DE102005014950A1 - Verfahren zur Bestimmung kardiovaskulärer Parameter sowie Vorrichtung und Computerprogrammprodukt zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zur Bestimmung kardiovaskulärer Parameter sowie Vorrichtung und Computerprogrammprodukt zur Durchführung des Verfahrens Download PDF

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    • A61BDIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
    • A61B5/00Measuring for diagnostic purposes; Identification of persons
    • A61B5/02Detecting, measuring or recording pulse, heart rate, blood pressure or blood flow; Combined pulse/heart-rate/blood pressure determination; Evaluating a cardiovascular condition not otherwise provided for, e.g. using combinations of techniques provided for in this group with electrocardiography or electroauscultation; Heart catheters for measuring blood pressure

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Vorrichtung und ein Computerprogrammprodukt zur Bestimmung wenigstens eines kardiovaskulären Parameters P·m·, wie beispielsweise Puls, mittlerer arterieller Druck (MAP), systolischer Druck, diastolischer Druck, arterielle Wellenform, Blutflussgeschwindigkeit, Systolendauer, Diastolendauer und dergleichen, mittels eines Messgerätes, mit dem in einem Zeitintervall mehrere Signale DOLLAR I1 einer blutdurchflossenen Arterie als Reaktion eines Krafteintrags in die Arterie nicht-invasiv detektiert werden. Dabei werden aus den detektierten Signalen DOLLAR I2 mithilfe von Referenzsignalen Abstände zwischen den Signalen DOLLAR I3 und den Referenzsignalen definiert, die zur Bestimmung wenigstens eines Parameters P·m· verwendet werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung wenigstens eines kardiovaskulären Parameters nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung und ein Computerprogrammprodukt zur Durchführung des Verfahrens.
  • Ein Verfahren zur Bestimmung kardiovasculärer Parameter ist beispielsweise von der Firma Cardiodynamics San Diego, USA, entwickelt worden. Dabei überträgt ein Sensor ein elektrisches Signal durch den Thorax des menschlichen Körpers. Als Reaktion auf dieses Signal wird die elektrische Impedanz des Thorax' gemessen. Da das Volumen und die Geschwindigkeit des Blutes in der Aorta mit jedem Herzschlag variiert, kommt es auch zu Schwankungen der Impedanz des Thorax'. Die Schwankungen dieser Impedanzwerte können zur Bestimmung verschiedener kardiovaskulärer Parameter herangezogen werden.
  • Diese nicht-invasiv durch Impedanzmessung gewonnenen Parameter können jedoch nur mit großem apparativen Aufwand am Thorax des Patienten durchgeführt werden. Dadurch ist eine ambulante Bestimmung der kardiovaskulären Parameter nicht möglich.
  • Problem
  • Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren, eine Vorrichtung und ein Computerprogrammprodukt zur Bestimmung wenigstens eines kardiovaskulären Parameters anzugeben, mit dem in einfacher Weise ohne großen apparativem Aufwand eine umfassende Herz-Kreislauf-Diagnostik durchgeführt werden kann.
  • Erfindung und vorteilhafte Wirkungen
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 beziehungsweise durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9 und ein Computerprogrammprodukt gemäß dem Anspruch 14 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den Unteransprüchen.
