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Die
Erfindung geht aus von einer Zerstäuberstruktur nach der Gattung
des Anspruchs 1 und von einem Verfahren zur Herstellung einer Zerstäuberstruktur
nach der Gattung des Anspruchs 12 und von einem Verfahren zur Herstellung
einer dreidimensionalen Struktur nach der Gattung des Anspruchs
20.
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Aus
der
DE 196 36 396
A1 ist bereits ein Brennstoffeinspritzventil bekannt, bei
dem stromabwärts
der Ventilsitzfläche
eine Lochscheibe vorgesehen ist, die eine Vielzahl von Abspritzöffnungen
aufweist. Die günstigerweise
zehn bis zwanzig Abspritzöffnungen
befinden sich in einer Ebene der Lochscheibe, die senkrecht zur
Ventillängsachse
verläuft. Der
größte Teil
der Abspritzöffnungen
ist schräg
bzw. geneigt in der Lochscheibe eingebracht, so dass die Öffnungsachsen
der Abspritzöffnungen
keine Parallelität
zur Ventillängsachse
besitzen. Da die Neigungen der Abspritzöffnungen unterschiedlich gewählt werden
können,
ist eine Divergenz der abzuspritzenden Einzelstrahlen leicht erreichbar.
Die Abspritzöffnungen
sind beispielsweise durch Laserstrahlbohren in der Lochscheibe in
einer weitgehend einheitlichen Größe eingebracht. Das Brennstoffeinspritzventil
eignet sich besonders für
Brennstoffeinspritzanlagen von gemischverdichtenden fremdgezündeten Brennkraftmaschinen.
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Aus
der
DE 198 47 625
A1 ist bereits ein Brennstoffeinspritzventil bekannt, bei
dem am stromabwärtigen
Ende eine schlitzförmige
Austrittsöffnung vorgesehen
ist. Die Austrittsöffnung
ist entweder in einer Lochscheibe oder unmittelbar im Düsenkörper selbst
ausgebildet. Die schlitzförmigen
Austrittsöffnungen
sind stets zentral an der Ventillängsachse eingebracht, so dass
die Abspritzung des Brennstoffs achsparallel aus dem Brennstoffeinspritzventil
heraus erfolgt. Stromaufwärts
des Ventilsitzes ist eine Drallnut vorgesehen, die den zum Ventilsitz
strömenden
Brennstoff in eine kreisförmige
Drehbewegung versetzt. Die flache Austrittsöffnung sorgt dafür, dass der
Brennstoff fächerartig
abgespritzt wird.
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Bekannt
ist zudem noch ein Brennstoffeinspritzventil zum direkten Einspritzen
von Brennstoff in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine aus der
US 6,019,296 A ,
bei dem am stromabwärtigen Ende
eine schlitzförmige
Austrittsöffnung
vorgesehen ist, aus der Brennstoff unter einem Winkel zur Ventillängsachse
austreten kann.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Zerstäuberstruktur mit
den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass
mit ihr feinstzerstäubende
Fluidsprays abspritzbar sind. Über
die sehr engen schlitzartigen Abspritzöffnungen werden eine Vielzahl
von Fächerstrahlen
erzeugt, die vorerst parallel zueinander die Zerstäuberstruktur
verlassen und mit Abstand zur Zerstäuberstruktur in kleine Tröpfchen zerfallen.
In idealer Weise erfolgen in der Zerstäuberstruktur stromaufwärts der
Abspritzöffnungen
Frontalkollisionen von Teilströmen
des Fluids. Die Kollisionen finden quer zur Schlitzrichtung der
Abspritzöffnungen
statt. Als Reaktion entstehen in den Abspritzöffnungen fächerartige Aufspreizungen der
Strömung.
Beim Verlassen der Abspritzöffnungen
entstehen aus der divergenten Strömung ebene Fächerstrahlen,
die durch ihre Aufspreizungen stark ausdünnen und ab einer gewissen
Zerfallsstrecke in entsprechend kleine Tröpfchen zerfallen.
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Durch
die in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Anspruch
1 angegebenen Zerstäuberstruktur
möglich.
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Besonders
vorteilhaft ist es, die Zerstäuberstruktur
bzw. eine Zerstäubereinrichtung
mit Zerstäuberstruktur
mikrogalvanisch in einem Galvanikschritt herzustellen. Auf diese
Weise sind einfach und in großen
Stückzahlen
exakt reproduzierbar Zerstäuberstrukturen
mit filigranen Öffnungsstrukturen,
wie z.B. Abspritzöffnungen
mit Schlitzbreiten von ca. 20 bis 100 μm, insbesondere 20 bis 50 μm, und Schlitzlängen von
bis zu 1 mm, insbesondere unter 150 μm herstellbar.
