Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es, neue bei 20°C flüssige Esteröle für kosmetische Applikationen
zur Verfügung
zu stellen, die bezüglich
der sensorischen Eigenschaften (Leichtigkeit) über ein verbessertes Profil
verfügen
und in eine Vielzahl kosmetischer Formulierungen einarbeitbar sind. Überraschenderweise
wurde gefunden, dass Ester des 2-Propylheptanols zu sensorisch leichten
Produkten führen.
Einige dieser Ester und deren Herstellung sind aus der
DE 103 05 562 bekannt, allerdings
für einen
völlig
anderen Applikationszweck, als Polymeradditive.
Beschreibung
der Erfindung
Gegenstand
der Erfindung ist die Verwendung von Estern des 2-Propylheptanols
mit linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten
C4-C18-Carbonsäuren – oder C4-C18-Dicarbonsäuren in
kosmetischen und/oder pharmazeutischen Zubereitungen.
Überaschenderweise
sind Ester mit Propylverzweigung in der Alkylkette besonders gut
für kosmetische
Formulierungen geeignet, insbesondere für Formulierungen, bei denen
es auf ein „leichtes" Hautgefühl ankommt.
Die Ester lassen sich sehr gut in verschiedene Formulierungen einarbeiten.
Je nach Kettenlänge, Verzweigung
und Anzahl der Doppelbindungen erhält man flüssige Substanzgemische, die
sich entsprechend als Ölkörper oder
Konsistenzgeber eignen. Erfindungsgemäß kann ein einziger 2-Propylheptyl-C4-C18-Carbonsäureester
oder 2-Propylheptyl-C4-C18-Dicarbonsäureester
eingesetzt werden oder ein beliebiges Gemisch.
Erfindungsgemäß geeignet
Ester des 2-Propylheptanols mit beispielsweise Buttersäure, Isobuttersäure, Valeriansäure, Capronsäure (Hexansäure), Heptansäure, Caprylsäure (Octansäure), Pelargonsäure (Nonylsäure), Caprinsäure (Decansäure), Undecansäure, Laurinsäure (Dodecansäure), Tridecansäure, Myristinsäure (Tetradecansäure), Pentadecansäure, Palmitinsäure (Hexadecansäure), Margarinsäure (Heptadecansäure), Stearinsäure (Octadecansäure), Talkfettsäuren, Kokosfettsäuren, Palmfettsäuren, Rizinolsäure, Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure, Isostearinsäure, Isooctansäure, Isononansäure, Isodecansäure, 2-Ethylhexansäure, 2-Propylheptansäure, 2-Butyloctansäure, 2-Butyldecansäure, 2-Hexyloctansäure, 2-Hexyldecansäure, 2-Hexyldodecansäure, 2-Octyldecansäure, 2,2-Dimethylpropansäure, oder
Dicarbonsäuren
wie z.B. Adipinsäure,
Pimelinsäure,
Korksäure,
Azelainsäure,
Sebazinsäure.
Geeignet sind auch Ester des 2-Propylheptanols mit Cekanoic C8 (Isooctansäure), Cekanoic
C9 (Isononansäure:
3,5,5-Trimethylhexansäure und 2,5,5-Trimethylhexansäure) und
Cekanoic C10 (Isodecansäure)
von der Fa. Exxon Mobile, die Carbonsäure-Isomerengemische darstellen.
Erfindungsgemäß bevorzugt
ist die Verwendung von Estern des 2-Propylheptanols mit Carbonsäuren, die
ausgewählt
sind aus den C6-C16-, vorzugsweise C6-C12-Carbonsäuren oder
den entsprechenden Dicarbonsäuren.
Die sensorische Prüfung
von Propylheptylcaprylat und Propylheptylcapronat zeigt eine signifikante Verbesserung
der Sensorik – insbesondere
bezüglich
der Spreitung – gegenüber bekannten
Emollients (z.B. verschiedene andere Esteröle oder Dialkylcarbonate).
Die
Verwendung von Estern des 2-Propylheptanols mit linearen, unverzweigten
Carbonsäuren
ist erfindungsgemäß bevorzugt.
Ein
weiterer Gegenstand der Anmeldung sind die folgenden Ester: 2-Propylheptyl-n-hexansäureester, 2-Propylheptyl-n-octansäureester,
2-Propylheptyl-n-decansäureester,
2-Propylheptyldodecansäureester.
