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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Messeinrichtung.
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Herkömmliche
Waagen, insbesondere Präzisionswaagen,
und herkömmliche
Wägezellen
sind regelmäßig dazu
ausgelegt, an die Waage bzw. Wägezelle
angelegte Kräfte
mittels einem Wägesystem zu
messen. Hierzu wird das Wägesystem
im allgemeinen in einem Gehäuse
der Waage angeordnet, beispielsweise wird das Wägesystem in einem Inneren des
Waagengehäuses
angeordnet und dort vorzugsweise verschraubt.
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Durch
Verschraubung eines Wägesystems mit
dem Gehäuse
können
Kräfte
in das Wägesystem eingeleitet
werden, welche das Messergebnis beeinflussen können. Um einen Einfluss der
durch die Verschraubung auf das Wägesystem wirkenden Verspannungen,
die, abhängig
von Aufbau und Stabilität des
Waagengehäuses,
unterschiedlich sein können, zu
kompensieren, ist es notwendig, jedes Wägesystem nach dem Einsetzen
in das Waagengehäuse
abzugleichen. Ein solcher Abgleich ist während der ursprünglichen
Herstellung der Waage weitgehend unproblematisch. Muss nach langem
Gebrauch, unsachgemäßem Betrieb
der Waage oder aufgrund von Fehlern das Wägesystem der Waage ausgetauscht, ersetzt
oder repariert werden, ist ein neuerlicher Abgleich jedoch aufwendiger.
Insbesondere ist ein Abgleich des neu eingebauten Wägesystems
bei einem Kunden nur schwierig möglich,
auch wenn geschultes Personal dafür eingesetzt wird.
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Eine
Anordnung eines Wägesystems
in einem Waagengehäuse
ist beispielsweise aus der
EP 0
573 806 B1 bekannt. Die
EP 0 573 806 B1 offenbart, das Wägesystem
mittels eines U-förmigen
Zwischenhalters, der aus einer Basis und von der Basis ausgehenden
Schenkeln besteht, in dem Waagengehäuse anzuordnen, wobei der Zwischenhalter
verwindungssteif ausgelegt ist, um somit störende Einflüsse bzw. Krafteinwirkungen
von dem Waagengehäuse
auf das Wägesystem
zu verhindern.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit bereitzustellen,
eine Waage in einfacher Weise zu warten und gegebenenfalls zu reparieren.
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Diese
Aufgabe wird durch die Messeinrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Messeinrichtung mit
- – einem
Wägesystem,
welches ausgelegt ist, eine daran angelegte Gewichtskraft zu messen;
und
- – einer
Halteeinrichtung, welche ausgelegt ist, das Wägesystem an einer Basisplatte
anzuordnen, wobei
– die
Halteeinrichtung zwei Haltebügel
umfasst,
– jeder
Haltebügel
mit dem Wägesystem
verbunden ist,
– jeder
Haltebügel
mit der Basisplatte verbindbar ist,
– die Haltebügel räumlich voneinander
beabstandet angeordnet sind, und
– das Wägesystem zwischen den Haltebügeln angeordnet
ist,
bereitgestellt.
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Erfindungsgemäß wurde
erkannt, daß es überraschenderweise
nicht notwendig ist, das Halteelement einstückig und insbesondere U-förmig auszubilden,
um eine möglichst
große
Verwindungssteifheit der Halteeinrichtung zu erreichen. Vielmehr
werden erfindungsgemäß zwei voneinander
getrennte und voneinander unabhängige
Haltebügel
an dem Wägesystem
angeordnet und mit dem Wägesystem fest,
insbesondere kraftschlüssig
verbunden. Beispielsweise kann jeder Haltebügel mit dem Wägesystem
verschraubt sein. Damit wird in der Kombination der beiden Haltebügel mit
dem stabilen Grundkörper
des Wägesystems
eine gleich große
Verwindungssteifheit erreicht, wie bei einem einstückigen Halteelement.
Die herkömmliche
Ansicht der Fachwelt, dass eine hohe Verwindungssteifheit nur mit
einem einstückigen
Halteelement erreicht werden kann, wurde erfindungsgemäß als unzutreffendes Vorurteil
erkannt.
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Vorteilhafterweise
kann die Halteeinrichtung daher in einfacher Weise mit geringem
Materialaufwand und beispielsweise unter Verwendung von Standardbauteilen
gefertigt werden, wobei die mechanische Stabilität der Messeinrichtung erhalten bleibt
und eine kostengünstige
Fertigung ermöglicht wird.
