DE102005009070A1 - Verfahren zum Verbessern der Schallwiedergabe über Lautsprecher in störgeräuschbelasteten Räumen - Google Patents
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Abstract
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbessern der Schallwiedergabe über Lautsprecher
in störgeräusch-belasteten
Räumen,
insbesondere in der Fahrgastzelle eines Kraftfahrzeugs, bei dem
der Amplituden-Frequenzgang eines über Lautsprecher abgestrahlten
Audio-Netzsignals als Funktion des Störgeräusches verändert wird, um Verdeckungseffekte
des Störgeräusches in
Bezug auf das über
Lautsprecher abgestrahlte Audio-Nutzsignal auszugleichen.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbessern der Schallwiedergabe über Lautsprecher in störgeräusch-belasteten Räumen, insbesondere in der Fahrgastzelle eines Kraftfahrzeugs.
- Es ist bekannt, zur Verbesserung der Schallwiedergabe über Lautsprecher in der Fahrgastzelle eines Kraftfahrzeugs den Amplitudenpegel unbewertet über den gesamten Audiofrequenzbereich abhängig von der Fahrzeuggeschwindigkeit oder dem Motorgeräusch zu regeln, insbesondere mit zunehmendem Störgeräuschpegel, d. h. mit zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit bzw. zunehmendem Motorgeräusch zu erhöhen. Hierdurch wird der mit der Schallwiedergabe über Lautsprecher verknüpfte Informationsgehalt, wie etwa die Verständlichkeit gesprochener Nachrichten, auch bei zunehmendem Störgeräuschpegel aufrechterhalten, ohne dass ein Zuhörer den Pegelregler des Verstärkers bzw. Radios manuell nachführen muss. Nicht berücksichtigt werden mit einem derartigen Verfahren Einwirkungen des Störgeräusches auf das Hörvermögen eines Zuhörers von über Lautsprecher in störgeräuschbelasteter Umgebung abgestrahltem Nutzschall, die sich bei lang andauernder Störgeräuschbelastung einstellen.
- Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Schallwiedergabe über Lautsprecher in einem störgeräuschbelasteten Raum bei lang andauernder Störgeräuschbelastung einzustellen.
- Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Diese Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass bei Schallwiedergabe über Lautsprecher unter Lärm- bzw. Störgeräuschbelastung Langzeiteffekte bei der Belastung des Gehörs eines Zuhörers auftreten, die sich als frequenzabhängige Verdeckungseffekte in Bezug auf die Hörwahrnehmung manifestieren. Als Beispiel sei die Fahrt in einem Dieselmotor-Kraftfahrzeug bei konstant relativ hoher Motordrehzahl, z. B. auf der Autobahn, und Nutzbeschallung eines Probanden in der Fahrgastzelle des Kraftfahrzeugs über Lautsprecher angeführt. Der Dieselmotor stellt dabei eine Störgeräuschquelle in Bezug auf den Informationsgehalt der Nutzbeschallung dar. Diese spezielle Störgeräuschquelle liegt im tieffrequenten Bereich der Nutzbeschallung und führt nach längerer Beschallung bzw. Belastung des Gehörs des Probanden zu einem Verdeckungseffekt in diesem Frequenzbereich. In diesem Störgeräuschbelastungsbereich verliert das Gehör des Probanden im Lauf der Zeit die Fähigkeit, das Nutzsignal mit dem Amplitudenpegel bzw. der Lautheit wahrzunehmen, der bzw. die zu Beginn der Fahrt wahrgenommen worden ist. Diesem Verdeckungseffekt wird in diesem speziellen Fall erfindungsgemäß entgegengewirkt, indem der Pegel des Nutzsignals als Funktion der Zuhörzeit des Probanden erhöht oder die Amplitude in einem komplementär höheren Frequenzbereich abgesenkt wird (Absenken der Höhenwiedergabe). Die Pegelveränderung erfolgt dabei bevorzugt kontinuierlich, jedoch nicht unendlich, sondern bis zu einem vorgegebenen Maximalwert.
- Allgemein formuliert, stellt die Erfindung demnach ein Verfahren zum Verbessern der Schallwiedergabe über Lautsprecher in störgeräusch-belasteten Räumen vor, insbesondere in der Fahrgastzelle eines Kraftfahrzeugs, bei dem der Amplituden-Frequenzgang eines über Lautsprecher abgestrahlten Audio-Nutzsignals als Funktion des Störgeräusches verändert wird, um Verdeckungseffekte des Störgeräusches in Bezug auf das über Laut sprecher abgestrahlte Audio-Nutzsignal auszugleichen.
- Bevorzugt wird dabei der Amplituden-Frequenzgang als Funktion der Einwirkungsdauer des Störgeräusches verändert.
- Vorteilhafterweise wird der Amplituden-Frequenzgang erfindungsgemäß als Funktion der Intensität des Störgeräusches verändert.
- Ferner wird der Amplituden-Frequenzgang bevorzugt als Funktion des Frequenzspektrums des Störgeräusches verändert.
- In der Praxis werden die Amplituden des Amplituden-Frequenzgangs des Audio-Nutzsignals im Frequenzbereich des Störgeräusches angehoben bzw. die Amplituden des Nutzsignals in einem komplementären Frequenzbereich abgesenkt, der nicht der Überdeckung durch das Störgeräusch unterliegt.
