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Die
Erfindung betrifft ein Steuergerät,
welches zumindest ein Applikations-Modul aufweist sowie ein Verfahren zum
Steuern eines Abschaltvorgangs eines derartigen Steuergeräts.
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Steuergeräte, welche
insbesondere in Kraftfahrzeugen angeordnet sind, sind bekannt. Aus
der
DE 103 24 437
A1 ist ein CAN-Bus-System bekannt, bei dem ein Zentralsteuergerät des CAN-Bus-Systems
mit einer Mehrzahl an weiteren CAN-Teilnehmern über einen CAN-Sternpunkt im
Zentralsteuergerät
verbunden ist. Das Zentralsteuergerät ist dabei derart ausgebildet,
dass ein Abschalten des gesamten CAN-Busses möglich ist, wenn ein Fehler
in dem System auftritt.
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Des
Weiteren ist aus der
WO
02/23815 A1 ein Verfahren zum Ein- und Ausschalten von
einem an einen Bus angeschlossenen Gerät in einem Kraftfahrzeug bekannt
Dabei wird das Steuergerät über einen
externen Befehl, weicher über
eine Datenleitung an das Steuergerät übertragen wird, abgeschaltet
Ein wesentlicher Nachteil dieses bekannten Verfahrens liegt darin,
dass bei einer Fehlfunktion des Steuergeräts auch dann kein Abschalten
des Steuergeräts
erfolgt, wenn der externe Befehl an das Steuergerät übertragen
worden ist.
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Die
Druckschrift
DE 103
29 196 A1 beschreibt ein Verfahren zum Reset von elektronischen Fahrzeug-Steuergeräten. Bei
diesem Verfahren wird ein Datenaustausch an einem Datenbussystem,
an welchem ein Steuergerät
angeschlossen ist, durch ein externes Steuergerät überwacht. Nach Erkennen eines
Datenfehlers generiert das externe Steuergerät einen Reset-Auslösebefehl,
der über
das Datenbussystem an eine Reset-Auslöseeinheit des fehlerhaften
Steuergeräts übermittelt
wird. Es können
somit unterschied liche fehlerhafte Betriebszustände des Steuergeräts erkannt
und behoben werden.
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Aus
der Druckschrift
DE
103 30 446 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung der verschiedenen
Betriebszustände
von Steuergeräten
bei einem Verkehrsmittel-Datenbus bekannt.
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Durch
die immer komplexer werdenden funktionalen Anforderungen an die
Steuergeräte
(ECU = Electronic Control Unit) in Kraftfahrzeugen wird die Wahrscheinlichkeit
von Fehlfunktionen aufgrund von Softwarefehlern immer häufiger.
Es ist derzeit vom Aufwand her nicht möglich, jedes der Steuergeräte mit all
seinen verschiedenen Eingangssignalen und den für die Applikation des Steuergeräts nötigen Parametern
im Vorfeld allumfassend zu testen. Treten bestimmte Fehler auf,
welche das Abschalten des Steuergeräts beim abgestellten Kraftfahrzeug
verhindern, wird die Fahrzeugbatterie im Kraft fahrzeug entsprechend
belastet und gegebenenfalls sogar vollständig entleert. Ein Starten
des Kraftfahrzeugs ist dann nicht mehr möglich. Insbesondere dann, wenn derartige
Fehler bzw. Fehlfunktionen eines Steuergeräts erst festgestellt werden,
nachdem ein Kraftfahrzeug bereits in Serie produziert wird, hat
dies aufwändige
und kostenintensive Reparaturen oder Austauschvorgänge des
Steuergeräts
zur Folge.
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Daher
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Steuergerät und ein
Verfahren zum Steuern eines Abschaltvorgangs eines Steuergeräts zu schaffen,
welches auch beim Auftreten einer Fehlfunktion des Steuergeräts ein sicheres
und zuverlässiges
Abschalten des Steuergeräts
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Steuergerät, welches
die Merkmale nach Patentanspruch 1 aufweist, und ein Verfahren,
welches die Merkmale nach Patentanspruch 12 aufweist, gelöst.
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Ein
erfindungsgemäßes Steuergerät weist zumindest
ein Applikations-Modul auf. Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung
besteht darin, dass das Steuergerät ein separates Abschaltungs-Modul
zum internen Abschalten eines aktiven Zustands des Steuergeräts aufweist.