Gegenstand
ist auch ein Verfahren zur Herstellung der Ester gemäß einem
der Ansprüche
4 bis 7, wobei man eine Mischung enthaltend 2-Propylheptanol und
n-Hexansäure,
n-Octansäure,
n-Decanssäure oder n-Dodecansäure, unter
Zusatz eines Veresterungskatalysators erhitzt, das entstehende Wasser
kontinuierlich abführt
und das Rohprodukt danach destilliert. Das Verfahren kann säurekatalytisch
oder basenkatalytisch durchgeführt
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Verfahren
ohne Zusatz von Lösungsmitteln
durchgeführt,
vorzugsweise mit Edukten, die möglichst
wasserfrei sind. In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird
ein Zinn-Katalysator einsetzt. Vorzugsweise wird die Veresterung
bei Temperaturen zwischen 100–300°C, insbesondere
200–250°C durchführt.
Als
Zinn-Katalysatoren geeignet sind beispielsweise Zinnoxalat (z. B.
Fascat® 2001),
Zinnoxid (SnO, Fascat® 2000) sowie Zinn-IV-Katalysatoren
wie Dibutylzinndiacetat Fascat® 4200), Dibutlyzinnoxid
(Fascat® 4201),
und Dibutylzinnlaurat (Fascat® 4202) oder Zinnoxid (SnO),
die ehemals von Atofina und gegenwärtig von Arkema vermarktet
werden.
Kosmetischelpharmazeutische
Zubereitungen
Die
2-Proplyheptylester erlauben die Herstellung stabiler kosmetischer
und pharmazeutischer Emulsionen mit besonders leichtem Hautgefühl. Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher kosmetische
und/oder pharmazeutische Zubereitungen enthaltend wenigstens einen
Ester des 2-Propylheptanols mit linearen oder verzweigten, gesättigten
oder ungesättigten
C4-C18-Carbonsäuren – oder C4-C18-Dicarbonsäuren. Erfindungsgemäß bevorzugt
sind Zusammensetzungen gemäß Anspruch
enthaltend 2-Propylheptyl-n-hexansäureester, 2-Propylheptyl-n-octansäureester,
2-Propylheptyl-n-decansäureester,
2-Propylheptyldodecansäureester
oder ein beliebiges Gemisch dieser Substanzen. Vorzugsweise enthalten
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
0,1–60
Gew.-%, insbesondere 0,1–40
Gew.-% wenigstens eines Esters des 2-Propylheptanols mit linearen
oder verzweigten, gesättigten
oder ungesättigten
C4-C18-Carbonsäuren – oder C4-C18-Dicarbonsäuren.
Im
Sinne der Erfindung sind Zusammensetzungen bevorzugt, die Ester
des 2-Propylheptanols mit C6-C16-, vorzugsweise aus den C6-C12-Carbonsäuren oder
den entsprechenden Dicarbonsäuren
enthalten. Unter diesen sind lineare, unverzweigte Carbonsäuren bevorzugt.
Besonders bevorzugt sind kosmetische Zusammensetzungen mit Propylheptylcaprylat,
Propylheptylcapronat und/oder Propylheptylcaprinat.
Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
der kosmetischen und/oder pharmazeutischen Zusammensetzung enthält (a) 0,1–50 Gew.-%
wenigstens eines wenigstens eines Esters des 2-Propylheptanols mit linearen oder verzweigten,
gesättigten
oder ungesättigten
C4-C18-Carbonsäuren – oder C4-C18-Dicarbonsäuren, (b)
0,1–20
Gew.-% Tenside und/oder Emulgatoren und/oder Coemulgatoren, (c)
0,1–40
Gew.-% weiterer Ölkörper und
(d) 0–98
Gew.-% Wasser.
