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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Filtern von Fluid-Feststoff-Gemischen
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 sowie ein Filterelement gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 24.
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Der
Einsatzbereich der Erfindung erstreckt sich über das gesamte Gebiet der
Membranfiltration und deckt somit auch sowohl die Micro- als auch
Ultra- als auch Nanofiltration ab. Sogar im Bereich der Umkehrosmose
ist die Umsetzung der Erfindung möglich.
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Das
Grundprinzip der Filtration besteht darin, das zu filtrierende Fluid-Feststoff-Gemisch an einer Filterfläche vorbeizuführen, deren Öffnungen
bzw. Poren so auf das Fluid-Feststoff-Gemisch abgestimmt sind, dass
zumindest eine Komponente aus dem Gemisch die Filterfläche ungehindert
durchströmen
kann, während
die übrigen
Komponenten von der Filterfläche
zurückgehalten
werden. Triebkraft für die
Durchströmung
der Filterfläche
ist die Druckdifferenz zwischen dem Bereich vor der Filterfläche und dem
Bereich dahinter.
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Bei
der statischen Filtration wird das zu filtrierende Fluid-Feststoff-Gemisch
unter Druck in den Filterbereich vor der Filterfläche geführt, von
wo es infolge des Transmembrandrucks als Filtrat den Filter passiert.
Dabei sammeln sich größere Partikel
auf der Filterfläche
an und bilden einen Filterkuchen. Dieser Vorgang wird auch als Deckschichtbildung
oder Verblockung bezeichnet. Die Folge ist eine verminderte Filterleistung,
die zwar in einem gewissen Rahmen durch eine Erhöhung des Transmembrandrucks ausgeglichen
werden kann. Der maximal aufbringbare Druck ist allerdings von der
Art des zu filtrierenden Gemisches sowie der mechanischen Festigkeit
des Filters begrenzt.
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Sinkt
die Filterleistung infolge Deckschichtbildung unter einen bestimmten
Grenzwert, müssen statische
Filter in regelmäßigen Intervallen
durch Rückspülung und/oder
Säuberung
der Filterflächen von
Verblockungen befreit werden. Das wirkt sich infolge der Unterbrechung
des Filtrationsbetriebs nachteilig aus und treibt durch den damit
verbundenen Wartungsaufwand die Betriebskosten in die Höhe.
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Um
die Verblockungsneigung zu verringern, ist als Cross-Flow-Filtration
auch schon bekannt, auf der Druckseite eine Überströmung parallel zu den Filterflächen zu
erzeugen. Dabei wirken parallel zur Filterfläche gerichtete Scherkräfte, die
die an der Filterfläche
anhaftende Partikel ganz oder wenigstens teilweise loslösen. Der
Vorteil der Cross-Flow-Filtration liegt vor allem in den längeren Standzeiten
der Filterelemente. Als Nachteil erweisen sich jedoch die großen Volumina
des Fluid-Feststoff-Gemisches,
die zur Erzeugung der Überströmung im
Kreislauf gepumpt werden müssen
und so einen hohen Energiebedarf verursachen.
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Eine
Weiterentwicklung bekannter Filtersysteme stellt die dynamische
Filtration dar, bei der eine Überströmung der
Filterflächen
durch eine Bewegung des Filters gegenüber dem zu filtrierenden Gemisch
erzielt wird. Dies kann beispielsweise durch Rotation von Filterelementen
innerhalb des Filtergehäuses
erreicht werden. Dadurch ist es möglich, mit geringem Transmembrandruck
und geringer Pumpenleistung eine ausreichende starke Überströmung der
Filterflächen
zu schaffen um diese weitgehend frei von Verblockung zu halten.
Allerdings bedingt der rotierende Mechanismus eine aufwändige und
damit teure Konstruktion der Filtervorrichtung. Zudem stellen die
notwendigen und mit Druck beaufschlagten Dichtungen gegenüber bewegten
Maschinenteilen eine stets latente Schwachstelle im System dar.
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Aus
der
DE 199 146 74
A1 ist ein Filter bekannt, der ein um eine Längsachse
rotationssymmetrisches Gehäuse
in Form eines Zylinders oder Kegels besitzt. Ein koaxial mit der
Längsachse
verlaufendes Tauchrohr durchdringt den Deckel des Gehäuses und
endet mit ausreichendem Abstand vom Gehäuseboden, wobei der aus dem
Gehäuse
mündende
obere Teil als Überlaufdüse dient.
