DE102005025852A1 - Verfahren zum ruckfreien Abbremsen eines Fahrzeuges bis zum Stillstand - Google Patents

Verfahren zum ruckfreien Abbremsen eines Fahrzeuges bis zum Stillstand Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum ruckfreien Abbremsen eines Fahrzeuges, mit mindestens folgenden Schritten:
Messen oder Ermitteln zumindest einer Längsgeschwindigkeit (vx) und einer Längsbeschleunigung (ax) des Fahrzeuges (1) (S2),
Bewerten, ob eine relevante Stopp-Bremsung vorliegt (S3), und
falls eine relevante Stopp-Bremsung vorliegt, Durchführung einer Sonder-Regelung oder Sonder-Steuerung der Bremsen (9) der relevanten Fahrzeugräder (2), derartig, dass die Längsbeschleunigung (ax) bis zum Stillstand des Fahrzeuges (1) stetig gegen Null geht (S4, S5).
Vorteilhafterweise wird eine Sonder-Regelung unter Heranziehung einer direkt gemessenen Längsbeschleunigung (ax) durchgeführt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum ruckfreien Abbremsen eines Fahrzeuges bis zum Stillstand.
  • Beim Abbremsen eines Fahrzeuges bis zu dessen Stillstand tritt häufig ein Anhalteruck auf, der von den Passagieren deutlich wahrgenommen werden kann und insbesondere bei Stop-and-Go-Verkehr mit häufigen Bremsvorgängen als störend empfunden wird.
  • Die DE 101 31 323 A1 beschreibt ein Verfahren zur Verbesserung des Regelverhältnisses einer Bremsanlage durch Kompensation oder Vermeidung des Anhalterucks, bei dem bei Unterschreiten eines Grenzwertes der Fahrzeuggeschwindigkeit eine Sonderregelung in Funktion gesetzt wird, die den Bremsdruckverlauf derartig beeinflusst, dass die Längsbeschleunigung bis zum Stillstand des Fahrzeuges konstant gehalten wird.
  • Durch ein derartiges Verfahren kann der Anhalteruck gegenüber einer unkontrollierten Beendigung des Bremsvorganges zwar etwas verringert werden, es bleibt jedoch ein von den Passagieren deutlich spürbarer Ruck.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren weist demgegenüber einige Vorteile auf. Erfindungsgemäß wird bei Erkennen einer relevanten Stopp-Bremsung die Längsbeschleunigung stetig auf Null geführt. Dem liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass bei herkömmlichen Bremsverfahren der Anhalteruck insbesondere durch die schlagartige Änderung der Längsbeschleunigung am Ende des Abbremsvorganges beim Stillstand entsteht. Die Passagiere empfinden die während des Bremsvorgangs auftretende – vom Vorzeichen her negative – Längsbeschleunigung als auf sie einwirkende Kraft, die am Ende des Bremsvorgangs plötzlich zunimmt, da im Stillstand ein Reibwertsprung zwischen Bremsbelag und Bremsscheibe auftritt. Bei einer Konstantregelung der Längsbeschleunigung bis zum Stillstand, wie sie indem eingangs genannten Verfahren verwendet wird, tritt gerade bei diesem Übergang zum Stillstand, von dem an keine Längsbeschleunigung mehr wirksam ist, ein unstetiger Sprung in der Längsbeschleunigung auf. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird der Reibwertsprung umgangen, da zum Zeitpunkt des Stillstandes bereits keine Längsbeschleunigung und somit keine einwirkende Kraft mehr vorliegt. Lediglich bei Automatikgetrieben kann im Zeitpunkt des Anhaltens noch ein zusätzliches Motormoment auftreten.
  • Erfindungsgemäß wird zunächst ermittelt, ob der Fahrer einen Stopp-Bremsvorgang, d.h. eine Abbremsung bis zum Stillstand des Fahrzeuges, durchführen will. Hierzu kann insbesondere überprüft werden, ob die aktuelle Längsgeschwindigkeit bzw. Fahrzeuggeschwindigkeit unterhalb eines ersten Grenzwertes liegt und eine Extrapolation des Geschwindigkeitsverlaufs bis zum Stillstand führt. Weiterhin können Notbremsvorgänge, bei denen ein kürzerer Bremsweg relevant ist, durch eine Überprüfung des vom Fahrer eingegebenen Bremsdrucks bzw. dessen zeitlicher Ableitung ausgeschlossen werden.
