DE102005026034A1 - Wasserarme kosmetische Zubereitungen enthaltend Kreatin in kristalliner Form - Google Patents

Wasserarme kosmetische Zubereitungen enthaltend Kreatin in kristalliner Form Download PDF

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Abstract

Kosmetische Zubereitungen, umfassend DOLLAR A i) eine Lipidphase, DOLLAR A ii) einen Gehalt an Kreatinhydrat, DOLLAR A iii) einen Gehalt an einem oder mehreren W/O-Emulgatoren, DOLLAR A iv) einen Gehalt von weniger als 5 Gew.-% an Wasser, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft wasserarme kosmetische Zubereitungen enthaltend Kreatin in kristalliner Form.
  • Unter kosmetischer Hautpflege ist in erster Linie zu verstehen, dass die natürliche Funktion der Haut als Barriere gegen Umwelteinflüsse (z.B. Schmutz, Chemikalien, Mikroorganismen) und gegen den Verlust von körpereigenen Stoffen (z.B. Wasser, natürliche Fette, Elektrolyte) gestärkt oder wiederhergestellt wird.
  • Wird diese Funktion gestört, kann es zu verstärkter Resorption toxischer oder allergener Stoffe oder zum Befall von Mikroorganismen und als Folge zu toxischen oder allergischen Hautreaktionen kommen.
  • Ziel der Hautpflege ist es ferner, den durch tägliches Waschen verursachten Fett- und Wasserverlust der Haut auszugleichen. Dies ist gerade dann wichtig, wenn das natürliche Regenerationsvermögen nicht ausreicht. Außerdem sollen Hautpflegeprodukte vor Umwelteinflüssen, insbesondere vor Sonne und Wind, schützen und die Hautalterung verzögern.
  • Die chronologische Hautalterung wird z.B. durch endogene, genetisch determinierte Faktoren verursacht. In Epidermis und Dermis kommt es alterungsbedingt z.B. zu folgenden Strukturschäden und Funktionsstörungen, die auch unter den Begriff „Senile Xerosis" fallen können:
    • a) Trockenheit, Rauhigkeit und Ausbildung von Trockenheitsfältchen,
    • b) Juckreiz und
    • c) verminderte Rückfettung durch Talgdrüsen (z.B. nach Waschen).
  • Exogene Faktoren, wie UV-Licht und chemische Noxen, können kumulativ wirksam sein und z.B. die endogenen Alterungsprozesse beschleunigen bzw. sie ergänzen. In Epidermis und Dermis kommt es insbesondere durch exogene Faktoren z.B. zu folgenden Strukturschäden- und Funktionsstörungen in der Haut, die über Maß und Qualität der Schäden bei chronologischer Alterung hinausgehen:
    • d) Sichtbare Gefäßerweiterungen (Teleangiektasien, Cuperosis);
    • e) Schlaffheit und Ausbildung von Falten;
    • f) lokale Hyper-, Hypo- und Fehlpigmentierungen (z.B. Altersflecken) und
    • g) vergrößerte Anfälligkeit gegenüber mechanischem Stress (z.B. Rissigkeit).
  • Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere Produkte zur Pflege der auf natürliche Weise gealterten Haut, sowie zur Behandlung der Folgeschäden der Lichtalterung, insbesondere der unter a) bis g) aufgeführten Phänomene.
  • Produkte zur Pflege gealterter Haut sind an sich bekannt. Sie enthalten z.B. Retinoide (Vitamin A-Säure und/oder deren Derivate) bzw. Vitamin A und/oder dessen Derivate. Ihre Wirkung auf die Strukturschäden ist allerdings umfangsmäßig begrenzt. Darüber hinaus gibt es bei der Produktentwicklung erhebliche Schwierigkeiten, die Wirkstoffe in ausreichendem Maße gegen oxidativen Zerfall zu stabilisieren. Die Verwendung Vitamin A-Säure-haltiger Produkte bedingt darüber hinaus oft starke erythematöse Hautreizungen. Retinoide sind daher nur in geringen Konzentrationen einsetzbar.
  • Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung kosmetische Zubereitungen mit einem wirksamen Schutz vor schädlichen Oxidationsprozessen in der Haut, aber auch zum Schutze kosmetischer Zubereitungen selbst bzw. zum Schutze der Bestandteile kosmetischer Zubereitungen vor schädlichen Oxidationsprozessen.