Das Tauchrohr ist umfangseitig von einem zylindrischen Filterelement
umgeben, in dessen Filtratraum das Filtrat aufgefangen und über einen
weiteren Auslauf aus dem Filter geführt wird.
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Die
Beschickung dieses Filters erfolgt im oberen Bereich tangential
zum Gehäuseumfang,
wodurch zwischen der Gehäusewandung
und dem Tauchrohr ein um die Längsachse
zirkulierender Primärwirbel
mit konstantem Drehsinn und einer nach unten gerichteten axialen
Bewegungskomponente entsteht. Im Bodenbereich des Gehäuses findet
eine Umkehrung der axialen Bewegungskomponente statt, so dass sich
im Tauchrohr ein nach oben strömender
Sekundärwirbel
mit gleichem Drehsinn bildet. Das Tauchrohr stellt somit eine räumliche
Trennung zwischen dem Primärwirbel
und dem Sekundärwirbel
dar, die eine Interaktion zwischen Primärwirbel und Sekundärwirbel
vollständig
unterbindet. Das das Tauchrohr umgebende Filterelement befindet
sich somit ausschließlich
im Wirkungsbereich des Primärwirbels
und wird ausschließlich
von außen nach
innen radial durchströmt.
Das aufkonzentrierte Gemisch wird über die Überlaufdüse aus dem Filtergehäuse abgezogen
und kann beispielsweise zur erneuten Filtration dem Einlauf zugeführt werden.
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Ziel
dieser konstruktiven Filterausbildung ist es, eine tangentiale Überströmung des
zylindrischen Filterelements mit hoher Geschwindigkeit zu erreichen
um den Prozess der Deckschichtbildung zu verlangsamen oder ganz
zu vermeiden. Der maßgebliche
Nachteil dieses Filters liegt in der Anordnung eines Tauchrohrs
zwischen äußerem und
innerem Wirbel. Dadurch entstehen zwei räumlich vollständig voneinander
getrennte Wirbelsysteme ohne jegliche gegenseitige Beeinflussung.
Solche Wirbelsysteme erweisen sich als sehr labil, mit dem Nachteil
eines stark schwankender Filterdurchsatzes. Zudem besitzt die an
der zylindrischen Filterfläche
anliegende laminate Überströmung ein
lediglich begrenztes Potential Verblockungen zu lösen, so
dass eine Deckschichtbildung zwar verzögert, aber nicht vollständig verhindert
werden kann.
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Vor
diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine
Vorrichtung zum Filtern von Fluid-Feststoff-Gemischen anzugeben,
die bei minimalen energetischem und betrieblichem Aufwand einer
Deckschichtbildung effizient entgegenwirkt. Weitere Aufgabe der
Erfindung ist es ein für
eine solche Vorrichtung geeignetes Filterelement zu entwickeln.
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Diese
Aufgaben werden durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und ein Filterelement mit den Merkmalen des Patentanspruchs 24
gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Der
Grundgedanke der Erfindung besteht darin, durch Schaffung eines
Primärwirbels
und Sekundärwirbels
in einem rotationssymmetrischen Gehäuse eine Zone hochturbulenter
Strömungsverhältnisse
zu schaffen und diese zur Vermeidung einer Deckschichtbildung auf
den Filterflächen
auszunutzen. Anders als bei dem vorstehend beschriebenen Filter,
bei dem ein Interferieren des Primärwirbels mit dem Sekundärwirbel
als nachteilig herausgestellt ist, setzt die Erfindung auf eine
Wechselwirkung zwischen dem äußeren Primärwirbel
und dem inneren Sekundärwirbel.
Diese Wechselwirkung wird ermöglicht
durch eine Filtereinheit, bei der ein Strömungsaustausch von einem Wirbel
zum anderen möglich ist.
Erfindungsgemäß findet
dieser Austausch in dem durch den gegenseitigen Abstand zwischen
den Filterelementen geschaffenem Raum statt.
