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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Steuern eines Wechselspannungs-Elektromotors, insbesondere
eines Wechselspannungs-Elektromotors
für den
Antrieb eines Rollladens, eines Fensters, einer Tür, eines
Garagentors oder dergleichen, sowie ein zugehöriges Verfahren zum Betrieb
einer solchen Vorrichtung. Besonders vorteilhaft ist die Erfindung einsetzbar
für die
Steuerung eines Rohrmotors, wie er für den Betrieb von Rollladen
eingesetzt werden kann.
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Elektrisch
angetriebene Rollladen und Schiebefenster bergen die Gefahr des
Einklemmens von Personen oder Gegenständen. Bei elektrisch betriebenen
Fenstern ist es daher üblich,
diese nur im so genannten Totmannbetrieb anzusteuern, bei der eine
Person per Tast- oder Schlüsseltastschalter
den Elektromotor steuert und dabei Sichtkontakt zu der zu betreibenden
Einrichtung hat. Wird die Einrichtung in einem Automatikmodus betrieben,
ist eine Sicherheitsabschaltung erforderlich, die ein Einklemmen oder
Einquetschen insbesondere einer Person oder auch von Gegenständen verhindert.
Hierzu ist es bei Gleichspannungsmotoren üblich, die Ströme über einen
Widerstand zu messen und bei Auftreten eines Überstromes, der ein Indiz für eine mögliche Blockade
der zu betreibenden Einrichtung darstellt, den Motor abzuschalten.
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Bei
Wechselspannungs-Elektromotoren ist dieses Prinzip nicht einsetzbar,
da die Änderung
der Stromaufnahme im Falle einer Blockade oder einer sonstigen Abweichung
von einem Nennbetriebsverhalten des Motors kaum messbar ist. Das
Abweichen von dem Nennbetriebsverhalten des Motors kann nicht nur
in einer Blockade der zu betätigenden
Einrichtung bestehen, sondern beispielsweise auch durch eine sonstige
Behinderung der zu betätigenden
Einrichtung, etwa einem Verschmutzen oder Vereisen. Auch in diesem
Fall soll eine sichere Abschaltung des Motors gewährleistet
sein, um eine Beschädigung
des Motors und/oder zu betätigenden
Einrichtung zu verhindern.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung
und ein zugehöriges
Betriebsverfahren bereitzustellen, welche die Nachteile des Standes
der Technik überwindet.
Insbesondere soll ein zuverlässiges
Erkennen einer Abweichung von einem Nennbetriebsverhalten des Motors
gewährleistet
sein. In einer Ausführungsart
sollen Veränderungen
in dem Nennbetriebsverhalten des Motors, die für die Sicherheitsabschaltung
irrelevant sind, beispielsweise eine erhöhte Reibung aufgrund von Verschleiß oder Temperaturänderungen, nicht
zu einem Abschalten des Motors führen.
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Das
Problem ist durch die im Anspruch 1 bestimmte Vorrichtung sowie
durch das im nebengeordneten Anspruch bestimmte Verfahren gelöst. Besondere
Ausführungsarten
der Erfindung sind in den Unteransprüchen bestimmt.
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In
einer Ausführungsart
weist der Elektromotor zwei oder mehr Motorwicklungen auf, von denen mindestens
zwei Motorwicklungen für
den Betrieb in einem Linkslauf oder Rechtslauf jeweils gemeinsam bestromt
werden. Der Links- bzw. Rechtslauf dient beispielsweise dem Aufrollen
oder Abrollen eines Rollladens oder dem Öffnen oder Schließen einer Schiebetür oder eines
Schiebefensters. Der Elektromotor wird beispielsweise aus dem einphasigen
Niederspannungsnetz mit einer Spannungsebene von 230 V betrieben.
