-
Die
Erfindung betrifft eine krafterzeugende Vibrationsvorrichtung gemäß der im
Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Art.
-
Bei
dynamischen Systemen, wie z. B. Maschinen, Motoren, Kraftfahrzeugen,
Wasserfahrzeugen oder auch Luftfahrzeugen und dergleichen treten im
Betrieb Vibrationen auf, die sowohl zu unerwünschten Lärmemissionen als auch zu strukturellen Belastungen
der betreffenden Objekte führen.
Bei Drehflügelflugzeugen,
wie z. B. Hubschraubern, sind derartige Vibrationserscheinungen
besonders ausgeprägt;
sie resultieren z. B. aus Getriebeschwingungen oder periodischen
Erregungen, die primär
von einem Hauptrotor des Hubschraubers ausgehen und auf die Hubschrauberzelle übertragen
werden.
-
Eine
gattungsgemäße, sämtliche
Merkmale des Oberbegriffs des Patentanspruches 1 aufweisende, krafterzeugende
Vibrationsgenerierungsvorrichtung ist in der
EP 0 067 548 A1 offenbart.
Diese bekannte Vorrichtung stellt einen Taumelscheibenvibrationsgenerator
bzw. Kraftgenerator dar, der als aktive Vibrationsreduzierungseinrichtung
verwendbar ist. Durch Einstellung eines Kippwinkels an der dort
offenbarten Taumelscheibe
10 wird der als Schwingermasse
eingesetzte Antriebsmotor
1, welcher unter Vorspannung
mittels einer Schraubenfeder
12 in einem Gehäuse aufgehängt ist,
in Oszillationsbewegungen versetzt um so oszillierende Kräfte auf
eine wie immer geartete in Gegenschwingung befindliche Struktur
zu übertragen.
Die Frequenz der erzeugten Oszillationsbewegungen entspricht dabei
der Drehzahl des Motors, die Amplitude ist durch den Kippwinkel
der Taumelscheibe
10 veränderbar bis zu einem Maximalwert
S.
-
Ein
Nachteil dieser vorbekannten Vibrationsgenerierungsvorrichtung ist
darin zu sehen, dass die Antriebsleistung und die Schwingermasse
voneinander abhängig
sind, indem der Antriebsmotor 1 selbst als Schwingermasse
eingesetzt wird. Dadurch können
Antriebsleistung und Schwingermasse nicht unabhängig voneinander gewählt werden,
was das Einsatzspektrum dieser Vorrichtung einschränkt. Ein weiterer
Nachteil der vorbekannten Vorrichtung wird darin gesehen, dass die
Kopplung zwischen dem Mitnehmer 5 und der Taumelscheibe 10 bzw.
deren rotierenden Teil 6 nur durch Andrücken des Mitnehmers 5 bzw.
des gesamten Motors 1 über
die vorgespannte Feder 12 in einer Richtung gegen die Taumelscheibe erfolgt.
Um auszuschließen,
dass infolge einer Eigenschwingung der Schwingermasse 1 der
Mitnehmer 5 von der schräggestellten rotierenden Taumelscheibe 6 unbeabsichtigt
abhebt (im unteren Umkehrpunkt) muss eine relativ große Vorspannkraft
der Feder 12 eingestellt sein. Diese Vorspannkraft muss jedoch
bei jedem Aufwärtshub
der Taumelscheibe überwunden
werden, so dass hierdurch relativ hohe Antriebsleistung gebraucht
wird. Da bei den üblicherweise
als Elektromotor ausgebildeten Antriebsmotoren solcher Vorrichtungen
Frequenz und Leistung nicht völlig
unabhängig
voneinander wählbar
sind, ist man hier im Anwendungsbereich durch diese Gestaltung wiederum
eingeschränkt.
Schließlich
ist ein weiterer Nachteil der vorbekannten Vorrichtung darin zu sehen,
dass die Halterung bzw. Führung
der Schwingermasse – im
vorliegenden Fall identisch mit dem Antriebsmotor 1 – nur durch
eine Schraubenfeder 12 erfolgt. Bei einer solchen Halterung
bzw. Führung
ist eine exakte Oszillationsbewegung in nur einer Raumrichtung nicht
sicher zu gewährleisten.
Vielmehr wird in der praktischen Anwendung die Schwingermasse, das
ist in diesem Fall der Antriebsmotor, Oszillationsbewegungen in
mehreren Raumrichtungen ausführen.
Dadurch können
unerwünschte Schwingungen
in die zu dämpfende
Struktur eingeleitet werden und somit die vorteilhafte Wirkung der Vibrationsgenerierungsvorrichtung
zumindest teilweise zunichte gemacht werden.
