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Die
Erfindung betrifft eine Säule
der Karosserie eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eine B-Säule, aufweisend
ein Gussteil, das die Form eines offenen Profils besitzt, mit einem
Basisteil und zwei Schenkeln, wobei an den Enden der Schenkel jeweils nach
außen
hin abgewinkelt angeordnete Bereiche vorgesehen sind, die parallel
oder annähernd
parallel zu dem Basisteil des Gussteils angeordnet sind.
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Je
nach Art des Kraftfahrzeugs weist ein Kraftfahrzeug verschiedene
Säulen
auf, die Teile der Karosserie des Kraftfahrzeugs bilden. Eine Limousine
beispielsweise weist in der Regel eine A-Säule, eine B-Säule, eine
C-Säule
und zum Teil eine D-Säule
auf. Die Säulen
dienen zum einen zur Verbesserung der Stabilität der Karosserie des Kraftfahrzeugs, zum
anderen dienen sie als Seitenaufprallschutz, um die Sicherheit der
Personen im Fahrzeuginneren zu gewährleisten. Eine B-Säule verläuft dabei
von dem Türschweller
zum seitlichen Dachrahmen. Insbesondere der B-Säule kommt eine große Bedeutung
bei dem Seitenaufprallschutz zu.
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Bekannte
Säulen,
insbesondere B-Säulen, bei
Kraftfahrzeugen weisen ein U-förmiges bzw.
ein Hut-förmiges
Profil auf, wobei die offene Seite des Profils dem Fahrzeuginneren
zugewandt ist. Aus der
EP
1 329 374 A1 ist beispielsweise ein Hut-förmiges Profil
einer B-Säule
bekannt. Dieses weist an den Enden der Schenkel des U-förmigen Profils
Flansche auf. Bei dieser Säule,
die aus einem Gussteil besteht, wird das U-förmige Profil durch Verstärkungsvorsprünge und
Rippen an der Innenseite des Gussteils verstärkt. Der Nachteil bei diesen
bekannten B-Säulen
liegt darin, dass die Verstärkungen
zwar gegen ein Aufbiegen des Profils wirken können, beim Durchbiegen der
Säule aber
eine Beschädigung
des Flansches, an dem beispielsweise die Türe befestigt wird, nicht verhindert
werden kann.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Säule einer Karosserie eines
Kraftfahrzeugs, insbesondere eine B-Säule, zu schaffen, bei der Stabilität der Säule Seitencrashfall
möglichst
groß ist. Die
Säule soll
zudem kostengünstig
und einfach herzustellen sein und ein relativ geringes Gewicht besitzen.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass diese Aufgabe durch
die Geometrie des Gussteils der Säule gelöst werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Säule
einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eine B-Säule, mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Säule einer
Karosserie eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eine B-Säule, weist
ein Gussteil auf, das die Form eines offenen Profils besitzt, mit
einem Basisteil und zwei Schenkeln, wobei an den Enden der Schenkel
jeweils nach außen
hin abgewinkelt angeordnete Bereiche vorgesehen sind, die parallel
oder annähernd
parallel zu dem Basisteil des Gussteils angeordnet sind. Die Säule zeichnet
sich dadurch aus, dass das Gussteil Seitenflansche aufweist, die
parallel oder annähernd parallel
zu den Bereichen angeordnet sind, wobei die Seitenflansche mit den äußeren Enden
der Bereiche verbunden sind, und wobei die Ebene, in der die Seitenflansche
verlaufen, näher
zur Ebene, in der das Basisteil verläuft, angeordnet ist, als die
Ebene, in der die Bereiche verlaufen.
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Als
Seitenflansche werden die Teile des Gussteils verstanden, die mit
den angrenzenden Elementen, wie beispielsweise einer Türbefestigung
fest verbunden sind. Diese Seitenflansche werden aus diesem Grund
auch als Türflansche
bezeichnet. Der Übergang
zwischen den abgewinkelten Bereichen und den Seitenflanschen wird
durch ein Zwischenstück
gebildet.