Eine Schalteinheit der Vorrichtung, die beispielsweise ein Relais
oder ein elektronisches Schaltelement aufweisen kann, schaltet die
Phase in der Art eines Umschalters entweder auf den ersten Wicklungsanschluss
der ersten Motorwicklung oder auf den zweiten Wicklungsanschluss
der zweiten Motorwicklung. Die beiden Wicklungsanschlüsse sind
mit einem Zweipol, insbesondere einem Kondensator, miteinander verbunden,
sodass bei einem Aufschalten der Phase auf die erste Wicklung an
der zweiten Wicklung ein phasenverschobenes Signal anliegt. Die
beiden Wicklungen erzeugen dadurch ein Drehfeld, durch das der Motor
in Gang gesetzt wird und die Phasenverschiebung zwischen erster und
zweiter Wicklung bestimmt die Drehrichtung des Motors.
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Die
Vorrichtung weist weiterhin eine Auswerteeinheit auf, die mit dem
ersten und zweiten Wicklungsanschluss verbunden ist und die dort
anliegenden Signale dahingehend auswertet, dass beim Auftreten einer
Abweichung vom Nennbetriebsverhalten des Motors, beispielsweise
auch bei einem Vereisen von Rollladenlamellen, den Motor ausschaltet.
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In
einer Ausführungsart
wertet die Auswerteeinheit hierzu die Amplitude und/oder die Phase
der an den beiden Wicklungsanschlüssen anliegenden Signale aus.
Vorzugsweise ermittelt die Auswerteeinheit im Wesentlichen die Phasen-
und/oder Amplitudendifferenz, indem aus den an den beiden Wicklungsanschlüssen anliegenden
Signalen jeweils ein Hilfssignal gebildet wird, beispielsweise ein
binäres Signal
mit Hilfe jeweils eines Komparators. Die beiden Hilfssignale werden
miteinander logisch verknüpft,
und aus dem durch die Verknüpfung
entstehenden Signal lassen sich Rückschlüsse auf die Phasen- und/oder
Amplitudendifferenz der an den beiden Wicklungsanschlüssen anliegenden
Signale ziehen. Die ermittelte Phasen- und/oder Amplitudendifferenz kann mit
einem Referenzwert verglichen werden, insbesondere kann geprüft werden,
ob die ermittelte Phasen- und/oder
Amplitudendifferenz innerhalb eines vorgebbaren Intervalls liegt.
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Wird
der Motor außerhalb
des Nennbetriebs betrieben, beispielsweise blockiert, werden sich
die komplexen Ersatzwiderstände
der bestromten Motorwicklungen ändern.
Da der Zweipol einen konstanten Wert aufweist und nur einer der
beiden Wicklungsanschlüsse
direkt an der Phase liegt, wird sich nun eine vom Nennbetrieb abweichende
Phasen- und/oder Amplitudendifferenz zwischen den beiden Wicklungsanschlüssen einstellen.
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In
einer Ausführungsart
umfasst die Auswertung auch eine Bildung von Mittelwerten von einer Anzahl
n von aufeinanderfolgend ermittelten Phasen- und/oder Amplitudendifferenzen.
Beispielsweise bei einem Betrieb mit einer Wechselspannung mit der Frequenz
von 50 Hz kann die Phasen- und/oder
Amplitudendifferenz 50x je Sekunde ermittelt werden. Selbst wenn
jeweils zehn Phasen- und/oder Amplitudendifferenzwerte aufsummiert
werden, um den Mittelwert zu bilden, stehen pro Sekunde noch fünf derartige
Mittelwerte zur Verfügung,
die eine ausreichend schnelle Abschaltung des Motors gewährleisten.
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In
einer Ausführungsart
umfasst die Auswertung auch einen Vergleich des gebildeten Mittelwertes
mit einem vorgebbaren Referenzwert, insbesondere eine Prüfung, ob
der gebildete Mittelwert innerhalb eines vorgebbaren Intervalls
liegt.
