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Die
Erfindung bezieht sich auf ein kraftbetätigtes Fenster mit einer Schutzvorrichtung
gegen das Einklemmen eines Körpers
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und auf eine kraftbetätigte Tür mit einer Schutzvorrichtung
gegen das Einklemmen eines Körpers
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In
modernen Gebäuden
werden sowohl im privat als auch im gewerblich genutzten Bereich
(Wohn-, Zweck- und Objektgebäude)
zunehmend kraftbetätigte
Fenster, Türen
und Tore eingebaut.
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Als
Antriebe dienen in der Regel elektrisch betriebene Motoren. Die
Motoren werden dabei mit Spannungen von 230 V AC oder auch 24 DC
betrieben.
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Dadurch,
dass die Fenster, Tore und Türen
motorisch bewegt werden können,
lassen sie sich nicht nur manuell Vor-Ort bedienen, z.B. durch einen
in der Nähe
angebrachten Schalter, sondern auch über eine Automatik fernsteuern.
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Solche
automatisierten Vorgänge
mit Fenstern sind beispielshaft:
- • automatisches
Schließen
der Fenster einer Gehäusefront,
wenn ein Windsensor (Windrad) auf dem Dach zu starken Wind meldet
- • automatisches
Schließen
von Fenstern, wenn ein Temperatursensor eine zu niedrige Außentemperatur meldet
und so eine zu starke Abkühlung
des Raumes verhindert
- • automatisches
Schließen
eines geöffneten
Fensters, wenn ein Bewegungsmelder die Annäherung von Personenan an das
Gebäude
meldet (präventiver
Einbruchschutz)
- • In
Verbindung mit der Heizung werden offenstehende Fenster und Türen geschlossen,
wenn die Heizung hochgefahren wird.
- • in
Verbindung mit einer automatischen Nachtauskühlung, wenn in einem Gebäude nachts
die Fenster geöffnet
werden, damit das Gebäude
durch natürliche
Lüftung
innen gekühlt
wird und morgens erst später
die Klimaanlage einschaltet (Energiespareffekt)
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Eine
Fernsteuerung ist aber auch manuell möglich, z.B.
- • in Wohngebäuden, wenn
beim Verlasssen des Hauses durch das Abschließen der Eingangstür automatisch
alle Fenster und Türen
(etwa von Wintergärten)
geschlossen werden.
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wenn per Knopfdruck der Hausmeister eines Gebäudes in der Zentrale die Fenster
einer Gebäudeseite
schließt,
weil die Fensterputzer ihre Arbeit aufnehmen wollen.
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Desweiteren
können
Fenster auch von Positionen aus gesteuert werden, von denen die
bedienende Person das Fenster nicht einsehen kann, etwa wenn mehrere
Fenster in einem größeren Raum
oder einer Halle vorhanden sind, die von einer Stelle gemeinsam
bedient werden.
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Obwohl
der Einsatz kraftbetätigter
Fenster viele Vorteile bietet, haftet ihnen aber auch ein Nachteil
insbesondere beim Automatikbetrieb an, was auch gleichermaßen für Türen gilt.
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Die
vorstehenden Beispiele haben eines gemeinsam, nämlich dass das Fenster oder
die Tür
sich bewegt, ohne dass eine Person, die sich in der Nähe des Fensters
befindet oder gar die Hände
zwischen Fensterflügel
und Rahmen hält,
Einfluss auf den Start und Verlauf des Bewegungsvorganges des Fensters
hat. Durch ein kraftbetätigtes
Fenster besteht also eine Verletzungsgefahr für Personen.
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Es
entstehen je nach Bauart eines Fensters Quetsch- oder Scherstellen
zwischen Fensterflügel
und Rahmen. Damit besteht insbesondere an Fingern und Händen die
Gefahr von Verletzungen wie Prellungen, Quetschungen und mitunter
auch Brüchen.
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Eine
Verletzungsgefahr für
Personen besteht auch analog bei kraftbetätigten Türen.
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Von
zwei konstruktiven Gegebenheiten gehen Gefahren aus. Sie sind als
Quetsch- und Scherkanten ausgeführt:
- – Schließkanten
an Flügel
(beweglicher Teil eines Fensters oder Tür) und Blendrahmen (Teil, der
den Bauanschluss herstellt), u.U. als Mehrfachfalz ausgeführt, die
beim Schließen
ineinander greifen oder sich parallel aufeinander zu bewegen.
- – Mechanische
Hilfsteile, Scharniere, Schließbolzen,
Scheren, Fangscheren, Stabilisatoren, Bänder, Ketten von Motoren usw.
= Fenster- oder Türbeschläge. Bei
der Fenster- und Türbewegung
entstehen Kanten und Bewegungen wie bei einer klassischen Schere
oder Beißzange.
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Genau
genommen geht von sich gegenüberliegenden
Schließkanten
(Schließkanten-Paar),
wie beim Schraubstock, die Gefahr aus. Im folgenden ist mit "Schließkante" in Bezug auf die
Auswirkung immer das Schließkanten-Paar
gemeint.
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Die "gefährlichen
Kanten" eines Fensters
sind z.B. gegenüber
eines Fensterhebers in einem PKW wegen der komplizierteren Geometrie
weit aus schwieriger abzusichern.
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Der
Fensterheber hat lediglich glatte Kanten bei einer Stärke der
Scheiben von einigen Millimetern. Bei Fenstern sind neben den Schließkanten
auch Scheren, Antriebskette und weitere Beschlagsteile vorhanden,
die eine Gefährdungspotenzial
für Personen
darstellen. Die Quetschgefahr besteht ausserdem erst kurz vor dem
Schließen,
wenn die gerade oder leicht gebogene Schließkante sich der Endposition
nähert
Im Gegensatz dazu, besteht an der Scherkante eines Fensters oder
einer Tür
immer die Gefahr, wann immer es/sie sich bewegt.
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Es
gibt zur Zeit auf dem Markt keine fensterintegrierte, technisch überzeugende,
praktikable Lösung für den Einklemmschutz
an Fenstern.
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Falls
unbedingt erforderlich, werden Lichtgitter oder Lichtschranken im
Gefahrenbereich vor den Fenstern platziert, die die Fensterbewegung
abschalten, wenn sich eine Person am Fenster befindet. Diese Lösungen sind
in der Automations- und Anlagentechnik bekannt, etwa bei Pressen.
Allerdings sind diese Lösungen teuer
und für
den Fenstermarkt unrentabel.