  • Die schädigende Wirkung des ultravioletten Teils der Sonnenstrahlung auf die Haut ist allgemein bekannt. Während Strahlen mit einer Wellenlänge, die kleiner als 290 nm ist (der sogenannte UVC-Bereich), von der Ozonschicht in der Erdatmosphäre absorbiert werden, verursachen Strahlen im Bereich zwischen 290 nm und 320 nm, dem sogenannten UVB-Bereich, ein Erythem, einen einfachen Sonnenbrand oder sogar mehr oder weniger starke Verbrennungen.
  • Als ein Maximum der Erythemwirksamkeit des Sonnenlichtes wird der engere Bereich um 308 nm angegeben.
  • Zum Schutz gegen UVB-Strahlung sind zahlreiche Verbindungen bekannt, bei denen es sich um Derivate des 3-Benzylidencamphers, der 4-Aminobenzoesäure, der Zimtsäure, der Salicylsäure, des Benzophenons sowie auch des 2-Phenylbenzimidazols handelt.
  • Auch für den Bereich zwischen etwa 320 nm und etwa 400 nm, des sogenannten UVA-Bereich, ist es wichtig, Filtersubstanzen zur Verfügung zu haben, da dessen Strahlen Reaktionen bei lichtempfindlicher Haut hervorrufen können. Es ist erwiesen, dass UVA-Strahlung zu einer Schädigung der elastischen und kollagenen Fasern des Bindegewebes führt, was die Haut vorzeitig altern lässt, und dass sie als Ursache zahlreicher phototoxischer und photoallergischer Reaktionen zu sehen ist. Der schädigende Einfluss der UVB-Strahlung kann durch UVA-Strahlung verstärkt werden.
  • Zum Schutz gegen die Strahlen des UVA-Bereichs werden daher gewisse Derivate des Dibenzoylmethans verwendet, deren Photostabilität (Int. J. Cosm. Science 10, 53 (1988)), nicht in ausreichendem Maße gegeben ist.
  • Die UV-Strahlung kann aber auch zu photochemischen Reaktionen führen, wobei dann die photochemischen Reaktionsprodukte in den Hautmetabolismus eingreifen.
  • Vorwiegend handelt es sich bei solchen photochemischen Reaktionsprodukten um radikalische Verbindungen, beispielsweise Hydroxyradikale. Auch undefinierte radikalische Photoprodukte, welche in der Haut selbst entstehen, können aufgrund ihrer hohen Reaktivität unkontrollierte Folgereaktionen an den Tag legen. Aber auch Singulettsauerstoff, ein nichtradikalischer angeregter Zustand des Sauerstoffmoleküls kann bei UV-Bestrahlung auftreten, ebenso kurzlebige Epoxide und viele andere. Singulettsauerstoff beispielsweise zeichnet sich gegenüber dem normalerweise vorliegenden Triplettsauerstoff (radikalischer Grundzustand) durch gesteigerte Reaktivität aus. Allerdings existieren auch angeregte, reaktive (radikalische) Triplettzustände des Sauerstoffmoleküls.
  • Ferner zählt UV-Strahlung zur ionisierenden Strahlung. Es besteht also das Risiko, dass auch ionische Spezies bei UV-Exposition entstehen, welche dann ihrerseits oxidativ in die biochemischen Prozesse einzugreifen vermögen.
  • Um diesen Reaktionen vorzubeugen, können den kosmetischen bzw. dermatologischen Formulierungen zusätzliche Antioxidantien und/oder Radikalfänger einverleibt werden.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, Vitamin E, eine Substanz mit bekannter antioxidativer Wirkung in Lichtschutzformulierungen einzusetzen, dennoch bleibt auch hier die erzielte Wirkung weit hinter der erhofften zurück.
  • Aufgabe der Erfindung war es daher auch, kosmetische, dermatologische und pharmazeutische Wirkstoffe und Zubereitungen sowie Lichtschutzformulierungen zu schaffen, die zur Prophylaxe und Behandlung lichtempfindlicher Haut, insbesondere Photodermatosen, bevorzugt PLD dienen.
  • Weitere Bezeichnungen für die polymorphe Lichtdermatose sind PLD, PLE, Mallorca-Akne und eine Vielzahl von weiteren Bezeichnungen, wie sie in der Literatur (z.B. A. Voelckel et al, Zentralblatt Haut- und Geschlechtskrankheiten (1989), 156, S.2), angegeben sind.
