Ziel
der Hautpflege ist es ferner, den durch tägliches Waschen verursachten
Fett- und Wasserverlust der Haut auszugleichen. Dies ist gerade
dann wichtig, wenn das natürliche
Regenerationsvermögen
nicht ausreicht. Außerdem
sollen Hautpflegeprodukte vor Umwelteinflüssen, insbesondere vor Sonne
und Wind, schützen
und die Hautalterung verzögern.
Die
chronologische Hautalterung wird z.B. durch endogene, genetisch
determinierte Faktoren verursacht. In Epidermis und Dermis kommt
es alterungsbedingt z.B. zu folgenden Strukturschäden und
Funktionsstörungen,
die auch unter den Begriff „Senile
Xerosis" fallen
können:
- a) Trockenheit, Rauhigkeit und Ausbildung von
Trockenheitsfältchen,
- b) Juckreiz und
- c) verminderte Rückfettung
durch Talgdrüsen
(z.B. nach Waschen).
Exogene
Faktoren, wie UV-Licht und chemische Noxen, können kumulativ wirksam sein
und z.B. die endogenen Alterungsprozesse beschleunigen bzw. sie
ergänzen.
In Epidermis und Dermis kommt es insbesondere durch exogene Faktoren
z.B. zu folgenden Strukturschäden- und Funktionsstörungen in
der Haut, die über
Maß und
Qualität
der Schäden
bei chronologischer Alterung hinausgehen:
- d)
Sichtbare Gefäßerweiterungen
(Teleangiektasien, Cuperosis);
- e) Schlaffheit und Ausbildung von Falten;
- f) lokale Hyper-, Hypo- und Fehlpigmentierungen (z.B. Altersflecken)
und
- g) vergrößerte Anfälligkeit
gegenüber
mechanischem Stress (z.B. Rissigkeit).
Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere Produkte zur Pflege
der auf natürliche
Weise gealterten Haut, sowie zur Behandlung der Folgeschäden der
Lichtalterung, insbesondere der unter a) bis g) aufgeführten Phänomene.
Produkte
zur Pflege gealterter Haut sind an sich bekannt. Sie enthalten z.B.
Retinoide (Vitamin A-Säure
und/oder deren Derivate) bzw. Vitamin A und/oder dessen Derivate.
Ihre Wirkung auf die Strukturschäden ist
allerdings umfangsmäßig begrenzt.
Darüber
hinaus gibt es bei der Produktentwicklung erhebliche Schwierigkeiten,
die Wirkstoffe in ausreichendem Maße gegen oxidativen Zerfall
zu stabilisieren. Die Verwendung Vitamin A-Säure-haltiger Produkte bedingt
darüber
hinaus oft starke erythematöse
Hautreizungen. Retinoide sind daher nur in geringen Konzentrationen
einsetzbar.
Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung kosmetische Zubereitungen mit
einem wirksamen Schutz vor schädlichen
Oxidationsprozessen in der Haut, aber auch zum Schutze kosmetischer
Zubereitungen selbst bzw. zum Schutze der Bestandteile kosmetischer
Zubereitungen vor schädlichen
Oxidationsprozessen.
Die
schädigende
Wirkung des ultravioletten Teils der Sonnenstrahlung auf die Haut
ist allgemein bekannt. Während
Strahlen mit einer Wellenlänge,
die kleiner als 290 nm ist (der sogenannte UVC-Bereich), von der
Ozonschicht in der Erdatmosphäre
absorbiert werden, verursachen Strahlen im Bereich zwischen 290
nm und 320 nm, dem sogenannten UVB-Bereich, ein Erythem, einen einfachen
Sonnenbrand oder sogar mehr oder weniger starke Verbrennungen.
Als
ein Maximum der Erythemwirksamkeit des Sonnenlichtes wird der engere
Bereich um 308 nm angegeben.
Zum
Schutz gegen UVB-Strahlung sind zahlreiche Verbindungen bekannt,
bei denen es sich um Derivate des 3-Benzylidencamphers, der 4-Aminobenzoesäure, der
Zimtsäure,
der Salicylsäure,
des Benzophenons sowie auch des 2-Phenylbenzimidazols handelt.
