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Technisches Gebiet:
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Die
Erfindung betrifft einen transformatorischen Sensor zur berührungslosen,
anhaftungsneutralen Abfrage von Füllständen sowie zur berührungslosen
Leitwertanalyse von leitfähigen
Flüssigkeiten
durch nichtmetallische Behälterwände sowie ein
Verfahren hierzu.
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Die
automatische Abfrage von Füllständen flüssiger oder
granulat- bzw. pulverartiger Medien durch Sensoren gewinnt im Zeitalter
der Automatisierung eine stark zunehmende Bedeutung. Für die sensorische
Erfassung der Medien existieren verschiedene physikalische Verfahren
und entsprechende Arten von Sensoren.
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1.
Als oberstes Kriterium unterscheidet man das Medium berührende und
nicht berührende
Verfahren. Bei den berührenden
Verfahren taucht der Sensor in das Medium ein. Bei den nicht berührenden
Verfahren wird das Medium vom Sensor auf Distanz oder im Großteil der
Anwendungsfälle
durch eine nichtmetallische Wandung aus Glas oder Kunststoff hindurch
auf sein Vorhandensein abgefragt. Bei den berührenden Sensoren sind verschiedene
physikalische Verfahren bekannt und Stand der Technik:
1.1
Mechanische Verfahren: Diese Verfahren basieren oft auf einem leicht
gelagerten Schwimmer, welcher von dem Medium angehoben wird und
bei Erreichen einer gewissen Höhe
z.B. einen Kontakt auslöst.
Solche Schwimmer steuern über
einen Hebelarm manchmal auch ein Potentiometer, so dass die Füllstandshöhe analog
erfasst werden kann. Diese Verfahren sind völlig unempfindlich gegenüber elektromagnetischen
Störungen,
weisen jedoch einen immensen Verschleiß und mechanischen Aufwand
auf. Zudem ergeben sich Probleme mit zähflüssigen, klebrigen Medien und
in chemisch aggressiver Umgebung.
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Zu
nennen ist auch das Schwinggabelprinzip. Hierbei wird über Piezoelemente
eine Schwinggabel zum Schwingen angeregt. Taucht diese Gabel in
ein Medium, führt
das zu einer Dämpfung
und somit Änderung
der Schwingfrequenz. Probleme ergeben sich hier in chemisch aggressiver
Umgebung und insbesondere bei ungeeigneten Viskositäten.
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Das
Druckgeberverfahren wertet den Druck des Mediums aus, der meist
auf eine Membran einwirkt. Die mechanische Spannung und Bewegungsstrecke
der Membran wird dann kapazitiv – zwei Kondensatorplatten,
die sich annähern
und somit dessen Kapazität
verkleinern – oder über Piezoelemente,
einem ausgelösten
Kontakt, etc. ausgewertet. Der Druckgeber wird meist in der Behälterwand,
besonders auch im Behälterboden
installiert. Wird ein gewisser, voreingestellter Druckwert überschritten,
gibt der Druckgeber ein Signal ab. Nachteil: Es wird ein gewisser
Druck benötigt,
je kleiner die Flüssigkeitsmenge,
desto schwieriger die Abfrage. Zudem besteht u.U. mechanischer Verschleiß.
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1.2
Konduktive Verfahren: Hierbei messen i.d.R. zwei Elektroden den
Widerstand bzw. Leitwert des Mediums, in welches sie eintauchen
und stellen so dessen Anwesenheit und ggf. Eintauchtiefe – der Widerstand
sinkt mit der Eintauchtiefe -und somit den Füllstand fest. Dies funktioniert
nur bei entsprechend leitfähigen
Medien. Ein großer
Nachteil besteht aber in der Berührung
selbst, d.h. Probleme mit Verschleiß und Verschmutzung der Elektroden
sowie hygienische Nachteile.
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1.3
Optische Verfahren: Hierbei wird ein im Sensor erzeugter Lichtstrahl
in einem prismaförmigen
Kopf total reflektiert und von einem, im gleichen Sensor befindlichen
Empfänger
aufgenommen. Berührt
das Medium den Kopf, geht der Lichtstrahl ins Medium über, -Brechung-
und der Empfänger
erhält ein
schwächeres
Signal. Ein großer
Nachteil besteht hier u.a. in einer möglichen Anhaftung von Resten des
Mediums bzw. einer Verschmutzung des Kopfes, welche die Totalreflektion
verhindert. Dies führt
zu einer "Vollmeldung" obwohl das Medium
den Sensor nicht mehr berührt.
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1.4
Thermische Verfahren. Hierbei taucht ein Temperaturmesskopf in das
Medium. Dieses Verfahren setzt im nicht eingetauchten Zustand leider
immer eine deutliche Temperaturdifferenz zwischen Medium und Messfühler voraus.
Außerdem
arbeitet das Verfahren entsprechend träge.
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1.5
Kapazitive Verfahren: Hierbei besteht ein elektrisches Wechselfeld
zwischen einer elektrisch isolierten, aktiven Messelektrode und
Erde bzw. Massepotential tragenden Teilen des Sensors selbst. Diese
Konstellation entspricht einem aufgeweitetem Plattenkondensator
mit Luft als Dielektrikum, wenn kein Medium vorliegt. Sobald ein
nicht leitfähiges
Medium in dieses E-Feld eintaucht, wird durch dessen immer größere Dielektrizitätskonstante εr als
Luft die Kapazität
des Plattenkondensators vergrößert. Bei Überschreitung
eines voreingestellten Kapazitätswertes
wird ein Schaltsignal generiert. Bei leitfähigen Medien spielt meist deren εr keine
Rolle, das Medium selbst wirkt wie die zweite mit Erde verbundene
Kondensatorplatte.
