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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von hochkomprimiertem
Gas mit einem einstufigen oder mehrstufigen Verdichter. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann neben zahlreichen anderen Anwendungen in einem Gasbetankungssystem
zum Betanken von mit Erdgas, Methan oder ähnlichen Gasen sowie mit Wasserstoff
betriebenen Kraftfahrzeugen eingesetzt werden.
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Problematisch
bei Gasen als Energiespeicher im Kraftfahrzeug ist ihr im Vergleich
zu flüssigen Energieträgern bei
Erdgas um drei Zehnerpotenzen höherer
Speichervolumenbedarf bei Umgebungsbedingungen. Deshalb hat man festgelegt,
Erdgas mit einem Druck von 250 bar an den Tankstellen zur Verfügung zu
stellen, damit ein nach den technischen Regeln vorgegebener Druck
von 200 bar im Druckgasbehälter
eines Fahrzeugs bei einer Bezugstemperatur von 15°C erreicht
und auch nicht überschritten
wird. Damit muss wenigstens nur ein etwa 3-faches Speichervolumen
im PKW zur Verfügung
gestellt werden im Vergleich zum Benzinfahrzeug.
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Bei
Gasbetankungsanlagen führt
die aufzubringende Einschiebearbeit zu einer Erwärmung des Gases im Druckgasbehälter. Der
Joule-Thomson-Effekt (Temperaturänderung
des Gases durch Drosselung) des realen Gases wirkt dieser Erwärmung im allgemeinen
entgegen. Jedoch nur unter sehr günstigen Bedingungen, d.h. bei
ausreichend niedriger Temperatur, reicht der Joule-Thomson-Effekt und
die Wärmeabgabe
an die Umgebung aus, um die durch die Einschiebearbeit des Gases
verursachte Erwärmung
zu kompensieren. Sind diese günstigen
Bedingungen nicht gegeben, so kommt es in Gasbetankungsanlagen ohne
Kühlvorrichtung
beim Umfüllen zu
einer Unterfüllung
des Druckgasbehälters.
Der Grund hierfür
ist, dass sich durch die Einschiebearbeit eine hohe Temperatur und
damit ein entsprechend hoher Druck im Druckgasbehälter einstellt, was
die zur Verfügung
stehende Druckdifferenz für die
Befüllung
so stark erniedrigt, dass der Betankungsvorgang lange dauert und
daher abgebrochen wird, bevor der Druckgasbehälter die nach den technischen
Regeln mögliche
Gasmasse enthält.
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DE 197 05 601 A1 beschreibt
ein Erdgas-Betankungsverfahren ohne Kühlung des Gases, bei dem der
Betankungsvorgang des Druckgasbehälters solange durchgeführt wird,
bis der Druck in der Leitung zum Druckgasbehälter einen Höchstdruck überschreitet.
Eine andere Möglichkeit
sieht vor, dass der Betankungsvorgang abgebrochen wird, wenn der Massenstrom
einen Grenzwert unterschreitet.
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WO
97/06383 A1 beschreibt ein Gas-Ladesystem für Hochdruckflaschen. Die Kühlung des
Gases erfolgt hier durch Spülung
der zu füllenden
Hochdruckflasche, wodurch zwei Anschlüsse für Vor- und Rücklauf benötigt werden.
Im Spülkreislauf
wird das Gas durch einen Wärmetauscher
oder durch Vermischen mit dem Gas im Vorratsbehälter gekühlt.
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EP 0 653 585 A1 gibt
ein System zur Betankung eines Druckgasbehälters an. Darin wird die Durchführung eines
Prüfstoßes beschrieben
und zu dessen Auswertung die thermische Zustandsgleichung für das reale
Gas herangezogen. Es wird auch ein Umschalten auf Vorratsbehälter mit
höherem Druck
(Mehrbankverfahren) während
der Betankung beschrieben. Der Betankungsvorgang erfolgt intermittierend.