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Als
eine halbwegs praktikable Lösung
für den
Einklemmschutz bei Fenstern ist das Anbringen von elektrischen Schaltleisten
wie sie auch bei Toren und Türen
eingesetzt werden. Diese Schaltleisten (aus ein gummiartiges Material)
haben im Inneren zwei elektrische Leiter, die beim Zusammendrücken einen
elektrischen Kurzschluss erzeugen, der von einer Elektronik detektiert
wird.
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Diese
Schaltleiste kann auch als Dichtung an den Schließkanten
aufgebracht werden
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Das
Aufbringen von mechanischen Schaltleisten an die Schließkante bei
Fenstern und Türen
ist teilweise nicht einfach. So können diese bei manchen Fenstern
und Türen
nicht aufgeklebt werden, weil auf den Lackierungen der Kleber nicht
haftet.
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Diese
Lösung
hat weitere Nachteile:
- • Die am Fenster immer vorhandenen
Scheren und Gestänge
zwischen Fensterrahmen und Fensterflügel bleiben ungeschützt
- • In
der Massenfertigung bereitet das wiederholgenaue Aufkleben der Leisten
Probleme
- • Optisch
eine nicht unbedingt schöne
Lösung.
Auch die Optik von kraftbetätigten
Fenstern (Motoren unsichtbar im Profil) und Türen spielt bei der Auswahl
für Architekten
eine nicht zu unterschätzende
Rolle
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Eine
weitere theoretische Methode für
einen Einklemmschutz könnte
die Strommessung des Motors sein, der bei Zunahme der Last (z.B.
wenn etwas eingeklemmt wird) einen höheren Strom zieht.
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Dieses
Verfahren funktioniert wohl bei Fensterhebern in PKWs, versagt aber
bei Fenstern und Türen.
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Hier
wirkt wegen der großen Übersetzung
an den gefährlich
sich nähernden
Schließkanten
ein hohes Drehmoment (man denke einmal an ein Drehkippfenster, wenn
es in Kippstellung zugefahren wird). Eine Laständerung, wenn jemand z.B. einen
Finger oder Bleistift zwischen die Schließkanten steckt, bewirkt eine
Stromänderung,
die überhaupt
nicht zu detektieren ist, aber der Finger ist ab.
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Es
steht auch zur Diskussion, das Gefährdungspotenzial durch eine
Verlangsamung der Flügelbewegung
zu reduzieren, was lediglich den Gefährdungszeitraum verlängert, aber
keinen zuverlässigen
Schutz bietet. Ein solches Verfahren wird möglicherweise nicht angewendet
werden können,
da dieses wohl nicht in Einklang mit der EU-Maschinenrichtlinie
zu bringen sein wird.
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Es
gibt zur Zeit in Deutschland keine Vorschrift, die genau sagt, wie
der Gefährdung
eines kraftbetätigten
Fensters zu begegnen ist.
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Aus
BGR 232, Berufsgenossenschaftliche Regeln (BG-Regeln) April 1089,
Aktualisierte Fassung 2003 Berufsgenossenschaft der Feinmechanik
und Elektrotechnik sind beruftsgenossenschaftliche Regeln über kraftbetätigte Fenster,
Türen und
Tore bekannt. Dort wird beispielsweise verlangt, dass Quetsch- und Scherstellen
bis zu einer Höhe
von 2,50 m durch Einrichtungen gesichert sind.
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Außerdem hat
sich der ZVEI mit dem Thema Kraftbetätigte Fenster befasst und den
sicherheitstechnischen Kenntnisstand in der Dokumentation „Broschüre RWA aktuell,
Kraftbetätigte
Fenster ZVEI – Fachkreis elektromotorisch
betriebene Rauch- und Wärmeabzugsanlagen
zusammengefasst.
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Es
ist daher die Aufgabe vorliegender Erfindung, ein Fenster oder eine
Tür der
eingangs genannten Art derart auszubilden, dass der Gefährdungsschutz
unabhängig
von der Komplexität,
Größe und Geometrie des
Fensters bzw. der Tür
ohne weitere Einstellmaßnahmen
an der Schutzvorrichtung eingesetzt werden kann. Die Schutzvorrichtung
soll gleichfalls bei Anbauteilen, wie zum Beispiel Griff, Scharnier,
Schloss, Scherengetriebe etc. wirken.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Schutzvorrichtung einen kapazitiven Annäherungssensor aufweist, der
von einem elektrisch leitenden Bauteil gebildet wird, welches Bestandteil des
Fensters oder der Tür
ist oder mit dem Fenster bzw. der Tür in Wirkverbindung steht und
mittels dem ein Schließvorgang
unterbrochen wird, wenn der Körper
dem Fenster nahe kommt oder es berührt.
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Durch
diese Maßnahme
wird ein wesentliches Hindernis bei der Verbreitung automatisch
gesteuerter Fenster- und Türeinheiten
beseitigt: Die mögliche
Personengefährdung
durch Quetschgefahr an den Schließkanten zwischen Flügel und
Rahmen zu einem vertretbaren Preis. Die Kostenreduktion gegenüber einer
herkömmlichen
Lösung
mit Lichtschranke liegt im Bereich von 65 Prozent.
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Zur
Realisierung der Ziele der vorliegenden Erfindung ist eine elektronische
Schaltung mit den Merkmalen des Anspruchs 15 entwickelt worden.
Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Figuren.
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Es
zeigen:
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1 Ein Übersichtbild
zur Erfindung
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2 Relevante
ohmsch-kapazitive Verhältnisse
für die
Erfindung
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3 Zusammenfassen
von Sensor und Objekt zur Last
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4 Ersatzschaltbild
mit Last als Spannungsteiler für
die Objekterkennung
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5 Amplitudenverlauf
von UM über
die Lastkapazität
CL für
unterschiedliche RL
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6 Verlauf
der Spannungen UM und UREF bei Änderung
von CL und RL
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7 Verlauf
der Phasenverschiebung zwischen UM und URef bei Änderung
von CL und RL
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8 Aufbereitung
der Messgrößen
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9 Ausgangssignale
der Komparatoren
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10 Exklusiv-Oder-Verknüpfung als
Phasendetektor
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11 Erweiterte
Schaltungsanordnung mit Phasenschieber im Referenzpfad
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12 Referenz-
und Messsignal mit dem geschobenen Referenzsignal
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13 Ausgangssignale
des Flip-Flops bei Phasenschiebung
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14 Komplette
Schaltungsanordnung mit zwei Phasenschiebern
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15 Phasenverschiebung
für die
Grundlast mit Verschiebung bei Änderung
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16 Phasenrauschen
bei kleiner Amplitude von UD
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17 Phasenrauschen
bei großer
Amplitude von UD
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18 Komponenten
einer Fenstersteuerung
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19 Kraftbetätigtes Fenster
besitzt Gefährdungspotenzial
für Personen
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20 Beispiel
für die
Integration des Einklemmschutz-Moduls in die Fenstersteuerung
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21 Aufbau
der Hardware des Einklemmschutz-Moduls
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22 Erweiterung
um ein Motorfilter
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23 Aufbau
eines Motorfilters
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24 Beispiel für die Integration des Einklemmschutz-Moduls
in die Fenstersteuerung zur Erläuterung
der Zusammenfassung
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18 zeigt
beispielhaft die Ausführung
einer Fenstersteuerung:
Es ist das kraftbetätigte Fenster 1 mit
dem Antriebsmotor M, der sich im oder auf dem Fensterrahmen 3 befindet,
zu sehen. Über
eine Kette, einem Seilzug o.ä.
wird dann ein Flügel 5 geöffnet oder
geschlossen. Der Motor M ist über
die Motorleitung an ein Motorsteuergerät 7 angeschlossen.