  • Erfindungsgemäß kann die ruckfreie Stopp-Bremsung mit einer Regelung oder einer Steuerung durchgeführt werden; hierbei ist grundsätzlich eine Regelung vorteilhaft, in die als Messgröße die ermittelten Raddrehzahlen der betreffenden Räder und/oder eine direkt gemessene Längsbeschleunigung eingeht. Falls von dem betreffenden Steuergerät der Fahrdynamikregelung jedoch erkannt wird, dass eine hinreichend genau einschätzbare Bremssituation vorliegt, kann entsprechend auch eine hierzu passend ausgewählte oder berechnete Steuerkurve herangezogen werden, entlang der der Abbremsvorgang geführt wird.
  • Die Regelung oder Steuerung erfolgt vorteilhafterweise durch eine entsprechende Ansteuerung der Einlassventile und Auslassventile des Hydrauliksystems der betreffenden Fahrzeugbremsen. Somit können das Steuergerät und die Hydraulikventile bereits vorhandener Antiblockiersysteme, Antriebsschlupfregelsysteme und/oder Fahrdynamikregelungen bzw. Stabilitätsregelungen verwendet werden, so dass kein apparativer Mehraufwand erforderlich ist. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Stopp-Bremsung vorgenommen, indem zunächst die Einlassventile geschlossen werden und nachfolgend die Auslassventile geregelt oder gesteuert geöffnet werden, so dass die ruckfreie Stopp-Bremsung als Regelung oder Steuerung der Auslassventile mit dem in den Rad-Bremszylindern gespeicherten Hydraulikdruck durchgeführt werden kann. Durch den Abbau kann der Druckverlauf simuliert werden, den ein „perfekter" Fahrer mit seinem Fuß beschreiben würde, um das Auto komfortabel, d.h. sehr weich und ohne Ruck oder Nachschaukeln zum Stehen bringen würde. Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl auf ebener Fahrbahn als auch in Steigungen und Gefällen durchgeführt werden.
  • Nach Erreichen des Stillstandes werden die Auslassventile wieder geschlossen und die Einlassventile geöffnet, um den vom Fahrer eingegebenen Bremsdruck an die Bremszylinder weiter zu geben, damit der Fahrer nachfolgend wiederum durch Loslassen der Bremse und ggf. Betätigung des Gaspedals einen Anfahrvorgang starten kann. Das Öffnen der Einlassventile kann wiederum geregelt oder gesteuert erfolgen.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die Längsbeschleunigung nicht aus dem zeitlichen Verlauf der ermittelten Raddrehzahlen, sondern direkt durch einen an der Fahrzeugkarosserie vorgesehenen Längsbeschleunigungssensor ermittelt. Dem liegt die erfindungsgemäße Erkenntnis zu Grunde, dass bisher benutzte Soft-Stopp-Verfahren nicht die Unterschiede im Beschleunigungs- bzw. Abbremsverhalten zwischen den Rädern und der gegenüber den Rädern gefederten und gedämpften Fahrzeug karosserie (bzw. Fahrzeugaufbau) berücksichtigen. Insbesondere bei komfortablen Fahrzeugen ergeben sich zwischen den direkt an den Rädern vorgesehenen Raddrehzahlsensoren und der Karosserie deutliche Unterschiede im Schwingungs- und Beschleunigungsverhalten, insbesondere bei Kurzzeitig auftretende Beschleunigungsänderungen. Hierbei kann durch die Federung der Fahrzeugkarosserie gegenüber dem Fahrwerk z. B. während eines Bremsvorganges ein Überschwingen auftreten, was den Eindruck eines Anhalteruckes verstärkt. Indem die Längsbeschleunigung erfindungsgemäß direkt an der Fahrzeugkarosserie gemessen wird und nicht durch zeitliche Ableitung aus den Raddrehzahlen gebildet wird, kann direkt die von den Passagieren wahrgenommene Längsbeschleunigung für die Regelung bzw. Steuerung herangezogen werden. Die direkte Messung der Längsbeschleunigung an der Karosserie ermöglicht hierbei besonders vorteilhaft die erfindungsgemäße stetige Führung der Längsbeschleunigung auf Null.
