DE102005006797B4 - Verfahren zur Prüfung und/oder Kalibrierung eines Füllstandsmessgerätes und Verschlusselement - Google Patents

Verfahren zur Prüfung und/oder Kalibrierung eines Füllstandsmessgerätes und Verschlusselement Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Prüfung und/oder Kalibrierung von mindestens einem Füllstandsmessgerät (1),
welches auf, an oder in einem Rohr (2) angeordnet ist,
wobei das Rohr (2) eine Zuflussöffnung (4) aufweist,
wobei das Rohr (2) über eine Abflussöffnung (3) derartig mit einem Tank verbunden ist, dass aus einem Füllstand eines Mediums (6) im Rohr (2) auf einen Füllstand des Mediums (6) im Tank schließbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf einer wählbaren Verschlusshöhe (11) das Rohr (2) zumindest teilweise derartig verschlossen wird, dass der Bereich des Rohrs (2) zwischen der Verschlusshöhe (11) und der Zuflussöffnung (4) von dem Tank entkoppelt ist,
dass der Füllstand in dem Rohr (2) gezielt eingestellt wird durch Einbringen des Mediums (6) in das Rohr (2) oberhalb der Verschlußhöhe (11),
und
dass in Abhängigkeit von der Befüllung des Rohrs (2) mit dem Medium (6) oder in Abhängigkeit von der Verschlusshöhe (11) der...

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Prüfung und/oder Kalibrierung von mindestens einem Füllstandsmessgerät, welches auf, an oder in einem Rohr angeordnet ist. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf ein Verschlusselement für die Durchführung einer Prüfung und/oder Kalibrierung.
  • Für die Füllstandsmessung sind Messgeräte bekannt, welche nach dem Laufzeitverfahren arbeiten. Dafür werden beispielsweise Mikrowellensignale in Richtung der Oberfläche des Mediums, dessen Füllstand zu bestimmen ist, abgestrahlt und die reflektierten Signale werden detektiert. Aus der Laufzeit der Signale lässt sich der Füllstand berechnen. Andere Messgeräte nutzen den kapazitiven Effekt aus, indem eine Messsonde und eine zweite Sonde oder die Wandung des Behälters, in welchem sich das Medium befindet, einen Kondensator bilden, dessen Dielektrikum das Medium ist. Aus der Kapazität dieses Kondensators lässt sich dann ebenfalls auf den Füllstand schließen.
  • Gemein ist den meisten Füllstandsmessgeräten, dass sie kalibriert werden müssen. Je nach dem Gebiet der Anwendung bzw. nach der Beschaffenheit des Mediums und damit auch nach dem Grad der benötigten Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Messungen sind regelmäßige Überprüfungen erforderlich. Sowohl bei der Kalibrierung, als auch bei der Prüfung wird ein bekannter Füllstand mit dem gemessenen Wert verglichen.
  • In einigen Anwendungen wird der Füllstand nicht direkt im Tank bzw. Behälter gemessen, sondern in einem sog. Bypass oder auch Schwallrohr. Bei einem Bypass handelt es sich um ein direkt neben oder in dem Behälter angeordnetes Rohr, welches unten verschlossen ist und welches über eine Abflussöffnung bzw. ein damit verbundenes Querrohr in Kontakt mit dem Medium in dem eigentlichen Behälter steht. Durch diese Verbindung wird erreicht, dass aus dem Füllstand im Bypass auf den Füllstand im Behälter geschlossen werden kann, so dass also über eine Füllstandsmessung im Bypass der Füllstand im Behälter bestimmt wird. Ein solcher Bypass hat beispielsweise den Vorteil, dass das Medium in der Röhre ruhiger ist, und sich daher besser der Füllstand bestimmen lässt. Beschrieben sind ein Bypass und eine Füllstandsmessung beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung EP 1 126 251 A2 . Bei Schwallrohren handelt es sich ebenfalls um Rohre, welche jedoch üblicherweise unten offen sind.
  • Eine Kalibrierung oder eine Prüfung eins Füllstandsmessgeräts, welches den Füllstand eines Mediums in einem Bypass bestimmt, hat die Schwierigkeit, dass der Füllstand im eigentlichen Tank/Behälter angefahren werden muss, um die passenden Vergleichswerte zu erhalten. Dies bedeutet, dass für die Messung eine relativ große Menge des Mediums bewegt werden muss, wodurch solche Kalibrierungen oder Überprüfungen sehr kosten- und zeitintensiv sind.
  • Daher besteht die Aufgabe der Erfindung darin, das Kalibrieren oder Überprüfen eines an einem Bypass befestigten Füllstandmessgerätes zu vereinfachen.
  • Die Erfindung löst die Aufgabe mit einem Verfahren gemäß Anspruch 1 und mit einem Verschlusselement gemäß Anspruch 3.