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Durch
die sich bei einem erfindungsgemäßen Filter
einstellende ausgeprägte
Differenzgeschwindigkeit zwischen dem Primärwirbel und dem Sekundärwirbel
sowie deren entgegengesetzte axiale Bewegungsrichtungen wird im Übergangsbereich der
beiden Wirbel eine Zone extremer Turbulenzen geschaffen. In Kombination
mit der Anordnung der Filterflächen
in dieser Zone wird einer Deckschichtbildung effizient entgegenwirkt,
indem sich auf der Filterfläche
absetzende Partikel sofort wieder gelöst werden.
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Es
ist das Verdienst der Erfindung diese Zusammenhänge erkannt und die gewonnen
Erkenntnisse in der Erfindung zusammengeführt zu haben.
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Da
die Filterflächen
frei von Verblockungen gehalten werden, ergeben sich als erster
großer
Vorteil der Erfindung zunächst
die sehr hohen Filterstandzeiten. Diese gestatten dem Betreiber
erfindungsgemäßer Filtervorrichtung
einen reduzierten Wartungsaufwand und daher wirtschaftlicheren Filtrationsbetrieb.
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Da
die Filterflächen
frei von Verblockung bleiben, genügt ein geringerer Transmembrandruck zum
Betrieb eines erfindungsgemäßen Filters.
Das bringt den Vorteil, dass auch druckempfindliche Stoffe mit einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
filtriert werden können.
Zudem führt
ein geringerer Betriebsdruck zu einem geringeren Energieverbrauch.
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Ein
erfindungsgemäßer Filter
zeichnet sich durch eine allseits gleichmäßige Beaufschlagung der Filterflächen mit
dem Fluid-Feststoff-Gemisch aus. Dadurch wird ein Druckgefälle in Überströmrichtung der
Filterflächen
vermieden. Dies bewirkt einen konstant hohen Turbulenzgrad und gleich
bleibenden Transmembrandruck und damit auch gleichmäßig hohen
Filterdurchsatz über
die gesamte Filterfläche.
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Der
für den
Betrieb eines erfindungsgemäßen Filters
erforderliche Pumpendruck beschränkt sich
auf die Erzeugung eines Potentialwirbels im Filtergehäuse. Dieser
Druck ist gegenüber
der Cross-Flow-Filtration nur gering, so dass auch aufgrund dieser
Tatsache ein wirtschaftlicher Betrieb mit geringem Energiebedarf
möglich
ist.
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Die
konstruktive Ausbildung eines erfindungsgemäßen Filters kommt völlig ohne
bewegte Teile aus. Dadurch ergibt sich eine einfache Konstruktion,
die kostengünstig
herstellbar ist. Da druckfeste Abdichtungen gegenüber bewegten
Teilen entfallen, die erfahrungsgemäß häufig Ursache für Betriebsstörungen sind,
zeichnet sich ein erfindungsgemäßer Filter
durch eine erhöhte
Betriebssicherheit gegenüber
bekannten Filtervorrichtungen aus.
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Infolge
der vorherrschenden Wirbelströmungen
werden Teilchen mit einer höheren
Dichte als das Fluid bereits im Primärwirbel fliegkraftbedingt nach außen getragen,
wo sie an der Gehäusewand
nach unten absinken. Insofern findet bereits eine Abscheidung von
Partikeln statt, bevor diese zur Filterfläche gelangen, wo sie unter
Umständen
zur Deckschichtbildung beitragen könnten. Leichtere Partikelteilchen können dagegen
in den Sekundärwirbel
gelangen, wo sie zum Teil durch Fliegkrafteinwirkung radial nach
außen
entlang der Filterflächen
getrieben werden. Dabei kollidieren sie mit Partikeln auf den Filterflächen und
lösen diese,
was sich unterstützend
auf die Vermeidung einer Deckschichtbildung auswirkt.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung sieht ringscheibenförmige Filterelemente vor, die
in axialem Abstand koaxial und planparallel im Filtergehäuse mit
radialem Abstand zur Gehäusewandung
angeordnet sind. Dadurch ergeben sich durch die Filtereinheit lediglich
geringe Störungen
des Wirbelsystems bei einer maximal möglichen Wechselwirkung zwischen
dem Primärwirbel
und Sekundärwirbel.
Zudem wird durch ringscheibenförmige
Filterelemente eine verhältnismäßig große Filterfläche in der
turbulenten Zone bereitgestellt und somit der erfindungsgemäße Effekt
optimal genutzt.
