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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Druckventilanordnung gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 und ein mit einer derartigen Druckventilanordnung
ausgeführtes
Spannmodul.
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Bei
Ventilen für
die Spannhydraulik, bei der Werkzeuge oder Werkstücke gespannt
werden sollen, ist es wichtig, dass sie leckagefrei arbeiten, so dass
der Spanndruck ohne Verluste über
längere
Zeit gehalten werden kann.
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Im
Stand der Technik sind verschiedene Druckventile bekannt, die in
elektrohydraulischen Spannmodulen eingesetzt werden. Beispielsweise zeigt
die
EP 0 955 471 B1 ein
elektrohydraulisches Spannmodul, das ein Druckminderventil in Sitzbauweise
aufweist. Der an einem Steuerausgang des Druckminderventils eingestellte
Spanndruck des Ventils wird über
eine Regelfeder eingestellt, deren Vorspannung mittels einer Verstellschraube
manuell veränderbar
ist.
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Falls
der einzustellende Spanndruck schnell variierbar sein soll, wie
es beispielsweise bei einer mit unterschiedlichen Spanndrücken arbeitenden Spannhydraulik
der Fall ist, kann die über
die Regelfeder aufgebrachte Kraft nach der Lehre der genannten Druckschrift
stattdessen durch einen Proportionalmagneten aufgebracht werden.
Durch verschiedene Stromstärken
können
dann unterschiedliche Spanndrücke
sehr schnell eingestellt werden.
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Wird
ein Proportionalmagnet wie im Stand der Technik beschrieben verwendet,
um den Druck stufenlos regulieren zu können, muß die entsprechende Magnetspule
ständig
unter Strom gesetzt werden, um die benötigte Magnetkraft aufzubringen. Somit
wird zur Einstellung des Drucks ständig elektrische Leistung benötigt. Zudem
ist bei den typischerweise hohen aufzuwendenden Spannkräften ein
großer
und teurer Elektromagnet nötig.
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Insbesondere
für eine
Spannhydraulik, bei der der hydraulische Druck lange gehalten werden soll,
ist es wünschenswert,
einen aufgebauten Druck ohne Verluste und mit geringem Energieverbrauch
zu halten. Dazu sollte der Druck leckagefrei gehalten werden. Mit
den in der
EP 0 955
471 B1 beschriebenen Spannmodulen ist diese Aufgabe nicht
ohne Weiteres zu erfüllen.
Entweder ist es möglich,
mit einem konstanten Druck zu spannen oder diesen Spanndruck umständlich zu
verändern,
indem die Vorspannung der Feder über
die Verstellschraube verändert
wird, oder der Druck kann über
einen Elektromagneten verstellt werden; der Elektromagnet muß in diesem
Fall jedoch große
Kräfte
aufbringen und dementsprechend groß ausgelegt sein. Zudem braucht
dieser Magnet während
des Spannens dauernd Strom.
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Es
kann, beispielsweise bei spanender Bearbeitung, von Vorteil sein,
den Spanndruck während der
Bearbeitung ändern
zu können.
Beispielsweise kann bei einer Fräsbearbeitung
eines eingespannten Werkstücks
zunächst
bei hohem Spanndruck geschruppt werden, während eine Schlicht- oder Feinbearbeitung
bei geringem Spanndruck erfolgt, um das eingespannte Werkstück möglichst
wenig zu verformen. Zudem wird bei geringem Spanndruck in der Regel
auch der Energieverbrauch zum Aufbauen des Spanndrucks geringer
sein. Schließlich
kann der Wechsel zwischen verschiedenen zu bearbeitenden. Werkstücken oder
Werkzeugen schneller durchgeführt
werden, wenn die Einstellung des Spanndrucks vereinfacht wird.
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Daher
ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Druckventilanordnung zu
schaffen, bei der mit geringem vorrichtungstechnischem Aufwand eine Verstellung
eines Drucks möglich
ist. Außerdem
soll ein hydraulisches Spannmodul mit einer Druckventilanordnung
geschaffen werden, dessen Spannkraft einfach veränderbar ist. Dabei wird Wert
darauf gelegt, die Spannkraft leckagefrei zu halten.