Insbesondere sind Kontaktflächen
zwischen dem Wägesystem
und den Haltebügeln,
welche innerhalb sehr kleiner Toleranzbereiche angefertigt werden
müssen,
bei der erfindungsgemäßen Messeinrichtung,
im Vergleich zu herkömmlichen
Messeinrichtungen, klein ausgebildet. Die Herstellung des Wägesystems
und auch der Halteeinrichtung wird daher, gegenüber herkömmlichen Messeinrichtungen,
vereinfacht. Werden die Haltebügel
an einer einzigen Fläche
des Wägesystems
angeordnet, nachfolgend als hintere Stirnfläche bezeichnet, ist es nicht notwendig,
die hintere Stirnfläche
des Wägesystems, welche
herkömmlicherweise
mit der Basis eines herkömmlichen
U-förmigen Halteelements
in Kontakt tritt, vollständig
präzise
zu fertigen, wobei es vorteilhafterweise insbesondere nicht notwendig
ist, diese hintere Stirnfläche
als eine plane Fläche
auszugestalten. Vielmehr kann die Stirnfläche des Wägesystems eine im wesentlichen
beliebige Form bzw. Gestalt aufweisen, wobei lediglich Kontaktflächen zwischen
dem Wägesystem
und den jeweiligen Haltebügeln
präzise,
d.h. innerhalb sehr geringer Toleranzgrenzen, hergestellt werden
müssen.
Die hintere Stirnfläche
kann aber ansonsten eine im wesentlichen beliebige Form aufweisen.
Beispielsweise kann die hintere Stirnfläche gewölbt sein oder Vor- bzw. Rücksprünge aufweisen,
um die Verwindungssteifheit des Wägesystems im Bereich der hinteren
Stirnfläche
zu erhöhen.
Dies ist beispielsweise für
die Befestigung eines Magnetsystems oder von Temperatursensoren
vorteilhaft.
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Vorteilhafterweise
ist es ferner auch nicht notwendig, eine Basisplatte, auf der die
Messeinrichtung angeordnet ist, oder eine Basisfläche des
Waagengehäuses
vollständig
innerhalb sehr kleiner Toleranzgrenzen herzustellen. Vielmehr ist
es ausreichend, die Auflageflächen
der Haltebügel
auf der Basisfläche
möglichst
exakt zu fertigen. Jeder Haltebügel
kann beispielsweise mit der Basisfläche an einem oder mehreren
Punkten verschraubt sein.
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Insbesondere
sind die Haltebügel
derart ausgebildet bzw. das Wägesystem
derart an den Haltebügeln
angeordnet und damit verbunden, dass Verwindungen bzw. Verbiegungen
der Basisplatte bzw. des Waagengehäuses nicht auf das Wägesystem übertragen
werden. Vielmehr wird aufgrund der steifen Verbindung zwischen den
Halteelementen und dem Wägesystem
eine Verwindung der Basisplatte bzw. des Waagengehäuses verhindert.
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Weiterhin
vorzugsweise ist in zumindest einem der Haltebügel zumindest ein zusätzlicher
Hebel angeordnet und der Haltebügel
stellt Lagerstellen für den
zumindest einen Hebel zur Verfügung.
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Bevorzugt
ist der zumindest eine zusätzliche Hebel
und dessen Lagerstelle monolithisch aus dem Haltebügel herausgearbeitet.
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Besonders
bevorzugt ist der zumindest eine zusätzliche Hebel über ein
elastisches Zwischenelement mit einem Übersetzungshebel des Wägesystems
verbunden.
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Weiterhin
bevorzugt weist der zumindest eine zusätzliche Hebel Auflagestellen
für ein
Gewichtsstück
zum Kalibrieren und/oder Linearisieren auf.
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Vorzugsweise
sind in zumindest einem der Haltebügel zwei zusätzliche
Hebel angeordnet, sind die längeren
Hebelarme der zusätzlichen
Hebel über Federgelenke
mit einer Quertraverse verbunden und weist die Quertraverse Auflagestellen
für ein
Gewichtsstück
zum Kalibrieren und/oder Linearisieren auf.
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Vorzugsweise
ist an dem zumindest einen zusätzlichen
Hebel ein Totlastgewicht befestigbar.