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1.6
Verfahren zur Leitwertmessung: Zur Leitwertbestimmung – Kehrwert
des ohmschen Widerstandes eines Mediums – sind nur berührende Verfahren
bekannt:
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1.6.1
Leitwertmessung mit Elektroden: Hierbei werden zwei Elektroden definierter
Größe und definierten
Abstandes Zellenkonstante und rückwärtiger Isolierung
als Tauchsonde aufgebaut in das Medium eingetaucht. Mit Hilfe eines
Wechselstroms oder einer Wechselspannung – Vermeidung von Elektrolyse – wird der
Widerstand bzw. Leitwert des Mediums zwischen den Elektroden gemessen.
Nachteil: Verschmutzung und Verschleiß der Elektroden.
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1.6.2
Leitwertmessung ohne Elektroden: Hier wird mit zwei Induktionsspulen
gearbeitet, die im Medium eingetaucht sind. Die eine Spule wird
mit einer Wechselspannung beaufschlagt. Diese erzeugt in einem leitfähigen Medium
einen kreisförmigen Wechselstrom
parallel zu den Spulenwindungen. Die Höhe dieses Stromes hängt direkt
proportional von der Leitfähigkeit
ab und induziert in der zweiten Empfängerspule eine entsprechend
proportionale Wechselspannung.
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Das
Medium wirkt quasi wie eine Koppelwindung mit Serienwiderstand -Leitwert-,
welche die beiden Spulen induktiv koppelt. Bei diesem Verfahren entfällt ein
Elektrodenverschleiß,
jedoch ist der Messbereich zu sehr kleinen Leitwerten hin eingeschränkt. Außerdem werden
zwei getrennte und isolierte Spulen benötigt.
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2.
Nicht berührende
Verfahren: Diese Verfahren sind vorteilhaft, weil hierbei keine
Probleme mit der Hygiene -Lebensmittelindustrie, Medizintechnik-
oder einer chemisch aggressiven Atmosphäre bestehen. Ferner ist es
meist einfacher, einen Sensor an der Behälteraußenwand zu montieren statt
im Behälterinneren.
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Stand der Technik bei
den nicht berührenden
Verfahren:
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2.1
Ultraschall: Der Sensor wird mit Koppelgel an der Behälteraußenseite
befestigt. Der abgestrahlte Ultraschall wird an der Innenwandung
reflektiert sofern dort Luft als Übergangsmedium vorliegt. Liegt
an der Innenseite ein z.B. flüssiges
Medium vor, wird die Reflexion gemindert weil ein Teil der Schallwellen
ins Medium übergeht.
Dieses Verfahren hat den großen
Vorteil, dass es auch durch metallische Behälterwände arbeitet. Als Nachteil
besteht ein hoher technischer und kostenintensiver Aufwand im Sensor
selbst. Ferner versagt dieses Verfahren bei bestimmten Viskositäten und
bei entsprechenden Anhaftungen des Mediums an der Behälterinnenseite.
Diese Anhaftungen werden dann genauso detektiert wie eine Vollbedeckung
durch das Medium. Ferner bestehen Probleme mit Austrocknung oder
unvollständiger
Aufbringung des Koppelgels.
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2.2
Optische Verfahren: Beim Lichtschrankenprinzip sind ein optischer
Sender und ein optischer Empfänger
getrennt an jeweils gegenüber
liegen Behälter außenseiten
montiert. Sobald ein nicht transparentes Medium die Höhe der Anordnung
erreicht, wird der optische Strahl unterbrochen und der Füllstand
detektiert.
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Beim
Reflexionsprinzip wirkt das Medium selbst als Reflektor.
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Nachteil:
Bei diesen Verfahren muss die Behälterwand transparent sein und
das Medium bestimmte optische Eigenschaften erfüllen, was selten der Fall ist.
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2.3
Kapazitive Verfahren: Diese Verfahren sind nach dem Stand der Technik
führend
bei der berührungslosen
Medienabfrage. Der Sensor besitzt im Inneren eine aktive, flächige Messelektrode,
welche durch die Behälterwand
auf das Medium kapazitiv aufkoppelt. Es gilt hier das Prinzip des
klassischen Plattenkondensators – die Platten stehen sich gegenüber – und aufgeweitetem
Plattenkondensators – die Platten
stehen sich nicht gegenüber,
sondern eher in einer Ebene nebeneinander. Die aktive Messelektrode
ist hierbei die eine Platte, während
alle Teile die "wechselspannungsmäßig" gesehen ruhendes
Potential aufweisen wie z.B. die Masse –, +, Erde, etc. die andere
Kondensatorplatte darstellen. Der Sensor erzeugt ein Wechsel-E-Feld
zwischen aktiver Elektrode und Erde oder Masse. Liegt kein Medium
vor, durchlaufen die E-Feldlinien großteils eine Strecke aus Luft
mit der Dielektrizitätskonstante εr =
1 und kleineren Teils durch die Behälterwand εr > 1.