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Die
gestellte Aufgabe wird durch eine Druckventilanordnung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und ein Spannmodul mit den Merkmalen des Anspruchs
11 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist die
Druckventilanordnung mit einem Druckventil, das ein Druckminderventil
oder ein Druckbegrenzungsventil ist, ausgeführt, dessen Regelkolben über eine
Regelfeder in Öffnungsstellung
vorgespannt ist. Die Regelfeder ist an einem hydraulisch verstellbaren
verstellkolben abgestützt,
der mit einem Steuerdruck beaufschlagbar ist, um die vorspannung
der Regelfeder zu verändern und
somit den am Ausgang (Druckminderventil) oder am Eingang (Druckbegrenzungsventil)
des Druckventils eingestellten Druck (Spanndruck) entsprechend zu
variieren. Dieser auf den Verstellkolben wirkende Steuerdruck wird
mittels eines vorzugsweise elektrohydraulisch angesteuerten Pilotdruckbegrenzungsventil
eingestellt. Die erfindungsgemäße Druckventilanordnung
hat des Weiteren ein Sperrventil, über das der Druckraum weitestgehend
leckagefrei absperrbar ist, so dass der Druck am Steuerausgang des
Druckminderventils auch über
lange Zeit gehalten werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Konstruktion
mit der hydraulisch verstellbaren Regelfeder, dem Pilotdruckbegrenzungsventil
und dem Sperrventil ermöglicht
es, den Druck mit minima lem vorrichtungstechnischen Aufwand mit
hoher Dynamik an unterschiedliche Betriebsbedingungen anzupassen.
So kann bei Verwendung der erfindungsgemäßen Druckventilanordnung bei
einem Spannmodul einer Werkzeugmaschine der Spanndruck sehr schnell
bei unterschiedlichen Bearbeitungsschritten, beispielsweise beim Schruppen
oder Feinbearbeiten über
die Maschinensteuerung verändert
werden.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird eine Dämpfungsdüse in einer
den Steuerdruck führenden
Steuerleitung vorgesehen.
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Der
Eingangsdruck des Pilotdruckbegrenzungsventils zur Einstellung des
den Verstellkolben beaufschlagenden Steuerdrucks kann (in Druckaufbaurichtung
gesehen) stromaufwärts
oder stromabwärts
des Sperrventils abgegriffen werden.
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Bei
der erfindungsgemäßen Lösung kann, wenn
das Druckventil ein Druckminderventil ist, das Steueröl zum Druckbeaufschlagen
des Steuerraums stromabwärts,
d.h. am Steuerausgang des Druckminderventils oder stromaufwärts, d.h.,
am Eingangsanschluss des Druckminderventils abgegriffen werden.
Bei Abgreifen des Steueröls
stromabwärts des
Druckminderventils muss die wirksame Fläche des Verstellkolbens größer als
die wirksame Fläche des
Regelkolbens des Druckminderventils sein, um dieses verstellen zu
können.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn das Pilotdruckbegrenzungsventil mit fallender
Kennlinie ausgewählt
ist, so dass bei Erreichen des gewünschten Steuerdrucks (Spanndrucks)
das Pilotdruckbegrenzungsventil stromlos geschaltet werden kann.
Dann wird sein Schließglied
ohne Energieaufwand mit maximaler kraft auf seinen Sitz gedrückt. Leckage
ist sicher vermieden.
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Die
leckölfreie
Absperrung wird verbessert, wenn stromaufwärts des Druckminderventils
ein entsperrbares Rückschlagventil
vorgesehen ist.
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Die
Druckventilanordnung ist besonders kompakt aufgebaut, wenn das Pilotdruckbegrenzungsventil
und das Sitzventil an einem Gehäuse oder
einem Deckel eines Gehäuses
des Druckventils angeordnet ist.
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Wie
bereits erwähnt,
wird die erfindungsgemäße Druckventilanordnung
in ihrer Ausführung
mit einem Druckminderventil vorzugsweise bei einem Spannmodul eingesetzt.
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Sonstige
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer
Unteransprüche.
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Nachstehend
wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1, 2 und 3 Schaltbilder
von Druckventilanordnungen, die bei einem Spannmodul einer Werkzeugmaschine
einsetzbar sind;
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4 ein
Blockschaltbild eines Spannmoduls mit einer erfindungsgemäßen Druckventilanordnung
in einer bevorzugten Ausführungsform,
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5 eine
Variante des Schaltbilds nach 4;
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6 eine
teilweise geschnittene Ansicht einer konstruktiven Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Druckventilanordnung
und
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7 eine
teilweise geschnittene Ansicht einer anderen konstruktiven Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Druckventilanordnung.