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Vorzugsweise
weist das Wägesystem
eine im wesentlichen quaderförmige
Form auf. Das Wägesystem
muß jedoch
nicht eine im geometrischen Sinne ideale quaderförmige Form aufweisen. Insbesondere
müssen
Flächen
des Wägesystems
nicht exakt plane Flächen
sein, sondern können
auch von planen Flächen
abweichen. Die Flächen
des Wägesystems
können
beispielsweise Vor- bzw.
Rücksprünge und/oder Öffnungen
aufweisen. Das Wägesystem
kann auch zumindest teilweise hohl sein bzw. Ausnehmungen aufweisen,
so dass weitere Messelemente, zum Beispiel Temperatursensoren, in
dem Wägesystem
angeordnet werden können.
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Die
Flächen
des Wägesystems
müssen auch
nicht notwendigerweise genau senkrecht zueinander angeordnet sein.
Zumindest eine vorbestimmbare Anzahl aneinander grenzender Flächen bzw. Seiten,
können
unter einem von 90° zumindest
geringfügig
verschiedenen Winkel zueinander angeordnet sein. Beispielsweise
können
zumindest zwei Flächen
unter einem Winkel von etwa 100° bis
etwa 80° angeordnet
sein. Die Flächen
können
aber auch insoweit unter einem Winkel von 90° angeordnet sein, wie es aufgrund
herkömmlicher
Fertigungsmaschinen naheliegend ist.
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Weiterhin
vorzugsweise ist zumindest ein Haltebügel im Querschnitt L-förmig ausgebildet,
besonders bevorzugt ist jeder Haltebügel L-förmig ausgebildet. Somit weist
der Haltebügel
vorzugsweise zwei Haltebügelschenkel
auf, welche vorzugsweise senkrecht aufeinander stehen.
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In
anderen Worten ist jeder Haltebügel
derart ausgebildet, dass eine Fläche
im Wesentlichen parallel zu beispielsweise einer Seitenfläche des
Wägesystems
verläuft
(erster Haltebügelschenkel)
und eine weitere Fläche
im wesentlichen senkrecht dazu (zweiter Haltebügelschenkel), beispielsweise
im wesentlichen parallel zu der hinteren Stirnfläche des Wägesystems. Jeder vorzugsweise L-förmige Haltebügel umgreift
folglich eine Kante des Wägesystems, wobei
die jeweilige Kante des Wägesystems
anhand der hinteren Stirnfläche
und der daran angrenzenden Seitenfläche gebildet wird. In anderen
Worten kann das Wägesystem
im wesentlichen quaderförmig
ausgebildet sein, wobei an die hintere Stirnfläche zumindest zwei gegenüberliegende,
vorzugsweise im wesentlichen parallele Seitenflächen angrenzen. Die Haltebügel weisen
jeweils einen ersten Haltebügelschenkel
auf, wobei die ersten Haltebügelschenkel jeweils
parallel zu den gegenüberliegenden
Seitenflächen
des Wägesystems
angeordnet sind. Die zweiten Haltebügelschenkel sind parallel zu
der hinteren Stirnfläche
des Wägesystems
angeordnet.
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Der
erste Haltebügelschenkel
und der zweite Haltebügelschenkel
sind vorzugsweise im wesentlichen senkrecht zueinander angeordnet.
Der Winkel zwischen dem ersten Haltebügelschenkel und dem zweiten
Haltebügelschenkel
kann aber auch von 90° abweichen.
Beispielsweise kann der Winkel zwischen dem ersten Haltebügelschenkel
und dem zweiten Haltebügelschenkel
zwischen etwa 80° und etwa
100° betragen.
Insbesondere ist der Winkel zwischen dem ersten Haltebügelschenkel
und dem zweiten Haltebügelschenkel
etwa gleich dem Winkel, den die Seitenfläche, entlang welcher der erste
Haltebügelschenkel
angeordnet ist, und die hintere Stirnfläche des Wägesystems einschließen.
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Bevorzugt
ist jeder Haltebügel
mit jeweils einer vorbestimmbaren Fläche des Wägesystems verbunden.
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Besonders
bevorzugt ist jeder Haltebügel
mit derselben Fläche
des Wägesystems
verbunden. Der Haltebügel
kann vorzugsweise mit der hinteren Stirnfläche des Wägesystems fest verbunden sein.
Zum Beispiel kann der Haltebügel
mit der hinteren Stirnfläche
des Wägesystems
verschraubt sein. Insbesondere ist es möglich, dass der zweite Haltebügelschenkel
mit der hinteren Stirnfläche
verschraubt wird, wodurch eine kraftschlüssige Verbindung des zweiten
Haltebügelschenkels
mit der hinteren Stirnfläche
des Wägesystems
erzeugt wird und folglich die Verwindungssteifheit der Messeinrichtung
erhöht wird.