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2.3.1
Gelangt ein nicht leitendes Medium, wie Pulver, Granulat, Öl, in den
Bereich des E-Feldes, also quasi zwischen die Platten, so wird die
Luftstrecke durch das größere εr > 1 des Mediums überbrückt. Das
Gesamt-εr und somit die Kapazität des Plattenkondensators wird
hierdurch vergrößert. Bei Überschreiten
eines gewissen, voreingestellten Kapazitätswertes löst der Sensor dann das Schaltsignal aus.
Als zweite Kondensatorplatte wirkt hierbei z.B. ein Sensorgehäuse aus
Metall, ein im Sensor um die aktive Fläche angeordneter Ring auf Massepotential oder
Ruhepotential führende
Teile im Sensor selbst. Diese Anwendung läuft i.d.R. problemlos.
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2.3.2
Gelangt ein leitfähiges
Medium auf die Höhe
der aktiven Elektrode, so wirkt dieses selbst als zweite Kondensatorplatte
bzw. Gegenelektrode. In einem hinreichend großem Behälter bildet des Medium große Flächenkapazitäten zur
Erde aus -Erdbezug- und verbindet diese auf Grund seiner Leitfähigkeit
elektrisch leitend mit jedem Punkt im Medium bzw. in sich selbst.
Somit bildet sich ein klassischer Plattenkondensator mit der aktiven
Elektrode auf der Außenseite
der Behälterwand
und dem Medium selbst auf der Innenseite sowie dem εr des
Behälterwandmaterials
zwischen diesen Platten. Bei hinreichender Leitfähigkeit wandelt sich an der
Schnittstelle zum Medium das E-Feld somit in ein Strömungsfeld,
d.h. der kapazitive Blindstrom fließt durch das Medium gegen Erde.
Durch die Konstellation des klassischen Plattenkondensators, die
sich einstellt, wenn ein leitfähiges
Medium in den Bereich des E-Feldes gelangt, ergeben sich relativ
große
Kapazitätsänderungen,
die nach Stand der Technik leicht ausgewertet werden können.
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Große Schwierigkeiten
ergeben sich aber, wenn das leitfähige Medium an der Behälterinnenseite
anhaftet, schäumt
oder einen Film bildet. Diese Anhaftung ist auch elektrisch leitend,
zudem weiter mit dem abgesunkenen Medium verbunden bzw. geerdet
und hält
somit den klassischen Plattenkondensator aufrecht, obwohl sich das
kompakte Medium nicht mehr im Bereich der aktiven Elektrode befindet! Gebräuchliche
kapazitive Sensoren können
dann nicht mehr zwischen Voll- und Leerzustand unterscheiden, woran
viele Anwendungen scheitern. Häufig
tritt auch der Fall auf, dass durch ständige Benetzung die Innenwand
verschleißt
bzw. die Oberfläche rauer
wird und auch ein Medium mit genügend
Oberflächenspannung
dann dort mit der Zeit haften bleibt und einen Film bildet. Die
Sensorik zeigt dann Spätausfälle, obwohl
ursprünglich
die Funktion gegeben war. Die Problematik steigt mit der Leitfähigkeit
und der Anhaftungsdicke.
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Der
Film hat eine geringere Leitfähigkeit
bzw. größeren ohmschen
Widerstand als das kompakte Medium weil die Elektronen ein kleineres
Volumen zum Durchfluss haben -die Stromdichte erhöht sich-. Um
grundsätzlich
den größeren Widerstand
der Anhaftung vom kleineren Widerstand des Kompaktmediums berührungslos
und kapazitiv unterscheiden zu können,
muss der Blindwiderstand des o.g.
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Plattenkondensators
verringert werden was nur durch eine höhere E-Feldfrequenz möglich ist. Ferner
helfen Kompensationsverfahren, um einen weiteren grundsätzlichen
Nachteil, nämlich
den ε
r-Einfluß der
Behälterwand,
zu minimieren. Durch die
DE
199 49985 wurde hinsichtlich dieser Problematik ein Quantensprung
erreicht. Viele Anwendungen sind hierdurch möglich geworden. Die Problematik
ist in diesen Patentschriften noch genauer erläutert und mit Figuren belegt.
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Technische Aufgabe:
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen transformatorischen
Sensor zur berührungslosen,
anhaftungsneutralen Abfrage von Füllständen sowie berührungslosen
Leitwertanalyse von hoch leitfähigen
Flüssigkeiten
durch nichtmetallische Behälterwände und
ein Verfahren hierzu zu schaffen, mit welchem der Füllstand
auch bei Medien ermittelt werden kann, wenn dasselbe an der Behälterinnenseite
anhaftet, auch bei hoher Anhaftungsdicke, oder schäumt oder
einen Film bildet.
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Offenbarung
der Erfindung sowie deren Vorteile: Die Lösung der Aufgabe besteht in
der Kombination der Merkmale des Anspruchs 1; weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis
7 gekennzeichnet. Ein erfindungsgemäßes Verfahren ist in Anspruch
8 gekennzeichnet.
