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Die
Erfindung geht aus von einer Abgasnachbehandlungsanordnung bzw.
einem Verfahren zur Herstellung der Abgasnachbehandlungsanordnung
nach der Gattung der unabhängigen
Ansprüche.
Es ist bekannt, Abgas von Kraftfahrzeugen mittels NOx-Speicherkatalysatoren
zu entsticken bzw. mittels eines Partikelfilters zu entrußen. Aus
der WO 01/19493 A1 ist bekannt, Röhren aus gepressten Stahlfasern
als Filterelemente vorzusehen, wobei die Filterelemente Bereiche
unterschiedlicher Porosität aufweisen.
Teilweise werden bei Abgasnachbehandlungsanordnungen Katalysatorschichten
verwendet, um die Oxydation von CO und Kohlenwasserstoffen in Diesel-Oxydations-Katalysatoren
und um die Rußregeneration
in Dieselpartikelfiltern zu verbessern. Es ist beispielsweise aus
der WO 01/36097 A1 bekannt, Katalysatorschichten (Schichten, die
aktives Material, nämlich
Katalysatormaterial enthalten) oft zusammen mit einer die Oberfläche vergrößernden, weil
unebenen, Beschichtung, einem sogenannten Washcoat, auf eine Grundstruktur
aufzutragen.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Abgasnachbehandlungsanordnung
beziehungsweise das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
der Abgasnachbehandlungsanordnung mit den kennzeichnenden Merkmalen
der unabhängigen
Ansprüche
haben demgegenüber
den Vorteil, dass eine Anordnung mit einer auf eine beispielsweise
offenporöse
Stützstruktur
mit begrenzter Porosität
aufgebrachten Faserschicht insbesondere hoher Porosität eine auch
gegenüber
thermischen Belastungen stabile Struktur gewährleistet, die einen leicht
einstellbaren Anteil insbesondere hochporöser Bereiche zur sicheren effektiven
Filterung von Abgasen aufweist. Die faserreiche Oberflächenschicht
ermöglicht
eine hochporöse
Oberflächenstruktur
mit großer
Oberfläche,
wodurch das Druckabfall-Verhalten insbesondere von mit Ruß beladenen
Partikelfiltern, beispielsweise Sintermetallfiltern, durch eine
Verringerung der Abgasgegendruckzunahme bei Rußbeladung verbessert wird.
Mit Hilfe der insbesondere hochporösen bzw. unregelmässigen Faserstruktur
bleibt für
einen langen Zeitraum (mehr als 50 Prozent eines Regenerationsintervalls)
eine Tiefenfiltration aktiv, wodurch ein deutlich geringerer Gegendruckanstieg
im Vergleich zu einem Filterungsmechanismus erfolgt, der hauptsächlich auf
dem Effekt der Oberflächenfiltration
beruht. Bei einer Tiefenfiltration können in vorteilhafter Weise
Russpartikel teilweise tief in die Faserstruktur eindringen, bevor
sie an die Fasern gebunden werden. Durch die hohe Porosität kommt
es nicht zu einem Verschluss einzelner Poren bzw. Öffnungen oder
gar zur Ausbildung eines durchgehenden, die gesamte Oberfläche bedeckenden
Filterkuchens. Dadurch liegt die Gegendruckzunahme während einer
Russbeladung deutlich geringer als bei herkömmlichen Wanddurchflussfiltern,
bei denen sich schon im frühen
Stadium der Russbeladung ein Filterkuchen ausbildet. Des Weiteren
wird ein guter Gas-Feststoffkontakt geschaffen, ein besserer Kontakt
für die
Oxidation des Abgases und des Rußes ermöglicht und eine größere Fläche für katalytische
Beschichtungen insbesondere bei auf Sintermetallfilter integrierten
Diesel-Oxydations-Katalysatoren oder bei NOx-Speicher-Katalysatoren
bereitgestellt. Um beste Leistung zu erhalten, ist ein guter Kontakt
zwischen dem Abgas bzw. dem abgelagerten Ruß und der Abgasnachbehandlungsanordnung
beziehungsweise dem Filter oder Katalysator von großer Bedeutung;
dieser Kontakt wird in vorteilhafter Weise dadurch gefördert, dass
deren wirksame Fläche
im Vergleich zu einer Grundfläche
der Tragstruktur durch dreidimensionale Gestaltung der wirksamen
Fläche vergrößert ist.
All dies wird mit einer einfach herzustellenden Anordnung gewährleistet,
die trotz einer insbesondere hochporösen Faserschicht einen stabilen
Aufbau gewährleistet.
Mögliche
vorgesehene katalytisch aktive Elemente können in der Faserschicht eingebracht
werden und brauchen nicht in der Stützstruktur angeordnet werden,
so dass die Stabilität
der Stützstruktur
in vorteilhafter Weise über
eine erfindungsgemässe
Begrenzung der Porosität
auf unter 60 Prozent, gewährleistet
werden kann, da grössere Porenanteile
für ein
Vorsehen von katalytisch aktivem Material im Bereich der Stützstruktur
nicht mehr erforderlich sind. Die erfindungsgemässe gezielte Anpassung von
Faserstruktur und Trägermaterial
ermöglicht
es, einen zweistufigen Filter bereitszustellen. Dabei übernimmt
die erste Stufe, die Faserstruktur, die Filtration des größten Teils
der Partikel (mehr als 80 Prozent). Die zweite Filterstufe wird
durch die Stützstruktur
gebildet. Die hohe Porosität
der ersten Stufe hat beispielsweise einen Filterwirkungsgrad von
unterhalb 95 Prozent. Durch die erfindungsgemäße Einstellung der Porosität der Sützstruktur
lässt sich
der Filterwirkungsgrad bzw. die Filtrationseffizienz der Kombination
von erster und zweiter Stufe bzw. von tiefenfiltrierender Faserschicht
und der als Oberflächenfilter
wirkenden Stützstruktur
so einstellen, dass Werte größer als
95 Prozent erzielt werden. Der Prozentsatz gibt hierbei den herausgefilterten anteiligen
Volumenstrom an. Dabei sind die Abscheideraten bzw. Porositäten von
erster und zweiter Stufe so ausgelegt, dass die Menge der Partikel,
die die erste Stufe passieren und daher in der zweiten Stufe abgeschieden
werden müssen,
so gering ist, dass es in vorteilhafter Weise nicht zu einer Ausbildung
eines geschlossenen Filterkuchens unmittelbar auf der Oberfläche der
Stützstruktur,
also der zweiten Stufe, zu kommen braucht. Die Ausbildung eines
geschlossenen Filterkuchen aus abgelagertem Russ im laufenden Filterbetrieb
würde zwar
die Filtrationseffizienz über
die Ausgangsfiltrationseffizienz des reinen Materials hinaus erhöhen, jedoch
den Abgasgegendruck übergebührlich ansteigen
lassen.