  • Die Erfindung umfasst weiterhin eine Vorrichtung zum ruckfreien Abbremsen eines Fahrzeugs, enthaltend Mittel zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die vorteilhaften Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens äußern sich auch als vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen an einigen Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 ein Fahrzeug während des Abbremsvorganges;
  • 2 ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Abbremsung des Fahrzeuges;
  • 3 ein Zeitdiagramm der Signalverläufe sowie der Fahrgeschwindigkeit und des Bremsdruckes während eines Abbremsvorganges.
  • Ein Fahrzeug 1 fährt mit einer Fahrzeuggeschwindigkeit bzw. Längsge schwindigkeit vx und einer Längsbeschleunigung ax. In 1 ist hierbei der Anschaulichkeit halber die physikalische Richtung der Bremswirkung, d.h. nach hinten gerichtet, eingezeichnet; bei der mathematischen Umsetzung ist entsprechend ein negativer Wert für die Abbremsung des Fahrzeuges 1 anzusetzen. Während seines Abbremsvorganges werden die Raddrehzahlen n seiner Räder 2 von Raddrehzahlsensoren 2.1 in Abhängigkeit der Zeit t, d. h. als n(t) gemessen. Aus den Raddrehzahlen n(t) kann in an sich bekannter Weise die zeitliche Ableitung dn(t)/dt gebildet werden, aus der – ggf. unter Berücksichtigung des ermittelten Schlupfes – die Längsgeschwindigkeit vx(t) berechnet werden kann.
  • Weiterhin ist in bzw. an der Karosserie 3 des Fahrzeuges 1 ein Längsbeschleunigungssensor 4 vorgesehen, der die Längsbeschleunigung ax direkt misst. Der Längsbeschleunigungssensor 4 ist vom Aufbau her als solches bekannt und weist im Allgemeinen eine träge Masse, eine Feder und eine Dehnungsmesseinrichtung oder Einrichtung zur Messung einer Auslenkung auf; er kann insbesondere mikromechanisch bzw. als Chip mit mikromechanisch strukturiertem Messbereich ausgebildet und mit weiteren Beschleunigungssensoren, z. B. einem Querbeschleunigungssensor und/oder einem Gierratensensor, kombiniert sein. Die Raddrehzahlsensoren 2.1, der Längsbeschleunigungssensor 4 und ggf. weitere Beschleunigungssensoren werden hierbei von einem Steuergerät 5 einer Fahrdynamikregelung, z. B. eines elektronischen Stabilitätsprogramms oder eines Antiblockiersystems ausgelesen.
  • Nachfolgend wird mit Bezug zu 2 ein Abbremsvorgang des Fahrzeuges 1 beschrieben. In Schritt S1 wird das erfindungsgemäße Verfahren gestartet; dies kann direkt beim Anlassen des Motors oder ggf. auch durch eine Aktivierung des Fahrers über einen Schalter oder eine Menüführung erfolgen. In Schritt S2 werden fortlaufend von dem Steuergerät 5 Messsignale aufgenommen, nämlich – unter anderem – die Raddrehzahlen n(t) der vier Raddrehsensoren 2.1 der Räder 2 und das Längsbeschleunigungssignal ax(t) des Längsbeschleunigungssensors 4. Weiterhin kann ggf. ein Längsgeschwindigkeitssignal vx(t) der Abtriebswelle eingelesen werden. Falls kein Längsbeschleunigungssensor 4 vorgesehen ist oder dessen Messsignale nicht für das erfindungsgemäße Verfahren herangezogen werden, kann die Längsbeschleunigung ax(t) auch in dem Steuergerät durch eine zeitliche Ableitung der aus den Raddrehzahlsignalen n ermittelten Längsgeschwindigkeit ermittelt werden.
  • Gemäß dem Entscheidungsschritt S3 wird anhand von z. B. vier Kriterien k1, k2, k3, k4 bewertet, ob eine relevante Stopp-Bremsung vorliegt, bei der der Fahrer das Fahrzeug 1 bis zum Stillstand abbremsen will, ohne dass eine Notbremsung vorliegt.
