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Die
Erfindung betrifft eine Kniehebelspannvorrichtung zur Verwendung
im Karosseriebau der Kfz-Industrie.
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Des
weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum dauerhaften Verbinden
oder zeitweisen Fixieren von Bauteilen bzw. Bauteilgruppen, insbesondere
zum Herstellen von Karosserien der Kfz-Industrie.
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Es
ist bekannt, im Karosseriebau Bleche und Bauteilgruppen durch Spannvorrichtungen,
insbesondere Kniehebelspannvorrichtungen, zu fixieren und halten,
bis sie dauerhaft, zum Beispiel durch Punktschweißen, miteinander
verbunden sind. Bei dieser Verfahrensweise durchlaufen die Werkstücke verschiedene
Bearbeitungsstationen, wobei die jeweiligen Spannvorrichtungen,
insbesondere Kniehebelspannvorrichtungen, stets mit transportiert
werden müssen.
Dabei muss sichergestellt werden, dass während der Dauer, in der die
einzelnen Bauteile und Bauteilgruppen noch nicht dauerhaft miteinander
verbunden sind, die Kniehebelspannvorrichtungen ihre Haltekraft
nicht verlieren. Kniehebelspannvorrichtungen werden oftmals durch
Druckluft angetrieben, wobei ein in einem Zylinder abwechselnd beidseitig
zu beaufschlagender Kolben über
eine Kolbenstange unter Zwischenschaltung eines Kniehebelgelenks
einen Spannarm antreibt, der die Bauteile und Bauteilgruppen gegen
ein Widerlager, einen sogenannten „Kiefer", spannt bis eine dauerhafte Verbindung, z.
B. durch Punktschweißen,
erzielt worden ist.
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In
neuerer Zeit gewinnt die Klebetechnik an Bedeutung. Problematisch
war es zunächst,
die Klebstoffe kurzzeitig zum Abbinden und Aushärten zu bringen, um keine zu
langen Taktzeiten zu haben. Die nunmehr von der einschlägigen Industrie
zur Verfügung
gestellten Klebestoffe scheinen den Anforderungen jetzt zu genügen, wobei
allerdings die Zuführung
der Klebstoffe an den eigentlichen Einsatzort, deren Positionierung
und das definierte Andrücken weiter
nach wie vor problematisch erscheint. Dabei ist zu berücksichtigen,
dass insbesondere die Spannvorrichtungen, wie Kniehebelspannvorrichtungen, sogenannte „Störkanten" darstellen, die
andere, zum Beispiel durch Roboterarme angetriebene Vorrichtungsteile
oder gar Werkzeuge, umfahren müssen, was
zu komplizierten Verfahrensabläufen
führen kann.
Da einzelne Bauteile und Bauteilgruppen in verschiedenen aufeinanderfolgenden
Stationen taktweise angebracht und positioniert werden müssen, müssen – wie schon
erwähnt – die Spannvorrichtungen
diesen Transport mitmachen, oder in jeder Station wiederkehrend
vorgeschaltet werden, wobei sichergestellt werden muss, dass die
durch die Spannvorrichtung gebildeten Störkanten den Arbeitsfluss nicht
stören.
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Aus
der WO 02/36299 A1 ist eine Vorrichtung zum punktuellen Verschweißen von
wenigstens zwei Bauteilen vorbekannt mit zwei zueinander beweglichen
Elektrodenhaltern zum Halten eines Paares von Schweißelektroden,
die beim Schweißen
mit den Bauteilen in Kontakt gebracht werden, sowie eine Nachführvorrichtung
zum Nachführen
der Schweißelektroden
beim Schweißvorgang.