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Das
Funktionsprinzip der erfindungsgemäßen Druckventilanordnung sei
zunächst
anhand der 1 bis 3 erläutert. Diese
Figuren zeigen Schaltbilder von Ausführungsbeispielen einer erfindungsgemäßen Druckventilanordnung
DV, wie sie bei Spannmodulen einer Werkzeugmaschine zum Spannen
von Werkstücken
oder Werkzeugen verwendet werden.
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Die
Druckventilanordnung DV gemäß 1 hat
ein Druckminderventil 1, an dessen Steuerausgang A ein
Spanndruck einregelbar ist, der – wie später anhand 4 erläutert – über eine
Arbeitsleitung 4 einen nicht dargestellten Spannkolben
eines Spannmoduls beaufschlagt. Das Druckminderventil 1 ist
beim dargestellten Ausführungsbeispiel
als 2-Wegeventil ausgeführt,
an dessen Eingangsanschluss P eine mit einer Druckmittelquelle P,
beispielsweise einer Pumpe, verbundene Druckleitung 2 angeschlossen
ist. Ein Regelkolben des Druckminderventils 1 ist in Öffnungsrichtung
von einer Regelfeder 36 vorgespannt, während in Schließrichtung
auf den Regelkolben der Druck am Steuerausgang des Druckminderventils 1 wirkt,
der über
eine Ansteuerleitung 5 abgegriffen wird. In Abhängigkeit
von der Kraft der Regelfeder 36 wird am Steuerausgang A
ein unterschiedlich hoher Spanndruck eingeregelt.
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Erfindungsgemäß kann die
vorspannung der Regelfeder 36 über einen Verstellkolben 34 verändert werden,
um entsprechend den Spanndruck zu variieren. Die Regelfeder 36 ist
mittelbar oder unmittelbar an dem einen Druckraum 32 des
Druckminderventils 1 begrenzenden Verstellkolben 34 abgestützt, so
dass durch dessen Axialverschiebung die Federvorspannung geändert wird.
Der Druckraum 32 ist über
eine Steuerleitung 6 mit einem stromabwärts des Druckminderventils 1 gelegenen
Abschnitt der Arbeitsleitung 4 verbunden. In der Steuerleitung 6 sind
eine Düse 8 und
ein Sperrventil angeordnet, das als 2/2-Wege-Sitzventil 10 ausgeführt ist.
Dieses ist durch eine Feder in seine Absperrposition vorgespannt
und lässt
sich mittels eines Schaltmagneten in seine Durchgangsstellung bringen.
Dabei ist die Druckangriffsfläche
am Verstellkolben 34 größer als die
Fläche,
an der der Druck in der Ansteuerleitung 5 gegen die Regelfeder 36 wirkt.
Entsprechend ergibt sich bei einem bestimmten Druck im Druckraum 32 ein
höherer
Druck in der Leitung 4.
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Der
Druck im Leitungsabschnitt der Steuerleitung 6 zwischen
dem Druckraum 32 und dem Sperrventil 10 wird bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1 über ein
Pilotdruckbegrenzungsventil eingestellt, das als elektrohydraulisches
Druckbegrenzungsventil 12 mit fallender Kennlinie und in
Sitzbauweise ausgeführt
ist und in einem von einer Abzweigung 16 abzweigenden,
zum Tank führenden
Leitungsabschnitt 17 angeordnet ist. Durch Ansteuerung
des Druckbegrenzungsventils 12 kann der Druck im Druckraum 32 und
somit die vorspannung der Feder 36 des Druckminderventils 1 sehr
schnell verändert
werden, so dass entsprechend der Spanndruck erhöht oder erniedrigt wird.
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Zum
Einstellen des Spanndrucks wird der Schaltmagnet des Sperrventils 10 bestromt.
Am Ausgang des Druckminderventils 1 wird über die
Steuerleitung 6, die Düse 8 und
das geöffnete
Sperrventil 10 ein Steuerdruck abgegriffen, der im Druckraum 32 anliegt
und den Verstellkolben 34 in Schließrichtung beaufschlagt. Dieser
Druck wird durch geeignete Ansteuerung des Druckbegrenzungsventils 12 begrenzt,
um den gewünschten
Spanndruck einzustellen. So wird beispielsweise bei einer sehr intensiven Zerspanung, beispielsweise
beim Schruppen, ein vergleichsweise hoher Spanndruck eingestellt,
während
bei der Feinbearbeitung lediglich ein niedriger Spanndruck erforderlich
ist, der wesentlich schneller aufgebaut werden kann, so dass die
Span-zu-Spanzeiten gegenüber
den herkömmlichen
Lösungen
mit unveränderlichen
Spanndrücken
verringert werden können.
