfett oder deren geeigneten Gemischen,
in übliche
galenische Zubereitungen wie Tabletten, Dragees, Kapseln, Pulver,
Suspensionen, Lösungen,
Dosieraerosole oder Zäpfchen
eingearbeitet werden können.
Für die oben
erwähnten
Kombinationen kommen somit als weitere Wirksubstanzen beispielsweise
die nicht-steroidalen Antiphlogistika Aceclofenac, Acemetacin, Acetylsalicylsäure, Acetaminophen
(Paracetamol), Azathioprin, Diclofenac, Diflunisal, Fenbufen, Fenoprofen,
Flurbiprofen, Ibuprofen, Indometacin, Ketoprofen, Leflunomid, Lornoxicam,
Mefenaminsäure,
Naproxen, Phenylbutazon, Piroxicam, Sulfasalazin, Zomepirac oder
deren pharmazeutisch verträgliche
Salze sowie Meloxicam und andere selektive COX2-Inhibitoren, wie beispielsweise Rofecoxib,
Valdecoxib, Parecoxib, Etoricoxib und Celecoxib, in Betracht sowie
Substanzen, die frühere
oder spätere
Schritte in der Prostaglandin-Synthese inhibieren oder Prostaglandinrezeptor
Antagonisten wie z.B. EP2-Rezeptor Antagonisten und IP-Rezeptor
Antagonisten.
Weiterhin
können
Ergotamin, Dihydroergotamin, Metoclopramid, Domperidon, Diphenhydramin,
Cyclizin, Promethazin, Chlorpromazin, Vigabatrin, Timolol, Isomethepten,
Pizotifen, Botox, Gabapentin, Pregabalin, Duloxetin, Topiramat,
Riboflavin, Montelukast, Lisinopril, Micardis, Prochlorperazin,
Dexamethason, Flunarizin, Dextropropoxyphen, Meperidin, Metoprolol,
Propranolol, Nadolol, Atenolol, Clonidin, Indoramin, Carbamazepin,
Phenytoin, Valproat, Amitryptilin, Imipramine, Venlafaxine, Lidocain
oder Diltiazem und andere 5-HT1B/1D-Agonisten
wie z.B. Almotriptan, Avitriptan, Eletriptan, Frovatriptan, Naratriptan,
Rizatriptan, Sumatriptan und Zolmitriptan verwendet werden.
Außerdem können CGRP-Antagonisten
mit Vanilloid-Rezeptor Antagonisten, wie z.B. VR-1 Antagonisten, Glutamatrezeptor Antagonisten,
wie z.B. mGlu5-Rezeptor Antagonisten, mGlu1-Rezeptor Antagonisten,
iGlu5-Rezeptor Antagonisten, AMPA-Rezeptor Antagonisten, Purinrezeptor
Blockern, wie z.B. P2X3 Antagonisten, NO-Synthase Inhibitoren, wie
z.B. iNOS Inhibitoren, Calciumkanal-Blockern, wie z.B. PQ-typ Blockern,
N-typ Blockern, Kaliumkanalöffnern,
wie z.B. KCNQ Kanalöffnern,
Natriumkanal Blockern, wie z.B. PN3 Kanal Blockern, NMDA-Rezeptor
Antagonisten, Acid-sensing Ionenkanal Antagonisten, wie z.B. ASIC3
Antagonisten, Bradykinin Rezeptor Antagonisten wie z.B. B1-Rezeptor
Antagonisten, Cannabinoid-Rezeptoren Agonisten, wie z.B. CB2-Agonisten,
CB1-Agonisten, Somatostatin-Rezeptor Agonisten, wie z.B. sst2 Rezeptor Agonisten
gegeben werden.
Die
Dosis für
diese Wirksubstanzen beträgt
hierbei zweckmäßigerweise
1/5 der üblicherweise
empfohlenen niedrigsten Dosierung bis zu 1/1 der normalerweise empfohlenen
Dosierung, also beispielsweise 20 bis 100 mg Sumatriptan.
DARREICHUNGSFORMEN
Die
erfindungsgemäß hergestellten
Verbindungen können
entweder alleine oder gegebenenfalls in Kombination mit anderen
Wirksubstanzen zur Behandlung von Migräne intravenös, subkutan, intramuskulär, intraartikulär, intrarektal,
intranasal, durch Inhalation, topisch, transdermal oder oral erfolgen,
wobei zur Inhalation insbesondere Aerosolformulierungen geeignet
sind. Die Kombinationen können
entweder simultan oder sequentiell verabreicht werden.
