DE102005039215A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Reinhaltung und Desinfektion bei Behandlungsstühlen im Dentalbereich - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zur Reinhaltung und Desinfektion bei Behandlungsstühlen im Dentalbereich Download PDF

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
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Abstract

Mit einem bakteriellen Befall der Leitungen in Behandlungsstühlen im Dentalbereich ist insbesondere dann zu rechnen, wenn die Arbeit am Behandlungsstuhl für längere Zeit unterbrochen wird. Dies ergibt sich schon bei einer Abschaltung während der Nachtstunden, ist aber noch mehr zu befürchten bei langwierigeren Abschaltungen, z. B. über Wochenenden hinweg. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, derartige Probleme an Behandlungsstühlen zu vermeiden. DOLLAR A Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, dass in die Wasserleitung eine mit einem Absperrventil versehene Druckluftleitung mündet, dass ein gemeinsamer Mikrofilter der Wasserzuleitung und dem Absperrventil nachgeschaltet ist und dass ein Nebelungsaggregat über ein Zuströmventil an die Wasserleitung hinter dem Mikrofilter angeschlossen ist. Eine solche Vorrichtung gibt die Möglichkeit, auch über längere Zeiträume die zu einem Behandlungsstuhl führenden Leitungen vor mikrbiologischen Belastungen zu schützen und die erforderliche Reinheit des im zahnärztlichen Betrieb verwendeten Wassers auch nach vorangegangener längerer Abschaltung ausreichend zu sichern. Die Erfindung sieht ferner zu der vorerwähnten Vorrichtung ein Verfahren vor, nach dem die vorerwähnte Vorrichtung zweckmäßigerweise eingesetzt werden kann.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinhaltung und Desinfektion der Wasserleitungen bei Behandlungsstühlen im Dentalbereich, mit einer mittels eines Ventils steuerbaren Wasserzuleitung, einem Verbraucheranschluss und einem Wasserspender mit Abflussleitung. Sie betrifft ferner ein Verfahren zur Ausführung des vorgenannten Verfahrens.,
  • Behandlungsstühle im Dentalbereich sind durch ihren Aufbau bedingt sehr anfällig für Verkeimungen im Bereich der Wasser führenden Leitungssysteme. Kaltwasser wird zentral in die Behandlungsstühle eingeführt und dort an eine Vielzahl von Verbrauchern verteilt. Dabei erfolgt z.B. bei Wasserspendern und Vorrichtungen für die Mundspülung Erwärmung dieses Wassers. Die verwendete Rohrleitungen und Speichergefäße bestehen überwiegend aus Kunststoff, wobei häufig die verwendeten Materialien den Anforderungen nach DVGW-Arbeitsblatt W 270 nicht genügen. Solche Kunststoffe sowie die Zusätze dazu und Hilfsstoffe bei der Fertigung können zur Anhäufung von Bakterien führen.
  • Mit einem bakteriellen Befall der Leitungen ist insbesondere auch dann zu rechnen, wenn die Arbeit am Behandlungsstuhl für längere Zeit unterbrochen wird. Dies ergibt sich schon bei einer Abschaltung während der Nachtstunden, ist aber noch mehr zu befürchten bei langwierigeren Abschaltungen, z. B. über Wochenenden hinweg. Dabei wird der mikrobiologische Befall die nach der Trinkwasserversorgung gegebenen Grenzwerte häufig deutlich überschreiten. Die Weiterverwendung des auf diese Weise kontaminierten Wassers ist demnach für den medizinischen Bereich insgesamt nicht akzeptabel. Allein dadurch, dass vor der Wiederinbetriebnahme ein Spüldurchlauf mit Normal-Wasser erfolgt, kann nicht dazu ausreichen, die Verkeimung auszuschließen und daraus resultierende Gefährdungen von Patient und Arzt zuverläßlich zu vermeiden.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, derartige Probleme an Behandlungsstühlen zu vermeiden. Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, dass in die Wasserzuleitung eine mit einem Absperrventil versehene Druckluftleitung mündet, dass ein gemeinsamer Mikrofilter der Wasserzuleitung und dem Absperrventil nachgeschaltet ist und dass ein Nebelungsaggregat über ein Zuströmventil an die Wasserleitung hinter dem Mikrofilter angeschlossen ist. Eine solche Vorrichtung gibt die Möglichkeit, auch über längere Zeiträume die zu einem Behandlungsstuhl führenden Leitungen vor mikrobiologischen Belastungen zu schützen und die erforderliche Reinheit des im zahnärztlichen Betrieb verwendeten Wassers auch nach vorangegangener längerer Abschaltung ausreichend zu sichern. Die Erfindung sieht ferner zu der vorerwähnten Vorrichtung ein Verfahren vor, nach dem die vorerwähnte Vorrichtung zweckmäßigerweise eingesetzt werden sollte.
  • Verfahren und Vorrichtung werden anschließend anhand einer Ausführungsform erläutert.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat eine Wasserzuleitung 1, in der ein Absperrventil 2 sitzt. Die Wasserzuleitung führt bis zu Verbrauchern 3 und zu einem Wasserspender 4 und einem Abfluss 5. Die bisher beschriebene Führung des Wassers ist die bisher übliche. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist an eine Druckluftquelle 6 angeschlossen und führt über ein Absperrventil 7 zu einem Verbindungsstück 8, in dem sowohl Wasser wie auch Luft geführt werden können. In Strömungsrichtung hinter dem Übergangsstück 8 ist ein Mikrofilter 9 vorgesehen, dass sowohl von Wasser wie auch von Luft beströmt werden kann.
  • In Strömungsrichtung hinter diesem Mikrofilter mündet über ein Absperrventil 10 eine Leitung zu einem Vernebler 11. Nach dieser Einmündung erfolgt in bekannter Weise die Weiterleitung zu Verbrauchern, Wasserspendern und Abfluss.
  • Im Normalbetrieb wird Wasser über die Wasserzuleitung 1, das Verbindungsstück 8 und den Mikrofilter 9 an Verbraucher, Wasserspender und Abfluss weitergeführt. Dabei sind das Absperrventil 7 und das Zuströmventil 10 geschlossen. Verfahrensgemäß wird dann, wenn der Behandlungsstuhl für längere Zeit, beispielsweise übers Wochenende stillgesetzt werden soll, das Absperrventil 2 der Wasserzuleitung gesperrt und die Zuströmung von Luft durch das Absperrventil 7 veranlasst. Dabei wird dann ein Luftdruck von vorzugsweise > 3 bar eingestellt. Nacheinander werden alle Verbraucher geöffnet, wobei die Luft das geöffnete System durchströmt und innenseitig trocknet. Dieser Effekt kann auch dadurch erreicht werden, dass Saugluft durch das System hindurch geführt wird.
  • Nach Abschluss des Trocknungsvorganges wird das Zuströmventil 10 geöffnet, so dass Desinfektionsmittel als Sprühnebel in das System einströmt. Dabei wird das Absperrventil 7 offen gehalten. Die Verbraucher werden nacheinander geöffnet, wobei das Gemisch aus Sterilluft und dem Sprühnebel das System durchströmt und innenseitig benetzt. Bei ausreichender Desinfektion werden dann alle Ventile geschlossen, so dass die Anlage bei Wiederinbetriebnahme wieder in dem vorbekannten Ausgangsstadium angefahren werden kann.
  • Das Verfahren kann automatisiert ausgeführt und auch über ein Modem mit Fernabfrage betrieben werden.
  • 1
    Wasserzuleitung
    2
    Absperrventil
    3
    Verbraucheranschlüsse
    4
    Wasserspender
    5
    Abfluss
    6
    Druckluftquelle
    7
    Absperrventil
    8
    Übergangsstück
    9
    Mikrofilter
    10
    Zuströmventil
    11
    Vernebleraggregat

