DE102005017091B4 - Vorrichtung und Verfahren zur Messung des Drucks im Mittelohr - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zur Messung des Drucks im Mittelohr Download PDF

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Abstract

Vorrichtung zur Messung des Drucks im Mittelohr (5) umfassend:
eine elastisch flexible Membran (2), die in der Weise der natürlichen Form eines menschlichen Trommelfells (12) entsprechend trichterförmig vorgewölbt vorgeformt ist, dass sie anschmiegend auf das Trommelfell (12) eines Menschen aufgelegt und lösbar an diesem befestigt werden kann, und Signalerzeugungsmittel (3a, 3b, 4), die mit der Membran (2) verbunden sind und für eine Verformung der Membran (2) repräsentative Signale liefern.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Messung des Drucks im Mittelohr.
  • Das menschliche Ohr läßt sich von außen nach innen in die aneinander angrenzenden Abschnitte Außenohr, Mittelohr und Innenohr unterteilen. Das Außenohr umfasst die Ohrmuschel und den äußeren Gehörgang. Letzterer wird nach innen durch das Trommelfell begrenzt, an das sich die Paukenhöhle anschließt. In der medialen Wand der Paukenhöhle, die diese zum Innenohr hin abschließt, sind zwei bindegewebig abgeschlossene Fenster (das runde und das ovale Fenster) eingelagert. In der luftgefüllten Paukenhöhle sind drei Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel) angeordnet. Die Innenfläche des Trommelfells, die Paukenhöhle mit den Gehörknöchelchen sowie die angrenzenden Teile der Ohrtrompete und die lufthaltigen Zellen des Warzenfortsatzes gehören zum Mittelohr. Das Innenohr umfasst schließlich die flüssigkeitsgefüllte Gehörschnecke sowie den Bogengangsapparat.
  • Über das äußere Ohr geleitete Schallwellen erreichen durch den äußeren Gehörgang das Trommelfell und versetzen dieses in Schwingungen. Die drei Gehörknöchelchen übertragen die Schwingungen des Trommelfells an das ovale Fenster des Innenohres, wodurch in der Flüssigkeit der Gehörschnecke Schallschwingungen erzeugt werden, die die Flüssigkeit durchlaufen. Diese Schallschwingungen versetzen in die Flüssigkeit hineinragende Haarzellen in Bewegung, und die Bewegung der Haarzellen löst Nervenimpulse aus, die schließlich zur Erzeugung eines Höreindrucks an das Gehirn weitergeleitet werden.
  • Im menschlichen Ohr spielt ferner die sogenannte Eustachische Röhre, die auch als Tube oder Ohrtrompete bekannt ist, eine wichtige Rolle. Sie ist eine röhrenartige Verbindung zwischen dem Mittelohr und dem Nasenrachenraum (und damit dem Außenraum) und öffnet sich normalerweise beim Schlucken und Gähnen. Auf diese Weise kann über die Ohrtrompete zum einen der Druck im Mittelohr an den Außendruck angeglichen werden, was in regelmäßigen Abständen erforderlich ist, da im Mittelohr ständig Gase resorbiert werden, die ersetzt werden müssen, um die Entstehung eines Unterdrucks zu verhindern. Dies ist von großer Bedeutung, da ein Über- oder Unterdruck im Mittelohr zu einer Einschränkung der Trommelfellbeweglichkeit und einer mit dieser einhergehenden Verschlechterung des Hörvermögens führt. Zum anderen dient die Ohrtrompete zum Ableiten von Sekreten aus dem Mittelohr.
  • In diesem System kann es zu einer Vielzahl unterschiedlicher Funktionsstörungen kommen, die zu einer Beeinträchtigung oder Verhinderung der Schallwahrnehmung führen. Eine Reihe dieser Funktionsstörungen steht dabei mit dem Mittelohr und der Ohrtrompete in Zusammenhang. So öffnet sich bei manchen Menschen die Ohrtrompete aufgrund anatomischer Veranlagungen oder krankhafter Veränderungen nicht oder nicht richtig, was zu einer mit einer Verschlechterung des Hörvermögens und gegebenenfalls mit Schmerzen verbundenen dauerhaften Druckdifferenz zwischen Mittelohr und Außenraum führen kann. Ferner können insbesondere bei mangelnder Paukenbelüftung auch im Mittelohr Entzündungen und Vereiterungen auftreten. Diese erzeugen oft einen Überdruck im Mittelohr, weil die Ohrtrompete anschwillt und die Entzündungsprodukte nicht abfließen können. Der Druck des Sekrets kann dann das Trommelfell schmerzhaft vorwölben. Durch mangelhaften Abfluss der Entzündungsprodukte bzw. unzureichende Luftzufuhr kann die Ausheilung einer Entzündung beeinträchtigt werden. Eine anhaltende Entzündung kann schließlich die Gehörknöchelchen angreifen und zerstören. Darüber hinaus schränkt sowohl ein Überdruck als auch ein Unterdruck nicht nur die Trommelfellbeweglichkeit ein, sondern kann auch zu einer mit Schmerzen einhergehenden Dehnung des Trommelfells führen.