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
Formulierungen zur Körperpflege
sein, z. B. eine Körpermilch,
Cremes, Lotionen, sprühbare
Emulsionen, Produkte zur Eliminierung des Körpergeruchs etc. Die Kohlenwasserstoffe
lassen sich auch in tensidhaltigen Formulierungen wie z.B. Schaum-
und Duschbädern,
Haarshampoos und Pflegespülungen
einsetzen. Je nach Applikationszweck enthalten die kosmetischen
Formulierungen eine Reihe weiterer Hilfs- und Zusatzstoffe, wie
beispielsweise Tenside, weitere Ölkörper, Emulgatoren,
Perlglanzwachse, Konsis tenzgeber, Verdickungsmittel, Überfettungsmittel,
Stabilisatoren, Polymere, Fette, Wachse, Lecithine, Phospholipide,
biogene Wirkstoffe, UV-Lichtschutzfaktoren, Antioxidantien, Deodorantien,
Antitranspirantien, Antischuppenmittel, Filmbildner, Quellmittel,
Insektenrepellentien, Selbstbräuner,
Tyrosinaseinhibitoren (Depigmentierungsmittel), Hydrotrope, Solubilisatoren,
Konservierungsmittel, Parfümöle, Farbstoffe
etc., die nachstehend exemplarisch aufgelistet sind.
Tenside/Emulgatoren
Als
oberflächenaktive
Stoffe können
anionische, nichtionische, kationische und/oder amphotere bzw. zwitterionische
Tenside/Emulgatoren enthalten sein. In tensidhaltigen kosmetischen
Zubereitungen, wie beispielsweise Duschgelen, Schaumbädern, Shampoos
etc. ist vorzugsweise wenigstens ein anionisches Tensid enthalten.
Der Anteil der Tenside liegt hier üblicherweise bei etwa 0,1 bis
30, vorzugsweise 5 bis 25 und insbesondere 10 bis 20 Gew.-%.
Typische
Beispiele für
anionische Tenside sind Seifen, Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate,
Olefinsulfonate, Alkylethersulfonate, Glycerinethersulfonate, α-Methylestersulfonate,
Sulfofettsäuren,
Alkylsulfate, Fettalkoholethersulfate, Glycerinethersulfate, Fettsäureethersulfate,
Hydroxymisch-ethersulfate, Monoglycerid(ether)sulfate, Fettsäureamid(ether)sulfate,
Mono- und Dialkylsulfosuccinate, Mono- und Dialkylsulfosuccinamate,
Sulfotriglyceride, Amidseifen, Ethercarbonsäuren und deren Salze, Fettsäureisethionate,
Fettsäuresarcosinate,
Fettsäuretauride,
N-Acylaminosäuren,
wie beispielsweise Acyllactylate, Acyltartrate, Acylglutamate und
Acylaspartate, Alkyloligoglucosidsulfate, Proteinfettsäurekondensate
(insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis) und Alkyl(ether)phosphate.
Sofern die anionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten,
können
diese eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung
aufweisen. Typische Beispiele für
nichtionische Tenside sind Fettalkoholpolyglycolether, Alkylphenolpolyglycolether, Fettsäurepolyglycolester,
Fettsäureamidpolyglycolether,
Fettaminpolyglycolether, alkoxylierte Triglyceride, Mischether bzw.
Mischformale, gegebenenfalls partiell oxidierte Alk(en)yloligoglykoside
bzw. Glucoronsäurederivate,
Fettsäure-N-alkylglucamide,
Proteinhydrolysate (insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis), Polyolfettsäureester,
Zuckerester, Sorbitanester, Polysorbate und Aminoxide. Sofern die
nichtionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können diese
eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung
aufweisen. Typische Beispiele für
kationische Tenside sind quartäre
Ammoniumverbindungen, wie beispielsweise das Dimethyldistearylammoniumchlorid,
und Esterquats, insbesondere quaternierte Fettsäuretrialkanolaminestersalze.
Typische Beispiele für amphotere
bzw. zwitterionische Tenside sind Alkylbetaine, Alkylamidobetaine,
Aminopropionate, Aminoglycinate, Imidazoliniumbetaine und Sulfobetaine.
Bei den genannten Tensiden handelt es sich ausschließlich um
bekannte Verbindungen. Hinsichtlich Struktur und Herstellung dieser
Stoffe sei auf einschlägige Übersichtsarbeiten
auf diesem Gebiet verwiesen. Typische Beispiele für besonders
geeignete milde, d.h. besonders hautverträgliche Tenside sind Fettalkoholpolyglycolethersulfate,
Monoglyceridsulfate, Mono- und/oder Dialkylsulfosuccinate, Fettsäureisethionate,
Fettsäuresarcosinate,
Fettsäuretauride,
Fettsäureglutamate, α-Olefinsulfonate,
Ethercarbonsäuren,
Alkyloligoglucoside, Fettsäureglucamide,
Alkylamidobetaine, Amphoacetale und/oder Proteinfettsäurekondensate,
letztere vorzugsweise auf Basis von Weizenproteinen.