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Durch
die in den abhängigen
Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der in den
unabhängigen
Ansprüchen
angegebenen Abgasnachbehandlungsanordnung bzw. des angegebenen Verfahrens zur
Herstellung der Abgasnachbehandlungsanordnung möglich.
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Der
Einsatz von Sintermetall beim Aufbau der Nachbehandlungsanordnung
gewährleistet
eine robuste und langlebige Anordnung auch bei extremen thermischen
Bedingungen, insbesondere eine flexible Wahl des Aufbaus einer derartigen
Anordnung im Vergleich zu keramischen Anordnungen, bei denen man
in der Wahlfreiheit des Designs durch die gängigerweise verwendete Fertigungsmethode, nämlich Stranggießen des
Keramikkörpers,
eingeschränkt
ist. Angaben bezüglich
der Porosität
der Stützstruktur
beziehen sich hier im Falle der Verwendung von Streckmetallgittern
auf die mit versintertem Sintermetallpulver gefüllten, insbesondere offenporig ausgeführten Streckmetallgitterzwischenräume.
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Wird
die Abgasnachbehandlungsanordnung als Partikelfilter unter Verwendung
von Sintermetall ausgeführt,
hat diese eine größere Lebensdauer
als vergleichbare Keramikfilter. Aufgrund der Designfreiheit kann
die Filterkonstruktion so gewählt
werden, dass bei einer stets erforderlichen Regeneration des Filters
zum Abbrand angesammelten Russes der Beginn des Russabbrands an
mehreren Stellen gleichzeitig erfolgt und nicht nur auf einer Seite
des Filters, wie es normalerweise bei Keramikfiltern der Fall ist. Dadurch
ergibt sich eine ausgewogenere und damit lebensdauererhöhende thermische
Beanspruchung. Der Abgasgegendruck eines Sintermetallfilters wird in
vorteilhafter Weise verkleinert infolge eines Synergieeffekts bei
der Kombination einer Faserschicht mit Tiefenfilterwirkung und des
Oberflächenfilters
aus Sintermetall. Die als Tiefenfilter wirkende Faserschicht bildet
keinen die durchgängigen
Poren der Faserschicht verschließenden Filterkuchen aus, wodurch
ein nur geringer Abgasgegendruck auch bei schon vorangeschrittenem
Alter des Partikelfilters bzw. der durchflussfilternden Anordnung
gewährleistet
ist. Dies ist in vorteilhafter Weise kombiniert mit der als Oberflächenfilter
wirkenden Grenzschicht zwischen der Faserschicht und dem Sintermetallvolumen,
die eine hohe Filtrationseffizienz aufweist. Des Weiteren ist bei
geringer Schichtdicke eine auch ohne Verwendung katalytischen Materials
hochaktive Oberfläche
gegeben, integriert in eine mechanisch robuste und stabile Anordnung
beziehungsweise Stützstruktur.
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Beispielsweise
bei einem Sintermetall-Partikelfilter mit Taschen aus Sintermetall
können
die Filtertaschen dadurch enger benachbart angeordnet werden, ohne
dass ein gewisser Mindestabstand zwischen den Wänden benachbarter Filtertaschen insbesondere
am abströmseitigen
Ende eines Filters gemäß
DE 102 23 452 A1 unterschritten
wird, der den Abgasgegendruck leicht ansteigen lassen kann. Zur
Gewährleistung
einer optimalen Funktion der Faserschicht braucht dabei, egal ob
bei Sintermetall-Partikelfiltern oder bei Wabenfiltern, der Abstand gegenüberliegender
Filterwände,
genauer gesagt, der Abstand gegenüberliegender Oberflächen bzw. Wände von
Stützstrukturen
(ohne Einbezug der Faserschichten), nur noch grösser als 0,5 Millimeter sein,
Idealerweise grösser
als 1,2 Millimeter.
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Wird
eine sehr hohe Faserschicht-Porosität gewählt, so führt eine solchermassen ausgeführte großvolumige
Schicht im Falle eines Partikelfilters zu einem besonders lockeren,
stärker
reaktiven Niederschlag des Rußes.
Eine derartige Ausführungsform eignet
sich daher in vorteilhafter Weise besonders zur Sammlung und lockeren
Speicherung von Ruß.
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Vorteilhaft
ist insbesondere die Verwendung langer Fasern, weil mit langen Fasern
Gesundheitsgefahren vermieden und darüber hinaus sehr leicht eine
hohe Faserschichtporosität
eingestellt werden kann.
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Der
Washcoat verstärkt
in vorteilhafter Weise die Haftung zwischen katalytisch aktivem
Material und der Faserstruktur und vergrößert im Falle mit Washcoat
beschichteter Fasern die aktive Faseroberfläche nochmals. Des Weiteren
ist von Vorteil, dass bei Verwendung eines Washcoats zum Verbinden
der Fasern ein besonderes Bindemittel nicht nötig ist und die Herstellung
einfach und kostengünstig ist.