Es ist keine Kühlvorrichtung
für das
Gas vorgesehen.
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DE 102 18 678 A1 beschreibt
ein Verfahren und eine Vorrichtung, bei dem das Gas zum Befüllen des
Druckgasbehälters
aus einem unter hohem Druck stehenden Vorratsbehälter über ein Wirbelrohr als Kühlvorrichtung
geleitet wird. Das Wirbelrohr nutzt den bestehenden Druckunterschied
im Betankungssystem aus, um den Gasstrom in einen Heißgasstrom
und Kaltgasstrom zu teilen. Letzterer wird dann dem Druckgasbehälter zugeführt. Die
Funktionsweise dieses Verfahrens basiert darauf, dass das Gas bei
einem überkritischen
Druckverhältnis
einem Drallerzeuger zugeführt
wird, der axial zwischen zwei Rohren angeordnet ist, die einen unterschiedlichen Eintrittsdurchmesser
haben. Eine Temperaturabsenkung von Gasen mit einem Wirbelrohr gelingt
dann und nur dann, wenn überkritische
Druckverhältnisse vorliegen.
Bei einem kritischen Druckverhältnis
für Erdgas
von π* =
0,5427 und einem Druck im Vorratsbehälter von p
v =
250 bar, der in der Regel unterschritten wird, wenn mehrere Fahrzeuge
kurz hintereinander betankt werden, ist ein unterkritischer Zustand
erreicht, wenn im Druckgasbehälter
der Druck auf p
D = 135 bar angestiegen ist.
Das bedeutet, dass beim Befüllen
eines Druckgasbehälters
mit Erdgas im Druckbereich zwischen p
D =
135 bar bis p
D = 200 bar unter den durch die
technischen Regeln vorgegebenen Voraussetzungen durch den Einsatz
eines Wirbelrohres keine Temperaturabsenkung des Gases mehr zu erzielen
ist.
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Eine
Direkt-Betankung ist dort angebracht, wo sich die Errichtung von öffentlich
zugänglichen Erdgastankstellen
nicht lohnt. Fahrzeuge könnten dort
betankt werden – und
zwar nicht nur die des Individualverkehrs – wo sie sich während ihrer
Stillstandszeit befinden. Dies kann in Industrieparks, Garagen oder
Car Boards sein. Sehr viele Haushalte bzw. Gebäude haben Erdgas zu Heizzwecken
zur Verfügung.
Dieses Erdgas kann in der Garage mit Hilfe eines Kompressors (Erdgasverdichters)
während
der Nacht vom üblichen
Erdgasnetzdruckniveau von 50 mbar auf 200 bar bei einer Referenztemperatur
von 15°C
komprimiert werden. Damit kann ein Kraftfahrzeug betankt werden.
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Eine
weitere Möglichkeit,
ein derartiges Betankungssystem einzusetzen, wird in der Landwirtschaft
gesehen, wo Biogas in großen
Mengen anfällt. Anstelle
dieses Biogas in ein öffentliches
Gasnetz einzuspeisen, könnte
dieses an Ort und Stelle verdichtet und zum Betreiben von landwirtschaftlichen Fahrzeugen
und Maschinen genutzt werden. Dadurch wäre es zukünftig möglich, den Biodiesel in der Landwirtschaft
zu ersetzen.
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An
diesen Verdichter ist die Forderung zu stellen, dass der Kompressor
so beschaffen sein muss, dass eine volle Betankung in einer Nacht
(ca. 8 Stunden) bei 200 bar und einer Referenztemperatur von 15°C möglich ist.
Das Hauptproblem eines mehrstufigen Hochdruckverdichters ist die
Zwischenkühlung
und die Kühlung
des Gases am Verdichteraustritt, das bei Eintritt in den Druckgasbehälter während der
Betankung zu keinem Zeitpunkt 60°C überschreiten
darf.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Erzeugung
von hochkomprimiertem Gas zu schaffen, bei der das komprimierte Gas,
das sich bei der Kompression erwärmt,
in einer Kühlvorrichtung
gekühlt
wird, welche von einfachem Aufbau ist, eine hohe Kühlleistung
erbringt und mit geringen Abmessungen realisiert werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist durch den Patentanspruch 1 definiert. Erfindungsgemäß ist die
der Verdichterstufe nachgeordnete Kühlvorrichtung als Wirbelrohr
ausgebildet.