  • Bei einem Verfahren der eingangs genannten Art werden aus den detektierten Signalen F m / l mit Hilfe von Referenzsignalen Abstände zwischen den Signalen F m / l und den Referenzsignalen ermittelt, die zur Bestimmung des wenigstens einen Parameters Pm verwendet werden. Dabei läuft I von 1 bis Lm, wobei Lm die Anzahl der Signale angibt, die gleich oder größer der Anzahl M der zu bestimmenden Parameter Pm ist
  • Durch die Erfindung ist die Bestimmung von kardiovaskulären Parametern auf der Grundlage von zeitaufgelösten Pulsationssignalen möglich, deren Ursache die pulsatile Strömung in den Arterien ist. Dabei ist es zunächst von untergeordneter Bedeutung, ob das benutzte Signal dem innerarteriellen Druck entspricht oder nicht. Wesentlich ist vielmehr eine starke Korrelation des Signals mit dem Druck. Mittels der Erfindung ist es ermöglicht, aus Eigenschaften des aufgezeichneten Signals Rückschlüsse auf kardiovaskuläre Parameter zu ziehen. Auch die Benutzung von Signalen, die mit der Fließgeschwindigkeit des Blutes in den Adern oder mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit der Druck- und Geschwindigkeitswellen in den Adern verknüpft sind, ist aufgrund funktioneller Zusammenhänge möglich. Wesentlich ist, einen definierten, Zusammenhang zwischen Eigenschaften des aufgenommenen Signals und Herz-Kreislauf-Parametern herzustellen, wobei den detektierten Signalen Referenzwerte zugeordnet werden. Dieser funktionelle Zusammenhang ist in einer Implementierung des Verfahrens in einer Vorrichtung, beispielsweise einem Produkt eines Computer-Systems gegeben. Dabei hat es sich als günstig erwiesen, den funktionellen Zusammenhang in der Weise zu definieren, dass aus den (messbaren) Signalen als Eingabe die (zu bestimmenden) Parameter als Wert folgen. Dabei werden mindestens so viele Signale wie Parameter benutzt, um zu vermeiden, dass die Herz-Kreislauf-Parameter-Bestimmung unterbestimmt ist.
  • Nach einem ersten vorteilhaften Gedanken der Erfindung ist als Referenz eine Referenzdatenbank F Re f / l,m,k vorgesehen, die zur Definition des funktionellen Zusammenhangsbenutzt wird und in der Referenzmessungen abgelegt sind, für welche eine Verknüpfung zwischen Signalen und Parametern bekannt ist. Dabei läuft k von 1 bis K, wobei K die Anzahl der Referenzmessungen angibt. Grundlage dieser Datenbank können klinische Messungen sein, bei denen mit einer geeigneten Vorrichtung pulsatile Signale am Menschen aufgenommen werden, welche in Zusammenhang mit der arteriellen Pulsation stehen. Gleichzeitig sind die zu bestimmenden Parameter mit einer oder mehreren Referenzmethoden zu bestimmen. Auf diese Art und Weise ist ein Zusammenhang zwischen Signalen und Parametern hergestellt.
  • Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass unter Verwendung der Referenzdatenbank F Re f / l,m,k eine Abstandsfunktion D ~k ,m(F m / l,F Re f / l,m,k) definiert wird. Ersichtlich deckt die Datenbank den Signal- sowie den Parameterraum nämlich in diskreter Form ab. Somit ist der funktionelle Zusammenhang zwischen Signalen/Parameter nur auf einem mehrdimensionalen Gitter, dessen Dimension der Anzahl der Signale entspricht, definiert. Die Punkte in diesem Gitter sind im allgemeinen nicht äquidistant im Signalraum verteilt. Wird eine Messung vorgenommen, so fällt der gemessene Signalpunkt im allgemeinen nicht mit einem Gitterpunkt zusammen. Durch den funktionellen Zusammenhang kann aber jedem Signal zum Beispiel durch Interpolation ein Wert der Referenzdatenbank zugeordnet werden.
  • Beispielsweise kann sich der funktionelle Zusammenhang darstellen als:
    Figure 00030001
    wobei P m / k aus der Referenzdatenbank gelesen wird. Dadurch können auch basierend auf Signalpunkten zwischen den Gitterpunkten Parameterwerte zugewiesen werden. Dies geschieht durch die Abstandsfunktion D ~k,m.
  • Vorteilhafterweise werden dabei zur Bestimmung der Parameter Pm nur Abstände verwendet die kleiner als ein vorgegebener Abstand sind. Dies kann durch eine empirisch ermittelbare Grenzbedingungen D ~k,m,grenz geschehen, für die gilt: D ~k,m ≤ D / ~k,m,grenz. Durch diese Maßnahme wird der Rechen- und auch der Zeitaufwand zur Bestimmung der Parameter erheblich minimiert, da aus der Referenzdatenbank a priori nur Daten ausgewählt werden, welche der zu untersuchenden Messung ähnlich sind.