  • Nach frühkindlichen Mittelohrvereiterungen können sich nicht mehr ausheilende Perforationen des Trommelfells bilden. Trommelfellperforationen können auch durch Verletzungen mit harten Gegenständen und durch Einwirkung eines hohen Schalldrucks (Explosionstrauma) entstehen. Im Gegensatz zu den durch chronische Entzündungsschübe ausgelösten Perforationen schließen sich traumatische Perforationen oft spontan. Ist das Trommelfell beschädigt und nicht auf der ganzen Fläche geschlossen, wird das Hörvermögen beeinträchtigt und das Mittelohr büßt den durch das intakte Trommelfell bereitgestellten Schutz gegen das Eindringen von Schmutz und Krankheitserregern ein.
  • Aus diesen Gründen ist es von großer Bedeutung, den Druck im Mittelohr und die Funktion der Ohrtrompete messen zu können. So muss beispielsweise vor dem operativen Verschluss einer Trommelfellperforation sichergestellt werden, dass die Ohrtrompete ausreichend funktioniert, da sich ansonsten sehr schnell wieder ein das Trommelfell zerstörender Druckunterschied aufbauen kann.
  • Zu diesem Zweck sind im Stand der Technik eine Reihe von Methoden bekannt. Bei der sogenannten Tympanometrie wird zum Beispiel die Steifigkeit des Trommelfells gemessen, was Rückschlüsse auf den Mittelohrdruck und die Schwingungsfähigkeit des Trommelfells (Lehnhardt E.: "Impedanzmessung", in: Praxis der Audiometrie. Ernst Lehnhardt. Unter Mitarb. von Thomas Janssen und Jürgen Kiessling.- 7. überarb. und erw. Aufl. Stuttgart; New York: Thieme, 1996; Pau, H.W.: "Zur Physiologie der Mittelohrventilation", Otorhinolaryngol Nova 1 (1991) 2–8; Koch, U., H.W. Pau: "Tubenfunktionsprüfung", in: Oto-Rhino-Laryngologie in Klinik und Praxis. Hrsg. H.H. Naumann, J. Helms, C. Herberhold, E. Kastenbauer, Thieme (1994), Bd. 1, 427–438) zulässt. Dazu wird eine spezielle Messsonde in den äußeren Gehörgang eingeführt, die den äußeren Gehörgang abdichtet, damit der dort herrschende Druck manipuliert werden kann. Anschließend werden von der Sonde für einen kurzen Zeitraum von typischerweise wenigen Sekunden unter Variation des Drucks im äußeren Gehörgang Schallsignale abgegeben. Gleichzeitig wird von der Sonde der am Trommelfell reflektierte Anteil der Schallsignale in Abhängigkeit von dem Druck im äußeren Gehörgang gemessen (die entsprechende Auftragung wird Tympanogramm genannt) (Pau, H.W., U. Koch: "Tympanometrische Untersuchungen an Mittelohrmodellen", Arch. Oto-Rhino-Laryng. 221 (1978) 261–267). Da das Maximum der Trommelfellbeweglichkeit bei Druckidentität zwischen äußerem Gehörgang und Mittelohr liegt, ist die Schallreflexion dann am geringsten, wenn der von der Sonde im äußeren Gehörgang erzeugte Druck dem Druck im Mittelohr entspricht. Bei normaler Mittelohrfunktion sollte dies etwa der Normaldruck sein. Ein Unterdruck im Mittelohr (z.B. aufgrund einer Belüftungsstörung der Ohrtrompete) hat eine Verschiebung des Maximums in den negativen Druckbereich zur Folge, während eine Mittelohrvereiterung typischerweise durch ein flaches Tympanogramm gekennzeichnet ist (Koch, U., H.J. Opitz, H.W. Pau: "Tubenfunktion und Mittelohrdruck bei adhäsiven Trommelfellen", Laryng. Rhinol. 56 (1977) 156–159; Koch, U., H.W. Pau: "Der Einfluß einer transtympanalen Gasinsufflation auf die tympanometrische Kurve" (Untersuchungen am stark retrahierten oder adhäsiven Trommelfell und im Modellversuch), Laryng. Rhinol. 60 (1981) 414–417; Koch. U., H.W. Pau: "Tubenfunktionsstörungen", in: Oto-Rhino-Laryngologie in Klinik und Praxis, Hrsg. H.H. Naumann, J. Helms, C. Herberhold, E. Kastenbauer, Thieme (1994), Bd. 1, 564–581; Pau, H.W.: "Trommelfellretraktionen-Entstehungsursachen, Bedeutung, klinische Konsequenzen", Laryngo-RhinoOtol 2001; 80: 652–653). Eine Tympanometrievorrichtung zur Durchführung einer Tympanometrie ist beispielsweise aus US 4,237,905 bekannt.
  • Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass nur die Auswirkung auf die Mittelohrräume gemessen werden kann, nicht jedoch die Öffnung der Ohrtrompete nachgewiesen werden kann. So ist es nicht möglich und dem Patienten nicht zuzumuten, die Messung auf einen großen Zeitraum zu erstrecken, da die in das Ohr eingebrachte Sonde auf die Dauer unangenehm ist. Ferner ist die Sonde, die einen Schallgenerator und einen Schalldetektor enthalten muss, kompliziert aufgebaut und kostenintensiv in der Herstellung. Außerdem ist immer eine Druckerzeugungseinrichtung erforderlich, die sowohl Unterdruck als auch Überdruck im äußeren Gehörgang herstellen kann. Eine kontinuierliche Druckmessung ist nicht möglich, es können immer nur – zeitlich gestaffelt – Einzelmessungen erfolgen.
  • Dieselben Nachteile bestehen auch bei weiteren bekannten Verfahren, wie etwa der Sprengung der Ohrtrompete durch Einblasen von Luft in das Mittelohr über eine vorhandene Trommelfellperforation bzw. das willkürliche Anlegen eines Unterdruckes, der durch Schluckakte beseitigt werden muss (sog. Tubenmanometrie) (E. Di Martino, R. Thaden, G. A. Krombach, M. Westhofen "Funktionsuntersuchungen der Tuba Eustachii", HNO 2004; 52: 1029–1040). Letztere Verfahren sind zudem nur bei perforierten Trommelfellen anwendbar, während die Tympanometrie nur bei intakten Trommelfellen angewendet werden kann. Ferner liefert die Tubenmanometrie – ebenso wie Tubensprengversuche vom Nasenrachen her (Druckeinpressung bei zugehaltener Nase oder durch einen Ballon in die Nase bei gleichzeitigem Sprechen eines "K-Lautes") – immer nur Momentaufnahmen bzw. Ja-Nein-Antworten auf die Frage der tatsächlichen Tubenöffnung. Bei Verfahren, die durch luftdicht in Gehörgangsperforationen eingebrachte Schläuche die Druckentwicklung messen, besteht darüber hinaus auch regelmäßig der Nachteil, dass ein sehr kleines Volumen mit einem sehr großen Volumen gemessen werden muss. Aus diesen und anderen Gründen lassen bekannte Verfahren nur indirekte Rückschlüsse auf den Mittelohrdruck und die Funktion der Ohrtrompete zu (Wedel, H. v., H.W. Pau, V. Tegtmeier: "Stapediusaudiometrie. Ein Beitrag zum „akustisch-mechanischen Effekt" bei der ipsilateralen Stapediusreflexregistrierung. Laryng", Rhinol. 59 (1980) 548–556; Bluestone C.D., Hebda P.A., Alper C.M., Sando I., Buchman C.A., Stangerup S.E., Felding J.U., Swarts J.D., Ghadiali S.N., Takahashi H.: "Recent advances in otitis media, 2. Eustachian tube, middle ear, and mastoid anatomy; physiology, pathophysiology, and pa-thogenesis", Ann. Otol. Rhinol. Laryngol. Suppl. 2005; 194: 16–30; Harford, E.R.: "Tympanometry", in Jerger, J.L. Northern: "Clinical Impedance Audiometry", 2nd ed. Thieme, Stuttgart 1980).
  • US 5,797,834 offenbart eine rein mechanische Vorrichtung zur Verbesserung des Hörvermögens bei geringfügiger Schwerhörigkeit mit einer elastischen flexiblen Membran, die der natürlichen Form eines menschlichen Trommelfells entsprechend trichterförmig vorgewölbt vorgeformt ist. Die Vorrichtung kann so im Ohrkanal eines Menschen angeordnet werden, dass die Membran anschmiegend auf das Trommelfell aufgelegt und lösbar an diesem befestigt wird. In dieser Position wird die Membran von durch den äußeren Gehörgang geleiteten Schallwellen in Schwingungen versetzt, die unmittelbar mechanisch auf das Trommelfell übertragen werden. Die Membran unterstützt und/oder verändert auf diese Weise die Vibrationseigenschaften des Trommelfells zur Verbesserung des Hörvermögens.
  • Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Messung des Drucks im Mittelohr so auszugestalten, dass der Mittelohrdruck unter physiologischen Bedingungen kontinuierlich gemessen werden kann und die genannten Nachteile beseitigt werden. Weiterhin soll es auch möglich sein, die Steifigkeit des Trommelfells zu ermitteln.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale von Patentanspruch 1 und von den Patentansprüchen 16 und 20. Vorteilhafte Ausführungsformen der Vorrichtung und des Verfahrens sind Gegenstand der jeweiligen zugehörigen Unteransprüche.