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Besonders
vorteilhaft ist der Einsatz der erfindungsgemäßen Zerstäuberstruktur an einem Brennstoffeinspritzventil,
da eine besonders gleichmäßige Feinstzerstäubung des
Brennstoffs erreicht wird, wobei eine besonders hohe Aufbereitungsqualität und Zerstäubungsgüte mit sehr
kleinen Fluidtröpfchen
erzielt wird. In idealer Weise besitzt die Zerstäuberstruktur am stromabwärtigen Ende
des Brennstoffeinspritzventils eine Vielzahl von sehr kleinen richtungsparallelen
Abspritzschlitzen, so dass Brennstoffsprays mit extrem kleinen Brennstofftröpfchen mit
einem Sauter Mean Diameter (SMD) von ca. 20 μm abspritzbar sind. Auf diese
Weise kann sehr wirkungsvoll die HC-Emission der Brennkraftmaschine
deutlich reduziert werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung einer Zerstäuberstruktur
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 12 hat den Vorteil,
dass auf einfache Art und Weise sehr komplexe Zerstäuberstrukturen
bzw. Zerstäubereinrichtungen mit
Zerstäuberstrukturen
mikrogalvanisch in einem Galvanikschritt herstellbar sind. Auf diese
Weise können
einfach und in großen
Stückzahlen
exakt reproduzierbar Zerstäuberstrukturen
mit filigranen Öffnungsstrukturen,
wie z.B. Abspritzöffnungen
mit Schlitzbreiten von ca. 20 bis 100 μm, insbesondere 20 bis 50 μm, und Schlitzlängen von
bis zu 1 mm, insbesondere unter 150 μm hergestellt werden. Durch eine
gezielte Dimensionierung einer mehrlagigen Fotolackstruktur und
einem ausgewählten
Beschichten nur bestimmter Fotolackschichten mit einer elektrisch leitenden
Molekülschicht,
z.B. einer Sputterschicht, kann das galvanische Metallabscheiden
dahingehend gesteuert werden, dass stegartig überbrückende Materialstrukturen in
gewünschten
Bereichen entstehen.
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Durch
die in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch
12 angegebenen Verfahrens möglich.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung einer dreidimensionalen Struktur mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 20 hat den Vorteil, dass auf einfache Art
und Weise komplexe Strukturen mikrogalvanisch in einem Galvanikschritt
herstellbar sind. Auf diese Weise können einfach und in großen Stückzahlen
exakt reproduzierbar Strukturen mit filigranen Konturen und sehr
kleinen Abmessungen hergestellt werden. Durch eine gezielte Dimensionierung
einer mehrlagigen Fotolackstruktur und einem ausgewählten Beschichten
nur bestimmter Fotolackschichten mit einer elektrisch leitenden
Molekülschicht,
z.B. einer Sputterschicht, kann das galvanische Metallabscheiden
dahingehend gesteuert werden, dass rasterartig Vertiefungen, die
z.B. als „Schmiertaschen" dienen können, in gewünschten
Bereichen von Oberflächen
an Bauteilen entstehen.
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Durch
die in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch
20 angegebenen Verfahrens möglich.
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Zeichnung
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung vereinfacht dargestellt und
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen 1 ein
teilweise dargestelltes Ventilende eines Ventils in der Form eines
Brennstoffeinspritzventils mit einem Ausführungsbeispiel einer Zerstäubereinrichtung
in einer Schnittdarstellung, 2 eine Unteransicht
der Zerstäubereinriehtung
gemäß 1, 3 das
Ventilende mit der Zerstäubereinrichtung
gemäß 1 in
einer um 90° gedrehten Schnittdarstellung, 4 eine
Unteransicht der Zerstäubereinrichtung
gemäß 3, 5 bis 8 ausschnittsweise
ein Ausführungsbeispiel
einer Zerstäuberstruktur
in einer Zerstäubereinrichtung,
wobei 5 eine Draufsicht auf die Zerstäuberstruktur zeigt
und die 6 bis 8 Schnittdarstellungen von
Schnitten entlang den Linien VI-VI, VII-VII bzw. VIII-VIII in der 5 sind, 9 bis
15 Verfahrensstufen der erfindungsgemäßen Herstellung einer Zerstäuberstruktur
in einer Zerstäubereinrichtung,
wobei in den 9 bis 12 Lackstrukturen
in verschiedenen Ansichten gezeigt sind und in den 13 bis 15 der
mikrogalvanische Aufbau der Zerstäuberstruktur verdeutlicht wird, 16 eine
Schnittdarstellung analog zu 8 mit einem
Schnitt durch eine alternative Zerstäuberstruktur, 17 eine
Draufsicht auf eine weitere alternative Zerstäuberstruktur analog zu 5, 18 eine
Schnittdarstellung analog zu 8 mit einem
Schnitt entlang der Linie XVIII-XVIII in der 17, 19 ein
alternatives Ventilende mit der Zerstäubereinrichtung in einer Schnittdarstellung
analog zu 1, 20 eine
schematische Darstellung eines Ventilendes mit Drehlagenversatz
von Zerstäubereinrichtung
und Ventilsitzkörper, 21 bis 23 alternative
Lackstrukturen in verschiedenen Ansichten in einer Darstellungsweise gemäß 9 bis 11, 24 bis 26 weitere Lackstrukturen
in verschiedenen Ansichten in einer Darstellungsweise gemäß 9 bis 11 und 27 und 28 ein
alternatives Ausführungsbeispiel
einer mikrogalvanisch hergestellten dreidimensionalen Struktur.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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In
der 1 ist als ein Ausführungsbeispiel ein stromabwärtiges Ende
eines Ventils in der Form eines Einspritzventils für Brennstoffeinspritzanlagen von
gemischverdichtenden fremdgezündeten
Brennkraftmaschinen teilweise dargestellt. Das Brennstoffeinspritzventil
hat einen nur symbolhaft dargestellten, einen Teil eines Ventilgehäuses bildenden,
rohrförmigen
Ventilsitzträger 1,
in dem konzentrisch zu einer Ventillängsachse 2 eine Längsöffnung 3 ausgebildet
ist. In der Längsöffnung 3 ist
ein Ventilsitzkörper 4 mit
einer Ventilsitzfläche 5 angeordnet,
mit der z.B. ein nicht dargestellter kugelförmiger Ventilschließkörper zum Öffnen und
Schließen
des Ventils zusammenwirkt.