Ölkörper
Körperpflegemittel,
wie Cremes, Lotionen und Milchen, enthalten üblicherweise eine Reihe weiterer Ölkörper und
Emollients, die dazu beitragen, die sensorischen Eigenschaften weiter
zu optimieren. Die Ölkörper sind üblicherweise
in einer Gesamtmenge von 0,1–50
Gew.-%, vorzugsweise 5–25
Gew.-% und insbesondere 5–15
Gew.-% enthalten. Als weitere Ölkörper kommen
beispielsweise Guerbetalkohole auf Basis von Fettalkoholen mit 6
bis 18, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, in Frage sowie
weitere, zusätzliche
Ester wie Myristylmyristat, Myristylpalmitat, Myristylstearat, Myristylisostearat,
Myristyloleat, Myristylbehenat, Myristylerucat, Cetylmyristat, Cetylpalmitat,
Cetylstearat, Cetylisostearat, Cetyloleat, Cetylbehenat, Cetylerucat, Stearylmyristat,
Stearylpalmitat, Stearylstearat, Stearylisostearat, Stearyloleat,
Stearylbehenat, Stearylerucat, Isostearylmyristat, Isostearylpalmitat,
Isostearylstearat, Isostearylisostearat, Isostearyloleat, Isostearylbehenat,
Isostearyloleat, Oleylmyristat, Oleylpalmitat, Oleylstearat, Oleylisostearat,
Oleyloleat, Oleylbehenat, Oleylerucat, Behenylmyristat, Behenylpalmitat,
Behenylstearat, Behenylisostearat, Behenyloleat, Behenylbehenat,
Behenylerucat, Erucylmyristat, Erucylpalmitat, Erucylstearat, Erucylisostearat,
Erucyloleat, Erucylbehenat und Erucylerucat. Daneben eignen sich
Ester von C18-C38-Alkylhydroxycarbonsäuren mit
linearen oder verzweigten C6-C22-Fettalkoholen,
insbesondere Dioctyl Malate, Ester von linearen und/oder verzweigten
Fettsäuren
mit mehrwertigen Alkoholen (wie z. B. Propylenglycol, Dimerdiol
oder Trimertriol), Triglyceride auf Basis C6-C10-Fettsäuren,
flüssige
Mono-/Di-ITriglyceridmischungen auf Basis von C6-C18-Fettsäuren,
Ester von C6-C22-Fettalkoholen
und/oder Guerbetalkoholen mit aromatischen Carbonsäuren, insbesondere
Benzoesäure,
Ester von C2-C12-Dicarbonsäuren mit
Polyolen mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen und 2 bis 6 Hydroxylgruppen, pflanzliche Öle, verzweigte
primäre
Alkohole, substituierte Cyclohexane, lineare und verzweigte C6-C22-Fettalkoholcarbonate,
wie z.B. Dicaprylyl Carbonate (Cetiol® CC), Guerbetcarbonate
auf Basis von Fettalkoholen mit 6 bis 18, vorzugsweise 8 bis 10
C Atomen, Ester der Benzoesäure
mit linearen und/oder verzweigten C6-C22-Alkoholen (z.B. Finsolv® TN),
lineare oder verzweigte, symmetrische oder unsymmetrische Dialkylether
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen pro Alkylgruppe, wie z.B. Dicaprylylether
(Cetiol® OE),
Ringöffnungsprodukte
von epoxidierten Fettsäureestern
mit Polyolen und Kohlenwasserstoffen oder deren Gemischen (Cetiol® DD).
Fette und Wachse
Fette
und Wachse werden den Körperpflegeprodukten
als Pflegestoffe zugesetzt und auch, um die Konsistenz der Kosmetika
zu erhöhen.
Typische Beispiele für
Fette sind Glyceride, d. h. feste pflanzliche oder tierische Produkte,
die im Wesentlichen aus gemischten Glycerinestern höherer Fettsäuren bestehen.
