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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Lenksystem mit Motor mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Im
Sinne der Erfindung sind Servolenkungen, insbesondere auch elektromechanische
Servolenkungen, bei denen es eine betriebsmäßige mechanische Kopplung zwischen
dem Steuerrad und der Verschwenkung der Räder gibt und Steer-by-wire-Lenksysteme,
bei denen es keine betriebsmäßige mechanische
Kopplung zwischen dem Steuerrad und der Verschwenkung der Räder gibt,
mit dem Begriff Lenksystem umfasst. Weiterhin gilt dieses auch für sogenannte Überlagerungslenkungen.
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Steer-by-wire-Lenkungen
bzw. elektromechanische Servolenkungen sind aus der Praxis in verschiedenen
Bauformen bekannt. Im Allgemeinen wird ein Elektromotor in einem
Getriebegehäuse
gelagert. Seine Abtriebswelle ist mit einer koaxialen Schneckenwelle
entweder einteilig oder über
eine Kupplung verbunden. Die Schneckenwelle kämmt mit einem Schneckenrad,
welches zum Antrieb der Lenkung selbst verwendet wird. Unter Antrieb
ist dabei das Aufprägen
eines Drehmomentes zum Antrieb der Lenkung bzw. eines Hilfsmoments
zur Reduktion der Handkraft, die der Fahrer am Lenkrad aufzubringen
hat, zu verstehen. Eine Steuerung regelt über einen Drehmomentsensor
und gegebenenfalls anderer Eingangsdaten die Größe des aufgeprägten Drehmoments.
Das Drehmoment kann dabei in die Lenksäule oder in ein mit der Zahnstange
kämmendes Lenkritzel
eingebracht werden.
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Es
gibt Betriebszustände,
in denen der Elektromotor nur geringe Momente bzw. keine Servounterstützung bereitstellen
muss, beispielsweise bei einer schnellen Geradeausfahrt, in der
die Lenkung mit geringen Kräften
und Momenten um die Mittellage pendelt. In diesen Betriebszuständen wird
der Elektromotor, der über
das Getriebe zwangsweise mit der Lenkung gekoppelt ist, mit schnellen
wechselseitigen Bewegungen mit geringer Amplitude angesteuert .
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Wenn
der Eingriff zwischen der Schneckenwelle und dem Schneckenrad ein
Spiel aufweist, kommt es bei dem zuletzt beschriebenen Betriebszustand
ebenso wie bei jedem Lastrichtungswechsel zu Geräuschen im Eingriff. Es gibt
deshalb zahlreiche Vorschläge,
die beiden Getriebeelemente mit Vorspannung in Eingriff zu bringen.
Allen Vorschlägen
ist gemeinsam, dass die Schneckenwelle an beiden Enden gelagert
ist, dass die Vorspannung der Schneckenwelle in Richtung auf das
Schneckenrad durch eine Vorspannung des motorfernen Lagers der Schneckenwelle
erfolgt, und dass eine Vorkehrung für den dadurch entstandenen
Winkelversatz der Drehachse der Schneckenwelle vorgesehen ist.
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Aus
der
DE 102 018 66
A1 ist beispielsweise eine derartige Servolenkanlage bekannt,
bei der die Schneckenwelle im motornahen Lagersitz in einem Kugellager
gelagert ist, während
das motorferne Lager ein Nadellager ist, welches in Richtung des Schneckenrades
von einer Schraubenfeder vorgespannt ist. Die Vorspannung des motorfernen
Lagers und die dadurch ermöglichte
Beweglichkeit der Schneckenwelle in Radialrichtung bewirkt eine
mögliche
Verschränkung
der Drehachsen des Motors einerseits und der Schneckenwelle andererseits.
Diese Verschränkung
wird in einer elastischen Kupplung aufgefangen, die aus zwei konzentrischen
Kupplungsgliedern mit einem dazwischen angeordneten elastischen
Körper
aus Kautschuk oder der gleichen versehen ist.
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Der
nächstkommende
Stand der Technik ist in der
EP 1 087 883 B1 beschrieben. In dieser Druckschrift
ist ebenfalls ein Getriebe für
eine elektromechanische Servolenkung dargestellt, bei dem ein Elektromotor
eine koaxiale Schneckenwelle antreibt. Die Schneckenwelle ist beidseitig
in Kugellagern gelagert. Das motorferne Lager der Schneckenwelle
ist durch eine Blattfeder in Richtung auf das Schneckenrad vorgespannt.