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Wirbelrohre
sind für
ultrakurzzeitige Absenkungen der Temperatur besonders gut geeignet.
Diese Temperaturabsenkungen lassen sich außerdem im Gegensatz zu üblichen
Gaskühlern
auf kürzester Weglänge realisieren.
Ferner geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass das Druckverhältnis in
den Verdichterstufen des Hochdruckverdichters größer als 3 ist. Dadurch ist
gewährleistet,
dass die Wirbelrohre in sämtlichen
Verdichterstufen im überkritischen
Bereich liegen werden, was für
eine einwandfreie Funktionsweise der Wirbelrohre wesentlich ist.
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Eine
besondere Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, bei einer Direktbetankung die Bezugstemperatur
von 15°C
bei einem Druck von 200 bar in dem zu befüllenden Druckgasbehälter auch
dann einzuhalten, wenn dazu die Absenkung der Gastemperatur in den
Wirbelrohren bei ungünstigen
Rand- und Umgebungsbedingungen nicht mehr ausreicht. Zweckmäßigerweise
wird dazu nach der letzten Verdichterstufe mit anschließender Drosselstelle
das Gas nicht in den zu befüllenden
Druckgasbehälter eingeleitet,
sondern nach einer adiabaten Drosselung (Joule-Thomson-Effekt) wieder
dem Verdichtereingang zugeführt.
In dem geschlossenen Gaskreislauf erfährt das Gas dann bei isotroper
Verdichtung und adiabater Drosselung (Kälteerzeugung durch adiabate
Drosselung, bewirkt durch den Joule-Thomson-Effekt bei realen Gasen)
eine stetige Temperaturabsenkung. Erfindungsgemäß bleibt der Gaskreislauf dann
solange geschlossen, bis die zur Befüllung des Druckgasbehälters nach
den technischen Regeln erforderliche Temperaturabsenkung erreicht
ist.
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Eine
besonders zweckmäßige Ausgestaltung
der Erfindung sieht vor, die in den Wirbelrohren entstehende Wärme einer
Nutzung zur Erwärmung von
Brauchwasser oder für
eine Gebäudebeheizung zuzuführen.
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Zweckmäßigerweise
wird der Ausgangsdruck eines mehrstufigen Verdichters so hoch gelegt, dass
dieser Druck über
dem kritischen Druck des zu befüllenden
Druckgasbehälters
liegt. Im Gegensatz zu dem Befüllen
eines Druckgasbehälters
durch Überströmen aus
einem Vorratsbehälter,
in dem der Gasdruck nach den technischen Regeln beim Erdgas auf
einen Wert von 250 bar begrenzt ist, gelten diese Vorschriften bei
der Direkt-Betankung mit einem Hochdruckverdichter nicht, sofern
die gesetzlichen Bedingungen für
den Druckgasbehälter
eingehalten werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der aus der Endstufe des Hockdruckverdichters
austretende Gasstrom über
eine Expansionsturbine durch Drosselung auf den im Druckbehälter zulässigen Druck
gebracht. Die an der Expansionsturbine anfallende mechanische Arbeit
wird dazu genutzt, einen Verdichter zur Vorverdichtung des aus dem
Gasnetz entnommenen Gases anzutreiben.
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Mit
Hilfe der Vorverdichtung kann über
den Eingangsdruck am Hochdruckverdichter der Ausgangsdruck am Verdichter
variiert werden. Durch Drosselung eines vorzugebenden Ausgangsdruckes kann
damit auf die Umgebungsbedingungen bei Betanken eingegangen und
indirekt auf die Gastemperatur im Druckgasbehälter eingewirkt werden.
