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Die
Erfindung betrifft ein Linsensystem, das insbesondere für digitale
Kameramodule geeignet ist, die in tragbaren Telefonen (Handys) angeordnet
sind.
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Ein
digitales Kameramodul, das in einer tragbaren Vorrichtung (beispielsweise
eine digitale Kamera, ein Handheld-Computer etc.) angeordnet wird,
verwendet ein Objektiv, das mittels einer oder mehrerer Linsen Bilder
auf eine Bilderfassungseinheit wie ein CCD oder ein CMOS abbildet.
Ein derartiges digitales Kameramodul wird in letzter Zeit insbesondere
auch in einem tragbaren Telefon (Handy) angeordnet. Das digitale
Kameramodul muß bzw.
dessen Linsen müssen
zahlreiche Bedingungen erfüllen.
Es ist beispielsweise besonders wichtig, daß das digitale Kameramodul
nur sehr geringen Bauraum benötigt
und dementsprechend klein ausgebildet sein muß. Somit soll die Anzahl der
für das
Objektiv verwendeten Linsen möglichst
gering sein. Da es sich hierbei auch um Massenartikel handelt, ist
es auch wichtig, daß das
digitale Kameramodul äußerst preiswert
hergestellt werden kann. Insofern sollte ein digitales Kameramodul
mit wenigen Elementen gebildet werden können, wobei die wenigen Elemente
zudem noch preiswert sein sollten. Auch sollte das digitale Kameramodul
Linsen aufweisen, die eine hohe optische Leistungsfähigkeit
gewährleisten.
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Ein
digitales Kameramodul, das insbesondere in einem tragbaren Telefon
(Handy) eingesetzt wird, ist aus der US 2004/0223235 A1 bekannt.
Das bekannte digitale Kameramodul weist ein aus zwei Linsen bestehendes
Linsensystem auf. Eine aus Kunststoff bestehende erste Linse weist
eine zu einem Objekt gerichtete erste Seite und eine zu einer aus
Kunststoff bestehenden zweiten Linse gerichtete zweite Seite auf.
Die zweite Linse weist wiederum eine erste Seite, die zur zweiten
Seite der ersten Linse gerichtet ist, sowie eine zweite Seite auf,
die zu einer Bilderfassungseinheit gerichtet ist. Die beiden Seiten
der zweiten Linse sind asphärisch ausgebildet,
wobei die zweite Seite der zweiten Linse zudem noch plan (flach)
ausgebildet ist. Das bekannte digitale Kameramodul benötigt zwar
einen geringen Bauraum, weist aber den Nachteil auf, daß es aufgrund der
Kunststofflinsen nur eine eingeschränkte optische Leistungsfähigkeit
besitzt.
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Auch
aus der
US 5,978,159 ist
ein digitales Kameramodul bekannt, das ein Linsensystem mit zwei
Linsen aufweist. Eine der Linsen ist mit einem diffraktiven optischen
Element (DOE) versehen, das die optische Leistungsfähigkeit
des Linsensystems durch Korrektur der sphärischen und chromatischen Abberation
verbessert. Allerdings ist es auch mittels des Einsatzes eines DOE
noch nicht gelungen, sämtliche
Bedingungen gleichzeitig zu erfüllen,
die oben genannt sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Linsensystem insbesondere
für ein
digitales Kameramodul eines tragbaren Telefons anzugeben, das nur
einen geringen Bauplatz benötigt,
preiswert ist und zudem eine hohe optische Leistungsfähigkeit
besitzt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem
Linsensystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ein
erfindungsgemäßes digitales
Kameramodul ist durch die Merkmale des Anspruchs 25 gekennzeichnet.
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Das
erfindungsgemäße Linsensystem
weist eine erste Linse und eine zweite Linse auf. Die erste Linse ist
mit einer zu einem Objekt gerichteten ersten Seite und mit einer
zu der zweiten Linse gerichteten zweiten Seite versehen. Die zweite
Linse ist mit einer zu der zweiten Seite der ersten Linse gerichteten
ersten Seite und mit einer zu einer Bilderfassungseinheit gerichteten
zweiten Seite versehen. Die beiden Seiten der zweiten Linse sind
asphärisch
ausgebildet. Die erste Seite der zweiten Linse ist zudem in einem
ersten Bereich, der im wesentlichen bis zu zwei Drittel des Durchmessers
der ersten Seite der zweiten Linse entspricht, konkav ausgebildet.