Auch
für den
Bereich zwischen etwa 320 nm und etwa 400 nm, des sogenannten UVA-Bereich, ist es wichtig,
Filtersubstanzen zur Verfügung
zu haben, da dessen Strahlen Reaktionen bei lichtempfindlicher Haut hervorrufen
können.
Es ist erwiesen, dass UVA-Strahlung zu einer Schädigung der elastischen und
kollagenen Fasern des Bindegewebes führt, was die Haut vorzeitig
altern lässt,
und dass sie als Ursache zahlreicher phototoxischer und photoallergischer
Reaktionen zu sehen ist. Der schädigende
Einfluss der UVB-Strahlung kann durch UVA-Strahlung verstärkt werden.
Zum
Schutz gegen die Strahlen des UVA-Bereichs werden daher gewisse
Derivate des Dibenzoylmethans verwendet, deren Photostabilität (Int.
J. Cosm. Science 10, 53 (1988)), nicht in ausreichendem Maße gegeben
ist.
Die
UV-Strahlung kann aber auch zu photochemischen Reaktionen führen, wobei
dann die photochemischen Reaktionsprodukte in den Hautmetabolismus
eingreifen.
Vorwiegend
handelt es sich bei solchen photochemischen Reaktionsprodukten um
radikalische Verbindungen, beispielsweise Hydroxyradikale. Auch
undefinierte radikalische Photoprodukte, welche in der Haut selbst
entstehen, können
aufgrund ihrer hohen Reaktivität
unkontrollierte Folgereaktionen an den Tag legen. Aber auch Singulettsauerstoff,
ein nichtradikalischer angeregter Zustand des Sauerstoffmoleküls kann
bei UV-Bestrahlung auftreten, ebenso kurzlebige Epoxide und viele
andere. Singulettsauerstoff beispielsweise zeichnet sich gegenüber dem
normalerweise vorliegenden Triplettsauerstoff (radikalischer Grundzustand) durch
gesteigerte Reaktivität
aus. Allerdings existieren auch angeregte, reaktive (radikalische)
Triplettzustände
des Sauerstoffmoleküls.
Ferner
zählt UV-Strahlung
zur ionisierenden Strahlung. Es besteht also das Risiko, dass auch
ionische Spezies bei UV-Exposition entstehen, welche dann ihrerseits
oxidativ in die biochemischen Prozesse einzugreifen vermögen.
Um
diesen Reaktionen vorzubeugen, können
den kosmetischen bzw. dermatologischen Formulierungen zusätzliche
Antioxidantien und/oder Radikalfänger
einverleibt werden.
Aufgabe
der Erfindung war es daher auch, kosmetische, dermatologische und
pharmazeutische Wirkstoffe und Zubereitungen sowie Lichtschutzformulierungen
zu schaffen, die zur Prophylaxe und Behandlung lichtempfindlicher
Haut, insbesondere Photodermatosen, bevorzugt PLD dienen.
Weitere
Bezeichnungen für
die polymorphe Lichtdermatose sind PLD, PLE, Mallorca-Akne und eine Vielzahl
von weiteren Bezeichnungen, wie sie in der Literatur (z.B. A. Voelckel
et al, Zentralblatt Haut- und Geschlechtskrankheiten (1989), 156,
S.2), angegeben sind.
Hauptsächlich werden
Antioxidantien als Schutzsubstanzen gegen den Verderb der sie enthaltenden Zubereitungen
verwendet. Dennoch ist bekannt, dass auch in der menschlichen und
tierischen Haut unerwünschte
Oxidationsprozesse auftreten können.
Solche Prozesse spielen eine wesentliche Rolle beider Hautalterung.
Im
Aufsatz "Skin Diseases
Associated with Oxidative Injury" in "Oxidative Stress
in Dermatology",
S. 323 ff. (Marcel Decker Inc., New York, Basel, Hong Kong, Herausgeber:
Jürgen
Fuchs, Frankfurt, und Lester Packer, Berkeley/Californien), werden
oxidative Schäden
der Haut und ihre näheren
Ursachen aufgeführt.
Auch
aus dem Grunde, solchen Reaktionen vorzubeugen, können kosmetischen
oder dermatologischen Formulierungen zusätzlich Antioxidantien und/oder
Radikalfänger
einverleibt werden.