-
Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe bzw. das technische Problem
zugrunde, eine Vibrationsgenerierungsvorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die besonders einfach und effektiv ist, bei der
die Frequenz, die Phase und die Amplitude der erzeugten Vibrationen
bzw. Gegenschwingungen über
einen weiten Bereich unabhängig
voneinander variiert und den jeweiligen Vibrationsverhältnissen der
zu beeinflussenden Struktur angepasst werden können und die durch exakte vorgebbare
Schwingungsrichtung für
luftfahrttechnische Anwendungen geeignet ist.
-
Diese
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1
in Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
-
Die
Unteransprüche
bilden vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
-
In
bekannter Art und Weise umfasst die krafterzeugende Vibrationsgenerierungsvorrichtung
eine Taumelscheibeneinrichtung mit einer Taumelscheibe, die über ein
Betätigungselement
um wenigstens eine Kippachse verstellbar ist und über einen
nicht-drehbaren
und einen drehbaren Teil verfügt;
eine mit einer drehzahlkontrollierbaren Antriebseinrichtung verbundene
Welle zum Rotieren des drehbaren Teils der Taumelscheibe um mindestens
eine Rotationsachse, sowie mindestens eine Schwingermasse, die entlang oder
mit einer Führungseinrichtung
bewegbar ist, wobei die Schwingermasse im gekippten Zustand der Taumelscheibe
und bei einer Dreh- und Taumelbewegung der Taumelscheibe über mindestens
eine Steuerstange entlang oder mit der Führungseinrichtung kontrolliert
oszillierend bewegbar ist.
-
Erfindungsgemäß ist der
drehbare Teil der Taumelscheibe drehfest auf der Welle angeordnet und
die Schwingermasse ist in Bezug zur Antriebseinrichtung als ein
separates Bauteil ausgebildet, wobei die Steuerstange über ein
erstes Ende mit dem auf der Welle angeordneten drehbaren Teil der
Taumelscheibe und über
ein zweites Ende mit der in Bezug zur Antriebseinrichtung als separates
Bauteil ausgebildeten Schwingermasse gekoppelt ist.
-
Ein
wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung gegenüber der
eingangs beschriebenen Vibrationsgenerierungsvorrichtung nach dem Stand
der Technik besteht darin, dass aufgrund der Ausbildung der Schwingermasse
als ein in Bezug zur Antriebseinrichtung separates Bauteil die Antriebsleistung
und die Schwingermasse voneinander unabhängig gewählt werden können. Dadurch
wird ein breites Einsatzspektrum der erfindungsgemäßen Vibrationsgenerierungsvorrichtung
geschaffen und es wird vermieden, dass dann, wenn eine hohe Schwingermasse
gewünscht
ist, gleichzeitig eine hohe Antriebsleistung installiert werden
muss bzw. umgekehrt, wenn hohe Antriebsleistung notwendig ist, auch
geringe Schwingermasse vorgesehen werden kann.
-
Die
Taumelscheibeneinrichtung mit ihrer Taumelscheibe besitzt vorteilhafte
Mehrfachfunktionen. Rotiert der drehbare Teil der Taumelscheibe,
ist die Taumelscheibe jedoch nicht gekippt, so steht die Schwingermasse
still. Sobald die Taumelscheibe jedoch gekippt wird, wird die Rotation
des drehenden Teils der Taumelscheibe über die Steuerstange in eine
oszillierende Linearbewegung der Schwingermasse umgesetzt.
-
Aufgrund
der oszillierenden Bewegung der Schwingermasse und ihrer Massenträgheit werden oszillierende
Kräfte
in Führungsrichtung
erzeugt. Diese Kräfte
bzw. Schwingungen können
z. B. über die
Lagerung der Taumelscheibeneinrichtung und/oder der Führungseinrichtung
als Gegenkräfte bzw.
Gegenschwingungen auf eine vibrierende Struktur, die mit der erfindungsgemäße Vorrichtung verbunden
wird, übertragen
werden und sich mit den dort auftretenden Vibrationen überlagern.
Dadurch kann bei geeigneter Abstimmung (Frequenz, Amplitude und
Phase) der in die Struktur eingeleiteten Vibrationen eine Reduzierung
oder sogar Eliminierung der störenden
Vibrationen der Struktur erzielt werden.
-
Es
ist an dieser Stelle hervorzuheben, dass die Begriffe „Gegenkräfte”, „Gegenschwingungen” und „gegenphasig” im Sinne
der Erfindung nicht so zu verstehen sind, dass diese stets exakt
um 180° zu den
auftretenden Kräften,
Schwingungen bzw. Phasen der zu minimierenden Vibrationen versetzt
sein müssen.
