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Die
Erfindung betrifft ein mehrstufiges Automatikgetriebe eines Kraftfahrzeugs,
mit mehreren zwischen einer Eingangswelle und einer Ausgangswelle
angeordneten und miteinander gekoppelten Teilgetrieben, darunter
mindestens einem eingangsseitigen Teilgetriebe und einem ausgangsseitigen Teilgetriebe,
die jeweils als ein Planetengetriebe ausgebildet sind und als Getriebebauteile
mindestens ein außenverzahntes
Sonnenrad, einen mehrere außenverzahnte
Planetenräder
tragenden Planetenträger,
und ein innenverzahntes Hohlrad aufweisen, und die zur Einstellung
verschiedener Gangstufen zumindest teilweise über mehrere, jeweils mit einem
Getriebebauteil in Verbindung stehende Schaltelemente selektiv schaltbar
sind.
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Mehrstufige
Automatikgetriebe mit mehreren jeweils als Planetengetriebe ausgebildeten
Teilgetrieben sind in unterschiedlicher Ausbildung und Anordnung
bekannt, wobei die Getriebebauteile der Teilgetriebe teilweise drehfest
mit der Eingangswelle oder mit der Ausgangswelle verbunden sind,
gegenüber dem
Getriebegehäuse
festgelegt sind, oder zur Schaltung der Gangstufen über Schaltkupplungen als
Schaltelemente miteinander verbindbar und/oder über Schaltbremsen als Schaltelemente
gegenüber dem
Getriebegehäuse
arretierbar sind.
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So
ist beispielsweise aus der
DE
690 10 472 T2 ein in der dortigen
3 abgebildete und als zweite Ausführungsform
bezeichnetes mehrstufiges Automatikgetriebe bekannt, das aus zwei
Teilgetrieben, einem eingangsseitigen und einem ausgangsseitigen
Teilgetriebe besteht. Das eingangsseitige Teilgetriebe ist als einfacher
Planetenradsatz ausgebildet, dessen Sonnenrad dauerhaft gegenüber dem Getriebegehäuse festgelegt
und dessen Hohlrad dauerhaft drehfest mit der Eingangswelle verbunden ist.
Das ausgangsseitige Teilgetriebe ist als Ravigneaux-Radsatz ausgebildet,
dessen Hohlrad dauerhaft drehfest mit der Ausgangswelle verbunden
ist. Durch das selektive Schließen
von jeweils zwei von fünf Schaltelementen,
drei Schaltkupplungen und zwei Schaltbremsen, sind insgesamt sechs
Vorwärts-Gangstufen
und eine Rückwärts-Gangstufe schaltbar.
Das bekannte Automatikgetriebe weist aufgrund der nur zwei Teilgetriebe
und der relativ wenigen Schaltelemente zwar einen einfachen und kompakten
Aufbau und einen günstigen Wirkungsgrad
auf. Um aber einen zugeordneten Verbrennungskolbenmotor bei allen
Fahrgeschwindigkeiten in einem hinsichtlich Durchzugsvermögen und
spezifischem Kraftstoffverbrauch optimalen Drehzahlbereich betreiben
zu können,
ist zumindest eine weitere Vorwärts-Gangstufe
zur Erzielung einer engeren Gangabstufung und ggf. auch einer größeren Getriebespreizung
wünschenswert.
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In
der
DE 102 50 374
A1 ist ein ähnliches,
in der Beschreibung als abgewandelte Ausführung der ersten Ausführungsform
bezeichnetes und in der dortigen
3 abgebildetes,
Automatikgetriebe beschrieben, das ebenfalls aus zwei Teilgetrieben
gebildet ist. Das eingangsseitige Teilgetriebe ist als ein Doppelritzel-Planetenradsatz
ausgebildet, dessen Sonnenrad dauerhaft drehfest mit der Eingangswelle verbunden
und dessen Planetenträger
dauerhaft gegenüber
dem Getriebegehäuse
festgelegt ist. Das ausgangsseitige Teilgetriebe ist als Ravigneaux-Radsatz
ausgebildet, dessen Hohlrad dauerhaft drehfest mit der Ausgangswelle
verbunden ist. Durch das selektive Schließen von jeweils zwei von sechs
Schaltelementen, vier Schaltkupplungen und zwei Schaltbremsen, sind
insgesamt sieben Vorwärts-Gangstufen
und eine Rückwärts-Gangstufe schaltbar.