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Durch
den Versatz dieser Seitenflansche zu den abgewinkelten Bereichen
kann eine verbesserte Spannungsverteilung in dem Gussteil erreicht
werden. Im Seitencrashfall kommt es bei einer Säule mit einem offenen Profil
zum einen zum Aufbiegen des Profils, das heißt die Schenkel des Profils
entfernen sich voneinander. Zum anderen kommt es zu einem Durchbiegen
der Säule,
das heißt
die Säule
wird um eine Biegelinie verformt. Die Biegelinie der Säule verläuft parallel
zu dem Basisteil des Gussteils. Entlang der Biegelinie treten durch
die Durchbiegung keine oder nur geringe Zugspannungen auf.
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Die
größten Spannungen
aufgrund der Durchbiegung treten an der Stelle des Gussteils auf, dass
am weitesten von der Biegelinie entfernt ist. Die größten Zugspannungen
treten somit an der Stelle des Gussteils auf, das der Innenseite
des Fahrzeuges am nächsten
ist.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Aufbau
der Säule
liegt in dieser Stelle der höchsten
Zugspannung der abgewinkelte Bereich am Ende der Schenkel des Gussteils.
Dieser Bereich wird daher im Folgenden auch als Zugband bezeichnet.
Die Seitenflansche, an denen Türbefestigungen
vorgesehen werden oder die mit angrenzenden Karosserieteilen des
Kraftfahrzeugs verbunden sind, sind zu diesen Bereichen in Richtung
auf die Biegelinie versetzt und somit entlastet. Die Seitenflansche
und die angrenzenden Karosserieelemente oder befestigten Türen werden
bei einem Seitencrash kaum einer Deformierung ausgesetzt.
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Der
Ausdruck „annähernd parallel", der die erfindungsgemäße Anordnung
der Zugbänder
zu dem Basisteil und/oder zu den Seitenflanschen beschreibt, bedeutet,
dass die an den Enden der Schenkel jeweils nach außen hin
abgewinkelt angeordneten Bereiche in einem Winkel zwischen 0 und maximal
10° zu dem
Basisteil des Gussteils angeordnet sind, beziehungsweise dass die
Seitenflansche des Gussteils in einem Winkel zwischen 0 und maximal
10° zu den
abgewinkelten Bereichen angeordnet sind. Im Idealfall verlaufen
sowohl die abgewinkelt angeordneten Bereiche, als auch die Seitenflansche parallel
zur Biegelinie des Gussteils der Säule der Karosserie des Kraftfahrzeugs.
Insbesondere bezüglich
des Zugbandes kann durch diese Anordnung verhindert werden, dass
nur ein Punkt des Zugbandes im Bereich der größten auftretenden Zugspannung liegt,
was zum frühren
Brechen des Gussteils an dieser Stelle führen würde. Indem das gesamte Zugband
in dem Bereich liegt, was durch die annähernd parallele Ausrichtung
gewährleistet
ist, können
die Spannungen besser aufgenommen werden, ohne ein Materialversagen
befürchten
zu müssen.
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Die
Türflansche
und die mit diesen verbundenen Karosserieelemente oder Türen werden
somit bei einem Seitenaufprall eines Gegenstandes bzw. eines anderen
Kraftfahrzeugs entlastet. Die am Ende der Schenkel abgewinkelt angeordneten
Bereiche beziehungsweise Zugbänder
nehmen den größten Teil
der Zugkräfte,
welche bei einem Seitencrash in der Säule einer Karosserie eines
Kraftfahrzeugs, insbesondere in der B-Säule, entstehen, auf. Zudem
ist die erfindungsgemäße Säule einfach
und kostengünstig
herzustellen und besitzt ein relativ geringes Gewicht.
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Bevorzugt
ist eine Säule
einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs, bei der die Bereiche beziehungsweise
Zugbänder
des Gussteils vom seitlichen Dachrahmen zum Türschweller des Kraftfahrzeugs
durchgehend verlaufen. Durchgehend verlaufende Bereiche können Zugspannungen über die
gesamte Höhe der
Säule bzw.
des Gussteils gleichmäßig aufnehmen
beziehungsweise verteilen.