Dies ist dadurch bedingt, dass bei bestimmten Einbausituationen
ein Übertragungsverhalten zwischen
der erfindungsgemäßen Vibrationsgenerierungsvorrichtung
und der vibrierenden Struktur auftreten kann, welches bereits eine
bestimmte Phasenverschiebung zwischen den zu reduzierenden Vibrationen
und den einzuleitenden Gegenschwingungen verursacht. Hier kann also
eine entsprechende Anpassung erforderlich sein, die sich in einer
Phasenverschiebung der Gegenkräfte
bzw. Gegenschwingungen von kleiner oder größer als 180° äußert.
-
Die
Taumelscheibe fungiert jedoch nicht nur als Starteinrichtung bzw.
Abschalteinrichtung für
die Bewegung der Schwingermasse sowie als deren Antriebseinrichtung,
sondern ermöglicht
gleichzeitig auch ein präzises
Einstellen der Schwingungsamplitude der Schwingermasse.
-
Die
gewünschte
bzw. jeweils erforderliche Amplitude lässt sich hierbei stufenlos über den
Kippwinkel bzw. die Schrägstellung
der Taumelscheibe einstellen bzw. vorbestimmen. Durch die Taumelscheibeneinrichtung
können
große
Hübe der
Schwingermasse und damit große
Schwingungsamplituden und Schwingungskräfte erzeugt werden. Darüber hinaus
benötigt
die erfindungsgemäße Vorrichtung
generell nur eine einzige schwingende Masse, die aufgrund der zuvor
erläuterten
Sachverhalte zudem relativ leicht sein kann. Deshalb besitzt die
erfindungsgemäße Vibrationsgenerierungsvorrichtung
in Vergleich zu konventionellen Vorrichtungen gleicher Stärke ein
geringeres Gewicht. Dies ist besonders für luftfahrttechnische Anwendungen
von Vorteil. Die für die
Erzeugung geeigneter Gegenschwingungen erforderliche Phasenlage
der oszillierenden Schwingermasse kann über eine geeignete Synchronisierung
der Drehzahl der Taumelscheibe eingestellt werden. Für die Rotation
der Taumelscheibe ist grundsätzlich
nur ein einzelner Antrieb erforderlich, der entsprechend steuer-
oder regelbar sein sollte. Der erforderliche Steuer- bzw. Regelaufwand
ist aufgrund der Einfachheit dieses Systems jedoch sehr gering.
Der Antrieb benötigt
auch nur eine vergleichsweise geringe Leistung und kann somit ebenfalls sehr
leicht ausgestaltet werden.
-
Da
die Schwingermasse an oder auf einer Führungseinrichtung geführt bzw.
an dieser gehalten ist, besteht bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung anders
als z. B. bei einer Vorrichtung nach dem Stand der Technik nicht
die Gefahr von unkontrollierten Querschwingungen.
-
Weitere
bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der erfindungsgemäßen Vibrationsgenerierungsvorrichtung
sind Gegenstand der Unteransprüche
2 bis 12.
-
Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung mit zusätzlichen
Ausgestaltungsdetails und weiteren Vorteilen sind nachfolgend unter
Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher
beschrieben und erläutert.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Es
zeigt:
-
1 eine
schematische Längsschnittansicht
durch eine erfindungsgemäße Vibrationsgenerierungsvorrichtung
gemäß einer
ersten Ausführungsform
in einem ersten Betriebszustand; und
-
2 eine
schematische Querschnittsansicht entlang der Linie II-II in 1,
-
3 eine
schematische Längsschnittansicht
durch die erfindungsgemäße Vibrationsgenerierungsvorrichtung
der ersten Ausführungsform
in einem zweiten Betriebszustand; und
-
4 eine
schematische Längsschnittansicht
durch eine erfindungsgemäße Vibrationsgenerierungsvorrichtung
gemäß einer
zweiten Ausführungsform.
-
DARSTELLUNG VON BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
-
In
der nachfolgenden Beschreibung und in den Figuren werden zur Vermeidung
von Wiederholungen gleiche Bauteile und Komponenten auch mit gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet, sofern keine weitere Differenzierung
erforderlich oder sinnvoll ist.
-
In
der 1 ist in einer schematischen Längsschnittansicht eine erfindungsgemäße Vibrationsgenerierungsvorrichtung
in einem ersten Betriebszustand dargestellt. 2 zeigt
eine schematische Querschnittsansicht entlang der Linie II-II in 1.