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Es
hat sich gezeigt, dass ein stabiles Wirbelsystem mit ausgeprägter Turbulenzzone
erreicht wird mit Filterelementen mit einem Verhältnis von Scheibenradius zum
Radius der zentralen Öffnung
in einem Bereich zwischen 2 : 1 bis 5 : 1. Dabei kann der axiale
Abstand der Filterelemente untereinander zwischen 2 mm und 5 mm
liegen. Eine Filtereinheit besitzt vorzugsweise zwischen 30 und
50 solcher ringscheibenförmigen
Filterelementen. Zur Stabilisierung des Wirbelsystems können ferner
im Einlauf und/oder in der Überlauf-
und/oder Unterlaufdüse eine
Regelventil zur Steuerung der Druckverhältnisse in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
vorgesehen sein.
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Das
Filtergehäuse
besitzt bevorzugterweise die Gestalt eines einfach herstellbaren
Hohlzylinders. Ebenso denkbar ist eine Ausgestaltung in Form eines Hohlkegels,
der sich in Richtung des Bodens verjüngt. Auf diese Weise kann erreicht
werden, dass die nach unten hin infolge des Filtratabzugs abnehmende
Gemischmenge mit konstanter Umfangsgeschwindigkeit im Primärwirbel
strömt.
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Ferner
ist eine Weiterbildung der Erfindung bevorzugt, bei der zumindest
der Boden des Gehäuses
hohlkegelförmig
ausgebildet ist um einen Sammelraum für die am Gehäuseumfang
nach unten absinkenden Feststoffpartikel zu bilden. Vorteilhafterweise
besitzt das Gehäuse
im Bodenbereich einen Feststoffabzug um die dort angesammelten Feststoffpartikel
zyklisch oder kontinuierlich aus dem Filter abzuziehen.
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Im
Bereich des Bodens des Gehäuses
können
zudem Strömungsleitflächen angeordnet
sein um einerseits die Ausbildung des Sekundärwirbels zu begünstigen.
Zum anderen kann dadurch erreicht werden, dass sich am Boden befindliche
Feststoffpartikel nicht infolge der vorhandenen Strömungsverhältnisse
aufwirbeln und eine Deckschichtbildung fördern.
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Am
Ende des Sekundärwirbels
ist vorzugsweise eine Überlaufdüse angeordnet,
die einen Abzug des aufkonzentrierten Fluid-Feststoff-Gemisches ermöglicht.
Es erweist sich als vorteilhaft, die Überlaufdüse in axialer Richtung verstellbar
auszubilden, um eine direkte Strömung
vom Einlauf in die Überlaufdüse zu verhindern.
Aus diesem Grund wird bevorzugt, die Überlaufdüse in Form eines Tauchrohres zumindest
bis zum obersten ringscheibenförmigen Filterelement
zu führen.
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Von
besonderem Vorteil ist es dabei, wenn das aufkonzentrierte Fluid-Feststoff-Gemisch nach Verlassen
des Filtergehäuses
in den Einlauf zurückgeführt wird.
Auf diese Weise muss lediglich eine der Filtratmenge entsprechende
Menge an Fluid-Feststoff-Gemisch
zusätzlich
ins Filtergehäuse
geleitet werden, wodurch die zu pumpenden Volumina minimiert werden.
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Ein
erfindungsgemäßes Filterelement
zeichnet sich durch seine flächige
Gestalt mit zentraler Öffnung
aus. Dadurch ist es möglich
ein Filterelement mit seiner Oberfläche beinahe planparallel zum
Primär-
und Sekundärwirbel
anzuordnen mit dem Vorteil die Wirbelströmung kaum zu stören. Die
im wesentlichen zweidimensionale Gestalt des Filterelements ermöglicht ferner
die Bereitstellung verhältnismäßig großer Filterflächen auf
dessen Ober- und/oder Unterseite. Durch die Möglichkeit erfindungsgemäße Filterelemente
aufgrund ihrer Form mit engem Abstand planparallel zusammenfügen zu können entsteht
ein kompaktes, höchst
leistungsfähiges
und strömungsgünstiges
Filterpaket.