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In
einer Ausführungsart
umfasst die Auswertung auch eine Ermittlung einer Differenz von
zwei Mittelwerten. Hierzu können
Mittelwerte in der Vorrichtung gespeichert werden, beispielsweise
eine vorgebbare Anzahl von nacheinander gebildeten Mittelwerten
in einem Speicherelement abgelegt werden. Die Auswertung kann auch
einen Vergleich der ermittelten Differenz von zwei Mittelwerten
mit einem vorgebbaren Referenzwert umfassen, insbesondere eine Prüfung, ob
die ermittelte Differenz innerhalb eines vorgebbaren Intervalls
liegt. Hierfür
kann grundsätzlich
auch die Differenz von zwei aufeinanderfolgend gebildeten Mittelwerten
ermittelt werden. In einer Ausführungsart
wird die Differenz von zwei nicht unmittelbar nacheinander gebildeten
Mittelwerten ermittelt, wodurch insbesondere eine zwar noch verhältnismäßig langsame,
aber bereits signifikante Abweichung vom Nennbetriebsverhalten festgestellt werden
kann, die zu einem Abschalten des Motors führt.
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Die
vorstehend genannten Referenzwerte oder Intervalle können in
Anpassung an den jeweiligen Anwendungsfall, insbesondere an die
zu betreibende Einrichtung, fest eingestellt sein oder auch von außerhalb
der Vorrichtung einstellbar sein. In einer Ausführungsart ermittelt die Vorrichtung
selbst, insbesondere die Auswerteeinheit, die jeweils gültigen Referenzwerte
bzw. Intervalle während
des Betriebs des Elektromotors. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den
Referenzwert oder das Intervall abhängig von weiteren Parametern
zu bestimmen, beispielsweise auch von Betriebsparametern wie etwa
der Temperatur. Hierzu kann die Vorrichtung auch entsprechende Sensoren
aufweisen, die mit der Auswerteeinheit verbunden sind.
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Um
zu verhindern, dass kurzzeitig auftretende Störspitzen zu einem ungerechtfertigten
Abschalten des Motors führen
können,
kann vorgesehen sein, dass nicht bereits ein singulärer Wert
der Phasen- und/oder Amplitudendifferenz, des Mittelwertes oder
der Differenz von zwei Mittelwerten, der oberhalb eines Referenzwertes
liegt oder außerhalb
eines Intervalls liegt, zu einem Abschalten führt, sondern dass hierfür eine vorgebbare
Anzahl von Fehlerwerten erforderlich ist. Hierzu kann die Vorrichtung einen
Fehlerereigniszähler
aufweisen, in dem die ermittelten Fehler aufsummiert werden. Erst
bei Überschreiten
einer vorgebbaren Schranke für
den Zählerstand
kommt es zu einem Abschalten des Motors.
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Grundsätzlich besteht
die Möglichkeit,
die Phasen- und/oder Amplitudendifferenz zwischen dem an dem ersten
Wicklungsanschluss anliegenden Signal und dem an dem zweiten Wicklungsanschluss
anliegenden Signal mit allen aus dem Stand der Technik bekannten
Möglichkeiten
zu ermitteln, beispielsweise mit einem Analog-Digital-Wandler, mit dem
die beiden Signale abgetastet werden und anschließend die
digitalen Signale weiterverarbeitet werden.
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In
einer Ausführungsart
wandelt die Auswerteeinheit das an dem ersten Wicklungsanschluss
anliegende Signal in ein erstes binäres Signal um und entsprechend
das an dem zweiten Wicklungsanschluss anliegende Signal in ein zweites
binäres
Signal. Die Schaltschwellen zur Umwandlung können fest vorgegeben oder einstellbar
sein. Hierzu kann die Vorrichtung beispielsweise einen Optokoppler aufweisen,
der auch zur galvanischen Trennung der Auswerteeinheit von den beiden
Wicklungsanschlüssen
dient.