Dabei ist die als Direktgang wirksame fünfte Vorwärts-Gangstufe durch das gleichzeitige
Schließen der
dritten Schaltkupplung C3, durch die der Planetenträger des
ausgangsseitigen Teilgetriebes mit der Eingangswelle verbindbar
ist, und der vierten Schaltkupplung C4, durch die derselbe Planetenträger mit dem
radial größeren Sonnenrad
des ausgangsseitigen Teilgetriebes verbindbar ist, schaltbar, wobei
das ausgangsseitige Teilgetriebe durch das Schließen der
vierten Schaltkupplung C4 in sich blockiert wird und angetrieben
von der Eingangswelle über
die dritte Schaltkupplung C3 starr umläuft. Die vierte Schaltkupplung
C4 ist zentral innerhalb des Automatikgetriebes angeordnet, so dass
die Ergänzung
eines vorhandenen Automatikgetriebes durch den Einbau einer derartig
angeordneten zusätzlichen
Schaltkupplung, wenn überhaupt,
nachteilig nur mit größeren konstruktiven Änderungen
möglich
ist. Des weiteren ist ein derartig realisierter Direktgang bei Schaltvorgängen mit
hohen Trägheitskräften an
einzelnen zu beschleunigenden und zu verzögernden Bauteilen des ausgangsseitigen
Teilgetriebes verbunden, was zu Schaltverzögerungen und zu verstärktem Verschleiß an den
zugeordneten Schaltelementen führt.
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Ein
weiteres derartiges mehrstufiges Automatikgetriebe, das von zwei
Teilgetrieben gebildet wird, ist aus
DE 199 49 507 A1 unter Bezugnahme auf die
dortige
9A bekannt. Das eingangsseitige Teilgetriebe
ist als ein Doppelritzel-Planetenradsatz ausgebildet, dessen Sonnenrad
dauerhaft drehfest mit der Eingangswelle verbunden und dessen Planetenträger dauerhaft
gegenüber
dem Getriebegehäuse
festgelegt ist. Das ausgangsseitige Teilgetriebe ist als Ravigneaux-Radsatz
ausgebildet, dessen Hohlrad dauerhaft drehfest mit der Ausgangswelle
verbunden ist. Durch das selektive Schließen von jeweils zwei von sechs
Schaltelementen, vier Schaltkupplungen und zwei Schaltbremsen, sind
maximal acht Vorwärts-Gangstufen
und zwei Rückwärts-Gangstufen
schaltbar. Dabei ist die als Direktgang wirksame sechste Vorwärts-Gangstufe
durch das gleichzeitige Schließen
des zweiten Schaftelementes B, durch das das radial größere Sonnenrad des
ausgangsseitigen Teilgetriebes mit der Eingangswelle verbindbar
ist, und des fünften
Schaltelementes E, durch das der Planetenträger des ausgangsseitigen Teilgetriebes
mit der Eingangswelle verbindbar ist, schaltbar, wobei das ausgangsseitige Teilgetriebe
durch den Antrieb des radial größeren Sonnenrades
und des Planetenträgers
mit derselben Drehzahl durch die Eingangswelle als ganzes starr umläuft. Auch
wenn das zweite Schaltelement B in diesem Fall außer für die Schaltung
des Direktgangs auch zur Schaltung der vierten Vorwärts-Gangstufe dient,
sind dieselben Nachteile wie bei dem zuvor behandelten Automatikgetriebe
aus der
DE 102 50
374 A1 festzustellen.
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Schließlich ist
in der
DE 199 10 299
C1 ein Automatikgetriebe bekannt, das in der Ausführung nach
der dortigen
5 aus drei
Teilgetrieben gebildet ist. Das eingangsseitige Teilgetriebe ist
als ein Ravigneaux-Radsatz ausgebildet, dessen Planetenträger über eine
Freilaufkupplung drehfest mit der Eingangswelle verbunden ist. Das
ausgangsseitige Teilgetriebe ist ebenso wie das zur Drehrichtungsumkehr
verwendete dritte Teilgetriebe jeweils als ein einfacher Planetenradsatz
ausgebildet, wobei der Planetenträger des ausgangsseitigen Teilgetriebes
dauerhaft drehfest mit der Ausgangswelle und das Hohlrad des ausgangsseitigen
Teilgetriebes dauerhaft drehfest mit dem Planetenträger des
dritten Teilgetriebes verbunden ist. Bei diesem Automatikgetriebe sind
durch das selektive Schließen
von jeweils drei von sieben Schaltelementen, drei Schaltkupplungen und
vier Schaltbremsen, maximal sieben Vorwärts-Gangstufen und drei Rückwärts-Gangstufe schaltbar.