Der Anker des Motors ist nur an der der Schneckenwelle abgewandten
Seite in einem Kugellager gelagert. Das an die Schneckenwelle angrenzende
Enden der Motorwelle ist mit der Schneckenwelle über eine elastische Kupplung
Verbunden, die nach Art einer Klauenkupplung mit zwischen den Klauen
liegendem Elastomer aufgebaut ist. Die Klauenkupplung erlaubt eine
Verschränkung
der beiden Drehachsen zueinander. Der mögliche Versatz der Achsen gegeneinander
in Radialrichtung im Bereich der Kupplung ist durch die Ausgestaltung
der Kupplung beschränkt.
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Den
beiden technischen Lösungen
in den oben genannten Dokumenten ist gemeinsam, dass die Anfederung
und die Einstellung der Schneckenwelle an dem motorfernen Lager
vorgenommen wird und dass die Kupplung zwischen dem Motor und Schneckenwelle über eine
separate und elastische Kupplung erfolgt, deren Aufgabe es ist,
den Winkelversatz zwischen Schneckenwelle und Motorwelle auszugleichen.
Diese Lösungen
sind aufwendig.
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Es
ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Lenksystem mit
einem Motor zu schaffen, bei dem die Spielfreiheit des Eingriffs
zwischen der Schneckenwelle und dem motorgetriebenen Schneckenrad
auf einfachere Weise gewährleistet ist.
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Diese
Aufgabe wird von einem Lenksystem mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Dabei ist es sogar unerheblich, ob der Mo tor als Elektromotor oder
als hydraulischer oder als pneumatischer Motor ausgebildet ist.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch ein Lenksystem mit einem Motor, wobei das Lenksystem als Servolenkung
und der Motor als Servomotor oder das Lenksystem als Steer-by-wire-Lenksystem
und der Motor als Antriebsmotor ausgelegt ist, und der Motor über eine
Motorwelle und eine Ausgleichskupplung mit einer Schneckenwelle
antriebsmäßig verbunden ist,
wobei die Schneckenwelle mit einem Schneckenrad kämmt und
wobei der Motor, die Schneckenwelle und das Schneckenrad in einem
Getriebegehäuse gelagert
sind und die Motorwelle und die Schneckenwelle jeweils eine Drehachse
definieren, wobei erfindungsgemäss
- – die
Motorwelle mit jeweils einem kupplungsnahen Motorlager und einem
kupplungsfernen Motorlager in einem bezüglich dem Getriebegehäuse verlagerbaren
Teilgehäuse
gelagert ist,
- – der
Motor mit dem Teilgehäuse
in Radialrichtung seiner Drehachse lagejustierbar ist,
- – die
Schneckenwelle an ihrem kupplungsfernen Ende in einem Lager und
an ihrem kupplungsnahen Ende in der Kupplung gelagert ist.
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Weil
die Motorwelle mit jeweils einem kupplungsnahen Motorlager und einem
kupplungsfernen Motorlager in einem bezüglich dem Getriebegehäuse verlagerbaren
Teilgehäuse
gelagert ist, der Motor mit dem Teilgehäuse zumindest in Radialrichtung
zu seiner Drehachse lagejustierbar ist und die Schneckenwelle an
ihrem kupplungsfernen Ende in einem Lager und an ihrem kupplungsnahen
Ende in der Kupplung gelagert ist, kann eine Zustellung der Schneckenwelle
auf den Eingriff mit dem Schneckenrad derart erfolgen, dass die
entstehenden Radialkräfte
und die Geometrieveränderung
der Drehachsen des Motors und der Schneckenwelle allein in der Kupplung
aufgefangen werden. Insbesondere ist die Kupplung derart ausgebildet,
dass sie den Winkelversatz und/oder den Achsversatz zwischen der
Schneckenwelle und der Motorwelle ausgleicht und gleichzeitig eine
resultierende Kraft auf die Schneckenwelle in Richtung des Schneckenrades
aufbringt. Dabei kann die Kraft durch elastische Elemente und/oder
durch die rotierende Bewegung der Motorwelle aufgebracht sein.
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Eine
einfache und werksseitig fixierbare Einstellmöglichkeit des Eingriffs kann
vorsehen, dass das Teilgehäuse
an dem Getriebegehäuse
in einem verdrehbaren, gegenüber
der Motorwelle exzentrischen Sitz gelagert ist. Dabei ist es ausreichend, wenn
das Teilgehäuse
an dem Getriebegehäuse
einen Justierbereich in Radialrichtung von weniger als 1 mm aufweist.