Geeignete
Anwendungsformen sind beispielsweise Tabletten, Kapseln, Lösungen,
Säfte,
Emulsionen oder Inhalationspulver oder -aerosole. Hierbei soll der
Anteil der pharmazeutisch wirksamen Verbindung(en) jeweils im Bereich
von 0.1 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 0.5 bis 50 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung
liegen, d.h. in Mengen die ausreichend sind, um den voranstehend
angegebenen Dosierungsbereich zu erreichen.
Die
orale Gabe kann in Form einer Tablette, als Pulver, als Pulver in
einer Kapsel (z.B. Hartgelatinekapsel), als Lösung oder Suspension erfolgen.
Im Fall einer inhalativen Gabe kann die Wirkstoffkombination als
Pulver, als wässrige
oder wässrig-ethanolische
Lösung
oder mittels einer Treibgasformulierung erfolgen.
Bevorzugt
sind deshalb pharmazeutische Formulierungen gekennzeichnet durch
den Gehalt an einer oder mehrerer Verbindungen der Formel I gemäß der obigen
bevorzugten Ausführungsformen.
Besonders
bevorzugt ist es, wenn die Verbindungen der Formel I oral verabreicht
werden, besonders bevorzugt ist es, wenn die Verabreichung ein oder
zweimal täglich
erfolgt. Entsprechende Tabletten können beispielsweise durch Mischen
des oder der Wirkstoffe mit bekannten Hilfsstoffen, beispielsweise
inerten Verdünnungsmitteln,
wie Calciumcarbonat, Calciumphosphat oder Milchzucker, Sprengmitteln,
wie Maisstärke oder
Alginsäure,
Bindemitteln, wie Stärke
oder Gelatine, Schmiermitteln, wie Magnesiumstearat oder Talk, und/oder
Mitteln zur Erzielung des Depoteffektes, wie Carboxymethylcellulose,
Celluloseacetatphthalat, oder Polyvinylacetat erhalten werden. Die
Tabletten können
auch aus mehreren Schichten bestehen.
Entsprechend
können
Dragees durch Überziehen
von analog den Tabletten hergestellten Kernen mit üblicherweise
in Drageeüberzügen verwendeten
Mitteln, beispielsweise Kollidon oder Schellack, Gummi arabicum,
Talk, Titandioxid oder Zucker, hergestellt werden. Zur Erzielung
eines Depoteffektes oder zur Vermeidung von Inkompatibilitäten kann
der Kern auch aus mehreren Schichten bestehen. Desgleichen kann
auch die Drageehülle
zur Erzielung eines Depoteffektes aus mehreren Schichten bestehen
wobei die oben bei den Tabletten erwähnten Hilfsstoffe verwendet
werden können.
Säfte der
erfindungsgemäßen Wirkstoffe
beziehungsweise Wirkstoffkombinationen können zusätzlich noch ein Süßungsmittel,
wie Saccharin, Cyclamat, Glycerin oder Zucker sowie ein Geschmack
verbesserndes Mittel, z.B. Aromastoffe, wie Vanillin oder Orangenextrakt,
enthalten. Sie können
außerdem
Suspendierhilfsstoffe oder Dickungsmittel, wie Natriumcarboxymethylcellulose,
Netzmittel, beispielsweise Kondensationsprodukte von Fettalkoholen
mit Ethylenoxid, oder Schutzstoffe, wie p-Hydroxybenzoate, enthalten.
Die
eine oder mehrere Wirkstoffe beziehungsweise Wirkstoffkombinationen
enthaltenden Kapseln können
beispielsweise hergestellt werden, indem man die Wirkstoffe mit
inerten Trägern,
wie Milchzucker oder Sorbit, mischt und in Gelatinekapseln einkapselt.
Geeignete Zäpfchen
lassen sich beispielsweise durch Vermischen mit dafür vorgesehenen
Trägermitteln,
wie Neutralfetten oder Polyäthylenglykol
beziehungsweise dessen Derivaten, herstellen.
Als
Hilfsstoffe seien beispielsweise Wasser, pharmazeutisch unbedenkliche
organische Lösemittel, wie
Paraffine (z.B. Erdölfraktionen), Öle pflanzlichen
Ursprungs (z.B. Erdnuss- oder
Sesamöl),
mono- oder polyfunktionelle Alkohole (z.B. Ethanol oder Glycerin),
Trägerstoffe
wie z.B. natürliche
Gesteinsmehle (z.B. Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide) synthetische
Gesteinsmehle (z.B. hochdisperse Kieselsäure und Silikate), Zucker (z.B.
Rohr-, Milch- und Traubenzucker) Emulgiermittel (z.B. Lignin, Sulfitablaugen,
Methylcellulose, Stärke
und Polyvinylpyrrolidon) und Gleitmittel (z.B. Magnesiumstearat,
Talkum, Stearinsäure
und Natriumlaurylsulfat) erwähnt.