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Die
Steuerbefehle zum Öffnen
oder Schließen
des Fensters 1 werden über
einen Befehlsgeber 4 ausgelöst. Dieses kann ein einfacher
Schalter sein, manuell betätigt
in der Nähe
des Fensters oder aber Schaltkontakte, gesteuert von einer Automatik.
Es ist auch möglich,
dass in Gebäuden
mit Gebäudeleittechnik,
die Steuerbefehle über
einen Gebäudebus
(z.B. EIB) zum Motorsteuergerät übertragen
werden. Wird das Fenster 1 in der 18 durch
eine Tür
ersetzt, dann ergibt sich beispielhaft die Ausführung einer Türsteuerung.
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Die
folgenden Beschreibungen für 19 und 20 gilt
sinngemäß auch für Türen.
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Die
Darstellung von 18 ist in 19 um
eine Person 9 ergänzt
worden, deren Finger z.B. zwischen die Schließkanten des Fensters geraten
könnten.
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In
der Darstellung von 20 ist in die Motorsteuerung
ein Einklemmschutz-Modul 11 beispielhaft integriert worden.
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Das
Einklemmschutz-Modul 11 wird quasi zwischen Motorsteuergerät 7 und
Motor M geschaltet und ist in der Lage, den Motorstrom über einen
Schaltkontakt abzuschalten und damit die Schließbewegung zu stoppen.
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Wegen
der Selbsthemmung des Fensters 1 kommt es übrigens
zu keinem "Nachlauf" des Fensterflügels 5,
wenn der Motorstrom abgeschaltet wird.
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Weiter
wird das Fenster 1 über
eine Sensorleitung 13 an das Einklemmschutz-Modul 11 angeschlossen.
Der Sensoranschluss MA stellt eine dauerhaft leitende Verbindung
dar.
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Dieser
Sensorsanschluss MA kann z.B. durch einen in der Fenstertechnik
gebräuchlichen
Nutenstein erfolgen, der in eine Nut des Fensterrahmens 3 eingeschoben
und durch eine Schraube fixiert und festgezogen wird.
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Die
Sensorleitung 13 besteht aus einer handelsüblichen,
einadrigen isolierten Leitung mit einem Querschnitt von ca. 1 bis
1,5 qmm.
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Die
Versorgung des Einklemmschutz-Moduls 11 kann über Netz
AC 230 V oder einer anderen Spannung erfolgen, je nach Ausführung des
Netzteiles innerhalb des Gerätes.
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Durch
den Anschluss der Sensorleitung 13 an das Fenster 1 wird
das Fenster 1 aus Sicht des Einklemmschutz-Moduls 11 zum
Sensor, die Person 9 zum Objekt oder Körper, welcher bei Berührung des
Fensters 1 erkannt wird.
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Berührt nun
die Person 9 das Fenster 1, dann wird eine Schließbewegung
des Fensters 1 sofort gestoppt oder gar nicht erst zugelassen.
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Die
folgende Zusammenstellung listet mögliche Geräteausführungen für das Einklemmschutz-Modul auf:
- • als
Auf-Putz-Gerät,
z.B. zum Anschrauben an die Wand oder Zwischendecke
- • als
Unter-Putz-Gerät,
z.B. zum Einbau in handelsübliche
Schalterdosen
- • als
Reiheneinbaugerät
für die
Montage auf Hutschienen, z.B. in den Einbau in Elektroverteilern
- • als
Einbaugerät
für den
Einbau in das Fensterprofil
- • als
Einbaugerät,
z.B. für
die Montage in Kabelkanälen
- • als
Gerät in
einem Gehäuse,
welches in eine handelsübliche
Steckdose gesteckt werden kann
- • auch
ist es möglich,
die Funktionen des Einklemmschutz-Moduls und des Motorsteuergerätes in einem Gerät zu integrieren.
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Das
Einklemmschutz-Modul 11 kann eingesetzt werden:
- • in
Neubauten
- • in
der Nachrüstung
bei der Renovierung
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Beispiele
für Fenster
sind:
- • Drehfenster
- • Kippfenster
- • Dreh-Kippfenster
- • Dreh-/Drehstulpfenster
- • Dreh-Kipp-/Drehstulpfenster
- • Kipp-vor-Dreh-Fenster
- • Oberlichtfenster
- • Oberlichtfenster
und zusätzlich
Dreh-, Kipp-, oder Kipp-vor-Dreh-Fenster
- • Klappfenster
- • Senk-Klappfenster
- • Schwing-Wendefenster
- • Schwingflügel-Fenster
- • Wendeflügel-Fenster
- • Schiebefenster
vertikal und horizontal
- • Schiebe-Drehfenster
- • Rundbogenfenster
- • Rundfenster
- • Schräg-Fenster
- • Lamellenfenster
- • Ausstellfenster
- • Parallel-Ausstellfenster
- • Parallel-Einstellfenster
- • Dachflächenfenster
- • Dachflächenfenster
mit Drehfenster
- • Stulpfenster
- • Kastenfenster
- • Verbundfenster
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Beispiele
für Türen sind:
- • Drehtüren
- • Dreh-Kipptüren
- • Doppeltüren ohne
Zwischenpfosten
- • Doppeltüren mit
Zwischenpfosten
- • Schiebtüren
- • Falt-Schiebetüren
- • Karusseltüren
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Wie
es in der 1 gezeigt ist, ist die Objekterkennung über die
Sensorleitung 13 und den Sensoranschluss MA mit dem metallenen
Sensor leitend verbunden. Die Objekterkennung kann nun detektieren,
ob ein Objekt, z.B. eine Person, den Sensor berührt oder nicht berührt.