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Fasern
mit einem Durchmesser von 1 bis 10 Mikrometern, insbesondere von
3 bis 8 Mikrometern, gewährleisten
eine hohe aktive Faseroberfläche
bei gleichzeitiger gesundheitlicher Unbedenklichkeit, indem ein
Krebsrisiko vermieden wird, was bestünde, wenn noch feinere Fasern
verwendet würden.
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Vorteilhaft
ist es ferner, eine Flächengewicht der
Faserschicht in einem Bereich zwischen 15 und 200 Gramm pro Quadratmeter
vorzusehen.
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Es
erweist sich insbesondere als vorteilhaft, die Porosität der Stützstruktur
zwischen 30 und 60 Prozent, vorzugsweise zwischen 45 und 60 Prozent, einzustellen.
Eine obere Begrenzung der Porosität auf Werte unter 60 Prozent
gewährleistet
in vorteilhafter Weise eine ausreichende Filterwirkung des Trägermaterials,
insbesondere im Falle von Stützstrukturen,
in die keine katalytisch aktiven Elemente aufgebracht bzw. eingebracht
sind bzw. im Falle von Stützstrukturen,
bei denen Faserschichten ohne katalytisch aktive Elemente aufgebracht
sind. Eine untere Begrenzung der Porosität der Stützstruktur auf minimal 30 Prozent
hat den Vorteil eines geringen Strömungswiderstands des Filtermaterials,
insbesondere bei einer unteren Begrenzung auf minimal 45 Prozent.
Es erweist sich weiterhin insbesondere als vorteilhaft, die Porosität der Faserstruktur
in einem Bereich zwischen 70 und 90 Prozent, insbesondere größer als
80 Prozent, einzustellen. Letzteres kann insbesondere vorteilhaft
durch die Verwendung von Fasern verwirklicht werden, die eine Länge in einem
Bereich zwischen 40 und 500 Mikrometern aufweisen, vorzugsweise
größer als
150 Mikrometer. Zur Gewährleistung
einer sehr hohen Filtrationseffizienz in Kombination mit einer stabilen
Stützstruktur
ist es vorteilhaft, die Dicke der Faserschicht in einem Bereich
zwischen 50 und 700 Mikrometer einzustellen, idealerweise in einem
Bereich zwischen 150 und 500 Mikrometer.
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Des
Weiteren ist es vorteilhaft, die Stützstruktur aus einem Cordierit-Material
herzustellen, das von einer Faserbeschichtung in besonderer Weise
profitiert. Die aus wärmeisolierendem
und hitzebeständigem
Material bestehenden Fasern dienen als Wärmespeicher, wodurch das darunter
liegende Substrat aus an sich thermisch nicht so stark belastbarem
Cordierit vor zu hohen Temperaturen geschützt wird, was die thermische
Belastbarkeit des Gesamtaufbaus erhöht.
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Zeichnung
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Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Abgasnachbehandlungsanordnung
sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Dort
bezeichnet Washcoat teils die gebrauchsfertige Schicht, teils das
Material, aus dem die eigentliche Schicht hergestellt wird. Ein
Ausführungsbeispiel
eines Teils eines erfindungsgemäßen Abgasfilters
ist in 1 dargestellt. Sie zeigt schematisch in einer
einen Längsschnitt und
eine perspektivische Ansicht kombinierenden Darstellung einen Ausschnitt
aus einem Katalysator bzw. katalytisch beschichteten Abgasfilter
mit einer dreidimensionalen Tragstruktur, die auf einer Stützstruktur
abgestützt
und von dieser gehalten ist. 2a–c zeigt
den Aufbau verschiedener Stützstrukturen, 3 einen
alternativen Aufbau einer Stützstruktur. 4 zeigt
einen Ausschnitt einer Abgasnachbehandlungsanordnung mit einer Wabenstruktur, 5 ein
Temperaturdiagramm.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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Die 1 zeigt
einen Ausschnitt einer Abgasnachbehandlungsanordnung für hauptsächlich katalytisch – aber auch
nicht-katalytisch – unterstützte Rußfilterung
auf Sintermetallbasis (aber auch für andere Rußfiltersysteme). Eine Verbesserung
ist die Verwendung eines hohen Anteils (Verhältnisses) von Fasern, insbesondere
langen Fasern. Wenn sie auf Filtermaterialien bzw. auf eine Stützstruktur
aufgebracht oder aufgeschichtet werden, erlauben diese Fasern, dass
sich hochporöse,
dreidimensionale Tragstrukturen für Katalysatormaterial von 0,05
mm bis 0,7 mm Dicke und einer Porosität von mindestens 70 % ausbilden.
Die Stützstruktur
F selbst dient somit als Träger
für eine
dünne Schicht
(oder mehrere Schichten) von Fasern, insbesondere gering mit Washcoat
beschichteten Fasern, die als Tragstruktur für das katalytische aktive Material
dienen und dieses Material (in seiner räumlichen Lage) stabilisieren können. Die 1 zeigt
eine Stützstruktur
F, die Teil eines Katalysators für
Dieselmotoren ist. Die Stützstruktur
F weist metallische Wandabschnitte 2 auf, zwischen denen
eine im Beispiel aus versintertem Sintermetallpulver gebildete starre
Schicht 3 angeordnet ist, auf der eine dreidimensionale
Tragstruktur S abgestützt
und mit der Stützstruktur
so ausreichend fest verbunden ist, wie dies ein zuverlässiger Betrieb
des Katalysators erfordert.