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Die
Betätigung
des Brennstoffeinspritzventils erfolgt in bekannter Weise, beispielsweise
elektromagnetisch. Eine Betätigung
des Brennstoffeinspritzventils mit einem piezoelektrischen oder
magnetostriktiven Aktor ist jedoch ebenso denkbar. In dem stromabwärts liegenden
Ende des Ventilsitzträgers 1 ist
der Ventilsitzkörper 4 z.B.
durch Schweißen
dicht montiert. An der unteren Stirnseite 7 des Ventilsitzkörpers 4 ist
eine erfindungsgemäße Zerstäuberstruktur 8 in
einer scheibenförmigen
Zerstäubereinrichtung 10 befestigt.
Die Verbindung von Ventilsitzkörper 4 und
Zerstäubereinrichtung 10 erfolgt
beispielsweise durch eine umlaufende und dichte, mittels eines Lasers
ausgebildete Schweißnaht 11,
die z.B. an der Stirnseite 7 oder am äußeren Umfang von Ventilsitzkörper 4 und
Zerstäubereinrichtung 10 vorgesehen
ist.
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Die
Einschubtiefe des Ventilsitzkörpers 4 mit der
Zerstäubereinrichtung 10 in
der Längsöffnung 3 bestimmt
die Größe des Hubs
einer Ventilnadel, da die eine Endstellung der Ventilnadel bei nicht
erregtem Aktuator durch die Anlage des Ventilschließkörpers an
der sich stromabwärts
konisch verjüngenden Ventilsitzfläche 5 des
Ventilsitzkörpers 4 festgelegt ist.
Die andere Endstellung der Ventilnadel wird bei erregtem Aktuator
durch einen Anschlag für
die Ventilnadel nahe dem Aktuator festgelegt. Der Weg zwischen diesen
beiden Endstellungen der Ventilnadel stellt somit den Hub dar.
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In
dem Ventilsitzkörper 4 ist
stromabwärts der
Ventilsitzfläche 5 eine
Austrittsöffnung 12 vorgesehen,
von der aus der abzuspritzende Brennstoff in die Zerstäuberstruktur 8 der
Zerstäubereinrichtung 10 eintritt.
In idealer Weise wird die Zerstäuberstruktur 8 in
einer zentralen Region der Zerstäubereinrichtung 10 von
einer Vielzahl von sehr kleinen Abspritzöffnungen 13 gebildet,
die in vorteilhafter Weise als Abspritzschlitze richtungsparallel verlaufen.
Die Abspritzöffnungen 13 weisen
z.B. eine Schlitzbreite von jeweils ca. 20 bis 100 μm, insbesondere
20 bis 50 μm,
und eine Schlitzlänge
von bis zu 1 mm, insbesondere unter 150 μm auf, so dass Brennstoffsprays mit
extrem kleinen Brennstofftröpfchen
mit einem Sauter Mean Diameter (SMD) von ca. 20 μm abspritzbar sind. Auf diese
Weise kann sehr wirkungsvoll die HC-Emission der Brennkraftmaschine
deutlich gegenüber
bekannter Einspritzanordnungen reduziert werden. Pro Zerstäubereinrichtung 10 sind zwischen
zwei und sechzig Abspritzöffnungen 13 vorgesehen,
wobei eine Anzahl von acht bis vierzig Abspritzöffnungen 13 optimale
Zerstäubungsergebnisse
bringt.
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In
der 2 ist eine Unteransicht der kreis- und scheibenförmigen Zerstäubereinrichtung 10 gemäß 1 gezeigt.
Dabei wird deutlich, dass die schlitzförmigen Abspritzöffnungen 13 in
großer
Anzahl und dabei in Reihen aufeinanderfolgend vorgesehen sind. In
jeder der beiden Reihen sind in vorteilhafter Weise ca. fünfzehn bis
vierzig Abspritzöffnungen 13 ausgeformt.
Um eine exakte Ausrichtung der Abspritzöffnungen 13 und eine
definierte Einbaulage gegenüber
dem Brennstoffeinspritzventil zu gewährleisten, ist an der Außenkontur
der Zerstäubereinrichtung 10 ein
z.B. kerbenförmiges
Fixiermittel 15 ausgebildet. Beide Reihen von Abspritzöffnungen 13 sind
bezüglich
ihrer Unterteilung zueinander versetzt. Es wird in vorteilhafter
Weise ein Mittenversatz eingestellt, bei welchem die Abspritzöffnungen 13 der
einen Reihe zu denen der anderen Reihe mittig versetzt sind. Dadurch
wird vermieden, dass sich die aus beiden Reihen austretenden Fächerstrahlen
in einiger Entfernung zur Zerstäubereinrichtung 10 vereinigen.
Die Reihen von Abspritzöffnungen 13 sind z.B.
symmetrisch zum Zentrum der Zerstäubereinrichtung 10 angeordnet.
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3 zeigt
das stromabwärtige
Ventilende des Brennstoffeinspritzventils mit der Zerstäubereinrichtung 10 gemäß 1 in
einer um 90° gedrehten Schnittdarstellung.
Dabei wird besonders deutlich, dass die Zerstäuberstruktur 8 eine
prinzipiell langgestreckte Form hat. Während das abgespritzte Brennstoffspray
in seiner Längsausrichtung
gemäß 1 z.B.
einen Außenwinkel β mit ca.
15° besitzt,
ist ein Außenwinkel α des Brennstoffsprays
in seiner Querausrichtung gemäß 3 ca.
30° groß. Über die
Zerstäuberstruktur 8 mit
den vielen Abspritzöffnungen 13 wird
insofern ein Brennstoffspray mit länglichem bzw. elliptischem
Strahlquerschnitt abgegeben, das in feinste Tröpfchen zerfällt. In der 4 ist
eine Unteransicht der kreis- und scheibenförmigen Zerstäubereinrichtung 10 gemäß 3 gezeigt.