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Die Öffnungen
im Bereich der Filterflächen zum
Abzug des Filtrats sind in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung
so angeordnet, dass für
das sich Filtratraum ansammelnde Filtrat überall möglichst kurze Wege zu den Öffnungen
ergeben. So findet eine gleichmäßige Beaufschlagung
aller Filtratkanäle statt.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform
mit drei Öffnungen,
die gleichzeitig zur Aufnahme der stabförmigen Halter zum Zusammenspannen der
Filterelemente zu einem Filterpaket dienen. Dies ermöglicht eine
spannungsfreie Befestigung der einzelnen Filterelemente innerhalb
eines Filterpakets.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Ohne
sich in darauf einzuschränken
betrifft das Ausführungsbeispiel
die Filtration von Flüssigkeiten
aus denen beispielsweise Bakterien entfernt werden sollen.
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Es
zeigen
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1 einen
Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung entlang der
in 2 dargestellten Linie I-I,
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2 einen
Horizontalschnitt durch die in 1 und 4 dargestellte
Vorrichtung entlang der dortigen Linie II-II,
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3 eine
Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Filterelement
und
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4 einen
Vertikalschnitt durch eine weitere Ausführungsform der Erfindung.
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Aus
den 1 und 2 ist der genauere Aufbau einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
ersichtlich. Man sieht eine Achse 1, um die ein Gehäuse 2 rotationssymmetrisch
angeordnet ist. Das Gehäuse 2 setzt
sich im wesentlichen aus einem oberen zylindrischen Abschnitt 3 und
einem unteren kegelförmigen
Abschnitt 4 zusammen. Der zylindrische Abschnitt 3 ist
oben mittels eines Deckels 5 verschlossen, der im Bereich
der Achse 1 eine konzentrische Öffnung 6 besitzt.
Die Öffnung 6 dient
zur Durchführung
eines zylindrischen Tauchrohres 7, das die Funktion einer Überlaufdüse hat.
Durch geeignete Mittel, beispielsweise einem Gewinde, ist das Tauchrohr 7 in
axialer Richtung gegenüber
dem Deckel 5 verstellbar angeordnet. Der Abschnitt 4 des Gehäuses 2 verjüngt sich
nach unten kegelförmig und
besitzt in seinem Tiefpunkt einen rohrförmigen Feststoffabzug 8,
in den ein Regulierorgan 9 integriert ist.
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Unterhalb
des Deckels 5 sieht man einen Einlauf 10, über den
die Beschickung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit dem Fluid-Feststoff-Gemisch 11 erfolgt.
Der Einlauf 10 mündet
tangential in den zylindrischen Gehäuseabschnitt 3 ein.
Der zylindrische Gehäuseabschnitt 3 dient
zur Aufnahme eine Filtereinheit 12, die im wesentlichen
eine Vielzahl ringscheibenförmiger
Filterelemente 13 umfasst, wie sie in 3 näher dargestellt
ist.
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Die
Filterelemente 13 bestehen im wesentlichen aus einer doppelwandig
ausgebildeten Ringscheibe, die im Inneren einen Filtratraum 16 beherbergt.
Zumindest eine Seite, bevorzugterweise sowohl die Ober- als auch
Unterseite der Filterelemente 13 sind permeabel und bilden
somit Filterflächen 14 aus.
Im Zentrum der Filterelemente 13 sieht man eine zentrale
kreisförmige Öffnung 15.
Dadurch weist jedes ringscheibenförmige Filterelement 13 einen äußeren Rand 17 und
einen inneren Rand 18 auf, welche den Filtratraum 16 in
radialer Richtung abdichten und begrenzen. Ferner sind in 3 drei
exzentrisch in den Filterflächen 14 angeordnete Öffnungen 19 dargestellt,
welche das Filterelement 13 durchdringen und zu deren Rand
hin der Filtratraum 16 offen ist.
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Eine
Vielzahl solcher Filterelemente 13 ist zu einem Filterpaket
zusammengefasst und in das Gehäuse 2 eingesetzt.
Dabei nehmen die Filterelemente 13 eine koaxial zur Achse 1 liegende
Position ein, bei der sie unter Einhaltung eines radialen Abstandes zur
Innenwandung des Gehäuses 2 planparallel
und mit axialem gegenseitigem Abstand übereinander liegen. Die Fixierung
der Filterelemente 13 im Gehäuse 2 in dieser Position
geschieht über
stabförmige
Halter 20, die sich innerhalb der exzentrischen Öffnungen 19 durch
alle Filterelemente 13 bis über den Deckel 5 des
Gehäuses 2 hinaus
erstrecken.
