-
Die
Erfindung betrifft ein in seiner Mittenfrequenz abstimmbares SAW
Bauelement, insbesondere ein SAW Filter oder einen mit einem SAW
Bauelement arbeitenden Sensor.
-
SAW-Bauelemente
(Oberflächenwellenbauelemente)
können
vielfältig
z. B. als HF-Filter, Verzögerungsleitungen,
Resonatoren, Sensoren oder als ID-Tags eingesetzt werden. Größte Bedeutung
haben diese Bauelemente insbesondere als Filter in drahtlosen Kommunikationssystemen.
Diese Systeme arbeiten weltweit mit regional unterschiedlichen Übertragungsnormen,
die sich unter anderem durch unterschiedliche Frequenzlagen für die Sende-
und Empfangsbänder
sowie durch unterschiedliche Bandbreiten auszeichnen. Auch innerhalb
einzelner Regionen werden unterschiedliche Systeme in unterschiedlichen
Frequenzbändern
parallel betrieben. Da somit die Einsatzmöglichkeit eines nur einer Norm gehorchenden
Telekommunikationsendgerät
begrenzt ist, sind solche Endgeräte
wünschenswert,
die mehr als einer Norm gehorchen. Dafür existieren bereits heute
Multi-Band-Endgeräte,
beziehungsweise kombinierte Multi-Band/Multi-Mode-Endgeräte. Diese
weisen dazu in der Regel für
jedes Frequenzband ein eigenes Filter auf und können auf diese Weise zwischen
unterschiedlichen Sende- und Empfangssystemen hin und her schalten.
Aufgrund der Vielzahl der dafür
erforderlichen Filter und weiterer erforderlicher Komponenten werden
diese Endgeräte
jedoch wesentlich teurer und schwerer als zuvor und laufen außerdem dem
Trend der zunehmenden Miniaturisierung der mobilen Endgeräte entgegen.
-
Es
wurde bereits vorgeschlagen, für
ein Multi-Band/Multi-Mode-Endgerät schaltbare
Filter zu verwenden, die zwischen unterschiedlichen Arbeitsfrequenzen
umschalten können,
um damit unterschiedliche Frequenzbänder mit einem einzelnen Fil ter
abzudecken. Für
Filter in SAW-Technik ist es dazu bekannt, auf einem Substrat unterschiedliche
Filterelemente oder unterschiedliche Elektrodensätze aufzubringen, zwischen
denen umgeschaltet werden kann. Aber hier sind die stets mit elektrischen
Verlusten behafteten Schalter und die zusätzliche Chipfläche für die weiteren
Elektrodensätze,
die diese Technik benötigt,
von Nachteil. Außerdem
ist es auf diese Weise nur möglich,
zwischen konkret vorgegebenen Schaltzuständen auszuwählen, beziehungsweise zu schalten.
-
Weiterhin
wurde bereits vorgeschlagen, analog durchstimmbare (tunable) Filter
zu schaffen, um damit ein Filter für unterschiedliche Frequenzen
auszulegen. Herkömmliche
SAW-Filter sind jedoch für ihre
Frequenzstabilität
bekannt und daher nicht oder nur in sehr engen Grenzen abstimmbar.
Zur Abstimmung ist es bekannt, parallel zum Filter eine variable Kapazität zu schalten,
ein variables ferroelektrisches Material zu verwenden, ein Material
mit variablen Elastizitäten
(GDE-Material),
eine in ihrer Leitfähigkeit
variable Schicht einzusetzen oder variable Lasten auf einzelne Filterelemente
zu geben. Die damit erreichbare durchstimmbare Bandbreite, also
der maximal variierbare Frequenzbereich für solche Filter ist aber eher
gering und nicht dazu ausreichend, ein SAW-Filter durch Frequenzabstimmung
in unterschiedlichen Frequenzbändern
betreiben zu können.
-
In
der
US 5,959,388 ist
ein SAW-Bauelement beschrieben, welches mit einem Magnetfeld abstimmbar
ist. Dazu ist auf einem magnetostriktivem Material eine piezoelektrische
Schicht aufgebracht, auf der das SAW-Bauelement realisiert ist.
Unter dem Einfluss eines äußeren Magnetfeldes
wird in der magnetostriktiven Schicht eine mechanische Verspannung
generiert, die zu einer Veränderung
der Geschwindigkeit der Oberflächenwelle
führt.
Auf diese Weise lässt
sich die Frequenz des SAW-Bauelements
verschieben. Da das Magnetfeld mit einer Spule erzeugt wird, stellt
dies eine aufwendige und nur schwer steuerbare Konstruktion dar,
die vor allem wegen der energetischen Verluste für mobile Endgeräte nicht
geeignet ist.
-
In
der
DE 102 08 169
A1 ist eine Lösung
zur Frequenzabstimmung beschrieben, bei der mittels zweier Steuerelektroden
die Permeabilität
eines hybriden Permeabilitätselementes
beeinflusst wird. Das hybride Permeabilitätselement besteht dabei zumindest
aus einem Verbund einer piezoelektrischen Steuerschicht und einer
magnetostriktiven Schicht. Dabei werden die elastischen Eigenschaften
der magnetosensitiven Schicht beeinflusst und so auch die Ausbreitungsgeschwindigkeit
der akustischen Welle in diesem Material.
-
Aus
der
DE 102 25 201
A1 ist ein abstimmbares Filter bekannt, bei dem an eine
piezoelektrische Schicht – die
Abstimmschicht – eine
Steuerspannung angelegt wird, die eine steuerbare mechanische Verspannung
erzeugt und auf eine anliegende dünne GDE-Schicht überträgt. Diese
steht in engem mechanischem Kontakt zu einer piezoelektrischen Anregungsschicht,
auf der Elektrodenstrukturen realisiert sind, die Bauelementstrukturen
darstellen. Durch die mechanischen Verspannungen werden die elastischen
Eigenschaften in der GDE-Schicht (Giant Delta E) bestimmt, und auf
die Anregungsschicht übertragen.
-
Nachteilig
an den zuletzt genannten Ausführungen
ist, dass beim Abstimmen der Filter Materialeigenschaften in genau
definierter Weise geändert werden
müssen.
Dies erfordert eine hohe reproduzierbare Qualität bei der Herstellung solcher
Materialschichten, was bislang nur schwierig zu erreichen ist.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein weiteres abstimmbares und
in seinen Eigenschaften gezielt veränderbares Bauelemente anzugeben.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Bauelement mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestal tungen
der Erfindung sowie ein Verfahren zur Frequenzabstimmung gehen aus
weiteren Ansprüchen
hervor.
-
Die
Erfindung gibt ein Bauelement mit einem Substrat an, das eine piezoelektrische
Schicht und eine elektrisch leitfähige Struktur zur Erzeugung,
Leitung oder Reflexion von akustischen Wellen in der piezoelektrischen
Schicht aufweist, bei dem die relative geometrische Anordnung der
elektrisch leitfähigen Struktur
gegenüber
der piezoelektrischen Schicht veränderbar ist. Somit können Bauelement-Eigenschaften
gezielt erstmals über Änderung
der Bauelementgeometrie variiert bzw. eingestellt werden und nicht
wie bekannte Bauelemente über
eine Veränderung
seiner Materialeigenschaften.
-
Das
Bauelement kann als elektrisch leitfähige Struktur Elektrodenstrukturen
für das
mit akustischen Wellen arbeitende Bauelement aufweisen, wobei die
akustischen Wellen ausgewählt
sind aus Oberflächenwellen – SAW –, geführten Bulkwellen – GBAW – oder Bulkwellen – BAW. Mit
den Änderungen
der Bauelementgeometrie kann beispielsweise die Mittenfrequenz des
Bauelements abstimmbar gemacht werden. Es können akustische und elektrische Parameter
des Bauelements eingestellt werden. Das Bauelement kann auf diese
Weise eine spezielle Schaltungsumgebung angepasst werden. Wichtige Bauelement-Eigenschaften,
die das Verhalten des Bauelements im Betrieb kennzeichnen können variiert
werden.