Der exzentrische Sitz kann als Hülse ausgeführt sein,
die einerseits in dem Teilgehäuse und
andererseits in dem Getriebegehäuse
drehbar gelagert ist.
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Die
Ausgleichskupplung kann eine drehstarre Kupplung sein, beispielsweise
von der Bauart einer Kreuzschlitzkupplung (Oldhamkupplung). Toleranzen
im Rundlauf des Schneckenrades können durch
eine elastische Ausgleichskupplung aufgefangen werden, deren elastisches
Element eine Anfederung der Schneckenwelle auf das Schneckenrad
ermöglicht.
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Wenn
die Kupplung eine Klauenkupplung mit einem zwischen den Klauen einliegende
druckelastischen Elastomer ist, ist eine weitgehend drehsteife Verbindung
mit nur geringen relativen Verdrehwinkeln gewährleistet, so dass die Verbindung
Motorwelle – Schneckenwelle – Schneckenrad
ohne nachteilige Phasendifferenzen in der Drehrichtungsumkehr bleibt.
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Die
Motorlager können
in bewährter
Weise als Radial-Rillenkugellager
ausgeführt
sein. Auf aufwendige Lager mit Anfederungselementen kann verzichtet
werden.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung anhand der schematischen Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
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1:
eine erfindungsgemäße Servolenkung
in einer Seitenansicht in Richtung der Drehachse des Schneckenrades;
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2:
die Servolenkung aus 1 in einer um 90° gedrehten
Seitenansicht;
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3:
die Servolenkung in einer Ansicht gemäß 1 in einem
Querschnitt entlang der Drehachse des Elektromotors;
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4:
die Servolenkung in einer Ansicht gemäß 2 in einem
Querschnitt entlang der Drehachse des Elektromotors;
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5:
die Servolenkung in einem Schnitt entlang der Linie V–V aus 2;
sowie
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6:
ein elastisches Kupplungselements zur Verbindung der Motorwelle
und der Schneckenwelle in einer perspektivischen Darstellung.
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Die 1 zeigt
eine erfindungsgemäße Servolenkung
in einer Seitenansicht. Es handelt sich hierbei um eine Ausführungsform
als elektromechanische Servolenkung, bei der die Lenksäule durch den
Servomotor angetrieben wird. Diese Bauart wird Coloumn-Drive genannt.
Im Einzelnen zeigt die 1 das Getriebe der Servolenkung
mit einem Getriebegehäuse 1,
in dem eine Lenksäule 2 drehbar gelagert
ist. In dem Getriebegehäuse 1 ist
ein Schneckenrad gelagert, das koaxial drehfest mit der Lenksäule 2 verbunden
ist. Das Schneckenrad kämmt
mit einer in einem Gehäusebereich 3 angeordneten Schneckenwelle.
Diese steht wiederum antriebsmäßig in Verbindung
mit einem elektrischen Servomotor, der in einem Teilgehäuse 4 angeordnet
ist. Das Teilgehäuse 4 ist
gegenüber
dem Gehäusebereich 3 in
Radialrichtung der Schneckenwelle justierbar angeordnet. Zu diesem
Zweck ist ein Flansch 5 vorgesehen, in dem eine Exzenterhülse 6 die
Verbindung und die radiale Einstellung des Teilgehäuses 4 gegenüber dem
Gehäusebereich 3 ermöglicht.
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Die 2 zeigt
die Servolenkung nach 1 in einer um 90° gedrehten
Seitenansicht. Gleiche Bauelemente tragen gleiche Bezugsziffern.
In dieser Ansicht ist die Lenksäule 2 in
ihrer Seitenansicht sichtbar. Es handelt sich um einen Abschnitt
der gesamten Lenksäule,
der einerseits mit einem Vielzahn 7 zur drehfesten Verbindung
mit einem Lenkrad und andererseits mit einer Gabel 8 zur
kardanischen Verbindung mit der Eingangswelle eines an sich bekannten
Lenkgetriebes, z.B. von der Bauart einer Zahnstangenlenkung, versehen
ist.
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In
der 3 ist die Servolenkung aus 1 und 2 in
einem Querschnitt entlang der Linie III-III aus 2 dargestellt.