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In
einer Ausführungsart
weist die Vorrichtung ein Logikelement auf, mit dem die beiden binären Signale
logisch miteinander verknüpfbar
sind. Dadurch entsteht ein resultierendes binäres Signal, dessen Pulsdauer
verhältnismäßig einfach,
beispielsweise durch einen Mikrocontroller, ermittelt werden kann und
anschließend
mit einem Referenzwert verglichen werden kann. Auch dieser Referenzwert
kann einstellbar sein, insbesondere während des Betriebs des Motors
von der Vorrichtung aktualisierbar sein.
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In
einer Ausführungsart
ist nach einem ersten Einbau der Vorrichtung bzw. des Motors und
der zu betreibenden Einrichtung ein Selbstlernmodus vorgesehen,
in dem unter optimalen Betriebsbedingungen die vorstehend genannten
Referenzwerte oder Intervalle ermittelt und abgespeichert werden. Alternativ
oder ergänzend
kann aber auch der reguläre
Betrieb des Motors insoweit als Selbstlernmodus eingesetzt werden,
dass die vorstehend genannten Referenzwerte und Intervalle häufig, insbesondere periodisch,
aktualisiert werden.
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Wie
vorstehend beispielhaft durch die Mittelwertbildung angegeben, kann
die Auswerteeinheit eine Integrationsfunktion aufweisen, durch die
der Einfluss von irrelevanten Änderungen
und insbesondere kurzzeitigen Störgrößen auf
die Auswertung reduziert ist. Umgekehrt kann die Auswerteeinheit
eine Gradientenfunktion aufweisen, durch die der Einfluss von relevanten
und sehr schnell auftretenden Änderungen
der Signale auf das Auswertesignal akzentuiert ist. Dies kann auch
dadurch erfolgen, dass die Differenz von aufeinanderfolgend ermittelten
Phasen- und/oder Amplitudendifferenzen und/oder Mittelwerten berechnet
wird, und bei Überschreiten
eines Grenzwertes für
die berechnete Differenz der Motor abgeschaltet wird.
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In
einer Ausführungsart
weist die Vorrichtung eine Empfängereinheit
auf, insbesondere einen Funkempfänger,
und ist über
eine zugehörige
Sendereinheit, insbesondere einen Funksender, drahtlos fernsteuerbar.
Hierzu kann beispielsweise ein Mikrocontroller, der Teil der Auswerteeinheit
ist, eine Schnittstelle für
die Empfängereinheit
aufweisen, über
welche der Mikrocontroller Steuersignale für den Motor empfangen kann.
Durch den Einsatz einer Fernbedienung besteht die Möglichkeit,
den Elektromotor zu betätigen,
ohne dass ein Sichtkontakt zu der zu betreibenden Einrichtung besteht.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen
sowie der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel
im einzelnen beschrieben ist. Dabei können die in den Ansprüchen und
in der Beschreibung erwähnten
Merkmale jeweils einzeln für
sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
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1 zeigt
ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 zeigt
in vergrößerter Darstellung
ein Blockschaltbild der Auswerteeinheit, und zeigt den zugehörigen Signalverlauf
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3 zeigt
den zugehörigen
Signalverlauf.
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Die 1 zeigt
ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 mit
einem angeschlossenen Wechselspannungs-Elektromotor 2,
bei dem es sich um einen Rohrmotor für den Betrieb eines Rollladens
handelt.
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Der
Motor 2 weist eine erste Motorwicklung 4 mit einem
ersten Wicklungsanschluss 6 und eine zweite Motorwicklung 8 mit
einem zweiten Wicklungsanschluss 10 auf. Die Vorrichtung 1 weist
eine Schalteinheit 12 auf, mittels der die Betriebsspannung 14,
im vorliegenden Fall 230V einphasige Wechselspannung, auf den Motor 2 durchgeschaltet werden
kann. Hierzu sind in der Schalteinheit 12 zwei Schalter 16, 26 vorgesehen,
die von der Auswerteeinheit 18 der Vorrichtung 1 gesteuert
sind. Der Schalter 16 schaltet die Phase L der Betriebsspannung 14 auf
den ersten Wicklungsanschluss 6 (wie dargestellt). Der
Schalter 26 schaltet die Phase L der Betriebsspannung 14 auf
den zweiten Wicklungsanschluss 10.