  • Hierzu wird gemäß k1 zunächst aus dem bisherigen Kurvenverlauf vx(t) extrapoliert, ob die Geschwindigkeit gegen Null geht. Weiterhin wird gemäß Kriterium k2 ermittelt, ob die aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit vx unterhalb eines ersten Grenzwertes g1 liegt, der z. B. zwischen 3 km/h und 7 km/h, z. B. bei etwa g1 = 5 km/h liegt. Um eine Notbremsung auszuschließen, wird vorteilhafterweise ergänzend gemäß Kriterium k3 überprüft, ob der von einem Bremsdruckssensor 7 des Brems-Hydrauliksystems an das Steuergerät 5 übermittelte Fahrerbremsdruck p unterhalb eines weiteren Grenzwertes g2 und/oder ob gemäß Kriterium k4 der Betrag dessen zeitlicher Ableitung dp/dt (bzw. zeitlichen Gradienten) unterhalb eines weiteren Grenzwertes g3 liegt. Hierbei wird angenommen, dass der Fahrer bei einer Notbremsung vor einem Hindernis das Bremspedal stark oder zeitlich sehr schnell betätigen wird.
  • Falls die Kriterien 1. bis 4. in Schritt S3 nicht erfüllt sind, wird gemäß der Verzweigung n das Verfahren vor den Schritt S2 zurückgesetzt, d.h. unmittelbar nach dem Start S1. Falls in Schritt S3 die Kriterien erfüllt sind, wird gemäß Verzweigung y die Soft-Bremsung bzw. der ruckfreie Abbremsvorgang als Sonder-Regelung oder Sonder-Steuerung eingeleitet. Hierzu wer den in Schritt S4 von dem Steuergerät 5 in dem Hydrauliksystem Einlassventile 10 zu den Bremsen 9 der Räder 2 über Steuersignale EV geschlossen, indem die Steuersignale gemäß 3 auf 1 gesetzt werden, und in einem nachfolgenden Schritt S5 werden Auslassventile 11 zu diesen Rädern 2 über Steuersignale AV geregelt oder gesteuert derartig geöffnet und geschlossen, dass die – fortlaufend gemessene oder ermittelte – Längsbeschleunigung ax(t) stetig gegen Null geht, bis die Längsgeschwindigkeit vx den Wert Null angenommen hat, d.h., bis das Fahrzeug 1 stillsteht. Nachfolgend werden in Schritt S6 die Auslassventile 11 geschlossen und die Einlassventile 10 wieder geöffnet, d.h. EV auf 0 gesetzt, so dass der Fahrer das Fahrzeug 1 nachfolgend wieder durch die Bremsbetätigung in gebremstem Zustand hält bzw. durch Loslassen der Bremse wieder freigeben kann. In Schritt S7 ist entsprechend das Verfahren beendet; gegebenenfalls kann es auch selbsttätig wieder gestartet, d.h. auf Schritt S1 zurückgesetzt werden.
  • In Schritt S5 wird vorteilhafterweise eine Sonder-Regelung durchgeführt, bei der die Auslassventile 11 in Abhängigkeit der gemessenen Längsbeschleunigung ax derartig geöffnet und geschlossen werden, dass ax stetig gegen Null geht. Hierbei kann z. B. ein gradliniger Verlauf von ax gegen 0, d.h. dax/dt = konstant gewählt werden; entsprechend sind auch andere stetige Verläufe von ax gegen 0 möglich. Alternativ hierzu ist jedoch auch eine Steuerung möglich, bei der aus dem bekannten ax(t) und vx(t) eine vorprogrammierte Steuerkurve (bzw. Soll-Kurve) nachgefahren wird, bis das Fahrzeug steht.
  • Vorteilhafterweise wird die Sonder-Regelung nur an den hinteren Fahrzeugrädern 2 durchgeführt. Der Bremsdruck p kann erfindungsgemäß durch die Regelung oder Steuerung auf einen definierten unteren Wert reduziert werden. Der durch die Steuerung oder Regelung vorgenommene Druckabbau des Bremsdruckes simuliert den Druckverlauf, den ein geübter (oder perfekter) Fahrer mit seinem Fuß beschreiben würde, um ein ruckfreies Anhalten durchzuführen.