-
Die
elektrisch leitfähigen
Strukturen können ein
Muster von Elektrodenstrukturen umfassen, wobei die Elektrodenstrukturen
relativ zueinander und/oder relativ zur nahe angeordneten piezoelektrischen
Schicht beweglich angeordnet sein können.
-
Es
kann ein elektrisch, thermisch, magnetisch, pneumatisch, hydraulisch
oder anderweitig betreibbarer Aktor vorgesehen sein, der die elektrisch leitfähige Struktur,
das Substrat oder beides relativ zueinander bewegen kann.
-
Die
Elektrodenstrukturen können
z.B. akustische Oberflächenwellen – SAW – erzeugen,
reflektieren oder in ein elektrisches Signal zurückverwandeln.
-
Die
Elektrodenstrukturen können
dabei mechanisch miteinander verbunden sein und sind relativ zueinander
und relativ zum Substrat beweglich angeordnet. Der Aktor kann die
vorgegebenen Abstände von
einzelnen oder von ganzen Gruppen von Elektrodenstrukturen zueinander
vergrößern oder
verkleinern. Mit dem Bauelement gelingt es, die Mittenfrequenz von
SAW-Bauelementen
zu verändern,
da diese sich indirekt proportional zum Abstand p der metallischen
Streifen ihrer Elektrodenstruktur verhält: f = v/(2p), wobei v die
Geschwindigkeit der SAW im Substrat ist.
-
Das
Substrat ist insbesondere ein herkömmlicher piezoelektrischer
Kristall, beispielsweise aus Lithiumtantalat, Lithiumniobat oder
Quarz. Das Substrat kann aber auch piezoelektrische Schichten umfassen,
die auf Trägermaterialien
abgeschieden werden können,
beispielsweise Schichten aus ZnO, AlN, KNbO3, PZT. Die elektrisch
leitfähige
Struktur kann als elektroakustische Struktur und insbesondere als interdigitaler
Wandler ausgebildet sein und weist dann zwei kammartig ausgebildete
mit ihren Zähnen ineinander
geschobene Teilelektroden auf. Die elektroakustischen Strukturen
(z.B. Streifen oder Punkte), die auch Reflektoren oder Wellenleiterstrukturen umfassen
können,
sind beim SAW-Bauelement vorzugsweise so miteinander verbunden,
dass das durch die Elekt rodenstrukturen gebildete Muster bei Einwirkung
des Aktors als solches im wesentlichen erhalten bleibt und lediglich
die Abstände
der einzelnen Streifen oder Punkte sich verändern. Die Einwirkung des Aktors
erzeugt also eine Kompression oder eine Expansion des Musters.
-
Die
Verbindung der einzelnen Elektrodenstrukturen miteinander folgt
dieser Kompression oder Expansion und ist daher längenveränderlich
gestaltet. In einer bevorzugten Ausführung sind die elektroakustischen
Strukturen der SAW-Struktur über
eine mikromechanische Struktur miteinander verbunden. Eine solche
kann über
an sich bekannte Methoden der Mikrostrukturierungstechniken hergestellt
sein und umfasst in der Form veränderliche
oder gegeneinander bewegliche Teilstrukturen. Möglich ist es auch, die elektroakustischen
Strukturen auf einer elastischen Folie anzuordnen, die über den
Aktor gedehnt oder gestaucht werden kann. Eine weitere Möglichkeit
besteht darin die einzelnen Elektrodenstrukturen (Finger) lose zu
lagern und sie z.B. durch magnetische oder elektrostatische Kräfte auszurichten.
Dabei können
elektrostatische oder magnetische Abstoßung zwischen den Fingern eine
automatische Ausrichtung der Finger untereinander ermöglichen. Möglich ist
auch ein Antrieb einzelner Finger ähnlich einem Schrittmotor.
-
Über die
mikromechanische Struktur gelingt es auch, die elektroakustischen
Strukturen und insbesondere die Elektrodenstrukturen elektrisch
anzuschließen.
Dabei können
zumindest die einer Teilelektrode zugeordneten Elektrodenstrukturen
der SAW-Struktur über
elektrisch leitende mikromechanische Strukturen sowohl miteinander
als auch die Teilelektrode mit der Signalleitung verbunden werden. Ebenso
ist es möglich
die einzelnen Elektroden oder Gruppen von Elektrodenstrukturen mit
einem Aktor ggf. mit der mikromechanischen Struktur mit einer Kontaktstruktur
(Busbar) die sich z.B. auf dem Substrat befindet, in Kontakt zu
bringen, z.B. durch Anpressen, oder ein elektrisches Signal in die
Elektroden kapazitiv einzukoppeln.
-
Es
ist möglich,
die mikromechanische Struktur in Form eines Scherengitters auszubilden,
an dem die metallischen Streifen in definierten Abständen befestigt
sind. Ein solches Scherengitter ist aus in sich starren Teilstrukturen
zusammengesetzt. Diese Teilstrukturen sind in Form zweier ineinander
geschobener Zickzacklinien angeordnet, wobei die starren Teilstrukturen
an den Ecken beweglich miteinander verbunden sind, wobei sich überkreuzende
Teilstrukturen zweier unterschiedlicher Zickzacklinien an den Kreuzungspunkten
beweglich miteinander verbunden sind, wobei die beiden Zickzacklinien
regelmäßig und
beide gleich ausgebildet sind.
-
Die
mikromechanische Struktur kann auch in Form von Federelementen ausgebildet
sein, die die einzelnen Finger oder Teilelektroden so miteinander verbinden,
dass zwischen allen Streifen die gleich Federwirkung auf die Elektroden
einwirkt, die eine symmetrische Expansion oder Kompression ermöglichen.
-
Ein
Federelement kann aus einer mikromechanischen Teilstruktur bestehen,
die einen nichtlinearen Verlauf aufweist. Letzterer ermöglicht es,
durch Strecken oder weiteres Verbiegen die Gesamtausdehnung des
Teilelements zu vergrößern oder
zu verkleinern. Eine solche Teilstruktur kann zum Beispiel bogenförmig ausgebildet
sein oder mehrere Halbbögen
in Form einer Wellenlinie umfassen. Möglich ist es auch, die Teilstruktur
in Form einer Zickzacklinie auszubilden, wobei in diesem Fall die
Zickzackstruktur aus einem Stück
besteht und nur durch Verformung bewegliche Teile aufweist.
-
Die
Federelemente können
aber auch aus einer Vielzahl molekularer Federn bestehen, wie sie z.B.
durch Polymere oder andere organische Moleküle (wie z.B. DNS, selbstorganisierende
Schichten, etc.) realisiert werden können.
-
Die
elektroakustischen Strukturen sind beweglich zum Substrat mit der
piezoelektrischen Substrat angeordnet, kann aber auch punktuell
an diesem befestigt sein.