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Die
beiden Wicklungsanschlüsse 6, 10 sind über den
Zweipol 20, im vorliegenden Fall einen geeignet dimensionierten
Kondensator, miteinander verbunden.
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In
der dargestellten Schaltstellung des Schalters 16 liegt
daher die Phase L der Betriebsspannung 14 an der ersten
Motorwicklung 4 an, während
an der zweiten Motorwicklung 8 eine gegenüber der
Phase L entsprechend der Dimensionierung des Zweipols 20 phasenverschobene
Spannung anliegt. Dadurch dreht der Motor 2 im Linkslauf,
während
bei geschlossenem Schalter 26 und offenem Schalter 16 der
Motor 2 im Rechtslauf dreht. Weiterhin ist in den Zuleitungen
zu der ersten und zweiten Motorwicklung 4, 8 jeweils
ein Endschalter 22, 24 vorgesehen, die bei Erreichen
der linken oder rechten Endposition des Motors 2 oder entsprechenden
Endstellungen einer von dem Motor 2 betriebenen Einrichtung,
beispielsweise eines Rollladens, öffnen und dadurch den Motorlauf
unterbrechen.
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Die
Auswerteeinheit 18 ist über
jeweils eine Verbindungsleitung mit dem ersten und zweiten Wicklungsanschluss 6, 10 verbunden.
Die dort anliegenden Signale weisen auch im Nennbetrieb des Motors 2 eine Phasen-
und/oder Amplitudendifferenz auf, die allerdings einen vorherbestimmbaren
Wert besitzt. Die Auswerteeinheit 18 wertet nun die Signale
an den beiden Wicklungsanschlüssen 6, 10 dahingehend
aus, dass bei einer Abweichung von einem Nennbetriebsverhalten des
Motors 2 die Schalteinheit 12 die Durchschaltung
der Phase L zu dem Motor 2 unterbricht. Hierzu wird über die
Schalter 16, 26 die Betriebsspannung 14 vom
Motor 2 getrennt. Wenn die Auswerteeinheit 18 das
Auftreten einer für eine
Abweichung von dem Nennbetriebsverhalten des Motors 2 signifikanten Änderung
der Phasen- und/oder Amplitudendifferenz der an den Motorwicklungen 4, 8 anliegenden
Spannungen erkennt, werden über
die Steuerleitungen 28, 30 die Schalter 26, 16 geöffnet und
dadurch der Motor spannungsfrei geschaltet.
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Über Steuerleitungen 28, 30 wirkt
die Auswerteeinheit 18 auf die Schalter 26, 16 ein,
beispielsweise infolge des Betätigens
eines mit der Auswerteeinheit 18 oder der Vorrichtung 1 verbundenen
Betätigungsschalters,
oder infolge des drahtlosen Empfangs eines Steuersignals einer Fernsteuerung über die
mit der Auswerteeinheit 18 verbundene Empfangseinheit 32.
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Die 2 zeigt
in vergrößerter Darstellung ein
Blockschaltbild der Auswerteeinheit 18. Die 3 zeigt
den zugehörigen
Signalverlauf. An den Eingangsklemmen 34, 36 der
Auswerteeinheit 18 werden die an den Wicklungsanschlüssen 6, 10 anliegenden
Signale 38, 40 zugeführt.
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Die
Auswerteeinheit 18 weist für jedes der Signale 38, 40 ein
Element 42, 44 zur galvanischen Trennung auf,
insbesondere jeweils einen Optokoppler. Die Trennelemente 42, 44 wandeln
außerdem
die analogen Signale 38, 40 in binäre Signale,
wobei die Schaltschwellen zur Umwandlung fest vorgegeben sein können, beispielsweise
durch die Spezifikation der Trennelemente 42, 44,
oder auch einstellbar sein können.