  • Dabei wird ein gängiges Messgerät zur Bestimmung kardiovaskulärer Parameter verwendet werden, mit welchem beispielsweise die Reaktion einer blutdurchströmten Arterie auf eine in diese Arterie eingebrachte Kraft detektiert wird. In dem nächsten Schritt sind durch die Erfindung weniger Messungen zu analysieren, als ursprünglich aufgenommen wurden. Dadurch wird von vorn herein eine weitere Bearbeitung von Messungen ausgeschlossen, die aus physiologischen Gründen nicht sinnvoll sind.
  • Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung erfolgt eine Mittelung der Abstände der detektierten Signale und der Referenzsignale. Beispielsweise kann die Abstandsfunktion
    Figure 00040001
    verwendet werden. Diese Abstandsfunktion ist rechentechnisch einfach zu bestimmen und eignet sich deshalb besonders zur Vorauswahl der für die Bestimmung der kardiovaskulären Parameter notwendigen Signale.
  • Nach einem weiteren vorteilhaften Gedanken der Erfindung ist es vorgesehen, sowohl die zeitaufgelösten Signale F m / l als auch die in einer bestimmten Zeitauflösung vorliegenden Referenzdatenbank F Re f / l,m,k zeitlich zu skalieren. Dies kann sich beispielsweise darstellen als F m / l ⇒ M(ti) und F Re f / l,m,k ⇒ Mk(ti). Zur zeitlichen Skalierung eignet sich insbesondere das Inverse der Herzfrequenz. Damit erhält man die zu bestimmenden kardiovaskulären Parameter in einer zeitlich unabhängigen Form.
  • Aus diesen zeitlich skalierten Signalen und der zeitlich skalierten Referenzdatenbank wird eine neue Abstandsfunktion Dk,m definiert und zur Bestimmung der zeitlich skalierten Parameter Pm verwendet. Beispielsweise kann gelten:
    Figure 00040002
    eine Wichtungsfunktion darstellt, mit beispielsweise
    Figure 00040003
    wobei em ≥ 1, N ≥ sm und N die Anzahl der verwendeten Zeitsamples darstellt. Die verwendeten Indizes sm und em dienen hierbei zur Auswahl eines bestimmten Zeitfensters (zum Beispiel systolischer Anstieg der Druckkurve, diastolischer Abfall der Druckkurve) im Signal bei der Bestimmung des Parameters Pm. Die gemessenen Signale der Datenbank liegen dabei mit einer bestimmten Zeitauflösung vor.
  • Wie schon beschrieben, ist es möglich, dass die Signale in zeitlich skalierter Form in der Datenbank abgelegt sind. Als Zeitskala ist, wie ebenfalls schon ausgeführt, insbesondere das Inverse der Herzfrequenz geeignet. Mit Hilfe dieser skalierten Messungen Mk(ti) (k: Index für die ausgewählten Referenz-Messungen in der Datenbank, i: Index für die Diskretisierung der zeitaufgelösten Signale) und M(ti) (zu untersuchende Messung) werden die neuen Abstandsgrößen Dk,m berechnet.
  • Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung können zur Bestimmung der Parameter Pm folgende Polynome beliebiger Ordnung Nm verwendet werden:
    Figure 00050001
  • Dazu werden, wiederum durch eine Abstandsfunktion, eine bestimmte Anzahl von Messungen den Referenzmessungen in der Datenbank zugeordnet. Auf Basis dieser Referenzmessung werden die Polynome beliebiger Ordnung Nm ermittelt, welche einen lokalen Zusammenhang zwischen Messdaten und Parametern in der Nähe der auszuwertenden Messung herstellen. Als einfachste Polynome können dabei lineare Funktionen
    Figure 00050002
    oder quadratische Polynome
    Figure 00050003
    dienen. Aus diesen Gleichungssystemen lassen sich die Koeffizienten der Polynome mit bekannten Methoden ermitteln. Dabei müssen mindestens so viele Signale wie Parameter benutzt werden, da sonst das Problem der Herz-Kreislauf-Parameterbestimmung unterbestimmt ist.
  • Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist wenigstens eine Datenverarbeitungsanlage, insbesondere einen Mikroprozessor, wenigstens eine Speichereinheit und wenigstens ein Messgerät, insbesondere ein Blutdruckmessgerät, zur Detektion von Signalen einer blutdurchflossenen Arterie, auf. Eine solche Vorrichtung weist alle notwendigen Instrumente und Gerätschaften auf, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens notwendig sind.
  • Um dabei eine einfache, schnelle und effiziente Bestimmung des wenigstens einen kardiovaskulären Parameters durchführen zu können, ist das Messgerät zur Messung an einem Oberarm, an einem Handgelenk oder an einem Finger ausgebildet. Auch andere oberflächlich, d.h. nicht inresiv zugängliche Messwerte sind möglich. Dadurch sind auch medizinische Laien in die Lage versetzt, die Bestimmung des kardiovaskulären Parameters genau durchzuführen, da die Handhabung der Vorrichtung vereinfacht ist.
  • Als vorteilhaft hat sich dabei erwiesen, dass die Datenverarbeitungsanlage, die Speichereinheit und das Messgerät in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind. Durch diese Maßnahme baut die gesamte Vorrichtung äußerst kompakt, so dass nur wenig Platzbedarf notwendig ist. Die Bestimmung der kardiovaskulären Parameter über einen längeren Zeitraum ist dadurch vereinfacht, da die Vorrichtung durch die kompakte Bauweise auch in einfacher Weise transportabel ist und somit vom jeweiligen Benutzer auch auf Reisen oder dergleichen mitgenommen werden kann und die gemessenen Daten auf der Speichereinheit abspeicherbar sind.
  • Nach einem anderen Gedanken der Erfindung ist die Speichereinheit zur Speicherung mehrerer Referenzdatenbanken ausgebildet. Die verschiedenen Referenzdatenbanken können dabei verschiedene persönliche Parameter berücksichtigen, so dass die Vorrichtung auch für verschiedene Personen benutzt beziehungsweise an deren persönlichen Verhältnisse angepasst werden kann.
  • Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung weist die Vorrichtung eine Schnittstelle zum Datenaustausch auf. Dadurch können die gemessenen Parameter auf einem weiteren, größeren Speicher über einen längeren Zeitraum abgelegt werden, so dass Vergleichsdaten über einen längeren Zeitraum gesammelt werden können.
  • Zur Durchführung des Verfahrens kann auch ein Computerprogrammprodukt verwendet werden. Das Computerprogrammprodukt ist auf einem Computersystem speicherbar und kann auf diesem ausgeführt werden.
  • Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
  • Erste bevorzugte Ausführungsform:
  • Bei Benutzung dieser Ausführungsform sind Eigenschaften des oder der aufgenommenen Signale, zu bestimmen. Bei diesen Eigenschaften kann es sich um Eigenschaften der Signale im Zeit- und/oder Frequenzraum handeln. Insbesondere sind Werte, Steigungen und/oder Krümmungen zu bestimmten Zeitpunkten und Integrationen dieser Größen über bestimmte Zeitintervalle, mit oder ohne Fensterfunktion, zu erwähnen (was einer Mittelung und Filterung der entsprechenden Größen entspricht). Auch können Zeitintervalle zwischen bestimmten Punkten des Signales benutzt werden, insbesondere die zwischen den Anfangspunkten zweier aufeinander folgender Herzschläge (RR-Intervall) sowie Systolen- und Diastolendauer.
  • Als Signale im Frequenzraum können vollständige oder unvollständige Ergebnisse einer harmonischen Analyse – Frequenzen (insbesondere Herzfrequenz), Amplituden und Phasen – benutzt werden. Zur Frequenzanalyse können auch andere Verfahren als die harmonische Analyse benutzt werden, z.B. solche, welche als Basis anstatt der trigonometrischen Funktionen Zeitverläufe benutzen, die dem pulsatilen Druck- oder Geschwindigkeitsverlauf in der Ader näher kommen als die trigonometrischen.