Mit anderen Worten ausgedrückt,
ist die erste Seite der zweiten Linse in einem Bereich konkav ausgebildet,
der eine Ausdehnung von bis zu zwei Dritteln (oder geringfügig hiervon
abweichend) des Durchmessers der ersten Seite der zweiten Linse
aufweist. Hingegen ist die zweite Seite der zweiten Linse in einem
zweiten Bereich, der im wesentlichen bis zu zwei Drittel des Durchmessers
der zweiten Seite der zweiten Linse entspricht, plan ausgebildet.
In anderen Worten ausgedrückt,
ist die zweite Seite der zweiten Linse in einem Bereich plan ausgebildet,
der eine Ausdehnung von bis zu zwei Dritteln (oder geringfügig hiervon
abweichend) des Durchmessers der zweiten Seite der zweiten Linse
aufweist. Ferner weist das erfindungsgemäße Linsensystem ein diffraktives
optisches Element (nachfolgend stets DOE genannt) auf.
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Vorstehend
und nachfolgend wird unter dem Begriff „Seite" stets eine Fläche verstanden.
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Das
erfindungsgemäße Linsensystem
weist den Vorteil auf, daß es
nur einen geringen Bauplatz benötigt
und gleichzeitig eine hohe optische Leistungsfähigkeit zur Verfügung stellt.
Zudem ist es möglich,
die einzelnen Linsen aus preiswerten Materialien, insbesondere aus
Kunststoff, zu fertigen. Das erfindungsgemäße Linsensystem eignet sich
insbesondere zum Einsatz in einem digitalen Kameramodul, das in
einem tragbaren Telefon (Handy) angeordnet ist.
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Bei
einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, daß die erste Seite der zweiten Linse
in dem ersten Bereich im wesentlichen sphärisch konkav ausgebildet ist.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung weist der erste Bereich, in dem die erste Seite der zweiten
Linse konkav bzw. im wesentlichen sphärisch konkav ausgebildet ist,
eine Ausdehnung von im wesentlichen bis zur Hälfte des Durchmessers (Radius)
der ersten Seite der zweiten Linse auf. Besonders bevorzugt ist
die Ausführungsform,
bei denen der erste Bereich im wesentlichen bis zu zwei Fünftel des
Durchmessers der ersten Seite der zweiten Linse entspricht. Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung entspricht der erste Bereich im wesentlichen bis zu
einem Drittel des Durchmessers der ersten Seite der zweiten Linse.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist der zweite Bereich, in dem die zweite Seite
der zweiten Linse plan ausgebildet ist, eine Ausdehnung von im wesentlichen
bis zur Hälfte
des Durchmessers (Radius) der zweiten Seite der zweiten Linse auf.
Bevorzugt ist es, daß der
zweite Bereich im wesentlichen bis zu zwei Fünftel des Durchmessers der
zweiten Seite der zweiten Linse entspricht. Besonders bevorzugt
ist es, daß der
zweite Bereich im wesentlichen bis zu ein Drittel des Durchmessers
der zweiten Seite der zweiten Linse entspricht.
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Es
ist vorzugsweise vorgesehen, daß der
erste Bereich, in dem die erste Seite der zweiten Linse konkav bzw.
im wesentlichen sphärisch
konkav ausgebildet ist, eine Ausdehnung im wesentlichen von 2,55
mm aufweist. Alternativ oder zusätzlich
ist es vorgesehen, daß der
zweite Bereich, in dem die zweite Seite der zweiten Linse plan ausgebildet
ist, eine Ausdehnung im wesentlichen von 2,3 mm aufweist.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung hat sich als Vorteil erwiesen, daß der erste Bereich, in dem
die erste Seite der zweiten Linse konkav bzw. im wesentlichen sphärisch konkav
ausgebildet ist, und der zweite Bereich, in dem die zweite Seite
der zweiten Linse plan ausgebildet ist, symmetrisch um die optische
Achse des Linsensystems angeordnet sind.
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Es
hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, die zweite Seite der
zweiten Linse ebenfalls konvex auszubilden. Somit geht die zweite
Seite von einer planen Form in eine konvexe Form über. Ferner
ist vorzugsweise die erste Seite der ersten Linse konvex ausgebildet.
Hingegen ist die zweite Seite der ersten Linse vorzugsweise konkav
ausgebildet.
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Sowohl
die erste Linse als auch die zweite Linse können aus Glas gebildet sein.