-
Vorteilhaft
ist es, wenn die elektroakustischen Strukturen auf der Oberfläche des
Substrats aufliegen, damit ein in der Elektrodenstruktur erzeugtes
elektrischen Feldes optimal in die piezoelektrische Schicht einkoppeln
kann. Um den Abstand der Elektrodenstruktur zur piezoelektrischen
Schicht minimal zu halten, ist vorteilhaft eine zuschaltbare Anpressvorrichtung
vorzusehen. Diese kann mechanischer, magnetischer, pneumatischer,
hydraulischer, vorzugsweise aber elektrostatischer Natur sein. Im letzten
Fall wird z.B. eine BIAS-Spannung an die SAW-Struktur angelegt,
auf die später
beim Betrieb des Bauelementes das elektrische Wechselsignal auf moduliert
wird. Mit der BIAS-Spannung entsteht ein elektrisches Feld zwischen
SAW-Struktur und Substrat, das dazu vorzugsweise an der von der SAW-Struktur
wegweisenden Seite eine Gegenelektrode aufweist. In dem elektrischen
Feld erfährt
die SAW-Struktur eine Kraft in Richtung des Substrats. Alternativ
ist es möglich
eine oder mehrere von der Elektrodenstruktur elektrisch isolierte,
mit dieser aber mechanisch verbundene Elektroden zu nutzen, an welche
die BIAS-Spannung angelegt werden kann. Eine Möglichkeit dafür sind z.B.
Elektroden die isoliert auf der von der Elektrodenstruktur abgewandten Seite
des Substrats angebracht sind.
-
Vorteilhaft
ist die Anpressvorrichtung so ausgebildet, dass sie zu- und abschaltbar
ist. Dies ermöglicht
es, die Kompression oder Expansion der elektroakustischen Strukturen
ohne Anpressdruck, den Betrieb des Bauelements bei dann gleichbleibender
Mittenfrequenz aber mit Anpressdruck durchzuführen. Dadurch wird die mechanische
Reibung zwischen elektroakustischen Strukturen und Substrat bei
der Frequenzabstimmung vermindert, aber dennoch beim Betrieb des
Bauelements ein inniger Kontakt zwischen der elektrisch leitfähigen Struktur
und dem Substrat gewährleistet.
-
Eine
weitere vorteilhafte Ausführung
ist so gestaltet dass die elektrisch leitfähige Struktur im Normalfall
an das Substrat angepresst ist, mit Hilfe einer Vorrichtung aber
abgehoben werden kann (z.B. elektrostatische Abstoßung).
-
Der
Aktor ist elektrisch betreibbar und dazu vorzugsweise als piezoelektrischer
Aktor oder als elektrostriktiver Aktor ausgebildet. Ein solcher
kann ausreichend miniaturisiert werden, ohne die Dimensionen des
Bauelements übermäßig zu vergrößern.
-
Mittlerweile
sind z.B. aus einem Artikel von Chen-Peng Hsu et al. in Transducers
03, Seite 348–351
elektrothermisch funktionierende mikrostrukturierte Aktoren bekannt
geworden, die Auslenkungen bis cirka 100 μm erlauben. Wird die Auslenkung
des Aktors im Verhältnis
eins zu eins auf die Expansion oder Kompression der SAW-Struktur übertragen,
so ergibt sich der maximale Frequenzabstimmbereich des SAW-Bauelements
aus dem Verhältnis
von Aktorauslenkung und Länge
der SAW-Struktur.
-
Es
ist auch möglich
Aktuatoren einzusetzen die pneumatisch oder hydraulisch arbeiten.
Auch ist es möglich
die elektroakustischen Strukturen oder auch die einzelnen Elektrodenfin ger
bzw. Gruppen von Elektrodenfingern durch einen z.B. elektrostatischen
oder elektromagnetischen Direktantrieb zu bewegen (ähnlich Schrittmotor).
-
Ein
SAW Bauelement für
den Zwei-Gigahertzbereich weist beispielsweise einen Elektrodenfingerabstand
von weniger als 1 μm
auf. Ein Interdigitalwandler mit 50 Streifen hat daher eine Abmessung von
cirka 50 μm
und weniger. Mit einer Auslenkung um cirka 100 μm wird so der Abstand zwischen
den Streifen verdreifacht. Die Abhängigkeit der Mittenfrequenz
der elektroakustischen Struktur bestimmt sich gemäß der Formel
f = v/(2p), wobei v die Geschwindigkeit der Oberflächenwelle
auf dem Substrat und p dem Abstand zweier benachbarter Streifen
einer regelmäßigen SAW
Struktur entspricht. Daraus ergibt sich für das Beispiel ein Tuningfaktor
von 0,3, wenn eine Expansion der SAW-Struktur bewirkt wird. Wird dieselbe
Auslenkung zur Kompression der SAW-Struktur eingesetzt, kann ein
entsprechend höherer
Faktor erzielt werden, sofern vom gleichen Ausgangsabstand der metallischen
Streifen ausgegangen wird. Betrachtet man jedoch zwei Auslenkungspositionen,
die maximaler Kompression und maximaler Expansion entsprechen, so
unterscheiden sich diese beiden Positionen unabhängig von Expansion oder Kompression
um den gleichen Faktor.
-
Eine
Verdopplung der Gesamtauslenkung der SAW-Struktur kann erzielt werden,
wenn zwei Aktoren eingesetzt werden, die an beiden Enden auf die elektroakustischen
Strukturen einwirken.
-
Eine
weiter verbesserte Abstimmung beziehungsweise ein weiter vergrößerter Abstimmbereich wird
erhalten, wenn die Auslenkung des Aktors modifiziert, also über eine
Hebelwirkung reduziert oder verstärkt wird. Dies kann auch nicht-linear
erfolgen. Dazu kann in einfacher Weise eine geeignete Mikro struktur
eingesetzt werden. Das bereits genannte Scherengitter stellt bereits
eine geeignete Ausführung
mit Hebelwirkung dar, wobei die Hebelwirkung durch geeignet gewählten Ansatzpunkte
des Aktors auf die Enden des Scherengitters noch zusätzlich beeinflusst
werden kann. Auf diese Weise kann die Auslenkung des Aktors und
damit auch der Abstimmbereich um den Faktor fünf und mehr verstärkt werden.
-
Wird
als mikromechanische Struktur ein Scherengitter eingesetzt, so ist
dessen Auslenkung nicht nur vom Winkel zwischen den Teilstrukturen
abhängig,
sondern auch von der Anzahl der gegeneinander beweglichen Elemente.
Jeder weitere Zacken erhöht
die maximal mögliche
Auslenkung des Scherengitters bei ansonsten unveränderter
Einwirkung des Aktors auf das Scherengitter um einen festen Betrag.
-
Das
SAW-Bauelement kann als SAW-Resonator ausgebildet sein und umfasst
dann zumindest einen Interdigitalwandler, der vorzugsweise zwischen zwei
Reflektoren angeordnet ist. Die komprimier- und expandierbare SAW-Struktur
umfasst dann zumindest den Interdigitalwandler, vorzugsweise jedoch auch
noch die Reflektoren.
-
Die
SAW-Struktur kann jedoch auch mehrere Interdigitalwandler umfassen.
Das Bauelement kann dann als Mehrtorresonator oder als Transversalfilter ausgebildet
sein. Unter Transversalfilter wird ein Filter verstanden, welches
einen Eingangswandler und einen Ausgangswandler umfasst, und bei
dem die vom Eingangswandler erzeugte akustische Oberflächenwelle
ohne Resonanzeffekte vom Ausgangswandler in das elektrische Ausgangssignal
zurückverwandelt
wird.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der dazugehörigen Figuren
näher erläutert. Die
Figuren dienen alleine der Erläuterung
der Erfindung und sind daher nur schematisch und nicht maßstabsgetreu
ausgeführt.
Gleiche oder gleichwirkende Teile sind mit gleichen Bezugszeichen
bezeichnet.