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Die
Erfindung findet primär
praktische Anwendung in einem elektrischen Gerät, welches die gefahrbringende
Bewegung eines kraftbetätigten
Fensters stoppt, wenn eine Person (das Objekt) das Fenster (den Sensor)
berührt.
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Das
vorliegende Verfahren für
den Einklemmschutz kann bei Fenstern oder Türen aus Aluminium oder Stahl,
Kunststoff, Holz oder anderen Materialien angewendet werden.
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Besteht
das Fenster bzw. die Tür
aus Aluminium oder Stahl, dann wird der Sensor vom gesamten Fenster
bzw. der gesamten Tür
gebildet. Besteht das Fenster oder die Tür aus einem anderen, nicht-leitfähigen Material
(z.B. Holz, Kunststoff), muss ein leitfähiges Material als Sensor an
den gefährlichen
Stellen vorhanden sein. Dieses leitfähige Material wird dann mit
der Sensorleitung verbunden. Diese Materialien können leitfähige Dichtungen, leitfähige Lacküberzüge, metallisierte
Glasscheiben, Abdeckleisten o.a. sein.
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Bei
der Anwendung handelt sich also um einen Einklemmschutz für kraftbetätigte Fenster
oder für kraftbetätigte Türen. Das
Gerät,
welches den Einklemmschutz bewirkt, wird als Einklemmschutz-Modul
bezeichnet.
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Die
Reaktion des Gerätes
auf ein erkanntes Objekt (eine Person berührt das Fenster oder die Tür) kann
verschieden sein: Insgesamt soll ja die gefahrbringende Bewegung
des sich bewegenden Teils unterbunden werden. Dies kann durch sofortiges
Stoppen erfolgen oder aber auch durch eine anschließende Umkehr- oder
Reversierbewegung (Öffnen
des Fensters) oder ein Auslösen
eines Signales oder anderes. Die Reaktion des Gerätes kann
also variieren und ist für
die Erfindung von untergeordneter Bedeutung.
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Als
elektrisch-physikalisches Grundprinzip wird die kapazitive Kopplung
zwischen Objekt (Person) und Sensor (Fenster) ausgenutzt. Dieses
bietet für
die Anwendung äußerst praktische
Vorteile hinsichtlich der Anforderungen an die Sensorleitung und
dessen Montage am Sensor, ausserdem ist sie universell einsetzbar.
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Der
Sensor muss lediglich mit einem Draht (einadriger Leiter) mit der
Objekterfassung verbunden werden.
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Die
Sensorleitung besteht aus einer handelsüblichen, einadrigen isolierten
Leitung mit einem Querschnitt von ca. 1 bis 1,5 qmm. Weitergehende
mechanische Arbeiten entfallen.
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Dieser
Sensoranschluss kann z.B. durch einen in der Fenstertechnik gebräuchlichen
Nutenstein erfolgen, der in eine Nut des Fensterflüges eingeschoben
und durch eine Schraube fixiert und festgezogen wird.
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Insgesamt
sind diese Arbeiten einfach nach Schema auszuführen und für den Fensterbauer bei der Fertigung
von Fenstern leicht und wiederholgenau beherrschbar (der Fensterbauer
ist kein Feinmechaniker; für
ihn sind praktische Lösungen
gefragt).
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Die
relevanten ohmsch-kapazitiven Verhältnisse sind in 2 dargestellt.
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Sie
zeigt, dass der Sensor über
CO und RO ohmsch-kapazitiv
mit der Umgebung gekoppelt ist. CO und RO stehen für die Grundlasten der Objekterkennung,
die sich aus Umgebung und Montagebedingungen des Sensors ergeben
und die -bedenkt man z.B. den wechselnden Einfluss der Witterung
(Feuchtigkeit)- nicht konstant sein müssen.
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Das
Objekt (die Person) kann, muss aber nicht galvanisch mit Schutzerde
PE oder Sensor verbunden sein. Allgemein können ohmsch-kapazitive Kopplungen
zur Schutzerde (CP und RP)
und zum Sensor (CE und RE)
angenommen werden.
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In
der Objekterkennung von 3 sind für die aktuellen Betrachtungen
zusätzlich
eine Koppelkapazität
CK und eine Prüfsignalquelle UREF ergänzt.
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Die
Koppelkapazität
kann zur Abtrennung von Fremdpotenzial und zum Schutz von Personen
vor Ableitströmen
bei Defekt im Gerät
vorgesehen werden. Die Prüfsignalquelle
GREF erzeugt ein für die Objekterkennung erforderliches
Prüfsignal.
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Die
Objekterkennung "sieht" also sensorseitig
- • die
Belastung RO/CO,
wenn nur der Sensor vorhanden ist und kein Objekt zusätzlich
- • die
Belastungen RP/CP,
RE/CE und RO/CO, wenn eine Person
berührt.
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Hieraus
lässt sich
ableiten, dass aus der Differenz der Lastverhältnisse, also der Laständerung,
ein Objekt erkannt werden kann.
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Die
Größen, deren Änderungen
für die
Objekterkennung von Interesse sind, wären also RP/CP und RE/CE. Wirksam sind außerdem RO/CO.
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Da
es für
die Objekterkennung unerheblich ist, welcher kapazitive bzw. ohm'sche Lastteil sich
verändert,
werden die Kapazitäten
RP/CP, RE/CE und RO/CO zu RL und CL zusammengefasst
(siehe 3).
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Wie
bereits erwähnt
ist RL wegen der hohen Streuung je nach
Anwendung und der Zeitvarianz eher als Stör- denn als Messgröße zu betrachten.
Der Einfluss der ohm'schen
und der kapazitiven Lastkomponente wird weiter unten untersucht.
- • Die
Objekterkennung bietet nun ein geeignetes praktisches Verfahren
und eine geeignete Messmethode zur Erfassung der Laständerungen.
Sie ist in der Lage, kleine Änderungen
von CL über
einen möglichst
großen
Bereich sicher zu erkennen und das weitestgehend unempfindlich gegenüber der
absoluten Größe (den
tatsächlichen
Wert der Belastung) und eventueller Schwankungen von RL.
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Im
folgenden werden die Verhältnisse
in ein Modell mit Lastkapazität
CL als Element eines Spannungsteilers umgesetzt.
Dabei ist in 4 ein Ersatzschaltbild des Sensors
und des Objektes als Last RL/CL mit
einem Messwiderstand RM und einer Prüfsignalquelle
GREF dargestellt.
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Die
Lastkapazität
CL ist als masseseitiges Element eines ohmsch-kapazitiven
Spannungsteilers dargestellt. Damit ändern sich Betrag und Phase
einer Wechselspannung UM über CL und RL in Abhängigkeit
von CL, RL und einem
(bekannten) Wert des zusätzlichen
Widerstands RM.