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Im
Folgenden werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung beispielhaft an einem vierstufigen Hochdruckverdichter
anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 einen
schematischen Überblick über das
Gasbetankungssystem mit einem Hochdruckverdichter unter Verwendung
eines Wirbelrohres nach Ranque-Hilsch zur Temperaturabsenkung des
Gases nach der Kompression, wobei in dem Wirbelrohr eine Trennung
in Kaltgas und Heißgas
erfolgt,
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2 das
gleiche Gasbetankungssystem wie in 1, jedoch
unter Nutzung der Druckenergie mit ihrem Arbeitsvermögen bei
einem adiabaten Drosselvorgang nach der letzten Verdichterstufe
in einer Expansionsturbine,
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3 das
gleiche Gasbetankungssystem wie in 2, jedoch
unter Nutzung der in dem Heißgas
enthaltenen Wärme
zur Brauch- und/oder
Heizwassererwärmung über einen
Wärmetauscher,
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4 das
gleiche Gasbetankungssystem wie in 3, hier
jedoch unter Verwendung eines Wirbelrohres ohne Gastrennung, bei
welchem das Wirbelrohr von außen
gekühlt
wird und die im Kühlwasser
enthaltene Wärme
wiederum für
eine Brauch- und/oder Heizwassererwärmung zur Verfügung steht.
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Das
in
1 dargestellte Gasbetankungssystem weist eine
Entnahmeleitung
1 auf, die zu den in Reihe geschalteten
Verdichterstufen
10a,
l0b,
10c und
10d führt. Vor
jeder Verdichterstufe ist in der Rohrleitung
1 ein Rückschlagventil
11a,
11b,
11c,
11d angeordnet.
Von dem Rückschlagventil
führt eine
Einlassleitung
12a,
12b,
12c,
12d zu
der nachfolgenden Verdichterstufe. Der Auslass der Verdichterstufe
ist über
eine Entnahmeleitung
13a,
13b,
13c,
13d mit
dem Einlass eines Wirbelrohres
20a,
20b,
20c,
20d verbunden.
Die Wirbelrohre sind generell in der Weise ausgebildet wie in
DE 102 18 678 A1 beschrieben,
so dass sich eine detaillierte Erläuterung des Aufbaus der Wirbelrohre
erübrigt.
Die Wirbelrohre
20a,
20b,
20c,
20d dienen
zum Absenken der Gastemperatur nach der vorausgegangenen Kompression.
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Die
nach dem Gegenstromverfahren arbeitenden Wirbelrohre 20a, 20b, 20c, 20d sind über die Entnahmeleitungen 13a, 13b, 13c, 13d mit
den Verdichterstufen 10a, 10b, 10c, 10d verbunden.
Durch die Entnahmeleitungen 13a, 13b, 13c, 13d gelangt die
Gasströmung
zu den Einströmdüsen, die
den engsten durchströmten
Querschnitt 21a, 21b, 21c, 21d zwischen
zwei Verdichterstufen bilden. Aus den Einströmdüsen gelangt das Gas bei Schallgeschwindigkeit
als Drallströmung
in das zentrale Rohr des Wirbelrohres, in dem die Trennung in einen
Kaltgasstrom und Heißgasstrom
erfolgt. An einem Ende des zentralen Rohres wird der kalte Kern
des sich ausbildenden Wirbels als Kaltgasströmung 22a, 22b, 22c, 22d abgenommen
und der folgenden Verdichterstufe über die Einlassleitungen 12b, 12c, 12d zugeführt. Am
gegenüberliegenden
Ende des zentralen Rohres wird die Heißgasströmung 23a, 23b, 23c, 23d abgenommen
und über
die Rohrleitungen 24a, 24b, 24c, 24d abgeführt. Die
in den Rohrleitungen 24a, 24b, 24c, 24d befindlichen
Drosselstellen 25a, 25b, 25c, 25d dienen
zur Voreinstellung des Massenverhältnisses zwischen Kaltgas-
und Heißgasanteil.