  • Nach der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass eine Vorrichtung zur Messung des Drucks im Mittelohr bzw. der Deformation des Trommelfells eine elastische flexible Membran umfasst, die in der Weise der natürlichen Form eines menschlichen Trommelfells entsprechend trichterförmig vorgewölbt vorgeformt ist, dass sie anschmiegend an das Trommelfell eines Menschen angelegt und lösbar an diesem befestigt werden kann. Ferner weist die Vorrichtung Signalerzeugungsmittel auf, die mit der Membran verbunden sind und für eine Verformung der Membran repräsentative Signale liefern.
  • Durch diese Ausgestaltung kann die Deformation des Trommelfells und auf diese Weise der Mittelohrdruck folgendermaßen in einfacher Weise verfolgt werden. Zunächst wird die Membran auf das Trommelfell aufgelegt und lösbar an diesem befestigt. Da das Trommelfell wie die Membran nicht plan, sondern trichterförmig nach innen gewölbt ist, kann sich die Membran an das Trommelfell anschmiegen. Im Idealfall kann sich die Membran an das Trommelfell anschmiegen, ohne ihre vorgegebene Form zu ändern bzw. ohne ihre vorgegebene Form wesentlich zu ändern. Dabei kann die Membran in der Weise an dem Trommelfell befestigt werden, dass eine großflächige und bevorzugt eine im wesentlichen vollflächige Verbindung zwischen einer Oberfläche der Membran und dem Trommelfell hergestellt wird. So wird zum einen erreicht, dass die Membran die physiologischen Verhältnisse im Ohr möglichst wenig stört. Zum anderen macht die Membran jede Verformung des Trommelfells mit bzw. folgt ihr, so dass die Verformung der Membran direkt die Verformung des Trommelfells wiedergibt. Das Befestigen der Membran im an das Trommelfell angeschmiegten Zustand bewirkt, dass die Membran und das Trommelfell im Überdeckungsbereich eine identische Form haben. Dabei ist die Membran bevorzugt ausreichend biegeschlaff ausgestaltet, um zu gewährleisten, dass die Beweglichkeit und die Elastizität des Trommelfells nicht wesentlich und im Idealfall gar nicht beeinflusst werden, um die physiologischen Verhältnisse nicht zu stören.
  • Somit sind die von den Signalerzeugungsmitteln erzeugten Signale nicht nur für die Verformung der Membran, sondern unmittelbar auch für die Verformung des Trommelfells repräsentativ. Da sich das Trommelfell in Abhängigkeit vom Druck im Mittelohr verformt, sind die Signale ferner auch für den Druck im Mittelohr repräsentativ. Auf diese Weise wird das Ohr in vorteil hafter Weise praktisch als seine eigene Druckmesskammer verwendet. Aus den Signalen lassen sich Druckänderungen im Mittelohr ermitteln. Bei entsprechender Eichung, die zum Beispiel mit Hilfe eines durch die Ohrtrompete in das Mittelohr eingeführten Druckmesskatheters durchgeführt werden könnte, können auch absolute Werte des Drucks im Mittelohr ermittelt werden.
  • Mit der Erfindung kann der mit der Funktion der Ohrtrompete verbundene Mittelohrdruck über einen längeren Zeitraum registriert werden. Auf dieser Grundlage kann ein Arzt entscheiden, ob die Öffnungen der Ohrtrompete funktionell ausreichen, um einen Druckausgleich herbeizuführen. Dabei sind auch Messungen über mehrere Stunden möglich, da die Vorrichtung den Patienten nicht oder nur wenig stört und keine komplizierten und häufig großen Einrichtungen erforderlich sind, um einen Über- oder Unterdruck zu erzeugen. Der Mittelohrdruck wird unter größtmöglicher Berücksichtigung der physiologischen Verhältnisse gemessen. Darüber hinaus ist die Vorrichtung einfach aufgebaut und kann sehr kostengünstig hergestellt werden. So kann die Vorrichtung auch in vorteilhafter Weise als Einwegprodukt Anwendung finden.
  • Die Signalerzeugungsmittel können in vorteilhafter Weise mindestens ein piezoelektrisches Element und/oder mindestens einen Dehnungsmessstreifen aufweisen. Dabei ist es möglich, dass nur ein oder mehrere piezoelektrische Elemente oder nur ein oder mehrere Dehnungsmessstreifen vorgesehen sind. Es ist aber auch möglich, dass sowohl piezoelektrische Elemente als auch Dehnungsmessstreifen vorgesehen sind.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Signalerzeugungsmittel zumindest teilweise auf einer Oberfläche der Membran befestigt. Das bedeutet zum Beispiel, dass bei mehreren piezoelektrischen Elementen mindestens eines dieser Elemente auf der Oberfläche der Membran befestigt ist. In ähnlicher Weise ist bei mehreren Dehnungsmessstreifen mindestens einer von ihnen auf einer Oberfläche der Membran befestigt.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind die Signalerzeugungsmittel zumindest teilweise in die Membran eingebettet. Das bedeutet zum Beispiel, dass bei mehreren piezoelektrischen Elementen mindestens eines dieser Elemente in die Membran eingebettet ist. In ähnlicher Weise ist bei mehreren Dehnungsmessstreifen mindestens einer von ihnen in die Membran eingebettet.