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Die
Abspritzöffnungen 13 können die
Querschnittsform eines Rechtecks, eines Langlochs, einer Ellipse
bzw. einer Linse o.ä.
haben, wobei das Verhältnis
von Länge
zu größter Breite
der Abspritzöffnungen 13 > = 2:1 beträgt. Zwei
benachbarte Abspritzöffnungen 13 weisen
z.B. einen Abstand von ca. 40 bis 300 μm auf. Der Abstand von Schlitzmitte
zu Schlitzmitte beträgt
somit ca. 100 bis 400 μm.
Die Zerstäubereinrichtung 10 wird
in vorteilhafter Weise mikrogalvanisch in einer Galvaniklage hergestellt. Die
Abspritzöffnungen 13 haben
durch diese Herstelltechnologie senkrecht zur Scheibenoberfläche verlaufende
Wandungen. Die Strahlwinkel ααund β bestimmen
den Querschnitt des Gesamtstrahls und sind beliebig variierbar.
Somit kann das Seitenverhältnis
des Gesamtstrahls individuell z.B. an die Geometrie eines Saugrohres
angepasst werden.
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In
den 5 bis 8 ist ausschnittsweise ein Ausführungsbeispiel
einer Zerstäuberstruktur 8 in einer
Zerstäubereinrichtung 10 dargestellt,
wobei 5 eine Draufsicht auf die Zerstäuberstruktur 8 zeigt
und die 6 bis 8 Schnittdarstellungen von
Schnitten entlang den Linien VI-VI, VII-VII bzw. VIII-VIII in der 5 sind.
Die Zerstäuberstruktur 8 umfasst
einen Strömungskanal 16,
der als grabenartige Vertiefung in der Zerstäubereinrichtung 10 eingebracht
ist. In diesen Strömungskanal 16 gelangt
die aus der Austrittsöffnung 12 des
Ventilsitzkörpers 4 ankommende
Strömung.
Der Strömungskanal 16 ist partiell
mit stegartigen Materialbrücken 17 überdeckt, die
den Strömungskanal 16 quer
verlaufend überbrücken. Die
schlitzförmigen
Abspritzöffnungen 13 sind an
der stromabwärtigen,
dem Ventilsitzkörper 4 abgewandten
Seite der Zerstäubereinrichtung 10 angeordnet.
Die einzelnen Abspritzöffnungen 13 sind durch
die Materialbrücken 17 überdeckt,
so dass die aus dem Ventilinneren ankommende Strömung nicht direkt durch die
Zerstäubereinrichtung 10 durchtreten kann,
sondern über
den Strömungskanal 16 quer
zu den schlitzförmigen
Abspritzöffnungen 13 in
diese einströmen
muss. Mit Pfeilen 18 ist diese umgelenkte Anströmung der
Abspritzöffnungen 13 symbolhaft angedeutet.
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Außerhalb
der eigentlichen Zerstäuberstruktur 8 weist
die Zerstäubereinrichtung 10 unstrukturierte
Bereiche 19 auf, welche die beidseitigen Berandungen des
Strömungskanals 16 bilden
und durch ihre massive Ausbildung der Zerstäubereinrichtung 10 eine
ausreichende Druckstabilität
verleihen. Insofern kann beim Anbau der Zerstäubereinrichtung 10, z.B.
an einem Brennstoffeinspritzventil gemäß 1, auf Stützelemente
jeglicher Form verzichtet werden. Außerhalb der Abspritzöffnungen 13 ist
der Strömungskanal 16 nach
unten hin durch einen Kanalboden 20 begrenzt. Jede Materialbrücke 17 besitzt
an ihren Außenrändern seitliche Überstände 21,
die die Materialbrücke 17 gegenüber der
entsprechenden Abspritzöffnung 13 verbreitern,
so dass die Zerstäubereinrichtung 10 in
einer Draufsicht absolut blickdicht ist, d.h. durch die Materialbrücken 17 sind
alle Abspritzöffnungen 13 vollständig überdeckt.
Die Überstände 21 entstehen
erfindungsgemäß prozessbedingt
in der Herstellung. Jede Abspritzöffnung 13 wird aus
zwei gegenüberliegenden
Bereichen des Strömungskanals 16 gespeist.
Folglich kommt es mittig und stromaufwärts jeder Abspritzöffnung zu
einer Frontalkollision zweier Teilströme. Die Kollision findet quer
zur Schlitzrichtung der Abspritzöffnung 13 statt
(8). Infolgedessen entsteht in der Abspritzöffnung 13 eine
fächerartig,
in Schlitzlängsrichtung aufgespreizte
Strömung.
Beim Verlassen der Abspritzöffnung 13 wird
aus der divergenten Strömung
ein ebener Fächerstrahl,
der durch seine Aufspreizung stark ausdünnt und ab einer gewissen Zerfallsstrecke in
entsprechend kleine Tröpfchen
zerfällt.
Durch die Überdeckung
der Abspritzöffnungen 13 durch
die Materialbrücken 17 wird
die gesamte Durchflussmenge uneingeschränkt zerstäubungsfördernd zu Kollisionen gezwungen.