  • Hauptsächlich werden Antioxidantien als Schutzsubstanzen gegen den Verderb der sie enthaltenden Zubereitungen verwendet. Dennoch ist bekannt, dass auch in der menschlichen und tierischen Haut unerwünschte Oxidationsprozesse auftreten können. Solche Prozesse spielen eine wesentliche Rolle beider Hautalterung.
  • Im Aufsatz "Skin Diseases Associated with Oxidative Injury" in "Oxidative Stress in Dermatology", S. 323 ff. (Marcel Decker Inc., New York, Basel, Hong Kong, Herausgeber: Jürgen Fuchs, Frankfurt, und Lester Packer, Berkeley/Californien), werden oxidative Schäden der Haut und ihre näheren Ursachen aufgeführt.
  • Auch aus dem Grunde, solchen Reaktionen vorzubeugen, können kosmetischen oder dermatologischen Formulierungen zusätzlich Antioxidantien und/oder Radikalfänger einverleibt werden.
  • Zwar sind einige Antioxidantien und Radikalfänger bekannt. So ist bereits in den US-Patentschriften 4,144,325 und 4,248,861 sowie aus zahlreichen anderen Dokumenten vorgeschlagen worden, Vitamin E, eine Substanz mit bekannter antioxidativer Wirkung in Lichtschutzformulierungen einzusetzen, dennoch bleibt auch hier die erzielte Wirkung weit hinter der erhofften zurück.
  • Die vorteilhafte prophylaktische und therapeutische Wirkung des Kreatins bei der kosmetischen und medizinischen Hautpflege ist an sich bekannt. Kreatin (von grch.: τo κρεαϛ = „das Fleisch") zeichnet sich durch folgende Struktur aus:
    Figure 00050001
  • Es findet sich im Muskelsaft der Wirbeltiere zu 0,05–0,4%, in geringen Mengen auch im Gehirn und Blut. Als Monohydrat stellt es ein farbloses, kristallines Pulver dar. In wässriger Lösung wird Kreatinin gebildet. Im Organismus entsteht es durch Transamidinierung von L-Arginin auf Glycin zu Guanidinoessigsäure und deren anschließende Methylierung mittels S-Adenosylmethionin (durch Guanidinoacetat-Methyltransferase). Man hält Kreatin für einen appetitfördernden Bestandteil von Rindfleisch und Fleischextrakt. Kreatinzusatz zur Nahrung verstärkt die körperliche Leistungsfähigkeit.
  • Umfangreich ist der Stand der Technik zu den kosmetischen und dermatologischen Verwendungen des Kreatins.
  • So beschreibt die DE 100 32 964 die Verwendung von Kreatin und/oder Kreatinderivaten in kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen zur Behandlung und Prophylaxe der Symptome von UV- und oder Ozon- induzierten Hautschäden sowie von entzündlichen und degenerativen Hautzuständen.
  • Die JP2000/247866 beschreibt Hautkosmetika mit einem Gehalt an Kreatin und/oder Kreatinin, welche als Creme oder als milchige Lotion verwendet werden können, wobei den betreffenden Zubereitungen vorzügliche hautpflegende Eigenschaften zugeschrieben werden.
  • Ferner beschreibt die WO00/33787 die Verwendung von Kreatinin als wirksamen Bestandteil von Desodorantien.
  • Weiterhin beschreibt die EP-A 565 010 Haarwuchs- und Haarfärbezubereitungen mit einem Gehalt an Kreatininphosphat.
  • Schließlich werden in der US-A 4,590,067 und der EP-A-178 602 die Verwendung von Kreatin bzw. Kreatinin zur Herstellung von Zubereitungen mit antiinflammatorischer Wirksamkeit beschrieben.
  • Nachteilig ist jedoch, dass Kreatin in Wasser in einem chemischen Gleichgewicht mit Kreatinin steht, welches im Stoffwechsel unwirksam ist. Kristallines Kreatin einzusetzen würde andererseits bedeuten, dass das Problem aufträte, dass sich die Kristalle während der Herstellung oder in der fertigen Zubereitung absetzen können. Ferner sind Kreatinhydrat-Kristalle nur schwer benetzbar durch Öle oder geschmolzene Wachse. Schließlich können Kreatinhydrate bei heißer Einarbeitung Wasser abgeben, das wasserfreie oder -arme Formeln später destabilisieren könnte.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es somit, Wege zu finden, die die Nachteile des Standes der Technik vermeiden. Insbesondere sollen die Wirkung der Behebung der mit der endogenen, chronologischen und exogenen Hautalterung verbundenen Schäden und die Prophylaxe dauerhaft, nachhaltig und ohne das Risiko von Nebenwirkungen sein.