Im
Falle der oralen Anwendung können
die Tabletten selbstverständlich
außer
den genannten Trägerstoffen
auch Zusätze,
wie z.B. Natriumcitrat, Calciumcarbonat und Dicalciumphosphat zusammen
mit verschiedenen Zuschlagstoffen, wie Stärke, vorzugsweise Kartoffelstärke, Gelatine
und dergleichen enthalten. Weiterhin können Gleitmittel, wie Magnesiumstearat,
Natriumlaurylsulfat und Talkum zum Tablettieren mit verwendet werden.
Im Falle wässriger
Suspensionen können
die Wirkstoffe außer
den oben genannten Hilfsstoffen mit verschiedenen Geschmacksaufbesserern
oder Farbstoffen versetzt werden.
Ebenfalls
bevorzugt ist es, wenn die Verbindungen der Formel I inhalativ verabreicht
werden, besonders bevorzugt ist es, wenn die Verabreichung ein oder
zweimal täglich
erfolgt. Hierzu müssen
die Verbindungen der Formel I in inhalierbaren Darreichungsformen
bereitgestellt werden. Als inhalierbare Darreichungsformen kommen
Inhalationspulver, treibgashaltige Dosieraerosole oder treibgasfreie
Inhalationslösungen
in Betracht, die gegebenenfalls im Gemisch mit gebräuchlichen
physiologisch verträglichen
Hilfsstoffen vorliegen.
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung sind von dem Begriff treibgasfreie
Inhalationslösungen
auch Konzentrate oder sterile, gebrauchsfertige Inhalationslösungen umfasst.
Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbaren Darreichungsformen
werden im nachfolgenden Teil der Beschreibung detailliert beschrieben.
Inhalationspulver
Sind
die Verbindungen der Formel I im Gemisch mit physiologisch unbedenklichen
Hilfsstoffen enthalten, können
zur Darstellung der erfindungsgemäßen Inhalationspulver die folgenden
physiologisch unbedenklichen Hilfsstoffe zur Anwendung gelangen:
Monosaccharide
(z.B. Glucose oder Arabinose), Disaccharide (z.B. Lactose, Saccharose,
Maltose), Oligo- und Polysaccharide (z.B. Dextrane), Polyalkohole
(z.B. Sorbit, Mannit, Xylit), Salze (z.B. Natriumchlorid, Calciumcarbonat)
oder Mischungen dieser Hilfsstoffe miteinander. Bevorzugt gelangen
Mono- oder Disaccharide zur Anwendung, wobei die Verwendung von
Lactose oder Glucose, insbesondere, aber nicht ausschließlich in Form
ihrer Hydrate, bevorzugt ist. Als besonders bevorzugt im Sinne der
Erfindung gelangt Lactose, höchst bevorzugt
Lactosemonohydrat als Hilfsstoff zur Anwendung. Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Inhalationspulver
durch Mahlen und Mikronisieren sowie durch abschließendes Mischen
der Bestandteile sind aus dem Stand der Technik bekannt.
Treibgashaltige Inhalationsaerosole
Die
im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung
einsetzbaren treibgashaltigen Inhalationsaerosole können I im
Treibgas gelöst
oder in dispergierter Form enthalten. Die zur Herstellung der Inhalationsaerosole
einsetzbaren Treibgase sind aus dem Stand der Technik bekannt. Geeignete
Treibgase sind ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Kohlenwasserstoffen wie n-Propan, n-Butan
oder Isobutan und Halogenkohlenwasserstoffen wie bevorzugt fluorierten
Derivaten des Methans, Ethans, Propans, Butans, Cyclopropans oder
Cyclobutans. Die vorstehend genannten Treibgase können dabei
allein oder in Mischungen derselben zur Verwendung kommen. Besonders
bevorzugte Treibgase sind fluorierte Alkanderivate ausgewählt aus
TG134a (1,1,1,2-Tetrafluorethan), TG227 (1,1,1,2,3,3,3-Heptafluorpropan)
und Mischungen derselben. Die im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung
einsetzbaren treibgashaltigen Inhalationsaerosole können ferner
weitere Bestandteile wie Co-Solventien, Stabilisatoren, oberflächenaktive
Mittel (surfactants), Antioxidantien, Schmiermittel sowie Mittel
zur Einstellung des pH-Werts enthalten. All diese Bestandteile sind
im Stand der Technik bekannt.
