DE102005027486A1 - Rotationssymmetrisches Bauteil - Google Patents
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Abstract
Description
- Anwendungsgebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein gegen axiales Verschieben gesichertes, spanlos geformtes dünnwandiges rotationssymmetrisches Bauteil, das von einer Aufnahmebohrung eines Gehäuses aufgenommen ist. Derartige Bauteile sind beispielsweise Innen- oder Außenringe von Wälzlagern, Gleitlagern oder Freiläufen.
- Hintergrund der Erfindung
- Derartige als Hülsenlager ausgebildete Bauteile, die spanlos hergestellte gehärtete, aber nicht geschliffene Außenringe aufweisen, sind bereits seit langem vorbekannt. Ein solch gattungsgemäßes Lager ist beispielsweise in dem Fachbuch Albert/Köttrich „Wälzlager", Springer-Verlag Wien, New York, 1987, auf Seite 29, beschrieben. Derart gattungsgemäß ausgebildete Hülsenlager müssen nun durch aufwändige Maßnahmen in einer Aufnahmebohrung eines Gehäuses fixiert werden.
- Da, wie der Fachmann weiß, solche Hülsenlager erst durch Festsitz in der Gehäusebohrung ihre endgültige runde Form erhalten, werden sie in der Regel mit Überdeckung in die Gehäusebohrung eingepresst. Hierbei besteht die Gefahr, dass bei zu geringer Überdeckung der erforderliche Festsitz nicht erreicht wird, d. h., die Hülsenlager wandern in axialer Richtung aus der Gehäusebohrung heraus. Ist im Gegensatz die Überdeckung zu groß gewählt, besteht die Gefahr, dass das Hülsenlager beim Einpressen in die Aufnahmebohrung deren Form verändert, so dass die erforderliche Rundheit nicht gegeben ist. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn das Hülsenlager in eine weiche Umgebungskonstruktion, beispielsweise in ein Gehäuse aus Aluminium, eingesetzt wird.
- Um ein Herauswandern des äußeren Lagerringes aus der Gehäusebohrung zu verhindern, ist es ebenfalls bekannt, den äußeren Lagerring mit einer umlaufenden Rändelung zu versehen. Dies hat den Nachteil, dass zur Erstellung der Rändelung ein zusätzlicher aufwändiger Arbeitsgang erforderlich ist und dass durch die Rändelung eine ungleichmäßige Wanddicke, und damit ein nicht definierter Hüllkreis realisiert ist, der sich wiederum auf die zu erzielende Rundheit negativ auswirkt.
- In der
DE 42 38 147 C2 ist schließlich eine Lagernadelbaueinheit beschrieben, deren Außenhülse am Außenumfang federnde Rastzungen aufweist, die zum Festkrallen in der Aufnahmebohrung dienen sollen. Einerseits bedingen derartig federnd ausgebildete Rastzungen einen erhöhten Fertigungsaufwand durch Ausstanzen und durch Biegen und andererseits besteht die Gefahr, dass diese beim Einpressen bzw. bei Auftreten einer hohen axialen Belastung abscheren. - Zusammenfassung der Erfindung
- Ausgehend von den Nachteilen des bekanntes Standes der Technik liegt daher der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, für gattungsgemäß ausgebildete Bauteile eine axiale Verschiebesicherung zu entwickeln, die einerseits sehr wirkungsvoll und andererseits auch kostengünstig herstellbar ist.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe nach dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 in Verbindung mit dessen Oberbegriff dadurch gelöst, dass wenigstens an einer Umfangsstelle des Bauteils eine radial hervorstehende Haltenase derart angeformt ist, dass ein nicht unterbrochener Materialzusammenhang zwischen der Haltenase und dem Bauteil realisiert ist, wobei die Haltenase in eine zugehörige Ausnehmung im Gehäuse elastisch einschnappbar ist.
