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Die
Erfindung betrifft medizinische oder tiermedizinische Operationsinstrumente,
einen Instrumentensatz, die Verwendung der Instrumente, sowie ein
Verfahren zur Kastration von weiblichen Säugetieren, bei denen sowohl
die Eierstöcke
als auch die Gebärmutter
entfernt werden (Ovariohysterektomie).
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Weibliche
Haustiere werden kastriert, um Fortpflanzung zu verhindern, aber
auch um die Begleiterscheinungen der Zeugungsfähigkeit wie Läufigkeit,
Rolligkeit etc. zu unterbinden. Bei Katzen werden hierfür meist
nur die Eierstöcke
entfernt, bei Hündinnen
ist jedoch auch die Entfernung der Gebärmutter notwendig. Dadurch
stellt die Kastration bei der Hündin
einen relativ großen
Eingriff dar.
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Bisher
ist bei der Kastration von Hündinnen in
der Regel ein langer Bauchschnitt mit einer Länge von 5 bis 16 cm, je nach
Größe der Hündin, erforderlich,
um sowohl die Eierstöcke
(Ovaria) als auch die Gebärmutter
(Uterus) zu entfernen. Ein solcher Bauchschnitt benötigt eine
lange Heilungsperiode von ca. einer Woche bis 10 Tagen, in der die
Hündin eine
Halskrause und eine Schürze
zum Schutz der Wunde gegen das Schlecken und Beißen tragen muss. Darüber hinaus
ist eine sorgfältige
Auf sicht durch den Hundehalter angezeigt, da die Wunde bereits bei
den üblichen
Aktivitäten
der Hündin
(z. B. Laufen, Springen, Urinieren) beschädigt und im schlimmsten Fall
platzen kann. Dabei kann der Darm mit Netz ausbrechen, und es muss
eine Reponierung des Darms durchgeführt werden, wobei ein hohes
Infektionsrisiko für
den Hund besteht. Außerdem
birgt diese herkömmliche
Kastrationsmethode auch das Risiko, dass nicht beide Eierstöcke entfernt
werden und als Folge davon die Hündin
trotz Kastration wieder läufig
werden kann.
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Ferner
sind auch minimalinvasive Verfahren bekannt, mit denen jedoch nur
die Eierstöcke
entfernt werden können.
Diese Verfahren sind außerdem sehr
kostenintensiv, benötigen
ein qualifiziertes und erfahrenes Personal von 3–4 Spezialisten sowie eine teure,
medizinische Apparatur. Außerdem
sind diese Verfahren bei kleinen Tieren, z. B. bei Hündinnen
unter 10 kg, praktisch nicht anwendbar.
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Die
Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zur
Kastration von Säugetieren bereitzustellen,
das keine langschnittige Operationswunde hinterlässt, leicht durchzuführen ist
und bei allen Arten von Säugetieren,
insbesondere auch bei Kleintieren und allen Hunderassen, anwendbar
ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, entsprechende
medizinische bzw. tiermedizinische Operationsinstrumente bereitzustellen,
mit denen das Kastrationsverfahren einfach durchgeführt werden
kann.
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Diese
Aufgabe löst
sie mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs 17, der auf ein Verfahren zur Kastration von Säugetieren
gerichtet ist, sowie mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche 1, 7
und 13, die auf geeignete Operationsinstrumente gerichtet sind.
Ferner wird auch die Verwendung eines bestimmten Hakens als tierärztliches
Instrument beansprucht (Anspruch 14).
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Um
die Verwendungsweise der beanspruchten Operationsinstrumente deutlich
zu machen, soll zunächst
das erfindungsgemäße Kastrationsverfahren
erläutert
werden:
Und zwar wird bei diesem Verfahren nicht ein einziger,
langer Schnitt vorgenommen, sondern zwei Schnitte, einer in der
Nähe des
Nabels und einer in der Nähe
des Schambeins, die kürzer
als 5cm sind und, je nach Größe der Hündin, vorzugsweise
nur etwa 1 bis 3cm lang sind. Diese Schnitte verheilen bedeutend
schneller als der herkömmliche
Langschnitt, die Rekonvaleszenzphase ist kürzer und der Hund braucht nach
der Operation keine Spezialaufsicht. Eine Halskrause und Schürze sind
nicht erforderlich. Darüber
hinaus ist die Methode unkompliziert und kann bei jeder Hündin mit
anatomisch normalem Geschlechtsorgan durchgeführt werden. Bei Hündinnen
unter 10 kg sind die Schnitte nicht länger als lcm. Auch die benötigten Operationsinstrumente
sind wesentlich günstiger
als bei allen anderen bekannten Operationsmethoden.