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Der
Gegenstand der Erfindung besitzt den grundlegenden Vorteil, dass
mit demselben der Füllstand
auch bei Medien ermittelt werden kann, welche an der Behälterinnenseite
anhaften, auch bei hoher Anhaftungsdicke, oder schäumen oder
einen Film bilden.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnung, in der zeigen:
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1 eine
prinzipielle patentgemäße Anordnung
eines transformatorischen Sensors, mit einer Schwingkreisspule als
Bestandteil des LC-Schwingkreises und auf der Resonanzfrequenz schwingenden
HF-Oszillators
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2 ein
Ersatzschaltbild für
das patentgemäße transformatorische
Prinzip
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3 einen
Oszillator im Regelkreis
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4 einen
Oszillator ohne Regelkreis und
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5 die
Abklingdauer einer einmalig angeregten Schwingung in Abhängigkeit
von der Dämpfung
bzw. vom Leitwert eines Mediums und zwar zum Vergleich ohne Medium
und mit Medium
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Wege zur Ausführung der
Erfindung:
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Im
Folgenden wird die Erfindung, ein neues physikalisches Verfahren
zur berührungslosen
Füllstandsmessung
und Leitwertanalyse erläutert.
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Gemäß der 1 wird
eine Schwingkreisspule 1 mit ca. 1–5 Windungen und einem hinreichendem
Durchmesser, ab 2cm, flächig
parallel zu einer nicht metallischen Behälterwand 2 außen angeordnet.
Die Schwingkreisspule ist Bestandteil eines LC-Schwingkreises und
auf der Resonanzfrequenz schwingenden HF-Oszillators 3.
An der Innenseite der Behälterwand
befindet sich ein hinreichend leitendes – ab 10ms/cm – flüssiges Medium 4.
Die Wechselspannung an der Schwingkreisspule 1 erzeugt
ein magnetisches Wechselfeld bzw. einen magnetischen Wechselfluss 5,
welcher in das Medium 4 großteils horizontal eindringt.
Dieser Fluss erzeugt in dem Medium 4 einen kreisförmigen Wechselstrom 6, was
vergleichbar mit einem Wirbelstrom ist wie er von Metallen her bekannt
ist, dessen Höhe
direkt von der Leitfähigkeit
von 4 abhängt
und welcher seine höchste
Konzentration direkt gegenüber
und entlang des Spulendrahtes erreicht. Das Medium 4 wirkt
im Ersatzschaltbild der 2 wie eine Sekundärspule mit
genau einer Windung 7, die induktiv wie bei einem Transformator – deshalb
transformatorisches Verfahren – an
die Primärspule 1 angekoppelt
ist und einem an 7 angeschlossenem Widerstand 8 als
Verbraucher, welcher dem Leitwert bzw. Widerstand von 4 entspricht.
Der Widerstand 8 ist in der Realität als Ergebnis von Reihenschaltungen
und Parallelschaltungen unendlich vieler kleiner Einzelwiderstände entsprechend
der Stromdichtenverteilung im Medium zu betrachten. Der Kreisstrom 6 durchfließt quasi
den ohmschen Widerstand des Mediums und erzeugt durch Spannungsabfall
somit eine Wirkleistung an 8. Diese Wirkleistung wird über die
transformatorische Ankopplung dem Schwingkreis entzogen. Hierdurch erfährt dieser
eine Verschlechterung seiner Güte, Dämpfung,
wodurch sich die Schwingamplitude stark vermindert und die Frequenz
leicht erhöht.
Der Wert der Schwingamplitude ist direkt stark abhängig von der
Leitfähigkeit
des Mediums 4 und wird ausgewertet. Somit kann Leitwert
und Anwesenheit des Mediums 4 im Feld von 1 berührungslos
und auf Distanz leicht abgefragt werden.
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Vorteile gegenüber Stand
der Technik:
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Wie
unter 2.3.2 erläutert
haben kapazitive Verfahren selbst nach Stand der Technik einen Grenzwert
der Medienparameter Leitwert und Anhaftungsdicke an der Behälterinnenwand,
ab dem sie nicht mehr zuverlässig
funktionieren. Ebenso sind diese und andere Medien auch mit anderen
physikalischen Verfahren nach Stand der Technik berührungslos
nicht zuverlässig
erfassbar. Ein grundsätzliches
Problem sind hierbei immer wieder Anhaftungen, welche bei bestimmten
Viskositäten
auch mehrere mm dick werden können.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
sind nach Labortests der Anmelderin gerade solche Medien berührungslos
mit hoher Leichtigkeit und Sicherheit zu erfassen, an denen kapazitive
Verfahren völlig scheitern.
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Solche
Medien sind beispielsweise:
- – Ketchup
ca. 50 ms/cm (Millisiemens pro Zentimeter), dicke Anhaftung Anwendung
in der Lebensmittelindustrie
- – Senf
ca. 40 ms/cm, dicke Anhaftung
- – Mayonnaise
ca. 12 ms/cm, dicke Anhaftung
- – hochleitfähige Chlorverbindungen > 100 ms/cm Wasser und
Abwasserwirtschaft, schon Filme im μm-Bereich bringen hier kapazitiv
Ausfälle
- – Geschirrspülmittelkonzentrat
ca. 60 ms/cm, dicke Filmbildung
- – konzentrierte
hochleitfähige
Lauge ca. 40 ms/cm, schäumend
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Das
Verfahren ist im Gegensatz zum bekannten Stand der Technik in der
Lage, bei hochleitfähigen
Medien – je
leitfähiger,
desto besser – im
Bereich ab ca. 10 ms/cm aufwärts
auch Anhaftungen bis zu mehreren mm Dicke vom Kompakt medium, also dem
echten Vollzustand zu unterscheiden. Dies liegt daran, dass das
magnetische Feld tief in das Medium eindringt, während das E-Feld bei kapazitiver
Sensorik an der Schnittstelle zu einem hochleitfähigen Medium endet. Durch das
tiefe Eindringen des magnetischen Flusses liefern auch tiefer gelegene
Schichten des Mediums einen Beitrag zum Kreisstrom im Medium. Es
sind mathematisch und strömungsfeldtechnisch
betrachtet, quasi unendliche viele Kreisströme parallel geschaltet und
addieren sich zu einem Gesamtstrom oder einer Gesamtwirklast, die
der Schwingkreis über
die transformatorische Ankopplung an das Medium sieht. Die Kreisströme nehmen in
ihrer Dichte mit der Entfernung zur Spule ab. Trotzdem erzeugt auch
eine dickere Anhaftung in Summe deutlich weniger Kreisstrom bzw.