Für eine
Erniedrigung des Spanndrucks von einem höheren Spanndruck aus ist kein Öffnen des Sperrventils 10 notwendig.
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Nach
Einstellen des vorbestimmen Spanndrucks wird der Schaltmagnet des
Sperrventils 10 stromlos geschaltet, so dass dieses in
seine federvorgespannte Schließpostion
umschaltet. Der Magnet des Druckbegrenzungsventils 12 wird
vorteilhafterweise stromlos geschaltet, so dass das Schließglied sehr
fest auf seinen Sitz gedrückt
wird. Der Spanndruck am Spannmodul kann dann aufgrund der leckagefreien
Absperrung über
einen langen Zeitraum aufrechterhalten werden.
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Die
Düse 8 dient
dazu, bei geöffnetem
Sperrventil 10 und geöffnetem
Druckbegrenzungsventil 12 die Drücke in den Leitungen 4 und 6 voneinander
zu entkoppeln und eventuelle Druckstöße zu dämpfen.
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2 zeigt
eine Variante des in 1 gezeigten Rufbaus, bei der
das Druckbegrenzungsventil 12 den Steueröldruck vor
dem Absperrventil 10 begrenzt, d.h. die Abzweigung 16 ist
stromaufwärts
des Sperrventils 10 angeordnet. Demnach ist bei dieser Variante
der Druck vor dem Sitzventil 10 begrenzt, während beim
Ausführungsbeispiel
gemäß 1 der Druck
des Druckraums 32 direkt begrenzt ist. Bei der Variante
nach 2 wird der Druck am Verstellkolben 34 bei
geschlossenem Sitzventil 10 unabhängig von der Einstellung des
Druckbegrenzungsventils 12 gehalten.
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Bei
der Ausführung
nach 1 muss das Druckbegrenzungsventil 12 nur
gegen den relativ niedrigen im Druckraum 32 herrschenden
Druck geschlossen gehalten werden. Demgegenüber muss das Druckbegrenzungsventil 12 bei
der Ausführung nach 2 so
ausgebildet sein, dass es gegen den in der Arbeitsleitung 4 herrschenden
hohen Druck geschlossen bleibt, damit nach dem Einstellen des gewünschten
Drucks in der Arbeitsleitung 4 Leckagefreiheit besteht.
Nach dem Einstellen des Drucks im Druckraum 32 muss es
auf einen Druck eingestellt werden, der höher ist als der Druck in der
Arbeitsleitung 4. Als Druckbegrenzungsventil mit fallender Kennlinie
wird es vorteilhafterweise stromlos geschaltet.
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3 zeigt
eine weitere Variante, bei der die Verzweigung 16 baulich
direkt durch das als 3/2-Wegeventil ausgeführte Sitzventil 10 realisiert
ist. Die Ansteuerung ist gleich wie bei 1. Allerdings
wird das Sitzventil 10 nach diesem Ausführungsbeispiel im Gegensatz
zum Sitzventil 10 nach 1 bei Bestromung
geschlossen gehalten. Auch hier wird das Druckbegrenzungsventil 12 nach
der Druckeinstellung vorzugsweise stromlos geschaltet.
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Während es
bei den vorstehend beschriebenen Ausführungen erforderlich ist, dass
die Fläche des
Verstellkolbens 34 größer ist
als die wirksame Fläche,
an der der Spanndruck gegen die Regelfeder 36 wirkt, ist
dies nicht unbedingt erforderlich, wenn das Steueröl zur Beaufschlagung
des Druckraums 32 über
die Steuerleitung 6 vor dem Druckminderventil 1 abgenommen
wird, da dann dieser Druck größer ist
als der am Steuerausgang des Druckminderventils 1 abgegriffene
in Schließrichtung
wirkende Spanndruck.
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Bei
den dargestellten Ausführungsbeispielen ist
das Druckbegrenzungsventil 12 mit fallender Kennlinie ausgeführt, wobei
der begrenzte Druck mit zunehmender Bestromung des Proportionalmagneten
abfällt.
Alternativ kann auch ein Druckbegrenzungsventil 12 mit
steigender Kennlinie verwendet werden, bei dem der begrenzte Druck
bei stromlos geschaltetem Proportionalmagnet minimal ist und mit Bestromung
ansteigt. Die Verwendung eines Druckbegrenzungsventils hat allerdings
den Vorteil, dass bei einem Ausfall der Elektrik der Spanndruck
nicht abfällt.