Zwar
sind einige Antioxidantien und Radikalfänger bekannt. So ist bereits
in den US-Patentschriften 4,144,325 und 4,248,861 sowie aus zahlreichen
anderen Dokumenten vorgeschlagen worden, Vitamin E, eine Substanz
mit bekannter antioxidativer Wirkung in Lichtschutzformulierungen
einzusetzen, dennoch bleibt auch hier die erzielte Wirkung weit
hinter der erhofften zurück.
Die
vorteilhafte prophylaktische und therapeutische Wirkung des Kreatins
bei der kosmetischen und medizinischen Hautpflege ist an sich bekannt.
Kreatin (von grch.: τo κρεαϛ = „das Fleisch") zeichnet sich durch folgende
Struktur aus:
Es
findet sich im Muskelsaft der Wirbeltiere zu 0,05–0,4%, in
geringen Mengen auch im Gehirn und Blut. Als Monohydrat stellt es
ein farbloses, kristallines Pulver dar. In wässriger Lösung wird Kreatinin gebildet. Im
Organismus entsteht es durch Transamidinierung von L-Arginin auf Glycin
zu Guanidinoessigsäure
und deren anschließende
Methylierung mittels S-Adenosylmethionin
(durch Guanidinoacetat-Methyltransferase). Man hält Kreatin für einen
appetitfördernden
Bestandteil von Rindfleisch und Fleischextrakt. Kreatinzusatz zur Nahrung
verstärkt
die körperliche
Leistungsfähigkeit.
Umfangreich
ist der Stand der Technik zu den kosmetischen und dermatologischen
Verwendungen des Kreatins.
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es somit, Wege zu finden, die die
Nachteile des Standes der Technik vermeiden. Insbesondere sollen
die Wirkung der Behebung der mit der endogenen, chronologischen und
exogenen Hautalterung verbundenen Schäden und die Prophylaxe dauerhaft,
nachhaltig und ohne das Risiko von Nebenwirkungen sein.
Eine
weitere Aufgabe bestand darin, eine Darreichungsform für Kreatin
zu finden, die sich durch verbesserte Einarbeitung von in kristalliner
Form vorliegendem Kreatin auszeichnet.
Erfindungsgemäß werden
diese Aufgaben gelöst
durch kosmetische Zubereitungen umfassend
- i)
eine Lipidphase,
- ii) einen Gehalt an Kreatinhydrat,
- iii) einen Gehalt an einem oder mehreren W/O-Emulgatoren,
- iv) einen Gehalt von weniger als 5 Gew.-% an Wasser, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
Es
hat sich in erstaunlicher Weise herausgestellt, dass
- – Kreatinhydrat
sich in Kombination mit W/O-Emulgatoren während der Einarbeitung nicht
oder kaum absetzt, auch bei Temperaturen, bei denen die Mischung
noch keine Fließgrenze
aufbaut.
- – Kreatinhydrat
in wasserfreien Formeln überraschend
durch W/O-Emulgatoren besser benetzbar ist als Kreatin selbst.
- – Kreatinhydrat
in Kombination mit W/O-Emulgatoren oder Fettalkoholen weniger bzw.
erst bei höheren Temperaturen
Wasser abspaltet als ohne W/O-Emulgatoren.
Als
vorteilhafte W/O-Emulgatoren können
beispielsweise eingesetzt werden: Fettalkohole mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen,
Monoglycerinester gesättigter
und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12–18
C-Atomen, Diglycerinester gesättigter und/oder
ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12– 18
C-Atomen, Monoglycerinether gesättigter
und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkohole einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12–18
C-Atomen, Diglycerinether gesättigter
und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkohole einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12–18
C-Atomen, Propylenglycolester gesättigter und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12–18
C-Atomen sowie Sorbitanester gesättigter
und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12–18
C-Atomen.