-
1 zeigt in schematischer Draufsicht eine SAW-Struktur
mit einem Aktor vor und nach der Expansion der SAW-Struktur,
-
2 zeigt
eine SAW-Struktur mit zwei Aktoren,
-
3 zeigt
einen Aktor mit SAW-Struktur, die mit Hilfe von Federelementen fixiert
sind,
-
4 zeigt
eine als Scherengitter ausgebildete mikromechanische Struktur,
-
5 zeigt
ein erfindungsgemäßes Bauelement
in schematischer perspektivischer Darstellung,
-
6 zeigt ein erfindungsgemäßes Bauelement
in schematischem Querschnitt,
-
7 zeigt
ein Bauelement mit einer elastischen Folie in perspektivischer Darstellung,
-
8 zeigt
Trägerelemente
für einzelne Elektrodenstrukturen
in perspektivischer Darstellung,
-
9 zeigt
Trägerelemente
und sie verbindende Federelemente,
-
10 zeigt eine Anordnung von Aktoren, mit
der Elektrodenstrukturen einzeln bewegbar sind,
-
11 zeigt einen elektroakustischen Wandler
mit veränderbarer
Apertur,
-
12 zeigt eine elektrostatische Anpressvorrichtung,
-
13 zeigt eine Anordnung von beweglichen
magnetisch gekoppelten Elektrodenstrukturen,
-
14 zeigt
eine Anordnung von elektroakustischen Wandlern, die gegeneinander
beweglich sind,
-
15 zeigt
zwei elektroakustische Wandler mit einstellbarer Laufstrecke dazwischen,
-
16 zeigt
zwei elektroakustische Wandlern und einen Reflektor mit einstellbarer
Laufstrecke dazwischen,
-
17 zeigt elektroakustische Strukturen, die
einzeln oder in Gruppen rotierbar angeordnet sind,
-
18 zeigt eine Anordnung gegeneinander beweglicher
elektroakustischer Strukturen, die teilweise ins Substrat vergraben
angeordnet sind,
-
19 zeigt
eine fächerförmige Anordnung gegeneinander
beweglicher Elektrodenfinger, die auf spreizbar angeordnet sind,
-
20 zeigt
eine Anordnung von Elektrodenfingern die gegeneinander nicht linear
beweglich sind,
-
21 zeigt
zwei beidseitig eines Substrats angeordneter gegeneinander beweglicher
elektroakustischer Strukturen,
-
22 zeigt
zwei elektroakustischer Strukturen, die gegeneinander beweglich
und hin zu einem Parallelogramm veränderlich sind,
-
23 zeigt
zwei bogenförmig
verzerrbare elektroakustische Strukturen,
-
24 zeigt
zwei elektroakustische Strukturen, die rotierbar und gegeneinander
beweglich sind,
-
25 zeigt
zwei elektroakustische Strukturen, die rotierbar und hin zu einem
Parallelogramm verzerrbar sind,
-
26 zeigt
eine mikromechanische Struktur zum synchronen Bewegen einer Vielzahl
Elektrodenstrukturen (Elektrodenfingern),
-
27 zeigt
eine weitere mikromechanische Struktur zum synchronen Bewegen einer
Vielzahl Elektrodenstrukturen (Elektrodenfingern),
-
28 zeigt
ein BAW Bauelement mit einem Substrat variierender Schichtdicke,
das gegen die Elektrodenstrukturen beweglich ist,
-
29 zeigt
ein BAW Bauelement mit in der Substrat-Ebene gestauchtem Substrat,
-
30 zeigt
ein BAW Bauelement mit quer zur Substrat-Ebene gestauchtem Substrat,
-
31 zeigt
ein BAW Bauelement mit variabler Massenbelastung an einer Elektrode.
-
1a zeigt
in schematischer Blockdarstellung einen Aktor 2, der mit
einer elektroakustischen Struktur 1 verbunden ist. Die
Struktur 1 umfasst ein nicht explizit dargestelltes Muster
von im wesentlichen parallel zu einer Achse Y ausgerichteter und beispielsweise äquidistanter
leitfähiger
Streifen und ist durch die Länge
l1 definiert. Die Struktur 1 ist beispielsweise an ihrem
linken Ende fixiert, ebenso der Aktor 2, beispielsweise
mit seinem rechten Ende. Die elektroakustischen Struktur ist z.B.
ein SAW Wandler.
-
Eine
Auslenkung des Aktors 2 führt hier zu einer Expansion
der Struktur 1 auf die Länge l2 (siehe 1b).
Bei dieser Expansion bleibt das Muster der Streifen, also der einzelnen
Elektrodenstrukturen erhalten, es ändern sich lediglich die Abstände der Streifen
proportional zur Aktorauslenkung, wobei Δl = l2 – l1. Die Abstände der
Streifen ändern
sich dabei um einen Faktor Δl/l2.
-
2 zeigt
eine alternative Anordnungsmöglichkeit,
bei dem auf eine SAW-Struktur 21 an beiden Enden je ein
Aktor 22a und 22b einwirkt. Die beiden Aktoren
sind relativ zueinander fixiert, sodass eine Auslenkung der Aktoren
zu einer Kompression beziehungsweise Expansion der SAW-Struktur 21 führt, die
unter Verwendung gleicher Aktoren wie in 1 zur
doppelten Auslenkung 2 × Δl führt.
-
3 zeigt
in schematischer Draufsicht eine elektroakustischen Struktur, deren
leitfähige
Streifen mit Hilfe einer in Form von Federelementen ausgebildeten
mikromechanischen Struktur miteinander verbunden sind. Die elektroakustische
Struktur umfasst erste leitfähige
Streifen 31a, 31a',
die einer ersten Teilelektrode eines interdigitalen Wandlers zugeordnet
sind. Die Streifen 31b und 31b' sind einer zweiten Teilelektrode
dieses Interdigitalwandlers zugeordnet. Der endständige Streifen 31a', der dem Aktor 32 am nächsten ist,
kann fest mit dem Aktor verbunden sein, z.B. ebenfalls über eine
mikromechanische Struktur. Der andere endständige, vom Aktor entfernte
Streifen 31b ist vorteilhafterweise fixiert. Zwischen den leitfähigen Streifen 31a, 31b sind
zwei Arten von Federelementen ausgebildet. Erste kürzere Federelemente 33a verbinden
einander direkt benachbarte Streifen 31a, 31b,
die jedoch unterschiedlichen Teilelektroden des Interdigitalwandlers
zugeordnet sind. Dementsprechend sind die Federelemente 33a elektrisch
isolierend ausgebildet oder zumindest an der Kontaktstelle mit den
leitfähigen
Streifen gegen diesen elektrisch isoliert. In entsprechender Weise
sind auch die leitfähigen
Streifen 31a und 31b' sowie die Streifen 31b' und 31a' miteinander
verbunden.
-
Davon
unterschiedliche längere
Federelemente verbinden die der gleichen Teilelektrode zugeordneten
leitfähigen
Streifen. Beispielsweise verbindet das Federelement 33c die
Streifen 31b und 31b', das Federelement 33b dagegen
die leitfähigen
Streifen 31a und 31a'. Diese langen Federelemente sind vorzugsweise
elektrisch leitend ausgebildet, beispielsweise elektrisch leitend
beschichtet. Auf diese Weise gelingt es, die einer Teilelektrode
zugeordneten metallischen Streifen elektrisch zu verbinden. Der elektrische
Anschluss der Teilelektroden kann beispielsweise über die
Anschlüsse 34a und 34b erfolgen.
Möglich
ist es jedoch auch, die Teilelektroden beziehungsweise die den Teilelektroden über eine Verbindung
zum Aktor 32 elektrisch anzuschließen.
-
4 zeigt
in schematischer Darstellung eine mögliche mikromechanische Struktur,
die hier als Scherengitter 45 ausgebildet ist. Diese Mikrostruktur
ist aus weitgehend geradlinigen Abschnitten aufgebaut, die an den
durch Punkte gekennzeichneten Stellen beweglich miteinander verbunden
sind. Diese Art der Fixierung ermöglicht eine Expansion oder
Kompression des Scherengitters parallel zur X-Achse.