Die Vibrationsgenerierungsvorrichtung umfasst eine Taumelscheibeneinrichtung 2,
die in einem Gehäuse 4 gelagert
ist. In der Zeichnung sind von dem Gehäuse 4 ein Bodenelement 6 und
zwei voneinander beabstandete Seitenwände 8, 10 gezeigt. Die
Taumelscheibeneinrichtung 2 besitzt eine Taumelscheibe 12,
die über
einen nicht-drehbaren Teil 14 und einen drehbaren Teil 16 verfügt. Der
drehbare Teil 16 besitzt einen inneren scheibenförmigen Abschnitt 16a,
von dem sich zwei Armabschnitte 16b, 16c radial
nach außen
erstrecken (siehe 2). Ausführungsformen mit nur einem
Armabschnitt sind ebenfalls realisierbar. Die Taumelscheibe 12 ist über ein
Betätigungselement 18 (hier:
ein Betätigungshebel)
um eine Kippachse K verstellbar bzw. schwenkbar. In dem in 1 gezeigten
ersten Betriebszustand befindet sich die Taumelscheibe 12 in
einer Neutralstellung, d. h. der Kippwinkel α (siehe 3) der Taumelscheibe 12 beträgt 0°. Mit dem
Betätigungselement 18 ist
eine nicht gezeigte, kontrollierbare, d. h. steuer- und/oder regelbare
Stelleinrichtung gekoppelt, die zum Verstellen des Betätigungselementes 18 dient.
Bei dieser Stelleinrichtung kann es sich z. B. um einen elektromechanischen
Aktuator, einen Piezoaktuator, oder ein anderes geeignetes Stellglied
handeln.
-
Die
Vibrationsgenerierungsvorrichtung ist des Weiteren mit einem Antriebselement 20 zum
Rotieren des drehbaren Teils 16 der Taumelscheibe 12 um
eine Rotationsachse A ausgestattet. Bei dem Antriebselement handelt
es sich im vorliegenden Beispiel um eine Welle 20 bzw.
Antriebswelle, die sich im Wesentlichen über die gesamte Breite des
Gehäuses 4 erstreckt
und mit ihren beiden Enden in Lagern 22, 24 gelagert
ist, die in der in der 1 linken und rechten Gehäusewand 8, 10 angeordnet
sind. Das rechte Lager 24 ist in einer Buchse 26 gehalten,
die in die rechte Gehäusewand 10 eingepasst
und mit dieser verschraubt ist. Die Welle 20 trägt die Taumelscheibeneinrichtung 2,
und die Kippachse K erstreckt sich quer durch die Welle 20 hindurch.
Die Welle 20 ist mit einer in den Figuren nicht dargestellten
drehzahlkontrollierbaren, d. h. drehzahlsteuerbaren und/oder drehzahlregelbaren
Antriebseinrichtung verbunden. Bei dieser Antriebseinrichtung kann
es sich z. B. um einen Elektromotor oder einen anderen geeigneten Antrieb
handeln.
-
Ferner
ist die Vibrationsgenerierungsvorrichtung mit einer Schwingermasse 28 ausgestattet,
die entlang einer Führungseinrichtung
linear beweglich angeordnet ist. Als Führungseinrichtung dient im
vorliegenden Fall die Welle 20, die sich synchron mit dem
drehbaren Teil 16 der Taumelscheibe 12 mitdreht.
Die Schwingermasse 28 besitzt eine zylindrische Form und
ist axial verschieblich auf der Welle 20 gelagert. Hierzu
besitzt die Schwingermasse 28 eine zentrale Bohrung, durch
die sich die Welle 20 konzentrisch hindurch erstreckt.
Obwohl die Schwingermasse 28 in mindestens einer Ausführungsform
der Erfindung zusätzlich
zu der axialen Verschiebbarkeit auch drehfest mit der Welle 20 verbunden
sein kann, so dass die Schwingermasse 28 sich synchron
mit der Welle 20 mitdreht, ist sie im vorliegenden Fall durch
eine nicht gezeigte integrierte Lagereinrichtung relativ zur Welle 20 drehbar
auf dieser gehalten. Bei dieser Konstruktion wird ein synchrones
Mitdrehen der Schwingermasse 28 mit der Welle 20 mit
anderen Mittel gewährleistet,
wie nachstehend beschrieben ist.
-
Wie
aus der 1 hervorgeht, ist die Vibrationsgenerierungsvorrichtung überdies
mit mindestens einem Steuerelement 30 ausgerüstet, welches an
einem ersten Ende gelenkig (G1) mit dem drehbaren Teil 16 der
Taumelscheibe 12 und mit dem anderen, zweiten Ende gelenkig
(G2) und vorzugsweise mittig an der Schwingermasse 28 befestigt
ist. Bei diesem Steuerelement handelt es sich im vorliegenden Beispiel
um eine einzelne Steuerstange 30. Das der Schwingermasse 28 zugeordnete
Ende der Steuerstange 30 ist im vorliegenden Beispiel gegabelt,
so dass deren Gabelschenkel jeweils seitlich an der Schwingermasse 28 angreifen.