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In
einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Säule verlaufen die abgewinkelten
Bereiche beziehungsweise Zugbändern
des Gussteils abschnittsweise vom seitlichen Dachrahmen zum Türschweller
des Kraftfahrzeugs. Das heißt, über die Höhe des Gussteils
sind abwechselnd Bereiche und Freiräume beziehungsweise Aussparungen
vorgesehen. Hierdurch werden zwar die Zugspannungen nicht so perfekt
aufgenommen, wie bei durchgehend verlaufenden Bereichen, aber die
Gewichtseinsparung stellt einen Vorteil gegenüber durchgehend verlaufenden
Bereichen dar.
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Ähnliches
gilt bei den Seitenflanschen des Gussteils. Einerseits ist eine
Säule einer
Karosserie eines Kraftfahrzeugs vorteilhaft, bei der die Seitenflansche
vom seitlichen Dachrahmen zum Türschweller
des Kraftfahrzeugs durchgehend verlaufen. Diese ist zum einen einfacher
herzustellen und bietet zudem über
die gesamte Länge
der Säule
Befestigungsmöglichkeiten
für weitere
Elemente. Zudem können
die Seitenflansche Zugspannungen über die gesamte Höhe der Säule beziehungsweise des
Gussteils gleichmäßig verteilen.
Andererseits ist eine Säule
beziehungsweise ein Gussteil einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs,
bei der die Seitenflansche vom seitlichen Dachrahmen zum Türschweller des
Kraftfahrzeugs abschnittsweise verlaufen, vorteilhaft, da diese(s)
weniger Gewicht aufweist als Säulen
beziehungsweise Gussteile mit durchgehend verlaufenden Seiteflanschen.
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Die
Breite des Zugbandes zur Breite eines Schenkels des Gussteils kann
ein Verhältnis
von 1:4 bis 1:5 aufweisen. Als Breite des Zugbandes wird die Abmessung
parallel zu dem Basisteil bezeichnet. Als Breite des Schenkels wird
dessen Abmessung zwischen dem Basisteil und dem Zugband bezeichnet. Je
breiter die Schenkel des Gussteils sind, desto größer sind
die Zugspannungen am Ende der Schenkel, an denen abgewinkelt die
Bereiche vorgesehen sind. Eine größere Breite der Zugbänder gewährleistet eine
bessere Aufnahme der dort auftretenden Zugspannungen. Ein Verhältnis von
1:4 bis 1:5 der Breite der Bereiche zu der Breite eines Schenkels
gewährleistet,
dass die Bereiche auftretende Zugspannungen gut aufnehmen können.
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Bevorzugt
ist ferner eine Säule
einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs, bei der die Breite eines Seitenflansches
der Breite des Bereichs beziehungsweise Zugbandes entspricht. Dies
gewährleistet, dass
die Seitenflansche ausreichend groß dimensioniert sind, um dort
die Zugspannungen, die trotz des Vorsehens des Zugbandes auftreten,
aufnehmen zu können.
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Besonders
vorteilhaft ist eine Säule
einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs, bei der das Gussteil aus
einem Stranggussprofil besteht. Das Gussteil weist das Basisteil,
die Schenkel, die abgewinkelten Bereiche sowie die Seitenflansche
und die Verbindung zwischen abgewinkelten Bereichen und Seitenflanschen
auf. Ein solches Profil lässt
sich auf einfache und kostengünstige
Weise durch Strangguss herstellen. Es ist aber auch möglich das
Gussteil durch andere Gießverfahren
herzustellen.
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Eine
Säule einer
Karosserie eines Kraftfahrzeugs, bei der der Querschnitt des Gussteils
vom Türschweller
zum seitlichen Dachrahmen hin abnimmt, stellt eine weitere vorteilhafte
Ausgestaltung einer Säule,
insbesondere einer B-Säule,
dar. Durch die Abnahme des Querschnitts zum seitlichen Dachrahmen
hin kann Gewicht eingespart werden. Bei einem Seitenaufprall eines
Gegenstandes beziehungsweise eines anderen Kraftfahrzeugs auf die
Säule wird
in der Regel der untere Bereich der Säule stärker deformiert, als der obere
Bereich. Dies liegt meist an der Ausgestaltung der aufprallenden
Gegenstände.