- Vorteilhafterweise werden die Amplituden anhand eines gehörbezogenen Langzeit-Lautstärke-Wahrnehmungsverhaltens eines oder mehrer Probanden insbesondere in Abhängigkeit von einer Zeit- und Frequenz-Bewertungsfunktion geändert.
- Um dem Verdeckungseffekt durch das Störgeräusch noch effektiver entgegenzuwirken, ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Amplituden des Audio-Nutzsignals verzögert über Lautsprecher wiedergegeben werden.
- Vorteilhafterweise wird unter Berücksichtigung der Bewertungsfunktion das Audio-Nutzsignal bezüglich des Amplituden-Frequenzgangs im Frequenzbereich des Störgeräusches in Abhängigkeit von der Zeit- und Frequenz-Bewertungsfunktion relativ zum unverzögerten, unbewerteten Audio-Nutzsignals um den Faktor 2 bis 8 angehoben über Lautsprecher wiedergegeben. Bevorzugt werden dabei die Amplituden des Audio-Nutzsignals dem verzögerten Audio-Nutzsignal pegelreduziert zugemischt.
- Zur Realisierung des erfindungsgemäßen dynamischen Klangbildregelungsprozesses sind je nach Anwendungsfall, wie z. B. in Kraftfahrzeugen, binaurale Störgeräuschanalysen sowie Untersuchungen am empirisch-dynamisch Klangbild-Nachregelungsverhalten von Probanden in entsprechender lärmbelasteter Umgebung, z. B. in der Fahrgastzelle eines Kraftfahrzeuges, erforderlich.
- Anwendbar ist das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise nicht nur auf Fahrgastzellen von Kraftfahrzeugen, sondern auch auf andere Fortbewegungsmittel, wie auf Züge und Flugzeuge und auf Open-Air-Situationen (z. B. Fußballstadien), aber auch auf andere Umgebungen mit Störgeräuschbelastung, wie auf Arbeitsplätze von Piloten, Bodenpersonal, Fabrikarbeitern und dergleichen. In diesem Sinne ist der vorliegend verwendete Begriff „störgeräuschbelastete Räume" entsprechend weit auszulegen.
Claims (10)
- Verfahren zum Verbessern der Schallwiedergabe über Lautsprecher in störgeräusch-belasteten Räumen, insbesondere in der Fahrgastzelle eines Kraftfahrzeugs, bei dem der Amplituden-Frequenzgang eines über Lautsprecher abgestrahlten Audio-Nutzsignals als Funktion des Störgeräusches verändert wird, um Verdeckungseffekte des Störgeräusches in Bezug auf das über Lautsprecher abgestrahlte Audio-Nutzsignal auszugleichen.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Amplituden-Frequenzgang als Funktion der Einwirkungsdauer des Störgeräusches verändert wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Amplituden-Frequenzgang als Funktion der Intensität des Störgeräusches verändert wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Amplituden-Frequenzgang als Funktion des Frequenzspektrums des Störgeräusches verändert wird.
- Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Amplituden des Amplituden-Frequenzgangs des Audio-Nutzsignals im Frequenzbereich des Störgeräusches angehoben werden.
- Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Amplituden des Amplituden-Frequenzgangs des Audio-Nutzsignals außerhalb des Frequenzbereichs des Störgeräusches abgesenkt werden.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Amplituden anhand eines gehörbezogenen Langzeit-Lautstärke-Wahrnehmungsverhaltens eines oder mehrer Probanden insbesondere in Abhängigkeit von einer Zeit- und Frequenz-Bewertungsfunktion geändert werden.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Amplituden des Audio-Nutzsignals verzögert über Lautsprecher wiedergegeben werden.
- Verfahren nach Anspruch 8 in Verbindung mit Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Audio-Nutzsignal bezüglich des Amplituden-Frequenzgangs im Frequenzbereich des Störgeräusches in Abhängigkeit von der Zeit- und Frequenz-Bewertungsfunktion relativ zum unverzögerten, unbewerteten Audio-Nutzsignals um den Faktor 2 bis 8 angehoben über Lautsprecher wiedergegeben wird.
- Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Amplituden des Audio-Nutzsignals dem verzögerten Audio-Nutzsignal pegelreduziert zugemischt werden.
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Cited By (2)
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DE102020114762B4 (de) | 2020-06-03 | 2023-11-16 | Audi Aktiengesellschaft | Verfahren und System zur Kompensation von Umgebungs- und Eigengeräuschen eines Kraftfahrzeugs |
DE102022124486B3 (de) | 2022-09-23 | 2024-02-01 | Cariad Se | Verfahren und Audiowiedergabevorrichtung zum Kompensieren eines Geräuschs in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs sowie zugehöriges Kraftfahrzeug |
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2005
- 2005-02-28 DE DE200510009070 patent/DE102005009070A1/de not_active Withdrawn
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DE102020114762B4 (de) | 2020-06-03 | 2023-11-16 | Audi Aktiengesellschaft | Verfahren und System zur Kompensation von Umgebungs- und Eigengeräuschen eines Kraftfahrzeugs |
DE102022124486B3 (de) | 2022-09-23 | 2024-02-01 | Cariad Se | Verfahren und Audiowiedergabevorrichtung zum Kompensieren eines Geräuschs in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs sowie zugehöriges Kraftfahrzeug |
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