In anderen Ausführungsformen
könnte
die Steuerstange jedoch auch andersartig ausgebildet sein und z.
B. exzentrisch an der Schwingermasse 28 angreifen. In der
Zeichnung ist die Steuerstange 28 der besseren Übersichtlichkeit
halber als einfache Linie angedeutet. Da die Taumelscheibe 12 in
diesem Ausführungsbeispiel
nur über
eine einzelne Steuerstange 30 verfügt, die sich schräg und exzentrisch
zur Rotationsachse A erstreckt, dient der in 2 gezeigte
untere Abschnitt des drehenden Teils 16 in diesem Beispiel
als Gegen- und Ausgleichsgewicht, welches eine Unwucht der Konstruktion
verhindert.
-
Die
Steuerstange 30 hat Mehrfachfunktionen. Sie dient bei einer
Rotation des drehenden Teils 16 zunächst einmal als Mitnehmer für die Schwingermasse 28,
so dass sich diese synchron mit der Welle 20 mitdreht.
Im gekippten Zustand der Taumelscheibe 12 und bei einer
Dreh- und Taumelbewegung derselben treibt die Steuerstange 30 darüber hinaus
die Schwingermasse 28 an und bewegt diese entlang der als
Führungseinrichtung
dienenden Welle 20 kontrolliert oszillierend hin und her.
-
Diese
oszillierende Bewegung ist in der 3 angedeutet,
die eine schematische Längsschnittansicht
durch die erfindungsgemäße Vibrationsgenerierungsvorrichtung
in einem zweiten Betriebszustand zeigt, in dem die Taumelscheibe 12 um einen
Kippwinkel α > 0 gekippt ist. Der
oberhalb der Drehachse A gezeigte Teil der 2 veranschaulicht eine
erste Extremposition der Steuerstange 30 bei einer ersten
Drehposition der Welle 20 bzw. des drehenden Teils 16.
Und der unterhalb der Drehachse A gezeigte Teil der 2 veranschaulicht
eine zweite Extremposition der Steuerstange 30 bei einer
zweiten Drehposition der Welle 20 bzw. des drehenden Teils 16.
Diese zweite Extremposition ist gegenüber der ersten Extremposition
um einen Drehwinkel von 180° versetzt.
Es ist ersichtlich, dass die Steuerstange 30 bei einer
vollständigen
Umdrehung der Welle 20 bzw. des drehenden Teils 16 um
360° die
Schwingermasse 28 von der in der 3 gezeigten
rechten Maximalauslenkungsposition PR (siehe oberen Teil der 3) über eine
Neutralposition N hinweg zu einer linken Maximalauslenkungsposition
PL (siehe unterer Teil der 3)
und wieder zurück
zur rechten Maximalauslenkungsposition PR bewegen wird.
-
Die
durch die Maximalauslenkungspositionen PR und
PL erkennbare Amplitude der Oszillationsbewegung
der Schwingermasse 28 ist hierbei eine Funktion des Kippwinkels α der Taumelscheibe 12 und
des radialen Abstandes DR1 des ersten Endes der
Steuerstange 30 von der Rotationsachse A. Auch der radiale
Abstand DR2 des zweiten Endes der Steuerstange 30 von
der Rotationsachse A kann in bestimmten Ausführungsformen einen Einfluss
auf die Amplitude der Schwingermasse 28 haben. Dies kann z.
B. dann der Fall sein, wenn zwischen dem drehbaren Teil 16 der
Taumelscheibe 12 und der Schwingermasse 28 eine Übersetzungseinrichtung
bzw. eine Getriebeeinrichtung angeordnet ist, welche die Größe der kontrollierten
oszillierenden Bewegung der Schwingermasse 28 bestimmt
bzw. mit beeinflusst. DR2 ist in diesem
Beispiel jedoch Null. Da die Abstände DR1 und
DR2 konstruktiv fest vorgegeben sind, kann
die Amplitude einfach über
eine Veränderung des
Kippwinkels α stufenlos
verstellt werden. Ist der Kippwinkel α = 0, ist auch die Amplitude
gleich Null, d. h., die Schwingermasse 28 steht in axialer
Richtung der Welle 20 still.