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Die
Tragstruktur S weist Fasern 5 auf, die im Beispiel aus
Keramik bestehen. Die Fasern 5 sind im Beispiel gerade
Abschnitte mit begrenzter Länge. Jede
einzelne Faser 5 ist im Längsschnitt dargestellt. Die
einzelnen Fasern 5 sind in einem dreidimensionalen, regellosen
Zustand angeordnet. Die Fasern 5 sind fast alle unter anderem
zwecks Vergrößerung der
Oberfläche
mit einer Beschichtung, einem sogenannten Washcoat 6, beschichtet,
die eine unregelmäßige Außenkontur
hat und die Faser auf deren gesamten Umfang umgibt. Obwohl in der
Zeichnung nicht dargestellt, kann der Washcoat auch die Enden der
Fasern 5 bedecken. Einige Fasern 5 sind in der Figur
ohne Washcoat gezeigt; dies kann sich zufällig so ergeben, kann aber
auch bei der Herstellung beabsichtigt sein. Der Washcoat 6 trägt auf seiner
Außenseite
aktives Material 8, nämlich
Katalysatormaterial. Dieses ist in der Figur durch einzelne sehr
kleine Kügelchen
symbolisiert. Damit soll angedeutet werden, dass das aktive Material 8 nicht
unbedingt großflächig oder
vollständig
alle Fasern umhüllen muss,
sondern dass es ausreichen mag, wenn das aktive Material als eine
mehr oder weniger stark unterbrochene Schicht auf dem Washcoat aufgebracht ist.
Wie die 1 zeigt, liegen die einzelnen
Fasern 5 in einer Richtung rechtwinklig zur Zeichenebene betrachtet
teilweise ganz unten, teilweise ganz oben, teilweise erstrecken
sie sich von ganz unten bis ganz oben, sie füllen also den von ihnen gebildeten
Raum dreidimensional aus und bilden dabei eine räumliche Struktur, die der eines
Vlieses (auf Englisch „non-woven
fabric") ähnlich ist.
So ergibt sich also eine Tragstruktur S für katalytisch aktives Material
für ein Verbrennungskraftmaschinen-Abgasfilter,
deren wirksame Fläche
im Vergleich zu einer Grundfläche der
Tragstruktur durch dreidimensionale Gestaltung der wirksamen Fläche vergrößert ist.
Die Tragstruktur S weist mit den zwischen den Fasern befindlichen Raumbereichen
offenporige Hohlräume
auf, wobei die Fasern 5 untereinander im Bereich von einander benachbarten
Bereichen durch ein Bindemittel verbunden sind. Wahlweise kann das
katalytisch aktive Material auf den Fasern auch weggelassen werden.
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Der
Zusammenhalt der Fasern 5 wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel
durch den Washcoat 6, der nach der Herstellung fest ist,
wobei eine vorzugsweise eine geringe Washcoatbeschichtung von maximal
bis zu 80 Gramm pro Liter Filtervolumen gewählt wird, oder durch anorganische
Bindermaterialien (Bindemittel, siehe oben) im Bereich der Berührungspunkte
der Fasern 5 bewerkstelligt. Es müssen nicht unbedingt alle Berührungspunkte
oder benachbarten Bereiche der Fasern fest miteinander verbunden
sein. Im Beispiel ist die Schicht 3 der Stützschicht
bzw. Stützstruktur
F aus Sintermetallpulver gebildet, das durch Sintern verfestigt
worden ist und offenporige gasdurchlässige Zwischenräume aufweist,
so dass sich insgesamt ein Sintermetallfilter (SMF) ergibt. Die
Strömungsrichtung
des zu reinigenden Abgases ist in der Darstellung der Figur von oben
nach unten. Die Tragschicht bzw. Tragstruktur S (Faserschicht) mit
dem darauf befindlichen katalytisch aktiven Material fängt im Beispiel
Ruß aus
den Dieselabgasen ab, und wandelt diesen Ruß unter Mitwirkung des aktiven
Materials 8 bei Anwesenheit von Sauerstoff (und/oder NO2) in CO2 um. Je
nach Anwendung, sprich Art des Washcoats, bewirkt das aktive Material 8 außerdem eine
Umwandlung von Stickoxyden (NOx) in Stickstoff
und Sauerstoff.
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Bei
anderen Ausführungsformen
der Erfindung ist die Schicht 3 gasundurchlässig, und
der Strom des Abgases verläuft
in der Darstellung der 1 in waagrechter Richtung. In
diesem Fall ist die Stützstruktur
als Durchfluss-Substrat ausgebildet, das heißt die Stützstruktur ist nicht offenporös, weist also
keine durch Wände
hindurchgehende für
Gas durchlässige
Poren auf, sondern ist allenfalls an der Oberfläche zur Vergrößerung der
Gaskontaktfläche porös. Eine
solche auf Englisch als „Flow-Through"- Anordnung bezeichnete
Vorrichtung wie beispielsweise ein Oxidationskatalysator, insbesondere
ein Diesel-Oxidationskatalysator, kann neben Metall bzw. Sintermetall
auch aus Siliziumcarbid oder Cordierit hergestellt sein.
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Die
Porosität
der Tragschicht S ist im Beispiel mindestens 70 %, vorzugsweise
80 bis zirka 90 %. Als Porosität
der Tragschicht bzw. Faserschicht wird hierbei der Anteil der Leerräume der
Tragschicht im Verhältnis
zu dem durch die äußere Umgrenzung der
Tragschicht gebildeten Volumen bezeichnet. Die Fasern 5 haben
einen Durchmesser im Bereich von 1 bis 10 Mikrometern, im obigen
Ausführungsbeispiel eine
Dicke von zirka 5 Mikrometern. Es ist vorteilhaft, Fasern mit einer
Dicke in einem Bereich zwischen 3 und 8 Mikrometern zu verwenden,
da diese ein ausreichende thermomechanische Festigkeit aufweisen und
eine ausreichend große
aktive Oberfläche
zur Verfügung
stellen. Die Fasern weisen eine Länge im Beispiel von etwa 40
bis 500 μm
auf, idealerweise sind sie länger
als 150 μm.
Längere
Fasern eignen sich insbesondere zur Bildung eines dreidimensionalen
Gebildes einer Tragstruktur auch in einer gewickelten, gewebten,
gekräuselten
oder geflochtenen Anordnung, somit in einer unregelmäßigen oder
auch regelmäßigen Anordnung.