  • Die Signale werden in einem weiteren Schritt dazu genutzt, um aus der Datenbank der Referenz-Messungen Messungen auszuwählen, welche der zu untersuchenden Messung ähnlich sind. Zu diesem Zweck werden Auswahlgrößen eingeführt, z.B. ein Entfernungsmaß im Signal-Raum
    Figure 00070001
    das ein Maß für die Entfernung zwischen der zu untersuchenden Messung und der k-ten Referenzmessung bei der Bestimmung des m-ten Parameters Pm angibt. Zur weiteren Bestimmung des Parameters Pm werden nur diejenigen Referenz-Messungen herangezogen, deren Auswahlgrößen, also z.B. die Entfernungen D ~k,m, eine bestimmte Bedingung erfüllen, z.B. D ~k,m ≤ D ~grenz, also z.B. höchstens eine gewisse Entfernung zur zu untersuchenden Messung haben.
  • Die Vorteile einer Vorauswahl sind darin zu sehen, dass in dem nächsten, rechenintensiveren Schritt weniger Messungen aus der Datenbank zu analysieren sind. Ebenso schließt man vorneherein eine weitere Bearbeitung von Messungen der Datenbank aus, die aus physiologischen Gründen nicht mit der zu untersuchenden Messung vergleichbar sind. Außerdem können damit Mehrdeutigkeiten in der Beziehung zwischen Signalen und Parametern behandelt werden, sofern diese Mehrdeutigkeit auf der ausgewählten Teilmenge nicht mehr besteht.
  • Die eigentlichen zeitaufgelösten Signale der zu untersuchenden Messung und der der Datenbank liegen mit einer bestimmten Zeitauflösung vor. Es ist ebenso möglich, dass die Signale in zeitlich skalierter Form in der Datenbank abgelegt sind. Als Zeitskala ist insbesondere das Inverse der Herzfrequenz zu erwähnen.
  • In einem ersten Schritt der Parameterbestimmung werden die Signale sowohl auf den Ordinaten als auch auf den Abszissen der Signale skaliert, um vergleichbar zu werden. Mit Hilfe dieser skalierten Messungen Mk(ti) (k: Index für die oben ausgewählten Referenz-Messungen in der Datenbank, i: Index für die Diskretisierung der zeitaufgelösten Signale) und M(ti) (zu untersuchende Messung) werden erneut Abstandsgrößen berechnet. Dies geschieht unter Benutzung eines Abstandsmaßes. Eine Möglichkeit für dieses Maß ist
    Figure 00080001
    wobei sm, em (mit N ≥ sm, em ≥ 1) Indizes zur Auswahl eines bestimmten Zeitfensters (z.B. systolischer Anstieg der Druckkurve, diastolischer Abfall der Druckkurve) im Signal bei der Bestimmung des Parameters Pm sind und N für die Anzahl der verwendeten Zeit-Samples des kompletten Signales steht.
  • In einem letzten Schritt werden die gesuchten Parameter bestimmt. Dazu werden für jeden gesuchten Parameter Pm die entsprechenden Parameter Pk m (k: Index für die oben ausgewählten Referenz-Messungen in der Datenbank, m: Index für den gesuchten Parameter) aus der Datenbank ausgelesen. Mittels Gewichtung mit den Abstandsmaßen Dk,m wird Pm berechnet:
    Figure 00090001
  • Die in Gleichung 3 eingeführten Wichtungsfunktionen wm(Dk,m) hängen vom Abstandsmaß Dk,m ab und können für die zu bestimmenden Parameter Pm unterschiedlich sein. Die Abhängigkeit vom Abstandsmaß kann z.B. umgekehrt proportional zum Abstandsquadrat sein. Es sind auch Situationen denkbar, in denen die Einbeziehung von Referenz-Messungen der Datenbank, die weit von der zu untersuchenden Messung entfernt sind, nicht in die Berechnung einfließen sollen, was mit Hilfe der Wichtungsfunktionen dadurch bewerkstelligt werden kann, dass
    Figure 00090002
    gewählt wird mit einer beliebigen Wichtungsfunktion im Bereich Dk,m ≤ Dk,m, grenz. Es ist ebenso möglich, dass die Wichtungsfunktionen auch von den Auswahlgrößen D ~k,m abhängen. Damit sind die gesuchten Parameter eindeutig bestimmt.