Die beiden Elektrodenhalter sind Bauteile eines Spannelementes und
weisen jeweils ein Presselement auf, welches beim Spannen der Bauteile
die Presskraft auf die Umgebung der Schweißposition übertragen. Die Schweißelektroden
sind mittels der Nachführeinrichtung
gegenüber
den Presselementen beweglich. Die Nachführeinrichtung kann wenigstens
zwei Federelemente zum Aufbringen von Druck auf die bei den Schweißelektroden
aufweisen, wobei jeweils ein Federelement einer Schweißelektrode
zugeordnet ist. Die Federelemente weisen dabei eine derartige Federkonstante
auf, dass beim Schmelzen des Materials der wenigstens zwei Bauteile
die Schweißelektroden
automatisch nachgeführt
werden, wobei die Nachführeinrichtung
ein Medium zum Aufbringen von Druck auf die beiden Schweißelektroden
zur Nachführung
derselben aufweist. Das Medium kann ein flüssiges Medium sein, welches
gleichzeitig zum Kühlen
der Schweißelektroden
einsetzbar ist. Des weiteren kann die Nachführeinrichtung Stellmotoren aufweisen,
wobei wenigstens ein Spannelement einen hydraulischen oder pneumatischen
Spannzylinder besitzt, mittels welchem wenigstens einer der Elektrodenhalter
beweglich ist.
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Die
DE 32 35 547 A1 betrifft
ein Verfahren zum festen Verbinden einander zugeordneten Oberflächenbereiche
von Bau- bzw. Konstruktionselementen aus gleichen oder unterschiedlichen
Werkstoffen, wobei die zu verbindenden Oberflächenbereiche der Bau- bzw.
Konstruktionselemente von Hand oder durch eine Vorrichtung aneinandergelegt, anschließend von
einem Reibwerkzeug durch Hin- und
Herverschiebung relativ zueinander vorzugsweise unter Druckeinwirkung
einer Reibreinigung unterzogen werden, während der oder nach deren Beendigung
ihre feste Verbindung durch Schmelzschweißung, Lötung oder Kalt- bzw. Heißverklebung
oder dergleichen erfolgt, wonach die fest miteinander verbundenen
Oberflächenbereiche
von Hand oder durch eine Vorrichtung aus der Bearbei tungsstation abgeführt werden.
Die Reibreinigung kann während einer
Reibreinigungsphase und das Verbinden während einer Verbindungsphase
erfolgen, wobei beide Phasen gleichzeitig, zeitlich einander überschneidend
oder aufeinanderfolgend ablaufen können. Eine Bearbeitungsstation
ist mit einer Vorrichtung zum Zuführen von Kleber und einem Druckstempel
versehen, der während
des Verbindungsvorganges unterhalb des Druckstempels Druck auf den
zu verbindenden Oberflächenbereich
ausübt.
Damit Kleber bzw. Lot in ausreichender Menge zur Verbindungsstelle gelangen,
sind Trennkeile vorgesehen, die hydraulisch bzw. pneumatisch über Antriebszylinder
vorgetriebenen werden können,
so dass sich die Bau- und Konstruktionselemente für die Dauer
der Zuführung von
Lot und Kleber voneinander trennen. Unmittelbar nach der Zuführung von
Lot und Kleber ziehen sich die Trennkeile wieder zurück, wonach
der Kleb- bzw. Lötdruck
ausgeübt
werden soll.
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Die
DE 101 12 049 A1 betrifft
eine Vorrichtung zum Verbinden wenigstens zweier Bauteile durch
Verkleben an einander benachbarten Flächen entlang eines Klebespaltes
oder eines Klebebereichs, mit zwei Werkzeugteilen zwischen denen
die Bauteile zum Verkleben angeordnet werden können und die Anlageflächen für die Bauteile
bilden. Das Anpressen der Werkzeugteile aneinander entlang des Bereichs,
an dem sich die Werkzeugteile berühren, erfolgt nicht durch die
Schließbewegung
des Werkzeugs, sondern dadurch, dass die Anlagefläche für Bauteile
in einem Werkzeugteil zumindest teilweise von einem balg- oder membranartigen Wandabschnitt
eines mit einem Druckmedium beaufschlagbaren Raumes gebildet ist,
so dass selbst bei gewissen Toleranzen der Bauteile ein gesteuertes und
schonendes Anpressen dieser Bauteile ermöglicht werden soll.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kniehebelspannvorrichtung
zur Verwendung im Karosseriebau der Kfz-Industrie zum dauerhaften Verbinden
oder zeitweisen Fixieren von Bauteilen oder Bauteilgruppen zu schaffen.