Eine gewebte Anordnung kann vorzugsweise in Leinenbindung hergestellt sein,
sie weist eine erste Lage paralleler Fasern auf, über der
eine zweite parallele Lage von Fasern mit um 90° versetzter Längsrichtung
angeordnet ist, deren Fasern mit denen der ersten Lage wie bei einem Leinengewebe
verwoben sind (Tragstruktur mit nach einem Ordnungsprinzip angeordneten
Fasern). Die in der Tragstruktur S enthaltenen Fasern haben eine aktive
Faseroberfläche
von mindestens 0,5 Quadratmeter pro Gramm Fasergewicht. Bei Verwendung rauer
Fasern kann in vorteilhafter Weise ein aktive Faseroberfläche erzielt
werden, die den Wert von 20 Quadratmeter pro Gramm Fasergewicht übersteigt. Als
aktives Material kommt jedes für
Rußkatalysatoren
und/oder NOx-Speicher-Katalysatoren
geeignete Material in Betracht. Im Beispiel ist ein Material auf Edelmetallbasis,
z.B. auf Platinbasis, als aktives Material vorgesehen. Alternativ
kann auch Palladium, Rhodium und Mischungen der genannten Materialien vorgesehen
sein, aber auch andere Metalle bzw. Metallgemische, die zum Beispiel
Cer, Lanthan, Silber und deren Oxide enthalten. Zusätzlich zu
der genannten Wirkung bei der Umsetzung von Ruß und NOx unterstützt das
aktive Material 8 auch die Umsetzung von CO in CO2 und von Kohlenwasserstoffen im Abgas in
Wasser und CO2. Dabei liegt der Edelmetallgehalt,
also der Gehalt katalytisch aktiven Materials, vorzugsweise in einem
Bereich zwischen 0,6 und 10 Gramm pro Liter Filtervolumen. Das Material der
Fasern, Keramik, ist im Ausführungsbeispiel Al2O3. Stattdessen,
oder in Mischung, können
für die Keramik
bei Ausführungsformen
der Erfindung TiO2, SiO2,
Zirkonoxid, Ceroxid, Lanthanoxid oder Molybdänoxid vorgesehen sein. Der
Washcoat mag aus denselben soeben genannten Oxyden gebildet sein, entweder
eines der Oxyde, oder eine Mischung. Im Beispiel ist hier ebenfalls
Al2O3 vorgesehen.
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Die
verwendete Stützstruktur
F hat im Falle der Ausgestaltung der Abgasnachbehandlungsanordnung
als Wanddurchflussfilter (engl. „wall-flow filter"), insbesondere als
Filtertaschen aufweisender Sintermetallpartikelfilter ähnlich wie
in der
DE 10301037 beschrieben,
bevorzugt einen mittleren Porendurchmesser, der größer als
6 Mikrometer ist. Dabei ist der Anteil von Poren mit einem Porendurchmesser
oberhalb von 10 Mikrometer an der Gesamtzahl von Poren in der Stützstruktur
größer als
10 Prozent, und die Porosität
der Stützstruktur
hat einen Wert zwischen 30 und 60 Prozent. Bei einem Filtertaschen
aufweisenden Sintermetallpartikelfilter, bei dem die Wände der
Filtertaschen zumindest teilweise aus einem Streckmetallgitter und
in den Öffnungen
des Streckmetallgitters angeordnetem Sintermetall bestehen (siehe
weiter unten), beziehen sich die obigen Angaben hinsichtlich mittlerem
Porendurchmesser, Porenanteil mit Poren größer als 10 Mikrometer und Porosität auf die
Bereiche der Filtertaschenwände,
die durch das offenporöse
Sintermetall zwischen den Streckmetallgitterstegen gebildet werden.
Alternativ kann die Stützstruktur
auch als Wanddurchflussfilter ausgebildet sein, beispielsweise als Siliziumcarbid-Filter
oder als Filter, das aus Cordierit hergestellt ist, mit entsprechenden
Porendimensionierungen und Porenanteilen am Gesamtvolumen, mit dem
Vorteil eines geringen Abgasgegendrucks gepaart mit hoher Filtrationseffizienz.
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Die
Herstellung der ein grosses Volumen einnehmenden Faserschicht S
kann zum Beispiel erfolgen in einem Verfahren mit einem einzigen
Schritt oder in zwei Schritten: Für das Verfahren mit einem einzigen
Schritt der Beschichtung wird eine Beschichtungsmischung mit einem
hohen Anteil von Materialfasern, einem kleinen Anteil von Materialkörnern (als
Binder, neben anderen Funktionen), Washcoat-Additiven (insbesondere
TiO2, SiO2 und/oder Al2O3) und wahlweise
aktiven Verbindungen (katalytisch wirksames Material) verwendet.
Washcoat-Material kann die Verwendung der Materialkörner, die beispielsweise
hauptsächlich
aus Aluminiumoxid bestehen, entbehrlich machen. Falls nötig oder
erwünscht,
kann die Faser-Struktur als eine erste Schicht aufgeschichtet werden,
um die dreidimensionale Tragstruktur zu bilden, auf der die Materialkörner plus
Additive plus aktive Verbindungen in einem zweiten Schritt aufgeschichtet
werden. Ein einfaches Herstellungsverfahren für die dreidimensionale Tragschicht
der Figur ergibt sich dadurch, dass eine Aufschlämmung von Fasern 5 in
einer Suspension von Partikeln der oben genannten Oxyde bzw. des
verwendeten Bindemittels in Wasser (oder einer anderen geeigneten
Flüssigkeit)
bereitgestellt wird, so dass die Fasern und das Bindemittel in fließfähigem Zustand
aufgebracht werden können.
Dabei wird die Stützstruktur
in die Suspension eingetaucht und anschließend wieder herausgezogen.