Man hat also ein gutes Fail-Safe-Verhalten.
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Im
Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen
von Spannmodulen anhand der 4 und 5 näher erläutert. Hierbei
werden für
vergleichbare oder identische Bauteile die gleichen Bezugszeichen
wie in den 1 bis 3 verwendet.
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4 zeigt
ein Schaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels
eines Spannmoduls einer Werkzeugmaschine mit einer Druckventilanordnung
DV, die im Aufbau derjenigen aus 1 entspricht.
Die Druckventilanordnung DV ist in 4 gestrichelt
angedeutet. Über
diese kann ein Spannzylinder 18 des Spannmoduls mit Druckmittel
beaufschlagt werden, um ein Werkzeug oder ein Werkstück zu spannen. Dieser
Spannzylinder 18 ist als doppeltwirkender Hydraulikzylinder
ausgeführt.
Ein Ringraum 22 des Spannzylinders 18 kann über eine
Arbeitsleitung 24 mit einem Tank T oder mit einer Druckmittelquelle, beispielsweise
einem Hydrospeicher oder der Hydropumpe der Werkzeugmaschine verbunden
werden. Die Hydropumpe ist über
eine Pumpenleitung 26 an einen Druckanschluss P eines 4/2-Wegeventils
angeschlossen, das über
eine Feder in seine Grundposition b vorgespannt ist. Ein Tankanschluss
T des Wegeventils 26 ist über eine Tankleitung mit dem Tank
T verbunden. Die vorgenannte weitere Arbeitsleitung 24 ist
an einen Ar beitsanschluss B angeschlossen, während ein Arbeitsanschluss
A des Wegeventils 26 mit der Druckleitung 2 gemäß dem Ausführungsbeispiel
in 2 verbunden ist. In der federvorgespannten Grundposition
b des Wegeventils 26 sind die Tankleitung 28 mit
der Arbeitsleitung 24 und die Pumpenleitung 26 mit
der Druckleitung 2 verbunden. Durch Bestromen des Schaltmagneten
des Wegeventils 26 (Position a) wird der Zylinderraum 20 mit dem
Tank und der Ringraum 22 mit der Pumpe verbunden – der Spanndruck
wird abgebaut. In dieser Druckleitung ist ein entsperrbares Rückschlagventil 30 vorgesehen,
das eine Druckmittelströmung
zum Spannzylinder 18 zulässt und in Gegenrichtung absperrt.
Dieses entsperrbare Rückschlagventil 30 lässt sich
bei geeigneter Ansteuerung des Wegeventils 26 mittels eines
Steuerdrucks entsperren, der über
eine Entsperrleitung 38 von der weiteren Arbeitsleitung 24 abgegriffen
wird. Das heißt,
wenn in dieser Arbeitsleitung 24 der hohe Pumpendruck anliegt,
wird das Rückschlagventil 30 entsperrt,
um eine Rückströmung von
Druckmittel vom Spannzylinder 18, oder genauer gesagt vom
Zylinderraum 20 zu ermöglichen.
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Wie
vorstehend erläutert,
ist die Druckleitung 2 an den Eingangsanschluss des vorgesteuerten Druckminderventils 1 angeschlossen.
Diesem ist ein Schalter 40 zugeordnet, über den bei Unterschreiten eines
vorbestimmten Druckes am Ausgang des Druckminderventils 1 die
Pumpe zugeschaltet oder bei Überschreiten
eines vorbestimmten Druckes weggeschaltet werden kann. Außerdem wird
durch den Schalter 40 beim Erreichen des eingestellten Drucks
ein Signal zum Anlaufen beispielsweise der Maschinenspindel gegeben.
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Hinsichtlich
der Beschreibung der Druckventilanordnung DV kann auf die Ausführungen
zu 1 verwiesen werden. Dementsprechend ist der Steuerausgang
A des Druckminderventils 1 über die Arbeitsleitung 4 und
die davon abzweigende Steuerleitung 6 und das Sperrventil 10 mit
dem in Öffnungsrichtung
wirksamen Druckraum 32 verbunden, der vom Verstellkolben 34 begrenzt
ist. von der Steuerleitung 6 zweigt am Verzweigungspunkt 16 der
zum Tank führende
Leitungsabschnitt 17 ab, in dem das proportional verstellbare
Druckbegrenzungsventil 12 angeordnet ist. Der Ringraum 20 des
Spannzylinders 18 ist über
die Arbeitsleitung 4 an den Steuerausgang des Druckminderventils 1 angeschlossen.