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Anwendungsbezogen
hat RM übrigens
den Vorteil, gleichzeitig als Strombegrenzung für das Prüfsignal zu wirken: Für RL = 0 (Erdschluss der Messleitung) ist also
keine Beschädigung
des Prüfsignalgenerators
zu befürchten.
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Wählt man
die Koppelkapazität
CK (siehe 2) zwischen
Messsystem und Sensor ausreichend groß, so kann deren Wirkung vernachlässigt werden
(fehlt deshalb in 4). Die (parasitären) Grundlasten,
die sich aus den räumlichen
Verhältnissen
um den Sensor und dessen Montage ergeben, lassen sich mit dem zu
detektierenden Objekt zu RL, CL zusammenfassen.
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Die
Messspannung U
M ergibt sich in
4 zu:
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Gleichung
2 ergibt sich durch Kürzen
von RL in Gleichung 1.
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Im
folgenden Kapitel wird die erfundene Messmethode dargestellt, zunächst aber
auf den Stand der Technik verwiesen.
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Die übliche Auswertung
der Messspannung erfolgt üblicherweise
durch Gleichrichten, Glätten
und Vergleichen mit einem (wie auch immer) ermittelten Schwellwert.
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In 5 ist
der Amplitudenverlauf der Messspannung UM über die
Lastkapazität
CL für
unterschiedliche RL aufgetragen.
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Die
Amplitudenänderung
ist also das Maß für die Änderung
der Last (je kleiner die Last, desto größer die Amplitude).
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Für das Prüfsignal
in 5 wurde eine Referenzspannung UREF mit
einer Frequenz von f = 120 kHz und einer Amplitude von Ȃ =
1,0 V angenommen. Der Messwiderstand RM ist
mit 10 kΩ angesetzt.
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Die
Auswertung der Amplitude von der Messspannung UM ist
in der praktischen Realisierung und der Auswertegenauigkeit mit
einigen Nachteilen behaftet, die die Verwendung der Methode in vielen
Fällen
ausschließen
und unbrauchbar machen:
- • Erhebliche Abhängigkeit
von RL, wenn RL < 3 RM.
- • Problematisch
bei Anwendungen, die z.B. mit feuchtigkeitsbedingten Schwankungen
von RL verbunden sind.
- • Sehr
geringe Änderungen
der Amplitude, insbesondere für
RL < RM oder kapazitive Grundlasten größer 200
pF.
- • Für metallische
Objekte, die montagebedingt eine im Vergleich zur Kapazitätsänderung
im Berührungsfall große Grundlast
darstellen, steigt die Wahrscheinlichkeit störungs- oder driftbedingter Fehlmessungen überproportional.
Diese können
als Sensor kaum verwendet werden.
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Diese
Methode der Amplitudenauswertung ist für die Erfassung der Laständerungen
für den
vorliegenden Fall im praktischen Einsatz deshalb nicht gut geeignet.
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In 6 sind
die Referenzspannung UREF und die Verläufe der
Messspannung UM für zwei Lastfälle dargestellt.
Es zeigen sich dort die Phasenverschiebungen zwischen UREF und
UM aufgrund der kapazitiven Last und die
Zunahme der Phasenverschiebung bei Vergrößerung der Last um eine Laständerung
von 50 pF.
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Für das Prüfsignal
UREF wurden f = 120 kHz und eine Amplitude
von Ȃ = 10,0 V angenommen, der Messwiderstand RM ist mit 10 kΩ angesetzt, die Lasten als
Parameter sind 200 pF und 250 pF.
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In 7 ist
nun der Verlauf der Phasenverschiebung zwischen der Messspannung
und der Referenzspannung als Funktion der Änderung von CL mit
RL als Parameter dargestellt.
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Bei
einer Prüfsignalfrequenz
UREF von f = 120 kHz beträgt die Impedanz
einer Kapazität
von 50... 1000 pF ca. 26,5... 1,3 kΩ. Dies ist ein für die Realisierung
gut handhabbarer Bereich, so dass diese Frequenz in der folgenden
Analyse des Teilerverhaltens verwendet wird.
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Unterstellt
man eine Änderung
der Lastkapazität
am Sensor von ca. 50 pF in Berührungsfall,
so eignet sich die Erfassung der Phasenverschiebung zur Berührungserkennung
aus folgenden Gründen
in der Praxis:
- • Ab RL ≈ 2RM ändert
sich die Phasenlage nur noch wenig in Abhängigkeit von RL,
aber noch stark mit CL
- • Gewährleistet
man RL ≈ RM durch Einfügen eines Festwiderstands,
so führt
jede Änderung
von CL um 50 pF zu einer Änderung
der Phasenlage um mindestens 2°,
unabhängig
von RL im Bereich 100 Ω... 100 kΩ und bei einer kapazitiven
Grundlast von 0... 1000 pF.
Die angenommenen Werte sind praxisnah
und passen für
die vorgesehene Anwendung.
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Nachteilig
bei der Erfassung der Phasenverschiebung ist jedoch das gegenläufige Verhalten
bei steigendem CL und gleichzeitig fallendem
RL.
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Es
wurde erkannt, das sich eine Laständerung am Sensor mit dem Prinzip
einer Phasenverschiebung zwischen zwei Spannungen detektieren lässt.
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Darüber hinaus
wird ein praktisches Verfahren bereitgestellt, welches die Phasenlage
von UM gegenüber URef unabhängig von
der jeweiligen Amplitude erfasst und eine Änderung kleiner 2° feststellen
kann.
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Anmerkung:
Der Wert von 50 pF entspricht einem allgemein bekannten Erfahrungswert.
Die Kapazität von
Personen (z.B. bei Entladung, wenn man irgendwo anfasst) wird mit
ca. 100 pF angegeben.
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Da
die Amplituden der beiden Spannungen UM und
UREF sensorabhängig stark schwanken können und für die Phasenlage
unerheblich sind, werden zunächst
beide mittels Komparatoren auf TTL-Pegel skaliert. Die Schaltungsanordnung
zeigt 8. Die Eingangsgrößen für die Komparatoren Q1 und Q2
(werden über
RM abgegriffen) sind die sinusförmigen Signale
UREF und UM, die
Ausgangsgrößen UREFD und UMD. Die
Speisung erfolgt über
die Prüfsignalquelle
GREF. Die Hysterese ist dabei so klein wie
möglich
zu wählen,
denn sie bringt eine amplitudenabhängige Phasenschiebung mit sich
und verfälscht
somit die Messung.