  • 3 zeigt den Signalverlauf bei dem Abbremsvorgang, mit den Steuersignalen AV und EV von dem Steuergerät 5 zu den relevanten Einlassventilen 10 und Auslassventilen 11, der Längsgeschwindigkeit vx und den Bremsdruck p sowie ein ermitteltes Signal SST, das während des ruckfreien Bremsvorgangs, d.h. in den Schritten S4 und S5, in dem Steuergerät 5 gesetzt ist. Nach Schritt S3 wird in der Verzweigung y somit das Signal SST auf 1 gesetzt, in Schritt S4 die Einlassventile 10 über das Steuersignal EV geschlossen, und in Schritt S5 die erfindungsgemäße Regelung (oder auch Steuerung) über das Signal AV durchgeführt, bis das Fahrzeug steht und vx = 0 ist. Die Auslassventile 11 werden über das Steuersignal AV hierbei geschlossen. Nachfolgend werden in Schritt S6 die Einlassventile 10 über das Steuersignal EV wieder geöffnet. Der Bremsdruck p wird zwischen einem unteren Wert %p und dem vom Fahrer eingegebenen oberen Wert po (Fahrerbremsdruck) geregelt oder gesteuert.

Claims (12)

  1. Verfahren zum ruckfreien Abbremsen eines Fahrzeuges, mit mindestens folgenden Schritten: Messen oder Ermitteln zumindest einer Längsgeschwindigkeit (vx) und einer Längsbeschleunigung (ax) des Fahrzeuges (1) (S2), Bewerten, ob eine relevante Stopp-Bremsung vorliegt (S3), und falls eine relevante Stopp-Bremsung vorliegt, Durchführung einer Sonder-Regelung oder Sonder-Steuerung der Bremsen (9) der relevanten Fahrzeugräder (2) derartig, dass die Längsbeschleunigung (ax) bis zum Stillstand des Fahrzeuges (1) stetig gegen Null geht (S4, S5).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsbeschleunigung (ax) mittels eines an der Fahrzeugkarosserie (3) des Fahrzeuges (1) vorgesehenen Längsbeschleunigungssensors (4) direkt gemessen wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Raddrehzahlen (n) der relevanten Fahrzeugräder (2) ermittelt werden und zur Sonder-Regelung oder Sonder-Steuerung herangezogen werden.
  4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Sonder-Regelung oder Sonder-Steuerung der Bremsen (9) der relevanten Fahrzeugräder (2) zunächst die Einlassventile (10) geschlossen werden und nachfolgend die Auslassventile (11) geregelt oder gesteuert werden, bis das Fahrzeug stillsteht.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass nach Stillstand des Fahrzeuges die Auslassventile (11) an den relevanten Fahrzeugrädern (2) geschlossen und nachfolgend die Einlassventile (10) geöffnet werden, derartig, dass sich ein Bremsdruck (p) an den Bremsen (9) aufbaut.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlassventile (10) zum Druckaufbau geregelt geöffnet werden.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sonder-Regelung unter Messung oder Ermittlung der Längsbeschleunigung (ax) und Öffnen und Schließen der Hydraulikventile (10, 11) der Bremsen (9) der relevanten Fahrzeugräder (2) durchgeführt wird.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sonder-Steuerung der Hydraulikventile (10, 11) der Bremsen (9) der relevanten Fahrzeugräder (2) unter Verwendung einer vorgegebenen oder aus Messgrößen (vx, ax, n) ermittelten Sollkurve durchgeführt wird.
  9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Bewertung, ob eine relevante Stopp-Bremsung vorliegt, ermittelt wird, ob die Fahrgeschwindigkeit unterhalb eines ersten Grenzwertes (g1) liegt und weiter abfällt und ob eine Notbremsung auszuschließen ist.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Notbremsung ausgeschlossen wird, wenn der Bremsdruck (p) unterhalb eines zweiten Grenzwertes (g2) liegt und/oder die zeitliche Ableitung des Bremsdrucks (dp/dt) vom Betrag her unterhalb eines dritten Grenzwerts (g3) liegt.
  11. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Längsgeschwindigkeit (vx) eine in dem Steuergerät (5) einer Fahrdynamikregelung oder Bremsregelung aktuell vorliegende Fahrzeuggeschwindigkeit oder eine aus den Raddrehzahlen (n) ermittelte Fahrzeug-Referenzgeschwindigkeit genommen wird.
  12. Vorrichtung zum ruckfreien Abbremsen eines Fahrzeugs, enthaltend Mittel zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US9139171B2 (en) 2006-07-25 2015-09-22 Lucas Automotive Gmbh Method and control device for stopping a motor vehicle without jolting

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