Das Steuergerät,
insbesondere das Abschaltungs-Modul, ist derart ausgebildet, dass
ein nach dem Empfang eines ein Abschalten des Steuergeräts charakterisierenden
externen Befehls weiterhin bestehender aktiver Zustand des Steuergeräts in dem
Steuergerät
erkennbar ist. Nach Ablauf einer von der Applikation des Applikations-Moduls
abhängigen
Nachlaufzeitdauer nach dem Erkennen des weiterhin bestehenden aktiven Zustands
des Steuergeräts
ist das Steuergerät
durch einen internen Befehl des Abschaltungs-Moduls abschaltbar.
Durch das erfindungsgemäße Steuergerät kann erreicht
werden, dass auch dann, wenn Fehlfunktionen im Steuergerät auftreten,
ein sicheres und zuverlässiges
Abschalten des Steuergeräts
gewährleistet
werden kann. Das Steuergerät
ist dabei unabhängig
von externen Abschaltvorgängen
derart ausgebildet, dass es selbst einen internen Befehl generieren
kann, welcher auch dann ein zuverlässiges Abschalten des Steuergeräts ermöglicht,
wenn ein eigentlich vorgesehener (externer) Abschaltvorgang aufgrund
von Fehlfunktionen nicht mehr möglich
ist. Besonders bei sehr komplexen Steuergeräten, welche mit einer Vielzahl
von Funktionen ausgestattet sind, kann quasi stets ein Abschalten
garantiert werden. Durch die Erfindung kann erreicht werden, dass sowohl
Steuergeräte,
die unmittelbar nach Empfang eines externen Befehls abgeschaltet
werden sollen, auch zuverlässig
abgeschaltet werden. Des Weiteren kann auch der aktive Zustand derartiger
Steuergeräte
sicher beendet werden, welche erforderlicherweise nach Erhalt eines
externen Befehls zum Abschalten des Steuergeräts noch für eine weitere bestimmte Zeitdauer
in diesem aktiven Zustand bleiben müssen und erst nachfolgend abgeschaltet
werden. Wird aufgrund einer Fehlfunktion des Steuergeräts der aktive Zustand
auch nach dieser weiteren erforderlichen Zeitdauer nicht beendet,
wird erfindungsgemäß durch
den internen Befehl des Abschaltungs-Moduls dennoch das Steuergerät sicher
abgeschaltet.
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In
bevorzugter Weise ist das Abschaltungs-Modul unabhängig von
dem Applikations-Modul steuerbar. Bevorzugt ist das Abschaltungs-Modul durch
ein von einem Steuer-Modul des Applikations-Moduls und von dem Applikations-Modul unabhängiges separates
Steuer-Modul steuerbar. Insbesondere ist durch das separate Steuer-Modul
das Abschaltungs-Modul zyklisch ein- und ausschaltbar. Dadurch kann
gewährleistet
werden, dass auch dann, wenn eine Fehlfunktion im eigentlichen Applikations-Modul
des Steuergeräts
auftritt, ein sicheres Abschalten des Steuergeräts ermöglicht werden kann. Darüber hinaus
kann durch die Trennung der Steuerung des Abschaltungs-Moduls und des Applikations-Moduls
erreicht werden, dass sich Fehlfunktionen des Steuergeräts, insbesondere
des Applikations-Moduls oder seines Steuer-Moduls bzw. Betriebssystem-Moduls
auf das Abschaltungs-Modul oder auf dessen separates Steuer-Modul
nicht übertragen.
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Das
Abschaltungs-Modul ist in vorteilhafter Weise mit der Spannungsversorgung
des Steuergeräts
verbunden und ist zur Trennung des Steuergeräts von dieser Spannungsversorgung
ausgebildet. Die quasi direkte Verbindung des Abschaltungs-Moduls
mit der Spannungsversorgung bzw. der direkte Zugriff des Abschaltungs-Moduls
auf die Spannungsversorgung ermöglicht
ein schnelles und sicheres Abschalten des Steuergeräts im Falle
einer Fehlfunktion und eines Nicht-Abschaltens aufgrund des externen
Befehls des Steuergeräts.
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In
vorteilhafter Weise weist das Abschaltungs-Modul einen Nachlauf-Zähler auf.