einen höheren Wirkwiderstand
als das Kompaktmedium.
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Ferner
spielt die Dielektrizitätszahl εr des zwischen
Sensor und Medium liegenden Wandungsmaterials keine Rolle, weil
sie das Magnetfeld nicht beeinflusst. Bei kapazitiven Sensoren wirkt
dieses als Störgröße und muss
durch Abgleich oder Kompensationsmaßnahmen minimiert werden. Ähnliches gilt
für Ultraschall,
wo Material und Dicke einen hohen Einfluss ausüben.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren spielt
in Grenzen auch die Wandstärke
keine große Rolle,
weil das Magnetfeld weit reicht. Hierdurch ist auch eine exakte
Position der Spule zum Medium bzw. Behälter unkritischer. Bei kapazitiver
Sensorik ist die Koppelproblematik Luftspaltbildung in manchen Fällen kritisch,
bei Ultraschall jedoch extrem.
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Ein
weiterer Nachteil tritt bei kapazitiver Sensorik im Fall kleiner
Flüssigkeitsmengen
bzw. kleiner Gefäße auf.
Das Feld strebt von der aktiven Elektrode gegen Erde, welche bei
kleinen Gefäßen wegen der
geringen Außenflächen fehlt.
Die Anordnung wird dann empfindlich gegen Berührung, also Erdung von außen und
arbeitet unsicher. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren besteht dieser
Einfluss nicht.
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Zur
Leitwertmessung bzw. Medienanalyse schlechthin sind nur berührende Verfahren
bekannt. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es auf Distanz und berührungslos
möglich,
eine Aussage über den
Leitwert des Mediums zu bekommen. Auf diese Weise lassen sich bereits
eine Vielzahl von Medien trennen oder ein Medium, welches z.B. durch
ein Rohr strömt,
auf Veränderungen
von außen
zu überwachen.
Eine berührungslose
Medienidentifikation ist somit möglich,
woraus sich eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten ergeben könnte. Da
das Magnetfeld auch in die Tiefe eindringt und somit auch leitfähige Medien
durch weniger leitfähige
Medien hindurch erkennen kann, wären
vielleicht medizinische Analysen bis zu einer bestimmten Gewebetiefe möglich.
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Vergleich mit induktiven
Näherungsschaltern:
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Die
erfindungsgemäße Anordnung
erinnert an induktive Näherungsschalter.
Auch diese besitzen in der klassischen Ausführung einen Schwingkreis mit
Oszillator. Induktive Näherungsschalter
sind jedoch bestimmungsgemäß nur für die Erkennung
von Metallen gedacht. Die Aufkopplung des magnetischen Feldes verursacht
im Metall einen sehr hohen Wirbelstrom der den Oszillator bedämpft und
ihm Energie entzieht. Der entscheidende Unterschied zur erfindungsgemäßen Anordnung
besteht in der Tatsache das induktive Sensoren nur auf sehr hohe
Wirbelstöme
d.h. kleinste Widerstände
bzw. höchste Leitfähigkeiten
im Bereich > 10S/cm – um den
Faktor 1000 höher
als bei der erfindungsgemäßen Anordnung – wie sie
durch Metalle gegeben sind reagieren. Flüssigkeiten selbst mit den höchst vorkommenden Leitwerten
können
diese daher überhaupt
nicht erkennen. Ihre Primär-Spulen
besitzen eine höhere Wendungszahl,
womit das transformatorische Wendungsverhältnis, sowie die Arbeitsfrequenz
völlig
anders ausgelegt ist wie bei der erfindungsgemäßen Anordnung. Eine einzige
Sekundärwindung,
wie sie jeder Kreisstrom darstellt, muss daher bei einem induktiven
Sensor einen vielfach höheren
Stromfluss aufweisen, um auf der Primärwicklung einen entsprechenden
Lastunterschied bzw. Energieentzug zu erhalten. Die erfindungsgemäße Anordnung
arbeitet mit einer geringen Primärwindungszahl,
wodurch sehr kleine Wirbelströme,
d.h. größere Widerstände bzw.
viel kleinere Leitwerte oder Lasten wie sie durch Flüssigkeiten
gegeben sind, einen deutlichen Ausschlag liefern.
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Die
Neuartigkeit der erfindungsgemäßen Anordnung
besteht somit auch in der Ausnutzung eines solchen Prinzips für die Abfrage
von Flüssigkeiten auf
Distanz. Bisher ist die magnetische, transformatorische bzw. induktive
Abfrage von Flüssigkeiten nicht
bekannt.