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Der
radiale Wandabstand der Filterelemente 13 zum Gehäuse 2 ist
unter anderem vom Durchmesser der Filterelemente 13 und
dem Volumendurchsatz der Vorrichtung abhängig. Durch geeignete Wahl
des radialen Wandabstandes kann eine laminare Fluidströmung im
umfangsäußeren Bereich
des Primärwirbels
erreicht werden mit dem Vorteil lediglich geringer Druckverluste.
Ohne sich darauf einzuschränken
hat sich im Betrieb einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ein radialer
Abstand im Bereich von 10 bis 30 mm, vorzugsweise etwa 20 mm bewährt.
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Zwischen
den einzelnen Filterelementen 13 sowie dem obersten Filterelement 13 und
dem Deckel 5 sind die exzentrischen Öffnungen 19 umlaufende
Abstandshalter 21 zwischengeschaltet, die gleichzeitig
eine abdichtende Funktion gegenüber den
Filterelementen 13 ausüben.
Auf diese Weise entstehen im Bereich der exzentrischen Öffnungen 19 mit
der Achse 1 achsparallele Filtratkanäle 22, gebildet von
den Abstandshaltern 21 und den Öffnungen 19 in den
Filterelementen 13. Die Filtratkanäle 22 münden im
Bereich des Deckels 5 aus dem Gehäuse 2 und leiten das
Filtrat (Pfeil 23) in einen nicht weiter dargestellten
Sammelbehälter.
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Ferner
ist aus 1 ersichtlich, dass das Tauchrohr 7 so
weit in das Gehäuse 2 eingeschoben ist,
dass das untere Ende des Tauchrohrs 7 mit der Oberseite
des obersten Filterelements 13 bündig abschließt. Dadurch
kann das Fluid-Feststoff-Gemisch 11 nicht
direkt vom Einlauf 10 in die vom Tauchrohr 7 gebildete
Oberlaufdüse
gelangen.
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Die
Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erklärt
sich wie folgt. Über
den Einlauf 10 wird das Gehäuse 2 mit ausreichendem
Druck mit einem Fluid-Feststoff-Gemisch 11 beaufschlagt.
Durch die tangentiale Anordnung des Einlaufs 10 wird dabei im
umfangsnahen Bereich des Gehäuses 2 eine
zirkulierende Strömung
initiiert, die im weiteren als Primärwirbel 24 bezeichnet
wird. Der Primärwirbel 24 besitzt
somit eine tangentiale Bewegungskomponente, die infolge der kontinuierlichen
Beschickung durch den Einlauf 10 von einer axial nach unten
gerichteten Bewegungskomponente überlagert
ist.
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Im
bodennahen Bereich des Gehäuses 2 findet
eine Umkehrung der vertikalen Bewegungskomponente bei gleichbleibendem
Drehsinn statt, und es bildet sich im Kernbereich um die Achse 1 ein
Sekundärwirbel 25,
der in dem von den zentrischen Öffnungen 15 der
Filterelemente 13 geschaffenen Raum axial nach oben im
Gehäuse 2 steigt
und diese schließlich
durch die Überlaufdüse in Form
des Tauchrohrs 7 als aufkonzentriertes Fluid-Feststoff-Gemisch 26 verlässt.
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Beide
Wirbel 24 und 25 stellen einen Potentialwirbel
dar, so dass die tangentiale Strömungsgeschwindigkeit
mit abnehmenden Abstand zur Achse 1, also in Richtung der
Filterflächen 14,
zunimmt.