  • Eine weitere Aufgabe bestand darin, eine Darreichungsform für Kreatin zu finden, die sich durch verbesserte Einarbeitung von in kristalliner Form vorliegendem Kreatin auszeichnet.
  • Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben gelöst durch kosmetische Zubereitungen umfassend
    • i) eine Lipidphase,
    • ii) einen Gehalt an Kreatinhydrat,
    • iii) einen Gehalt an einem oder mehreren W/O-Emulgatoren,
    • iv) einen Gehalt von weniger als 5 Gew.-% an Wasser, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
  • Es hat sich in erstaunlicher Weise herausgestellt, dass
    • – Kreatinhydrat sich in Kombination mit W/O-Emulgatoren während der Einarbeitung nicht oder kaum absetzt, auch bei Temperaturen, bei denen die Mischung noch keine Fließgrenze aufbaut.
    • – Kreatinhydrat in wasserfreien Formeln überraschend durch W/O-Emulgatoren besser benetzbar ist als Kreatin selbst.
    • – Kreatinhydrat in Kombination mit W/O-Emulgatoren oder Fettalkoholen weniger bzw. erst bei höheren Temperaturen Wasser abspaltet als ohne W/O-Emulgatoren.
  • Als vorteilhafte W/O-Emulgatoren können beispielsweise eingesetzt werden: Fettalkohole mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, Monoglycerinester gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 8 bis 24, insbesondere 12–18 C-Atomen, Diglycerinester gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 8 bis 24, insbesondere 12– 18 C-Atomen, Monoglycerinether gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter und/oder unverzweigter Alkohole einer Kettenlänge von 8 bis 24, insbesondere 12–18 C-Atomen, Diglycerinether gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter und/oder unverzweigter Alkohole einer Kettenlänge von 8 bis 24, insbesondere 12–18 C-Atomen, Propylenglycolester gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 8 bis 24, insbesondere 12–18 C-Atomen sowie Sorbitanester gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 8 bis 24, insbesondere 12–18 C-Atomen.
  • Insbesondere vorteilhafte W/O-Emulgatoren sind Glycerylmonostearat, Glyceryldistearat Glycerylmonoisostearat, Glycerylmonomyristat, Glycerylmonooleat, Diglycerylmonostearat, Diglycerylmonoisostearat, Propylenglycolmonostearat, Propylenglycolmonoisostearat, Propylenglycolmonocaprylat, Propylenglycolmonolaurat, Sorbitanmonoisostearat, Sorbitanmonolaurat, Sorbitanmonocaprylat, Sorbitanmonoisooleat, Saccharosedistearat, Cetylalkohol, Stearylalkohol, Arachidylalkohol, Behenylalkohol, Isobehenylalkohol, Selachylalkohol, Chimylalkohol, Polyethylenglycol(2)stearylether (Steareth-2), Glycerylmonolaurat, Glycerylmonocaprinat, Glycerylmonocaprylat, aber auch Vinylpyrrolidon/Hexadecen Copolymer, Vinylpyrrolidon/Eicosen Copolymer, PEG-45/Dodecylglykolcopolymer, Polyglyceryl-3 Diisostearat, PEG-40 Sorbitanperisostearat, Polyglyceryl-2-Dipolyhydroxystearat, PEG-30 Dipolyhydroxystearat, Sorbitanstearat, Bis-Diglycerylpolyacyladipat-2, Wollwachs.
  • Die Lipidphase kann erfindungsgemäß vorteilhaft gewählt werden aus folgender Substanzgruppe:
    • – Mineralöle, Mineralwachse
    • – Öle, wie Triglyceride der Caprin- oder der Caprylsäure, vorzugsweise aber Rizinusöl;
    • – Fette, Wachse und andere natürliche und synthetische Fettkörper, vorzugsweise Ester von Fettsäuren mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z.B. mit Isopropanol, Propylenglykol oder Glycerin, oder Ester von Fettalkoholen mit Alkansäuren niedriger C-Zahl oder mit Fettsäuren;
    • – Alkylbenzoate;
    • – organische Carbonate (Ester der Kohlensäure mit Fettalkoholen)
    • – Silikonöle wie Dimethylpolysiloxane, Diethylpolysiloxane, Diphenylpolysiloxane sowie Mischformen daraus.