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Des
weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum dauerhaften Verbinden oder zeitweisen Fixieren von Bauteilen
oder Bauteilgruppen, insbesondere zur Verwendung im Karosseriebau
der Kfz-Industrie, zu schaffen.
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Lösung der
Aufgabe betreffend die Kniehebelspannvorrichtung
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Diese
Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 wiedergegebenen Merkmale
gelöst.
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Einige Vorteile
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Kniehebelspannvorrichtungen
ermöglichen unter
hohem Druck eine Verbindung durch Kleben der einzelnen Bauteile
oder Bauteilgruppen, wobei die Heizvorrichtung herangefördeten Klebstoff
aufschmilzt. Diese Heizvorrichtung kann baulich mit dem Widerlager
der Kniehebelspannvorrichtung vereinigt bzw. in diesem Widerlager
integriert sein, so dass sich keine Vergrößerung der Bauabmessungen üblicher
Kniehebelspannvorrichtungen dieser Art ergibt. Dabei ist vorteilhaft
die Zuführvorrichtung
zum Heranfördern
des Klebstoffes in dem Spannarm vorgesehen, was zur weiteren Verringerung
der Bauabmessungen der Kniehebelspannvorrichtung beiträgt bzw.
hierdurch werden die Bauabmessungen üblicher Kniehebelspannvorrichtungen
dieser Art eingehalten.
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Patentanspruch
2 beschreibt eine Spannvorrichtung, die eine Heizvorrichtung zum
Aufschmelzen eines in Form von Granulat, Partikeln, Tabletten oder dergleichen
herangeförderten
Klebstoffs aufweist. Diese Heizvorrichtung kann baulich mit dem
Widerlager, zum Beispiel einem sogenannten Kiefer einer Kniehebelspannvorrichtung,
vereinigt bzw. in diesem Widerlager integriert sein.
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Patentanspruch
3 beschreibt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.
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Die
Kniehebelspannvorrichtung nach Patentanspruch 4 weist eine Zuführvorrichtung
für den
in vorbestimmbaren Volumina herangeführten Klebstoff auf, wobei
ein Teil der Zuführvorrichtung
mit dem Spannelement, zum Beispiel einem Spannarm einer Kniehebelspannvorrichtung,
baulich vereinigt bzw. in diesen Spannarm integriert ist. Auch hierdurch
werden die Bauabmessungen üblicher
Spannvorrichtungen, insbesondere Kniehebelspannvorrichtungen, dieser
Art eingehalten.
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In
Patentanspruch 5 ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beschrieben,
was auch für
die Spannvorrichtung nach Patentanspruch 6 gilt.
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Heizvorrichtungen,
z. B. Mikrowellen- oder Induktionsheizvorrichtungen, mit dem erforderlichen Leistungsbereich
sind käuflich
am Markt zu erwerben. Nach entsprechender räumlicher Anpassung an die jeweils
benötigte
Spannvorrichtung können
solche Heizvorrichtungen zum Beispiel im Widerlager einer Kniehebelspannvorrichtung
angeordnet sein. Alle geeigneten Heizgeräte zur Erwärmung oder zum Aufschmelzen
des jeweiligen Klebepads, also der volumenmäßig vorbestimmten Klebstoffmenge,
wie Tablette, Korn, Kugel, Granulat oder dergleichen, kommen hierfür in Betracht,
z. B. auch das Ausstanzen aus einem Klebstoffband.
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Das
Blech oder dergleichen kann durch die Heizvorrichtung, über 100° C, z. B.
auf 130° C,
aufgeheizt werden.
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In
den Patentansprüchen
7 bis 10 sind vorteilhafte Alternativlösungen für die Zuführung des Klebstoffes beschrieben.
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Lösung der
Aufgabe betreffend das Verfahren
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Die
Aufgabe wird durch jeden der Patentansprüche 11 oder 12 gelöst.