Schrauben, mit welchen die Haltebügel an dem Wägesystem
befestigt werden bzw. damit verschraubt werden, sind vorzugsweise
senkrecht zu der hinteren Stirnfläche angeordnet.
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Vorzugsweise
sind die Haltebügel
zumindest teilweise an zwei gegenüberliegenden Flächen des Wägesystems
angeordnet.
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Die
Haltebügel
können
aber auch im wesentlichen quaderförmig ausgebildet sein und direkt
mit gegenüberliegenden
Seitenflächen
des Wägesystems
verbunden sein. Hierbei weisen die Haltebügel jeweils keine zweiten Haltebügelschenkel
auf, sondern lediglich die ersten Haltebügelschenkel. Die Haltebügel umfassen
folglich ausschließlich
jeweils die ersten Haltebügelschenkel.
Die Haltebügel
sind entsprechend im wesentlichen parallel zu den jeweiligen Seitenflächen des
Wägesystems
angeordnet. Ferner ist es möglich,
daß ein
Haltebügel
L-förmig ausgebildet
ist und der andere Haltebügel
quaderförmig.
In jedem Fall treten die ersten Haltebügelschenkel der Haltebügel mit
dem Wägesystem
lediglich in hinteren Bereichen in Kontakt, d.h. in Bereichen des Wägesystems
bzw. der Seitenflächen
des Wägesystems,
welche nah an der hinteren Stirnfläche angeordnet sind.
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Folglich
ist das Wägesystem
zumindest teilweise zwischen den ersten Haltebügelschenkeln angeordnet.
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Bevorzugt
ist die Basisplatte integraler Bestandteil eines Waagengehäuses.
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Besonders
bevorzugt sind die Haltebügel
jeweils mit einer vorbestimmbaren Fläche des Wägesystems, insbesondere der
hinteren Stirnfläche,
verbunden und
die Haltebügel
jeweils mit einer Fläche
der Basisplatte bzw. des Waagengehäuses verbindbar, wobei
die
vorbestimmbare Fläche
des Wägesystems
im wesentlichen senkrecht zu der Fläche der Basisplatte bzw. des
Waagengehäuses
anordenbar ist.
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Beispielsweise
ist die vorbestimmbare Fläche
des Wägesystems
identisch mit der hinteren Stirnfläche.
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Weiterhin
vorzugsweise ist mittels der Halfebügel das Wägesystem derart an der Basisplatte bzw.
an dem Waagengehäuse
anordenbar, dass das Wägesystem
und die Fläche
der Basisplatte bzw. des Waagengehäuses voneinander beabstandet
sind.
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In
anderen Worten sind die Haltebügel
vorzugsweise fest mit der Fläche
der Basisplatte bzw. des Waagengehäuses verbunden. Die Haltebügel sind
ferner zumindest an einer Fläche
des Wägesystems
fest mit dem Wägesystem
verbunden. Das Wägesystem
ist daher kontaktfrei an dem Waagengehäuse angeordnet, d.h. das Wägesystem
berührt
die Fläche
der Basisplatte bzw. das Waagengehäuse auch dann nicht, wenn das
Wägesystem
durch eine daran angelegte Kraft ausgelenkt wird.
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Das
Wägesystem
ist folglich frei tragend an den Haltebügeln angeordnet. Beispielsweise
kann das Wägesystem
mit den zweiten Haltebügelschenkeln
der Haltebügel
verbunden, insbesondere verschraubt sein. Die ersten Haltebügelschenkel
hingegen sind nicht mit dem Wägesystem
verbunden bzw. kontaktieren das Wägesystem nicht. Sind die Haltebügel im wesentlichen
quaderförmig
ausgebildet, d.h. umfassen die Haltebügel jeweils lediglich erste Haltebügelschenkel
und nicht zweite Haltebügelschenkel,
kann der Haltebügel
bzw. der erste Haltebügelschenkel
des Haltebügels
mit den entsprechenden, gegenüberliegenden
Seitenflächen
des Wägesystems
bereichsweise in Kontakt treten, wobei die Haltebügel an diesen
Bereichen mit dem Wägesystem
verschraubt sind. Die verbleibenden Bereiche des Wägesystems
bzw. der entsprechenden Seitenflächen
des Wägesystems
und der Haltebügel
treten nicht miteinander in Kontakt.