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In
einer praktischen Ausführungsform
eines Oszillators in einem Regelkreis gemäß der 3 ist eine
aktive Sensorspule 1 mit 1 bis max. 5 Windungen, aus Draht
flach gewickelt oder in geprinteter Ausführung und hinreichendem Durchmesser > 1cm, Bestandteil eines
LC-Schwingkreises und auf dessen Resonanzfrequenz freischwingendem
HF-Oszillators 3. Die Spule 1 ist flach und parallel
und nah zu einer nichtmetallischen Behälteraußenwand 2 angeordnet. In
dem zugehörigem
Behälter
befindet sich ein flüssiges,
hinreichend leitfähiges
ab ca. 10 ms/cm Medium 4. Die HF-Spannung an der Spule
erzeugt einen magnetischen Fluss 5, der etwa senkrecht
in das Medium 4 eindringt und auf Grund dessen Leitfähigkeit dort
einen Kreiswechselstrom 6, ähnlich wie in einer Koppelspule
mit 1 Windung und angeschlossenem Verbraucher, hervorruft gemäß der 2.
Die Leistung des Oszillators 3 bzw. die Spannungsamplitude 10 an
der Schwingkreisspule 1 lässt sich über eine Steuergleichspannung 9 von
0V bis Versorgungsspannung an einem Steuereingang stufenlos regeln. Die
HF-Spannung am Schwingkreis 10 wird
durch einen Spitzenwertgleichrichter 11 gleichgerichtet
und die, zur HF-Amplitude proportionale Gleichspannung 12 sowie
eine Sollwertgleichspannung 13 einem Regelkreis 14 zugeführt. Der
Regelkreis 14 hält
die Schwingkreisspannung 10 durch Sollwert- 13 Istwert 12-
Vergleich und resultierender Steuerung 9 der Oszillatorleistung
konstant.
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Befindet
sich das Medium 4 nicht im magnetischen Feld von 1 so ist
die Steuerspannung 9 am kleinsten. Bedeckt das Medium 4 die
Spule 1 vollständig
so wird dem Schwingkreis Energie entzogen, wodurch die HF-Spannung 10 ohne
Regelkreis zurückgehen
würde.
Der Rückgang
von 10 bzw. 12 ist etwa proportional zum Leitwert.
Die Reduzierung von 10 wird jedoch durch den Regelkreis über die
Steuerspannung 9 ansteigend ausgeglichen. Somit ist die Steuerspannung 9 ein
direktes Maß einerseits
für das Vorhandensein
des Mediums sowie für
dessen Leitwert. Die Spannung 9 kann somit z.B. für eine Medienanalyse
direkt analog ausgewertet werden oder aus ihr durch Vergleich mit
einer vorgebbaren Schwellenspannung 15 in einen Spannungskomparator 16 ein
Schaltsignal generiert werden, sobald der Füllstand von 4 in das
Feld des erfindungsgemäßen Sensors
gelangt. Ein Vorteil dieser vorzugsweisen Ausführungsform besteht darin, dass
der Pegel des Oszillators immer auf sehr geringem Niveau gehalten werden
kann und somit Störaussendungen
im HF-Bereich gering bleiben. Ferner erreicht man eine hohe Dynamik
d.h. der messbare Leitwertbereich ist sehr hoch.
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In
der praktischen Ausführungsform
eines Oszillators ohne Regelkreis gemäß der 4 besteht Ähnlichkeit
zur Schaltung der 3, jedoch mit dem Unterschied,
dass der Regelkreis 14 und die Sollspannung 13 entfallen.
Der Oszillator schwingt ohne Bedämpfung
mit einem Vorgabewert der Steuerspannung 9 und somit HF-Amplitude 10.
Die gleichgerichtete HF-Spannung 12 wird direkt ausgewertet.
Kommt das Medium 4 in den Bereich der Sensorspule 1 sinkt 10 und
somit 12 durch Energieentzug. Diese Spannungsreduzierung
von 12 kann direkt analog oder durch Vergleich mit einer
Schwellenspannung 15 in einem Spannungskomparator 16 ausgewertet
werden.
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Die
Abklingdauer und die Messung einer einmalig angeregten, aperiodischen
Schwingung in Abhängigkeit
von der Dämpfung
bzw. vom Leitwert eines Mediums, ist in 5 gezeigt.
Die Spule 1, an die Behälterwand 2 angekoppelt
wie in den 1, 3 bis 4,
ist Bestandteil eines LC-Schwingkreises hinreichender Güte. Dieser
Schwingkreis wird z.B. durch eine impulsförmige Spannung in regelmäßigen Abständen zum
Schwingen angeregt. Die Amplitude einer angeregten Schwingung 19 klingt
mit der Zeit nach der Form einer e-Funktion ab. Gelangt das Medium 4 in
das Feld der Spule wird dem Schwingkreis Energie entzogen bzw. die Schwingung
gedämpft,
wodurch sich die Dauer einer angeregten Schwingung stark verkürzt. Durch
Spitzenwertgleichrichtung 12 wie in den 3 bis 4 kann
die Hüllkurve
der abklingenden Schwingung und somit auch deren Zeitdauer 18 bestimmt
und ausgewertet werden.
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Ohne
Medium im unbedämpften
Zustand ist die Abklingdauer 18 wesentlich länger als
bei Vorhandensein eines sehr leitfähigen Mediums. Die Abklingdauer
ist somit ein Maß für Leitwert
und Anwesenheit des Mediums 4.