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In 9 sind
Ausgangspegel der Komparatoren dargestellt, wenn sie mit den sinusförmigen Signalen angesteuert
werden. Die digitalen Signale zeigen deutlich, welche Phase vor-
und welche nacheilt.
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Die
Erzeugung einer Spannung, die sich zur Phasenverschiebung zwischen
UREF und UM proportional verhält, kann
nun digital erfolgen. Wird die Messfrequenz mittels einer TTL-Schaltung oder eines
Mikrocontrollers erzeugt, so entfällt damit der Komparator im
Referenzpfad.
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Grundsätzlich kann
die Information über
die Phasenlage nun gewonnen werden, indem man die beiden Rechtecksignale
in einem Exklusiv-Oder-Gatter multipliziert und das Produkt über einen
Tiefpass filtert.
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In 10 ist
das Ergebnis der Verknüpfung
für zunehmendes
CL dargestellt. Vorteilhaft an dieser Lösung ist – abgesehen
vom geringen Aufwand – die
damit verbundene Frequenzverdopplung: Die Restwelligkeit der Ausgangsspannung
nach Tiefpassfilterung fällt
niedriger aus, was unter Umständen
den Aufwand für
die Filterung reduziert.
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Der
Detektor arbeitet über
den Bereich 0... 180° linear,
was in dieser Anwendung eher nachteilig ist. Erkannt werden soll
ja nicht die absolute Phasenlage, sondern nur deren Änderung,
die sich durch die Berührung
ergibt.
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Deswegen
wird ein anderes Verfahren angewendet, das sich durch einen kleineren
Arbeitsbereich aber deutlich höhere
Empfindlichkeit auszeichnet.
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Das
Ausführungsbeispiel
sieht vor, ein D-Flip-Flop als Abtast- & Haltestufe in Verbindung mit einem Phasenschieber
zu verwenden.
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Die
Schaltungsanordnung wird deshalb gemäß 11 erweitert.
Vor den Komparator Q2 wird ein Phasenschieber Q5 geschaltet. Die
Ausgangssignale von Q1 und Q2 werden an das D-Flip-Flop Q3 gelegt, wobei
Q2 den Clock-Eingang des Flip-Flops bedient.
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Die
Steuerung Q6 wird von einem Mikrorechner gebildet. Das invertierte
Ausgangssignal UQT des D-Flip-Flops Q3 geht über ein
Tiefpassfilter Q4 zu einem analogen Eingang der Steuerung (des Mikrorechners) Q6.
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Der
Phasenschieber Q5 erzeugt ein gegenüber UREF phasenverschobenes
Signal UREFP.
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Die
Signalverläufe
finden sich in 12. Sie zeigt das Referenzsignal,
zwei Messsignale bei unterschiedlichen Belastungen sowie das gegenüber UREF nacheilende Signal UREFP.
Der Phasenschieber kann das Signal so weit verschieben, dass es
auch dem Messsignal nacheilt.
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Wird
das Messsignal UMD nun bei jeder steigenden
Flanke des Referenzsignals URefD abgetastet,
so lässt
sich sehr präzise
erfassen, ob UMD vor- oder nacheilt.
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Dieses
wird in 13 verdeutlicht. Die Verläufe im Teil
A der Figur zeigen das Referenz- und das Messsignal: das Messsignal
ist nacheilend.
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Im
Teil B wird das Signal im mittleren Bereich soweit verschoben, bis
es dann dem Messsignal nacheilt. Die Teile C und D zeigen die Ausgänge der
Komparatoren Q1 und Q2, die bei jeder positiven Flanke auf logisch
1 gehen. Der invertierte Ausgang des Flip-Flops Q3 in Teil E der
Figur fällt
auf logisch 0, wenn vorher das Signal UREFP in
der Phasenlage hinter dem Messsignal zurück bleibt.
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Da
UMD stets nacheilt ist es allerdings notwendig,
die Phase des Referenzsignals möglichst
genau und stabil zu verschieben. Zur Realisierung dieses Phasenschiebers
Q5 stehen mehrere Varianten zur Auswahl:
- • Bei Erzeugung
der Messfrequenz per Mikrorechner bietet sich eine Lösung im
Rechner selbst an. Das Referenzsignal wäre driftfrei und unabhängig von
der Sensorlast. Nachteilig ist die geringe Auflösung, die vom Systemtakt des
Controllers begrenzt wird.
- • Vor
dem Komparator lässt
sich über
ein RC-Glied mit stellbarem R oder einen durchstimmbar Allpass erster
Ordnung eine variable Phasenverschiebung realisieren. Problematisch
ist bei diesen Lösungen
grundsätzlich
die Temperaturdrift und der beschränkte Arbeitsbereich: Abhängig von
der Sensorgrundlast sollte der Bereich 0..90° mit nach oben hin zunehmender
Auflösung
abgedeckt werden.
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Da
nur noch das Vorzeichen der Phasenverschiebung zwischen UMD und URefD erfasst
wird, muss eine Überprüfung des
Arbeitspunkts möglich
sein.
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Die
Steuerung prüft
mittels einer aufschaltbaren Testlast CTest,
siehe 11, ob die Phasenverschiebung
zwischen UMD und URefD noch
ausreichend klein zur Erkennung einer Berührung ist. Damit wird außerdem ein
periodischer Selbsttest des Systems möglich. Die Testlast liegt in
der Größenordnung
der Kapazitätsänderung
bei Berührung.
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Der
Tiefpass Q4 am Ausgang des Flipflops wirkt zunächst überflüssig, denn zu erwarten wäre ja eine Gleichspannung.
Da die Phasenlagen von UMD und URefD jedoch aufgrund eingekoppelter Störungen oder
Instabilität
des Phasenschiebers leicht schwanken, ergibt sich am Ausgang des
Flipflops eine Wechselspannung. Deren Mittelwert ein Maß für die Wahrscheinlichkeit,
dass UMD URefD nacheilt.
Dieses wird auch aus 13 plausibel: Je häufiger UMD nacheilt desto häufiger ist der Flip-Flop-Ausgang
auf logisch 1 geschaltet.
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Hieraus
ergibt sich eine Möglichkeit,
die die Erfindung benutzt, den Phasendetektor mit einem kleinen Arbeitsbereich
und sehr hoher Verstärkung
zu realisieren, der für
diese Anwendung notwendig ist.