Vorzugsweise ist es aber vorgesehen, mindestens eine der beiden
Linsen aus einem Kunststoff herzustellen. Diese Materialen sind besonders
leicht sowie preiswert. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist als Kunststoff Polycarbonat und/oder Zeonex® vorgesehen.
Beispielsweise ist die erste Linse aus Zeonex® gebildet,
während
die zweite Linse aus Polycarbonat gebildet ist.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist auch die erste Seite oder die zweite Seite der ersten
Linse asphärisch
ausgebildet. Alternativ dazu ist vorgesehen, bei einer besonders
bevorzugten Ausführungsform
sowohl die erste Seite als auch die zweite Seite der ersten Linse
asphärisch
auszubilden. Die asphärische
Ausbildung der Seiten der ersten und der zweiten Linse einer besonderen
Ausführungsform
ergibt sich durch die folgende Gleichung:
wobei
- z
- ist der Abstand von
der Fläche
parallel zur Z-Achse,
- c
- ist die Krümmung an
dem Pol der Fläche
(CUY),
- k
- ist der konische Koeffizient
(K) mit
k= 0 für
eine Sphäre,
–1 < k < 0 für ein Ellipsoid
mit Hauptachse auf der optischen Achse (gestrecktes Umdrehungsellipsoid),
k
= –1 für ein Paraboloid,
k < –1 für ein Hyperboloid,
k
= –e2 wobei e die Exzentrizität ist,
k > 0 für ein abgeplattetes
Umdrehungsellipsoid (kein konischer Bereich), die Fläche wird
durch Rotieren einer Ellipse um die Nebenachse erzeugt,
k =
e2/(1 – e2) wobei e die Exzentrizität der erzeugenden
Ellipse ist,
- A, B, C, D, E, F, G,
H, J
- sind die Asphärenkoeffizienten
der vierten, sechsten, achten, zehnten, 12ten, 14ten, 16ten, 18ten
und 20ten Ordnung, wobei A = B = C = D = E = F = G = H = J = 0 für eine reine
konische Fläche
- h2
- = x2 +
y2.
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Die
Seiten der ersten und der zweiten Linse der bevorzugten Ausführungsform
weisen die folgenden Radien und Asphärenkoeffzienten auf: Tabelle
1
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Asphärenkoeffizienten erste Seite
der ersten Linse:
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- K: 0,138142
- A: –0,362941E – 02 B:
0,141070E – 03
C: –0,500044E – 03 D:
0,000000E + 00
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Asphärenkoeffizienten zweite Seite
der ersten Linse:
-
- K: 14,805015
- A: –0,430389E – 01 B:
0,761216E – 01
C: –0,258166E
+ 00 D: 0,363395E + 00
- E: –0,231421E
+ 00
-
Asphärenkoeffizienten erste Seite
der zweiten Linse:
-
- K: 12,532823
- A: –0,255452E – 01 B: –0,129167E – 01 C:0,315051E – 01 D :–0,497153E – 01
- E: 0,345714E – 01
F:-0,101087E – 01
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Asphärenkoeffizienten zweite Seite
der zweiten Linse:
-
- K: –0,238656E57
- A: –0,128992E – 01 B:
0,257544E – 02
C: –0,116486E – 02 D:
0,176791E – 03
- E: –0,381907E – 06 F: –0,294503E – 05 G:
0,250155E – 06
H:0,303670E – 08
- J: -0,768736E – 09
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Die
oben in der Tabelle 1 angegebenen Distanzen entsprechen den Entfernungen
der einzelnen Seiten zueinander in Bezug auf die optische Achse.
So sind die erste Seite der ersten Linse und die zweite Seite der
ersten Linse 1,59 mm auf der optischen Achse zueinander entfernt.
Ferner beträgt
die Distanz der zweiten Seite der ersten Linse zur ersten Seite
der zweiten Linse 1,233 mm auf der optischen Achse. Die Distanz
der ersten Seite der zweiten Linse zur zweiten Seite der zweiten
Linse beträgt
in Bezug auf die optische Achse 2,977 mm. In anderen Worten ausgedrückt, weist
die erste Linse auf der optischen Achse eine Dicke von 1,59 mm auf.
