-
Die
Erfindung betrifft eine Führungsschiene für einen
höhenverstellbaren
Umlenkbeschlag eines Sicherheitsgurtes mit Rasthaken, die in Verankerungsschlitze
eines Kraftfahrzeuges einrastbar und einstückig mit der Führungsschiene
ausgebildet sind, wobei die Führungsschiene
einen U-förmigen
Querschnitt mit einer Basis und zwei Flanken aufweist. Die Erfindung
betrifft ebenfalls ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Führungsschiene.
-
Aus
der
DE 199 28 162
C2 ist eine Vorrichtung zur Höhenverstellung eines Umlenkbeschlages für einen
Sicherheitsgurt in Kraftfahrzeugen bekannt, bei der eine Führungsschiene
an einem Fahrzeug befestigbar ausgebildet ist. In der als U-Profil
ausgebildeten Führungsschiene
ist ein Beschlagteil verschieblich geführt. An mindestens einem Ende
der Führungsschiene
sind Haken befestigt, die in Verankerungsschlitze an dem Fahrzeug
einsetzbar sind, wobei die Haken separate, nicht einstückig mit
der Führungsschiene
ausgebildete Teile sind. Die Haken werden an der Führungsschiene
angeschweißt.
Die Handhabung mehrerer separater Teile bei einem Fertigungsprozess
ist grundsätzlich
sehr aufwendig.
-
Aus
der
DE 201 08 257
U1 ist ein federunterstützter
höhenverstellbarer
Beschlag für
Sicherheitsgurte von Kraftfahrzeugen bekannt, der einen U-förmigen Querschnitt
aufweist und bei dem Rasthaken einstückig aus den Flanken des Beschlages
ausgebildet sind. Dazu wird die Hakenform aus einem Flachmaterial
im Bereich einer Führungsschienenbasis
ausgestanzt und beim Aufbiegen der Flanken herausgebogen. Durch
die konstruktionsbedingten Radien und Kerben innerhalb der Schiene
ist ein solcher Beschlag erhöhten
Belastungen ausgesetzt. Darüber hinaus
muss ein separater Quersteg an der Führungsschiene befestigt werden,
um die Führungsschiene
zu verschließen.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine stabile und einfach herzustellende
Führungsschiene
bereitzustellen.
-
Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch eine Führungsschiene
gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruches
12 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
-
Die
erfindungsgemäße Führungsschiene
für einen
höhenverstellbaren
Umlenkbeschlag eines Sicherheitsgurtes mit Rasthaken, die in Verankerungsschlitze
eines Kraftfahrzeuges einrastbar und einstückig mit der Führungsschiene
ausgebildet sind, sieht einen U-förmigen Querschnitt der Führungsschiene mit
einer Basis und zwei Flanken vor. Die Rasthaken sind dabei an einem
Querriegel ausgebildet und in Richtung auf die Flanken umgebogen,
wobei der Querriegel der Basis der Führungsschiene gegenüberliegt
und über
einen Verbindungssteg mit der Führungsschiene
verbunden ist. Dadurch wird zum einen verhindert, dass eine Vielzahl
von Teilen gefügt
werden müssen,
um eine Führungsschiene
zu erhalten. Die Fertigung einer Führungsschiene beschränkt sich
somit auf das Biegen eines vorher hergestellten, vorzugsweise ausgestanzten
Rohlings. Darüber
hinaus ist die Form der Rasthaken frei wählbar, da keine größenmäßige Restriktion
vorgegeben ist. Die freie Wählbarkeit
der Rasthakenform ermöglicht
es darüber
hinaus, die Konstruktion belastungsge recht auszuführen und
an Stellen erhöhter
Belastung entsprechendes Material vorzusehen.
-
Um
auf die Rasthaken wirkenden Kräfte gleichmäßig auf
die gesamte Führungsschiene
zu übertragen,
ist der Verbindungssteg vorteilhafterweise an der Basis der Führungsschiene
ausgebildet. Kräfte,
die in Längserstreckung
der Führungsschiene auf
den Querriegel ausgeübt
werden, werden dann in die Führungsschienenbasis
eingeleitet. Alternativ können
der Verbindungssteg bzw. die Verbindungsstege auch an den Flanken
ausgebildet sein, was eine veränderte
Biegeoperation bei der Herstellung der Führungsschiene zur Folge hat.