Zum Ermöglichen
einer Rückströmung vom
Zylinderraum 20 über
die Arbeitsleitung 4 ist das Druckminderventil 1 über eine
Bypassleitung 42 umgehbar, in der ein in Druckabbaurichtung öffnendes
Rückschlagventil 44 vorgesehen
ist.
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Zum
Spannen wird das Wegeventil 26 bei unbestromtem Magnet
in seine federvorgespannte Grundposition b gebracht (dargestellt
in 4), in der das Druckmittel über das Wegeventil 26,
das Rückschlagventil 30,
das Druckminderventil 1 und die Arbeitsleitung 4 in
den Zylinderraum 20 gefördert wird
und somit am Spannzylinder 18 ein Spanndruck aufgebaut
wird. Dieser Spanndruck wird – wie
vorbeschrieben – durch
das proportional verstellbare Druckbegrenzungsventil 12 eingestellt,
wobei das Steueröl
für das
Druckminderventil 1 stromabwärts des Steuerausgangs A abgegriffen
und über
das Druckbegrenzungsventil 12 der Steuerdruck im Bereich
zwischen dem Sperrventil 10 und dem Druckraum 32 begrenzt
und somit entsprechend die vorspannung der Regelfeder 36 verändert wird.
Zum Einstellen des Spanndrucks wird das Sperrventil 10 durch
Bestromen des Elektromagneten in seine Durchgangsstellung gebracht.
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Nach
Einstellung des gewünschten
Spanndrucks wird das Sperrventil 10 durch Stromlosschalten
des Elektromagneten in seine federvorgespannte Sperrposition umgeschaltet.
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Auch
das Druckbegrenzungsventil 12 wird stromlos geschaltet.
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Das
aus dem Ringraum 22 des Spannzylinders 18 verdrängte Druckmittel
strömt über die
weitere Arbeitsleitung 24, das Wegeventil 26 und
die Tankleitung 28 zum Tank T hin ab.
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5 zeigt
ein Spannmodul, bei dem die Druckventilanordnung DV gemäß 2 realisiert
ist. Bei dieser Variante zweigt der zum Tank T führende Leitungsabschnitt 17 im
Bereich zwischen der Düse 8 und
dem Sperrventil 10 von der Steuerleitung 6 ab. Das
Ausführungsbeispiel
gemäß 5 entspricht
im übrigen
dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel, so
dass weitere Erläuterungen
entbehrlich sind.
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Bei
den vorbeschriebenen Spannmodulen wird das Steueröl zur Druckbeaufschlagung
des Druckraums 32 stromabwärts des Druckminderventils 1 abgegriffen.
Alternativ kann dieses Steueröl auch
im Bereich zwischen dem entsperrbaren Rückschlagventil und dem Druckminderventil 1,
d.h. an dessen Eingang abgegriffen werden.
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In
den 6 und 7 sind konkrete Ausgestaltungen
der Druckventilanordnung DV gemäß 1 und 4 dargestellt.
Bei beiden Varianten sind das Sperrventil 10 und das proportional
verstellbare Druckbegrenzungsventil 12 auf das Gehäuse des
Druckminderventils 1 aufgesetzt, so dass man eine sehr
kompakte Baueinheit erhält.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 6 hat
das Druckminderventil 1 ein einstückiges Ventilgehäuse 46.
Das Ventilgehäuse 46 hat
eine Innenbohrung 50, in die eine Führungsbuchse 52 eingeschraubt
ist, die in eine Aufnahmebohrung 48 eines Gehäuseblocks
eintaucht. In der Buchse 52 ist ein Regelkolben 54 axial
verschiebbar geführt,
dessen in 6 oberer Endabschnitt in die
Aufnahmebohrung 50 eintaucht und an einem Federteller 56 abgestützt ist,
der über
die Regelfeder 36 gegen den Regelkolben 54 vorgespannt
ist. Die Regelfeder 36 ist ihrerseits an dem in der Aufnahmebohrung 50 axial
verschiebbaren Verstellkolben 34 abgestützt. Dessen in 6 oben
liegender Boden begrenzt gemeinsam mit der Stirnfläche der
Innenbohrung 50 den Druckraum 32, dessen Volumen
in der Darstellung gemäß 6 minimal
ist.