Aufgrund der Ausbildung und Anordnung der Teilgetriebe und der Schaltelemente
weist das Automatikgetriebe aber nachteilig eine hohe Komplexität und eine
insbesondere für
einen Quereinbau der aus einem zugeordneten Antriebsmotor und dem
Automatikgetriebe gebildeten Antriebseinheit ungeeignet große axiale
Baulänge
auf.
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Es
ist daher das Problem der vorliegenden Erfindung, ein vorhandenes
Automatikgetriebe der eingangs genannten Art auf einfache und Platz
sparende Weise mit einer weiteren Vorwärts-Gangstufe zu versehen.
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Das
Problem wird erfindungsgemäß in Verbindung
mit dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zum einen dadurch gelöst, dass
eine Schaltkupplung als zusätzliches
Schaltelement vorgesehen ist, mittels der zur Schaltung eines Direktgangs
mit dem Übersetzungsverhältnis i
= 1 durch ein Schließen
eine unmittelbare Verbindung der Eingangswelle mit der Ausgangswelle
herstellbar ist.
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Bei
dieser ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Automatikgetriebes
ist durch die direkte Anordnung der zusätzlichen Schaltkupplung zwischen
der Eingangswelle und der Ausgangswelle neben der Schaltkupplung
selbst nur eine ausgangsseitige Verlängerung der Eingangswelle erforderlich, so
dass der Aufwand und der Platzbedarf für die Ausrüstung des ursprünglichen
Automatikgetriebes mit dem neuen Direktgang sehr gering ist.
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Alternativ
dazu besteht eine zweite Lösung des
Problems in Verbindung mit dem Oberbegriff des Anspruchs 2 darin,
dass an einem der Teilgetriebe, das ein über eine zugeordnete Schaltkupplung
mit der Eingangswelle verbindbares Getriebebauteil aufweist, eine
Schaltkupplung als zusätzliches
Schaltelement zur Verbindung des betreffenden Getriebebauteils mit
der Ausgangswelle angeordnet ist, mittels der zur Schaltung eines
Direktgangs mit dem Übersetzungsverhältnis i
= 1 durch ein Schließen
beider Schaltkupplungen eine mittelbare Verbindung der Eingangswelle
mit der Ausgangswelle herstellbar ist.
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Bei
dieser erfindungsgemäßen zweiten
Ausführungsform
des Automatikgetriebes erfolgt der Kraftfluss zwischen der Eingangswelle
und der Ausgangswelle bei geschaltetem Direktgang somit bei geschlossener
zugeordneter Schaltkupplung und geschlossener zusätzlicher
Schaltkupplung über
das weitere Getriebebauteil. Der Aufwand und der Platzbedarf für die Ausrüstung des
ursprünglichen
Automatikgetriebes mit dem neuen Direktgang ist daher ebenso gering
wie bei der ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen beider Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Automatikgetriebes
sind Gegenstand der Unteransprüche
3 bis 13.
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Die
erfindungsgemäße Ergänzung mit
einem zusätzlichen
Direktgang ist prinzipiell bei allen Bauarten von Automatikgetrieben
anwendbar, jedoch besonders vorteilhaft bei einem Automatikgetriebe,
das eine besonders kurze axiale Baulänge aufweisen soll, um bei
einem Kraftfahrzeug z.B. einen Quereinbau der Antriebseinheit zu
ermöglichen
oder bei einem Längseinbau
der Antriebseinheit eine günstige Achslastverteilung
und im Frontbereich eine große Crashzone
zu ermöglichen.