-
In
den 1 und 3 sind weitere bevorzugte Ausgestaltungsdetails
der erfindungsgemäßen Vibrationsgenerierungsvorrichtung
dargestellt. Wie in diesen Zeichnungen erkennbar, ist die Schwingermasse 28 zwischen
zwei gegeneinander wirkenden Vorspannelementen 32, 34 angeordnet.
Als Vorspannelemente werden in diesem Beispiel zwei Schraubenfedern 32, 34 verwendet,
die konzentrisch zur Welle 20 und um diese herum angeordnet
sind.
-
Die
erste, in den 1 und 3 linke Schraubenfeder 32 stützt sich
mit ihrem ersten, linken Ende an einem ersten, linken flanschförmigen Abstützelement 36 ab.
Dieses erste Abstützelement 36 ist
vor der Taumelscheibeneinrichtung 2 angeordnet und axial
fest sowie vorzugsweise auch drehfest mit der Welle 20 verbunden.
Das zweite, rechte Ende der ersten Schraubenfeder 32 stützt sich
an einer linken Seite der Schwingermasse 28 ab.
-
Die
zweite, in den 1 und 3 rechte Schraubenfeder 34 stützt sich
mit ihrem ersten, linken Ende an einer rechten Seite der Schwingermasse 28 ab.
Das zweite, rechte Ende der zweiten Schraubenfeder 34 stützt sich
an einem zweiten, rechten Abstützelement 38 ab.
Dieses zweite Abstützelement 38 ist
an einem rechten Endbereich der Welle 20 bzw. vor der rechten
Seitenwand 10 angeordnet und axial fest sowie vorzugsweise
auch drehfest mit der Welle 20 verbunden. Die Anordnung
und die Ausgestaltungsweise der Schraubenfedern 32, 34 kann
so gewählt
sein, dass diese in der in 1 gezeigten
Neutralstellung der Taumelscheibe 12 (Kippwinkel α = 0) und
der Schwingermasse 28 entweder bereits vorgespannt sind,
oder erst durch eine Auslenkung bzw. Bewegung der Schwingermasse 28 in entsprechender
Richtung gegen die Bewegungsrichtung der Schwingermasse 28 vorgespannt
werden.
-
Dieser
Federmechanismus stellt eine mit der Schwingermasse 28 gekoppelte
Energiespeichereinrichtung dar, welche zumindest einen Teil der
kinetischen Energie der sich in einer Richtung bewegenden Schwingermasse 28 temporär speichert
und bei einer Bewegung der Schwingermasse 28 in einer entgegengesetzten
Richtung wieder an die Schwingermasse 28 abgibt. Dadurch
verringern sich im laufenden Betrieb die zum Antrieb der Taumelscheibeneinrichtung 2 notwendigen
Drehmomente und damit auch die zum Bewegen der Schwingermasse 28 erforderliche
Antriebsleistung. Ferner lassen sich in Abhängigkeit der Federcharakteristik
und der Schwingermasse auch bestimmte Rückstell- und Schwingungseigenschaften
bzw. Resonanzeigenschaften erzielen.
-
Sofern
die Abstützelemente 36, 38 nicht drehfest
(bzw. drehfest und formschlüssig)
mit der Welle 20 verbunden sind, werden sie entweder durch die
infolge der Vorspannung der Schraubenfedern 32, 34 oder
infolge der zwischen der Welle 20 und den Abstützelementen 36, 38 bestehenden
Reibung synchron mit einer Drehung der Welle 20 bzw. des drehbaren
Teil 16 mitgenommen. Zwischen dem drehbaren Teil 16,
der rotierenden Welle 20, der mit dieser rotierenden Schwingermasse 28,
den Abstützelementen 36, 38 und
den Schraubenfedern 32, 34 besteht hier also keine
Relativbewegung. Grundsätzlich
wäre es
auch möglich,
die Schraubenfedern 32, 34 und ihre Abstützelemente 36, 38 mit
Hilfe von Axiallagern von der Welle 20 bzw. der mit dieser
rotierenden Schwingermasse 28 kinematisch zu entkoppeln.
Diese Konstruktion ist jedoch aufwendiger als die zuvor beschriebene.
-
Die
erfindungsgemäße Vibrationsgenerierungsvorrichtung
verfügt
in diesem Ausführungsbeispiel über eine
nicht gezeigte Kontrolleinrichtung, d. h. eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung,
welche einen Eingang besitzt, der mit mindesten einem Sensor (nicht
gezeigt) verbunden ist, der mindestens eine Kenngröße einer
störenden
Vibration erfasst und diese mindestens eine Kenngröße als Eingangs- und Referenzsignal
an den Eingang liefert. Im vorliegenden Beispiel erfasst der mindestens
eine Sensor als Kenngrößen laufend
die Frequenz, Phase und Amplitude der störenden Vibrationen. Selbstverständlich sind
auch mehrere Sensoren möglich,
die jeweils eine oder mehrere der besagten Größen erfassen. Die Kontrolleinrichtung
weist eine Datenverarbeitungseinrichtung auf, welche mit dem Eingang
verbunden ist und das Referenzsignal bzw. dessen Dateninhalte verarbeitet.