-
Zur
Erzielung einer kompakten Bauweise und einer zusätzlichen Stabilisierung der
Führungsschienen
ist es vorgesehen, dass die Rasthaken parallel zu den Flanken umgebogen
sind und vorteilhafterweise an diesen anliegen. So wird ein seitliches Verbiegen
der Flanken bei einer Querbelastung der Führungsschiene weitestgehend
vermieden.
-
Damit
die Führungsschiene
auf einem Karosserieteil aufliegen kann, das Verankerungsschlitze
aufweist, sind die Rasthaken auf der dem Querriegel gegenüberliegenden
Seite der Basis hinausragend ausgebildet. Die Rasthaken ragen über die
Basis hinaus, wobei zweckmäßigerweise
zwischen den Rasthaken und der Basis ein Freiraum vorliegt, in den
das Karosseriematerial eingeführt
werden kann. Durch eine Verjüngung
des Freiraumes wird gleichzeitig eine Zentrierung und Fixierung
der Führungsschiene
bewirkt.
-
Ebenfalls
ist es vorgesehen, dass die Rasthaken in Längserstreckung über das
Ende der Führungsschiene
hinausragen, um ein leichtes Einführen der Rasthaken in die Verankerungsschlitze
zu ermöglichen.
-
Der
Verbindungssteg kann U-förmig
umgebogen sein, wobei die Basis des Verbindungssteges senkrecht
zu der Basis der Führungsschiene
und die Flanken des Verbindungssteges parallel zu der Basis der
Führungsschiene
ausgerichtet sind. Der Verbindungssteg bildet dann ein Ende der
Führungsschiene
aus und verhindert zusammen mit dem Querriegel, dass in der Führungsschiene
geführte
Umlenkbeschläge
aus der Führungsschiene
herausrutschen.
-
Um
die Rasthaken und den Querriegel sicher den Flanken und damit der
Führungsschiene
zuordnen zu können,
sind in dem Querriegel Aufnahmen ausgebildet, in die Eingriffsvorsprünge eingreifen,
die an den Flanken der Führungsschiene
ausgebildet sind. Dadurch findet eine formschlüssige Verriegelung des Querriegels
an der Führungsschiene
bzw. den Flanken der Führungsschiene
statt. Dadurch wird die Lage der Rasthaken stabilisiert.
-
Eine
weitere Stabilisierung der Führungsschiene
wird dadurch erreicht, dass die Flanken an ihren oberen, der Basis
abgewandten Enden in Richtung aufeinander umgebogen sind.
-
Um
möglichst
wenig überstehende
Teile an der Führungsschiene
zu haben, sind in den Flanken Ausnehmungen ausgebildet, in die der
Querriegel eingelegt ist. Diese Ausnehmungen sind an den oberen,
der Basis abgewandten Enden der Flanken ausgebildet, vorzugsweise
ausgestanzt, bevor die Flanken umgebogen wurden. Die Ausnehmungen
sind dabei dergestalt bemessen, dass bei eingelegtem Querriegel
dieser mit den Flanken im wesentlichen bündig abschließt, so dass
der Querriegel über
das obere, der Basis abgewandte Ende der Flanke nicht hinausragt.
Die Ausnehmungen bewirken ebenfalls eine formschlüssige Festlegung
bzw. Sicherung des Querriegels gegen eine Verlagerung, vorwiegend
in Längserstreckung
der Führungsschiene.
-
Die
Führungsschiene
ist vorteilhafterweise aus einem Bandmaterial ausgestanzt, wobei
die Flanken umgebogen sind und die Rasthaken in Richtung auf die
Führungsschienenbasis
zurückgebogen sind.
Die Rasthaken sind um die Flanken der Führungsschiene herum gebogen.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung einer Führungsschiene
sieht vor, dass ein Führungsschinenenrohling
aus einem Bandmaterial ausgestanzt wird, die Flanken in einem Biegeverfahren
umgebogen werden, der Querriegel unter Bildung eines im wesentlichen
U-förmigen
Verbindungssteges auf die Flanken aufgelegt und die Rasthaken durch
Umbiegen von Rasthakenbereichen, die in dem Querriegel vorgesehen
sind, in Richtung auf die Flanken ausgebildet werden.
-
Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Figuren näher
erläutert.