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Vorzugsweise
wird bei dem Kastrationsverfahren nach der Betäubung in Schritt a zunächst ein erster
Schnitt bzw. Operationskanal in der Nähe des Nabels angelegt (Schritt
b). Durch diesen wird in Schritt c einer der beiden Eierstöcke herausgezogen und
in Schritt d abgebunden und abgeschnitten. Als nächstes wird in Schritt e ein
zweiter Schnitt bzw. Operationskanal in der Nähe des Schambeins angelegt;
durch diesen Schnitt wird in Schritt f die Gebärmutter herausgezogen und in
Schritt g abgebunden und abgeschnitten. Es werden also statt eines
einzelnen langen Schnittes durch die Bauchdecke zwei Schnitte verwendet,
die dafür
erheblich kürzer
sein können,
nämlich
vorzugsweise nur etwa 8mm bis 4cm, und besonders bevorzugt etwa
1 bis 2cm lang sind. Dadurch können
die Eierstöcke
durch den Schnitt im Nabelbereich erreicht werden und die Gebärmutter
durch den Schnitt in der Nähe
des Schambeins.
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Bevorzugt
wird das Herausziehen der Gebärmutter
in Schritt f dadurch erleichtert, dass man an dem ersten Eierstock
eine Markierung, insbesondere einen Faden, befestigt und den Eierstock
nach dem Abschneiden wieder zurück
in den Bauchraum gleiten lässt.
Dieser Faden kann dann mit einem durch den zweiten Schnitt eingeführten Instrument, einem
sog. „Gebärmutterretraktor", gegriffen und daran
der Eierstock samt Gebärmutter
in Richtung des zweiten Schnitts gezogen werden. Dadurch muss der Operateur
im Bauchraum nicht nach der Gebärmutter „suchen", sondern kann sie
mit Hilfe des am Eierstock befestigten Fadens leicht lokalisieren.
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Ebenso
wird gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
auch an der Gebärmutter
eine Markierung, z. B. ein Faden, befestigt. Man lässt auch
die Gebärmutter
nach dem Abbinden und Abtrennen derselben in den Bauchraum zurück gleiten.
Dadurch kann nun wiederum durch den ersten Schnitt bzw. Operationskanal
ein Gebärmutterretraktor
eingeführt werden,
mit dem der Faden an der Gebärmutter
gegriffen und die Gebärmutter
zum ersten Schnitt hingezogen werden kann, um durch diesen endgültig entfernt
zu werden. Dabei kann auch der noch an der Gebärmutter hängende zweite Eierstock leicht
lokalisiert und ebenfalls durch den ersten Schnitt herausgeholt,
abgebunden und abgeschnitten werden.
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Zum
Schluss werden die beiden Schnitte vernäht. Da insbesondere beim Schnitt
am Schambein wichtige Organe wie Blase und Dickdarm in unmittelbarer
Nähe sind,
die nicht mit der Nadel verletzt werden dürfen, wird die Schnittwand
vorzugsweise durch ein besonderes Instrument („Wundhaken"), das ebenfalls Teil der Erfindung
ist, beim Vernähen von
diesen Organen abgehoben. Beim Nähen
werden dabei jeweils die eine und die andere Seite des Schnitts
nacheinander hochgezogen.
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Vorzugsweise
wird ein besonderes Nähverfahren
verwendet, bei welchem zunächst
in ein bis drei Laufnähten
das Bauchfell mitsamt der Bauchmuskulatur vernäht wird. In einer darüber liegenden Naht
wird die Unterhaut vernäht,
und zum Schluss die Oberhaut. Dies geschieht vorzugsweise mit selbst
auflösenden
Fäden und
auf eine solche Weise, dass die Naht äußerlich nicht sichtbar ist.