Beispielsweise können
die Signale 38, 40 über einen Vorwiderstand oder
vorzugsweise eine Reihe von mehreren Vorwiderständen, eine Leuchtdiode ansteuern,
die zusammen mit einem Phototransistor den Optokoppler bildet. Erreichen
die Signale 38, 40 eine hinreichend große Spannung
so wird ein durch die Vorwiderstände
begrenzter Strom die Leuchtdiode zum Leuchten bringen und den Phototransistor
durchschalten, wodurch die Funktion eines Amplitudenkomparators
gebildet ist.
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Die
binären
Ausgangssignale der Trennelemente 42, 44 werden
durch das nachgeschaltete Logikelement 46 miteinander verknüpft. Dadurch
entsteht am Ausgang des Logikelements 46 das Auswertesignal 48,
bei dem es sich ebenfalls grundsätzlich
um ein binäres
Signal handelt. Das Auswertesignal 48 ist immer dann HIGH,
wenn keines der beiden an den Wicklungsanschlüssen 6, 10 anliegenden
Signale 38, 40 zu einem HIGH am Ausgang der Trennelemente 42, 44 führt, d.
h. wenn beide Signale 38, 40 jeweils zu einem
LOW am Ausgang der Trennelemente 42, 44 führen. Das
Auswertesignal 48 wird einem Mikrocontroller 50 zugeführt, der
gemäß einem abgespeicherten
und nachstehend beschriebenen Auswertealgorithmus die Steuerleitung 28 ansteuert und
damit gegebenenfalls den Elektromotor ausschaltet.
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Die
Erfindung betrifft auch das nachfolgend beschriebene Verfahren zum
Betrieb einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Bei der Inbetriebnahme der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 erfolgt
zunächst
eine Initialisierung insbesondere des Mikrocontrollers 50.
Hierbei werden auch vorhandene Zähler
zurückgesetzt,
beispielsweise ein Zähler
für die Bildung
eines Mittelwerts von n aufeinanderfolgenden ermittelten Phasen-
und/oder Amplitudendifferenzen.
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Anschließend erfolgt
das Ermitteln der Phasen- und/oder Amplitudendifferenz zwischen
den Signalen 38, 40, die der Pulsbreite des Auswertesignals 48 entspricht.
Diese Pulsbreite kann auf einfache Art und Weise durch den Mikrocontroller 50 ermittelt
werden, beispielsweise indem das Auswertesignal eine Torzeit definiert,
innerhalb der eine hochfrequente Schwingung gezählt wird. Jede ermittelte Phasen-
und/oder Amplitudendifferenz wird mit einem vorgegebenen Referenzwert
verglichen, insbesondere wird geprüft, ob die Phasen- und/oder
Amplitudendifferenz einen Maximalwert überschreitet; ein solcher Maximalwert
wird beispielsweise dann überschritten,
wenn der Motor 2 eine Endlage erreicht hat oder wenn der
Motor blockiert.
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Anschließend wird
der ermittelte Wert der Phasen- und/oder Amplitudendifferenz in
einem Mittelwertspeicher aufaddiert und ein zugehöriger Mittelwertzähler um
1 erhöht.
Solange der Mittelwertzähler einen
vorgegebenen Grenzwertes noch nicht erreicht hat, beispielsweise
den Grenzwert 10, erfolgt das Aufaddieren des nächsten Phasen-
und/oder Amplitudendifferenzwertes in den Mittelwertspeicher. Bei Erreichen
des vorgegebenen Grenzwertes für
den Mittelwertzähler
wird der Mittelwert der aufsummierten Werte der Phasen- und/oder
Amplitudendifferenz gebildet und mit einem Referenzwert verglichen.
Ist der Mittelwert gültig,
d. h. befindet sich der Motor in einem zulässigen Betriebszustand, wird
der Mittelwert abgespeichert, beispielsweise in einem Schieberegister
oder FIFO-Speicher mit einer Speichertiefe von g Speicherplätzen, beispielsweise
g = 4 Speicherplätzen.