Nach den Drosselstellen 25a, 25b, 25c, 25d strömt der Heißgasstrom über die
Rückflussleitungen 26a, 26b, 26c, 26d in
dieselbe Verdichterstufe zurück,
aus der das Gas entnommen wurde. Durch die Rückschlagventile 27a, 27b, 27c, 27d in
den Rückflussleitungen 26a, 26b, 26c, 26d und
den Rückschlagventilen 11a, 11b, 11c, 11d in
den Einlassleitungen 12a, 12b, 12c, 12d wird
erreicht, dass das Gas von den Rückflussleitungen 26a, 26b, 26c, 26d in
die Einlassleitungen 12a, 12b, 12c, 12d gelangt.
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Jedes
Wirbelrohr erzeugt aus dem zugeführten
Gas eine Heißgasströmung 23a, 23b, 23c, 23d und
eine Kaltgasströmung 22a, 22b, 22c, 22d.
Die Heißgasströmung 23a, 23b, 23c, 23d wird
zu der jeweiligen Verdichterstufe 10a, 10b, 10c, l0d zurückgeführt. Die
Kaltgasströmung 22a, 22b, 22c, 22d wird dagegen
der nächstfolgenden
Verdichterstufe zugeführt.
Die Rückschlagventile 11a, 11b, 11c, 11d verhindern,
dass rückgeführtes Gas
in den Kaltgasauslass des vorhergehenden Wirbelrohres eindringt. Durch
die Rückschlagventile 27a, 27b, 27c, 27d wird vermieden,
dass das Kaltgas des vorhergehenden Wirbelrohres nicht in die Rückführleitung
des Heißgases
des nachfolgenden Wirbelrohres gelangt.
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Von
dem Wirbelrohr 20d der letzten Verdichterstufe 10d gelangt
die Kaltgasströmung 22d in
die Druckleitung 4. Liegt dort die Gastemperatur, die mit einer
Temperaturmesseinrichtung 100 gemessen wird, über einem
vorgegebenen Referenzwert, dann werden, durch ein Messsignal ausgelöst, die
Dreiwegehähne 101, 102 betätigt. Im
Normalfalle sind diese so eingestellt, dass die Gasströmung aus
der Entnahmeleitung 1 zu den in Reihe geschalteten Verdichterstufen 10a, 10b, 10c, 10d führt und
die Kaltgasströmung 22d über die
Druckleitung 6 in den Druckgasbehälter 7 eingeleitet
wird. Hat die Kaltgastemperatur an der Messstelle 100 einen
vorgegebenen Grenzwert überschritten,
dann wird die Kaltgasströmung 22d mit
Hilfe des Dreiwegehahns 101 über die Sammelrückflussleitung 104 umgeleitet.
Bevor die Kaltgasströmung
durch die Sammelrückflussleitung 104 über den
Dreiwegehahn 102 und die Einlassleitung 12a wieder
der ersten Verdichterstufe 10a zugeführt wird, erfährt die
Kaltgasströmung
an der Drosselstelle 103 eine weitere Temperaturabsenkung.
Der Dreiwegehahn 102 wird gleichzeitig mit dem Dreiwegehahn 101 betätigt, so
dass keine Gaszufuhr mehr über
die Entnahmeleitung 1 stattfindet und ein geschlossener
Gaskreislauf nach Betätigung der
Dreiwegehähne 101,102 entstanden
ist. In diesem geschlossenen System erzielt man durch adiabates
Drosseln (Joule-Thomson-Effekt) im Heißgasstrom 23a, 23b, 23c, 23d an
den Drosselstellen 25a, 25b, 25c, 25d und
im Kaltgasstrom 22d an der Drosselstelle 103 eine
Absenkung der Gastemperatur. Infolge des Joule-Thomson-Effekts ist
bei einem realen Gas wie Erdgas die Temperaturabsenkung durch Drosseln
größer als
die Temperaturzunahme des Gases durch die vorausgegangene Kompression
in den Verdichterstufen 10a, 10b, 10c, 10d.