Claims (7)

  1. Vorrichtung zur Reinhaltung und Desinfektion der Wasserleitungen bei Behandlungsstühlen im Dentalbereich, mit einer mittels eines Absperrventils (2) steuerbaren Wasserzuleitung (1) und Verbraucheranschlüssen (3), dadurch gekennzeichnet, dass in die Wasserzuleitung (1) eine mit einem Absperrventil (7) versehene Druckluftleitung (6) mündet, dass ein gemeinsamer Mikrofilter (9) der Wasserzuleitung (1) und dem Absperrventil (2) nachgeschaltet ist und dass ein Vernebelungsaggregat (11) über ein Zuströmventil (10) an die Wasserleitung hinter dem Mikrofilter (9) angeschlossen ist.
  2. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor längeren Stillstandsphasen bei geschlossenem Ventil für die Wasserzuleitung die Rohrleitungen über die Druckluftleitung mit Luft durchströmt werden, die schließlich über den Wasserspender oder die Verbraucher abströmt.
  3. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor längeren Stillstandsphasen bei geschlossenem Ventil für die Wasserzuleitung die Rohrleitungen mit Saugluft durchströmt werden.
  4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Luft durch einen Mikrofilter geführt wird.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei geschlossenen Ventilen für die Wasserzuleitung und die Druckluftleitung Desinfektionsmittel in die Leitungen eingebracht wird.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es automatisiert abläuft.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es über ein Modem mit Fernabfrage abläuft.
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