Es zeigen:
-
1 – einen
Endbereich einer Führungsschiene;
sowie
-
2 einen
ausgestanzten Blechrohling einer Führungsschiene gemäß 1.
-
In
der 1 ist eine Führungsschiene 1 mit einem
im wesentlichen U-förmigen
oder C-förmigen Querschnitt
dargestellt, mit einer Basis 2 und zu einem im wesentlichen
senkrecht zu der Basis 2 ausgerichteten Flanken 3, 4.
Die oberen, der Basis 2 abgewandten Enden 32, 42 der
Flanken 3, 4 sind nach innen, aufeinander zu umgebogen,
um die Stabilität zu
erhöhen
und ein Herausgleiten eines Umlenkbeschlages oder eines Schlittens,
der in der Führungsschiene 1 geführt ist
und nicht dargestellt ist, senkrecht zu der Basis 2 zu
verhindern.
-
Quer über die Öffnung der
Führungsschiene 1,
der Basis 2 gegenüberliegend,
ist ein Querriegel 5 gelegt, der an seinen äußeren Enden
in Richtung auf die Flanken 3, 4 umgebogen ist
und Rasthaken 6 aufweist. Durch das Umbiegen der äußeren Bereiche des
Querriegels 5 stehen die Rasthaken 6 über die Basis 2 über, so
dass die Rasthaken 6 in nicht dargestellte Verankerungsschlitze
in einer Fahrzeugkarosserie, z.B. in einer B-Säule, eingeführt werden können. Die
Fahrzeugkarosserie wird dann zwischen der Basis 2 und den
Rasthaken 6 eingeklemmt. Durch den sich verjüngenden
Spalt zwischen den Rasthaken 6 und der Basis 2 der
Führungsschiene 1 wird eine
Fixierung der Führungsschiene
ermöglicht.
-
An
dem den Rasthaken 6 gegenüberliegenden Ende der Führungsschiene 1 kann
eine Verschraubung mit der Karosserie oder anderweitige Verriegelung
vorgesehen sein. Beispielsweise kann an dem anderen Ende ebenfalls
eine Rasthakenanordnung ausgebildet sein, bei der die Rasthaken 6 gleichsinning
zu den dargestellten Rasthaken 6 ausgebildet sind, so dass
die komplette Führungsschiene 1 an
der Karosserie über
die Rasthaken 6 und Verankerungsschlitze festgelegt werden
kann.
-
Der
Querriegel 5 ist einstückig
mit der Führungsschiene 1 ausgebildet
und über
einen Verbindungssteg 7, der aus der Basis 2 entspringt
und U-förmig
mit zwei Flanken 73, 74 und einer Basis 72 ausgebildet
ist, angeformt. Die dem Querriegel 5 zugeordnete Flanke 73 ist
in Richtung einer Lasteinwirkung, die durch einen Pfeil angedeutet
ist, ausgerichtet und bewirkt eine wirkungsvolle Lastaufnahme und trägt zur Umleitung
der Kräfte
durch den Steg 7 aufgenommenen Kräfte auf die Basis 2 der
Führungsschiene 1 bei.
-
In
den oberen Enden 32, 42 der Flanken 3, 4 sind
Ausnehmungen 321, 421 vorgesehen, die so ausgebildet
sind, dass bei einem umgebogenen und auf die Flanken 3, 4 aufgelegtem
Querriegel 5 dieser nicht über die oberen Enden 32, 42 der
Flanken 3, 4 übersteht.
Im Bereich der Ausnehmungen 321 421 sind Vorsprünge 35, 45 ausgebildet,
die in Ausnehmungen 53, 54, die in dem Querriegel 5 in
Gestalt von Ausstanzungen eingebracht sind, formschlüssig eingreifen.
Ein Teil der Kräfte,
die beim Auftreffen eines in der Führungsschiene 1 geführten Schlittens auf
den Querriegel 5 entstehen, werden über die Eingriffsvorsprünge 35, 45 und
die Ausnehmungen 53, 54 aufgenommen. Durch die
korrespondierende Ausgestaltung der Eingriffsvorsprünge 35, 45 und
der Aufnahmen 53, 54 ist es weiter möglich, den
Querriegel 5 und damit auch die Rasthaken 6 zu
fixieren, da eine zusätzliche
Abstützung
in und entgegen der Lastrichtung erfolgt. Ebenfalls ist ein seitliches
Verschieben senkrecht zu der Lastrichtung in der Ebene des Querriegels 5 nicht
oder nur schwer möglich. Eine
Verlagerung bzw. ein Verbiegen wird zusätzlich dadurch verhindert,
dass die Rasthaken 6 bzw. umgebogene Querriegelbereiche
an den Außenseiten der
Flanken 3, 4 anliegen.