In diesem Sinne kommt die erfindungsgemäße Erweiterung um den Direktgang
bevorzugt bei einem Automatikgetriebe zur Anwendung, das aus zwei
Teilgetrieben besteht, dessen eingangsseitiges Teilgetriebe als
ein einfacher Planetenradsatz mit einem Sonnenrad, das permanent
gegenüber
dem Getriebegehäuse
festgelegt ist, mit einer Gruppe von Planetenrädern, die mit dem Sonnenrad
in Verzahnungseingriff stehen und auf einem gemeinsamen Planetenträger drehbar
gelagert sind, und mit einem Hohlrad, das mit den Planetenrädern kämmt und
permanent drehfest mit der Eingangswelle verbunden ist, ausgebildet
ist, dessen ausgangsseitiges Teilgetriebe als ein Ravigneaux-Radsatz
mit einem ersten, radial kleineren Sonnenrad, das mit einer ersten
Gruppe axial kurzer Planetenräder
kämmt,
mit einem zweiten, radial größeren Sonnenrad,
das mit einer zweiten Gruppe axial langer Planetenräder kämmt, die
jeweils mit einem der axial kurzen Planetenräder in Verzahnungseingriff
stehen, mit einem Planetenträger,
auf dem die axial kurzen Planetenräder und die axial langen Planetenräder drehbar
gelagert sind, und mit einem Hohlrad, das mit den axial langen Planetenrädern kämmt und
permanent drehfest mit der Ausgangswelle verbunden ist, ausgebildet
ist, wobei das radial kleinere Sonnenrad mittels einer ersten Schaltkupplung
C1 selektiv mit dem Planetenträger
des eingangsseitigen Teilgetriebes verbindbar ist, das radial größere Sonnenrad
mittels einer zweiten Schaltkupplung C2 selektiv mit dem Planetenträger des
eingangsseitigen Teilgetriebes verbindbar ist, der Planetenträger mittels
einer dritten Schaltkupplung C3 selektiv mit der Eingangswelle verbindbar
ist, das radial größere Sonnenrad
mittels einer ersten Schaltbremse B1 selektiv gegenüber dem
Getriebegehäuse
arretierbar ist, und der Planetenträger mittels einer zweiten Schaltbremse
B2 selektiv gegenüber
dem Getriebegehäuse
arretierbar ist.
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Im
Fall der mittelbaren Schaltung des Direktgangs über das Getriebebauteil ist
die zusätzliche Schaltkupplung
C4 bei der vorgenannten Ausführung des
ausgangsseitigen Teilgetriebes zweckmäßig an dem Planetenträger des
ausgangsseitigen Teilgetriebes angeordnet, d.h. die Kraftübertragung
erfolgt dann von der Eingangswelle über die dritte Schaltkupplung
C3, den Planetenträger,
und die zusätzliche
Schaltkupplung C4 auf die Ausgangswelle.
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Da
das ursprüngliche,
um den Direktgang erweiterte Automatikgetriebe zumeist schon mit
einer weitgehend direkten Gangstufe mit einem Übersetzungsverhältnis nahe
i = 1 versehen ist, sollte zumindest diese zu dem neuen Direktgang
nächstgelegene Gangstufe
zur Erzielung eines ausreichend großen Übersetzungssprungs im Bereich
des Direktgangs in dem Fall, dass es sich um eine kleinere Gangstufe handelt,
in ihrem Übersetzungsverhältnis vergrößert und
in dem Fall, dass es sich um eine größere Gangstufe handelt, in
ihrem Übersetzungsverhältnis verkleinert
werden.
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Die
Ergänzung
mit dem neuen Direktgang kann insgesamt zur Erzielung kleinerer Übersetzungssprünge des
Automatikgetriebes genutzt werden, was dadurch realisierbar ist,
dass die Übersetzungsverhältnisse
der zu dem Direktgang kleineren Gangstufen mit Ausnahme der ersten
Gangstufe vergrößert und/oder
der zu dem Direktgang größeren Gangstufen
mit Ausnahme der größten Gangstufe verkleinert
werden. Hierdurch kann ein zugeordneter, als Verbrennungskolbenmotor
ausgebildeter Antriebsmotor, noch besser als zuvor, in einem hinsichtlich
Durchzugsvermögen
und spezifischem Kraftstoffverbrauch optimalen Drehzahlbereich betrieben werden.