So würde
die Stoßstange
eines anderen Kraftfahrzeugs den unteren Bereich der Säule beziehungsweise
des Gussteils stärker
beschädigen,
als den oberen Bereich.
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Es
ist im Sinne der Erfindung auch möglich die abgewinkelten Bereiche
und die Zwischenstücke, die
den Übergang
zu den Seitenflanschen darstellen gegen die Schenkel des Gussteils
zu verstärken. Hierzu
können
beispielsweise horizontal verlaufende Rippen an der Außenseite
der abgewinkelten Bereiche vorgesehen werden.
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Weiterhin
kann ein Verstärkungsblech
an der Innenmantelfläche
des profilförmigen
Gussteils vorgesehen sein. Mit Innenmantelfläche des Gussteils wird insbesondere
die Seite des Gussteils, das heißt die Seite des Basisteils
und die Seiten der Schenkel, bezeichnet, die im montierten Zustand
der Säule
der Fahrzeuginnenseite zugewandt sind. Das Verstärkungsblech liegt in den Bereichen,
in denen es die Innenmantelfläche
abdeckt, vorzugsweise vollständig an dieser
an und kann zumindest über
einen Teil der Berührungsfläche mit
dem Gussteil verbunden sein. Erstreckt sich ein solches Verstärkungsblech
bis zu den abgewinkelten Bereichen beziehungsweise Zugbänder, so
kann das Verstärkungsblech
das Gussteil im Belastungsfall, insbesondere im Seitencrashfall beziehungsweise
Seitenaufprall eines Gegenstandes, dort entlastet.
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Zudem
können
durch ein solches innen liegendes Verstärkungsblech auch Zugspannungen aufgenommen
werden, die durch Aufbiegen des Profils im Bereich des Basisteils
auf das Gussteil wirken würden.
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An
den Ecken des Verstärkungsblechs,
wie beispielsweise dem Übergang
des Basisteils zu den Schenkeln und/oder dem Übergang der Schenkel zu den
Zugbändern
können
Verstärkung
in Form von Verstärkungssicken
vorgesehen sein.
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Zusätzlich oder
alternativ zu den genannten Rippen an dem abgewinkelten Bereich
können
auch an der Außenseite
des Basisteils Rippen vorgesehen sein, die vorzugsweise parallel
zur Längsachse
des Gussteils verlaufen. Durch diese Rippen kann das Gussteil weiter
verstärkt
werden. Die Rippen können darüber hinaus
zur Fixierung weiterer Bestandteile der Säule dienen.
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Beispielsweise
kann ein an der Außenseite des
Gussteils ein Schließteil
vorgesehen sein, dass von außen
durch Klemmwirkung das Aufbiegen des Gussteils im Crashfall verhindert.
Wird an der der Kraftfahrzeuginnenseite abgewandten Seite des Gussteils
ein solches Schließteil
vorgesehen, das das Gussteils zumindest zum Teil umschließt, wobei die
Enden des Schließteils
an den Schenkeln oder den Seitenflanschen des Gussteils befestigt
sind, so können
die Rippen als Fixierung dieses Schließteils dienen. Eine solche
Fixierung ist insbesondere in Fällen
von Bedeutung, in denen bei einem Seitenaufprall der Gegenstand
oder das andere Fahrzeug die Säule nicht
senkrecht trifft. Bei einem solchen Aufprall kann durch die, durch
die Rippen und die Nuten geschaffene, Rastvorrichtung ein Verrutschen
des Schließteils bezüglich des
Gussteils vermieden werden. Auch ein Verformen des Schließteils,
das ohne die Rastvorrichtung möglich
wäre und
die Schließfunktion
des Schließteils
beeinträchtigen
kann, kann vermieden werden.
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Das
erfindungsgemäße Gussteil
der Säule einer
Karosserie eines Kraftfahrzeugs besteht vorteilhafterweise aus Aluminium,
Aluminiumlegierungen, Stahl, Magnesium, Kunststoff, einem Faserverbundwerkstoff
und/oder einem Verbund aus diesen Materialien.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen
genauer erläutert.