Dadurch lässt sich
bei geschlossenem Gaskreislauf durch Kompression und adiabates Drosseln
die Gastemperatur absenken. Sobald mit der Temperaturmesseinrichtung
festgestellt wird, dass die Temperatur in der Kaltgasströmung 22d einer
vorgegebenen Referenztemperatur entspricht, wird ein Messsignal
ausgelöst, mit
dem die Dreiwegehähne 101, 102 betätigt werden,
so dass die Entnahmeleitung 1 wieder mit den Verdichterstufen 10a, 10b, 10c, 10d verbunden
ist und die Kaltgasströmung 22d über die
Druckleitung 6 in den Druckgasbehälter 7 eingeleitet
wird.
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Das
in 2 dargestellte Gasbetankungssystem weist gegenüber demjenigen
in 1 einen Vorverdichter 2 auf, der an die
Entnahmeleitung 1 angeschlossen ist. Von dem Vorverdichter 2 führt eine Rohrleitung 3 zu
den in Reihe geschalteten Verdichterstufen 10a, 10b, 10c, 10d.
Vor jeder Verdichterstufe ist in der Rohrleitung 3 ein
Rückschlagventil 11a, 11b, 11c angeordnet.
Die letzte Verdichterstufe 10d ist nicht mit einem Rückschlagventil
ausgestattet. Von dem Rückschlagventil
führt eine
Einlassleitung 12a, 12b, 12c zu der nachfolgenden
Verdichterstufe. Der Auslass der Verdichterstufe ist über eine
Entnahmeleitung 13a, 13b, 13c mit dem
Einlass eines Wirbelrohrs 20a, 20b, 20c verbunden.
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Von
der letzten Verdichterstufe 10d führt eine Druckleitung 4 zu
einer Expansionsturbine 5. In der Expansionsturbine erfährt die
Gasströmung
nach der letzten Verdichterstufe 10d eine Temperaturabsenkung,
bevor das Gas in den Druckbehälter 7 eingeleitet
wird. Im Normalfall ist der Dreiwegehahn 101 so eingestellt,
dass die Druckleitung 6a, 6b durchgängig verbunden
ist. Gleichzeitig wird der Gasströmung in der Expansionsturbine 5 mechanische
Arbeit entnommen, die zum Antrieb des Vorverdichters 2 genutzt
wird. Die Expansionsturbine 5 treibt den Vorverdichter 2 an.
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Das
Gas, das in dem Vorverdichter 2 komprimiert wurde, wird
durch die Rohrleitung 3 der ersten Verdichterstufe 10a über die
mit dem Rückschlagventil 11a versehene
Einlassleitung 12a zugeführt. Die nach dem Gegenstromverfahren arbeitenden Wirbelrohre 20a, 20b, 20c sind über die
Entnahmeleitungen 13a, 13b, 13c mit den
Verdichterstufen 10a, 10b, 10c verbunden.
Durch die Entnahmeleitungen 13a, 13b, 13c gelangt
die Gasströmung
zu den Einströmdüsen, die
den engsten Querschnitt 21a, 21b, 21c zwischen
den Verdichterstufen bilden. Die Kaltgasströmung 22a, 22b, 22c der
Wirbelrohre 20a, 20b, 20c wird der folgenden
Verdichterstufe über
die Einlassleitungen 12b, 12c, 12d zugeführt und
die Heißgasströmung 23a, 23b, 23c über die
Rohrleitungen 24a, 24b, 24c abgeführt. Die
in den Rohrleitungen 24a, 24b, 24c befindlichen
Drosselstellen 25a, 25b, 25c dienen zur
Voreinstellung des Massenverhältnisses
zwischen Kaltgas- und Heißgasanteil. Nach
den Drosselstellen 25a, 25b, 25c strömt der Heißgasstrom 23a, 23b, 23c über die
Rückflussleitungen 26a, 26b, 26c in
dieselbe Verdichterstufe zurück,
aus der das Gas entnommen wurde. Durch die Rückschlagventile 27a, 27b, 27c in
den Rückflussleitungen 26a, 26b, 26c und
den Rückschlagventilen 11a, 11b, 11c in
den Einlassleitungen 12a, 12b, 12c wird
erreicht, dass das Gas von den Rückflussleitungen 26a, 26b, 26c in
die Einlassleitungen 12a, 12b, 12c gelangt.