Mittels diesem Nachlauf-Zähler
ist die Nachlaufzeitdauer erfassbar. Das Abschaltungs-Modul, insbesondere
der Nachlauf-Zähler,
ist in bevorzugter Weise mit dem Empfang des externen Befehls automatisch
aktivierbar. Dadurch kann ermöglicht
werden, dass die Nachlaufzeitdauer individuell und abhängig von
der Spezifikation von der Applikation des Applikations-Moduls vorgegeben
werden kann und der aktive Zustand des Abschaltungs-Moduls und somit
auch ein quasi Überwachungszustand
des Abschaltungs-Moduls mit dem Empfang des externen Befehls eingeleitet
oder gestartet werden kann. Die Nachlaufzeitdauer kann dabei sehr
genau und exakt erfasst und überprüft werden
und ein gegebenenfalls erforderliches Abschalten des Steuergeräts durch
einen internen Befehl des Abschaltungs-Moduls kann sehr präzise und
zeitnah im Hinblick auf das Erfordernis eines sicheren und zuverlässigen Abschaltens
ermöglicht
werden.
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Die
Nachlaufzeitdauer ist in bevorzugter Weise durch einen Zählerstand
des Nachlauf-Zählers charakterisiert,
wobei der Zählerstand
vor dem Abschalten des Steuergeräts
durch den internen Befehl in einem Speicher des Steuergeräts ablegbar
ist.
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In
vorteilhafter Weise ist ein Reset-Zähler in dem Steuergerät angeordnet,
dessen Zählerstand vor
einem Abschalten des Steuergeräts
durch einen internen Abschaltbefehl des Abschaltungs-Moduls in einen
Speicher inkrementierbar ist. Durch das Ablegen des Zählerstands
des Nachlauf-Zählers
und des Reset-Zählers
in dem Speicher kann dokumentiert bzw. ermittelt werden, dass die
Nachlaufzeitdauer überschritten
ist. Das Ermitteln, dass eine derartige Nachlaufzeitdauer überschritten
ist, kann somit relativ aufwandsarm und zuverlässig durchgeführt werden.
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Die
Nachlaufzeitdauer ist in vorteilhafter Weise größer als eine vorgebbare Zeitdauer,
in welcher das Steuergerät
nach dem Empfang des ein Abschalten des Steuergeräts charakterisierenden
externen Befehls noch in einem erforderlichen aktiven Zustand ist.
Dadurch kann erreicht werden, dass auch bei derartigen Steuergeräten, welche
nach einem Empfangen eines externen Befehls zum Abschalten noch
für eine
gewisse Zeitdauer in dem aktiven Zustand betrieben werden müssen, um
etwaige weitere Steuerungsvorgänge
und Abspeicherungsabläufe
durchführen
zu können,
sicher und zuverlässig
abgeschaltet werden können.
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In
bevorzugter Weise ist das Steuergerät mit einem Kommunikationsbus
elektrisch verbunden und der externe Befehl ist über diesen Kommunikationsbus übertragbar.
Es kann auch vorgesehen sein, dass der externe Befehl durch das
Abschalten des Kommunikationsbusses selbst gekennzeichnet ist. In bevorzugter
Weise ist das Steuergerät
in einem Kraftfahrzeug angeordnet und der externe Befehl ist durch
ein Signal gekennzeichnet, welches den Betriebszustand einer ausgeschalteten
Zündung
bzw. ein Signal, welches das Ausschalten der Zündung des Kraftfahrzeugs charakterisiert.