Insbesondere
vorteilhafte W/O-Emulgatoren sind Glycerylmonostearat, Glyceryldistearat
Glycerylmonoisostearat, Glycerylmonomyristat, Glycerylmonooleat,
Diglycerylmonostearat, Diglycerylmonoisostearat, Propylenglycolmonostearat,
Propylenglycolmonoisostearat, Propylenglycolmonocaprylat, Propylenglycolmonolaurat,
Sorbitanmonoisostearat, Sorbitanmonolaurat, Sorbitanmonocaprylat,
Sorbitanmonoisooleat, Saccharosedistearat, Cetylalkohol, Stearylalkohol,
Arachidylalkohol, Behenylalkohol, Isobehenylalkohol, Selachylalkohol,
Chimylalkohol, Polyethylenglycol(2)stearylether (Steareth-2), Glycerylmonolaurat,
Glycerylmonocaprinat, Glycerylmonocaprylat, aber auch Vinylpyrrolidon/Hexadecen
Copolymer, Vinylpyrrolidon/Eicosen Copolymer, PEG-45/Dodecylglykolcopolymer,
Polyglyceryl-3 Diisostearat, PEG-40 Sorbitanperisostearat, Polyglyceryl-2-Dipolyhydroxystearat,
PEG-30 Dipolyhydroxystearat, Sorbitanstearat, Bis-Diglycerylpolyacyladipat-2,
Wollwachs.
Die
Lipidphase kann erfindungsgemäß vorteilhaft
gewählt
werden aus folgender Substanzgruppe:
- – Mineralöle, Mineralwachse
- – Öle, wie
Triglyceride der Caprin- oder der Caprylsäure, vorzugsweise aber Rizinusöl;
- – Fette,
Wachse und andere natürliche
und synthetische Fettkörper,
vorzugsweise Ester von Fettsäuren
mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z.B. mit Isopropanol, Propylenglykol
oder Glycerin, oder Ester von Fettalkoholen mit Alkansäuren niedriger
C-Zahl oder mit Fettsäuren;
- – Alkylbenzoate;
- – organische
Carbonate (Ester der Kohlensäure
mit Fettalkoholen)
- – Silikonöle wie Dimethylpolysiloxane,
Diethylpolysiloxane, Diphenylpolysiloxane sowie Mischformen daraus.
Die
Lipidphase wird erfindungsgemäß besonders
vorteilhaft gewählt
aus der Gruppe der Ester aus gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen und gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen, aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren und gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen. Solche Esteröle
können
dann vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Isopropylstearat,
Isopropyloleat, n-Butylstearat, n-Hexyllaurat, n-Decyloleat, Isooctylstearat, Isononylstearat,
Isononylisononanoat, 2-Ethylhexylpalmitat,
2-Ethylhexyllaurat, 2-Hexyldecylstearat, 2-Octyldodecylpalmitat,
Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucylerucat sowie synthetische,
halbsynthetische und natürliche
Gemische solcher Ester, z.B. Jojobaöl.
Ferner
kann die Lipidphase vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der
verzweigten und unverzweigten Kohlenwasserstoffe und -wachse, der
Silkonöle,
der Dialkylether, der Gruppe der gesättigten oder ungesättigten,
verzweigten oder unverzweigten Alkohole, sowie der Fettsäuretriglyceride,
namentlich der Triglycerinester gesättigter und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12–18
C-Atomen. Die Fettsäuretriglyceride
können
beispielsweise vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe der synthetischen, halbsynthetischen und natürlichen Öle, z.B.
Olivenöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl, Erdnussöl, Rapsöl, Mandelöl, Palmöl, Kokosöl, Palmkernöl und dergleichen
mehr.
Auch
beliebige Abmischungen solcher Öl-
und Wachskomponenten sind vorteilhaft im Sinne der vorliegenden
Erfindung einzusetzen. Es kann auch gegebenenfalls vorteilhaft sein,
Wachse, beispielsweise Cetylpalmitat, als alleinige Lipidkomponente
der Lipidphase einzusetzen.
Vorteilhaft
wird die Lipidphase gewählt
aus der Gruppe 2-Ethylhexylisostearat, Octyldodecanol, Isotridecylisononanoat,
Isoeicosan, 2-Ethylhexylcocoat, C12-15-Alkylbenzoat,
Capryl-Caprinsäure-triglycerid,
Dicaprylylether, Dicaprylycarbonat.