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Es
zeigen:
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1:
eine schematische Seitenansicht eines Teils der Karosserie eines
Kraftfahrzeuges;
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2:
eine schematische Schnittansicht durch ein Gussteil einer B-Säule in 1 entlang
der Schnittlinie A-A;
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3:
eine schematische Schnittansicht durch eine B-Säule in 1 entlang
der Schnittlinie A-A gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung; und
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4:
eine schematische Schnittansicht durch eine B-Säule in 1 entlang
der Schnittlinie A-A gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung.
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Teile
der Säule,
die in mehreren Figuren dargestellt sind, werden in einzelnen Figuren
mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet und die Teile gegebenenfalls
nur einmalig erläutert.
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In
der 1 ist die Seitenansicht eines Teils der Karosserie 14 eines
Fahrzeuges schematisch dargestellt. In dieser Ansicht sind die A-Säule 1,
die B-Säule 2,
die C-Säule 3,
die D-Säule 4 sowie
der Türschweller 7 der
Karosserie 14 zu erkennen. Vom Dachbereich der Karosserie 14 ist
der seitliche Dachrahmen 6 dargestellt.
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2 zeigt
einen horizontalen Schnitt entlang der Schnittlinie A-A durch die
B-Säule 2.
In der Figur ist der besseren Verständlichkeit halber lediglich
das Gussteil 5 der Säule
gezeigt. Dieses kann mit weiteren Elementen, wie beispielsweise
einer Seitenteil 20 (vergleiche 3) versehen
sein.
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Das
Gussteil 5 umfasst ein im Wesentlichen ebenes Basisteil 8,
an dessen Enden sich jeweils ein Schenkel 9 anschließt. Die
Schenkel 9 verlaufen in der dargestellten Ausführungsform
abgewinkelt von dem Basisteil unter einem Winkel der kleiner als
90° ist.
Somit erhält
das Gussteil 5 eine konische Form, wobei diese zur Kraftfahrzeugaußenseite
verjüngend zuläuft.
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An
den der Kraftfahrzeuginnenseite zugewandten Enden der Schenkel 9 sind
abgewinkelt angeordnete Bereiche 10 vorgesehen. Diese Bereiche 10 verlaufen
idealer Weise parallel zum Basisteil 8 des Gussteils 5.
An den Enden 12 der Bereiche 10 sind, versetzt
zu diesen, Seitenflansche 11 ausgebildet. Die Seitenflansche 11 sind
mit den Bereichen 10 über
ein abgewinkeltes Zwischenstück
verbunden, wobei die Seitenflansche 11 idealer Weise parallel
zu den Bereichen 10 verlaufen. Insbesondere ist die Ebene,
in der die Seitenflansche 11 verlaufen, näher zu der
Ebene, in der das Basisteil 8 verläuft, angeordnet, als die Ebene,
in der die Bereiche 10 verlaufen. Das Gussteil 5 ist
einteilig ausgestaltet und die Form der beschriebenen Bereiche oder
Teile kann beispielsweise durch die verwendete Gussform erzeugt werden.
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In 2 ist
ferner die Biegelinie 13 dargestellt, entlang derer bei
einem seitlichen Aufprall eines Gegenstandes beziehungsweise eines
anderen Kraftfahrzeuges bezüglich
der Durchbiegung der Säule
keine Spannungen auftreten. Die typische Verteilung der auftretenden
Zugspannungen ist in dem Zugspannungsdiagramm 15 dargestellt.
Je weiter die Elemente des Gussteils 5 von der Biegelinie 13 in
der dargestellten Ansicht nach unten entfernt sind, desto mehr Zugspannungen
wirken auf diese in einem Crashfall. Das heißt die größte Zugspannung wirkt auf die
Bereiche 10 des Gussteils 5.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung des
Gussteils 5, das heißt
durch die in Richtung auf das Basisteil versetzte Anordnung der
Seitenflansche 11, die mit Karosserieelementen des Kraftfahrzeugs,
insbesondere den Türen,
verbunden sind, wird vermieden, dass die Seitenflansche 11 im
Bereich der größten Zugspannungen
liegen. Hierdurch bleiben die Seitenflansche 11 und damit
auch die angrenzenden Karosserieelemente des Kraftfahrzeugs und/oder
Türbefestigungen
bei einem Seitencrash weitestgehend verschont. Die schafft eine
deutliche Erhöhung
der Sicherheit von Personen, die sich im Crashfall innerhalb des
Kraftfahrzeugs aufhalten. Bei einer Deformierung des Gussteils 5 aufgrund
eines aufprallenden Gegenstandes auf die Säulen 1, 2, 3, 4 der
Karosserie 14 eines Kraftfahrzeugs nehmen die Bereiche 10 die
größten Zugspannungen
auf und entlasten somit die Seitenflansche 11 und die angrenzenden
Karosserieelemente oder Türbefestigungen
des Kraftfahrzeugs.