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Ebenfalls
kann die Ergänzung
mit dem neuen Direktgang auch zur Erzielung einer größeren Getriebespreizung
des Automatikgetriebes genutzt werden, was dadurch realisierbar
ist, dass die Übersetzungsverhältnisse
der zu dem Direktgang kleineren Gangstufen vergrößert und/oder der zu dem Direktgang
größeren Gangstufen
verkleinert werden. Hierdurch weist der zugeordnete Antriebsmotor
vorteilhaft in den unteren Gangstufen eine höhere Durchzugskraft und in
den oberen Gangstufen niedrigere Drehzahlen und demzufolge einen
niedrigeren Kraftstoffverbrauch auf.
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In
seiner geometrischen Anordnung ist die zusätzliche Schaltkupplung C4 bevorzugt
dem ausgangsseitigen Teilgetriebe und der dritten Schaltkupplung
C3 ausgangsseitig, in Kraftflussrichtung gesehen, axial nachgelagert,
da damit der geometrische Aufbau des vorhandenen Automatikgetriebes weitgehend
unverändert
beibehalten werden kann und hierzu nur eine axiale Verlängerung
der Eingangswelle erforderlich ist. Wenn dies aus Platzgründen aber
nicht möglich
ist oder eine besonders kurze axiale Baulänge des Automatikgetriebes
erzielt werden soll, kann die zusätzliche Schaltkupplung C4 auch
radial außerhalb
der dritten Schaltkupplung C3 angeordnet sein. In diesem Fall ist
bei der ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Automatikgetriebes
neben einer kurzen axialen Verlängerung
der Eingangswelle eine radiale Erweiterung der Eingangswelle und
eine entsprechende Anpassung der Ausgangswelle erforderlich. In
der zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Automatikgetriebes
ist es vorteilhaft auch möglich,
dass die zusätzliche
Schaltkupplung C4 dem ausgangsseitigen Teilgetriebe und der dritten
Schaltkupplung C3 eingangsseitig axial vorgelagert angeordnet ist.
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Grundsätzlich ist
eine Anordnung der zusätzlichen
Schaltkupplung C4 innerhalb des Getriebegehäuses zu bevorzugen. Falls dies
aber nicht möglich ist
und das Getriebegehäuse
in seinen Abmessungen weitgehend unverändert beibehalten werden soll,
ist auch eine Anordnung der zusätzlichen
Schaltkupplung C4 in einem Zusatzgehäuse möglich, das ausgangsseitig an
das Getriebegehäuse
angeflanscht ist. In diesem Fall ist es erforderlich, dass neben
der Ausgangswelle auch die Eingangswelle axial verlängert und
ausgangsseitig aus dem Getriebegehäuse herausgeführt wird,
was z.B. in Form einer zentralen koaxialen Anordnung beider Wellen
mit einer abschnittsweise als Hohlwelle ausgebildeten Ausgangswelle
erfolgen kann.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung und den beigefügten
Zeichnungen, die beispielhaft zur Erläuterung der Erfindung dienen.
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Hierzu
zeigt:
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1 Eine
schematische Ansicht einer ersten Ausführung des erfindungsgemäßen Automatikgetriebes,
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2 ein
Schaltschema des Automatikgetriebes nach 1 mit ersten Übersetzungsbeispielen
der Gangstufen,
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3 ein
Schaltschema des Automatikgetriebes nach 1 mit zweiten Übersetzungsbeispielen
der Gangstufen,
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4 eine
schematische Ansicht einer zweiten Ausführung des erfindungsgemäßen Automatikgetriebes,
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5 eine
schematische Ansicht einer dritten Ausführung des erfindungsgemäßen Automatikgetriebes,
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6 eine
schematische Ansicht des Basisgetriebes für das erfindungsgemäße Automatikgetriebe
nach 1, 4, 5, 8, 10,
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7 ein
Schaltschema des Automatikgetriebes nach 6 mit Übersetzungsbeispielen
der Gangstufen.