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Einige Vorteile
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Bei
der Erfindung kommt ein Verfahren zum dauerhaften oder zeitweisen
Verbinden oder Fixieren von Bauteilen und/oder Bauteilgruppen zum
Einsatz, bei welchem schnell klebender oder schnell aushärtender
Klebestoff zugeführt
wird, wobei der Klebstoff zeitlich, örtlich und volumenmäßig in vorbestimmter Weise
auf die Verbindungsstelle aufgebracht wird und die betreffenden
Bauteile oder Bauteilgruppen durch Kraftbeanspruchung mittels der
motorisch oder kraftangetriebenen Spannvorrichtung definiert zusammengepresst
und diese dadurch dauerhaft miteinander verbunden werden.
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Dadurch
wird sichergestellt, dass der Klebstoff jeder Spannvorrichtung,
zum Beispiel einer Kniehebelspannvorrichtung, punktgenau an der
jeweiligen Klemmstelle vor oder während des Zusammenpressens
zuführbar
ist, bis dieser schnell aus härtende
Klebstoff so weit ausgehärtet
ist, dass das Spannelement durch entsprechende motorische Bewegungen
wieder in seine Offenstellung gebracht werden kann, worauf die Bauteile
oder Bauteilgruppen dauerhaft oder vorübergehend bzw. zeitweise miteinander
verbunden sind. Dadurch ist nicht nur eine punktuelle Fixierung,
sondern auch Verbindung insbesondere unlackierter Fahrzeugteile,
Bauteile und Baugruppen im Kfz-Bau unter Berücksichtigung von Taktzeitvorgaben
ohne Schwierigkeiten möglich. Zum
Beispiel lassen sich hierdurch Bauteile und Bauteilgruppen durch
diese Klebetechnik vorher verbinden, woraufhin dann diese Bauteile
oder Bauteilgruppen ohne die Spannvorrichtung, insbesondere Kniehebelspannvorrichtung,
weitertransportiert werden können,
wodurch nicht nur geringere Massen bewegt werden müssen, sondern
auch in den folgenden Bearbeitungsstationen weniger Störkanten
vorhanden sind, die zum Beispiel von Roboterarmen oder Werkzeugen
umfahren werden müssten.
Sollen an diesen Bauteilen und Bauteilgruppen später weitere Bearbeitungen,
zum Beispiel durch Punktschweißen, Schrauben
oder Clinchen vorgenommen werden, so lassen sich die sonst üblichen
Spannstellen und Kniehebelspannvorrichtungen einsparen. Etwaige Greifer
und Greiferkonstruktionen lassen sich dadurch mit geringeren Massen
bewegen. Spannvorrichtungen der erfindungsgemäßen Art lassen sich in modulare
Greifersysteme integrieren. Die Anzahl der Fixier- oder Verbindungspunkte
kann variieren und liegt im Ermessen des Betreibers. Die Zeit, in
der die Bauteile oder Bauteilgruppen gespannt werden müssen bis
zum Abhärten
des Klebers kann im Sekundenbereich liegen, zum Beispiel nur zwei
Sekunden oder weniger betragen.
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Im übrigen können Spannstellen/Baugruppen
in den Vorrichtungs- und Greiferkonstruktionen eingespart werden.
Es ergibt sich außerdem
eine problemlose Integration der Technologie im modularen Greifersystem.
Mittels des Verfahrens lassen sich Klebefixierpunkte aus Schmelzklebstoff,
z. B. durch Induktionstechnik oder durch Mikrowellen oder dergleichen,
erzielen, wobei das Aufbringen von Klebepads (Schüttgut) durch
Kombination klassischer Technik, das heißt, Fördern, Zuführen und Spannen, erfolgt.
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Die
Erwärmung
der Bauteile oder Baugruppen unter dem Klebepad kann lokal zum Beispiel
auf über
100° C in
wenigen Sekunden erfolgen. Dies richtet sich u. a. nach den Vorgaben
u. a. der Klebstoffhersteller. Diese Temperatur kann für die jeweils benötigte Aufschmelzzeit
von zum Beispiel zwei Sekunden, eingehalten werden. Das Abkühlen des Schmelzpunktes
kann zum Beispiel mittels Pressluft erfolgen. Dabei kann die Anzahl
der Fixierpunkte variieren und liegt im Ermessen des Betreibers
bzw. erfolgt nach Spannplan.