Eine weitere Möglichkeit
ist die Aufbringung durch Durchsaugen einer Aufschlämmung durch
das Filtermaterial. Der Gehalt der Aufschlämmung an Feststoffen wird so eingestellt,
dass sich auf den Fasern 5 ein Washcoat mit geeigneter
Dicke ausbildet, und dass auf der Stützstruktur eine Tragschicht
gewünschter
Dicke, die vorteilhaft im Bereich von 0,05 mm bis 0,7 mm, insbesondere
im Bereich zwischen 0,15 und 0,5 mm Dicke liegt, ausbildet. Nach
dem Trocknen (mit oder ohne Wärmeeinwirkung)
weist diese Schicht zwischen den einzelnen Fasern miteinander in
Verbindung stehende Hohlräume
auf, die ein Durchströmen der
Tragschicht durch Dieselmotor-Abgas ermöglichen. Das getrocknete Washcoatmaterial
bewirkt auch ein festes Haften der Tragschicht an der Stützstruktur.
In einem alternativen Herstellungsverfahren werden zur Herstellung
der Tragstruktur S die Fasern zunächst auf die Stützstruktur
F aufgebracht und in einem weiteren Schritt mit Bindemittel versehen
und miteinander verbunden.
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2 zeigt in Teilbild a ein an sich bekanntes Streckmetallgitter
in Draufsicht, wie es für
die Herstellung eines Streckmetall-Sintermetallfilters Verwendung
finden kann. Es handelt sich dabei um ein flaches, ebenes Metallgitter 20 mit
Verstrebungen, die Öffnungen 21 umschließen. Ein
derartiges Streckmetall ist ein flaches Material beziehungsweise
Halbzeug mit Öffnungen
in der Fläche,
welches durch versetzte Schnitte ohne Materialverlust, unter gleichzeitig
streckender Verformung entstehen. Die Maschen des so gefertigten
Materials sind, wie auch in Teilbild a dargestellt, meist rautenförmig, können aber
auch rund oder quadratisch sein und sind weder geflochten noch geschweisst.
Das Material kann auf jedes beliebige Maß zugeschnitten werden, ohne
seinen festen inneren Zusammenhalt zu verlieren oder sich aufzulösen. Ein
solches Streckmetall mit Öffnungen
mit einer Querschnittsfläche
von zirka 0,5 bis zirka 5 Quadratmillimeter und Verstrebungen mit
einer Breite von zirka 0,1 bis zirka 1 Millimeter kann dazu verwendet
werden; eine Stützstruktur
F gemäß Teilbild
b oder eine alternative Stützstruktur 26 gemäß Teilbild
c herzustellen.
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Teilbild
b zeigt hierbei einen sich periodisch fortsetzenden Ausschnitt einer
schon aus der 1 bekannten Stützstruktur
F in Längsschnittseitenansicht,
bei der die metallischen Wandabschnitte 2 durch das Streckmetallgitter
und die starre Schicht 3 aus mit dem Streckmetall versintertem
Metallpulver gebildet werden, das in die Öffnungen 21 des Streckmetallgitters
zuvor eingebracht worden ist; in 2b und
in 1 ist dieses versinterte Metallpulver in Form
von Metallkugeln dargestellt. Die starre Schicht 3 aus
Sintermetall hat im Falle eines Wanddurchflussfilters eine offenporöse Struktur
und eine Dicke 24 von 0,1 bis 0,8 Millimeter, insbesondere
zirka 0,5 Millimeter, entsprechend der Dicke des Streckmetallgitters.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann anstelle des Streckmetallgitters auch ein Metallgewebe verwendet
werden. In einer weiteren alternativen Ausführungsform kann die starre
Schicht 3 auch dicker sein als das Streckmetallgitter und/oder
das Streckmetallgitter bedecken, wobei die Seite der Stützstruktur,
auf der die starre Schicht das Streckmetallgitter überragt,
nachfolgend bei einer Anwendung als Filtermaterial anströmseitig
angeordnet wird.
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Die
alternative Stützstruktur 26 gemäß 2c,
die ebenfalls einen Ausschnitt einer solchen Stützstruktur in Längsschnittsseitenansicht
zeigt, wird in ähnlicher
Weise wie die Struktur gemäß 2b hergestellt,
jedoch mit dem Unterschied, dass die Öffnungen 21 des Streckmetallgitters 2 nicht vollständig mit
Sintermetall aufgefüllt
sind, so dass die Öffnungen 21 des
Streckmetallgitters zwar (bis auf die offenporöse Struktur der Sintermetallbereiche 3)
verschlossen sind, jedoch im Bereich dieser ehemaligen Öffnungen
noch Vertiefungen mit einer von Sintermetall freien Höhe 25 anzutreffen
sind. Diese freie Höhe 25 liegt
bei einer Dicke 24 des Streckmetallgitters von 0,5 Millimetern
in einem Bereich zwischen 0,2 und 0,4 Millimetern. Die nur teilweise
Befüllung
läßt sich
dadurch erreichen, dass das Streckmetallgitter beim Befüllen mit
Sintermetallpulver über eine
weiche, elastische Walze oder einen weichen Stempel geführt wird,
so dass die Tiefe des Streckmetalls zu einem gewissen Anteil ausgefüllt wird. Während des
Befüllens
kann das Sintermetall somit zu einem einstellbaren Grad in die Streckgitter-Zwischenräume eindringen.
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3 zeigt
einen periodisch sich fortsetzenden Ausschnitt einer weiteren alternativen
Stützstruktur 35,
bei der die Öffnungen
des Streckmetallgitters 20 nicht mit Metallpulver, das
anschließend versintert
worden ist, gefüllt
worden sind, sondern bei der auf einer Seite des Streckmetallgitters
eine Sintermetallfolie 30 aufgebracht, insbesondere angepresst,
worden ist. Diese Sintermetallfolie ist zum Zeitpunkt des Auftragens
noch eine „grüne", das heißt noch
nicht gesinterte Metallfolie, bestehend aus aus einer Mischung eines
Sintermetallpulvers mit einem Bindemittel. Diese Metallfolie kann
durch Extrusion oder Gießen
hergestellt werden und erhält
eine Dicke, die kleiner ist als die Dicke des Streckmetallgitters.