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Jedes
Wirbelrohr erzeugt aus dem zugeführten
Gas eine Heißgasströmung 23a, 23b, 23c und eine
Kaltgasströmung 22a, 22b, 22c.
Die Heißgasströmung 23a, 23b, 23c wird
zu der jeweiligen Verdichterstufe 10a, 10b, 10c zurückgeführt. Die
Kaltgasströmung 22a, 22b, 22c wird
dagegen der nächst folgenden
Verdichterstufe zugeführt.
Die Rückschlagventile 11a, 11b, 11c verhindern,
dass rückgeführtes Gas
in den Kaltgasauslass des vorhergehenden Wirbelrohres eindringt.
Durch die Rückschlagventile 27a, 27b, 27c wird
vermieden, dass das Kaltgas des vorhergehenden Wirbelrohres nicht
in die Rückführleitung
des Heißgases
des nachfolgenden Wirbelrohres gelangt.
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Wie
aus 2 weiter zu entnehmen ist, kann der geschlossene
Gaskreislauf entsprechend dem in 1 beschriebenen
gestaltet werden, um beim Überschreiten
der Gastemperatur an der Temperaturmessstelle 100 gegenüber einer
vorgegebenen Referenztemperatur eine Temperaturabsenkung des Gases
einzuleiten.
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Das
Ausführungsbeispiel
von 3 unterscheidet sich von demjenigen von 2 dadurch, dass
die Heißgasströmung 23a, 23b, 23c der
Wirbelrohre an jeweils einer Rückflussleitung 26b, 26c, 26d zugeführt wird,
die zu der Einlassleitung 12a, 12b, 12c der
Verdichterstufe 10a, 10b, 10c zurückführt. Die
Rückflussleitungen 26a, 26b, 26c enthalten
jeweils einen Gaskühler 30a, 30b, 30c,
um dem Gas Wärme
zu entziehen. Im Strömungsweg
hinter jedem Gaskühler
ist eine Drosselstelle 25a, 25b, 25c in
die Rückflussleitung
eingebaut.
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Die
Gaskühler 30a, 30b, 30c sind
wassergekühlte
Wärmetauscher.
Das Wasser wird durch eine von der Expansionsturbine 5 angetriebene
Umwälzpumpe 8 im
Zwangsumlauf über
eine Leitung 31 zu den Gaskühlern 30a, 30b, 30c gefördert, die
parallel an entsprechende Zulaufleitungen 31a, 31b, 31c angeschlossen
sind. Von den Gaskühlern
fließt
das Kühlmedium
in Rücklaufleitungen 32a, 32b, 32c,
die sich in einer Sammelrücklaufleitung 32 vereinigen. Die
Sammelrücklaufleitung 32 führt zu einem
Wärmetauscher 33.
Hier gibt das Kühlmedium,
das als Wärmeträger fungiert,
seine in den Gaskühlern
aufgenommene Wärme
an ein zweites Wärmeträgermedium
ab, das in einem Zulauf 34-1 des Sekundärkreislaufs
zugeführt
wird und durch einen Ablauf 34-2 aus dem Wärmetauscher
austritt. Das im Sekundärkreislauf
geförderte
Wärmeträgermedium
kann Brauchwasser und/oder Heizwasser für eine Gebäudebeheizung sein. Nach Austritt
aus dem Wärmetauscher 33 gelangt
das im Primärkreislauf
geförderte Wärmeträgermedium über eine
Rohrleitung 35 zurück
zur Ansaugseite der Umwälzpumpe 8.