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Es
sind Variationen zu dem oben beschriebenen Kastrationsverfahren
mit zwei Schnitten denkbar, zum Beispiel könnte der Schnitt am Schambein zuerst
angelegt und die Gebärmutter
am Hals abgetrennt und vernäht
werden, wobei erst in einem zweiten Schritt die Eierstöcke durch
einen zweiten Schnitt in der Nähe
des Nabels entfernt werden.
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Die
Erfindung ist ferner auf 3 Operationsgeräte gerichtet, mit denen dieses
Kastrationsverfahren ausgeführt
werden kann.
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Ein
erstes Operationsinstrument, auch „Gebärmutterretraktor" genannt, dient dabei
dem Greifen eines Fadens, z. B. dem Greifen einer an der Gebärmutter
befestigten Markierung, um diese unterhalb der Bauchdecke z.B. zum
Schambeinschnitt zu ziehen. Dabei wird das Operationsinstrument
durch diesen Operationska nal eingeführt und über eine Länge von 10 bis 25 cm unterhalb
der Bauchdecke geführt. Herkömmlicherweise
werden für
derartige Operationen scherenartige Klemmen verwendet. Diese haben jedoch
den Nachteil, dass sich zwischen den leicht geöffneten Klemmbacken Organe
verfangen und verletzen können.
Erfindungsgemäß wird daher
ein Instrument zum Greifen eines Fadens bereitgestellt, welches
ein Griffteil und ein Kopfteil aufweist, wobei das Kopfteil durch
ein stabförmiges
Element gebildet ist, an dessen distalen Ende eine Einkerbung zur
Aufnahme des Fadens vorhanden ist. Da das Kopfteil nur aus einem
einzigen stabförmigen
Element anstatt von 2 Klemmbacken gebildet ist, kann dieses glatt und
ohne Verletzungsgefahr durch den Körper geführt werden. Der Faden wird
nach Art einer Häkelnadel
in einer Einkerbung mitgenommen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
diese Einkerbung durch einen Verschluss zumindest teilweise verschließbar, damit
sich beim Zurückziehen
des Instruments auch in der Einkerbung kein Darm oder dergleichen
verfangen und mitgenommen werden kann. Besonders bevorzugt schließt der Verschluss
in der Schließstellung
im Wesentlichen bündig
mit der Oberfläche
des stabförmigen
Kopfteils ab. Dadurch bietet das Kopfteil eine möglichst glatte Oberfläche, was
wiederum der Gefahr von Verletzungen vorbeugt.
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Ferner
ist der Verschluss vorzugsweise nach Art eines Karabinerhakens in
Längsrichtung
des Kopfteils verschiebbar und mit einer Federkraft in Richtung
der Schließstellung
beaufschlagt. Bevorzugt wird der Verschluss durch einen entsprechenden
Schiebehebel am Griffteil in die offene Stellung geschoben, wobei
der Hebel z. B. in Köperrichtung gezogen
wird. Der ent sprechende Schiebemechanismus ist vorzugsweise im Inneren
des stabförmigen Elements
vorgesehen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
das stabförmige
Element an seinem distalen Ende, an dem auch die Einkerbung angeordnet
ist, leicht gekrümmt,
um die Einführung
des Instruments in den Körper
zu erleichtern. Die Einkerbung ist dabei vorzugsweise außerhalb
der Krümmungsebene,
d. h. seitlich angeordnet, und zwar in der Ausführung für Rechtshänder auf der linken Seite und
für Linkshänder auf
der rechten Seite.
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Ferner
ist die Erfindung auf ein Operationsinstrument mit einem Griffteil
und einem Kopfteil gerichtet, bei welchem das Kopfteil einen Schaft
aufweist, an dessen Ende ein Haken angeordnet ist.
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Bei
einer ersten Variante dieses Operationsinstruments ist die Spitze
des Hakens abgestumpft und insbesondere mit einer Verdickung ausgebildet. Dieses
Instrument ist zum Greifen und Herausziehen der Gebärmutter
geeignet und wird auch als „Kastrationshaken" bezeichnet. In Abhängigkeit
von der Größe des Tiers
kann dieser Haken unterschiedlich lang sein und einen unterschiedlichen
Krümmungsradius aufweisen.