-
Wird
nun ein Muster leitfähiger
Streifen vertikal zur X-Richtung
auf dem Scherengitter befestigt, so führt eine Veränderung
der Dimension in Richtung X zu einem gleichförmigen Auseinanderbewegen der metallischen
Streifen unter Beibehaltung des Musters.
-
Die
Mikrostruktur 45 hat den weiteren Vorteil, dass eine Auslenkung
des Scherengitters in X-Richtung unter Ausnutzung einer variierbaren
Hebelwirkung erfolgen kann. Für
eine einfache Auslenkung wird das Scherengitter 45 beispielsweise
an Punkt A fixiert, während
der Punkt B parallel zur X-Richtung um die Aktorauslenkung Δl bewegt
wird. Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, den Aktor mit zumindest einem der beiden Punkte D
oder D' zu befestigen
und innerhalb der Zeichenebene vertikal zur X-Richtung auszulenken,
wobei sich die beiden Punkte D und D' z.B. aufeinander zu bewegen. Dabei
ist es möglich, das
Scherengitter in einem der Punkte D oder D' zu fixieren. In dieser Ausführung kann
eine Hebelwirkung dadurch erzielt werden, dass der Ansatzpunkt des
Aktors am Scherengitter verändert
wird, wobei die den Hebel bestimmende Entfernung des Ansatzpunkts
zum Punkt B variiert wird. Bei gleichbleibender Aktorauslenkung
kann dabei eine wesentlich stärkere
Auslenkung der Mikrostruktur 45 erfolgen als dies mit einfacher
Auslenkung über
den Punkt B möglich
ist. Eine Kompression der Scherengitterstruktur 45 erfolgt
durch Auseinanderbewegen der Punkte D und D', wobei sich der Abstand zwischen den
Punkten A und B, mithin also die Länge der Mikrostruktur 45 verkürzt. Ein
Aufeinanderzubewegen der beiden Enden D und D' führt
zu einer Expansion des Scherengitters 45.
-
5 zeigt
in schematischer perspektivischer Darstellung ein komplettes Bauelement.
Dieses umfasst ein piezoelektrisches Substrat 56, ein regelmäßiges Muster
leitfähiger
Streifen 51, die durch Federelemente 53 miteinander
verbunden sind. An der durch die Streifen gebildeten SAW-Struktur
zwei Aktoren 52 angeordnet und mit dem jeweilig endständigen leitfähigen Streifen
fest verbunden. Die gesamte Anordnung aus Aktor, SAW-Element und
Federelementen ist auf einem Träger 57 realisiert,
welcher aus einem elektrisch isolierenden Material ausgebildet ist,
beispielsweise Glas, Keramik oder ebenfalls einem kristallinen dielektrischen
oder halbleitenden Material. In dieser Anordnung sind nur die Aktoren 52 fest
mit dem Träger 57 verbunden.
Leitfähige
Streifen 51 und Federelemente 53 (alternativ auch
andere Mikrostrukturen) sind beweglich zum Träger 57 ausgebildet.
Auch das piezoelektrische Substrat 56 weist keine feste
Verbindung zur SAW-Struktur
beziehungsweise zu den leitfähigen
Streifen 51 und den Federelementen 53 auf. Vorzugsweise
ist es jedoch fest mit dem Träger 57 oder
alternativ mit dem oder den Aktoren 52 verbunden und nur
der besseren Übersichtlichkeit
wegen hier in größerer Entfernung zum
Träger
dargestellt.
-
6 zeigt eine entsprechende Anordnung im
schematischen Querschnitt. In dieser Ausführung sind piezoelektrisches
Substrat 66 (piezoelektrisch oder mit piezoelektrischer
Schicht), Aktoren 62 und Träger 67 fest miteinander
verbun den. Die aus den leitfähigen
Streifen 61a, 61b gebildete elektroakustische
Struktur (Wandler) liegt in diesem Ausführungsbeispiel direkt auf der
Oberfläche
des (piezoelektrischen) Substrats 66 auf. Auf diese Weise
kann das elektrische Feld des Wandlers optimal in den piezoelektrischen
Kristall eingekoppelt werden. Ein elektrisches Signal, das in Form
einer Wechselspannung an die unterschiedlichen Teilelektroden 61a, 61b der SAW-Struktur 61 angelegt
wird, erzeugt im piezoelektrischen Substrat 66 eine akustische
Oberflächenwelle,
deren Frequenz f1 sich aus der Geschwindigkeit der Oberflächenwelle
im Substrat 66 geteilt durch zweimal den Abstand d1 der
Teilelektroden 61a, 61b ergibt.
-
Lässt man
nun die Aktoren 62 kontrahieren, so bewegen sich die leitfähigen Streifen 61 in
Pfeilrichtung gleichmäßig auseinander.
Dabei erhöht
sich deren Abstand auf den Wert d2. 6b zeigt
die Anordnung während
oder kurz nach der Expansion der SAW-Struktur durch Einwirkung der
Aktoren 62. Zur Erleichterung der Expansion der elektroakustischen Struktur
kann dabei der Abstand zwischen Substrat 66 und Wandler
oder Träger 67 erhöht werden,
um die Reibung der hier als Federelement 63 ausgebildeten
Mikrostruktur beziehungsweise der elektroakustischen Struktur sowohl
am Substrat 66 als auch am Träger 67 zu reduzieren.
Möglich
ist es jedoch auch, die Verbindung zwischen Substrat und Träger fest
zu belassen und dafür
eine Anpressrichtung vorzusehen, die während des Betriebs des Bauelements,
also während
der Erzeugung akustischer Oberflächenwellen
im piezoelektrischen Substrat 66 die SAW-Struktur 61 fest
an das Substrat andrückt. Zur
Veränderung
der Frequenz durch Expansion oder Kontraktion der elektroakustischen
Struktur wird der Anpressdruck durch die Anpressvorrichtung vermindert
oder abgestellt. Ist der gewünschte
Streifenabstand d2 erreicht, kann der Anpressdruck wieder zu geschaltet
werden, um ein erneutes Verrutschen der SAW-Struktur zu vermeiden. Alternativ ist
es möglich
daß die
elektroakustischen Struktur im Ruhezustand angepresst ist und zur
Veränderung
der Frequenz durch die Anpressvorrichtung abgehoben wird um die
Einstellung des gewünschten
Streifenabstandes d2 zu ermöglichen.
-
Federelemente,
Scherengitter oder allgemein die Mikrostrukturen sind in an sich
bekannter Mikrostrukturierungstechnik hergestellt. Dazu wird auf
einer Unterlage, beispielsweise auf dem Träger 67 eine Abfolge
strukturbildender Schichten abgeschieden und jeweils nach Schichtabscheidung
in gewünschter
Weise strukturiert. Bei den einzelnen Schichten wird zwischen Strukturmaterial
und Opfermaterial unterschieden. Während das strukturierte Strukturmaterial
als Mikrostruktur verbleibt, wird das Opfermaterial in einem späteren Schritt
durch Ätzen entfernt,
sodass ein freies Volumen entsteht und von einander getrennte oder
frei schwebende beziehungsweise frei bewegliche Mikrostrukturelemente verbleiben.
-
Als
strukturbildende Materialien werden vorzugsweise solche Materialien
verwendet, für
die erprobte Dünnschichtabscheideund
Strukturierungsverfahren existieren. Dies sind insbesondere aus
der Halbleitertechnik bekannte Schichten, ausgewählt aus den verschiedenen Halbleitermaterialien
(z.B. Si), SiO2, Silizium-Nitrid und andere
Oxide, Nitride, Silizide oder andere dielektrische Verbindungen
und Metallen oder Legierungen. Eine strukturgenaue Mikrostrukturierung
gelingt auf kristallinen Substraten, beispielsweise auf Siliziumwafern.