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Weiterhin
kann eine Waage ein Waagengehäuse
und eine erfindungsgemäße Messeinrichtung umfassen.
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Nachfolgend
werden bevorzugte Ausführungsvarianten
der vorliegenden Erfindung anhand begleitender Figuren beispielhaft
beschrieben. Es zeigt
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1:
eine perspektivische Schemaansicht einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2:
eine weitere perspektivische Schemaansicht gemäß 1.
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1 zeigt
eine Messeinrichtung 1. Die Messeinrichtung 1 umfaßt ein Wägesystem 10.
Das Wägesystem 10 ist
im wesentlichen quaderförmig ausgestaltet.
Wie in 1 ferner dargestellt ist, umfaßt die Messeinrichtung 1 weiterhin
einen ersten Haltebügel 12 und
einen zweiten Haltebügel 14.
Das Wägesystem 10 ist
zwischen dem ersten Haltebügel 12 und
dem zweiten Haltebügel 14 angeordnet.
Sowohl der erste Haltebügel 12 als
auch der zweite Haltebügel 14 weisen
in Aufsicht gesehen einen L-förmigen
Querschnitt auf. Folglich umfängt
ein Schenkel 16 des ersten Haltebügels 12 eine Kante
bzw. eine Ecke 18 des Wägesystems 10.
Ebenso umfängt
ein Schenkel 20 des zweiten Haltebügels 14 eine Kante bzw.
eine Ecke 22 des Wägesystems 10.
Insbesondere sind der erste Haltebügel 12 und der zweite
Haltebügel 14 mittels
Schrauben 24 mit dem Wägesystem 10 verbunden.
Die Haltebügel 12, 14 können beispielsweise
aus einem Metall, insbesondere aus Edelstahl, Aluminium oder einer
aluminiumhaltigen Legierung, bestehen. Alternativ können die
Haltebügel 12, 14 auch
aus einem Kunststoff bestehen. Ebenso kann das Wägesystem 10 aus einem
Metall hergestellt werden. Beispielsweise kann das Wägesystem 10 aus
Edelstahl, Aluminium oder einer aluminiumhaltigen Legierung hergestellt
werden. Das Wägesystem 10 kann
hierbei beispielsweise gegossen werden oder aus einem soliden Block
eines im wesentlichen homogenen Stoffes gefräst oder erodiert werden.
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Das
Wägesystem 10 weist
ferner ein Magnetsystem 26 auf. Das Magnetsystem 26 ist
beispielsweise mittels Schrauben 28 mit dem Wägesystem 10 verbunden.
Das Magnetsystem 26 ist im wesentlichen fest an einem hinteren
Bereich 32 des Wägesystems 10 angeordnet.
Ebenso sind der erste Haltebügel 12 und
der zweite Haltebügel 14,
insbesondere die Schenkel 16, 20, im Wesentlichen
fest an dem hinteren Bereich 32 des Wägesystems 10 angeordnet.
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Der
erste Haltebügel 12 könnte jedoch
auch anders mit dem hinteren Bereich 32 des Wägesystems 10 verbunden
sein. Beispielsweise könnte
ein Bereich bzw. Abschnitt einer Seite 30 des ersten Haltebügels 12 mit
dem Wägesystem 10 in
Kontakt sein und der erste Haltebügel 12 mit dem Wägesystem 10 verschraubt
sein. Folglich könnte
der erste Haltebügel 12 einen
im wesentlichen quaderförmigen
bzw. einen im wesentlichen plattenförmigen Querschnitt aufweisen.
Ebenso könnte
der zweite Haltebügel 14 eine
im wesentlichen quaderförmige
bzw. plattenförmige
Form aufweisen und eine Seite 31 des zweiten Haltebügels 14 mit
dem Wägesystem 10 zumindest bereichsweise
in Kontakt sein. Insbesondere könnten
der erste Haltebügel 12 und
der zweite Haltebügel 14 mit
dem hinteren Bereich 32 des Wägesystems 10 verschraubt
sein. Dabei müssen
jedoch ein mittlerer Bereich 34 und ein Lastaufnehmer 35 des Wägesystems 10 von
dem ersten Haltebügel 12 und dem
zweiten Haltebügel 14 beabstandet
sein.
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Das
Wägesystem 10 ist
vorzugsweise ein herkömmliches
Wägesystem
und wird daher nicht weiter im Detail beschrieben.