Auch Fettsäurepartialglyceride,
d.h. technische Mono- und/oder Diester des Glycerins mit Fettsäuren mit
12 bis 18 Kohlenstoffatomen wie etwa Glycerinmono/dilaurat, -palmitat
oder -stearat kommen hierfür
in Frage. Als Wachse kommen u. a. natürliche Wachse, wie z. B. Candelillawachs,
Camaubawachs, Japanwachs, Espartograswachs, Korkwachs, Guarumawachs,
Reiskeimölwachs,
Zuckerrohrwachs, Ouricurywachs, Montanwachs, Bienenwachs, Schellackwachs,
Walrat, Lanolin (Wollwachs), Bürzelfett,
Ceresin, Ozokerit (Erdwachs), Petrolatum, Paraffinwachse, Mikrowachse;
chemisch modifizierte Wachse (Hartwachse), wie z. B. Montanesterwachse,
Sasolwachse, hydrierte Jojobawachse sowie synthetische Wachse, wie
z. B. Polyalkylenwachse und Polyethylenglycolwachse in Frage. Neben
den Fetten kommen als Zusatzstoffe auch fettähnliche Substanzen, wie Lecithine
und Phospholipide in Frage. Als Beispiele für natürliche Lecithine seien die
Kephaline genannt, die auch als Phosphatidsäuren bezeichnet werden und
Derivate der 1,2-Diacyl-sn-glycerin-3-phosphorsäuren darstellen. Dem gegenüber versteht
man unter Phospholipiden gewöhnlich
Mono- und vorzugsweise Diester der Phosphorsäure mit Glycerin (Glycerinphosphate),
die allgemein zu den Fetten gerechnet werden. Daneben kommen auch
Sphingosine bzw. Sphingolipide in Frage.
Als
Verdickungsmittel eignen sich beispielsweise Aerosil-Typen (hydrophile
Kieselsäuren),
Polysaccharide, insbesondere Xanthan-Gum, Guar-Guar, Agar-Agar,
Alginate und Tylosen, Carboxymethylcellulose und Hydroxyethyl- und
Hydroxypropylcellulose, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon und
Bentonite wie z. B. Bentone® Gel VS-5PC (Rheox).
Unter
UV-Lichtschutzfaktoren sind beispielsweise bei Raumtemperatur flüssig oder
kristallin vorliegende organische Substanzen (Lichtschutzfilter)
zu verstehen, die in der Lage sind, ultraviolette Strahlen zu absorbieren
und die aufgenommene Energie in Form längerwelliger Strahlung, z.
B. Wärme
wieder abzugeben. UV-B-Filter können öllöslich oder
wasserlöslich
sein. Als typische UV-A-Filter
kommen insbesondere Derivate des Benzoylmethans in Frage. Die UV-A
und UV-B-Filter können
selbstverständlich
auch in Mischungen eingesetzt werden, z.B. Kombinationen aus den
Derivaten des Benzoylmethans, z. B. 4-tert.-Butyl-4'-methoxydibenzoylmethan
(Parsol® 1789)
und 2-Cyano-3,3-phenylzimtsäure-2-ethyl-hexylester
(Octocrylene) sowie Estern der Zimtsäure, vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester
und/oder 4-Methoxyzimtsäurepropylester
und/oder 4-Methoxyzimtsäureisoamylester.
Häufig
werden derartige Kombinationen mit wasserlöslichen Filtern wie z. B. 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure und
deren Alkali-, Erdalkali-, Ammonium-, Alkylammonium-, Alkanolammonium-
und Glucammoniumsalze kombiniert.
Neben
den genannten löslichen
Stoffen kommen auch unlösliche
Lichtschutzpigmente, nämlich
feindisperse Metalloxide in Frage. Beispiele für geeignete Metalloxide sind
insbesondere Zinkoxid und Titandioxid. Neben den beiden vorgenannten
Gruppen primärer
Lichtschutzstoffe können
auch sekundäre
Lichtschutzmittel vom Typ der Antioxidantien eingesetzt werden,
die die photochemische Reaktionskette unterbrechen, welche ausgelöst wird,
wenn UV-Strahlung in die Haut eindringt.
Unter
biogenen Wirkstoffen sind beispielsweise Tocopherol, Tocopherolacetat,
Tocopherolpalmitat, Ascorbinsäure,
(Desoxy)Ribonucleinsäure
und deren Fragmentierungsprodukte, β-Glucane, Retinol, Bisabolol,
Allantoin, Phytantriol, Panthenol, AHA-Säuren,
Aminosäuren,
Ceramide, Pseudoceramide, essentielle Öle, Pflanzenextrakte, wie z.