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Bei
dem in 4 dargestellten Gasbetankungssystem kommt ein
Wirbelrohr zur Anwendung, das ohne Gastrennung arbeitet. Das aus
der Entnahmeleitung 1 entnommene Gas wird in einem Vorverdichter 2,
der durch die Expansionsturbine 5 angetrieben wird, auf
ein höheres
Druckniveau gebracht. Über
die Rohrleitung 3 wird das vorverdichtete Gas der Einlassleitung 12a der
ersten Verdichterstufe 10a des Hochdruckverdichters zugeführt. Nach
der Kompression in der ersten Verdichterstufe 10a gelangt das
Gas durch die Entnahmeleitung 13a zur Absenkung der Gastemperatur
in das Wirbelrohr 40a. Das Gleiche gilt für die folgenden
Verdichterstufen 10b, 10c mit den Entnahmeleitungen 13b, 13c und
den Wirbelrohren 40b, 40c.
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Die
Wirbelrohre 40a, 40b, 40c sind über die Entnahmeleitungen 13a, 13b, 13c mit
den Verdichterstufen 10a, 10b, 10c verbunden.
Durch die Entnahmeleitungen 13a, 13b, 13c gelangt
die Gasströmung
zu den Einströmdüsen, die
den engsten durchströmten
Querschnitt 41a, 41b, 41c zwischen zwei Verdichterstufen
bilden. Aus den Einströmdüsen gelangt
das Gas bei Schallgeschwindigkeit als Drallströmung in das zentrale Rohr der
Wirbelrohre 40a, 40b, 40c, die an einem
Ende 43a, 43b, 43c geschlossen sind.
Am festen Boden des am Ende geschlossenen Rohres wird die Strömung in
Wandnähe
wegen des Ausfalls der Zentrifugalkräfte abgebremst, so dass in
Bodennähe
am Ende sich eine radiale Einwärtsströmung ergibt.
Aus Kontinuitätsgründen entsteht
in axialer Richtung auf diese Weise eine aufsteigende Strömung, die
als Kernströmung
in die entgegengesetzte Richtung wie die Rotationsströmung strömt und an
den gegenüberliegenden
Enden 42a, 42b, 42c der geschlossenen
Rohre in die Einlassleitungen 12a, 12b, 12c abströmt.
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Die
Zunahme der Ruhetemperatur außen und
ihre Abnahme innen hat zwangsläufig
unterschiedliche Temperaturen zwischen der Rohrinnen- und Rohraußenströmung zur
Folge. Insgesamt wird durch eine Temperaturabsenkung der Rohraußenströmung durch
Kühlung
der Rohrwand eine zusätzliche
Temperaturreduzierung der Rohrinnenströmung erreicht. Daher sind die
Wirbelrohre 40a, 40b, 40c mit Wasserkühlern 44a, 44b, 44c ausgestattet,
die das zentrale Rohr der Wirbelrohre 40a, 40b, 40c umschließen und
im Gegenstromverfahren zur Kühlung der
Rohraußenwand
herangezogen werden.
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Wie
aus 4 weiter zu entnehmen ist, kann der Primär- und Sekundärkreislauf
entsprechend dem in 3 beschriebenen Kühlkreislauf
gestaltet werden.
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Der
letzten Verdichterstufe 10d wird das Gas über die
Einlassleitung 12d zugeführt. In der Expansionsturbine 5 erfährt der
Gasstrom nach der Verdichterstufe 10d eine weitere Temperaturabsenkung, bevor
das Gas in den Druckgasbehälter 7 eingeleitet wird.
Gleichzeitig wird dem Gasstrom in der Expansionsturbine 5 mechanische
Arbeit entnommen, die zum Antrieb des Vorverdichters 2 und
der Umwälzpumpe 8 genutzt
wird.