Hingegen weist die zweite Linse auf der optischen Achse eine Dicke
von 2,977 mm auf.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist das DOE an der ersten Linse angeordnet. Eine andere
Ausführungsform
sieht die Anordnung des DOE an der zweiten Linse vor. Es hat sich
besonders vorteilhaft herausgestellt, daß das DOE an der zweiten Seite
der ersten Linse angeordnet wird. Alternativ dazu ist das DOE an
der ersten Seite der zweiten Linse angeordnet. Das DOE weist vorzugsweise
eine Form auf, die durch die folgende Formel der Phasenverschiebung
bestimmt wird:
wobei ϕ(x) der Phasenfunktion,
a
i dem Phasenkoeffizienten der i-ten Ordnung,
x der Höhe
senkrecht zur optischen Achse und λ der Designwellenlänge von
457,9 nm entspricht und wobei die Koeffizienten wie folgt gegeben
sind:
- a1: –1,1005E – 02 a2:
8,6289E – 03
a3: –5,1338E – 03
- a4: 1,0897E – 03.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein digitales Kameramodul mit einem
Linsensystem, das mindestens eines der vorgenannten Merkmale oder
eine Kombination von mindestens zweien dieser Merkmale aufweist.
Das digitale Kameramodul ist ferner mit einer Bilderfassungseinheit
versehen, wobei die zweite Seite der zweiten Linse in Richtung der
Bilderfassungseinheit gerichtet ist. Ein derartiges erfindungsgemäßes digitales
Kameramodul ist insbesondere für
ein tragbares Telefon (Handy) vorgesehen. Vorzugsweise ist die Bilderfassungseinheit
als CCD oder CMOS ausgebildet. Desweiteren ist bei einer Ausführungsform
des digitalen Kameramoduls vorgesehen, zwischen der Bilderfassungseinheit
und der zweiten Seite der zweiten Linse einen Filter anzuordnen.
Dieser Filter ist vorzugsweise als Infrarotfilter ausgebildet.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Linse, die in einem oben beschriebenen
Linsensystem als zweite Linse eingesetzt werden kann. Diese Linse
weist eine erste Seite und eine zweite Seite auf, die asphärisch ausgebildet
sind. Zudem ist die erste Seite in einem ersten Bereich, der im
wesentlichen bis zu zwei Drittel des Durchmessers der ersten Seite
entspricht, konkav, vorzugsweise im wesentlichen sphärisch konkav
ausgebildet. Ferner ist die zweite Seite in einem zweiten Bereich,
der im wesentlichen bis zu zwei Drittel des Durchmessers der zweiten
Seite entspricht, plan ausgebildet. Die asphärische Ausbildung der beiden
Seiten wird durch die folgende Gleichung und Tabelle bestimmt:
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Asphärenkoeffizienten erste Seite:
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- K: 12,532823
- A: –0,255452E – 01 B: –0,129167E – 01 C:
0,315051E – 01
D: –0,497153E – 01
- E: 0,345714E – 01
F: –0,101087E – 01
-
Asphärenkoeffizienten zweite Seite:
-
- K: –0,238656E57
- A: –0,128992E – 01 B:
0,257544E – 02
C: –0,116486E – 02 D:
0,176791E – 03
- E: –0,381907E – 06 F: –0,294503E – 05 G:
0,250155E – 06
H: 0,303670E – 08
- J: –0,768736E – 09
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Zusätzlich kann
diese Linse noch mindestens eines der oben genannten weiteren Merkmale
der zweiten Linse aufweisen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels mittels Figuren
näher erläutert. Es zeigen
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1 eine
Vorderansicht und eine Rückansicht
eines tragbaren Telefons (Handy), das ein digitales Kameramodul
aufweist;
-
2 eine
schematische Darstellung des digitalen Kameramoduls mit einem Linsensystem;
-
3 eine
weitere schematische Darstellung des digitalen Kameramoduls nach 2,
allerdings nur mit einem eingezeichneten Strahlengang; und
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4 eine
schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels des digitalen
Kameramoduls.
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Die
Erfindung wird nachfolgend am Beispiel eines Linsensystems besprochen,
das in einem digitalen Kameramodul eines tragbaren Telefons (Handy)
angeordnet ist. Es wird ausdrücklich
darauf hingewiesen, daß das
Linsensystem sich für
jedes digitale Kameramodul eignet, insbesondere auch für digitale
Kameras oder sogenannte Handheld-Computer, die mit einem digitalen
Kameramodul versehen sind.