Nach Auftragung der Folie auf das Streckmetallgitter unter mechanischem
Druck und Wärmeeinwirkung,
insbesondere durch Laminieren beziehungsweise Aufwalzen, erfolgt
eine Versinterung, bei der das Sintermetall auch eine unlösbare Verbindung mit
dem Streckmetallgitter eingeht. Die versinterte Metallfolie 30 weist
ebenfalls eine offenporöse
Struktur auf, und die Stützstruktur 35 besitzt
Vertiefungen zwischen den Verstrebungen des Streckmetallgitters ähnlich wie
die in 2c dargestellte Ausführungsform
einer Stützstruktur.
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Auch
hier kann eine darauf aufgebrachte und in 3 nicht
näher dargestellte
Faserschicht in ihrer Porosität
so dimensioniert werden, dass sie wie oben beschrieben als Tiefenfilter
fungiert. Das bedeutet, dass die „Maschen" des durch die miteinander verketteten
Fasern gebildeten dreidimensionalen Netzes sehr weit sind. Dies
ist insbesondere bei einer Porosität oberhalb von 70 Volumenprozent,
vorzugsweise oberhalb von 80 Prozent, der Fall. Selbst wenn also
ein Partikel an einer Faser „andockt", bleibt aufgrund
der großen
Maschenweite daneben noch hinreichend Platz, dass weitere (Ruß-)Partikel
die betreffende Pore in der Faserschicht passieren können. Durch
eine hinreichende Dicke der Faserschicht ist jedoch gewährleistet,
dass Partikel mit hinreichender Wahrscheinlichkeit beim Durchfliegen
der Faserschicht auf einem Pfad hin zum starren Bereich 3 gefangen
werden. Die Stützstruktur 35 hingegen
ist zwar auch offenporig, wirkt jedoch aufgrund der durchmesserkleineren
Poren als Oberflächenfilter, weil
eine Pore verstopft wird, sobald sich in dieser einzelnen Pore ein
Partikel festsetzt. Die erfindungsgemässe Dimensionierung der Porosität der Stützstruktur
kann auch hier ihre vorteilhafte Wirkung entfalten.
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Als
Faserschicht kann auf eine Stützstruktur anströmseitig
auch ein Vlies bzw. eine Fasermatte aus keramischen Fasern aufgebracht
werden, das bzw. die zur Rußfiltration
und -speicherung dient. Das Grundmaterial derartig an sich bekannter
Faservliese ist ein keramischer Werkstoff, beispielsweise Aluminiumoxid.
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Die
Erfindung unter Einsatz einer Faserschicht zur Tiefenfiltration
kann insbesondere bei allen Filtersubstraten bzw. Stützstrukturen
angewendet werden, deren Filtrationsprinzip auf Oberflächenfiltration
beruht, d.h insbesondere bei Sintermetallfiltern, wie sie beispielsweise
aus der
DE 101 28 936 bekannt
sind, aber auch bei Filtern mit Wabenaufbau, d.h. bei Filtern mit
aneinander angrenzenden, wechselseitig verschlossenen Kanälen symmetrischer oder
auch asymmetrischer Geometrie, bei denen die Stützstruktur beispielsweise aus
Siliciumcarbid, Cordierit, Mullit und/oder Aluminiumtitanat aufgebaut
ist. Auch bei Metallschaumfiltern kann die Erfindung zum Einsatz
kommen. Ausser bei Partikelfiltern kann die Erfindung auch bei anderen
Abgasnachbehandlungsanordnungen, insbesondere bei Oxidationskatalysatoren,
eingesetzt werden.
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Die
oben gemachten Angaben zur Länge und
Dicke der Fasern beziehen sich auf einen mehrheitlichen Anteil der
Fasern. Ist für
den Durchmesser ein Wert x angegeben, so liegt der Anteil dieser
Fasern mit einem Wert x +/– 1
Mikrometer bei mehr als 90 Prozent. Entsprechend gilt für die Angabe
einer Faserlänge
y, dass mehr als 90 Prozent der Fasern eine Länge y +/– 30 Prozent aufweisen. Angegebene Aspektverhältnisse
sind als Mittelwerte zu betrachten.
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4 zeigt
einen Ausschnitt 40 einer Stützstruktur in Wabenform aus
Cordierit. Der Ausschnitt beschränkt
sich auf die Darstellung eines Zuströmkanals 42 und eines
benachbarten Abströmkanals 44. Die
perspektivische Darstellung illustriert die Strömungsrichtung 52 von
Abgas, das in den Zuströmkanal
eintritt, eine den Zuströmkanal
vom Auströmkanal trennende
Wand durchdringt und über
den Abströmkanal 44 schließlich wieder
die Partikelfilteranordnung verlässt.
Dabei ist der Abströmkanal 44 zuströmseitig
mittels eines Verschlusses bzw. einer Wand 46 verschlossen,
so dass das Abgas nur über den
Zuströmkanal
in die Anordnung eindringen kann. Eine Vielzahl solcher wechselseitig
jeweils auf einer Seite verschlossener und nebeneinander angeordneter
Kanäle
(die Zuströmkanäle sind
entprechend abströmseitig
abgedichtet) bildet ein Wabenfilter. In den Zuströmkanälen 42 ist
auf deren Innenwandung jeweils eine zuströmseitige Faserschicht 48 aufgebracht,
während
auf der Innenwandung der Abströmkanäle 44 jeweils
eine abströmseitige
Faserschicht 50 aufgebracht ist. Die Fasern bestehen im
Wesentlichen, insbesondere zu über
95 Prozent, aus η – Aluminiumoxid
und aus einem drei bis fünfprozentigem Anteil
von Siliziumdioxid. Die Fasern haben einen Durchmesser zwischen
3 bis 5 Mikrometer und eine Länge
größer als
150 Mikrometer, wodurch sich eine Faserschichtporosität oberhalb
von 90 Prozent ergeben kann. Die Porosität der Stützstruktur kann insbesondere
kleiner als 60 Prozent gewählt
werden.