Treibgasfreie Inhalationslösungen
Die
erfindungsgemäße Verwendung
von Verbindungen der Formel I erfolgt bevorzugt zur Herstellung von
treibgasfreien Inhalationslösungen
und Inhalationssuspensionen. Als Lösungsmittel kommen hierzu wässrige oder
alkoholische, bevorzugt ethanolische Lösungen in Betracht. Das Lösungsmittel
kann ausschließlich Wasser
sein oder es ist ein Gemisch aus Wasser und Ethanol. Die Lösungen oder
Suspensionen werden mit geeigneten Säuren auf einen pH-Wert von
2 bis 7, bevorzugt von 2 bis 5 eingestellt. Zur Einstellung dieses pH-Werts
können
Säuren
ausgewählt
aus anorganischen oder organischen Säuren Verwendung finden. Beispiele
für besonders
geeignete anorganische Säuren
sind Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Salpetersäure, Schwefelsäure und/oder
Phosphorsäure.
Beispiele für
besonders geeignete organische Säuren
sind: Ascorbinsäure,
Zitronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Bernsteinsäure, Fumarsäure, Essigsäure, Ameisensäure und/oder
Propionsäure
und andere. Bevorzugte anorganische Säuren sind Salzsäure, Schwefelsäure. Es
können
auch die Säuren
verwendet werden, die bereits mit einem der Wirkstoffe ein Säureadditionssalz
bilden. Unter den organischen Säuren
sind Ascorbinsäure,
Fumarsäure
und Zitronensäure
bevorzugt. Gegebenenfalls können
auch Gemische der genannten Säuren
eingesetzt werden, insbesondere in Fällen von Säuren, die neben ihren Säuerungseigenschaften
auch andere Eigenschaften, z.B. als Geschmackstoffe, Antioxidantien
oder Komplexbildner besitzen, wie beispielsweise Zitronensäure oder
Ascorbinsäure.
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt wird Salzsäure
zur Einstellung des pH-Werts verwendet.
Den
im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung
einsetzbaren treibgasfreien Inhalationslösungen können Cosolventien und/oder
weitere Hilfsstoffe zugesetzt werden. Bevorzugte Cosolventien sind
solche, die Hydroxylgruppen oder andere polare Gruppen enthalten,
beispielsweise Alkohole – insbesondere
Isopropylalkohol, Glykole – insbesondere
Propylenglykol, Polyethylenglykol, Polypropylenglykol, Glykolether,
Glycerol, Polyoxyethylenalkohole und Polyoxyethylen-Fettsäureester.
Unter
Hilfs- und Zusatzstoffen wird in diesem Zusammenhang jeder pharmakologisch
verträgliche Stoff
verstanden, der kein Wirkstoff ist, aber zusammen mit dem (den)
Wirkstoff(en) in dem pharmakologisch geeigneten Lösungsmittel
formuliert werden kann, um die qualitativen Eigenschaften der Wirkstoffformulierung zu
verbessern. Bevorzugt entfalten diese Stoffe keine oder im Kontext
mit der angestrebten Therapie keine nennenswerte oder zumindest
keine unerwünschte
pharmakologische Wirkung. Zu den Hilfs- und Zusatzstoffen zählen z.B.
oberflächenaktive
Stoffe, wie z.B. Sojalecithin, Ölsäure, Sorbitanester,
wie Polysorbate, Polyvinylpyrrolidon, sonstige Stabilisatoren, Komplexbildner,
Antioxidantien und/oder Konservierungsstoffe, die die Verwendungsdauer
der fertigen Arzneimittelformulierung gewährleisten oder verlängern, Geschmackstoffe,
Vitamine und/oder sonstige dem Stand der Technik bekannte Zusatzstoffe.
Zu den Zusatzstoffen zählen
auch pharmakologisch unbedenkliche Salze wie beispielsweise Natriumchlorid
als Isotonantien. Zu den bevorzugten Hilfsstoffen zählen Antioxidantien,
wie beispielsweise Ascorbinsäure,
sofern nicht bereits für
die Einstellung des pH-Werts verwendet, Vitamin A, Vitamin E, Tocopherole
und ähnliche
im menschlichen Organismus vorkommende Vitamine oder Provitamine.
Konservierungsstoffe können
eingesetzt werden, um die Formulierung vor Kontamination mit Keimen
zu schützen.
Als Konservierungsstoffe eignen sich die dem Stand der Technik bekannten,
insbesondere Cetylpyridiniumchlorid, Benzalkoniumchlorid oder Benzoesäure bzw.
Benzoate wie Natriumbenzoat in der aus dem Stand der Technik bekannten
Konzentration.
Für die oben
beschriebenen Behandlungsformen werden gebrauchsfertige Packungen
eines Medikaments zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, beinhaltend
eine beigelegte Beschreibung, welche beispielsweise die Worte Atemwegserkrankung,
COPD oder Asthma enthalten, ein Pteridin und ein oder mehrere Kombinationspartner
ausgewählt
aus der oben beschriebenen Gruppe, bereit gestellt.