-
Ebenfalls
in Mikrostrukturierungstechnik kann die elektrische Verschaltung
erfolgen. Die metallischen Streifen können beispielsweise in Form
einer metallischen Beschichtung von mik rostrukturierten isolierenden
Streifen aufgebaut sein. Möglich
ist es auch, die metallischen Streifen als isolierte frei schwebende
Mikrostrukturen herzustellen. Integriert mit der Herstellung der
Mikrostreifen erfolgt auch deren elektrische Anbindung, vorzugsweise
durch elektrische Leiterbahnen, die auf der Oberfläche des
Trägers
nach außen
geführt
werden. Möglich
ist es auch, die elektrische Kontaktierung der SAW-Struktur über Durchkontaktierungen
auf die Unterseite des Trägers 67 zu
führen.
-
Die
Aktoren 62 können
ebenfalls integriert auf der Oberfläche des Substrats, des Trägers oder im
Träger 67 selbst
erzeugt werden. Möglich
ist es jedoch auch, die Aktoren separat zu erzeugen und anschließend auf
der Oberfläche
des Trägers
zu befestigen und mit der SAW-Struktur zu verbinden.
-
Die
Verbindung zwischen Träger 67 und Substrat 66 kann
abschließend
erfolgen, beispielsweise durch Verkleben. Möglich ist es auch, ein Waferbondverfahren
einzusetzen.
-
7 zeigt
als eine weitere Ausführung
einer elektroakustischen Struktur 71, die auf einer elastischen
Folie 78 auf einem Träger 77 angeordnet
ist. Zwei Aktoren 72 sind an zwei Enden der Folie befestigt
und können
diese dehnen, wobei die SAW Struktur ebenfalls gleichförmig expandiert
wird. Nicht dargestellt ist wegen der besseren Übersichtlichkeit das piezoelektrische
Substrat.
-
8 zeigt
als Ausschnitt eine beispielhafte Realisierungsmöglichkeit eines Teils einer
elektroakustischen Struktur, hier eine Wandlers. Die leitfähigen Streifen
EL sind hierbei auf einzelnen Trägerelementen
TE mit Hilfe eines Isolators IS gegen diesen isoliert aufgebracht
und bilden eine Lamellenartige Struktur. Die Trägerelemente dienen hierbei
der Stabilisierung des Systems und können gleichzeitig als Elektrode
für eine
elektrostatische Anpressvorrichtung genutzt werden. Ebenfalls ist
es möglich
als Träger
magnetisierte oder magnetisierbare Elemente zu verwenden. Eine Ausführung des
Trägers
mit einer integrierten komplexen Elektrodenstruktur (z.B. Polplatten)
zur elektrostatischen Positionierung der Elektroden ist ebenfalls
möglich.
-
9 zeigt
eine mögliche
Ausführungsform von
Federelementen FE, welche die einzelnen Trägerelemente TE miteinander
verbinden. Die Federelemente können
an den in 8 seitlichen Stirnseiten der
Trägerelemente
angeordnet und z.B. in Form U-förmiger
Mikrostrukturen ausgebildet sein. Diese können auf einer oder auf zwei
Seiten der Trägerelemente
gleichsinnig oder alternierend angeordnet sein.
-
10 zeigt Möglichkeiten der relativ zueinander
unabhängigen
Positionierung einzelner Elektrodenstrukturen bzw. Streifen EL über einen
Linearantrieb. Die Streifen EL werden hierbei jede einzeln für sich über einen
Linearantrieb positioniert. Der Linearantrieb kann dabei z.B. elektromagnetisch
oder elektrostatisch erfolgen. 10a zeigt
eine Variante bei der sich die Antriebselemente AE in Positionierrichtung
teilweise überlagern.
In 10b überlagern sich
die Antriebselemente nicht. Ein Streifen EL wird dabei von einem
ersten Set von Antriebselementen AE1 erfasst und beispielsweise
an ein zweites Set von Antriebselementen AE2 übergeben. Stufenförmig kann
er dann über
weitere Antriebselemente AEn an eine gewünschte Stelle transportiert
werden.
-
In
beiden Varianten ist es möglich
einzelne Finger durch z.B. anlegen eines magnetischen Feldes zu
bewegen. Im gezeigten Fall wird der Streifen EL1 durch Anlegen eines
Feldes an die Pole der Antriebselementen AE1 positioniert. Streifen
EL2 wird durch gleichzeitiges Einschalten der Pole der Antriebselementen
AE4 und AE5 (10A) bzw. AE3 und AE4 (1B)
in einer Zwischenposition gehalten. Eine weitere Feinpositionierung
kann erfolgen wenn sich die Feldstärke (magn. oder elektr.) der Pole
steuern läßt. Vorteilhafterweise
erfolgt die Anordnung der Pole in einer Weise, die einer seitlichen Bewegung
der Streifen EL entgegenwirkt, dieser Effekt kann aber auch gezielt
genutzt werden um z.B. gleichzeitig die Apertur eines Wandlers zu
verändern (z.B.
durch zu/abschalten einzelner Elektroden einer Gruppe).
-
Die
Bewegung der Streifen EL erfolgt durch wechselseitiges Umschalten
bzw. gleichzeitiges Zuschalten benachbarter Pole. Dieses System
ist nicht nur auf die Positionierung von einzelnen Streifen beschränkt sondern
kann auch zur Bewegung von miteinander verbundener Streifen oder
Elektrodenstrukturen genutzt werden.
-
11 zeigt die Möglichkeit, die Apertur einer
Elektrodenstruktur (Wandler) durch den Einsatz von Aktoren 2 einzustellen.
Dies kann einseitig (11A) oder beidseitig (11B) erfolgen. Dazu greift ein Aktor 2 an
einer Teilelektrode TEL1 des interdigitalen Wandlers an und zieht
sie aus der zweiten Teilelektrode TEL2 heraus, wobei sich die Apertur und
so die Überlappung
verringert. Gleichzeitig verändert
sich dabei auch die Kapazität
des Wandlers.
-
12A zeigt schematisch den Aufbau einer elektrostatischen
Anpressvorrichtung im Querschnitt. In einer vorteilhaften Ausführungsform
wird hierbei ein elektrostatisches Feld zwischen einer Gegenelektrode
GE und dem Träger
(in der Figur in Lamellenform als Trägerelement TE) genutzt um die Elektrodenstreifen
EL auf das Substrat SU anzupressen bzw. von diesem abzustoßen. Werden
anstelle des Trägers
die Elektrodenstreifen für
das Feld zum Anpressen/Abstoßen
genutzt, so muß die
Spannung dem eigentlichen Signal überlagert werden.
-
12B zeigt das Substrat SU mit der Kontaktelektrode
KE, die die einzelnen Elektrodenstreifen kontaktiert und zur Teilelektrode
verbindet, in der Draufsicht.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
ist es möglich,
daß als
Elektrode für
das Feld nicht der Träger
selbst sondern eine auf seiner Rückseite
aufgebrachte Elektrode genutzt wird. Dies ist vor allem bei elastischen
und/oder isolierenden Trägern
denkbar (z.B. Polymerfolie).