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8 eine
schematische Ansicht einer vierten Ausführung des erfindungsgemäßen Automatikgetriebes,
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9 ein
Schaltschema des Automatikgetriebes nach 8 und 10 mit Übersetzungsbeispielen
der Gangstufen gemäß 3,
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10 eine
schematische Ansicht einer fünften
Ausführung
des erfindungsgemäßen Automatikgetriebes,
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11 eine
schematische Ansicht eines zu dem Basisgetriebe nach 6 äquivalenten
Basisgetriebes für
das erfindungsgemäße Automatikgetriebe
nach 12 und 13,
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12 eine
schematische Ansicht einer zu der Ausführung nach 8 äquivalenten
Ausführung des
erfindungsgemäßen Automatikgetriebes,
und
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13 eine
schematische Ansicht einer zu der Ausführung nach 10 äquivalenten
Ausführung
des erfindungsgemäßen Automatikgetriebes.
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Ein
beispielhaft als Basisgetriebe ausgewähltes bekanntes Automatikgetriebe 1' nach 6 besteht
aus einem eingangsseitigen Teilgetriebe 2 und einem ausgangsseitigen
Teilgetriebe 3, die zwischen einer Eingangswelle 4 und
einer Ausgangswelle 5 angeordnet und durch ein selektives
Schließen
von drei Schaltkupplungen C1, C2, C3 und zwei Schaltbremsen B1,
B2 schaltbar sind. Das eingangsseitige Teilgetriebe 2 ist
als ein einfacher Planetenradsatz 6 mit einem Sonnenrad 8,
das permanent gegenüber
dem Getriebegehäuse 9 festgelegt
ist, mit einer Gruppe von Planetenrädern 12, die mit dem Sonnenrad 8 in
Verzahnungseingriff stehen und auf einem gemeinsamen Planetenträger 11 drehbar
gelagert sind, und mit einem Hohlrad 10, das mit den Planetenrädern 12 kämmt und
permanent drehfest mit der Eingangswelle 4 verbunden ist,
ausgebildet. Das ausgangsseitige Teilgetriebe 3 ist als
ein Ravigneaux-Radsatz 7 mit einem ersten, radial kleineren Sonnenrad 13,
das mit einer ersten Gruppe axial kurzer Planetenräder 17 kämmt, mit
einem zweiten, radial größeren Sonnenrad 14,
das mit einer zweiten Gruppe axial langer Planetenräder 18 kämmt, die
jeweils mit einem der axial kurzen Planetenräder 17 in Verzahnungseingriff
stehen, mit einem Planetenträger 16,
auf dem die axial kurzen Planetenräder 17 und die axial
langen Planetenräder 18 drehbar
gelagert sind, und mit einem Hohlrad 15, das mit den axial langen
Planetenrädern 18 kämmt und
permanent drehfest mit der Ausgangswelle 5 verbunden ist,
ausgebildet. Das radial kleinere Sonnenrad 13 ist mittels der
ersten Schaltkupplung C1 selektiv mit dem Planetenträger 11 des
eingangsseitigen Teilgetriebes 2 verbindbar. Das radial
größere Sonnenrad 14 ist
mittels der zweiten Schaltkupplung C2 selektiv mit dem Planetenträger 11 des
eingangsseitigen Teilgetriebes 2 verbindbar. Der Planetenträger 16 ist
mittels der dritten Schaltkupplung C3 selektiv mit der Eingangswelle 4 verbindbar.
Das radial größere Sonnenrad 14 ist
mittels der ersten Schaltbremse B1 selektiv gegenüber dem
Getriebegehäuse 9 arretierbar.
Der Planetenträger 11 ist
mittels der zweiten Schaltbremse B2 selektiv gegenüber dem
Getriebegehäuse 9 arretierbar.
Dieses Automatikgetriebe 1' weist
sechs Vorwärts-Gangstufen
G1–G6
und eine Rückwärts-Gangstufe R auf.
Das zugeordnete Schaltschema ist in der Tabelle von 7 angegeben,
wobei ein geschlossenes Schaltelement (Schaltkupplung C1, C2, C3
und Schaltbremse B1, B2) durch ein ausgefülltes Kreissymbol und ein geöffnetes
Schaltelement durch ein fehlendes Symbol angegeben sind. In 7 sind
ebenfalls beispielhaft die Übersetzungsverhältnisse
i für die
jeweiligen Gangstufen angegeben.
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In 1 ist
nun ein erfindungsgemäßes Automatikgetriebe 1 abgebildet.