- Ein Vorteil der erfindungsgemäß ausgebildeten Haltenasen besteht darin, dass sich diese durch einen zusätzlichen Prägevorgang am äußeren Lagerring in einfacher Weise anbringen lassen. Durch den nicht unterbrochenen Materialzusammenhang zwischen äußerem Lagerring und Haltenasen ist sichergestellt, dass deren Bruch, insbesondere bei hoher Axialbelastung, ausgeschlossen ist. Es ist auch von Vorteil, dass Haltenasen und Aufnahmebohrung in ihren Größenverhältnissen so abgestimmt sind, dass diese beim Einpressen in die Aufnahmebohrung sich im elastischen Bereich verformen, das bedeutet, dass die Haltenasen nach dem Erreichen der in der Anschlusskonstruktion eingebrachten Ausnehmung wieder auffedern.
- Weitere vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
- So ist nach Anspruch 2 vorgesehen, dass die Haltenase in Montagerichtung einen abfallenden Verlauf aufweist. Dadurch ist sichergestellt, dass beim Einschieben des Hülsenlagers in die Aufnahmebohrung das elastische Einfedern der Haltenasen allmählich erfolgen kann.
- Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung gemäß Anspruch 3 ist vorgesehen, dass neben der Haltenase beidseitig in Umfangsrichtung durchgehende Freistanzungen angeordnet sind. Diese Freistanzungen sind insbesondere dann erforderlich, wenn relativ dickes Bandmaterial zur Herstellung des Bauteils verwendet wird. Die Freistanzungen sorgen dafür, dass die erforderliche Elastizität der Haltenasen durch die Veränderung der Federkennlinie des Bauteils gewährleistet ist.
- Schließlich ist nach den Ansprüchen 4 und 5 vorgesehen, dass entweder die Haltenase außerhalb des Laufbahnbereichs der Lagernadeln angeordnet ist oder dass die Haltenase im Laufbahnbereich, aber außerhalb der Lastzone angeordnet ist, wobei das Bauteil ein äußerer Lagerring eines Hülsenlagers ist, auf dessen Laufbahn Lagernadeln abwälzen.
- Durch beide Maßnahmen wird der Laufbahnbereich der Wälzkörper nicht beeinträchtigt, so dass ein besonders ausgeglichener und ruhiger Lauf der Lageranordnung gewährleistet ist.
- Die Erfindung wird an nachstehenden Ausführungsbeispielen näher erläutert.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäß ausgebildeten Hülsenlagers, -
2 eine Draufsicht auf das Hülsenlager, teilweise geschnitten, -
3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in2 , -
4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in3 , -
5 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäß ausgebildetes Hülsenlager, teilweise geschnitten und -
6 einen Querschnitt des in ein Gehäuse eingeschobenen Hülsenlagers. - Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
- Das in den
1 bis4 dargestellte Hülsenlager besteht aus dem spanlos geformten äußeren Lagerring1 , der an beiden Enden mit den radial nach innen gerichteten Borden2 und3 versehen ist. Dieser nimmt den aus Käfig4 und Lagernadeln5 gebildeten Nadelkranz auf, wobei die Laufbahnen der Lagernadeln5 einerseits durch die innere Mantelfläche des äußeren Lagerringes1 und andererseits durch eine nicht dargestellte Welle gebildet sind. Zum Hülsenlager gehört weiter der Dichtring6 , der linksseitig durch den Bord3 und rechtsseitig durch den Käfig4 begrenzt ist. Auf diese Weise ist eine unverlierbare aus dem äußeren Lagerring1 , Nadelkranz und Dichtring6 bestehende Hülsenlagerbaueinheit geschaffen. - Wie die genannten Figuren weiter zeigen, ist der spanlos geformte äußere Lagerring