  • Die Lipidphase wird erfindungsgemäß besonders vorteilhaft gewählt aus der Gruppe der Ester aus gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen, aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen. Solche Esteröle können dann vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, Isopropyloleat, n-Butylstearat, n-Hexyllaurat, n-Decyloleat, Isooctylstearat, Isononylstearat, Isononylisononanoat, 2-Ethylhexylpalmitat, 2-Ethylhexyllaurat, 2-Hexyldecylstearat, 2-Octyldodecylpalmitat, Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucylerucat sowie synthetische, halbsynthetische und natürliche Gemische solcher Ester, z.B. Jojobaöl.
  • Ferner kann die Lipidphase vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der verzweigten und unverzweigten Kohlenwasserstoffe und -wachse, der Silkonöle, der Dialkylether, der Gruppe der gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder unverzweigten Alkohole, sowie der Fettsäuretriglyceride, namentlich der Triglycerinester gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 8 bis 24, insbesondere 12–18 C-Atomen. Die Fettsäuretriglyceride können beispielsweise vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der synthetischen, halbsynthetischen und natürlichen Öle, z.B.
  • Olivenöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl, Erdnussöl, Rapsöl, Mandelöl, Palmöl, Kokosöl, Palmkernöl und dergleichen mehr.
  • Auch beliebige Abmischungen solcher Öl- und Wachskomponenten sind vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung einzusetzen. Es kann auch gegebenenfalls vorteilhaft sein, Wachse, beispielsweise Cetylpalmitat, als alleinige Lipidkomponente der Lipidphase einzusetzen.
  • Vorteilhaft wird die Lipidphase gewählt aus der Gruppe 2-Ethylhexylisostearat, Octyldodecanol, Isotridecylisononanoat, Isoeicosan, 2-Ethylhexylcocoat, C12-15-Alkylbenzoat, Capryl-Caprinsäure-triglycerid, Dicaprylylether, Dicaprylycarbonat.
  • Besonders vorteilhaft sind Mischungen aus C12-15-Alkybenzoat und 2-Ethylhexylisostearat, Mischungen aus C12-15-Alkybenzoat und Isotridecylisononanoat sowie Mischungen aus C12-15-Alkybenzoat, 2-Ethylhexylisostearat und Isotridecylisononanoat.
  • Von den Kohlenwasserstoffen sind Paraffinöl, Squalan und Squalen vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verwenden.
  • Vorteilhaft kann die Lipidphase ferner einen Gehalt an cyclischen oder linearen Silikonölen aufweisen oder vollständig aus solchen Ölen bestehen, wobei allerdings bevorzugt wird, außer dem Silikonöl oder den Silikonölen einen zusätzlichen Gehalt an anderen Lipidphasenkomponenten zu verwenden.
  • Vorteilhaft wird Cyclomethicon (Octamethylcyclotetrasiloxan) als erfindungsgemäß zu verwendendes Silikonöl eingesetzt. Aber auch andere Silikonöle sind vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verwenden, beispielsweise Hexamethylcyclotrisiloxan, Polydimethylsiloxan, Poly(methylphenylsiloxan).
  • Insbesondere vorteilhaft enthalten erfindungsgemäße Zubereitungen ein oder mehrere Wachse.
  • „Wachs" ist – ähnlich wie „Harz" – eine Sammelbezeichnung für eine Reihe natürlicher oder künstlich gewonnener Stoffe, die in der Regel folgende Eigenschaften aufweisen: bei 20 °C knetbar, fest bis brüchig hart, grob- bis feinkristallin, durchscheinend bis opak, jedoch nicht glasartig, über 40 °C ohne Zersetzung schmelzend, schon wenig oberhalb des Schmelzpunkts verhältnismäßig niedrigviskos und nicht fadenziehend, stark temperaturabhängige Konsistenz und Löslichkeit und unter leichtem Druck polierbar.