-
Durch
die einstückige
Ausgestaltung der Rasthaken 6 an dem Querriegel 5 und
an der übrigen Führungsschiene 1,
ohne dass die Rasthaken 6 aus der Basis 2 der
Führungsschiene 1 herausgebogen werden
müssen,
ist es möglich,
kritische Bereiche bei einer Belastung, also bei einem Unfall und
Eintauchen eines Fahrzeuginsassen in den Sicherheitsgurt, aufzunehmen.
Der kritische Belastungsbereich 8 liegt im Bereich des Überganges
von dem Querriegel 5 zu den Rasthaken 6 an der
dem Füh rungsschienenende
abgewandten Seite. Hier kann durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
ausreichend Material vorgesehen sein, um beanspruchungsgerecht konstruieren
zu können.
-
Im
Falle eines Endanschlages des nicht dargestellten Schlittens oder
Umlenkbeschlages trifft dieser auf den Querriegel 5, so
dass die auftretenden Kräfte
entweder über äußeren Bereiche 8 des
Querriegels 5 und die ausgebildeten Rasthaken 6 oder
bei einem entsprechenden Spiel über
Ausnehmungen 53, 54 und Vorsprünge 35, 45,
ggf. über
die Enden 32, 42 und die Basis 2 in die
Karosserie eingeleitet werden. Wenn die Rasthaken 6 in
den Verankerungsschlitzen auf Anschlag eingerastet sind, werden
die Kräfte über die
Rasthaken 6 eingeleitet, ist ein großes Spiel für die Rasthaken vorhanden,
kann die Krafteinleitung über
die Basis 2 und die andere Befestigungsstelle, beispielsweise
eine Verschraubung, in die Karosserie erfolgen.
-
In
der 2 ist ein Rohling 100 der Führungsschiene 1 gemäß 1 dargestellt,
bevor diese durch Biegeverrichtungen fertig gestellt wurde. In der 2 ist
zu erkennen, dass die Basis 2 bis zum Ende der Führungsschiene
ohne Ausnehmungen versehen ist, während in den Flanken 3, 4 die
Ausnehmungen 321, 324 mit den Eingriffsvorsprüngen 35, 45 zu
erkennen sind. Korrespondierend zu den Eingriffsvorsprüngen 35, 36 sind
die Aufnahmen 53, 54 im Bereich des Querriegels 5 als
ausgestanzte Löcher
zu sehen. Diese Aufnahmen 53, 54 befinden sich
teilweise in einem Biegebereich der Rasthakenbereiche 63, 64.
Diese Rasthakenbereiche 63, 64 werden parallel
zu den umgebogenen Flanken 3, 4 nach unten gebogen,
nachdem der Querriegel 5, der mit dem Verbindungssteg 7 an
der Basis 2 angeformt ist, in Richtung auf die Basis 2 zurückgebogen
und auf die Flanken 3, 4 aufgelegt wurde. Durch
das Umbiegen der Rasthakenbereiche 63, 64 in Richtung
auf die Basis 2 und die parallele Ausrichtung zu den Flanken 3, 4 ragen
die Rasthaken 6 nach unten über die Basis 2 und
gegebenenfalls in Längsrichtung über das
Ende der Führungsschiene 1 hinaus
und ermöglichen
ein Einrasten in Verankerungsschlitze.
-
Mit
der erfindungsgemäßen Führungsschiene 1 ist
es möglich,
ohne separate Bauteile eine stabile Festlegung und eine belastungsgerechte
Konstruktion einer einteiligen Führungsschiene 1 bereitzustellen.
Die Fertigung ist gegenüber
dem Stand der Technik vereinfacht, da lediglich Stanz- und Biegevorgänge ausgeführt werden
müssen,
keine Vielzahl an Bauteilen der Baugruppen vorgehalten werden müssen und
keine Schweißoperation
auszuführen ist.
Die Führungsschiene 1 ist
zusammen mit dem Querriegel 5 und den darin angeformten
Rasthaken 6 beanspruchungsgerecht auslegbar.