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Insbesondere
sind der erste Haltebügel 12, der
zweite Haltebügel 14 und
der hintere Bereich 32 des Wägesystems 10 derart
miteinander verbunden, dass die dadurch gebildete Messeinrichtung 1 eine verwindungssteife
Einheit bildet.
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Weiterhin
umfaßt
der erste Haltebügel 12 eine
hintere Kontakteinrichtung 40 und eine vordere Kontakteinrichtung 42 (gezeigt
in 2). Ebenso umfaßt der zweite Haltebügel 14 eine
hintere Kontakteinrichtung 44 und eine vordere Kontakteinrichtung 46.
Jeweils die hintere Kontakteinrichtung 40, 44 und die
vordere Kontakteinrichtung 42, 46 kontaktieren eine
Basisplatte 48. In Bereichen, in denen die Kontakteinrichtungen 40, 42, 44, 46 die
Basisplatte 48 kontaktieren, ist eine Oberseite 49 der
Basisplatte 48 innerhalb sehr geringer Toleranzen plan
ausgebildet. Ebenso sind Auflageflächen (nicht gezeigt) der Kontakteinrichtungen 40, 42, 44, 46 innerhalb
sehr geringer Toleranzen plan gearbeitet. Die Kontakteinrichtungen 40, 42, 44, 46 treten
daher in flächigen
Kontakt mit der Basisplatte 48. Insbesondere ist es erfindungsgemäß nicht
notwendig, dass eine Unterseite (nicht gezeigt) des ersten Haltebügels 12 bzw.
eine Unterseite (nicht gezeigt) des zweiten Haltebügels 14 vollständig mit
der Basisplatte 48 in flächigen Kontakt tritt. Vielmehr
ist es ausreichend, daß die
Auflageflächen
(nicht gezeigt) der Kontakteinrichtungen 40, 42, 44, 46 mit
der Oberseite 49 der Basisplatte 48 in flächigen Kontakt
treten.
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Die
Kanten bzw. Ecken 18, 22 des Wägesystems 10 sind
bevorzugt im wesentlichen senkrecht zu der Oberseite 49 der
Basisplatte 48 angeordnet. Der Winkel zwischen den Kanten
bzw. Ecken 18, 22 kann aber auch von 90° verschieden
sein. Beispielsweise kann der Schnittwinkel zwischen einer gedachten Verlängerung
der Kanten bzw. Ecken 18, 22 und der Oberseite 49 der
Basisplatte 48 zwischen etwa 80° und etwa 100° betragen.
Insbesondere kontaktiert die Unterseite (nicht gezeigt) des Wägesystems 10 die
Oberseite 49 der Basisplatte 48 nicht.
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Da
die Haltebügel 12, 14 mittels
des Wägesystems 10 getrennt
voneinander an der Basisplatte 48 angeordnet sind, können mit
den Haltebügeln 12, 14 eine
Vielzahl verschiedener Wägesysteme 10 an ein
und derselben Basisplatte 48 bzw. an gleichartigen Basisplatten 48 angeordnet
werden. Die Haltebügel 12, 14 können zum
Beispiel mit der Basisplatte 48 verschraubt werden bzw.
auf andere Weise lösbar verbunden
werden. Dadurch können
an derselben oder an gleichartigen Basisplatten 48 verschiedene Wägesysteme 10 angeordnet
werden, welche beispielsweise unterschiedliche Breiten aufweisen,
sofern die Basisplatte 48 ausgelegt ist, dass die Haltebügel 12, 14 an
verschiedenen Positionen daran angeordnet und befestigt werden können. Beispielsweise
kann die Basisplatte 48 eine Vielzahl Löcher (nicht gezeigt) aufweisen.
Anhand der Löcher
können
die Haltebügel 12, 14 an
verschiedenen Positionen an der Basisplatte 48 angeordnet
werden. Folglich kann eine Basisplatte bzw. ein Waagengehäuse sehr
variabel eingesetzt werden und die Messeinrichtung 1 in einfacher
Weise ausgetauscht bzw. durch eine Messeinrichtung 1 eines
anderen Typs ersetzt werden.