Der Kommunikationsbus kann beispielsweise als CAN-Bus ausgebildet
sein. Insbesondere kann bei einer derartigen Ausgestaltung, in der
das Steuergerät
mit einem Kommunikationsbus elektrisch verbunden ist, erreicht werden,
dass das Steuergerät
quasi eine selbständige
Abschaltung auch dann durchführt,
wenn der Kommunikationsbus sowie gegebenenfalls weitere mit dem
Kommunikationsbus verbundene Einheiten abgeschaltet werden und das
Steuergerät
aufgrund einer Fehlfunktion den externen Befehl nicht empfangen
oder verarbeiten kann und dadurch weiterhin im aktiven Zustand befindlich
ist. Insbesondere über
eine weitere Zeitdauer in dem aktiven Zustand ist, welche eine im
fehlerfreien Fall gegebenenfalls erforderliche Zeitdauer übersteigt.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Verfahren zum
Steuern eines Abschaltvorgangs eines Steuergeräts, welches zumindest ein Applikations-Modul aufweist,
wird gemäß einem
wesentlichen Gedanken der Erfindung in dem Steuergerät ein separates
Abschaltungs-Modul zum internen Abschalten eines aktiven Zustands
des Steuergeräts
angeordnet, wobei ein nach dem Empfang eines ein Abschalten des Steuergeräts charakterisierenden
externen Befehls weiterhin bestehender aktiver Zustand des Steuergeräts in dem
Steuergerät
erkannt wird und nach Ablauf einer von der Applikation des Applikations-Moduls abhängigen Nachlaufzeitdauer
nach dem Erkennen des weiterhin bestehenden aktiven Zustands des Steuergeräts das Steuergerät durch
einen internen Befehl des Abschaltungs-Moduls abgeschaltet wird. Auch
bei Fehlfunktionen des Steuergeräts
kann somit durch das erfindungsgemäße Verfahren eine stets zuverlässige individuelle
Abschaltung des Steuergeräts
durchgeführt
werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Steuergeräts sind,
soweit übertragbar,
auch als vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
anzusehen.
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Insbesondere
dann, wenn das Steuergerät
in einem Kraftfahrzeug angeordnet ist, ist es durch die Erfindung
nicht mehr erforderlich, bei Fehlfunktionen eines Steuergeräts eine
sofortige aufwändige
und kostenintensive Reparatur oder einen Austausch des Steuergeräts vorzunehmen.
Vielmehr kann dadurch ermöglicht
werden, dass ein weiterhin zuverlässiger Betrieb des Kraftfahrzeugs
gewährleistet
werden kann und eine Reparatur oder gegebenenfalls ein Austausch
erst dann durchgeführt
werden kann oder muss, wenn das Fahrzeug nach Ablauf eines Inspektionsintervalls
wieder zum Kundendienst gebracht wird. Insbesondere das Liegenbleiberpotenzial
von Kraftfahrzeugen kann dadurch reduziert werden, da das sichere
und zuverlässige
Abschalten eines Steuergeräts
auch bei einer Fehlfunktion dieses Steuergeräts erfolgt und somit das Entladen
einer Fahrzeugbatterie, insbesondere im abgestellten Zustand des
Kraftfahrzeugs, verhindert werden kann.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Steuergeräts; und
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2 ein
Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In 1 ist
in schematischer Weise ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Steuergeräts 1 gezeigt.
Im Ausführungsbeispiel
ist das Steuergerät 1 in
einem Kraftfahrzeug angeordnet und mit einem nicht dargestellten
CAN-Bus elektrisch
verbunden. Wie in 1 zu erkennen ist, weist das
Steuergerät 1 im
Ausführungsbeispiel
ein erstes Applikations-Modul 2 sowie ein zweites Applikations-Modul 3 auf.
Die beiden Applikations-Module 2 und 3 sind mit einem
Betriebssystem-Modul bzw. Steuer-Modul 4 elektrisch verbunden.
Das Steuer-Modul 4 ist zur Betriebssteuerung dieser beiden
Applikations-Module 2 und 3 ausgebildet.
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Darüber hinaus
umfasst das Steuergerät 1 ein
Abschaltungs-Modul 5, welches mit einem eigenen separaten
Steuer-Modul 6 verbunden ist und auch als „Timeout-Modul” bezeichnet
wird. Wie in 1 zu erkennen ist, ist das Abschaltungs-Modul völlig unabhängig von
den beiden Applikations-Modulen 2 und 3 steuerbar.
Die beiden Steuer-Module 4 und 6 sind quasi vollkommen
unabhängig
voneinander.
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Des
Weiteren weist das Abschaltungs-Modul eine elektrische Verbindung
zu einem Modul 7 auf, welches zur Überwachung der externen Spannungsversorgung
des Steuergeräts 1 ausgebildet
ist.
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Darüber hinaus
ist in 1 ein weiteres Modul 8 dargestellt, welches
zur Steuerung und Überwachung
eines nicht dargestellten Speichers, insbesondere eines EEPROM-Speichers,
ausgebildet ist.