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1 zeigt
ein tragbares Telefon 1, das einen Deckelteil 2 und
ein Basisteil 3 aufweist. Das Deckelteil 2 ist
auf das Basisteil 3 klappbar. Im Deckelteil 2 ist
ein Display 5 und im Basisteil 3 ist ein Bedienungsfeld 4 angeordnet.
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Im
Deckelteil 3 ist ein digitales Kameramodul 6 angeordnet,
das ein Objektiv 7 aufweist. Nachfolgend wird das digitale
Kameramodul 6 sowie das Objektiv 7, das durch
ein Linsensystem gebildet wird, anhand der 2 und 3 besprochen.
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Die 2 und 3 zeigen
schematische Darstellungen des digitalen Kameramoduls 6,
wobei sich die beiden Figuren nur durch die Anzahl der eingezeichneten
Strahlengänge
unterscheiden. Das Linsensystem besteht aus zwei Linsen, nämlich einer
ersten Linse 9 und einer zweiten Linse 10, die
symmetrisch um die optische Achse 8 des Linsensystems angeordnet
sind. Die erste Linse 9 weist eine in Richtung zu einem
Objekt gewandte erste Seite 11 und eine in Richtung einer
ersten Seite 13 der zweiten Linse 10 gerichtete
Seite 12 auf. Zusätzlich
zu der ersten Seite 13 weist die zweite Linse 10 noch
eine zweite Seite 14 auf, die in Richtung eines Filters 16 gewandt
ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Filter 16 aus einem Material gebildet, das unter
der Bezeichnung BK7 vertrieben wird. Es dient zum einen als Schutz
(Deckglas) und zum anderen als Infrarotfilter für einen Sensor 17,
der hinter dem Filter 16 angeordnet ist und in Form eines CCD
oder CMOS ausgebildet ist, auf den das Objekt abgebildet wird. Der
Filter 16 ist nicht auf die genannten Materialien oder
Verwendung beschränkt.
Vielmehr kann jeder Filter verwendet werden, der gewünscht wird. Der
Sensor 17 ist mit einer Ausleseeinheit (nicht dargestellt)
des Telefons 1 verbunden, der das Bild auf dem Display 5 des
Telefons 1 darstellt.
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Die
erste Linse 9 und die zweite Linse 10 sind aus
Kunststoff gebildet. Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel
ist die erste Linse 9 aus Zeonex® gebildet,
und die zweite Linse 10 ist aus Polycarbonat gebildet.
Die Erfindung ist nicht auf die beiden genannten Kunststoffe eingeschränkt. Vielmehr
sind auch weitere Kunststoffe verwendbar, die sich zur Bildung von
Linsen eignen.
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Die
nachfolgende Tabelle 2 zeigt Eigenschaften der einzelnen Elemente
des digitalen Kameramoduls, dessen aus dem Linsensystem gebildetes
Objektiv eine Brennweite von 6,41 mm und einen Bildwinkel von 2w =
62° aufweist.
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In
der Tabelle 2 bedeutet die Abkürzung „cx" konvex und die Abkürzung „cc" konkav. Nachfolgend
werden die Eigenschaften des digitalen Kameramoduls 6 gemäß Tabelle
2 näher
erläutert.
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Die
erste Seite 11 der ersten Linse 9 ist konvex mit
einem Radius von 1,8501 ausgebildet, hingegen ist die zweite Seite 12 der
ersten Linse 9 konkav mit einem Radius von 3,8205 ausgebildet.
Zwischen der ersten Seite 11 und der zweiten Seite 12 der
ersten Linse 9 ist ein Abstand von 1,59 mm, wobei dieser
Abstand entlang der optischen Achse 8 bestimmt wurde. Die
zweite Seite 12 der ersten Linse 9 weist auf der
optischen Achse 8 einen Abstand von 1,233 mm zur ersten
Seite 13 der zweiten Linse 10 auf, die konkav
mit einem Radius von 4,885 ausgebildet ist. Die zweite Seite 14 der
zweiten Linse 10 ist von der ersten Seite 13 auf
der optischen Achse 8 2,977 mm beabstandet und ist zudem
konvex mit einem Radius von 105,434 ausgebildet. Der Filter 16 ist mit
seiner ersten Seite 19 in einem Abstand von 0,4 mm von
der zweiten Seite 14 der zweiten Linse 10 auf
der optischen Achse 8 angeordnet. Er weist eine Dicke von
0,4 mm auf. Die zweite Seite 20 des Filters 16 ist
vom Sensor 17 0,4 mm entfernt angeordnet.