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Aufgrund
der räumlichen
Trennung des ersten Haltebügels 12 und
des zweiten Haltebügels 14 voneinander
muss vorteilhafterweise die Basisplatte 48 nicht innerhalb
geringer Toleranzen vollständig plan
hergestellt werden, sondern lediglich an Bereichen, die in Kontakt
mit den Haltebügeln
treten. Insbesondere ist es hierbei auch möglich, dass verschiedene Bereiche
der Basisplatte 48, welche in Kontakt mit dem ersten Haltebügel 12 bzw.
dem zweiten Haltebügel 14 treten,
relativ zueinander an verschiedenen Raumpositionen, insbesondere
bezüglich
der Unterseite (nicht gezeigt) des Wägesystems 10 angeordnet
sind. In anderen Worten können die
Bereiche der Basisplatte 48, welche mit den Kontakteinrichtungen 40, 42, 44, 46 in
Kontakt treten jeweils verschiedenen Abstand von der Unterseite (nicht
gezeigt) des Wägesystems 10 aufweisen
und beispielsweise das Wägesystem 10 trotzdem
eine vorbestimmte Ausrichtung im Raum aufweisen, beispielsweise
im wesentlichen horizontal im Bezugssystem der Erde sein.
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2 zeigt
eine perspektivische Schemaansicht einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
Messeinrichtung 1 gemäß 1,
welche jedoch um 180° um
eine zu der Basisplatte 48 senkrechte Drehachse 52 gedreht
ausgerichtet ist. Ferner ist in 2 die hintere
Kontakteinrichtung 40 und die vordere Kontakteinrichtung 42 des
ersten Haltebügels 12 dargestellt.
Weiterhin ist in 2 eine Gewichtsschaltung 56 dargestellt.
Die Gewichtsschaltung 56 umfasst einen ersten Hebel 61.
Der erste Hebel 61 ist über
ein Federgelenk 62 verschwenkbar an dem Haltebügel 12 gelagert.
Ebenso ist ein zweiter Hebel 63 über ein Federgelenk 64 verschwenkbar
an dem Haltebügel 12 gelagert.
Die langen Hebelarme der Hebel sind über eine Quertraverse 65 miteinander
verbunden. Auf die Quertraverse 65 kann ein Justiergewicht (nicht
gezeigt) beispielsweise auf zwei Stiften (nicht gezeigt) aufgelegt
werden, welche in Löcher 69 eingesetzt
werden. Die Kraftwirkung des Justiergewichtes wird über zwei
Federgelenke 71, 73 auf eine Schubstange 66 übertragen
und von dort über
ein nur andeutungsweise erkennbares, federndes Zwischenelement 67 auf
einen Balken 68, der wiederum fest mit einem Hebel des
Wägesystems 10 verbunden
ist.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die vorangehend beschriebenen
beispielhaften bevorzugten Ausführungsformen
beschränkt.
Vielmehr umfaßt die
vorliegende Erfindung weitere Ausführungsformen. Beispielsweise
ist es nicht notwendig, dass das Wägesystem 10 quaderförmig ist.
Vielmehr kann das Wägesystem 10 konkave
oder konvexe Seiten aufweisen. Die Haltebügel 12, 14 können auf
eine beliebige Art mit dem Wägesystem 10 verbunden
sein.
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Beispielsweise
können
die Haltebügel 12, 14 an
das Wägesystem 10 geschweißt und/oder
geklebt werden. Ebenso können
die Haltebügel 12, 14 auf verschiedene
Weise lösbar
an der Basisplatte befestigt werden. Die Basisplatte 48 kann
hierbei eine von dem Gehäuse
der Waage unabhängige
Platte sein. Die Basisplatte kann auch ein integraler Bestandteil des
Gehäuses
der Waage sein. Die Basisplatte 48 und Seiten (nicht gezeigt)
des Waagengehäuses können beispielsweise
einstückig
gebildet sein, wobei die Basisplatte 48 und die Seiten
gegossen bzw. aus einem Metallblock, zum Beispiel Aluminium, gefräst sein
können.
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Weiterhin
kann beispielsweise die Basisplatte 48 die Grundplatte
eines Waagengehäuses
darstellen, das nur mit einem haubenförmigen Deckel ergänzt werden
muss.
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Die
Basisplatte 48 kann beispielsweise auch in einem übergeordneten
Gehäuse
angeordnet werden. Das übergeordnete
Gehäuse
kann beispielhaft ein Gehäuse
einer weiteren Vorrichtung bzw. Maschine sein. Folglich kann die
Messeinrichtung 1 ein Bestandteil einer weiteren Vorrichtung
bzw. Maschine sein. Die Messeinrichtung 1 kann auch direkt
an dem Gehäuse
der weiteren Vorrichtung bzw. Maschine, d.h. ohne die Basisplatte 48,
angeordnet sein. In diesem Fall ist die Messeinrichtung 1 beispielsweise
an einer planen Fläche
dieses Gehäuses
angeordnet, die damit die Basisplatte bildet.