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Wie
zu erkennen ist, ist das zweite Applikations-Modul 3 im
Ausführungsbeispiel
zur unidirektionalen Kommunikation mit dem Abschaltungs-Modul 5 über die
Schnittstelle bzw. Signalverbindung 9 ausgebildet. Über diese
Signalverbindung 9 werden Signale zum Aktivieren bzw. Deaktivieren
eines Nachlauf-Zählers 51 des
Abschaltungs-Moduls 5 übertragen.
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Darüber hinaus
ist eine im Ausführungsbeispiel
ebenfalls unidirektional ausgebildete Schnittstelle bzw. Signalverbindung 10 zwischen
dem Abschaltungs-Modul 5 und dem zweiten Applikations-Modul 3 ausgebildet. Über diese
Signalverbindung 10 wird ein Befehl übertragen, welcher einen Schreibjob
für einen
nicht dargestellten Reset-Zähler charakterisiert.
Der Reset-Zähler
kann im zweiten Applikations-Modul 3 oder aber auch außerhalb
davon angeordnet sein.
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Wie
des Weiteren in 1 zu erkennen ist, ist eine
Schnittstelle bzw. Signalverbindung 11 zwischen dem zweiten
Applikations-Modul 3 und dem Modul 8 ausgebildet. Über diese
Signalverbindung 11 wird der Schreibjob über das
Modul 8 in den EEPROM-Speicher abgesetzt. Dabei wird der
Zählerstand
des Reset-Zählers
erfasst und in dem Speicher abgelegt.
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Ferner
ist eine weitere Schnittstelle bzw. Signalverbindung 12 zwischen
dem Abschaltungs-Modul 5 und das Modul 7 ausgebildet. Über diese
Signalverbindung 12 wird ein intern von dem Abschaltungs-Modul 5,
insbesondere dem Nachlauf-Zähler 51,
erzeugter interner Befehl zum Abschalten des Steuergeräts 1 übertragen.
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Ein
Abschalten der Aktivität
bzw. des aktiven Zustands des CAN-Busses im Kraftfahrzeug hat im Allgemeinen
zur Folge, dass das Steuergerät 1 im anschließenden lokalen
Nachlauf diverse Tätigkeiten abarbeitet.
Beispielsweise kann dabei eine Datensicherung im EEPROM-Speicher
durchgeführt
werden und im Anschluss daran ein Abschalten des Steuergeräts 1 erfolgen.
Um ein sicheres Abschalten des Steuergeräts 1 auch dann zu
gewährleisten,
wenn aufgrund einer Fehlfunktion des Steuergeräts 1 der aktive Zustand
auch nach dem Abschalten des CAN-Busses oder nach dem Empfang eines
externen Befehls, welcher ein Abschalten des Steuergeräts charakterisiert,
zu ermöglichen,
ist das Abschaltungs-Modul 5 und insbesondere der Nachlauf-Zähler 51 angeordnet.
Das Abschaltungs-Modul ist insbesondere als Software-Modul implementiert.
Bei jeder Abschaltung des Steuergeräts 1 wird ein speziell für diesen
Zweck vorhandener Reset-Zähler
inkrementiert. Die Zählerstände des
Nachlauf-Zählers 51 sowie
des Reset-Zählers
sind im EEPROM-Speicher abgelegt, um zu dokumentieren, dass eine Überschreitung
einer von der Applikation des Applikations-Moduls 3 abhängigen Nachlaufzeitdauer
aufgetreten ist und somit ein interner Befehl zum Abschalten des
Steuergeräts 1 durch
das Abschaltungs-Modul 5 erzeugt wird.
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Die
Bedingung, zu welchem Zeitpunkt das Abschaltungs-Modul 5 aktiviert
wird, wird anwendungsspezifisch bzw. abhängig von der Applikation des
Applikations-Moduls 3 festgelegt. Im Ausführungsbeispiel
wird das Abschaltungs-Modul 5 immer dann aktiviert, wenn
die Zündung
des Kraftfahrzeugs ausgeschaltet wird.
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Im
Hinblick auf den Nachlauf-Zähler 5 bzw. die
Zählerstände dieses
Nachlauf-Zählers 51 ist
es bevorzugt, wenn der EEPROM-Wert adaptierbar ist. Im Hinblick
auf den Resourcenbedarf des Reset-Zählers im EEPROM ist bevorzugt
etwa 1 Byte vorgesehen, wobei der Reset-Zähler nicht adaptierbar ist
und beim Erreichen eines Endwertes von beispielsweise 255 stehen
bleibt.