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In 3 ist
eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Säule gezeigt,
bei der außer
dem erfindungsgemäß geformten
Gussteil 5 weitere Bestandteile vorgesehen sind.
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An
der Innenseite des Gussteils 5 ist in der dargestellten
Ausführungsform
ein Verstärkungsblech 16 angebracht.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
verläuft
das Verstärkungsblech 16 entlang
der gesamten Innenmantelfläche 17 des
Gussteils 5, das heißt
entlang des Basisteils 8, der Schenkel 9, und
ebenfalls entlang der Bereiche 10 sowie der Seitenflansche 11.
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Das
Verstärkungsblech 16 besitzt
im Wesentlichen die gleiche Kontur, wie das Gussteil. Allerdings
sind an den Übergängen zwischen
den einzelnen Bereichen des Verstärkungsbleches 16 Verstärkungen
vorgesehen. Diese sind durch Umformung des Bleches, wie beispielsweise
Hohlprägen
oder Walzen in diesem Bereich eingebracht und stellen insbesondere
Vertiefungen in Form von Sicken 18 dar. Die Verstärkungssicken 18 können in
einer Ebene angeordnet sein, sie können aber auch versetzt zueinander über die
Länge des
Verstärkungsblechs 16 angeordnet
sein.
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Durch
das erfindungsgemäße Verstärkungsblech 16,
welches an der Innenmantelfläche 17 des Gussteils 5 vorgesehen
ist, werden die bei einem Crashfall auftretenden Zugspannungen hauptsächlich durch
das Verstärkungsblech 16 aufgenommen, so
dass das Gussteil 5 und insbesondere die Bereiche 10 entlastet
werden.
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In 3 ist
außer
der Verstärkung
durch das Verstärkungsblech 16 eine
weitere Verstärkung
vorgesehen. Diese Verstärkung
wird durch ein Schließteil 19 gebildet,
dass in der Regel aus einem Blech gefertigt ist. Das Schließteil 19 umschließt einen
Teil des Gussteils 5, insbesondere das Basisteil 8 und große Bereiche
der Schenkel 9 von außen.
Das Schließteil 19 verringert
eine allzu große
Deformierung des Gussteils 5 und des Verstärkungsblechs 16 bei
einem seitlichen Aufprall eines Gegenstandes auf die Säule 1, 2, 3, 4 der
Karosserie 14 eines Kraftfahrzeugs. Insbesondere wirkt
das Schließteil
einem Aufbiegen des Gussteils 5 entgegen. Das Schließteil 19 ist
an der der Innenseite des Kraftfahrzeugs abgewandten Seite der Schenkel 9 an
diesen befestigt. Die Be festigung kann beispielsweise durch eine
Nietverbindung, Klebeverbindung, Schweißverbindung oder eine Schraubenverbindung
hergestellt sein.
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An
der der Innenseite des Kraftfahrzeugs abgewandten Seite des Gussteils 5 ist
zusätzlich
ein Seitenteil 20 vorgesehen, welches das Schließteil 19 und
das Gussteil 5 umgibt. Die Enden des Seitenteils 20 sind
an den Seitenflanschen 11 befestigt sind. Das Seitenteil 20 ist
in der Regel aus einem dünnen
Blech gefertigt und stellt die Außenseite der Säule 1, 2, 3, 4 dar.