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Gemäß einer
zweiten Variante ist die Spitze des Hakens spitz. Dieses Instrument
ist zum Anheben von Gewebe beim Vernähen von Schnitten geeignet
und wird daher auch mit „Wundhaken" bezeichnet.
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Sowohl
bei der ersten als auch bei der zweiten Variante ist vorzugsweise
am Schaft ferner ein Gegenhaken angeordnet, der entlang des Schafts verschiebbar
ist, so dass zwischen dem Haken und dem Gegenhaken ein Organ gehalten
werden kann. Auch diese Verschiebung geschieht vorzugsweise durch
einen am Griffteil angeordneten Schiebehebel. Der Gegenhaken ist
in schwierigen Fällen
nützlich, um
z. B. die Gebärmutter
zwischen Haken und Gegenhaken einklemmen und herausziehen zu können. Das
gleiche gilt beim Anheben von Gewebe beim Vernähen, wo es bei einer starken
Bauchmuskulatur notwendig sein kann, dieses zwischen Haken und Gegenhaken
einzuklemmen.
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Schließlich ist
die Erfindung auf die Verwendung eines Hakens mit einem Griffteil
und einem Schaft als tierärztliches
Instrument gerichtet, dessen Ende zu einem Haken gekrümmt ist,
wobei der Krümmungsradius
in einem Bereich von 1 mm bis 10 mm liegt. Der Haken kann sowohl
eine abgestumpfte als auch eine spitze Spitze aufweisen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nun anhand der beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben.
In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf ein erstes Operationsinstrument zum Greifen eines
Fadens („Gebärmutterretraktor");
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2 eine
Seitenansicht des Instruments der 1;
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3 eine
perspektivische Ansicht des Instruments der 1;
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4a,b eine vergrößerte Seitenansicht der Spitze
des Instruments der 1 mit geöffnetem (a) und geschlossenem
(b) Verschluss;
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5 einen
Kastrationshaken gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung in Seitenansicht (a) und Draufsicht (b);
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6 einen
Kastrationshaken gemäß einer zweiten
Ausführungsform
in Seitenansicht;
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7 den
Kastrationshaken der 6 in Draufsicht;
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8 einen
Wundhaken in Seitenansicht (a), Draufsicht (b) und perspektivischer
Ansicht (c);
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9 einen
Wundhaken gemäß einer
zweiten Ausführungsform;
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10 den
Wundhaken der 9 in Draufsicht;
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11 ein
Flussdiagramm einer Ausführungsform
des Kastrationsverfahrens.
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Bis
auf die 4 und 11 sind
sämtliche Zeichnungen
im Maßstab
1:1 ausgeführt.
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1 bis 3 zeigen
einen Gebärmutterretraktor,
ein Operationsinstrument zum Greifen und Ziehen eines Fadens. Dieses
besteht aus einem Griffteil 2 und einem stabförmigen Kopfteil 4,
an dessen distalen Ende eine Einkerbung 6 zur Aufnahme des
Fadens vorgesehen ist. Der Griff 2 hat eine Länge d von
ca. 113 mm und ist ca. 16 mm breit und 9mm hoch. Die Länge a des
Kopfteils beträgt
im dargestellten Beispiel 223 mm. Es sind jedoch auch Modelle mit
einer Kopfteillänge
von 123 bzw. 173 mm möglich,
je nach der Größe des Tiers.
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Das
stabförmige
Kopfteil 4 ist an seinem distalen Ende leicht nach oben
gekrümmt,
und zwar mit einem Krümmungsradius
R von 130 mm, wodurch sich eine Höhe c von 21 mm ergibt.
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Wie
insbesondere aus der 1 ersichtlich, ist die Einkerbung 6 seitlich
im stabförmigen
Kopfteil angeordnet, was die Visibilität und Bedienbarkeit des Instruments
erleichtert. Die Einkerbung hat im gezeigten Beispiel die Form eines
etwa bis zur axialen Mitte reichenden transversalen Einschnitts.
Um den Faden besser mitnehmen zu können, ist der Einschnitt vom
distalen Ende weg geneigt.