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Die
Wechselspannung UQ, die sich am Ausgang
des Flipflops aufgrund stochastischer Störungen ergibt, wird erfindungsgemäß mit einer
Erweiterung der Signalkonditionierung zur Einstellung der Empfindlichkeit des
Phasendetektors genutzt:
Erfolgt das Schwanken einer der Phasen
nicht mehr zufällig,
sondern gleichverteilt innerhalb eines definierten Bereichs, so
wird die mittlere Pulsbreite und damit der Mittelwert der Spannung
UQ am Ausgang des Flipflops proportional
zur Phasenverschiebung zwischen UMD und
URefD (siehe auch 13). Je
höher der
Mittelwert, desto mehr eilt URefD gegenüber UMD.vor.
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Deshalb
wird dem Eingangssignal UM ein künstliches
Phasenrauschen überlagert.
Grundsätzlich
ist es für
das Ergebnis unerheblich, ob nun UM oder
URef mit einem künstlichen Phasenrauschen überlagert
wird.
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In 14 ist
ein zweiter Phasenschieber Q7 für
UM eingefügt, der mit einer Dreieckspannung
UD vom Dreiecksgenerator Q8 angesteuert
wird. Diese Dreieckspannung könnte
mit gleicher Wirkung der Ansteuerung des Phasenschiebers im Pfad
von URef überlagert werden.
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Die
Amplitude dieser Ansteuerspannung bestimmt die Empfindlichkeit des
Phasendetektors: Je starrer die Phasenlage, desto kleiner ist der
proportionale Arbeitsbereich und desto größer die Empfindlichkeit.
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Die
Frequenz der Dreieckspannung muss für eine ausreichend glatte Eingangsspannung
UQT weit genug über der Eckfrequenz des Tiefpassfilters
Q4 liegen.
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Das
Verhältnis
zur Messfrequenz bedarf etwas mehr Beachtung. In Grunde handelt
es sich um ein Abtastsystem, in dem die Dreieckspannung mit jeder
steigenden Flanke von URefD mit einem Grenzwert
verglichen wird. Das Ergebnis des Vergleichs bestimmt den Ausgangspegel
am Flipflop Q3. Hieraus ergeben sich zwei grundsätzliche Möglichkeiten:
- a.
Die Frequenz der Dreieckspannung ist von der Messfrequenz abgeleitet
- b. Die Frequenz der Dreieckspannung ist von der Messfrequenz
unabhängig
- Fall a
- Hier entspricht das
Teilervehältnis
der Anzahl der diskreten Stufen, in die die Dreieckflanke aufgelöst wird
und damit der Anzahl unterschiedlicher Spannungswerte am Ausgang
des Tiefpassfilters.
- Fall b
- Sind die Frequenzen
voneinander unabhängig,
so muss mit einer niederfrequenten Mischfrequenz gerechnet werden,
die unter Umständen
den Tiefpassfilter Q4 passieren kann und der Spannung UQT überlagert
ist.
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In 16 ist
die Phasenlage zwischen UMD und UMD für
eine kleinere, in 17 für eine größere Amplitude von UD dargestellt.
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Die
beiden Signale sind für
UD = 0 V genau in Phase. Am Ausgang des
Flipflops ergäbe
sich also für UQ eine rechteckförmige Spannung mit der Frequenz
von UD und exakt 50 % Tastverhältnis.
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Verschiebt
sich nun die Phase von UMD geringfügig gegen
die von URefD, so ändert sich das Tastverhältnis von
UQ und damit die Spannung am Ausgang des
Tiefpassfilters UQT solange proportional
zur Phasenverschiebung bis der Ausgang des Flipflops über eine
Periode von UD nicht mehr umschaltet.
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Diese
Linearitätsgrenze
hängt vom
Betrag des Phasenrauschens und damit vom Scheitelwert der Dreieckspannung
UD ab.
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Als
Sonderfall einer praktischen Realisierung ist der Einsatz einer
PLL für
Q7 und Q1 zu betrachten: Der Phasenkomparator der PLL regelt die
Ansteuerspannung des internen VCO's so aus, dass das VCO-Ausgangssignal
UMD phasenstan zum Eingangssignal UM wird. Überlagert
man nun der VCO-Ansteuerspannung die Dreieckspannung UD,
wird im Ergebnis das oben beschriebene Verhalten erreicht: Eine
Steuerbarkeit der Empfindlichkeit des Phasendetektors über die
Amplitude von UD.
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Der
Aufbau der Hardware mit den relevanten Komponenten ist in 21 aufgezeigt.
Als Steuerungselement wird ein Mikrorechner eingesetzt.
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Die
Steuerung Q6 erzeugt die Referenzspannung UREF über einen
Puls-Breiten-Ausgang mit einem nach geschalteten Sinusfilter Q10.
Aus der Frequenz der Referenzspannung, die die Steuerung ja vorgibt,
wird auch das Abtastsignal für
das D-Flip-Flop Q3 vom Mikrorechner generiert.
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Über den
Schalter S1 lassen sich verschiedenen Frequenzen für das Referenzsignal
einstellen. Dieses hat den praktischen Nutzen, das sich Einklemmschutz-Module,
die an Fenster (Sensoren) angeschlossen sind, die relativ nahe bei
einander eingebaut sind, durch Einstellung unterschiedlicher Frequenzen
nicht gegeneinander beeinflussen.
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Das
Dreiecksignal UD wird in der Steuerung gebildet
und ergibt sich nach Filterung durch Q9 und steuert den Phasenschieber
Q7 an.
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Das
tiefpassgefilterte Signal UQ wird über einen
Analogeingang vom Mikrorechner eingelesen.
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Über den
Meldeausgang, der als potenzialfreier Relaiskontakt ausgeführt ist,
kann der Mikrorechner melden, ob ein Objekt erkannt wurde oder nicht.
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Das
Netzteil stellt die zur Versorgung der internen Elektronik erforderlichen
Potenziale zur Verfügung.
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Die
Kopplung zum Schutzleiter erfolgt über die Bauteile CV und
RV.
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Die
Erzeugung des Referenzsignals muss nicht im Mikrorechner erfolgen,
kann auch extern generiert werden. Allerdings zeigt sich die hier
verwendete Variante als sehr bauteilsparend.
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Die
Steuerung wird durch einen Mikrorechner realisiert (siehe 21)
und hat zunächst
die Adaption der Sensorgrundlast zu bewältigen. Dieser Vorgang kann
beim Einschalten des Gerätes
erfolgen oder aber auch während
des Betriebes.
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Die
Adaption der Sensorgrundlast RO/CO erfolgt so, dass URefD so
weit verschoben wird, dass UMD gerade noch
voreilt (siehe 15, Teilverläufe G).