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An
der der Innenseite des Kraftfahrzeugs zugewandten Seite des Verstärkungsblechs 16 können Ausklinkungen 21,
zum Beispiel als Aussparung für Bauteile,
vorgesehen sein. Diese Ausklinkungen 21 sind insbesondere
im Bereich der Seitenflansche 11 des Gussteils 5 an
dem Verstärkungsblech 16 vorgesehen.
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In
der 4 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Säule dargestellt.
In diesem Ausführungsbeispiel
weist das Schließteil 19 eine
Kontur auf, die im oberen Bereich der Kontur des Gussteils 5 entspricht.
Auch das Schließteil 19 besitzt
einen in der 3 horizontal verlaufenden Bereich
mit sich daran anschließenden
Schenkeln, wobei die Breite des horizontalen Bereichs des Schließteils 19 größer als
die Breite des Basisteils 8 des Gussteils 5 ist.
Das Schließteil 19 ist
in einer Hut-Form ausgeführt,
wobei sich die Schenkel des Schließteils 19 von dessen
horizontalen Bereich bis zu den Seitenflanschen 11 des
Gussteils 5 erstrecken. An den Enden der Schenkel des Schließteils 19 sind
Flansche vorgesehen, an denen das Schließteil 19 an den Seitenflanschen 11 des
Gussteils befestigt ist.
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An
der Außenseite
des Basisteils 8, dass heißt der dem Kraftfahrzeuginneren
abgewandten Seite, des Gussteils 5, sind in der in der 4 gezeigten
Ausführungsform
Rippen 22 vorgesehen, die sich in der Längsrichtung des Gussteils 5 erstrecken. Die
Rippen 22 sind mit dem Gussteil 5 einteilig ausgestaltet,
das heißt
durch die Gussform in das Gussteil 5 integriert worden.
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Das
Schließteil 19 besitzt
in der dargestellten Ausführungsform
Rillen, wodurch an der Innenseite des Schließteils Nuten 23 und
an der Außenseite Vorsprünge 24 gebildet
sind.
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Die
Rippen 22 des Gussteils 5 greifen in die Nuten 23 des
Schließteils 19 ein.
Findet eine Kollision mit einem anderen Fahrzeug unter einem Winkel statt,
der nicht senkrecht auf das Basisteil 8 gerichtet ist,
so kann aufgrund der durch die Rippen 22 und Nuten 23 geschaffene
Fixierung ein Verschieben des Schließteils 19 zu dem Gussteil 5 vermieden
werden. Durch die Zusammenfügung
des Schließteils 19 und des
Gussteils 5 bleibt die B-Säule der Karosserie 14 des
Kraftfahrzeuges länger
stabil, als dies bei den bekannten Säulen der Fall ist.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt.
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Insbesondere
kann das Gussteil andere als den dargestellten Querschnitt aufweisen.
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Mit
der vorliegenden Erfindung wird die Möglichkeit geschaffen, auf einfache
und kostengünstige Weise
die Säule 1, 2, 3, 4,
insbesondere die B-Säule, der
Karosserie 14 eines Kraftfahrzeuges so zu gestalten, dass
diese verhindert, dass bei einer Verformung der Säule 1, 2, 3, 4 größere Zugkräfte auf
die Seitenflansche 11 der Säule 1, 2, 3, 4 und
damit auf die, mit den Seitenflanschen 11 verbundenen Türe des Kraftfahrzeugs
wirken. Eine derartige Säule 1, 2, 3, 4 ist
einfach herzustellen und weist ein relativ geringes Gewicht auf.
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- 1
- A-Säule
- 2
- B-Säule
- 3
- C-Säule
- 4
- D-Säule
- 5
- Gussteil
- 6
- seitlicher
Dachrahmen
- 7
- Türschweller
- 8
- Basisteil
- 9
- Schenkel
- 10
- Bereich
- 11
- Seitenflansch
- 12
- Ende
des Bereichs
- 13
- Biegelinie
- 14
- Karosserie
- 16
- Verstärkungsblech
- 17
- Innenmantelfläche
- 18
- Verstärkungssicken
- 19
- Schließteil
- 20
- Seitenteil
- 21
- Ausklinkung
- 22
- Rippen
- 23
- Nuten
am Schließteil
- 24
- Vorsprünge am Schließteil