  • Es ist bevorzugt, wenn die Membran derart ausgestaltet ist, dass zwischen ihr und einem menschlichen Trommelfell bei Berührung Adhäsionskräfte wirken, durch die sich die Membran an das Trommelfell anschmiegt und an diesem befestigt wird. Auf diese Weise ist das Aufbringen der Membran auf das Trommelfell und das Sicherstellen einer anschmiegenden Berührung besonders einfach zu verwirklichen. Ferner werden die physiologischen Verhältnisse nicht durch Befestigungseinrichtungen wie beispielsweise Klebemittel gestört. Die Membran kann auch in vorteilhafter Weise so ausgestaltet sein, dass sie mit Hilfe eines inkompressiblen Adhäsionshilfsmittels anschmiegend an dem Trommelfell befestigt werden kann. Als inkompressibles Adhäsionshilfsmittel kann bevorzugt eine isotonische NaCl-Lösung (0,9 %) oder Ultraschallgel verwendet werden.
  • Es ist ferner bevorzugt, wenn die Membran derart ausgestaltet und dimensioniert ist, dass sie bei einem perforierten Trommelfell derart anschmiegend an die Reste des Trommelfells angelegt und lösbar an diesen befestigt werden kann, dass die Perforation in dem Trommelfell luftdicht verschlossen ist. Die Einheit aus Trommelfell und Membran hat dann die Form eines intakten Trommelfells. Durch diese Ausgestaltung kann der Mittelohrdruck auch ohne Einschränkungen bei perforiertem Trommelfell verfolgt werden. Dem Arzt wird so eine aussagekräftige Grundlage geliefert, auf der er entscheiden kann, ob die Funktion der Ohrtrompete für einen operativen Verschluss der Trommelfellperforation ausreicht. Wenn dies nicht der Fall ist, können rechtzeitig Zusatzmaßnahmen ergriffen werden. Demnach kann mit einer einzigen Vorrichtung der Mittelohrdruck sowohl bei intaktem Trommelfell als auch bei perforiertem Trommelfell gemessen werden. Es ist nicht erforderlich, für diese beiden Fälle unterschiedliche Messeinrichtungen bereitzuhalten.
  • Die Membran ist vorteilhaft aus einem biokompatiblen Material hergestellt. Dabei ist es bevorzugt, dass die Membran aus einem Polyurethan- oder einem Silikonelastomer hergestellt ist bzw. ein solches Material umfasst. Ferner ist es bevorzugt, dass die Membran ein Elastizitätsmodul im Bereich von 7 bis 20 MPa und/oder eine Shore-A-Härte von 60 bis 80 aufweist.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Speichervorrichtung vorgesehen, die für eine Vielzahl unterschiedlicher Zeitpunkte für die Signale der Signalerzeugungsmittel charakteristische Werte speichert.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein Wandler vorgesehen, der die Signale von den Signalerzeugungsmitteln empfängt und in Drucksignale umwandelt, die für den Druck im Mittelohr repräsentativ (d.h. zu diesem in einem eindeutigen Zusammenhang stehen) und bevorzugt zu dem Druck im Mittelohr proportional sind. Auf diese Weise werden unmittelbar Signale geliefert, die in einem einfachen Zusammenhang mit dem Mittelohrdruck stehen. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn eine Speichereinrichtung vorgesehen ist, die für eine Vielzahl unterschiedlicher Zeitpunkte für die Drucksignale charakteristische Werte speichert. Diese Werte können Werte sein, die dem Druck im Mittelohr proportional sind. Bei entsprechender Eichung können die Werte auch unmittelbar dem Mittelohrdruck in einer vorgegebenen Druckeinheit entsprechen.
  • Der Mittelohrdruck bzw. die Deformation des Trommelfells kann in vorteilhafter Weise mit einem Verfahren gemessen werden, bei dem zunächst eine erfindungsgemäße Vorrichtung bereitgestellt und ihre Membran in der Weise auf zumindest einen Teil des Trommelfells aufgelegt wird, dass sie sich an das Trommelfell anschmiegt. In dieser Lage wird die Membran an dem Trommelfell befestigt, und anschließend werden die von den Signalerzeugungsmitteln erzeugten Signale empfangen. Dabei werden für eine Vielzahl unterschiedlicher Zeitpunkte Werte gespeichert oder aufgezeichnet, die für die empfangenen Signale charakteristisch sind. Dabei erfolgt die Speicherung oder Aufzeichnung in der Weise, dass Paare von Werten und zugeordneten Zeitpunkten gespeichert oder aufgezeichnet werden. Die Aufzeichnung kann beispielsweise durch einen Drucker oder auf einem elektronischen Speichermedium erfolgen. So kann der Mittelohrdruck zeitaufgelöst ausgewertet werden. Nach Beendigung der Messung wird die Membran von dem Trommelfell entfernt.