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In
einer weiteren denkbaren Ausführungsform
ist die am Behälter
wie in den 1, 3 und 4 angeordnete
und ausgeführte
Spule L kein Bestandteil eines Schwingkreises, sondern wird direkt mit
einer Wechselspannungsquelle hinreichend hoher Frequenz gespeist.
Hinreichend hohe Frequenz bedeutet: der Betrag des induktiven Blindwiderstandes
der Spule, welcher der Beziehung Rb = ωL gehorcht,
ist groß genug
gegenüber
dem realen Ersatzwiderstand 8 aus der 2,
der sich dann einstellt, wenn das Medium in das Feld der Spule L
gelangt. Der Energieentzug aus der Wechselspannungsquelle kann dann
als Spannungsabfall über
einem internen Shuntwiderstand oder eine sonstige schaltungstechnische
Maßnahmen
gemessen werden.
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Zu den Patentansprüchen:
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Der
transformatorische Sensor zur berührungslosen, anhaftungsneutralen
Abfrage von Füllständen sowie
zur berührungslosen
Leitwertanalyse von leitfähigen
Flüssigkeiten
durch nichtmetallische Behälterwände ist
gemäß 1 gekennzeichnet durch
eine aktive Sensorspule 1, welche mit einer ihrer Flachseiten
zu einer nichtleitenden bzw. nichtmetallischen Außenwandung 2 eines
Behälters
nah angeordnet ist, der ein leitfähiges, flüssiges, gel- oder pastöses Medium 4 enthält, wobei
die Sensorspule 1 Bestandteil eines LC-Schwingkreises und
eines freischwingenden Oszillators 3 ist, welcher eine
Schwingung am Schwingkreis aufrecht erhält und die aktive Spule 1 hierdurch
einen magnetischen Wechselfluss 5 erzeugt, welcher etwa
senkrecht in das Medium 4 eindringt und dort durch die
gegebene Leitfähigkeit des
Mediums 4 einen schwachen, kreisförmig fließenden Wechsel- oder Wirbelstrom,
Kreisstrom, hervorruft und dieser Kreisstrom 6 in Verbindung
mit einem Spannungsabfall an dem ohmschen Wirkwiderstand als Kehrwert
des Leitwertes des Mediums 4 eine Wirkleistung erzeugt,
welche wiederum über
die transformatorische Ankopplung der Spule 1 an das Medium 4 dem
Schwingkreis entzogen wird und hierdurch der Schwingkreis eine Dämpfung erfährt und als
Folge die Amplitude der Hf-Schwingung am Schwingkreis deutlich absinkt
und diese Absenkung als direktes Maß sowohl für den Leitwert des Mediums 4 einerseits
als auch für
die Anwesenheit des Mediums 4 anderseits ausgewertet werden
kann.
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Der
Sensor gemäß der 1 und
Anspruch 1 ist des Weiteren dadurch gekennzeichnet, dass die aktive
Sensorspule 1 als Luftspule mit 1 bis max. 5 Windungen
aus Draht flach gewickelt ist oder in geprinteter Ausführung vorliegt
und in beiden Alternativen einen hinreichend großen Durchmesser, vorzugsweise
ab ca. 1 cm bis 10 cm oder mehr, aufweist.
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Der
Sensor gemäß der 3 und
Anspruch 1 oder 2 ist des Weiteren dadurch gekennzeichnet, dass
die HF-Spannung 10 am, gegen Masse spannungsführendem
Ende des Schwingkreises abgegriffen und durch einen Spitzenwertgleichrichter 11 in eine
zur HF-Spannung 10 proportionale Gleichspannung 12 umgeformt
wird, wobei der Oszillator 3 über einen Steuereingang 9 verfügt, über welchen
seine Ausgangs- bzw. Schwingkreisspannung 10 mit einer Gleichspannung 9 stufenlos
gesteuert werden kann und die Gleichspannung 12 einem Regelkreis 14 zugeführt wird,
welcher sie als Ist-Wert mit einer vorgegeben festen Sollgleichspannung 13 vergleicht
und hieraus eine Regelspannung 9 erzeugt, welche über den
Steuereingang 9 die Oszillatorspannung 10 bzw. die
Gleichspannung 12 konstant auf dem Wert von der Sollgleichspannung 13 hält und somit
den Energieentzug durch das Medium 4 ausgleicht und somit diese
Regelspannung 9 als direktes Maß für den Leitwert des Mediums
analog ausgewertet werden kann, weil sie mit dem Leitwert des Mediums 4 positiv
ansteigt und die Regelspannung 9 aber auch dem positiven
Eingang eines Spannungskomparators 16 zugeführt werden
kann, welcher sie mit einer einstellbaren Schwellenspannung 15 vergleicht
und bei Überschreiten
dieser Schwelle 15 ein positives Schaltsignal 17 generiert,
welches die Anwesenheit des Mediums im Bereich der Sensorspule 1 bzw.
das Erreichen des Füllstandes
von 4 signalisiert.