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Anhand
der 9 bis 15 wird die erfindungsgemäße Herstellung
einer Zerstäuberstruktur 8 in
der Zerstäubereinrichtung 10 erläutert, wobei
in den 9 bis 12 Lackstrukturen gezeigt sind. Trotz
der komplexen Geometrie der Zerstäuberstruktur 8 zeichnet
sich die Herstellung durch geringe Kosten aus. Für die Herstellung der Zerstäuberstruktur 8 werden
zuerst mehrere Fotolackschichten 22, 23, 24 abgeschieden
und entsprechend der gewünschten Geometrie
fotochemisch strukturiert. Auf einen nicht gezeigten Substratträger wird
zuerst eine erste Fotolackschicht 22 aufgebracht. Die Fotolackschicht 22 wird
vor dem Auflaminieren der zweiten Fotolackschicht 23 mittels
einer Fotomaske und Belichten nicht abgedeckter Bereiche strukturiert,
gleiches gilt später
für die
zweite Fotolackschicht 23 vor dem Aufbringen der dritten
Fotolackschicht 24. Die zweite Fotolackschicht 23 wird
mit einer Sputterschicht 25a besputtert, d.h. die Lackoberfläche der
Fotolackschicht 23 wird mit Metallmolekülen beschichtet, bevor die Fotolackschicht 24 auf
die Fotolackschicht 23 auflaminiert wird. Danach wird die
Fotolackschicht 24 belichtet. Die Fotolackschicht 24 wird
nachfolgend ebenfalls mit einer Sputterschicht 25b besputtert. Nachdem
alle Fotolackschichten 22, 23, 24 inklusive der
Sputterschichten 25a, 25b aufgebracht und belichtet
sind, erfolgt die nasschemische Entwicklung der Fotolackschichten 22, 23, 24,
so dass nicht belichtete Bereiche in allen drei Fotolackschichten 22, 23, 24 entfernt
werden und die in den 9 bis 12 gezeigte
Lackstruktur stehen bleibt. Die erste Sputterschicht 25a auf
der zweiten Fotolackschicht 23 weist genau die Breite der
zweiten Fotolackschicht 23 auf. Da die späteren Materialbrücken 17 breiter
als der Strömungskanal 16 sein
sollen, wird die dritte Fotolackschicht 24 in ausgewählten Bereichen
mit einer größeren Breite
als die zweite Fotolackschicht 23 aufgebracht, die dann
auch der Breite der zweiten Sputterschicht 25b entspricht.
Auf diese Weise kommt es zu einem Überhang von dritter Fotolackschicht 24 zu
zweiter Fotolackschicht 23 (10). 12 zeigt
dabei einen Detailausschnitt der Lackstruktur im Bereich der später zu bildenden Materialbrücken 17 und
Abspritzöffnungen 13.
Die unteren Fotolackschichten 22, 23 dürfen deutlich dünner als
die obere Fotolackschicht 24 sein, um die Gesamtdicke der
aus allen drei Fotolackschichten 22, 23, 24 aufgebauten
Lackstruktur und damit die Herstellungskosten zu minimieren. Die
zweite Fotolackschicht 23 ist so dünn wie möglich ausgeführt, um
zu verhindern, dass die obere Fotolackschicht 24 im Bereich
des Überhangs
nicht zu stark durchhängt. Anstelle
des Sputterns der Sputterschichten 25a, 25b können auch
andere Verfahren zur Anwendung kommen, mit denen eine Fotolackschicht
mit einer elektrisch leitenden Molekülschicht überzogen wird.
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Anhand
der 13 bis 15 wird
der mikrogalvanische Aufbau der Zerstäuberstruktur 8 erläutert. Die
Schnittdarstellungen der 13 und 14 korrespondieren
dabei mit den Schnittdarstellungen der 6 und 7.
Zur späteren
Darstellung der Abspritzöffnungen 13 bilden
alle drei Fotolackschichten 22, 23, 24 jeweils
ein blockförmiges Gebilde.
Die untere Fotolackschicht 22 besitzt ein Übermaß in seiner
Querschnittsfläche
gegenüber
der mittleren Fotolackschicht 23, die wiederum ein Übermaß im Querschnitt
zur oberen Fotolackschicht 24 hat. Das Überstandsmaß beträgt typischerweise > = 5 μm. Dies ist
erforderlich, um laterale Versätze
zwischen den Strukturen zweier übereinander
liegender Fotolackschichten 22, 23, 24,
die durch Positionierungenauigkeiten beim Aufbringen der Fotomasken bedingt
sein können,
zu korrigieren, da ansonsten die Struktur einer darüber liegenden
Fotolackschicht 23, 24 einseitig über der
Struktur einer darunter liegenden Fotolackschicht 22, 23 überhängen könnte und damit
nicht abgestützt
sein würde.
Der metallische Galvanikaufbau wird in einem Herstellungsschritt vorgenommen
bis er in seiner Dicke die Gesamtdicke der Fotolackschichten 22, 23, 24 überragt.
Da sich auf der oberen Fotolackschicht 24 eine Sputterschicht 25b befindet,
wird auch die Oberseite des blockförmigen Lackgebildes gleichmäßig mit
einer Galvanikschicht überzogen,
um später
die Materialbrücken 17 zu
bilden. Auf der Oberseite des blockförmigen Lackgebildes wird die
Galvanik erst gestartet, wenn die vom Substratträger hochwachsende Galvanik
mit ihrer Dicke die oben liegende Sputterschicht 25 erreicht
hat und diese dann elektrisch kontaktiert.
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Der
in 14 gezeigte Schnitt entspricht dem Schnitt gemäß 7 durch
den zu bildenden Strömungskanal 16 außerhalb
einer späteren
Abspritzöffnung 13.
Um für
den Strömungskanal 16 eine entsprechende
grabenförmige
Vertiefung zu erhalten, muss dort die Dicke der abgeschiedenen Galvanikschicht
geringer sein als in den Bereichen 19 beidseitig vom Strömungskanal 16.
Folglich muss die Galvanikabscheidedauer für den Kanalboden 20 kürzer sein
als für
die Bereiche 19. Dies wird durch ein späteres Starten der Galvanik
oberhalb der Fotolackschicht 23 erreicht. Die untere Fotolackschicht 22 ist mit
einer größeren Breite
als die darüber
liegende Fotolackschicht 23 ausgeführt. Der sich daraus ergebende Überstand
der Fotolackschicht 22 zur Fotolackschicht 23 ist
z.B. auf beiden Seiten gleich groß. Nachdem die Galvanik auf
dem Substratträger
gestartet wurde, überwächst sie
die Fotolackschicht 22. Da auf der Fotolackschicht 22 keine
Sputterschicht aufgebracht ist, wird diese vom Rand her wulstförmig überwachsen.