  • Dieses Verfahren kann vorteilhaft bei einem perforierten Trommelfell angewendet werden, indem die Membran in der Weise auf das Trommelfell aufgelegt wird, dass eine in diesem vorhandene Perforation luftdicht geschlossen wird.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung werden die von den Signalerzeugungsmitteln erzeugten Signale in Drucksignale umgewandelt, die für den Druck im Mittelohr repräsentativ und bevorzugt zu dem Druck im Mittelohr proportional sind. Dann ist es auch vorteilhaft, wenn die gespeicherten oder aufgezeichneten Werte für die Drucksignale charakteristisch sind. Die Werte sind dann bevorzugt ebenfalls zu dem Druck im Mittelohr proportional. Bei entsprechender Eichung geben die Werte bevorzugt unmittelbar den Druck im Mittelohr in einer vorgegebenen Druckeinheit an.
  • Ferner ist es auch in vorteilhafter Weise möglich, die Deformation des Trommelfells als Funktion des Druckes im äußeren Gehörgang und/oder im Mittelohr und auf diese Weise die Steifigkeit bzw. die Elastizität des Trommelfells mit einem Verfahren zu messen, bei dem zunächst eine erfindungsgemäße Vorrichtung bereitgestellt und ihre Membran in der Weise auf zumindest einen Teil des Trommelfells aufgelegt wird, dass sie sich an das Trommelfell anschmiegt. In dieser Lage wird die Membran an dem Trommelfell befestigt, und anschließend werden die von den Signalerzeugungsmitteln erzeugten Signale empfangen. Dabei wird der Druck im äußeren Gehörgang und/oder im Mittelohr gezielt manipuliert und die Änderung der empfangenen Signale als Funktion des durch die Manipulation eingestellten Drucks ermittelt, indem für eine Anzahl von Druckwerten des Drucks im äußeren Gehörgang bzw. im Mittelohr Werte gespeichert oder aufgezeichnet werden, die für die empfangenen Signale charakteristisch sind, wobei die Speicherung bzw. Aufzeichnung in Form von Paaren von einander zugeordneten Werten und Druckwerten (d.h. Drücken im äußeren Gehörgang bzw. im Mittelohr) erfolgt. Die Aufzeichnung kann beispielsweise durch einen Drucker oder auf einem elektronischen Speichermedium erfolgen. Aus den gespeicherten Messwerten kann die Verformung bzw. Deformation des Trommelfells in Abhängigkeit von dem Druck im äußeren Gehörgang und/oder im Mittelohr und aus dem gefundenen Zusammenhang wiederum die Steifigkeit bzw. die Elastizität des Trommelfells ermittelt werden. Nach Beendigung der Messung wird die Membran von dem Trommelfell entfernt. Die Manipulation des Drucks kann beispielsweise durch Katheter bewerkstelligt werden, die in den äußeren Gehörgang bzw. durch die Ohrtrompete in das Mittelohr eingeführt werden.
  • Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
  • 1 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
  • 2 zeigt einen Querschnitt der in 1 gezeigten Vorrichtung im auf einem Trommelfell befestigten Zustand.
  • 3 zeigt einen Schnitt durch das Mittelohr und einen Teil des angrenzenden äußeren Gehörgangs, wobei die in den 1 und 2 gezeigte Vorrichtung auf einem perforierten Trommelfell befestigt ist.
  • 4a zeigt beispielhaft ein Diagramm, in dem der zeitliche Verlauf des gemessenen Mittelohrdrucks für ein Ohr mit gestörter Funktion der Ohrtrompete aufgetragen ist.
  • 4b zeigt beispielhaft ein Diagramm, in dem der zeitliche Verlauf des gemessenen Mittelohrdrucks für ein Ohr mit normaler Funktion der Ohrtrompete aufgetragen ist.
  • Die in 1 gezeigte Vorrichtung 1 weist eine dünne, flexible und elastische Membran 2 auf, die eine allgemein runde Form hat, jedoch räumlich vorgewölbt ist (siehe 2 und 3). Die Querausdehnung der Membran 2 beträgt ca. 8 mm. Wie in 2 zu erkennen ist, die einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zeigt, deren Membran 2 vollflächig anschmiegend auf einem unperforierten Trommelfell befestigt ist, ist auf einer Oberfläche der Membran 2 ein Dehnungsmessstreifen 3a befestigt, und auf der gegenüberliegenden Oberfläche der Membran 2 ist ein in Richtung der Querausdehnung der Membran 2 von dem Dehnungsmessstreifen 3a beabstandeter und zu diesem parallel verlaufender zweiter Dehnungsmessstreifen 3b befestigt. Diese beiden Dehnungsmessstreifen 3a und 3b können auch ganz oder teilweise in die Membran 2 eingebettet sein. Jeder der Dehnungsmessstreifen 3a und 3b ist mit zwei elektrischen Leitungen 4 verbunden, die einen Durchmesser von beispielsweise 120 bis 150 μm haben.