  • Ist in Grenzfällen bei einem Stoff mehr als eine der vorstehend genannten Eigenschaften nicht erfüllt, so ist er kein Wachs im Sinne dieser Definition. Wachse unterscheiden sich von ähnlichen synthetischen oder natürlichen Produkten (z. B. Harzen, plastischen Massen usw.) hauptsächlich darin, dass sie in der Regel etwa zwischen 50 und 90 °C, in Ausnahmefällen auch bis zu etwa 200 °C, in den schmelzflüssigen, niedrigviskosen Zustand übergehen und praktisch frei von aschebildenden Verbindungen sind.
  • Vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung sind außerdem Esterwachse, die Ester aus gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Mono- und/oder Dicarbonsäure mit 10 bis 50 Kohlenstoffatomen und Glycerin darstellen.
  • Es ist ferner vorteilhaft, die Wachskomponenten aus der Gruppe der Glyceride, insbesondere aus der Gruppe der Triglyceride zu wählen. Besonders vorteilhaft sind die im folgenden aufgelisteten Glyceride und Triglyceride:
    Figure 00100001
  • Bevorzugte Ausführungsformen sind Emulsionen, Gele oder wasserfreie Zubereitungen wie Fett-/Wachsstifte.
  • Die wasserfreien Ausführungsformen der Erfindung können je nach Viskosität Hautöle, Salben, Stifte oder auch Emulsionen von bspw. nicht öllöslichen Polyolen mit Lipiden sein.
  • Vorteilhafte erfindungsgemäße Zubereitungen sind Hautöle. Hautöle bestehen überwiegend aus Ölen, enthalten aber oft Zusätze wie Verdicker, um bspw. die Entnahme aus der Verpackung zu erleichtern.
  • Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird durch kosmetische Stifte verwirklicht. So ist es beispielsweise möglich, die Eigenschaften pflegender und dekorativer Lippenstifte miteinander zu kombinieren, d.h., in dekorative Lippenstifte pflegende oder schützende Substanzen einzuarbeiten.
  • Technisch betrachtet sind die meisten kosmetischen Stifte – und fast alle Lippenstifte – wasserfreie Fettmischungen aus festen oder halbfesten Wachsen und flüssigen Ölen, wobei die hochgereinigten Paraffinöle und -wachse die Lippenstiftgrundmasse darstellen.
  • Nach dem idealen Anforderungsprofil sollen sich kosmetische Stifte, und das gilt insbesondere für Lippenstifte – glatt und ohne großen Reibungswiderstand auftragen lassen. Außerdem soll ein Lippenstift schon bei leichtem Andruck einen nicht schmierigen, stumpfen oder klebrigen, aber dennoch gut haftenden Fettfilm an die Lippen abgeben. Durch diesen Fettfilm sollen die Lippen dann glatt und geschmeidig gemacht werden.
  • Darüber hinaus muss ein kosmetischer Stift auch noch die Anforderungen erfüllen, dass er bruchfest und temperaturbeständig sein muss und nicht ausölen darf.
  • Der Stand der Technik kennt für kosmetische Stifte (namentlich Lippenstifte) vorwiegend folgende übliche Grundstoffe:
    • (1) flüssige Öle (z.B. Paraffinöle, Ricinusöl, Isopropylmyristat)
    • (2) halbfeste Bestandteile (z.B. Vaseline, Lanolin)
    • (3) feste Bestandteile (z.B. Bienenwachs, Ceresin und Mikrokristalline Wachse bzw. Ozokerit)
    • (4) hochschmelzende Wachse (z.B. Carnaubawachs, Candelillawachs)
  • Kosmetische Stifte gemäß der Erfindung lassen sich vorteilhaft erzeugen nach einem Verfahren, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Gemisch aus Kreatinhydrat und einem oder mehreren W/O-Emulgatoren zu einer Schmelze aus einem oder mehreren Wachsen und gegebenenfalls weiteren Rohstoffen gibt, die entstandene Mischung gleichmäßig verrührt und die gleichmäßige verrührte Mischung dann in Gussformen einbringt und langsam abkühlen lässt.
  • Zur Anwendung werden die erfindungsgemäßen kosmetischen und/oder dermatologischen Formulierungen in der für Kosmetika und Dermatika üblichen Weise auf die Haut und/oder die Haare in ausreichender Menge aufgebracht.