Das Galvanikwachstum erfolgt weiter lateral so weit auf der Fotolackschicht 22,
bis der Rand der darüber
liegenden Fotolackschicht 23 berührt wird und überwächst nachfolgend
diese Fotolackschicht 23. Sobald die Galvanikschicht mit
der Sputterschicht 25a auf der mittleren Fotolackschicht 23 in
elektrischen Kontakt kommt, wird die Fotolackschicht 23 gleichmäßig überwachsen.
Dort bildet sich mit verspäteter
Galvanikstartzeit der Kanalboden 20 aus. Die Fotolackschichten 22, 23 dienen
also ausschließlich
für den
verspäteten
Start der Galvanik und damit der Bildung des Strömungskanals 16 oberhalb
der Fotolackschicht 23. Mit dem Pfeil 26 soll
in 14 die Galvanikwachsrichtung symbolisch gezeigt
werden, während
die Linien 27 die zwischenzeitlichen Wachstumsstufen der
Galvanik verdeutlichen.
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In
der 15 sind die Schnitte der 13 und 14 überlagert
dargestellt. Dadurch ist erkennbar, dass zwischen der Oberseite
des Kanalbodens 20 und der Unterseite der Materialbrücke 17 ein Strömungszutritt
gebildet wird, der die Strömung
aus dem Strömungskanal 16 kommend
horizontal in die jeweils schlitzförmige Abspritzöffnung 13 leitet
und dort Strömungskollisionen
und die damit verbundene Strahlauffächerung ermöglicht. Die in den 6 bis 8 gezeigten Überstände 21 entstehen
herstellungsbedingt. Während
die Fotolackschicht 24 flächig überwachsen wird, ist lateral
zu den daraus entstehenden Materialbrücken 17 kein galvanisches Material
vorhanden, da die lateral benachbarten Kanalböden 20 deutlich tiefer
liegen. Folglich haben die Materialbrücken 20 entlang ihrer
beiden Längsseiten je
eine frei liegende Kante. In galvanischen Abscheideprozessen ist
das Dickenwachstum an einer frei liegenden Kante aufgrund der dort
auftretenden hohen Feldliniendichte maximal, weshalb sich an den Kanten
die wulstförmigen Überstände 21 ausbilden und
die Materialbrücken 17 verbreitern.
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Zusammengefasst
zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung der Zerstäuberstruktur 8 der
Zerstäubereinrichtung 10 zur Abgabe
eines feinzerstäubten
Fluids durch die folgenden Verfahrensschritte aus:
- – Aufbringen
mehrerer Fotolackschichten 22, 23, 24 auf
einem Substratträger,
- – Strukturieren
der jeweils aufgebrachten Fotolackschicht 22, 23, 24 mittels
Fotomaske und Belichten nicht abgedeckter Bereiche vor dem Aufbringen
der nächsten
Fotolackschicht 23, 24,
- – Beschichten
mehrerer Fotolackschichten 22, 23, 24 mit
einer elektrisch leitenden Molekülschicht, insbesondere
Sputterschicht 25a, 25b,
- – nasschemische
Entwicklung der Fotolackschichten 22, 23, 24,
- – Aufwachsen
einer einzigen metallischen Galvanikschicht um die aus den Fotolackschichten 22, 23, 24 gebildete
Lackstruktur, wobei die Galvanik die mit der Sputterschicht 25a, 25b beschichteten Fotolackschichten 22, 23, 24 in
Bereichen der jeweils frei liegenden Sputterschicht 25a, 25b flächig überwächst,
- – Herauslösen der
Lackstruktur aus dem metallisch abgeschiedenen Gebilde zur Erzeugung
der Zerstäuberstruktur 8 mit
wenigstens einem Fluidzulauf, mit mehreren Abspritzöffnungen 13 und mit
wenigstens einem Strömungskanal 16,
der einen galvanisch abgeschiedenen Kanalboden 20 besitzt
und zumindest teilweise offen verläuft, während die Abspritzöffnungen 13 mit
galvanisch abgeschiedenen Materialbrücken 17 abgedeckt sind.
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Von
der Darstellungsweise analog zur 8 ist in
der 16 ein Schnitt gezeigt, der entlang der Längserstreckung
des Strömungskanals 16 führt. Bei dieser
Ausführung
sind innerhalb einer Zerstäuberstruktur 8 verschiedene
Höhen des
Kanalbodens 20 vorgesehen, so dass die Tiefe des Strömungskanals 16 variiert.
Die Tiefe des Strömungskanals 16 wird z.B.
stufenweise nach jeder Abspritzöffnung 13 erhöht oder
verringert. Als Konsequenz daraus werden die schlitzförmigen Abspritzöffnungen 13 nicht
symmetrisch aus den einzelnen Bereichen des Strömungskanals 16 angeströmt. Die
verschiedenen Dicken der Pfeile 18 sollen dies verdeutlichen.
Nach der Strömungskollision
bleibt aus der Impulsbilanz eine Querkomponente im austretenden
Fächerstrahl übrig, die
dessen Strahlebene gekippt zur Flächennormale der Zerstäubereinrichtung 10 abspritzen lässt (siehe
Pfeile 18').
Durch Aneinanderreihen mehrerer schlitzförmiger Abspritzöffnungen 13 und Bereiche
des Strömungskanals 16 mit
gezielter Variation der Höhe
des Kanalbodens 20 gelingt es, zueinander benachbarte Fächerstrahlen divergent
mit einem Kippwinkel abspritzen zu lassen. Durch dies Richtungsdivergenz
wird das zerstäubungsschädliche Zusammenfallen
von benachbarten Fächerstrahlen
vermieden (γ1 < γ2).