  • 3 zeigt einen Schnitt durch ein Mittelohr 5 und einen Teil des angrenzenden äußeren Gehörgangs 6. Das Mittelohr 5 und der äußere Gehörgang 6 befinden sich in dem Schädelknochen 7. Auf der in 3 rechten Seite wird das Mittelohr 5 durch das sogenannte ovale Fenster 8 begrenzt, das mit dem als Steigbügel bezeichneten Gehörknöchelchen 9 in Verbindung steht. Der Steigbügel 9 ist mit einem Ende des als Amboss bezeichneten Gehörknöchelchens 10 verbunden, dessen anderes Ende wiederum mit dem als Hammer bezeichneten Gehörknöchelchen 11 verbunden ist. Der Hammer 11 ist schließlich mit dem Trommelfell 12 verbunden.
  • In der 3 weist das Trommelfell 12 eine Perforation 13 auf. Die Membran 2 der Vorrichtung 1 aus den 1 und 2 ist in der Weise an den verbliebenen Resten des Trommelfells 12 befestigt, dass die Perforation 13 luftdicht verschlossen ist. Ferner schmiegt sich die Membran 2 an die verbliebenen Reste des Trommelfells 12 an. Dazu ist die Membran 2 in der Weise trichterförmig vorgewölbt ausgebildet, dass ihre Form der natürlichen Form eines Trommelfells entspricht. So wird erreicht, dass die Einheit aus den verbliebenen Resten des Trommelfells 12 und der Membran 2 in ihrer Form im wesentlichen einem intakten Trommelfell entspricht. Somit herrschen in dem in 3 gezeigten Mittelohr 5 im wesentlichen natürliche physiologische Verhältnisse. Die elektrischen Leitungen 4 verlaufen von der Membran 2 durch den äußeren Gehörgang 6 nach außen.
  • Um die Verformung der Membran 2 zu verfolgen, wird die Änderung des elektrischen Widerstandes der Dehnungsmessstreifen 3a und 3b verfolgt. Deren elektrischer Widerstand ändert sich bei mechanischen Belastungen, wie etwa bei Dehnung und Stauchung. Die Änderung des Widerstandes kann beispielsweise durch Einbindung der Dehnungsmessstreifen 3a und 3b in eine elektrische Schaltung erfasst werden, die eine Wheatstone'sche Messbrücke oder eine Halb- oder Viertelbrücke enthält.
  • Aus dem elektrischen Widerstand der Dehnungsmessstreifen 3a und 3b können Druckänderungen im Mittelohr 5 bzw. bei geeigneter Eichung der Druck im Mittelohr 5 bestimmt werden. Die 4a und 4b zeigen typische zeitliche Druckverläufe im Mittelohr 5, wobei auf der y-Achse der Druck und auf der x-Achse die Zeit aufgetragen ist. In 4a baut sich im Verlauf der Zeit im Mittelohr 5 ein ansteigender Unterdruck auf. Dies lässt darauf schließen, dass die Funktion der Ohrtrompete gestört ist. Dagegen wird der Unterdruck in 4b in regelmäßigen Abständen schlagartig verringert. Diese regelmäßig auftretenden, schlagartigen Verringerungen zeigen, dass sich die Ohrtrompete bei Schluckakten öffnet. Aus 4b ist darüber hinaus zu entnehmen, dass ein anfangs bestehender, relativ hoher Unterdruck mit der Zeit vollständig abgebaut wird. Dies zeigt, dass die Funktion der Ohrtrompete funktionell ausreicht, um einen für die richtige Mittelohrfunktion erforderlichen Druckausgleich zu bewirken.

Claims (20)

  1. Vorrichtung zur Messung des Drucks im Mittelohr (5) umfassend: eine elastisch flexible Membran (2), die in der Weise der natürlichen Form eines menschlichen Trommelfells (12) entsprechend trichterförmig vorgewölbt vorgeformt ist, dass sie anschmiegend auf das Trommelfell (12) eines Menschen aufgelegt und lösbar an diesem befestigt werden kann, und Signalerzeugungsmittel (3a, 3b, 4), die mit der Membran (2) verbunden sind und für eine Verformung der Membran (2) repräsentative Signale liefern.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Signalerzeugungsmittel (3a, 3b, 4) mindestens ein piezoelektrisches Element aufweisen.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, bei der die Signalerzeugungsmittel (3a, 3b, 4) mindestens einen Dehnungsmessstreifen (3a, 3b) aufweisen.