Ein Schneckenrad 10 ist in an sich bekannter Weise mit
der Lenksäule 2 drehfest
verbunden und über
die Lenksäule
mittelbar in dem Gehäuse 1 gelagert.
Das Schneckenrad 10 kämmt
mit einer Schneckenwelle 11, die an ihrem freien Ende in
einem Radial-Rillenkugellager 12 gelagert ist. An ihrem
dem Kugellager 12 gegenüber
liegenden Ende ist die Lenkwelle 11 über eine Kupplung 13 mit
einer Motorwelle 14 eines insgesamt mit 15 bezeichneten
Servomotors antriebsmäßig gekoppelt.
Die Motorwelle 14 ist in einem kupplungsfernen Kugellager 16 und
einem kupplungsnahen Kugellager 17 in dem Teilgehäuse 4 gelagert.
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Gewindeschrauben 18 sichern
das Teilgehäuse 4 an
dem Getriebegehäuse 3 im
Bereich des Flansches 5. Parallel zu der Ebene des Flansches 5, also
radial zur Motorwelle 14, ist das Teilgehäuse 4 in einem
geringen Maß gegenüber dem
Getriebegehäuse 3 justierbar.
Die Exzenterhülse 6 ist
hierzu einerseits exzentrisch zu einer Drehachse 21 der Schneckenwelle 11 in
einer Bohrung 22 des Getriebegehäuses 3 gelagert. Andererseits
ist die Exzenterhülse 6 konzentrisch
zu der Motorwelle 14, die eine zweite Drehachse 24 definiert,
in einer entsprechenden Bohrung 25 des Teilgehäuses 4 gelagert. Die
Exzenterhülse 6 weist
eine Anzahl von Sackbohrungen 26 auf, die mit einem Stift-
o der Hakenschlüssel
zur Drehung der Exzenterhülse 6 ergriffen
werden können.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann anstelle der Sackbohrungen 26 auch ein Sechskant oder
eine andere Form zum Eingriff eines Werkzeuges, wie beispielsweise
ein Schraubenschlüssel,
am Außenumfang
vorgesehen sein.
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Die 4 zeigt
die in soweit beschriebene Servolenkung in einem Querschnitt entlang
der Linie IV-IV aus 1. In dieser Betrachtungsrichtung
liegt der Eingriff zwischen der Schneckenwelle 11 und dem
Schneckenrad 10 unterhalb der Schneckenwelle 11 verdeckt
durch die Schneckenwelle 11 und ist in der 4 nicht
sichtbar. Für
eine Zustellung der Schneckenwelle 11 auf das Schneckenrad 10 zu muss
die Schneckenwelle 11 im Bereich des Eingriffs senkrecht
zur Zeichenebene verlagert werden. Die Flucht der beiden Drehachsen 21 und 24 wird
dadurch nicht geändert.
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Die 5 zeigt
einen weiteren Querschnitt durch die Servolenkung entlang der Linie
V-V aus 2 der Schnitt verläuft durch
den Flansch 5, der in dieser Darstellung mit der Zeichenebenen
zusammenfällt.
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Die 5 zeigt,
wie die Exzenterhülse 6 in die
Bohrung 25 eingesetzt ist und das sich die Kupplung 13 und
die mit der Kupplung koaxiale Motorwelle konzentrisch zu der Exzenterhülse 6 befinden.
Die Kupplung 13 ist im Wesentlichen dreiteilig. Der erste Teil
ist eine Anordnung von vier Klauen 30, die in einem Winkelabstand
von jeweils 90° um
die Drehachse 24 der Motorwelle angeordnet sind. Der zweite
Teil wird gebildet von ebenfalls vier Klauen 31, die mit
der Schneckenwelle 11 verbunden sind und in einem Winkelabstand
von ebenfalls 90° um
die Drehachse 21 der Schneckenwelle 11 angeordnet
sind. Das dritte Element der Klauenkupplung ist ein sternförmiges elastisches
Kupplungselement 32, dass den Zwischenraum zwischen den
Klauen 30 und 31 ausfüllt.
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Das
elastische Kupplungselement 32 ist in der 6 perspektivisch
dargestellt. Das elastische Kupplungselement wird bevorzugt durch
ein Elastomer gebildet. Es können
aber auch Kunststoff- oder federnde Metallelemente eingesetzt werden.