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In
die Führungsbuchse 52 eingeschraubt und
mit dieser in die Aufnahmebohrung 48 eingesetzt ist des
Weiteren eine Sitzbuchse 58, an der ein Ventilsitz 60 ausgebildet
ist. Der Regelkolben 54 hat einen axialen Vorsprung 62,
der sich in der dargestellten Grundposition durch den Ventilsitz 60 hindurch
zu einem Schließkörper 64 erstreckt,
der mittels einer Schließfeder 65 gegen
die Stirnfläche
des Axialvorpsrungs 62 des Regelkolbens 54 vorgespannt
ist. Gemäß 6 mündet der
Eingangsanschluss P des Druckminderventils 1 als Schrägbohrungsstern
in dem Druckraum unterhalb (Ansicht nach 6) des Ventilsitzes 60 ein.
Der Steueranschluss A des Druckminderventils 1 ist als
Radialbohrungsstern ausgebildet, der in einem von der Aufnahmebohrung 48 einerseits
und der Führungsbuchse 52 andererseits
begrenzten Ringraum 66 einmündet.
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In
der dargestellten Grundposition ist der kugelförmige Schließkörper 64 durch
den federvorgespannten Regelkolben 54 vom Ventilsitz 60 abgehoben – der Drosselquerschnitt
der 2-Wegedruckminderventils ist geöffnet. Der Druck am Steueranschluss
A wirkt auf die in 6 untere, etwa kegelförmig ausgebildete
Stirnfläche 68 des
Regelkolbens 54 und beaufschlagt diesen nach oben gegen
die Kraft der Regelfeder 36 in Schließrichtung. Das heißt, wenn
der Druck am Steueranschluss A soweit ansteigt, dass die resultierende
Druckkraftkomponente den Regelkolben 54 gegen die Kraft
der Regelfeder 36 nach oben bewegt, wird der Schließkörper 64 durch
die Kraft der Schließfeder 65 in
Richtung zum Ventilsitz 60 bewegt und somit der Drosselquerschnitt
zugesteuert.
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Der
Steuerausgang A des Druckminderventils 1 ist über den
Ringraum 66, einen Schrägkanal 70 im
Gehäuseblock
und eine Längsbohrung 72 der Ventilgehäusepatrone 46 mit
dem Eingang des Sperrventils 10 verbunden. Durch die Kanäle 70, 72 wird
die in 4 mit dem Bezugszeichen 6 gekennzeichnete
Steuerleitung ausgebildet. Das Sperrventil 10 hat einen
herkömmlichen
Aufbau, so dass diesbezügliche
Erläuterungen
entbehrlich sind. Der Ausgangsanschluss B mündet in einen quer zu Ventilachse
verlaufenden Verbindungskanal 74, der den stromabwärts des
Sperrventils 10 in 4 angeordneten
Teil der Steuerleitung 6 ausbildet. Von diesem Verbindungskanal 74 zweigt
in Vertikalrichtung ein Kanal 76 ab, der den mit dem Eingangsanschluss des
Druckbegrenzungsventils 12 verbundenen Leitungsabschnitt 17 ausbildet.
Der Tankanschluss T des Druckbegrenzungsventils 12 ist über einen
ebenfalls in Längsrichtung
verlaufenden Tankkanal 78 mit einem Tankanschluss des Gehäuseblocks
verbunden. Der Druckraum 32 ist über einen vergleichsweise kurzen
Steuerkanal 80 mit dem Verbindungskanal 74 verbunden,
so dass der Druck am Ausgangsanschluss B des Sperrventils 10 – wie in 4 dargestellt – im Druckraum 32 anliegt.
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Gemäß der Abbildung
in 6 verlaufen die Achsen des Druckminderventils 1,
des Druckbegrenzungsventils 12 und des Sperrventils 10 parallel
zueinander, wobei die beiden letztgenannten Ventile 10, 12 stehend
in die in 6 oben liegende Stirnfläche der
Ventilgehäusepatrone 46 eingesetzt
sind. Diese vormontierte Einheit kann mit vergleichsweise geringem
Aufwand im Gehäuseblock
der Werkzeugmaschinensteuerung montiert werden.
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In 7 ist
ein Ausführungsbeispiel
dargestellt, bei dem die Ventilgehäusepatrone 46 zweiteilig mit
einer Gehäusepatrone 82 und
einem darauf aufgesetzten Gehäusedeckel 84 ausgeführt ist.