Bei dieser Verarbeitung wird eine Gegenphase zur Phase der störenden Vibration sowie
ein der jeweils aktuellen Amplitude der störenden Vibration angepasster,
erforderlicher Taumelscheiben-Kippwinkel α ermittelt.
-
Des
Weiteren besitzt die Kontrolleinrichtung mindestens einen Ausgang,
der mit der Datenverarbeitungseinrichtung sowie der Antriebseinrichtung und
der Stelleinrichtung gekoppelt ist. Die Datenverarbeitungseinrichtung
liefert über
diesen mindestens einen Ausgang a) ein die Frequenz und Gegenphase repräsentierendes
erstes Kontrollsignal an die Antriebseinrichtung und b) ein den
erforderlichen Taumelscheiben-Kippwinkel α und damit die Amplitude der
beweglichen Schwingermasse 28 repräsentierendes zweites Kontrollsignal
an die Stelleinrichtung. Das erste und zweite Kontrollsignal können – müssen jedoch
nicht zwangsläufig – in einem
einzelnen Ausgangssignal der Datenverarbeitungseinrichtung enthalten
sein.
-
Auf
der Grundlage des ersten Kontrollsignals rotiert die Antriebseinrichtung
mit Hilfe der Welle 20 den drehenden Teil 16 der
Taumelscheibe 12 mit der Frequenz der störenden Vibrationen
und gegenphasig zu diesen. Mit anderen Worten: auf der Basis des ursprünglichen
Eingangs- bzw. Referenzsignals ist die Phasenlage der mit Hilfe
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erzeugten Vibrationen bzw. oszillierenden Kräfte mit den störenden Vibrationen
entsprechend synchronisiert.
-
Auf
der Grundlage des zweiten Kontrollsignals kippt die Stelleinrichtung über das
Betätigungselement 18 die
Taumelscheibe 12 auf den ermittelten erforderlichen Taumelscheiben-Kippwinkel α, so dass
die Taumelscheibe 12 die Schwingermasse 28 mit
der Frequenz der störenden
Vibration und gegenphasig zu dieser mit im Wesentlichen der gleichen Amplitude
oszillierend bewegt. Somit können
die störenden
Vibrationen durch Gegenschwingungen kompensiert werden. Die zuvor beschriebene
erfindungsgemäße Vibrationsgenerierungsvorrichtung
fungiert dadurch als aktive Vibrationsreduzierungseinrichtung.
-
Die
erfindungsgemäße Vibrationsgenerierungsvorrichtung
wird im Sinne der Erfindung deshalb vorzugsweise als aktive Vibrationsreduzierungseinrichtung
in vibrierenden dynamischen Systemen, insbesondere in einem Hubschrauber,
verwendet.
-
Die
Ausrichtung der durch die Führungseinrichtung
bestimmten Schwingungsrichtung der Schwingermasse 28 soll
zur Erzielung eines hohen Wirkungsgrades parallel zu der an der
Struktur auftretenden Hauptschwingungsrichtung erfolgen.
-
Der 4 ist
eine schematische Längsschnittansicht
durch eine erfindungsgemäße Vibrationsgenerierungsvorrichtung
gemäß einer
zweiten Ausführungsform
zu entnehmen. Anders als bei der Variante gemäß den 1 bis 3 ist
die Schwingermasse 28 hier jedoch nicht auf der Welle 20,
sondern auf einem davon getrennten Blattfederelement 40 gelagert.
Dieses Blattfederelement 40 dient sowohl als Führungseinrichtung
als auch (entsprechend den Schraubenfedern 32, 34 der
o. g. ersten Variante) als Energiespeichereinrichtung. Die Steuerstange 30 ist
hier als einfaches stabförmiges
Element ausgestaltet. Das in der 4 rechte
Ende der Steuerstange 30 ist mittig, gelenkig und drehbar
(G3) an der Schwingermasse 28 befestigt. Bei einer Rotation
des drehenden Teils 16 der gekippten Taumelscheibe 12 wird
die Schwingermasse 28 wiederum oszillierend bewegt, wie
in der 4 durch Doppelpfeile angedeutet ist, und hierbei
durch die Blattfeder 40 in der Bewegungsrichtung geführt. Anstelle
einer Blattfeder 40 könnte
z. B. auch eine Schraubenfeder verwendet werden, die sich in Richtung
der Achse A erstreckt und über
eine geeignete Führung
an oder in der rechten Seitenwand 10 und der Schwingermasse 28 befestigt
ist.