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Bei
Aufschalten der Testlast CTest über den
Schalter STest durch die Steuerung (siehe 14)
wird nun der Spannungshub am Ausgang des Tiefpassfilters Q4 gemessen
und aus diesem die beiden Schaltschwellen für „Berührung erkannt" und „Berührung beendet" ermittelt.
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Ist
der Spannungshub zu niedrig für
eine sichere Auswertung, so wird die Empfindlichkeit durch Verkleinerung
der Amplitude des Dreiecksignals UD erhöht und die
Adaption wiederholt.
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Während des
laufenden Betriebs wird die Spannung UQT am
Ausgang des Tiefpassfilters periodisch gemessen und mit den während der
Adaption der Sensorlast ermittelten Schwellen „Berührung erkannt" und „Berührung beendet" verglichen. Das
Ergebnis des Vergleichs wird dann an die Relaisansteuerung übergeben.
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Falls
keine Berührung
erkannt ist, wird in regelmäßigen Abständen ein
Selbsttest durchgeführt.
Dabei werden die Schaltschwellen bei Bedarf nachgeführt, um
eventuelle Driftprobleme auszugleichen und langsame Änderungen
der Sensorgrundlast zu adaptieren.
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Schlägt ein Selbsttest
fehl, so wird das Relais zunächst
abgeschaltet und der Selbsttest nach einiger Zeit wiederholt. Gelingt
dieser, so wird zurück
in Normalbetrieb gewechselt. Anderenfalls erfolgt nach einer definierten
Anzahl von Fehlversuchen eine Neuinitialisierung.
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Da
der Antriebsmotor mit dem Fenster oder der Tür mechanisch verbunden ist,
das Gehäuse
des Motors in der Regel aus Metall ist, so ist besonders bei Fenstern
bzw. Türen,
die aus Metall sind, eine kapazitive Kopplung zum Motor und zu dessen
elektrischen Anschlussleitungen bis hin zur Motorsteuerung unter
Umständen
vorhanden. Diese unerwünschte
Kopplung führt
dazu, dass sich die Lastkapazität
verändert.
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Die 22 zeigt
den Einsatz eines Motorfilters 14, welches diese unerwünschte Rückwirkung
kompensiert. Durch das Motorfilter wird die kapazitive Belastung
auf der Ansteuerseite für
das Einklemmschutz-Modul "unsichtbar".
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Die 23 zeigt
den prinzipiellen Aufbau des Motorfilters. In vorliegenden Fall
ist es als zweistufiges Filter ausgelegt, was nicht unbedingt erforderlich
sein muss. Die Resonanzfrequenz des Filters ist auf die Messfrequenz
abgestimmt.
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Das
Motorfilter kann als eigenes Gerät
eingesetzt werden, kann aber auch im Einklemmschutz-Modul integriert
sein.
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Damit
ein Einklemmschutz auch seinen Zweck erfüllen kann, muss die verwendete
Technik bei Fenstern auch praxisgerecht für den Fensterbauer handhabbar
sein (bei Aluminiumfenstern ist das der Metallbauer). Hier finden
kompliziert einzubauende Lösungen
ihre Grenzen.
-
Mit
dem vorliegenden Einklemmschutz-Modul und dem beschriebenen Verfahren
ist eine Lösung
realisiert worden, die diese Anforderungen erfüllt.
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Es
handelt sich um eine "fensterintegrierte
Lösung", wenn das Fenster
selbst der Sensor für
die Personenerkennung ist.
-
Daraus
folgt:
- • Alle
metallenen Fensterteile sind Sensor, auch die Scheren, Gestänge und
auch Antriebskette (alles metallische Teile) zwischen Fensterflügel und
Rahmen. Greift also jemand zwischen die Scheren, dann wirkt auch
dort der Einklemmschutz.
- • nicht
nur die Schließkanten
sind gesichert
- • die
geometrischen Formen sind unerheblich
- • Konturen
der Fensterkanten spielen keine Rolle
-
Im
folgenden sind nochmals die wesentlichen Merkmale zusammengefasst
aufgeführt:
-
a. Adaption der Grundlast
-
Durch
Aufschalten einer Prüflast
kann das Gerät
erkennen, ob eine Person als Objekt erkannt wird. Diese Aktion kann
jederzeit ausgeführt
werden.
-
b. Selbstadaption
-
Das
Gerät adaptiert
automatisch die Grundlast. Diese Aktion kann jederzeit ausgeführt werden.
-
c. Sensorleitung
-
Es
braucht nur eine einadrige Leitung an den Sensor angeschlossen werden
-
d. Anforderungen an den
Sensoranschluss
-
Der
Sensoranschluss am Sensor verlangt keine besonderen Anforderungen
-
e. Prinzip der Objekterkennung
-
Die
Objekterkennung reduziert sich auf das Erkennung einer Laständerung
und nicht auf die Ermittlung einer absoluten Größe (z.B. berechnen der tatsächlichen
Last)
-
f. Anwendbarkeit der Objekterkennung
-
Die
erfundene Objekterkennung bietet nun ein geeignetes praktisches
Verfahren
-
g. Erfassung der Laständerung
-
Das
Verfahren ist amplitudenunabhängig
und eliminiert so Störgrößen durch
ohmsche Widerstände
-
h. Empfindlichkeit der
Objekterkennung
-
Sie
ist in der Lage, kleine Änderungen
von CL über
einen möglichst
großen
Bereich sicher zu erkennen und das weitestgehend unempfindlich gegenüber der
absoluten Größe (den
tatsächlichen
Wert der Belastung) und eventueller Schwankungen von RL
-
i. Verfahren zur Erkennung
einer Laständerung
-
Die
Laständerung
wird einem Phasendetektor erkannt. Der Phasendetektor enthält zwei
Phasenschieber, eine Abtastkomponente, Tiefpassfilter und Auswertung
in der Steuerung.
-
j. Grundprinzip der Erkennung
einer Laständerung
-
Die
Laständerung
wird aus der Phasenverschiebung zweier Signale, eines Messsignales
und eines Referenzsignales abgeleitet.
-
k. Schaltungstechnische
Realisierung
-
Der
Phasendetektor vergleicht ein Referenzsignal mit dem Messsignal,
wandelt diese in digitale Signalimpulse um und tastet das Messsignal
mit dem Referenzsignal über
ein Flip-Flop ab. Das Ausgangssignal des Flip-Flops entspricht dem
Vorzeichen der Phasenlagen.
-
l. Kompensation von kapazitiven
Rückwirkungen
-
Über den
Antriebsmotor, der am Fenster oder an der Tür angebaut ist, kann es zu
unerwünschten
kapazitiven Rückwirkungen
kommen. Diese Rückwirkungen
lassen sich durch Ergänzung
eines Motorfilters kompensieren.