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Dabei
kann zum Beispiel das betreffende Bauteil oder die Baugruppe auf
das Widerlager, zum Beispiel auf den sogenannten Kiefer einer Kniehebelspannvorrichtung,
angeordnet werden. Anschließend erfolgt
die Zuführung
der entsprechenden Klebstoffmenge, zum Beispiel Tabletten, Kugel
oder Granulatform durch den Spannarm, zum Beispiel einer Kniehebelspannvorrichtung
durch Herunterschwenken desselben. Nach Hochschwenken des Spannarms wird
das Bauteil oder die Bauteilgruppe durch Einschalten des Induktionsgerätes erwärmt, wodurch der
Klebstoff aufgeschmolzen wird. Im Anschluss daran wird ein weiteres
Bauteil oder Bauteilgruppe auf den aufgeschmolzenen Klebstoff aufgelegt
und daraufhin durch das Spannelement, zum Beispiel durch den Spannarm
einer Kniehebelspannvorrichtung, mit dem zuvor auf dem Widerlager
angeordnetem Bauteil oder der Bauteilgruppe zusammengepresst, so dass
eine innige Klebverbindung zwischen den Bauteilen oder Bauteilgruppen
erfolgt. Der Spannarm übernimmt
also zwei Funktionen. Die Bauteile oder Baugruppen werden mit Spaltabstand
zueinander angeordnet. Dadurch ist ein definiertes Spannen oder
Zusammenpressen gegeben.
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Nach
Wegbewegen, insbesondere Wegschwenken des Spannarmes können die
miteinander verbundenen Bauteile oder Bauteilgruppen wegtransportiert
oder so angeordnet werden, dass sich weitere Klebstellen anordnen
lassen.
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Weitere Ausführungsformen
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Eine
weitere Ausführungsform
beschreibt Patentanspruch 13. Hierbei wird zwischen den einzelnen
Arbeitsschritten, insbesondere nach dem Aufbringen der vorbestimmten
Klebstoffmenge auf das betreffende Bauteil oder die Bauteilgruppe,
der den Klebstoff aufweisende Bereich zeitweise wieder aufgeheizt.
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In
der Zeichnung ist die Erfindung – teils schematisch – beispielsweise
veranschaulicht. Es zeigen:
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1 eine
Kniehebelspannvorrichtung in der Seitenansicht mit in Offenstellung
geschwenktem Spannarm und einem auf dem Widerlager aufgelegten Bauteil;
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2 die
aus 1 ersichtliche Kniehebelspannvorrichtung mit heruntergeschwenktem
Spannarm beim Positionieren einer vorbestimmten Klebstoffmenge in
Form einer Schmelzkleberkugel;
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3 die
aus 2 ersichtliche Kniehebelspannvorrichtung nach
ca. drei Sekunden, wonach der Klebstoff nach Einschalten einer Heizvorrichtung bauteilseitig
aufgeschmolzen ist;
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4 die
vorbeschriebene Kniehebelspannvorrichtung nach dem Offenschwenken
des Spannarmes und nach Abschluss des ersten Heizvorganges;
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5 die
aus 4 ersichtliche Kniehebelspannvorrichtung nach
dem Auflegen eines weiteren Bauteils auf die zuvor aufgeschmolzene
Klebstoffmenge;
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6 die
aus 5 ersichtliche Kniehebelspannvorrichtung nach
dem Herunterschwenken des Spannarms und Zusammenpressen der beiden
Bauteile im Bereich der Klebstelle bei gleichzeitigem Einschalten
des zweiten Heizvorganges und
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7 die
aus 6 ersichtliche Kniehebelspannvorrichtung vor dem
Entladen der zusammengeklebten beiden Bauteile, nach dem Offenschwenken
des Spannarms und Abschluss des zweiten Heizvorganges.