-
Die
Erfindung ist nicht auf die obigen Ausführungsbeispiele beschränkt. Im
Rahmen des Schutzumfangs kann die erfindungsgemäße Vorrichtung vielmehr auch
andere als die oben konkret beschriebenen Ausgestaltungsformen annehmen.
So kann die Form des drehbaren Teils 16 der Taumelscheibe 12 jede
andere geeignete Gestalt besitzen und z. B. auch kreisrund, sternförmig oder
andersartig symmetrisch bzw. asymmetrisch ausgestaltet sein. Auch
die Form der Schwingermasse 28 ist nahezu beliebig wählbar, wobei
jedoch der jeweiligen Einbausituation und insbesondere der erforderlichen
Kopplung zum drehbaren Teil 16 der Taumelscheibe 12 Rechnung zu
tragen ist. Die Schwingermasse 28 kann grundsätzlich auch
aus mehreren Einzelmassen zusammengesetzt sein, die in bestimmten
Anwendungsfällen
sogar in axialer Richtung der Führungseinrichtung
voneinander beabstandet sein können.
Zudem ist es denkbar, auch mehrere Steuerelemente bzw. Steuerstangen
zu verwenden. Anstelle von Steuerstangen ist überdies der Einsatz andersartiger
Steuerelemente denkbar. Grundvoraussetzung ist lediglich, dass diese
die Taumelbewegung des rotierenden Teils 16 der Taumelscheibe 12 in
eine oszillierende Bewegung der Schwingermasse 28 umsetzen können.
-
Obwohl
in den obigen Ausführungsbeispielen
die Taumelscheibe nur um eine Kippachse schwenkbar angeordnet wurde,
ist es grundsätzlich selbstverständlich möglich, eine
erfindungsgemäße Konstruktion
bereit zustellen, bei der die Taumelscheibe um mehrere Kippachsen
schwenkbar ist.
-
Eine
Taumelscheibeneinrichtung ist im Sinne der Erfindung auch dadurch
realisierbar, dass ein drehbares Teil der Taumelscheibe z. B. auf
einem feststehenden, schräggestellten
scheibenartigen Grundkörper
oder einem anderen Element läuft,
welches den besagten Teil in eine Taumelbewegung versetzen kann.
Diese Variante eignet sich vorzugsweise für Anwendungen, bei denen die
Amplitude der oszillierenden Bewegung der Schwingermasse 28 nicht
verändert
werden muss.
-
Anstelle
Federn 32, 34, 40 können auch beliebige andere
geeignete Einrichtungen als Energiespeichereinrichtung verwendet
werden, so z. B. auch Einrichtungen, welche elektrische und/oder
magnetische Felder verwenden.
-
Es
bezeichnen:
-
- 2
- Taumelscheibeneinrichtung
- 4
- Gehäuse
- 6
- Bodenelement
von 4
- 8
- Seitenwand
von 4
- 10
- Seitenwand
von 4
- 12
- Taumelscheibe
- 14
- Nicht-drehbarer
Teil von 12
- 16
- Drehbarer
Teil von 12
- 16a
- Scheibenförmiger Abschnitt
von 16
- 16b
- Erster
Armabschnitt von 16
- 16c
- Zweiter
Armabschnitt von 16
- 18
- Betätigungselement
bzw. Betätigungshebel
- 20
- Welle/Antriebselement
- 22
- Lager
- 24
- Lager
- 26
- Buchse
- 28
- Schwingermasse
- 30
- Steuerstange/Steuerelement
- 32
- Erste
Schraubenfeder
- 34
- Zweite
Schraubenfeder
- 36
- Erstes
Abstützelement
- 38
- Zweites
Abstützelement
- 40
- Blattfeder/Führungseinrichtung
- α
- Kippwinkel
der Taumelscheibe 12
- A
- Rotationsachse
- DR1
- Radialer
Abstand
- DR2
- Radialer
Abstand
- G1
- Gelenkiger
Anschluss von 30 an 16
- G2
- Gelenkiger
Anschluss von 30 an 28
- G3
- gelenkiger,
drehbarer Anschluss von 30 an 28
- K
- Kippachse
- N
- Neutralposition
von 28 bei α > 0
- PL
- Linke
Maximalauslenkungsposition von 28
- PR
- Rechte
Maximalauslenkungsposition von 28