In Letzterem sind die vorbeschriebenen Kanäle 74, 76, 80 sowie
die Aufnahmen zum Einschrauben des Sitzventils 10 und des
proportional verstellbaren Druckbegrenzungsventils 12 ausgebildet.
Der Regelkolben 54 ist des Weiteren mit einem sich bis
in den Gehäusedeckel 84 erstreckenden
koaxialen Stößel 86 ausgeführt, über den
der anhand von 4 beschriebene Schalter 40 betätigbar ist.
Bei dem in 7 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Druckbegrenzungsventil 12 über einen Deckelkanal 88 mit
dem Tank verbunden. Die in den vorbeschriebenen 1 bis 3 vorgesehene
Düse 8 zur
Minimierung der Steuerölverluste
ist bei den Ausführungsbeispielen gemäß den 6 und 7 jeweils
in die Längsbohrung 72 eingesetzt.
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Im Übrigen entspricht
das Ausführungsbeispiel
gemäß 7 dem
vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel,
so dass weitere Erläuterungen
entbehrlich sind. Auch diese Variante zeichnet sich durch einen äußerst kompakten
Aufbau aus, wobei der Gehäusedeckel 84 als
vormontierte und vorgetestete Baueinheit mit dem Druckbegrenzungsventil 12 und
dem Sitzventil zur Verfügung
gestellt werden kann.
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Bei
allen gezeigten Ausführungsformen
wird der eingestellte Spanndruck auch bei Ausfall des Stroms gehalten,
weil die Vorsteuerventile leckagefrei sind. Die Ventilanordnungen
gewährleisten
somit bei einem Fehler in der Elektrik eine hohe Sicherheit.
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Eine
erfindungsgemäße Druckventilanordnung
kann insgesamt auch als Druckbegrenzungsventil ausgebildet sein,
mit dem ein Druck im Eingang P begrenzt werden kann und bei dem
der Ausgang am Tank angeschlossen ist. Der Kolben 54 aus
den 6 und 7 wäre dann das Schließglied des Druckbegrenzungsventils.
Der Sitz 60 wäre
auf die andere Seite der entsprechenden Bohrung verlegt. Die Teile 64 und 65 wären weggelassen.
Der Steuerdruck für
den Verstellkolben wäre
vom Eingang des Ventils her aufzubauen.
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Offenbart
sind eine Druckventilanordnung und ein mit einer derartigen Druckventilanordnung ausgeführtes Spannmodul
einer Werkzeugmaschine, wobei der Spanndruck mittels eines Druckminderventils
einstellbar ist. Ein Regelkolben des Druckminderventils wird in Öffnungsrichtung
von der Kraft einer Regelfeder beaufschlagt, deren Vorspannung hydraulisch
veränderbar
ist, um unterschiedliche Spanndrücke
einzustellen.
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- 1
- Druckminderventil
- 2
- Druckleitung
- 4
- Arbeitsleitung
- 5
- Ansteuerleitung
- 6
- Steuerleitung
- 8
- Düse
- 10
- Sperrventil
- 12
- Pilotdruckbegrenzungsventil
- 16
- Verzweigung
- 17
- Leitungsabschnitt
- 18
- Spannzylinder
- 20
- Zylinderraum
- 22
- Ringraum
- 24
- Arbeitsleitung
- 26
- Pumpenleitung
- 28
- Tankleitung
- 30
- Rückschlagventil
- 32
- Druckraum
- 34
- Verstellkolben
- 36
- Regelfeder
- 38
- Entsperrleitung
- 40
- Schalter
- 42
- Bypassleitung
- 44
- Rückschlagventil
- 46
- Ventilgehäusepatrone
- 48
- Aufnahmebohrung
- 50
- Innenbohrung
- 52
- Führungsbuchse
- 54
- Regelkolben
- 56
- Federteller
- 58
- Sitzbuchse
- 60
- Ventilsitz
- 62
- Axialvorsprung
- 64
- Schließkörper
- 65
- Schließfeder
- 66
- Ringraum
- 68
- kegelförmige Stirnfläche
- 70
- Schrägkanal
- 72
- Längsbohrung
- 74
- Verbindungskanal
- 76
- Kanal
- 78
- Tankkanal
- 80
- Steuerkanal
- 82
- Gehäusepatrone
- 84
- Gehäusedeckel
- 86
- Stößel
- 88
- Deckelkanal