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Anschließend erfolgt
eine Differenzbildung von zwei abgespeicherten Mittelwerten, vorzugsweise
eine Differenzbildung des ersten und des letzten der abgespeicherten
Mittelwerte, im oben genannte Beispiel etwa des ersten und des vierten
Mittelwertes. Liegt diese Differenz unter einem vorgebbaren Grenzwert,
stellt die Auswerteeinheit 18 fest, dass sich der Motor 2 in
einem regulären
Betriebszustand befindet.
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Für den Fall,
dass entweder der ermittelte Wert der Phasen- und/oder Amplitudendifferenz, oder
der gebildete Mittelwert, oder die ermittelte Differenz von zwei
Mittelwerten eine vorgegebene Schranke überschreitet, wird ein Fehlerereigniszähler um
1 erhöht.
Wenn andererseits der Vergleich der ermittelten Differenz von zwei
Mittelwerten unterhalb eines vorgegebenen Grenzwertes liegt, kann
der Fehlerereigniszähler
um 1 vermindert werden, sofern der Wert des Fehlerereigniszählers größer 0 ist.
In jedem Fall wird routinemäßig der
Fehlerereigniszähler von
dem Algorithmus abgefragt und beispielsweise dann, wenn ein zugehöriger Grenzwert überschritten ist,
beispielsweise der Fehlerereigniszähler den Wert 3 übersteigt,
der Motor 2 ausgeschaltet.
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Auf
diese Weise ist es möglich,
dass relativ langsam stattfindende Veränderungen, die nicht signifikant
sind für
einen Störfall,
von der Steuerung toleriert werden, ohne dass es zu einem Abschalten des
Motors kommt. Außerdem
führen
kurzzeitige Störspitzen,
die beispielsweise durch elektromagnetische Störquellen verursacht werden
können,
nicht zu einem Abschalten des Motors. So führt ein unruhiger Lauf der
von dem Motor 2 betriebenen Einrichtung und damit verbundene
relativ starke aber nur kurzzeitige Änderungen ebenso wenig zu einem
Abschalten des Motors 2 wie insignifikante Langzeiteffekte,
beispielsweise bedingt durch eine zunehmende Schwergängigkeit
der vom Motor 2 betriebenen Einrichtung, etwa durch mechanische
Abnutzung, Temperatur oder dergleichen. Ein Blockieren oder auch
das Erreichen einer Endstellung ist von der Vorrichtung 1 zuverlässig erkennbar.
Die Abschaltschwelle kann je nach Anwendungsfall eingestellt werden.
Die Einstellung kann durch ein mechanisches oder elektronisches
Potentiometer erfolgen, das an der Vorrichtung angeordnet ist oder über eine Verbindungsleitung
mit der Vorrichtung verbunden ist. Die Einstellung kann auch softwaregesteuert durch
Wahl entsprechender Referenzwerte oder Intervallgrenzen der Ablaufsteuerung
erfolgen. Weiterhin kann die Einstellung auch über eine Fernsteuerung erfolgen,
insbesondere über
eine Master-Fernsteuerung, mittels der die entsprechenden Referenzwerte
oder Intervallgrenzen, oder auch nur diesbezügliche Inkrement- oder Dekrementbefehle,
drahtlos an die Vorrichtung übertragbar
sind und dort gespeichert werden. Zur iterativen Annäherung an
die geeigneten Werte können
mit Hilfe von AUF/AB-Tasten an der Vorrichtung oder der Fernsteuerung
die Referenzwerte oder die Intervallgrenzen schrittweise bis zum
Auffinden der geeigneten Werte variiert werden.
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Besonders
vorteilhaft ist auch, dass das Erreichen einer Endstellung sicher
von der Vorrichtung 1, insbesondere von der Auswerteeinheit 18,
erkennbar ist und daraufhin nicht nur der jeweilige Motor 2 durch Öffnen des
weiteren Schalters 26 stromlos geschaltet wird, sondern
und vor allem auch parallel geschaltete Motoren, deren Lebensdauer
dadurch erhöht
ist.