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Mit
dem Bezugszeichen 1 ist insgesamt eine Kniehebelspannvorrichtung
bezeichnet, die in üblicher
Weise aus einem Spannkopf 2 und einem Antriebsteil 3 besteht.
Dieses Antriebsteil 3 kann eine Kolben-Zylinder-Einheit,
oder ein Linearmotor, ein elektrischer Spindelmotor oder ein Elektromotor
mit Zahnritzel oder dergleichen sein.
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In
dem Spannkopf 2, der materialmäßig oder funktionell einstückig mit
dem Antriebsteil 3 verbunden ist, ist eine Kniehebelgelenkanordnung
vorgesehen (nicht dargestellt), die von dem Antriebsteil 3, zum
Beispiel durch eine Kolbenstange, in entgegengesetzten Richtungen,
also hin und her, angetrieben werden kann. Die Kolbenstange ist
in diesem Falle mit einem abwechselnd beidseitig durch Druckmitteldruck,
insbesondere durch Luftdruck, zu beaufschlagenden Kolben verbunden,
der in einem im einzelnen nicht dargestellten Zylinder von beliebiger
Querschnittsform längsverschieblich
und dichtend geführt ist.
Die Kniehebelgelenkanordnung treibt einen als Spannelement ausgebildeten
Spannarm 4 in Richtung A bzw. B um eine Schwenkachse 5 an,
die an ihren aus dem Spannkopf 2 heraustretenden Endabschnitten
mit einer geeigneten, aus der Zeichnung ersichtlichen quadratischen
Aufnahme versehen ist, mit denen der Spannarm 4 formschlüssig verbunden
ist. Hierzu ist in der Zeichnung jeweils ein Kupplungsstück 6 veranschaulicht,
das über
mehrere in der Zeichnung lediglich schematisch angedeutete Schrauben
lösbar
mit dem übrigen
Spannarm 4 zu verbinden ist.
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Der
Spannarm 4 wirkt mit einem Widerlager 7 zusammen,
der bei der dargestellten Ausführungsform
mit dem Gehäuse
der Kniehebelspannvorrichtung einstückig, aber lösbar, zu
verbinden ist. Die Lösbarkeit
wird durch mehrere Schrauben bewirkt, die in der Zeichnung lediglich
durch ihre Mittellinien schematisch angedeutet sind.
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In
dem Widerlager 7 ist eine als Induktionsheizvorrichtung
ausgebildete Heizvorrichtung 8 angeordnet, der ein Anschlusskabel 9 zugeordnet
ist. Transformator, Stecker, Steuergerät und dergleichen zum Betreiben
der Heizvorrichtung 8 sind nicht dargestellt. Es kann sich
hierbei um vom Prinzip her handelsübliche Geräte handeln, die baulich den
Bedingungen, insbesondere einer Kniehebelspannvorrichtung 1,
angepasst sind.
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Der
Spannarm 4 besitzt eine Zuführvorrichtung 10 für Klebstoff,
der bei der dargestellten Ausführungsform
in Form von sogenannten Klebstoffpads oder Klebstoffkugeln 11,
Tabletten, Granulat, Körner,
Tropfen oder dergleichen, von einer nicht dargestellten Vorratsquelle,
zum Beispiel einem Silo, zugeführt
wird. Dies kann zum Beispiel durch Druckluft, Vakuum, durch Pumpen
und/oder Rüttelvorrichtungen
oder dergleichen, geschehen. Bei der dargestellten Ausführungsform
ist im Spannarm 4 ein an eine geeignete Vakuumquelle (nicht
dargestellt) angeordnetes Saugrohr 12 vorgesehen, durch
das der Klebstoff 11 partikelweise gegen die Mündung angesaugt
wird (1) und nach dem Herunterschwenken des Spannhebels 4 durch
entsprechende Betätigung
des Antriebsteils 3 auf ein Bauteil 13 nach Ausschalten
des Vakuums durch eine nicht dargestellte Steuervorrichtung abgelegt
wird.