  4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Signalerzeugungsmittel (3a, 3b, 4) zumindest teilweise auf einer Oberfläche der Membran (2) befestigt sind.
  5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Signalerzeugungsmittel (3a, 3b, 4) zumindest teilweise in die Membran (2) eingebettet sind.
  6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Membran (2) derart ausgestaltet ist, dass zwischen ihr und einem menschlichen Trommelfell (12) bei Berührung Adhäsionskräfte wirken, durch die sich die Membran (2) an das Trommelfell (12) anschmiegt und an diesem befestigt wird.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der die Membran (2) derart ausgestaltet ist, dass sie mit einem Film aus isotonischer NaCl-Lösung oder Ultraschallgel als Adhäsionshilfsmittel an dem Trommelfell (12) anschmiegend befestigt werden kann.
  8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Membran (2) derart ausgestaltet und dimensioniert ist, dass sie bei einem perforierten Trommelfell (12) derart anschmiegend auf die die Perforation (13) umgebenden Reste des Trommelfells (12) aufgelegt und lösbar an diesen befestigt werden kann, dass die Perforation (13) in dem Trommelfell (12) luftdicht verschlossen ist.
  9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Membran (2) aus einem biokompatiblem Material hergestellt ist.
  10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Membran (2) aus einem Polyurethan- oder einem Silikonelastomer hergestellt ist.
  11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Membran (2) ein Elastizitätsmodul im Bereich von 7 bis 20 MPa aufweist.
  12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Membran (2) eine Shore-A-Härte von 60 bis 80 aufweist.
  13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der eine Speichervorrichtung vorgesehen ist, die für eine Vielzahl unterschiedlicher Zeitpunkte für die Signale der Signalerzeugungsmittel (3, 4) charakteristische Werte speichert.
  14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der ein Wandler vorgesehen ist, der die Signale von den Signalerzeugungsmitteln (3, 4) empfängt und in Drucksignale umwandelt, die für den Druck im Mittelohr (5) repräsentativ sind.
  15. Vorrichtung nach Anspruch 14, bei der eine Speichereinrichtung vorgesehen ist, die für eine Vielzahl unterschiedlicher Zeitpunkte für die Drucksignale charakteristische Werte speichert.
  16. Verfahren zur Messung des Drucks im Mittelohr, bei dem: – eine Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15 bereitgestellt wird, – die elastisch flexible Membran (2) in der Weise auf zumindest einen Teil des Trommelfells (12) eines Menschen aufgelegt wird, dass sie sich an das Trommelfell (12) anschmiegt, – die elastische Membran (2) an dem Trommelfell (12) befestigt wird, – die von den Signalerzeugungsmitteln (3, 4) erzeugten Signale empfangen werden, – für eine Vielzahl unterschiedlicher Zeitpunkte Werte gespeichert oder aufgezeichnet werden, die für die empfangenen Signale charakteristisch sind, wobei die Werte als Paare von Werten und Messzeitpunkten gespeichert oder aufgezeichnet werden, und – die Membran (2) von dem Trommelfell (12) entfernt wird.
  17. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem die Membran (2) in der Weise auf das Trommelfell (12) aufgelegt wird, dass eine in diesem vorhandene Perforation (13) luftdicht geschlossen wird.
  18. Verfahren nach Anspruch 16 oder Anspruch 17, bei dem die von den Signalerzeugungsmitteln (3, 4) erzeugten Signale in Drucksignale umgewandelt werden, die für den Druck im Mittelohr (5) repräsentativ sind.
  19. Verfahren nach Anspruch 18, bei dem die gespeicherten oder aufgezeichneten Werte für die Drucksignale charakteristisch sind.
  20. Verfahren zur Messung der Steifigkeit des Trommelfells, bei dem: – eine Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15 bereitgestellt wird, – die elastisch flexible Membran (2) in der Weise auf zumindest einen Teil des Trommelfells (12) eines Menschen aufgelegt wird, dass sie sich an das Trommelfell (12) anschmiegt, – die elastische Membran (2) an dem Trommelfell (12) befestigt wird, – die von den Signalerzeugungsmitteln (3, 4) erzeugten Signale empfangen werden, – der Druck im äußeren Gehörgang und/oder im Mittelohr (5) manipuliert wird, – für eine Anzahl von Druckwerten des Drucks im äußeren Gehörgang bzw. im Mittelohr (5) Werte gespeichert oder aufgezeichnet werden, die für die empfangenen Signale charakteristisch sind, wobei die Speicherung bzw. Aufzeichnung in Form von einander zugeordneten Paaren von Werten und Druckwerten im äußeren Gehörgang bzw. im Mittelohr (5) gespeichert oder aufgezeichnet werden, und – die Membran (2) von dem Trommelfell (12) entfernt wird.
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