B. Prunusextrakt, Bambaranussextrakt und Vitaminkomplexe zu verstehen.
Desodorierende
Wirkstoffe wirken Körpergerüchen entgegen, überdecken
oder beseitigen sie Körpergerüche entstehen
durch die Einwirkung von Hautbakterien auf apokrinen Schweiß, wobei
unangenehm riechende Abbauprodukte gebildet werden. Dementsprechend
eignen sich als deosodorierende Wirkstoffe u.a. keimhemmende Mittel,
Enzyminhibitoren, Geruchsabsorber oder Geruchsüberdecker.
Als
Insekten-Repellentien kommen beispielsweise N,N-Diethyl-m-toluamid,
1,2-Pentandiol oder 3-(N-n-Butyl-N-acetyl-amino)-propionsäureethylester),
welches unter der Bezeichnung Insect Repellent® 3535 von
der Merck KGaA vertrieben wird, sowie Butylacetylaminopropionate
in Frage.
Als
Selbstbräuner
eignet sich Dihydroxyaceton. Als Tyrosinhinbitoren, die die Bildung
von Melanin verhindern und Anwendung in Depigmentierungsmitteln
finden, kommen beispielsweise Arbutin, Ferulasäure, Kojisäure, Cumarinsäure und
Ascorbinsäure
(Vitamin C) in Frage.
Als
Konservierungsmittel eignen sich beispielsweise Phenoxyethanol,
Formaldehydlösung,
Parabene, Pentandiol oder Sorbinsäure sowie die unter der Bezeichnung
Surfacine® bekannten
Silberkomplexe und die in Anlage 6, Teil A und B der Kosmetikverordnung
aufgeführten
weiteren Stoffklassen.
Als
Parfümöle seien
genannt Gemische aus natürlichen
und synthetischen Riechstoffen. Natürliche Riechstoffe sind Extrakte
von Blüten,
Stengeln und Blättern,
Früchten,
Fruchtschalen, Wurzeln, Hölzern,
Kräutern
und Gräsern,
Nadeln und Zweigen, Harzen und Balsamen. Weiterhin kommen tierische
Rohstoffe, wie beispielsweise Zibet und Castoreum sowie synthetische
Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone,
Alkohole und Kohlenwasserstoffe in Frage.
Als
Perlglanzwachse, insbesondere für
den Einsatz in tensidischen Formulierungen, kommen beispielsweise
in Frage: Alkylenglycolester, speziell Ethylenglycoldistearat; Fettsäurealkanolamide,
speziell Kokosfettsäurediethanolamid;
Partialglyceride, speziell Stearinsäuremonoglycerid; Ester von
mehrwertigen, gegebenenfalls hydroxy-substituierte Carbonsäuren mit
Fettalkoholen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, speziell langkettige
Ester der Weinsäure;
Fettstoffe, wie beispielsweise Fettalkohole, Fettketone, Fettaldehyde,
Fettether und Fettcarbonate, die in Summe mindestens 24 Kohlenstoffatome
aufweisen, speziell Lauron und Distearylether; Fettsäuren wie
Stearinsäure,
Hydroxystearinsäure
oder Behensäure,
Ringöffnungsprodukte
von Olefinepoxiden mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit Fettalkoholen
mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Polyolen mit 2 bis 15 Kohlenstoffatomen
und 2 bis 10 Hydroxylgruppen sowie deren Mischungen.
Als Überfettungsmittel
können
Substanzen wie beispielsweise Lanolin und Lecithin sowie polyethoxylierte
oder acylierte Lanolin- und Lecithinderivate, Polyolfettsäureester,
Monoglyceride und Fettsäurealkanolamide
verwendet werden, wobei die letzteren gleichzeitig als Schaumstabilisatoren
dienen.
Als
Stabilisatoren können
Metallsalze von Fettsäuren,
wie z. B. Magnesium-, Aluminium- und/oder Zinkstearat bzw. -ricinoleat
eingesetzt werden.
Zur
Verbesserung des Fließverhaltens
können
ferner Hydrotrope, wie beispielsweise Ethanol, Isopropylalkohol,
oder Polyole eingesetzt werden. Polyole, die hier in Betracht kommen,
besitzen vorzugsweise 2 bis 15 Kohlenstoffatome und mindestens zwei
Hydroxylgruppen. Die Polyole können
noch weitere funktionelle Gruppen, insbesondere Aminogruppen, enthalten
bzw. mit Stickstoff modifiziert sein.