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Gleichzeitig
oder danach wird die Heizvorrichtung 8, z. B. eine Induktionsheizvorrichtung, durch
eine Folgesteuerung eingeschaltet und schmilzt den Klebstoff bzw.
die Klebstoffkugel oder dergleichen 11 gemäß 3.
Durch die Folgesteuerung wird alsdann der Spannarm 4 in
die aus 4 ersichtliche Stellung in Offenstellung
geschwenkt, wobei gleichzeitig oder nach Offenstellungsschwenkung
der nächste
Kunststoffpartikel 11 in die aus 4 ersichtliche
Lage gebracht, z. B. angesaugt wird. Das Bauteil 13 wird
gemäß 4 örtlich im
Bereich des Klebstoffes 11 aufgeheizt.
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Anschließend wird
ein weiteres Bauteil oder eine Bauteilgruppe 14 in 5 über das
Bauteil oder die Bauteilgruppe 13 und über die Klebestelle angeordnet
und daraufhin durch Ansteuern des Antriebsteils 3, zum
Beispiel durch entsprechende Druckluftbeaufschlagung des die Kniehebelspannvorrichtung 1 antreibenden
Kolbens, in die aus 6 ersichtliche Stellung heruntergeschwenkt
und die Bauteile 13 und 14 mit dem Klebepunkt
zusammengepresst. Die Heizvorrichtung 8 kann gleichzeitig
eingeschaltet oder auch ausgeschaltet bleiben. In der aus 7 ersichtlichen
Stellung ist der Spannarm 4 wieder in Offenstellung geschwenkt
worden, so dass die miteinander verklebten Bauteile oder Baugruppen 13, 14, dauerhaft
miteinander verbunden sind und als einstückiges Bauteil, zum Beispiel
in eine weitere nicht dargestellte Vorrichtung zur Weiterbearbeitung,
zum Beispiel zum Punktschweißen
oder dergleichen geeigneter Bauteile, ohne die Spannvorrichtung,
insbesondere ohne die Kniehebelspannvorrichtung 1, bewegt
werden können.
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Kniehebelspannvorrichtungen,
in denen Bauteile 13 oder Bauteilgruppen 14 zusammengeklebt
werden können,
können
sich an unterschiedlichen Stellen einer Fertigungsanlage, zum Beispiel für die Herstellung
von Karosserien der Kfz- Industrie, befinden,
um Bauteile oder Bauteilgruppen 13, 14 dauerhaft
vorzufertigen bzw. so miteinander zu verbinden, dass sie ohne die
Kniehebelspannvorrichtung weitertransportiert werden können, sei
es zum Punktschweißen,
Clinchen, Fügen,
Grundieren oder Lackieren.
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Statt
granulatförmiger
Zuführung
von vorbestimmten Klebstoffmengen kann der Klebstoff aufgespritzt,
aufgetröpfelt,
als schichtförmiges
Laminat oder dergleichen an der Klebestelle aufgebracht werden,
zum Beispiel in dem er taktweise von einem abzuwickelnden Klebstoffband
zu der Klebstelle geführt,
dort ausgestanzt und anschließend
durch eine Heizvorrichtung, insbesondere durch eine Induktionsheizvorrichtung,
aufgeschmolzen wird, woraufhin dann die Bleche oder dergleichen
unter hohem Druck, insbesondere durch eine Kniehebelspannvorrichtung,
dauerhaft miteinander verbunden werden.
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- 1
- Kniehebelspannvorrichtung
- 2
- Spannkopf
- 3
- Antriebsteil
- 4
- Spannarm
- 5
- Schwenkachse
- 6
- Kupplungsstück
- 7
- Widerlager
- 8
- Heizvorrichtung
- 9
- Anschlusskabel
- 10
- Zuführvorrichtung
- 11
- Klebstoff
- 12
- Saugrohr
- 13
- Bauteil,
Baugruppe
- 14
- Bauteil,
Baugruppe
- A
- Schwenkrichtung
des Spannarms
- B
- Schwenkrichtung
des Spannarms