  • Zweite bevorzugte Ausführungsform:
  • Die Definition der Signale erfolgt bei dieser Ausführungsform wie in der ersten.
  • In einem zweiten Schritt wird für die Parameterbestimmung ebenfalls ein Abstandsmaß obiger Definition benötigt. Es wird dazu benutzt, um eine bestimmte Anzahl M von Messungen in der Datenbank der Referenz-Messungen zu bestimmen, z.B. welche der Messung, zu der die Parameter bestimmt werden sollen, im Sinne des benutzten Abstandsmaßes am nächsten liegen.
  • Auf Basis dieser M Referenzmessungen werden mehrdimensionale Fit-Funktionen (für jeden Parameter eine) ermittelt, welche einen lokalen Zusammenhang zwischen Messdaten und Parametern in der Nähe der auszuwertenden Messung herstellen. Diese Fit-Funktionen können z.B. lineare
    Figure 00100001
    quadratische
    Figure 00100002
    oder Polynome beliebiger Ordnung Nm
    Figure 00100003
    in den Signalen Fk m sein. Die Bestimmung der Zahlen Cl,m, Ci,j,m,
    Figure 00100004
    also der Koeffizienten der Polynome, wird mit einschlägig bekannten Methoden durchgeführt.

Claims (14)

  1. Verfahren zur Bestimmung wenigstens eines kardiovaskulären Parameters Pm, wie beispielsweise Puls, mittlerer arterieller Druck (MAP), systolischer Druck, diastolischer Druck, Aderelastizität, periphärer Widerstand und dergleichen, mittels eines Messgerätes, mit dem in einem Zeitintervall mehrere Signale F m / l einer blutdurchflossenen Arterie als Reaktion eines Krafteintrags in die Arterie nicht-invasiv detektiert werden, wobei aus den detektierten Signalen F m / l mit Hilfe von Referenzsignalen Abstände zwischen den Signalen F m / l und den Referenzsignalen definiert werden, die zur Bestimmung des wenigstens einen Parameters Pm verwendet werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Referenz eine Referenzdatenbank F Re f / l,m,k verwendet wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass unter Verwendung der Referenzdatenbank F Re f / l,m,k eine Abstandsfunktion D ~k ,m (F m / l, F F Re f / l,m,k) definiert wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass nur Referenzmessungen verwendet werden, deren Abstände zur analysierenden Messung kleiner als ein vorgegebener Abstand sind.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mittelung der Abstände der detektierten Signale und/oder der Referenzsignale erfolgt.
  6. Verfahren nach Anspruch einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Signale F m / l und die in einer bestimmten Zeitauflösung vorliegende Referenzdatenbank F Re f / l,m,k zeitlich skaliert werden.
  7. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass aus den zeitlich skalierten Signalen und der zeitlich skalierten Referenzdatenbank eine neue Abstandsfunktion Dk,m definiert und zur Bestimmung der zeitlich skalierten Parameter Pm verwen det wird.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bestimmung der Parameter Pm Polynome beliebiger Ordnung Nm_insbesondere lineare und quadratische Polynome verwendet werden.
  9. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9 mit wenigstens einer Datenverarbeitungsanlage, insbesondere einem Mikroprozessor, wenigstens einer Speichereinheit und wenigstens einem Messgerät, insbesondere einem Blutdruckmessgerät, zur Detektion von Signalen einer blutdurchflossenen Arterie.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Messgerät zur Messung an einem Oberarm, an einem Handgelenk oder an einem Finger ausgebildet ist.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenverarbeitungsanlage, die Speichereinheit und das Messgerät in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind.
  12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schnittstelle zum Datenaustausch vorgesehen ist.
  13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Speichereinheit zur Speicherung mehrerer Referenzdatenbanken ausgebildet ist.
  14. Computerprogrammprodukt zur Bestimmung wenigstens eines kardiovaskulären Parameters Pm, wie beispielsweise Puls, mittlerer arterieller Druck (MAP), systolischer Druck, diastolischer Druck, Aderelastizität, periphärer Widerstand und dergleichen, zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
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