Besonders
vorteilhaft sind Mischungen aus C12-15-Alkybenzoat
und 2-Ethylhexylisostearat, Mischungen aus C12-15-Alkybenzoat
und Isotridecylisononanoat sowie Mischungen aus C12-15-Alkybenzoat, 2-Ethylhexylisostearat
und Isotridecylisononanoat.
Von
den Kohlenwasserstoffen sind Paraffinöl, Squalan und Squalen vorteilhaft
im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verwenden.
Vorteilhaft
kann die Lipidphase ferner einen Gehalt an cyclischen oder linearen
Silikonölen
aufweisen oder vollständig
aus solchen Ölen
bestehen, wobei allerdings bevorzugt wird, außer dem Silikonöl oder den Silikonölen einen
zusätzlichen
Gehalt an anderen Lipidphasenkomponenten zu verwenden.
Vorteilhaft
wird Cyclomethicon (Octamethylcyclotetrasiloxan) als erfindungsgemäß zu verwendendes Silikonöl eingesetzt.
Aber auch andere Silikonöle
sind vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verwenden,
beispielsweise Hexamethylcyclotrisiloxan, Polydimethylsiloxan, Poly(methylphenylsiloxan).
Insbesondere
vorteilhaft enthalten erfindungsgemäße Zubereitungen ein oder mehrere
Wachse.
„Wachs" ist – ähnlich wie „Harz" – eine Sammelbezeichnung für eine Reihe
natürlicher
oder künstlich gewonnener
Stoffe, die in der Regel folgende Eigenschaften aufweisen: bei 20 °C knetbar,
fest bis brüchig
hart, grob- bis feinkristallin, durchscheinend bis opak, jedoch
nicht glasartig, über
40 °C ohne
Zersetzung schmelzend, schon wenig oberhalb des Schmelzpunkts verhältnismäßig niedrigviskos
und nicht fadenziehend, stark temperaturabhängige Konsistenz und Löslichkeit
und unter leichtem Druck polierbar.
Ist
in Grenzfällen
bei einem Stoff mehr als eine der vorstehend genannten Eigenschaften
nicht erfüllt, so
ist er kein Wachs im Sinne dieser Definition. Wachse unterscheiden
sich von ähnlichen
synthetischen oder natürlichen
Produkten (z. B. Harzen, plastischen Massen usw.) hauptsächlich darin,
dass sie in der Regel etwa zwischen 50 und 90 °C, in Ausnahmefällen auch
bis zu etwa 200 °C,
in den schmelzflüssigen,
niedrigviskosen Zustand übergehen
und praktisch frei von aschebildenden Verbindungen sind.
Vorteilhaft
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind außerdem Esterwachse, die Ester
aus gesättigten und/oder
ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Mono- und/oder Dicarbonsäure mit
10 bis 50 Kohlenstoffatomen und Glycerin darstellen.
Es
ist ferner vorteilhaft, die Wachskomponenten aus der Gruppe der
Glyceride, insbesondere aus der Gruppe der Triglyceride zu wählen. Besonders
vorteilhaft sind die im folgenden aufgelisteten Glyceride und Triglyceride:
Bevorzugte
Ausführungsformen
sind Emulsionen, Gele oder wasserfreie Zubereitungen wie Fett-/Wachsstifte.
Die
wasserfreien Ausführungsformen
der Erfindung können
je nach Viskosität
Hautöle,
Salben, Stifte oder auch Emulsionen von bspw. nicht öllöslichen
Polyolen mit Lipiden sein.
Vorteilhafte
erfindungsgemäße Zubereitungen
sind Hautöle.
Hautöle
bestehen überwiegend
aus Ölen, enthalten
aber oft Zusätze
wie Verdicker, um bspw. die Entnahme aus der Verpackung zu erleichtern.
Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird durch kosmetische Stifte verwirklicht.
So ist es beispielsweise möglich,
die Eigenschaften pflegender und dekorativer Lippenstifte miteinander
zu kombinieren, d.h., in dekorative Lippenstifte pflegende oder
schützende
Substanzen einzuarbeiten.
Technisch
betrachtet sind die meisten kosmetischen Stifte – und fast alle Lippenstifte – wasserfreie Fettmischungen
aus festen oder halbfesten Wachsen und flüssigen Ölen, wobei die hochgereinigten
Paraffinöle
und -wachse die Lippenstiftgrundmasse darstellen.