-
In
den 17 und 18 ist
ein Ausführungsbeispiel
gezeigt, bei dem die Breite des Strömungskanals 16 innerhalb
einer Zerstäuberstruktur 8 variiert.
Die Breite Kanalbodens 20 des Strömungskanals 16 wird
z.B. kontinuierlich nach jeder Abspritzöffnung 13 erhöht oder
verringert. Als Konsequenz daraus werden die schlitzförmigen Abspritzöffnungen 13 nicht
symmetrisch aus den einzelnen Bereichen des Strömungskanals 16 angeströmt. Die
verschiedenen Dicken der Pfeile 18 sollen dies verdeutlichen. Nach
der Strömungskollision
bleibt aus der Impulsbilanz eine Querkomponente im austretenden
Fächerstrahl übrig, die
dessen Strahlebene gekippt zur Flächennormale der Zerstäubereinrichtung 10 abspritzen
lässt (siehe
Pfeile 18').
Durch Aneinanderreihen mehrerer schlitzförmiger Abspritzöffnungen 13 und Bereiche
des Strömungskanals 16 mit
gezielter Variation der Breite des Kanalbodens 20 gelingt
es, zueinander benachbarte Fächerstrahlen
divergent mit einem Kippwinkel abspritzen zu lassen. Durch dies Richtungsdivergenz
wird das zerstäubungsschädliche Zusammenfallen
von benachbarten Fächerstrahlen
vermieden (γ1 < γ2).
In den 17 und 18 ist außerdem angedeutet,
dass bei einem einseitigen Verschließen des Strömungskanals 16 zur
Abspritzöffnung 13 hin
diese nur noch einseitig angeströmt werden
kann, wodurch es zu einer maximalen Kippung des Fächerstrahls
kommt (γ2).
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Um
die Zerstäuberstruktur 8 der
Zerstäubereinrichtung 10 optimal über die
Austrittsöffnung 12 des
Ventilsitzkörpers 4 anströmen zu können, ist
die planare Zerstäubereinrichtung 10 z.B.
an einem Ventilsitzkörper 4 befestigt,
der eine gewölbte
oder anderweitig vertiefte untere Stirnseite 7 aufweist,
wie dies 19 verdeutlicht. Die Vertiefung 28 der
Stirnseite 7 des Ventilsitzkörpers 4 überspannt
dabei sämtliche
Abspritzöffnungen 13 der
Zerstäuberstruktur 8.
Die Vertiefung 28 hat in vorteilhafter Weise eine rechteckige,
minimierte Grundfläche,
um das darin in einer Spritzpause gespeicherte Flüssigkeitsvolumen zugunsten
einer guten Ventilfunktion zu minimieren. Die Vertiefung 28 wird
z.B. mittels Schleifen in den Ventilsitzkörper 4 an dessen unterer
Stirnseite 7 eingebracht. Damit wird der Boden der Vertiefung 28 bogenförmig ausgebildet,
so dass die Vertiefung 28 zu ihren Rändern hin kontinuierlich ausläuft, was
ebenfalls einen positiven Beitrag zur Minimierung des Speichervolumens
leistet. Ein mit dem bereits in 2 gezeigten
Fixiermittel 15 der Zerstäubereinrichtung 10 korrespondierendes
Fixiermittel 15' wird z.B.
in einer Aufspannung mit dem Einschleifen der Vertiefung 28 in
den Ventilsitzkörper 4 an
dessen Umfang miteingebracht, wodurch eine drehlagenorientierte
Montage der Zerstäubereinrichtung
10 am Ventilsitzkörper 4 ermöglicht ist.
-
In
der 20 ist schematisch angedeutet, dass ein Drehlagenversatz
von Zerstäubereinrichtung 10 und
Ventilsitzkörper 4 durch
Beabstandung der beiden Fixiermittel 15, 15' gezielt eingestellt
werden kann. Dabei führt
ein solcher Drehlagenversatz z.B. dazu, dass die äußersten
Abspritzöffnungen 13 nicht
mehr von der Vertiefung 28 im Ventilsitzkörper 4 erfasst werden,
sondern unmittelbar von der Stirnseite 7 abgedeckt werden
und somit vom Durchfluss ausgeschlossen sind. Abhängig vom
Drehlagenversatz zwischen Zerstäubereinrichtung 10 und
Ventilsitzkörper 4 kann
also der Durchfluss des Ventils gezielt eingestellt werden. Damit
lassen sich Fertigungsabweichungen des Durchflusses wirtschaftlich korrigieren.
Die Fixiermittel 15, 15' dienen dabei als Markierungen
zur genauen Durchflusseinstellung. Der Abstand zwischen beiden Fixiermitteln 15, 15' ist ein gut
beherrschbares Einstellmaß für den Durchfluss.
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Alternativ
zu dem anhand der 9 bis 12 beschriebenen
Ausführungsbeispiel
der Herstellung der Zerstäuberstruktur
sind geringfügig
abgewandelte Herstellungsschritte denkbar, mit denen vergleichbare
Zerstäuberstrukturen
herstellbar sind. Anhand der 21 bis 26 werden
diese kurz erläutert.
Die Darstellungsweise entspricht dabei der Darstellung der 9 bis 11.
Durch partielles Aufbringen der ersten Sputterschicht 25a auf
der ersten Fotolackschicht 22 im Bereich des Strömungskanals 16 kann
auf die zweite Fotolackschicht 23 verzichtet werden, weshalb
in den Bereichen der späteren
Materialbrücken 17 unmittelbar
die dritte Fotolackschicht 24 aufgebracht wird (21 bis 23). In
einem weiteren, in den 24 bis 26 dargestellten
Ausführungsbeispiel
wird die erste Fotolackschicht 22 großflächig partiell mit der ersten
Sputterschicht 25a besputtert. Auf diese Weise kann auch hier
die zweite Fotolackschicht 23 entfallen. Das Besputtern
der ersten Fotolackschicht 22 erfolgt auch außerhalb
der späteren
Strömungskanäle 16.