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In
den 1 bis 3 ist die Einkerbung 6 im
geöffneten
Zustand dargestellt. Es ist jedoch auch ein in 4 dargestellter
Verschluss 10 vorgesehen, der mit dem am Griff 2 angeordneten
Schalter bzw. Schiebehebel 8 getätigt werden kann. In 4a ist der geöffnete Zustand dargestellt,
in 4b der geschlossene Zustand. In
diesen Zustand ist die Einkerbung 6 nach oben verschlossen,
zu den Seiten hin bleibt sie jedoch offen, um den Austritt des Fadens
zu ermöglichen.
Der Verschluss 10 kann wie bei einem Karabinerhaken einen
runden Querschnitt aufweisen, besonders bevorzugt ist jedoch eine
an die Oberfläche 5 des
stabförmigen
Kopfteils 4 angepasste Außenoberfläche. Damit soll erreicht werden,
dass der Verschluss 10 im geschlossenen Zustand möglichst
bündig
mit der Oberfläche 5 abschließt, um Verletzungen
im Körper
zu vermeiden. Vorzugsweise wird der Verschluss 10 durch
eine Feder in die Schließposition
gedrückt
und kann mittels des Schiebehebels 8 gegen die Federkraft
in die offene Position geschoben werden. In dieser Position kann
dann z. B. eine an der Gebärmutter
oder einem Eierstock befestigte Fadenschlaufe in die Einkerbung 6 aufgenommen
werden, durch Schließen
des Verschlusses 10 in der Einkerbung festgehalten und
sicher z. B. unterhalb der Bauchdecke geführt werden.
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Anhand
der 5 bis 7 wird nun ein Kastrationshaken
beschrieben. 5 zeigt die einfache Ausführung dieses
Hakens ohne Gegenhaken. Dieses Operationsinstrument weist einen
Griff 12 und als Kopfteil einen Schaft 14 auf,
an dessen Ende ein Haken 16 mit einer kugelig verdickten
Spitze 18 angeordnet ist. Die Länge e des Schafts kann z. B.
ca. 110 mm, 160 mm oder 210 mm betragen, wobei in einem Satz Operationsinstrumente
für die
Kastration Haken in verschiedenen Längen vorhanden sein können. Der
Krümmungsradius
des Hakens ist im gezeigten Beispiel ca. 4 mm, kann jedoch je nach
Größe des Tiers
zwischen 2 mm und 10 bis 20 mm variieren.
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6 und 7 zeigen
eine mit einem Gegenhaken 20 ausgestattete Ausführungsform
des Kastrationshakens. Der Gegenhaken 20 ist in die entgegensetzte
Richtung gekrümmt
wie der Haken 16. Dabei ist am Griff 12 zusätzlich ein
Schalter oder Schiebehebel 21 angeordnet, mit dem der Gegenhaken 20 in
der mit dem Pfeil P1 gekennzeichneten Richtung entlang des Schafts 14 bewegbar
ist. Der Gegenhaken 20 entspricht vorzugsweise in Radius und
Größe dem Haken 16.
Auch bei dieser Ausführungsform
kann die Länge
des Schafts 3 beispielsweise 110, 160 oder 210 mm betragen,
wobei der Griff vorzugsweise eine Länge f von ungefähr 100 mm
aufweist. Der Durchmesser g des Schafts 14 beträgt im gezeigten
Beispiel 2 mm, kann jedoch auch ca. 1 bis 5 mm betragen.
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Mit
dem Kastrationshaken der 5 bis 7 wird die
Gebärmutter
gefunden und herausgezogen. Hierfür reicht in der Regel der einfache
Haken der 5 aus, nur in schwierigeren
Fällen
ist der Gegenhaken gemäß 6 und 7 erforderlich.
Dabei ist zum Suchen der Gebärmutter
der Gegenhaken 20 soweit wie möglich am Schaft 14 zurückgezogen.
Erst wenn der Operateur die Gebärmutter
im Bauchraum mit dem Haken 16 gefasst hat, wird der Gegenhaken 20 vorgeschoben,
so dass die Gebärmutter
zwischen den Haken 20 und 16 eingeklemmt und herausgezogen
wird.