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Der
Sensor gemäß der 4 und
einem der vorherigen Ansprüche
ist des Weiteren dadurch gekennzeichnet, dass der Regelkreis 14 entfällt, der Oszillator
mit einer, durch eine Festspannung 9 am Steuereingang 9 zweckmäßig festgelegten
Amplitude 10 schwingt und die gleichgerichtete HF-Spannung 12 als
direktes Maß für den Amplitudenabfall bei
Energieentzug durch das Medium 4 analog ausgewertet werden
kann, weil 12 mit dem Leitwert des Mediums 4 sinkt
oder die Spannung 12 dem negativen Eingang eines Spannungskomparators 16 zugeführt werden
kann, welcher sie mit einer einstellbaren Schwellenspannung 15 vergleicht
und bei Unterschreiten dieser Schwellenspannung ein positives Schaltsignal 17 erzeugt,
welches die Anwesenheit des Mediums 4 im Bereich der Spule 1 bzw.
das Erreichen des Füllstandes
von 4 signalisiert.
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Der
Sensor nach 1 und Anspruch 1 ist des Weiteren
dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingkreis nicht permanent mit
Hilfe einer Oszillatorschaltung oszilliert, sondern in regelmäßigen, hinreichend
großen
Zeitabständen
durch einen Spannungsimpuls zu Eigenschwingungen 19 angeregt wird,
deren Amplitude mit der Zeit t nach einer e-Funktion abklingt und
diese Abklingdauer 18 von maximaler Amplitude bis fast
0V direkt von der Güte des
Schwingkreises und somit vom Energieentzug durch das Medium 4 abhängt, weil
sich die Abklingdauer 18 mit dem Leitwert des Mediums 4 verkürzt und
somit, zum Beispiel als Hüllkurve 20 durch Gleichrichtung
gewonnen, als direktes Maß für den Leitwert
oder die Anwesenheit von 4 im Bereich der aktiven Spule 1 ausgewertet
werden kann.
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Der
Sensor nach 1 und Anspruch 1 ist des Weiteren
dadurch gekennzeichnet, dass die aktive Spule 1 nicht Bestandteil
eines LC-Schwingkreises und Oszillators ist, sondern die Spule 1 direkt
von einem Wechselspannungsgenerator hinreichend hoher Frequenz gespeist
wird und diese Frequenz so hoch sein muss, dass der Betrag des induktiven Blindwiderstandes
der Spule 1, welcher der Beziehung Rb = ωL gehorcht,
mit ω =
Kreisfrequenz und L = Spuleninduktivität, deutlich größer ist
als der reale Ersatzwiderstand 8, welcher sich an die Anschlüsse der
Spule 1 transformiert, wenn durch ein leitfähiges Medium 4 Energie
entzogen wird und dieser Energieentzug als Maß für den Leitwert oder Anwesenheit von 4 als
ansteigende Belastung des speisenden Wechselspannungsgenerators
schaltungstechnisch detektiert wird.
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Des
Weiteren kann der Sensor nicht nur berührungslos, sondern auch medienberührend eingesetzt
werden bzw. die aktive Spule 1 ist in das abzufragende
oder zu analysierende Medium eingetaucht.
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Ein
Verfahren zur berührungslosen,
anhaftungsneutralen Abfrage von Füllständen sowie zur berührungslosen
Leitwertanalyse von leitfähigen Flüssigkeiten
durch nichtmetallische Behälterwände, unter
Verwendung eines transformatorischen Sensors ist gekennzeichnet
durch die Verwendung einer aktiven Sensorspule 1, vorzugsweise
als Luftspule mit 1 bis max. 5 Windungen aus Draht flach gewickelt oder
in geprinteter Ausführung
und hinreichend großem
Durchmesser ab ca. 1 cm, welche Sensorspule 1 mit der Flachseite
zu einer nicht metallischen Außenwandung 2 eines
Behälters
nah angeordnet wird, der ein leitfähiges, flüssiges Medium 4 enthält, wobei die
Sensorspule 1 Bestandteil eines LC-Schwingkreises und eines freischwingenden
Oszillators 3 ist, der eine Schwingung am Schwingkreis
aufrecht erhält und
die aktive Spule 1 hierdurch einen magnetischen Wechselfluss 5 erzeugt,
welcher etwa senkrecht in das Medium 4 eindringt und in
diesem Medium 4 durch seine gegebene Leitfähigkeit
einen schwachen, kreisförmig
fließenden
Wechselstrom 6 oder Wirbelstrom 6 hervorruft und
dieser Kreisstrom 6 in Verbindung mit einem Spannungsabfall
an dem ohmschen Wirkwiderstand als Kehrwert des Leitwertes des Mediums 4 eine
Wirkleistung erzeugt, welche wiederum über die transformatorische
Ankopplung der Spule 1 an 4 dem Schwingkreis entzogen
wird und hierdurch der Schwingkreis eine Dämpfung erfährt und als Folge die Amplitude
der Hf-Schwingung am Schwingkreis deutlich absinkt und diese Absenkung
als direktes Maß für den Leitwert
einerseits und auch die Anwesenheit des Mediums anderseits ausgewertet
wird.
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Gewerbliche Anwendbarkeit:
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Der
patentgemäße Gegenstand
ist insbesondere in der Füllstandsmesstechnik
gewerblich anwendbar, wenn der Füllstand
von leitfähigen
Medien durch eine nichtleitende Behälterwand hindurch oder direkt
berührend
ermittelt werden soll, und ist besonders dann gegenüber dem
Stand der Technik vorteilhaft, wenn diese Medien zu dicker Filmbildung
und Schäumung
neigen. Ferner ist der Gegenstand der Erfindung auch gewerblich
nutzbar zur berührungslosen
Bestimmung von Leitwerten von Medien und somit zu deren Identifikation,
Trennung, Analyse oder Überwachung.