-
13 zeigt beispielhaft und schematisch die
Möglichkeit
der Positionierung von Elektrodenstreifen EL, die auf Trägerelementen
TE angeordnet sind, durch magnetische Kopplung. In einer möglichen
Anordnung ist z.B. ein endständiges
Trägerelemente
mit einem endständigen
Elektrodenstreifen eines Wandlers oder einer Elektrodengruppe fest
gelagert, der andere endständige
Elektrodenstreifen wird über
einen Aktor 2 bewegt. Die dazwischen liegenden Trägerelemente
mit Elektrodenstreifen werden sich dann selbst positionieren indem
sie sich so anordnen, dass die Abstoßungskräfte minimiert werden. Um zu
verhindern dass sich die Trägerelemente unkontrolliert
bewegen, können
diese in einer Führung
FU gelagert sein oder durch andere Maßnahmen (z.B. Scherengitter)
in Ihrer Bewegung eingeschränkt
werden. Anstelle magnetischer Felder können auch elektrostatische
Felder zur Erzeugung der Abstoßungskräfte genutzt
werden. In der gezeigten Anordnung werden zur Erzeugung des Magnetfeldes magnetisierte
Trägerelemente
TE eingesetzt. 13A und 13B zeigen
verschiedene durch den Aktor bewirkte Positionierungen in der Draufsicht. 13C zeigt ausschnittsweise einen schematischen
Querschnitt durch ein Trägerelement
TE und das Substrat SU samt Führung
FU.
-
14 zeigt
eine Anordnung, bei der Gruppen von elektroakustischen Strukturen
sprich einzelne Wandler oder Reflektoren frei positioniert werden. Durch
die Aktoren 2a und 2b können in der dargestellten Anordnung
rechter und linker Wandler-Wandler Abstand unabhängig voneinander in der Lage
verändert
werden. Diese Maßnahme
kann mit anderen Modifizierungsmöglichkeiten
kombiniert werden (z.B. Aperturänderung).
Die Abstände Δl1 und Δl2 können so
unabhängig
eingestellt bzw. verändert
werden. Stellen die elektroakustischen Strukturen Wandler und Reflektoren
von SAW Resonatoren dar, können so
die Resonanzräume
und damit Resonanzfrequenzen verändert
werden.
-
15 zeigt
eine Anordnung bei der die Laufstrecke zwischen zwei Wandlern verändert werden
kann. Wenn es sich hierbei um z.B. eine metallisierte Laufstrecke
handelt, so ermöglichet
die Ausführung
mit zwei Aktoren, wie dargestellt, gleichzeitig die Veränderung
des linken und rechten Abstandes zwischen Laufstrecke und Wandler.
-
16 zeigt
eine weitere mögliche
Ausführungsform
für eine
einstellbare Laufstrecke von einem ersten Wandler W1 über einen
Reflektor RF zu einem zweiten Wandler W2. Denkbar ist hier auch
die Erweiterung zu einem Z-Weg Filter mit einem oder mehreren beweglichen
Reflektoren R. Zumindest eine der Strukturen ist mit einem Aktor
beweglich.
-
17 zeigt in mehreren Ausführungsformen
beispielhaft verschiedene Möglichkeiten
die Anordnung von Wandlern W zueinander und zur piezoelektrischen
Schicht bzw. zum Substrat SU zu verändern. 17a zeigt
wie ein zweiter Wandler W2 um einen ersten Wandler W1 geschwenkt
werden kann um z.B. die Wellenausbreitungseigenschaften der piezoelektrischen
Schicht gezielt nutzen zu können.
Alternativ ist es auch möglich
piezoelektrische Schicht und darauf fixierten Wandler W1 unter dem
Wandler W2 zu bewegen (zu drehen). 17b zeigt
eine ähnliche
Anordnung, bei der zusätzlich
Wandler 1 gegenüber
der piezoelektrischen Schicht gedreht werden kann. 17c zeigt einen Aufbau, bei dem die Ausrichtung
einer Gruppe von elektroakustischen Strukturen (Wandler und ggf.
Reflektoren) einer akustischen Spur gegenüber der piezoelektrischen Schicht verändert wird,
wobei es unerheblich ist ob Spur oder Schicht bewegt werden.
-
18 zeigt eine Anordnung mit einer feststehenden
unteren Elektrodenstruktur, einer darüber liegenden piezoelektrischen
Schicht PS und einer darüber
beweglich angeordneten oberen Elektrodenstrukturen. Die obere Elektrodenstruktur
kann in Ihrer Struktur veränderlich
sein, z.B. bezüglich
Pitch, Apertur, Chirp oder Fan (Fächerartige Elektrodenstruktur). Gleichzeitig
ist es möglich
die obere Elektrodenstruktur gegenüber der unteren Elektrodenstruktur
drehbar (18C) oder verschiebbar (18B) zu gestalten. Auch eine Kombination dieser
Eigenschaften ist möglich.
-
19 zeigt
schematisch den Aufbau einer Elektrodenstruktur mit einseitiger
Befestigung der Einzelelektroden (Elektrodenstreifen). Die so gestaltete
Anordnung erlaubt die Veränderung
des Elektrodenabstandes paralleler Elektrodenstrei fen hin zu einer
Fan-Struktur oder Veränderung
einer Fan-Struktur
bezüglich
ihres Öffnungswinkels.
-
20A und 20B zeigen
zwei Stellungen einer mögliche
Hebelkonstruktion z.B. in Form einer mikromechanischen Struktur
MS die bei seitlich einwirkenden Verstellkräften eine kombinierte Änderung von
Pitch und Chirp der Elektrodenstreifen EL einer Elektrodenstruktur
bewirkt. Die genauen Einflüsse werden
durch die Geometrie der Hebel definiert.
-
21 zeigt
eine Anordnung mit zwei auch unabhängigen auf je einem Träger angeordneten Elektrodenstrukturen,
zwischen denen sich eine piezoelektrische Schicht PS befindet. Die
Elektrodenstrukturen können
beliebig verstellbar sein. Gleichzeitig ist es möglich daß auch die dazwischen liegende
piezoelektrische Schicht in Lage und Ausrichtung frei eingestellt
werden kann. Diese Anordnung kann genutzt werden um elektroakustische
Bauelemente oder Baugruppen aus den Bereichen SAW, BAW und GBAW
zu realisieren.
-
22 zeigt
eine Anordnung von Elektrodenstreifen EL, bei denen eine Elektrodenstruktur durch
einen Aktor 2b verschoben und eine andere Elektrodenstruktur
durch einen Aktor 2a parallelogrammartig gekippt wird.
Gleichzeitig ist es möglich daß die Ausrichtung
der piezoelektrischen Schicht verändert wird. Dies erlaubt es,
die Wellenausbreitung entlang einer anderen Kristallachse der kristallinen
piezoelektrischen Schicht zu führen,
die andere Eigenschaften aufweisen kann.
-
23 zeigt
Elektrodenstrukturen, bei denen durch den Einsatz von ein oder mehreren
Aktoren die Elektrodenform bzw. der Verlauf einzelner Elektrodenstreifen
eingestellt wird. Nutzbar ist dies zum Erzielen von Fokussiereffekten.
Gleich zeitig ist es möglich
daß die
Ausrichtung der piezoelektrischen Schicht PS verändert wird.
-
24 zeigt
eine Anordnung von Elektrodenstrukturen, bei denen zumindest eine
Elektrodenstruktur mit einem Aktor 2a verschoben und eine
andere Elektrodenstruktur mit einem Aktor 2b gedreht wird.
Gleichzeitig ist es möglich
dass die Ausrichtung der piezoelektrischen Schicht verändert wird.
-
25 zeigt
eine Anordnung von Elektrodenstrukturen, bei der eine Elektrodenstruktur
mit einem Aktor 2a gedreht und eine weitere Elektrodenstruktur
mit einem Aktor 2b parallelogrammartig deformiert wird.
Gleichzeitig ist es möglich
daß die
Ausrichtung der piezoelektrischen Schicht verändert wird.