Dieses weist als Basisgetriebe beispielhaft das Automatikgetriebe 1' nach 7 auf,
das um eine zusätzliche
Schaltkupplung C4 erweitert ist, mittels der eine unmittelbare Verbindung
der Eingangswelle 4 mit der Ausgangswelle 5 herstellbar
und somit ein Direktgang mit dem Übersetzungsverhältnis i
= 1 schaltbar ist. In der Ausführung
nach 1 ist die zusätzliche
Schaltkupplung C4 eingangsseitig an einer axialen Verlängerung 19 der
Eingangswelle 4 befestigt und dem ausgangsseitigen Teilgetriebe 3 und
der dritten Schaltkupplung C3 ausgangsseitig, in Kraftflussrichtung 20 gesehen, axial
nachgelagert angeordnet. In der funktionell prinzipiell gleichen
Ausführung
nach 4 ist zur Erzielung einer kürzeren axialen Baulänge des
Automatikgetriebes 1 die zusätzliche Schaltkupplung C4 eingangsseitig
an einer axialen und radialen Erweiterung 21 der Eingangswelle 4 befestigt
und radial außerhalb
der dritten Schaltkupplung C3 angeordnet. In der Abbildung von 5 ist
die zusätzliche
Schaltkupplung C4 bei gleicher Funktionalität des Automatikgetriebes 1 zu
den Ausführungen
nach 1 und 4 in einem Zusatzgehäuse 22 angeordnet,
das ausgangsseitig an das Getriebegehäuse 9 angeflanscht
ist. Hierdurch kann das Basisgetriebe 1' mit seinem Getriebegehäuse 9 weitgehend
unverändert beibehalten
werden. Zur Anpassung sind im wesentlichen nur eine axiale Verlängerung 23 der
Eingangswelle 4 und eine entsprechende Erweiterung 24 der Ausgangswelle 5 erforderlich.
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Die
vorgestellte Lösung
bietet somit die Möglichkeit,
ein vorhandenes Automatikgetriebe 1' auf einfache und platzsparende
Weise mit einer weiteren Vorwärts-Gangstufe
zu versehen. Das entsprechende Schaltschema des erfindungsgemäßen Automatikgetriebes 1 ist
in der Tabelle von 2 abgebildet, wobei die Übersetzungsverhältnisse
der ursprünglich vorhandenen
Gangstufen G1–G4,
G6, G7, R und somit die Getriebespreizung von 6,05 beibehalten worden
sind. Hierdurch liegen im Bereich des Direktgangs G5 besonders kurze Übersetzungssprünge vor.
Wie in der Tabelle von 3 angegeben ist, kann die Ergänzung durch
den zusätzlichen
Direktgang G5 aber auch dazu genutzt werden, durch eine Veränderung
der Verzahnungsgeometrie an den Teilgetrieben 2, 3 den
Abstand der Übersetzungsverhältnisse
der übrigen
Gangstufen zu i = 1 zu vergrößern und
somit eine größere Getriebespreizung
von vorliegend 7,20 zu erzielen. Dies führt in den unteren Gangstufen
G1–G4
zu einem größeren Durchzugsvermögen und
in den oberen Gangstufen G6, G7 zu niedrigeren Drehzahlen und einem
geringeren Kraftstoffverbrauch des zugeordneten Antriebsmotors.
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Alternativ
zu den bisher beschriebenen Ausführungen
des erfindungsgemäßen Automatikgetriebes 1 nach 1, 4, 5 die
zusätzliche
vierte Schaltkupplung C4 auch besonders platzsparend an dem Planetenträger 16 des
ausgangsseitigen Teilgetriebes 3 angeordnet werden. In
der Ausführung
nach 8 ist die zusätzliche
Schaltkupplung C4 radial außerhalb
der dritten Schaltkupplung C3 angeordnet. In der Ausführung nach 10 ist
die zusätzliche Schaltkupplung
C4 dem ausgangsseitigen Teilgetriebe 3 und der dritten
Schaltkupplung C3 eingangsseitig axial vorgelagert angeordnet. Bei
diesen Ausführungen
erfolgt die Kraftübertragung
in der direkten Gangstufe G5 jeweils mittelbar über die geschlossenen Schaltkupplungen
C3, C4 und den Planetenträger 16.
Ein entsprechendes Schaltschema ist in 9 abgebildet.