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Die
einzelnen Abstände
addiert ergeben die Baulänge
des digitalen Kameramoduls 6, nämlich 7 mm. Diese Baulänge eignet
sich besonders zum Einsatz bei tragbaren Telefonen, wie das in 1 dargestellte
tragbare Telefon 1.
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Die
in der Tabelle 2 aufgeführten
Radien „oo" geben wieder, daß die zugehörige Seite
(Fläche)
plan ausgebildet ist.
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Die
erste Seite
11 der ersten Linse
9, die zweite
Seite
12 der ersten Linse
9, die erste Seite
13 der zweiten
Linse
10 und die zweiten Seite
14 der zweiten
Linse
10 sind asphärisch
ausgebildet. Die asphärische Ausbildung
ergibt sich aus der bereits oben genannten Gleichung
deren
Variablen bereits oben genannt wurden. Im einzelnen sind die Asphärenkoeffizienten
der einzelnen Seiten wie folgt:
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Asphärenkoeffizienten erste Seite 11 der
ersten Linse 9:
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- K: 0,138142
- A: –0,362941E – 02 B:
0,141070E – 03
C: –0,500044E – 03 D:
0,000000E + 00
-
Asphärenkoeffizienten zweite Seite 12 der
ersten Linse 9:
-
- K: 14,805015
- A: –0,430389E – 01 B:
0,761216E – 01
C: –0,258166E
+ 00 D: 0,363395E + 00
- E: –0,231421E
+ 00
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Asphärenkoeffizienten erste Seite 13 der
zweiten Linse 10:
-
- K: 12,532823
- A: –0,255452E – 01 B: –0,129167E – 01 C:
0,315051E – 01
D: –0,497153E – 01
- E: 0,345714E – 01
F: –0,101087E – 01
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Asphärenkoeffizienten zweite Seite
14 der zweiten Linse 10:
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- K: –0,238656E57
- A: –0,128992E – 01 B:
0,257544E – 02
C: –0,116486E – 02 D:
0,176791E – 03
- E: –0,381907E – 06 F: –0,294503E – 05 G:
0,250155E – 06
H: 0,303670E – 08
- J: –0,768736E – 09
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Somit
weist die zweite Fläche 14 der
zweiten Linse 10 um die optische Achse 8 herum
eine plane Form 15 auf, die in der Nähe der Ränder der zweiten Linse 10 in
eine konvexe Form übergeht.
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An
der zweiten Seite
12 der ersten Linse
9 ist auch
ein DOE
18 angeordnet. Dieses DOE
18 bestimmt sich
aus der folgenden Gleichung, die bereits oben genannt wurde:
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Die
Variablen wurden bereits oben erläutert. Die Designwellenlänge entspricht
457,9 nm, wobei die Koeffizienten wie folgt gegeben sind:
- a1: –1,1005E – 02 a2:
8,6289E – 03
a3: –5,1338E – 03
- a4: 1,0897E – 03.
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Mittels
des DOE ist eine ausreichende Korrektur von sphärischen und chromatischen Abberationen möglich.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist in 4 dargestellt, wobei gleiche
Bezugszeichen gleiche Bauteile wie bereits oben genannt darstellen.
Diese Figur soll verdeutlichen, daß das DOE 18 auch
an der ersten Seite 13 der zweiten Linse 10 angeordnet
werden kann.
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Das
beschriebene erfindungsgemäße Linsensystem
weist den Vorteil auf, daß es
nur einen geringen Bauplatz benötigt
und gleichzeitig eine hohe optische Leistungsfähigkeit zur Verfügung stellt.
Zudem ist es möglich,
die einzelnen Linsen aus preiswerten Materialien, insbesondere aus
Kunststoff, zu fertigen.
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- 1
- Telefon
- 2
- Deckelteil
- 3
- Basisteil
- 4
- Bedienfeld
- 5
- Display
- 6
- digitales
Kameramodul
- 7
- Objektiv
(Linsensystem)
- 8
- optische
Achse
- 9
- erste
Linse
- 10
- zweite
Linse
- 11
- erste
Seite der ersten Linse
- 12
- zweite
Seite der ersten Linse
- 13
- erste
Seite der zweiten Linse
- 14
- zweite
Seite der zweiten Linse
- 15
- planer
Teil
- 16
- Filter
- 17
- Sensor
- 18
- DOE
- 19
- erste
Seite des Filters
- 20
- zweite
Seite des Filters