Die erste Fotolackschicht 22 überdeckt den gesamten Substratträger (Wafer
bzw. Nutzen) ohne ausgeschnittene Strukturen, da auf eine Strukturierung, also
Belichtung und Entwicklung, der ersten Fotolackschicht 22 bei
dieser Ausführung
verzichtet werden kann. Auf die großflächige Fotolackschicht 22 wird
dann partiell in den gewünschten
Bereichen die erste Sputterschicht 25a aufgebracht (siehe 25, 26).
Wird die Oberfläche
des Substratträgers elektrisch
nichtleitend bereitgestellt, so ist es denkbar, auf die erste Fotolackschicht 22 ganz
zu verzichten und die erste Sputterschicht 25a direkt auf
den Substratträger
aufzubringen.
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Eine
erfindungsgemäße Zerstäuberstruktur 8 ist
keineswegs auf eine Anwendung an einem Brennstoffeinspritzventil
beschränkt.
Vielmehr kann eine solche Zerstäuberstruktur 8 an
jeglicher Form von Düsen
angebracht werden, bei denen einen Abspritzen von Flüssigkeiten
z.B. in Fächerstrahlform gefordert
oder gewünscht
ist, wobei die Fluide dann in feinstzerstäubte Tröpfchen zerfallen. Anwendungsgebiete
sind z.B. Chemie, Landwirtschaft, Lackiertechnik oder Heiztechnik.
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In
den 27 und 28 ist
ein alternatives Ausführungsbeispiel
einer mikrogalvanisch hergestellten dreidimensionalen Struktur 30 dargestellt,
die weitgehend nach der wie bereits zuvor beschriebenen Herstellungstechnologie
ausgeformt wird. Bei der Struktur 30 handelt es sich nicht
um eine Zerstäuberstruktur 8 wie
in den oben bereits angeführten Ausführungsbeispielen,
sondern um eine Struktur 30 mit mehreren Vertiefungen 31,
die wie in 27 weitgehend quadratische Konturen,
aber auch davon abweichende rechteckige oder mehreckige Konturen besitzen
können.
Die als Sicken, Taschen oder Kanäle
ausgebildeten Vertiefungen 31 entsprechen von der Herstellung
her dabei dem Strömungskanal 16 der
vorhergehenden Beispiele. Als wesentliches Merkmal besitzt jede
Vertiefung 31 einen Vertiefungsboden 20', der die Vertiefung
nach unten begrenzt. Allerdings kann der Vertiefungsboden 20' auch eine darin
liegende Öffnung
aufweisen, über
die ein Fluid ähnlich
wie bei den Abspritzöffnungen 13 der
zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele
abgebbar ist, wobei eine solche Öffnung
z.B. schlitzförmig
oder quadratisch sein kann. Um eine solche Öffnung innerhalb des Vertiefungsbodens 20' auszubilden,
ist es notwendig, die Sputterschicht 25a dort zu unterbrechen.
Die Vertiefungen 31 können
matrixartig auf Substratträgern
großflächig ausgeformt
werden. Bei mikroskaliger Herstellung der Vertiefungen 31 mit
Hilfe des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
sind diese sehr genau und in großer Anzahl exakt reproduzierbar
herstellbar. Einsatzgebiete solcher Vertiefungen 31 können Oberflächen an
Bauteilen mit Verschleißproblemen
sein, an denen die Vertiefungen 31 dann als „Schmiertaschen" dienen können. Auch
strömungstechnische
Anwendungen sind denkbar, um z.B. turbulente Strömungsgrenzschichten mittels
der Vertiefungen 31 zu erzeugen.
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Weitgehend
analog dem oben ausführlich beschriebenen
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung der Zerstäuberstruktur 8 der
Zerstäubereinrichtung 10 zur
Abgabe eines feinzerstäubten
Fluids, jedoch ohne das Ausbilden von Abspritzöffnungen 13 und Materialbrücken 17,
zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung der dreidimensionalen Struktur 30 durch
die folgenden Verfahrensschritte aus:
- – Aufbringen
mehrerer Fotolackschichten 22, 23, 24 auf
einem Substratträger,
- – Strukturieren
der jeweils aufgebrachten Fotolackschicht 22, 23, 24 mittels
Fotomaske und Belichten nicht abgedeckter Bereiche vor dem Aufbringen
der nächsten
Fotolackschicht 23, 24,
- – Beschichten
mehrerer Fotolackschichten 22, 23, 24 mit
einer elektrisch leitenden Molekülschicht, insbesondere
Sputterschicht 25a, 25b,
- – nasschemische
Entwicklung der Fotolackschichten 22, 23, 24,
- – Aufwachsen
einer einzigen metallischen Galvanikschicht um die aus den Fotolackschichten 22, 23, 24 gebildete
Lackstruktur, wobei die Galvanik die mit der Sputterschicht 25a, 25b beschichteten Fotolackschichten 22, 23, 24 in
Bereichen der jeweils frei liegenden Sputterschicht 25a, 25b flächig überwächst,
- – Herauslösen der
Lackstruktur aus dem metallisch abgeschiedenen Gebilde zur Erzeugung
der dreidimensionalen Struktur 30 mit wenigstens einer
Vertiefung 31, die einen galvanisch abgeschiedenen Vertiefungsboden 20' besitzt und
dem Vertiefungsboden 20' gegenüberliegend
zumindest teilweise offen verläuft.