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Die
bisher beschriebenen Ausführungen
sowohl des Basisgetriebes 1' nach 6 als
auch der erfindungsgemäßen Automatikgetriebe 1 nach 1, 4, 5, 8, 10 sind
aufgrund der kolinearen Anordnung von Antriebswelle 4 und Abtriebswelle 5 bevorzugt
für einen Längseinbau
der aus dem zugeordneten Antriebsmotor und dem Automatikgetriebe 1, 1' gebildeten
Antriebseinheit vorgesehen und weisen eine relativ große axiale
Baulänge auf.
In 11 ist nun ein Basisgetriebe 1'' abgebildet, das bei prinzipiell
gleichem Aufbau und gleicher Funktionsweise wie das Basisgetriebe 1' nach 6 bevorzugt
für einen
Quereinbau der Antriebseinheit vorgesehen ist und eine kürzere axiale
Baulänge
aufweist. Das vorliegende Basisgetriebe 1'' unterscheidet
sich von den vorbeschriebenen Ausführungen im wesentlichen dadurch,
dass der Abtrieb über
ein mit der Ausgangswelle 5 verbundenes, außenverzahntes
Abtriebsrad 25 erfolgt, das mit einem Triebrad 26 in
Verzahnungseingriff steht. Das Triebrad 26 kann einer achsparallel
zu der Antriebswelle 4 und der Abtriebswelle 5 angeordneten
Zwischenwelle oder dem Differenzialkorb eines Achsgetriebes zugeordnet sein.
Des weiteren weist das Basisgetriebe 1'' eine zwischen
dem Getriebegehäuse 9 und
dem Planetenträger 16 des
ausgangsseitigen Teilgetriebes 3 wirksam angeordnete Freilaufkupplung 27 auf,
durch die, unabhängig
von der vorliegenden Erfindung, eine Rückwärtsdrehung des Planetenträgers 16 verhindert
wird.
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Ausgehend
von dem vorbeschriebenen Basisgetriebe 1'' nach 11 sind
in 12 und 13 zu
den Ausführungen
nach 8 und 10 äquivalente
Ausführungen
des erfindungsgemäßen Automatikgetriebes 1 abgebildet.
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- 1
- Automatikgetriebe
- 1'
- Automatikgetriebe,
Basisgetriebe
- 2
- (eingangsseitiges)
Teilgetriebe
- 3
- (ausgangsseitiges)
Teilgetriebe
- 4
- Eingangswelle
- 5
- Ausgangswelle
- 6
- einfacher
Planetenradsatz
- 7
- Ravigneaux-Radsatz
- 8
- Sonnenrad
- 9
- Getriebegehäuse
- 10
- Hohlrad
- 11
- Planetenträger
- 12
- Planetenrad
- 13
- (radial
kleineres) Sonnenrad
- 14
- (radial
größeres) Sonnenrad
- 15
- Hohlrad
- 16
- Planetenträger
- 17
- (axial
kurzes) Planetenrad
- 18
- (axial
langes) Planetenrad
- 19
- (axiale)
Verlängerung
- 20
- Kraftflussrichtung
- 21
- (axiale
und radiale) Erweiterung
- 22
- Zusatzgehäuse
- 23
- (axiale)
Verlängerung
- 24
- Erweiterung
- 25
- Abtriebsrad
- 26
- Triebrad
- 27
- Freilaufkupplung
- B1
- (erste)
Schaltbremse, Schaltelement
- B2
- (zweite)
Schaltbremse, Schaltelement
- C1
- (erste)
Schaltkupplung, Schaltelement
- C2
- (zweite)
Schaltkupplung, Schaltelement
- C3
- (dritte)
Schaltkupplung, Schaltelement
- C4
- (vierte)
Schaltkupplung, Schaltelement
- G1
- (erste)
(Vorwärts-)Gangstufe
- G2
- (zweite)
(Vorwärts-)Gangstufe
- G3
- (dritte)
(Vorwärts-)Gangstufe
- G4
- (vierte)
(Vorwärts-)Gangstufe
- G5
- (fünfte) (Vorwärts-)Gangstufe
- G6
- (sechste)
(Vorwärts-)Gangstufe
- G7
- (siebte)
(Vorwärts-)Gangstufe
- i
- Übersetzungsverhältnis
- R
- (Rückwärts-)Gangstufe