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Schwerere
im Fluid-Feststoff-Gemisch 11 enthaltene Partikel werden
infolge der im Primärwirbel 24 vorherrschenden
Zentrifugalkräfte
radial nach außen
getragen, wo sie an der Innenwandung des Gehäuses 2 langsam nach
unten absinken und in den kegelförmigen
Gehäuseabschnitt 4 gelangen. Über den
Feststoffabzug 8 werden diese Feststoffpartikel kontinuierlich
oder zyklisch aus der erfindungsgemäßen Vorrichtung entfernt. Leichtere
Partikelteilchen können
in den Sekundärwirbel 25 gelangen,
mit dem sie das Gehäuse 2 über das
Tauchrohr 7 wieder verlassen. Ein Teil dieser Partikel
wird aber infolge der im Sekundärwirbel 25 vorherrschenden Zentrifugalkräfte in dem
Hohlraum zwischen den einzelnen Filterelementen 13 nach
außen
getragen und gelangt dabei in den Bereich des Primärwirbels 24. Die
damit einhergehende radiale Beschleunigung der Partikel genügt, damit
auch diese bis zu Innenwandung des Gehäuses 2 gelangen, wo
sie schwerkraftbedingt nach unten in den Feststoffabzug 8 sinken.
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Infolge
des Drucks, mit dem das Fluid-Feststoff-Gemisch 11 in das
Gehäuse 2 eingeleitet
wird, entsteht ein Druckgefälle
gegenüber
den Filtraträumen 16 der
Filterelemente 13. Dieses Druckgefälle, auch als Transmembrandruck
bezeichnet, bewirkt ein Eindringen des Filtrats 23 über die
Filterflächen 14 in
den Filtratraum 16, wo es über die Filtratkanäle 22 aus
dem Gehäuse 2 geführt wird.
Der damit einhergehenden Neigung zur Deckschichtbildung auf den
Filterflächen 14 wird
durch die hochturbulenten Strömungsverhältnisse
im Übergangsbereich
zwischen dem Primärwirbel 24 und
dem Sekundärwirbel 25 entgegengewirkt.
Die dabei auftretenden Scherkräfte
lösen Partikel
von den Filterflächen 14.
Unterstützt
wird dieser Effekt von den im Sekundärwirbel 25 mitgeführten Feststoffpartikel,
die wie oben beschrieben fliehkraftbedingt radial nach außen getragen
werden.
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4 zeigt
eine Weiterbildung der in den 1 bis 3 beschriebenen
Erfindung. Aus diesem Grund werden für gleiche Merkmale gleiche
Bezugszeichen verwendet und, es wird um Wiederholungen zu vermeiden,
auf das dort Gesagte verwiesen.
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Im
Unterschied zu den in den 1 bis 3 dargestellten
Ausführungsformen
der Erfindungen weist die Weiterbildung gemäß 4 eine Rückführung des
aufkonzentrierten Fluid-Feststoff-Gemisches 26 aus der Überlaufdüse in den
Einlauf 10 vor. Zu diesem Zweck ist das Tauchrohr 7 über eine
Leitung 27 mit dem Einlauf 10 verbunden. Eine
in diesen Kreislauf zwischengeschaltete Pumpe 28 sorgt
für den
notwendigen Druck zur Beschickung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Zum
Ausgleich des Verlustes an dem Fluid-Feststoff-Gemisch 11 durch
die Menge des abgezogenen Filtrats 23 ist eine weitere
Leitung 29 an die Leitung 27 angeschlossen, über die
neues, zu filtrierendes Fluid-Feststoff-Gemisch 11 von
der Pumpe 30 in den Kreislauf und damit den Einlauf 10 gepumpt wird.
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- 1
- Achse
- 2
- Gehäuse
- 3
- Zylindrischer
Abschnitt
- 4
- Kegelförmiger Abschnitt
- 5
- Deckel
- 6
- Öffnung im
Deckel
- 7
- Tauchrohr
- 8
- Feststoffabzug
- 9
- Regulierorgan
- 10
- Einlauf
- 11
- Fluid-Feststoff-Gemisch
- 12
- Filtereinheit
- 13
- Filterelement
- 14
- Filterfläche
- 15
- Zentrale Öffnung in
Filterelement
- 16
- Filtratraum
- 17
- Äußerer Rand
Filterelement
- 18
- Innere
Rand Filterelement
- 19
- Exzentrische Öffnung Filterelement
- 20
- Stabförmiger Halter
- 21
- Abstandshalter
- 22
- Filtratkanal
- 23
- Filtrat
- 24
- Primärwirbel
- 25
- Sekundärwirbel
- 26
- Aufkonzentriertes
Fluid-Feststoff-Gemisch
- 27
- Leitung
- 28
- Pumpe
- 29
- Leitung
- 30
- Pumpe