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Die 8 bis 10 zeigen
ein Ausführungsbeispiel
eines Wundhakens, der zum Anheben des Gewebes beim Vernähen der
Schnitte dient. In 8 ist ein einfacher Haken ohne
Gegenhaken dargestellt. Diese Ausführungsform weist einen Griff 22 und
einen Schaft 24 auf, an dessen Ende ein Haken 26 mit
einer Spitze 28 angeordnet ist. Die Spitze 28 ist
so spitz, dass mit ihr z. B. die Bauchdecke angehoben werden kann,
ohne sie zu durchstechen. Die Länge
h des Schafts beträgt
bei verschiedenen Modellen je nach Größe des Tieres z. B. etwa 70,
120 oder 170 mm.
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In 9 und 10 ist
die Ausführungsform mit
Gegenhaken 30 dargestellt. Dieser Haken wird insbesondere
bei größeren Tieren
mit sehr kräftiger Bauchdecke
verwendet, um diese zwischen den Gegenhaken 30 und dem
Haken 70 besser halten zu können. Der Gegenhaken 30 ist – ähnlich wie
beim Kastrationshaken – entlang
des Schafts 24 mittels eines Schiebehebels 31 verschiebbar,
wie durch den Pfeil P2 angedeutet. Der Gegenhaken 30 weist
etwa den gleichen Krümmungsradius
r und die Höhe
h auf wie der Haken 26, ist jedoch anstelle der Spitze
mit einem leicht verdickten Ende 32 ausgestattet, um das gehaltene
Gewebe nicht zu verletzen.
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Wie
beim Kastrationshaken liegt der Radius r etwa zwischen 2 und 10
mm, vorzugsweise zwischen 3 und 5 mm und besonders bevorzugt bei
4 mm. Die Höhe
h beträgt
4 bis 20 mm, vorzugsweise 6 bis 10 mm und besonders bevorzugt 8
mm, und der Durchmesser des Schafts k beträgt zwischen 1 und 5 mm vorzugsweise
um die 2 mm.
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In 11 sind
die wichtigsten Schritte einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kastrationsverfahrens
wiedergegeben. Dabei sind solche Schritte, die für den Chirurgen oder Tierarzt
selbstverständlich
sind, wie die Anästhesierung
oder das Anlegen einer Ligatur beim Abbinden, nicht dargestellt.
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Nachdem
das Tier betäubt
und auf den Rücken
gelegt wurde, wird ein erster Schnitt am Nabel angelegt, durch den
z. B. mit dem Kastrationshaken ein erster Eierstock herausgezogen
wird. Die arteria ovarica propria wird mit einer Ligatur abgebunden und
abgeschnitten (Schritt 36). Davor oder danach wird am Eierstock
ein Faden mit einer Schlaufe befestigt. Als nächstes wird weiter unten ein
zweiter Schnitt angelegt. Durch diesen wird der Gebärmutterretraktor
eingeführt,
mit diesem die Schlaufe am Eierstock gegriffen und der Eierstock
samt Gebärmutter
zum unteren Schnitt gezogen. Dadurch wird das Herausziehen der Gebärmutter
erleichtert (Schritt 38). In Schritt 40 wird die
Gebärmutter
am Hals abgebunden, abgeschnitten und vernäht. Der Operateur markiert
die Gebärmutter
ebenfalls mit einem Faden und lässt
sie zurück
in eine Bauchhöhle gleiten.
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Gemäß Schritt 42 wird
dann wiederum durch den ersten, oberen Schnitt ein Gebärmutterretraktor eingeführt, die
Markierung an der Gebärmutter
mit diesem gegriffen und die Gebärmutter
zum ersten Schnitt gezogen und dann mit dem Kastrationshaken herausgeholt.
Der noch an der Gebärmutter
hängende
zweite Eierstock kann nun ebenfalls durch den ersten Schnitt herausgezogen,
abgebunden und abgeschnitten werden (Schritt 42).
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Zum
Schluss werden gemäß Schritt 44 die Schnitte
vernäht,
wobei wie oben beschrieben der Wundhaken zum Einsatz kommt.
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Die
beschriebenen Operationsinstrumente sowie das Kastrationsverfahren
sind für
jegliche weibliche Säugetiere
geeignet und können
auch in der Humanmedizin zur freiwilligen Sterilisierung eingesetzt
werden.