-
26 zeigt
beispielhaft eine mögliche
Hebelkonstruktion in Form einer mikromechanischen Struktur MS bei
der durch einen Aktor 2 über ein Hebelsystem der Pitch
p einer elektroakustischen Struktur verändert wird. Anstelle der mikromechanischen Struktur
ist auch der Einsatz einer viskosen Trägerschicht (z.B. ein entsprechend
viskoses bzw. elastisch verformbares Polymer) möglich, wobei die Veränderung
der Dicke zu einer Änderung
in der Breite und damit des Pitches p der elektroakustischen Struktur
führt.
-
27 zeigt
eine weitere mögliche
Hebelkonstruktion z.B. in Form einer mikromechanischen Struktur
MS zur Veränderung
der Abstände
der Elektrodenstreifen EL in einer elektroakustischen Struktur.
Hierbei greifen ein oder mehrere Aktoren 2 seitlich der
Spur an der Hebelkonstruktion MS an. Anstelle des Hebelsystems können auch
hier viskose Materialien eingesetzt werden (z.B. ein entsprechendes
Polymer).
-
28 zeigt
eine Anordnung zur Abstimmung eines Bulkresonators, also eines mit
BAW arbeitenden elektroakustischen Bauelements. Über einen Aktor 2 kann
z.B. die piezoelektrische Schicht PS, die wie hier gezeigt verschiedene
Dicken aufweist, gegenüber
den Elektroden E1, E2 verschoben werden. In einer weiteren Ausführung ist
es möglich, dass
die Elektroden E gegenüber
der piezoelektrischen Schicht PS bewegt werden. Auch ist es möglich, die
eine Elektrode ganzflächig
auszuführen
und nur die Position der verbleibenden Elektrode gegenüber der
piezoelektrischen Schicht zu verändern,
wobei es egal ist ob piezoelektrische Schicht oder Elektrode E bewegt
werden.
-
29 zeigt
eine Anordnung bei der die Abstimmung durch Dickenänderung
der piezoelektrischen Schicht PS durch das Einwirken seitlicher Kräfte (dehnen,
stauchen, verzerren) mittels eines Aktors 2 in die piezoelektrische
Schicht PS erfolgt.
-
30 zeigt
eine Anordnung, bei der ein BAW Bauelement, z.B. ein FBAR Bauelement,
in seinen Eigenschaften durch vertikal auf die Elektrode E einwirkende
Kräfte
(mittels Erhöhung
oder Verringerung des Anpressdrucks) abgestimmt wird.
-
31 zeigt
eine weitere Möglichkeit
der Abstimmung eines BAW-Bauelements. Hierbei wird eine bestehende
Elektrodenstruktur oder eine einzelne Elektrode E mittels eines
Aktors 2 mit einer zusätzlichen
Masse M beaufschlagt. Dabei kann es sich lediglich, wie dargestellt,
um eine Masse als auch um mehrere gleichzeitig einwirkende oder
gegeneinander austauschbare Massen handeln. Alternativ ist es auch
möglich,
mehrere unterschiedlich schwere Elektroden zu verwenden die abwechselnd
eingesetzt werden.
-
Die
Erfindung ist auch nicht auf die nur beispielhaft dargestellten
Elektrodenstrukturen und Anordnungen von Elektrodenstrukturen und
Aktoren beschränkt.
Mit der Erfindung ist es vielmehr möglich, beliebigen Anordnungen
elektrisch leitfähiger
Strukturen einer Expansion oder Kontraktion zu unterziehen und,
wobei die Abstände
der elektrisch leitfähigen
Strukturen verändert
werden. Diese wiederum können
frequenzbestimmend für
die Mittenfrequenz einer elektroakustischen Struktur oder eines
elektroakustischen Bauelements sein. Mit der Erfindung gelingt es
daher beispielsweise, ein komplettes SAW-Filter aus derartigen abstimmbaren elektroakustischen
Strukturen auszubilden. Ein solches SAW-Filter kann dann in einem
weiten Bereich abstimmbar sein und beispielsweise mit den abstimmbaren
elektroakustischen Strukturen sowohl im Ein-Gigahertzbereich als auch im Zwei-Gigahertzbereich
betrieben werden. Ein abstimmbares Filter hat den weiteren Vorteil,
dass es nicht die definierte Bandbreite eines Übertragungsstandards aufweisen muss,
da es direkt auf eine gewünschte
Frequenz abstimmbar ist. Die natürliche
Bandbreite des Filters kann dabei wesentlich geringer sein, als
die Bandbreite eines zur Signalübertragung
genutzten Frequenzbandes innerhalb eines Übertragungssystems. Ein schmalbandiges
Filter kann dementsprechend auch mit steileren Flanken des Passbandes
hergestellt werden, sodass sich mit dem erfindungsgemäßen SAW-Bauelement
eine gute Selektivität
bezüglich
der gewünschten
Mittenfrequenz erreichen lässt. Mit
einem Aktor der eine definierte Auslenkung ermöglicht und einer exakten Mikrostrukturierung
kann ein erfindungsgemäßes Bauelement
und insbesondere ein erfindungsgemäßes Filter in ausreichender Genauigkeit
hergestellt werden und erfordert keinen zusätzlichen Trimmprozess.
-
Ein
erfindungsgemäßes SAW-Bauelement kann
auch als Sensor ausgebildet sein, beispielsweise zum Nachweis von
Erschütterungen
oder sonstigen Beschleunigungen. Solche Sensoren können beispielsweise
als Beschleunigungs-/Verzögerungssensor
oder als Gyrosensor eingesetzt werden. Durch Abstimmung des Sensors
auf eine gewünschte
Mittenfrequenz können
unterschiedliche Frequenzen, die unterschiedlichen Beschleunigungen
zuzuordnen sind, detektiert werden.
-
Mit
der Erfindung gelingt es auch, den Temperaturgang von elektroakustischen
Bauelementen zu kompensieren, indem eine durch Temperaturveränderung
bedingte Expansion oder Kontraktion einer elektroakustischen Struktur
mittels eines Aktors gegenläufig
kontrahiert oder expandiert wird. Wird ein Aktor eingesetzt, der
allein durch die Temperaturveränderung
eine gegenläufige
Auslenkung zeigt, kann dies automatisch ohne äußere Steuerung erfolgen.
-
Die
Erfindung ist auch nicht auf die beispielhaft angegebenen Materialien
für Träger und
piezoelektrisches Substrat oder für die mikromechanische Struktur
beschränkt.
Erfindungsgemäße Bauelemente
können
auf Waferebene gefertigt werden, wobei auch die Mikrostrukturierungstechniken
großflächig für eine Vielzahl
von Bauelementen parallel eingesetzt werden.
-
Mit
einem in seiner Frequenz abstimmbaren SAW-Bauelement kann die Anzahl
von SAW-Bauelementen in einem mit mehreren Frequenzbändern arbeitenden
Endgerät
der mobilen Kommunikation reduziert werden, da ein als Filter ausgebildetes
und in seiner Mittenfrequenz abstimmbares erfindungsgemäßes Bauelement
im Prinzip alle Bandpassfilter innerhalb eines solchen Mobilfunkendgerätes ersetzen kann.
-
- 1,
21, 71
- elektroakustische
Struktur
- 2,
22, 32, 52
- Aktor
- l1,
l2
- Länge
- Δl
- Längenunterschied
- 31,
51
- Streifen
- 33,
53
- Federelement
- 45
- Scherengitter
- X
- Wellenausbreitungsrichtung
- 56,
66
- Substrat
- 57,
67, 77
- Träger
- IS
- Isolator
- TE
- Trägerelement
- EL
- leitfähige Streifen
- AE
- Antriebselement
- TEL
- Teilelektrode
- GE
- Gegenelektrode
- SU
- Substrat
- KE
- Kontaktelektrode
- FU
- Führung
- W
- Wandler,
- RF
- Reflektor
- PS
- piezoelektrische
Schicht
- E
- Elektrode
- M
- Masse