  • Die erfindungsgemäßen kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen können kosmetische Hilfsstoffe enthalten, wie sie üblicherweise in solchen Zubereitungen verwendet werden, z.B. Konservierungsmittel, Bakterizide, Parfüme, Substanzen zum Verhindern des Schäumens, Farbstoffe, Pigmente, die eine färbende Wirkung haben, Verdickungsmittel, oberflächenaktive Substanzen, Emulgatoren, weich machende, anfeuchtende und/oder feucht haltende Substanzen, Fette, Öle, Wachse oder andere übliche Bestandteile einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung wie Alkohole, Polyole, Polymere, Schaumstabilisatoren, Elektrolyte, organische Lösemittel oder Silikonderivate.
  • Die Zubereitungen gemäß der Erfindung können vorteilhaft Substanzen, die UV-Strahlung im UV-A- und/oder UV-B-Bereich absorbieren, enthalten, wobei die Gesamtmenge der Filtersubstanzen z. B. 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-%, insbesondere 1,0 bis 15,0 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen, um kosmetische Zubereitungen zur Verfügung zu stellen, die das Haar bzw. die Haut vor dem gesamten Bereich der ultravioletten Strahlung schützen. Sie können auch als Sonnenschutzmittel fürs Haar oder die Haut dienen.
  • Es ist ebenfalls vorteilhaft, den Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung übliche Antioxidantien zuzufügen. Erfindungsgemäß können als günstige Antioxidantien alle für kosmetische und/oder dermatologische Anwendungen geeigneten oder gebräuchlichen Antioxidantien verwendet werden.
  • Die Menge der Antioxidantien (eine oder mehrere Verbindungen) in den Zubereitungen beträgt vorzugsweise 0,001 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05–20 Gew.-%, insbesondere 1–10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
  • Es folgen vorteilhafte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung. Alle Prozentangaben sind Massenprozent bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
  • Beispiel 1 – wasserfreier Deo/AT-Stift
    Figure 00140001
  • Beispiel 2 – Hautöl
    Figure 00140002
  • Zur Herstellung dieses Hautöles wird bevorzugt Kreatinhydrat mit einer Partikelgröße von unter 50 μm eingesetzt.
  • Beispiel 3 – Lippenpflegestift
    Figure 00150001
  • Beispiel 5 – Lippenpflegestift
    Figure 00160001

Claims (7)

  1. Kosmetische Zubereitungen umfassend i) eine Lipidphase, ii) einen Gehalt an Kreatinhydrat, iii) einen Gehalt an einem oder mehreren W/O-Emulgatoren, iv) einen Gehalt von weniger als 5 Gew.-% an Wasser, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
  2. Zubereitungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestandteile der Lipidphase gewählt werden aus der Gruppe C12-15-Alkylbenzoat, Butylenglykoldicaprylat/dicaprat, Ethylhexylmethoxycinnamat, Octyldodecanol, Rizinusöl, Jojobaöl, hydrierte Kokosglyceride, Cera microcristallina.
  3. Zubereitungen gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die W/O-Emulgatoren gewählt werden aus der Gruppe Vinylpyrrolidon/Hexadecen Copolymer, Vinylpyrrolidon/Eicosen Copolymer, PEG-45/Dodecylglykol Copolymer, Polyglyceryl-3 Diisostearat, PEG-40 Sorbitanperisostearat, Polyglyceryl-2 Dipolyhydroxystearat, PEG-30 Dipolyhydroxystearat, Glycerylmono- oder -distearat, Sorbitanstearat, Fettsäuren, Bis-Diglyceryl Polyacyladipate-2, Wollwachs sowie Mischungen aus diesen.
  4. Zubereitungen nach einem der vorstehenden Ansprüche, enthaltend 0,01–5,0 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05–1,0 Gew.-%, an Kreatin und/oder Kreatinderivaten, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung der Zubereitung.
  5. Zubereitungen nach einem der vorstehenden Ansprüche, enthaltend 0,1–15 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,5–10 Gew.-%, an einem oder mehreren W/O-Emulgatoren, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung der Zubereitung.
  6. Zubereitungen nach einem der vorstehenden Ansprüche, enthaltend 30–99 Gew.-%, besonders bevorzugt 50–85 Gew.-%, an Komponenten einer Lipidphase, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung der Zubereitung.
  7. Zubereitungen nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie in Form von kosmetischen Stiften vorliegen.
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