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Das
Faserschichtmaterial fördert
die thermische Beständigkeit
der gesamten Anordnung. Darüber
hinaus trägt
die hohe Porosität
der Faserschichten 48 und 50 zusätzlich zum
Schutz vor hohen Temperaturen bei, da die in den Hohlräumen eingeschlossene
Luft als Wärmepuffer
dient und räumliche Temperaturgradienten
verkleinert.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann die grosse Oberfläche
der Fasern von 150 bis 200 Quadratmeter pro Gramm im Ausführungsbeispiel gemäss 4 für eine katalytische
Beschichtung genutzt werden. Dabei ist es möglich, anströmseitig
Fasern einzubringen, die mit Katalysatoren zur Senkung der Rußabbrandtemperatur
beschichtet sind. Abströmseitig
hingegen können
Katalysatoren eingebaut werden, die eine entstickende, also Stickoxide reduzierende
Wirkung zur Realisierung eines integrieren DeNOx-Katalysators oder
eine oxidierende Wirkung zur Realisierung eines integrierten Oxidationskatalysators
haben, so dass beispielsweise Kohlenwasserstoffe und/oder Kohlenmonoxid
zu Kohlendioxid oxidiert werden können. Die Fasern werden hierbei
im Falle einer gewünschten
oxidativen katalytischen Aktivität
mit Platin, Palladium oder Rhodium imprägniert, im Falle einer gewünschten
abgasentstickenden katalytischen Aktivität beispielsweise mit Bariumcarbonat
imprägniert.
Alternativ kann auch die Faserbeschichtung 50 weggelassen
werden und es können
nur die Zuströmkanäle 42 mit
einer Faserbeschichtung (zuströmseitige
Faserschicht 48) versehen werden. Dies eröffnet die
Möglichkeit,
die Fläche des
Strömungsquerschnitts
der Zuströmkanäle auf Kosten
der Fläche
des Strömungsquerschnitts
der Abströmkanäle zu vergrössern, das
Filter in seiner Wabengeometrie also asymmetrisch auszugestalten.
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5 zeigt
eine Darstellung der sich einstellenden Gleichgewichtstemperaturen
T in Keramikkörpern
bei einem Versuchsaufbau zum Nachweis der wärmeisolierenden Funktion einer
Faserschicht, wenn diese Keramikkörper mit einer Heizleistung
P (im Diagramm 60 in willkürlichen Einheiten dargestellt)
intrinsisch, also mit einem durch den Keramikkörper versuchsweise gelegten
elektrischen Heizdraht, beheizt werden. Dargestellt sind Temperaturverläufe, die
Gleichgewichtstemperaturen innerhalb der intrinsisch aufgeheizten
Substrate beschreiben sowie Temperaturverläufe, die auf der Oberfläche der unbeschichteten
bzw. der mit Fasern beschichteten Keramik gemessen wurden. Dabei
stellt die Kurvenschar mit den Kurven 70, 71 und 72 die
Innentemperatur innerhalb der unbeschichteten bzw. der mit Fasern
beschichteten Keramiksubstrate dar. Kurve 70 zeigt die
Innentemperatur in Abhängigkeit
von der Heizleistung bei einer unbeschichteten Keramik, Kurve 71 bei
einer faserbeschichteten Keramik mit einer Faserschichtdicke von
zirka 80 Mikrometern und Kurve 72 bei einer faserbeschichteten
Keramik, bei der die Faserschicht eine Dicke aufweist, die drei- bis viermal so gross
ist wie bei der Keramik, deren Innentemperaturverlauf in Kurve 71 wiedergegeben
ist (Faserschichtdicke zirka 250 bis 300 Mikrometer). Die Kurvenschar
mit den Kurven 80; 81 und 82 gibt die
jeweiligen Aussentemperaturen im genannten Versuchsaufbau auf der
Oberfläche
der unbeschichteten Keramik bzw. auf der Faserschichtoberfläche wieder,
und zwar Kurve 80 bei der unbeschichteten Keramik, Kurve 81 bei
der faserbeschichteten Keramik (Schichtdicke zirka 80 Mikrometer)
und Kurve 82 bei der Keramik, deren Innentemperatur in
Kurve 72 dargestellt ist.
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Beide
Temperaturen („innen" und „außen") steigen mit steigender
Heizleistung an. Zwischen der Innentemperatur des Keramikkörpers ohne
Faserbeschichtung und den Innentemperaturen der faserbeschichteten
Keramiken ist kein signifikanter Unterschied zu erkennen. In der
Aussentemperatur hingegen sind deutliche Abweichungen festzustellen.
Die Außentemperatur
liegt beim Keramikkörper
mit Faserbeschichtung mit einfacher Dicke (Kurve 81) um zirka
100 Grad Celsius unterhalb des Wertes bei einem unbeschichteten
Keramikkörper.
Diese Temperaturdifferenz kann auf über 200 Grad Celsisus bei einer
Keramik mit einer Faserbeschichtung mit drei- bis vierfacher Dicke
gesteigert werden (Kurve 82). Übertragen auf ein reales mit
heißem
Abgas durchströmtes
Filter bedeutet dies, dass deutliche Wärmemengen von der auf dem Filtersubstrat
aufgebrachten Faserschicht aufgenommen werden. So kann der Temperatureinfluss
des heissen Abgases, das zuerst mit der Faserbeschichtung in Kontakt
tritt, auf das Substrat, also beispielsweise die aus Cordierit bestehende Stützstruktur,
deutlich minimiert werden. Durch die Faserbeschichtung wird das
Substrat vor zu hohen Temperaturen geschützt und die Lebensdauer erhöht.