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Das
Abschaltungs-Modul 51 ist vollkommen Hardware unabhängig und
kann somit in jedem Steuergerät
integriert werden. Wie bereits zur Darstellung in 1 ausgeführt, werden
die in 1 gezeigten Schnittstellen und Module bevorzugt
vorgesehen, um das Abschaltungs-Modul 5 steuern bzw. in
die Applikation des Steuergeräts 1 integrieren
zu können.
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Zur
Abarbeitung der internen Funktionalität des Abschaltungs-Moduls 51 bzw.
zur Abarbeitung des benötigten
Ablaufplans wird ein zyklischer Aufruf durchgeführt. Dieser darf nicht durch
eine Funktionalität
des Betriebssystems bzw. des Steuer-Moduls 4 oder aus einem
anderen Modul der Applikation des Steuergeräts 1, beispielsweise
dem ersten oder dem zweiten Applikations-Modul 2 bzw. 3,
realisiert werden. Vielmehr muss dieser Aufruf bzw. das Aktivieren des
Abschaltungs-Moduls 5 mittels dem Steuer-Modul 6,
welches insbesondere als Hardware-Timer ISR (Interrupt Service Routine)
ausgebildet ist, ausgeführt
werden. Dadurch kann ein fehlerhafter Aufruf des Abschaltungs-Moduls 5 durch
einen Funktionsfehler bzw. Software-Fehler im Betriebssystem bzw. des
zweiten Applikations-Moduls 3 im Ausführungsbeispiel ausgeschlossen
werden.
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Kann
der Schreibjob beispielsweise aufgrund eines Fehlers in der Steuerung
bzw. der Software des EEPROM-Speichers nicht durchgeführt werden,
so kann dennoch ein Abschalten des Steuergeräts 1 durchgeführt werden.
Zum Abschalten des Steuergeräts 1 bzw.
zum Trennen des Steuergeräts 1 von
der Spannungsversorgung ist eine Schnittstelle vorgesehen, welche
durch die Signalverbindung 12 charakterisiert ist.
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In 2 ist
ein schematischer Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens gezeigt.
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Ein
externer Befehl zum Abschalten des Steuergeräts 1 wird gemäß Schritt
S1 vom Steuergerät 1 empfangen.
Der externe Befehl kann dabei beispielsweise ein expliziter Befehl
sein, welcher über einen
Kommunikationsbus an das Steuergerät 1 übertragen
wird. Ebenso kann jedoch dieser externe Befehl zum Abschalten des
Steuergeräts 1 durch
das Abschalten des Kommunikationsbusses selbst charakterisiert sein.
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Wird
im Ausführungsbeispiel
die Zündung des
Kraftfahrzeugs ausgeschaltet, so entspricht dies dem externen Befehl
zum Abschalten des Steuergeräts 1.
Das Steuergerät 1 ist
im Ausführungsbeispiel derart
ausgebildet, dass es zum Betreiben einer Innenbeleuchtung des Kraftfahrzeugs
dient. Des Weiteren ist das Steuergerät 1 derart ausgebildet,
dass für
eine vorgebbare Zeitdauer nach dem Ausschalten der Zündung des
Kraftfahrzeugs dieses Steuergerät sich
weiterhin im aktiven Zustand befindet. Dadurch wird gewährleistet,
dass die Innenbeleuchtung für eine
vorgebbare Zeitdauer, beispielsweise eine Minute, auch nach dem
Ausschalten der Zündung
noch leuchtet.
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Gemäß 2 wird
mit dem Ausschalten der Zündung
und dem korrekten Empfang dieses Signals durch das Steuergerät 1,
das Abschaltungs-Modul 5 durch das Steuer-Modul 6 aktiviert
und auch der Nachlauf-Zähler 51 über die
Schnittstelle bzw. die Signalverbindung 9 aktiviert. Dies
ist in 2 durch den Schritt S2 gekennzeichnet. Der Nachlauf-Zähler 51 wird
gestartet und der Zählerstand
wird ausgehend von einem vorgegebenen Wert heruntergezählt.