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Die
Funktionsweise der in soweit beschriebenen Servolenkung lässt sich
anhand der 3 beschreiben. In dieser Figur
ist der Eingriff des Schneckenrades 10 und der Schneckenwelle 11 als Überlappung
der beiden Bauelemente dargestellt. Die beiden Bauelemente bilden
ein Schneckenradgetriebe. Wie im Stand der Technik soll eine solches
Getriebe spielfrei sein, um im Lastwechselfall keine Geräusche zu
produzieren. Zu diesem Zweck ist die Schneckenwelle 11 in
Richtung auf das Schneckenrad 10 verlagerbar, und zwar
in diesem Ausführungsbeispiel sowohl
einstellbar als auch elastisch angefedert.
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Die
Kupplung 13 zwischen der Motorwelle 14 und der
Schneckenwelle 11 ist grundsätzlich vom Typ der Ausgleichskupplungen
und in diesem speziellen Fall von der Bauart einer elastischen Klauenkupplung,
die eine Winkeldifferenz zwischen den beiden Drehachsen 21 und 24,
einen Achsversatz und gegebenenfalls auch ein axiales Spiel auszugleichen
vermag. Die Schneckenwelle 11 ist in der Kupplung 13 fliegend
gelagert.
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Um
ein dauerhaft spielfreies Getriebe zu erreichen, geht man bei der
Montage derart vor, dass zunächst
in dem Getriebegehäuse 3 die
Lenksäule 2, das
Schneckenrad 10 und die Schneckenwelle 11 mit den
dazugehörigen
Lagern montiert wird. Die Exzenterhülse 6 wird in die
exzentrische Bohrung 22 eingesetzt. So dann wird der Servomotor 15 mit
seinem Teilgehäuse 4 montiert.
Die motorseitige Klaue 30 wird drehfest mit der Motorwelle 14 verbunden
oder ist einstückig
an dieser Motorwelle angeformt. Die der Schneckenwelle 11 zugeordnete
Klaue 31 wird auf der Schneckenwelle befestigt. Dann wird
das elastische Kupplungselement, bevorzugt das Elastomer 32 auf
eine der beiden Klauen aufgesetzt und das Teilgehäuse 4 im
Bereich des Flansches 5 derart auf das Getriebegehäuse 3 aufgesetzt,
dass die Exzenterhülse 6 in
die konzentrisch zur Motorwelle 14 ausgerichtete Bohrung 25 des
Teilgehäuses 4 eingeführt werden
kann und dass die jeweils andere Klaue der Kupplung 13 in
die verbleibenden Zwischenräume
des Elastomers 32 eingreift. Die drei Gewindeschrauben 18 können dann
zunächst
soweit in das Teilgehäuse 4 eingeschraubt
werden, dass der Motor im Flansch 5 gerade noch verschieblich
gegenüber dem
Getriebegehäuse 3 ist.
Um dies zu ermöglichen, sind
die von den Gewindeschrauben 18 durchsetzten Durchgangsbohrungen
des Getriebegehäuses 3 im Durchmesser
entsprechend vergrößert oder
als Langlöcher
ausgebildet.
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Eine
Drehung der Exzenterhülse 6 bewirkt nun
eine Parallelverschiebung der Drehachse 24 der Motorwelle 14 und
die Kupplung 13 nimmt dabei das fliegend gelagerte Ende
der Schneckenwelle 11 mit. Die Schneckenwelle 11 ist
in dem Radialkugellager 12 andererseits fest in dem Getriebegehäuse 3 gelagert,
so dass sich die Neigung der Drehachse 21 der Schneckenwelle 11 ändert.
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Zur
Justage des Getriebes wird nun der Elektromotor 15 mit
Strom beaufschlagt und so zur Drehung der Motorwelle veranlasst.
Diese nimmt über die
Kupplung 13 die Schneckenwelle 11 mit und dreht über den
Eingriff der Verzahnung das Schneckenrad 10. Mit einem
Hakenschlüssel,
der in die Bohrungen 26 der Exzenterhülse 6 eingreift, wird
diese in den Bohrungen 22 und 25 gedreht. Die
Schneckenwelle 11 wird dadurch je nach Stellung der Exzenterhülse 6 näher an das
Schneckenrad 10 gebracht oder von dem Schneckenrad 10 entfernt.