1 wenigstens an einer Umfangsstelle mit einer Haltenase7 versehen, die in radialer Richtung nach außen vorsteht und im Längsschnitt gesehen dachartig in Montagerichtung abfallend ausgebildet ist. Diese Haltenase7 wird durch einen Prägevorgang derart hergestellt, dass zwischen ihr und dem äußeren Lagerring1 ein nicht unterbrochener Materialzusammenhang besteht. Mit anderen Worten, durch den Prägevorgang wird eine bleibende Materialverschiebung im plastischen Bereich derart realisiert, dass der radial vorstehenden Haltenase7 ein radial innenliegender Hohlraum8 zugeordnet ist, dessen Volumen gleich dem der Haltenase7 ist. Die2 und3 lassen weiter erkennen, dass die Haltenase7 außerhalb des Laufbahnbereiches der Lagernadeln5 angeordnet ist. - Das in der
5 dargestellte Hülsenlager unterscheidet sich von dem vorstehend beschriebenen einerseits dadurch, dass die Haltenase7 im Laufbahnbereich angeordnet ist. Dabei wird man zweckmäßigerweise so vorgehen, dass beim Einbau des Hülsenlagers die Haltenase7 nicht im Lastbereich angeordnet ist. Das in5 gezeigte Hülsenlager weist darüber hinaus noch in Umfangsrichtung von der Haltenase7 beidseitig beabstandete Freistanzungen9 auf. Diese sind durchgängig und beeinflussen durch die Materialschwächung die Federkennlinie des äußeren Lagerringes1 , so dass das elastische Einfedern der Haltenase7 in die Aufnahmebohrung11 des Gehäuses10 erleichtert ist. - In
6 ist schließlich das in der Aufnahmebohrung11 des Gehäuses10 angeordnete Hülsenlager gezeigt, wobei die Montagerichtung durch den eingezeichneten Pfeil gegeben ist. Zunächst wird der äußere Lagerring1 einschließlich Nadelkranz beginnend mit seinem Bord2 in die Aufnahmebohrung11 eingeführt. Dies erfolgt bereits mit Überdeckung, das bedeutet, der äußere Durchmesser des äußeren Lagerringes1 ist geringfügig größer als der Durchmesser der Aufnahmebohrung11 . Auf diese Weise ist sichergestellt, dass das Hülsenlager durch das Ein pressen in die Aufnahmebohrung11 seine endgültige runde Form einnimmt. Dies verlangt wiederum, dass an die Aufnahmebohrung11 des Gehäuses10 hinsichtlich Rundheit hohe Anforderungen gestellt sind. Wie6 weiter erkennen lässt, wird nach Erreichen der Aufnahmebohrung11 die dachartig ausgestaltete Haltenase7 im elastischen Bereich solange zusammengepresst, bis sie die Ausnehmung12 im Gehäuse10 erreicht. Hat sie diese linksseitig vollständig passiert, so wird die Haltenase7 radial wieder auffedern, so dass auch bei starken axialen Verschiebekräften ein Herauswandern des Hülsenlagers aus der Aufnahmebohrung11 durch Anlage der Haltenase7 an der Seitenwandung der Ausnehmung12 verhindert ist. -
- 1
- äußerer Lagerring
- 2
- Bord
- 3
- Bord
- 4
- Käfig
- 5
- Lagernadel
- 6
- Dichtring
- 7
- Haltenase
- 8
- Hohlraum
- 9
- Freistanzung
- 10
- Gehäuse
- 11
- Aufnahmebohrung
- 12
- Ausnehmung
Claims (5)
- Gegen axiales Verschieben gesichertes, spanlos geformtes dünnwandiges rotationssymmetrisches Bauteil, das von einer Aufnahmebohrung (
11 ) eines Gehäuses (10 ) aufgenommen ist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens an einer Umfangsstelle des Bauteils eine radial hervorstehende Haltenase (7 ) derart angeformt ist, dass ein nicht unterbrochener Materialzusammenhang zwischen der Haltenase (7 ) und dem Bauteil realisiert ist, wobei die Haltenase (7 ) in eine zugehörige Ausnehmung (12 ) im Gehäuse (10 ) elastisch einschnappbar ist. - Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltenase (
7 ) in Montagerichtung einen dachartig abfallenden Verlauf aufweist. - Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass neben der Haltenase (
7 ) beidseitig in Umfangsrichtung durchgehende Freistanzungen (9 ) angeordnet sind. - Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es ein äußerer Lagerring (
1 ) eines Hülsenlagers ist, auf dessen Laufbahn Lagernadeln (5 ) abwälzen, wobei die Haltenase (7 ) außerhalb des Laufbahnbereichs der Lagernadeln (5 ) angeordnet ist. - Bauteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltenase (
7 ) im Laufbahnbereich der Lagernadeln (5 ), aber außerhalb der Lastzone angeordnet ist.
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