Nach
dem idealen Anforderungsprofil sollen sich kosmetische Stifte, und
das gilt insbesondere für
Lippenstifte – glatt
und ohne großen
Reibungswiderstand auftragen lassen. Außerdem soll ein Lippenstift
schon bei leichtem Andruck einen nicht schmierigen, stumpfen oder
klebrigen, aber dennoch gut haftenden Fettfilm an die Lippen abgeben.
Durch diesen Fettfilm sollen die Lippen dann glatt und geschmeidig
gemacht werden.
Darüber hinaus
muss ein kosmetischer Stift auch noch die Anforderungen erfüllen, dass
er bruchfest und temperaturbeständig
sein muss und nicht ausölen
darf.
Der
Stand der Technik kennt für
kosmetische Stifte (namentlich Lippenstifte) vorwiegend folgende übliche Grundstoffe:
- (1) flüssige Öle (z.B.
Paraffinöle,
Ricinusöl,
Isopropylmyristat)
- (2) halbfeste Bestandteile (z.B. Vaseline, Lanolin)
- (3) feste Bestandteile (z.B. Bienenwachs, Ceresin und Mikrokristalline
Wachse bzw. Ozokerit)
- (4) hochschmelzende Wachse (z.B. Carnaubawachs, Candelillawachs)
Kosmetische
Stifte gemäß der Erfindung
lassen sich vorteilhaft erzeugen nach einem Verfahren, dadurch gekennzeichnet,
dass man ein Gemisch aus Kreatinhydrat und einem oder mehreren W/O-Emulgatoren zu
einer Schmelze aus einem oder mehreren Wachsen und gegebenenfalls
weiteren Rohstoffen gibt, die entstandene Mischung gleichmäßig verrührt und
die gleichmäßige verrührte Mischung
dann in Gussformen einbringt und langsam abkühlen lässt.
Zur
Anwendung werden die erfindungsgemäßen kosmetischen und/oder dermatologischen
Formulierungen in der für
Kosmetika und Dermatika üblichen
Weise auf die Haut und/oder die Haare in ausreichender Menge aufgebracht.
Die
erfindungsgemäßen kosmetischen
und dermatologischen Zubereitungen können kosmetische Hilfsstoffe
enthalten, wie sie üblicherweise
in solchen Zubereitungen verwendet werden, z.B. Konservierungsmittel,
Bakterizide, Parfüme,
Substanzen zum Verhindern des Schäumens, Farbstoffe, Pigmente,
die eine färbende
Wirkung haben, Verdickungsmittel, oberflächenaktive Substanzen, Emulgatoren,
weich machende, anfeuchtende und/oder feucht haltende Substanzen,
Fette, Öle,
Wachse oder andere übliche
Bestandteile einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung
wie Alkohole, Polyole, Polymere, Schaumstabilisatoren, Elektrolyte,
organische Lösemittel
oder Silikonderivate.
Die
Zubereitungen gemäß der Erfindung
können
vorteilhaft Substanzen, die UV-Strahlung im UV-A- und/oder UV-B-Bereich
absorbieren, enthalten, wobei die Gesamtmenge der Filtersubstanzen
z. B. 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-%,
insbesondere 1,0 bis 15,0 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zubereitungen, um kosmetische Zubereitungen zur Verfügung zu
stellen, die das Haar bzw. die Haut vor dem gesamten Bereich der
ultravioletten Strahlung schützen.
Sie können
auch als Sonnenschutzmittel fürs
Haar oder die Haut dienen.
Es
ist ebenfalls vorteilhaft, den Zubereitungen im Sinne der vorliegenden
Erfindung übliche
Antioxidantien zuzufügen.
Erfindungsgemäß können als
günstige
Antioxidantien alle für
kosmetische und/oder dermatologische Anwendungen geeigneten oder
gebräuchlichen
Antioxidantien verwendet werden.
Die
Menge der Antioxidantien (eine oder mehrere Verbindungen) in den
Zubereitungen beträgt
vorzugsweise 0,001 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05–20 Gew.-%,
insbesondere 1–10
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Es
folgen vorteilhafte Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung. Alle Prozentangaben sind Massenprozent
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.