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Das
Herunterzählen
wird dabei maximal bis zu dem Wert Null durchgeführt. Die Zeitdauer, welche vom
Herunterzählen
des Ausgangswertes bis maximal zum Wert Null des Nachlauf-Zählers 51 verstreicht,
ist größer als
die Zeitdauer, welche die Innenbeleuchtung des Kraftfahrzeugs nach
dem Ausschalten der Zündung
bei einer fehlerfreien Funktion des Steuergeräts 1 leuchtet. Die
Nachlaufzeitdauer, welche die Zeitdauer des Herunterzählens des
Nach lauf-Zählers 51 vom
Ausgangswert bis auf den Wert Null charakterisiert, beträgt im Ausführungsbeispiel 2 Minuten.
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Bei
einer fehlerfreien Funktion des Steuergeräts 1 wird somit das
Steuergerät 1 automatisch
nach einer Minute abgeschaltet und somit auch die Innenbeleuchtung
des Kraftfahrzeugs ausgeschaltet. Weist das Steuergerät 1 jedoch
eine Fehlfunktion, insbesondere in dem Steuer-Modul 4 (1)
oder in einem der Applikations-Module 2 bzw. 3 auf,
kann es vorkommen, dass das ordnungsgemäße automatische Abschalten
des Steuergeräts 1 und
somit der Innenbeleuchtung des Kraftfahrzeugs etwa eine Minute nach
Ausschalten der Zündung
nicht erfolgt.
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Erfolgt
ein ordnungsgemäßes Abschalten des
Steuergeräts 1 etwa
eine Minute nach dem Ausschalten der Zündung, so wird gemäß Schritt
S3 der Nachlauf-Zähler 51 durch
ein entsprechendes Signal über
die Schnittstelle bzw. die Signalverbindung 9 wieder deaktiviert.
Im Ausführungsbeispiel
wird zu diesem Zeitpunkt auch das Abschaltungs-Modul 5 durch
das Steuer-Modul 6 abgeschaltet.
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Weist
das Steuergerät 1 jedoch
eine Fehlfunktion auf und erfolgt kein automatisches Abschalten
des Steuergeräts 1 nach Überschreiten
der vorgegebenen Zeitdauer nach dem Ausschalten der Zündung (im
Ausführungsbeispiel
eine Minute), so wird nach Ablauf der Nachlaufzeitdauer, gemäß dem Schritt
S4 der Reset-Zähler
im Ausführungsbeispiel im
EEPROM-Speicher inkrementiert. Dazu wird ein Schreibjob in den EEPROM-Speicher über die Schnittstellen
bzw. die Signalverbindungen 10 und 11 abgesetzt.
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Das
Abschaltungs-Modul 5, insbesondere der Nachlauf-Zähler 51,
schaltet dann nach Ablauf dieser Nachlaufzeitdauer, welche im Ausführungsbeispiel
zwei Minuten beträgt,
das Steuergerät 1 ab, indem
ein interner Befehl zum Abschalten des Steuergeräts 1 erzeugt wird
und über
die Schnittstelle bzw. die Signalverbindung 12 an das Modul 7 übertragen
wird. Gemäß Schritt
S5 wird der Nachlaufzähler 51 deaktiviert,
indem ein entsprechendes Signal bzw. ein entsprechender Befehl über die
Schnittstelle bzw. die Signalverbindung 9 übertragen
wird. Auch das Abschaltungs-Modul 5 wird dann deaktiviert.
Das Modul 7 leitet dann die Trennung des Steuergeräts 1 von
der Spannungsversorgung ein bzw. führt diese Trennung durch.
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Die
Nachlaufzeitdauer ist abhängig
von der Applikation des Applikations-Moduls und kann somit in vielfältiger Weise
variieren. Abhängig,
welche Funktion das Applikations-Modul durchführt, kann die Nachlaufzeitdauer
somit von sehr kurzen Zeitdauern, beispielsweise im Sekundenbereich,
bis hin zu relativ langen Zeitdauern, beispielsweise 10 Minuten
und länger,
ausgebildet sein. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Nachlaufzeitdauer
sehr klein ist und beispielsweise im Millisekundenbereich liegt.
Dies ist dann bevorzugt gegeben, wenn das Steuergerät bei fehlerfreiem
Betrieb sofort mit dem ordnungsgemäßen Empfang des externen Befehls
abgeschaltet werden soll und somit nach dem Abschalten, beispielsweise
eines CAN-Busses keinen darüber
hinausgehenden aktiven Zustand benötigt, um beispielsweise eine
Datensicherung im EEPROM-Speicher durchzuführen.