Eine Messung der Stromaufnahme des Elektromotors 15 oder
eine alternative Messung des Antriebsmomentes der Schneckenwelle 11 gibt
bei diesem Verfahren einen Hinweis auf die im Getriebe entstehende
Reibung. Eine optimale Einstellung des Eingriffs über die
Exzenterhülse 6 liegt
je nach konkreter Ausführung
des Getriebes etwa in dem Bereich, in dem die Reibung anzusteigen
beginnt, was durch eine zunehmende Stromaufnahme des Elektromotors 15 erkennbar
ist. Getriebe dieser Bauart sind nicht unbedingt symmetrisch hinsichtlich
der Drehrichtung. Deshalb ist es bevorzugt, die Einstellung des
Eingriffs zwischen der Schneckenwelle 11 und dem Schneckenrad 10 derart
vorzunehmen, dass beide Drehrichtungen des Elektromotors 15 berücksichtigt
werden. Dazu wird die Drehrichtung intermittierend umgekehrt und
für beide
Drehrichtungen ein Kompromiss zwischen den beiden möglicherweise
nicht übereinstimmenden
optimalen Einstellungen der Exzenterhülse 6 gesucht.
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Der
durch die Exzentrizität
der Exzenterhülse 6 ermöglicht Einstellbereich,
also der Bereich, in dem das Teilgehäuse 4 gegenüber dem
Getriebegehäuse 3 in
der Ebene des Flansches 5 bewegt werden kann, kann im Rahmen
der größten zu
erwartenden Fertigungstoleranz für
die Schneckenwelle 11 und das Schneckenrad 10 gewählt werden.
Ein nutzbarer Einstellbereich von etwa +/- 0,1 mm dürfte in der
Praxis ausreichen. Bei den in 3 dargestellten Verhältnissen
entspricht dies einer Winkeländerung der
Drehachse 21 gegenüber
der im Winkel unveränderten
parallel verschobenen Drehachse 24 von weniger als 0,1°.
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Derartige
Winkelabweichungen sind praktisch von allen Ausgleichskupplungen
dauerhaft zu bewältigen.
Deshalb kommen für
die Kupplung 13 auch nicht elastische drehstarre Ausgleichskupplungen
wie beispielsweise die sogenannte Oldhamkupplung in Betracht. Vorteilhaft
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
mit einer elastischen Klauenkupplung ist jedoch, dass nicht nur
eine Einstellung der Lage der Schneckenwelle 11 in Bezug
zu dem Schneckenrad 10 möglich wird, sondern dass die elastische
Klauenkupplung 13 auch einen geringfügigen Achsversatz toleriert,
der in dem Elastomer 32 aufgefangen wird und der für eine Anfederung
der Schneckenwelle 11 in Richtung auf das Schneckenrad 10 ausgenutzt
werden kann. Die Auswahl der Kupplung 13 kann sich auch
je nach Anwendungsfall ändern.
So ist das zu übertragende
Drehmoment und die maximal zu erwartende Drehzahl der Motorwelle 14 zu
berücksichtigen.
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Es
ist zu erwarten, dass die einmal gefundene Einstellung über die
zu erwartende Betriebsdauer der Servolenkung die erforderliche Spielfreiheit
gewährleistet.
Insbesondere wir das Elastomer 32 kein „Setzen" entwickeln, da es nicht statisch in
einer Richtung belastet wird, sondern die Lastrichtung im Betrieb
ständig
umläuft.
Falls im Laufe der Zeit eine Geräuschentwicklung,
die auf ein Spiel zwischen der Schneckenwelle 11 und dem
Schneckenrad 10 schließen
lässt,
können
die Schrauben 18 gelöst
werden und die Spieleinstellung über
die Exzenterhülse 6 erneut
vorgenommen werden.
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Es
sind auch andere Einstellmöglichkeiten des
Teilgehäuses 4 zu
dem Getriebegehäuse 3 denkbar,
so beispielsweise eine Parallelführung
in Richtung des Flansches 5 in der 3 von oben
nach unten.
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Allen
Ausführungsformen
ist gemeinsam, dass die Anfederung und der Ausgleich der Winkeldifferenz
zwischen den beiden Drehachsen 21 und 24 und eines
eventuellen Achsversatzes in Radialrichtung in einem Bauelement,
nämlich
der Ausgleichskupplung 13 erfolgt. Dies macht die gesamte Anordnung
besonders kompakt und ermöglicht
eine kostengünstige
Konstruktion, da die Teilezahl reduziert wird. Die Einstellmöglichkeit
durch Relativverschiebung des Teilgehäuses 4 und des Getriebegehäuses 3 ermöglicht eine
Nachjustage im Reparaturfall.