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Ferner
sind die Seite 30 und die Seite 31 (gezeigt in 1)
im wesentlichen senkrecht zu der Oberseite 49 der Basisplatte 48 angeordnet.
Die Seiten 30, 31 können aber auch unter einem
von 90° verschiedenen
Winkel zu der Oberseite 49 angeordnet sein. Beispielsweise
kann der Winkel zwischen der Seitenfläche 30 und der Oberseite 49 zwischen etwa
80° und
etwa 100° betragen.
Analog kann der Winkel zwischen der Seite 31 und der Oberseite 48 zwischen
etwa 80° und
etwa 100° betragen,
wobei die beiden Seiten 30, 31 im wesentlichen
parallel zueinander angeordnet sein können. Gedachte Verlängerungen
der beiden Seiten können
sich aber auch schneiden.
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Weiter
kann das Wägesystem 10 von
dem obig beschriebenen Wägesystem 10 abweichen.
Das Wägesystem 10 kann
beispielsweise mit Dehnungsstreifen ausgebildet sein.
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Ferner
ist es möglich,
die Messeinrichtung 1 mit einfach gestalteten Haltebügeln 12, 14 auszustatten.
In diesem Fall umfassen die Haltebügel 12, 14 keine
Gewichtschaltung 56, wie sie beispielhaft in 2 dargestellt
ist. Es ist aber auch möglich,
daß nur
einer der Haltebügel 12, 14 oder
beide Haltebügel 12, 14 jeweils
eine Gewichtschaltung 56 aufweisen. Ist an beiden Haltebügeln 12, 14 jeweils
eine Gewichtschaltung 56 angeordnet, kann sich die Gewichtschaltung 56 des
Haltebügels 12 von
der Gewichtschaltung 56 des Haltebügels 14 unterscheiden.
Die beiden Gewichtschaltungen 56 der Haltebügel 12, 14 können aber
auch identisch sein.
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Insbesondere
können
beide Haltebügel 12, 14 Hebel,
Federgelenke und Koppelelemente enthalten, die sowohl monolithisch
aus dem jeweiligen Haltebügel 12, 14 herausgearbeitet
sein können,
wie in 2 gezeigt, als auch in diskreter Bauweise anschraubbar
aufgebaut sein können.
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Diese
Hebel, Federgelenke, Koppelelemente, usw., können für eine Hebeljustiergewichtsschaltung
oder zur Kompensation einer Totlast benutzt werden. Falls zwei Hebeljustiergewichtsschaltungen vorhanden
sind, zum Beispiel in jedem Haltebügel 12, 14 eine,
können
diese auch zum Linearisieren eingesetzt werden. Die Verbindung der
Hebel in den Haltebügeln 12, 14 zum
Hebelwerk des Wägesystems 10 erfolgt
mittels üblicher
Verfahren, wie Schrauben, Kleben, Passstifte, usw., wobei vorteilhafterweise
Toleranzen und/oder geringste Bewegungen der Haltebügel 12, 14 relativ
zu dem Wägesystem 10 durch
federnde Zwischenelemente 67 ausgeglichen werden.
-
- 1
- Messeinrichtung
- 10
- Wägesystem
- 12
- erster
Haltebügel
- 14
- zweiter
Haltebügel
- 16
- Haltebügelschenkel
- 18
- Kante
bzw. Ecke
- 20
- Haltebügelschenkel
- 22
- Kante
bzw. Ecke
- 24
- Schraube
- 26
- Magnetsystem
- 28
- Schraube
- 30
- Seite
- 31
- Seite
- 32
- hinterer
Bereich
- 34
- mittlerer
Bereich
- 35
- Lastaufnehmer
- 40
- hintere
Kontakteinrichtung
- 42
- vordere
Kontakteinrichtung
- 44
- hintere
Kontakteinrichtung
- 46
- vordere
Kontakteinrichtung
- 48
- Basisplatte
- 49
- Oberseite
- 52
- Drehachse
- 56
- Gewichtsschaltung
- 61
- erster
Hebel
- 62
- Federgelenk
- 63
- zweiter
Hebel
- 64
- Federgelenk
- 65
- Quertraverse
- 66
- Schubstange
- 67
- Zwischenelement
- 68
- Balken
- 69
- Löcher
- 71
- Federgelenk
- 73
- Federgelenk