  • Die Aufgabe wird mit einem Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass auf einer wählbaren Verschlusshöhe das Rohr zumindest teilweise verschlossen wird, und dass mindestens in Abhängigkeit von einer Befüllung des Rohrs mit einem Medium und/oder in Abhängigkeit von der Verschlusshöhe der Füllstand des Mediums mit dem Füllstandsmessgerät bestimmt wird. Beispiele für ein solches Rohr sind Bypässe oder Schwallrohre. Das Verfahren ist jedoch nicht auf Bypässe oder Schwallrohre beschränkt, sondern kann in jedem rohrähnlichen Behältnis angewendet werden. Für die Anwendbarkeit ist es nur vorteilhaft, wenn der Innendurchmesser nicht zu groß, beispielsweise nicht größer als die Höhe des Behältnisses ist. Hat das Rohr – wie bei einem Bypass üblich – eine Abflussöffnung, so befindet sich die Verschlusshöhe vorzugsweise zwischen dem Füllstandsmessgerät und der Höhe der Abflussöffnung. Vorzugsweise wird das Rohr derartig verschlossen, dass der Verschluss nach der Messung oder den Messungen wieder aufgehoben wird, d.h. dass der Verschluss reversibel ist. Für das Verschließen des Rohres wird vorzugsweise ein Verschlusselement verwendet, welches dafür beispielsweise zunächst in das Rohr eingebracht und vorzugsweise über ein Fixierelement an der Innenseite des Rohres fixiert wird. Unter dem Verschließen des Rohrs ist zu verstehen, dass der Innendurchmesser des Rohrs soweit reduziert wird, dass das Medium nicht oder nur in vernachlässigbarer Menge durch den verminderten Innenquerschnitt hindurchtreten kann. Das Rohr wird also quasi auf der Verschlusshöhe verstopft. In dem Fall, dass es sich bei dem Rohr um einen mit einem Tank verbundenen Bypass handelt, bewirkt dieses Verschließen quasi eine Entkopplung zwischen dem Bypass und dem Tank, so dass der Füllstand im Bypass gezielt eingestellt werden kann, ohne das auch der Tank entsprechend befüllt werden muss. Ein Verschluss im Sinne des Verfahrens kann auch bedeuten, dass die Befüllrate des Bypasses über der Rate liegt, mit welcher das Medium wieder aus dem Bereich der Verschlusshöhe entweicht. Durch das erfindungsgemäße Verfahren ergibt sich der große Vorteil, dass eine kleinere Menge des Mediums für die Messung oder die Messungen ausreicht und dass das Kalibrieren/die Prüfung somit deutlich schneller und effektiver vorgenommen werden kann. Nach dem Verschließen wird das Medium eingefüllt und der Füllstand wird durch das Messgerät gemessen. Dabei wird der Füllstand in Abhängigkeit von der Befüllung mit dem Medium gemessen, d.h. es wird der durch die gezielte Befüllung bekannte Füllstand mit dem gemessenen Wert verglichen. Alternativ kann auch der Füllstand in Abhängigkeit von der Verschlusshöhe bestimmt werden. Dies für den Fall, dass sich oberhalb des Verschlusselements eine bekannte Flüssigkeitssäule befindet und dass durch die Veränderung der Verschlusshöhe unterschiedliche Füllstände quasi simuliert werden (eine Verschlusshöhe weiter oben repräsentiert einen höheren Füllstand als eine weiter unten liegende Verschlusshöhe mit jeweils gleicher Befüllung durch das Medium oberhalb des Verschlusselements).
  • Bei einer Kalibrierung wird üblicherweise Wasser als Medium verwendet. Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es jedoch beispielsweise möglich, die Kalibrierung mit dem Medium durchzuführen, welches anschließend im Rohr befindlich ist und von welchem anschließend der interessierende Füllstand bestimmt werden soll. Durch die Erfindung wird also der Bedarf an Medium soweit reduziert, dass auch das eigentliche Medium verwendet werden kann.
  • Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens beinhaltet, dass in dem Fall, dass in dem Rohr mindestens eine Seitenöffnung angebracht ist, die Seitenöffnung verschlossen wird. Durch Seitenöffnungen oder Schlitze besteht oft eine weitere Verbindung zwischen dem Rohr/Bypass und dem Behälter, so dass für die Ausführbarkeit des Verfahrens zumindest die Seitenöffnungen zwischen der maximalen Höhe, bis auf welche der Füllstand des Mediums eingestellt werden soll, und der Verschlusshöhe zu verschließen sind. Diese Seitenöffnungen werden dabei vorzugsweise vor der Befüllung mit dem Medium, d.h. vor der eigentlichen Kalibrierung verschlossen.
  • Die Aufgabe löst die Erfindung mit einem Verschlusselement für die Prüfung und/oder Kalibrierung eines Füllstandsmessgerätes, wobei das Füllstandsmessgerät auf oder an einem Rohr angeordnet ist, dadurch, dass mit dem Verschlusselement das Rohr zumindest teilweise verschließbar ist. Das Verschlusselement dient dazu, das Rohr oder den Bypass quasi vom Behälter/dem Tank zu entkoppeln, so dass es ausreicht bzw. gerade erst möglich wird, den Füllstand für die Kalibrierung oder Prüfung gezielt mit einer geringeren Menge Medium und somit deutlich effektiver und schneller anzufahren/einzustellen. Auch ohne die Verbindung mit einem Tank/ weiteren Behältnis, d.h. wenn es sich nur um ein Rohr handelt, kann so leichter das Messgerät kalibriert oder getestet werden, da so ein Teil der Füllung des Rohres, nämlich der Bereich unterhalb der Verschlusshöhe, entfallen kann. Das Verschlusselement reduziert dabei den Innendurchmesser des Rohres soweit, dass kein oder nur eine nicht wesentliche Menge des Mediums hindurch treten kann. Es wird also quasi durch das Verschlusselement ein „zusätzlicher Boden" in das Rohr eingezogen. Vorteilhafterweise ist das Verschlusselement derartig ausgestaltet, dass darüber das Rohr reversibel verschließbar ist. Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe besteht also darin, dass das Verschlusselement einen Abschnitt des Rohres verschließt und dass somit für die Kalibrierung oder Prüfung nur ein reduzierter Abschnitt des Rohres mit Mediums gefüllt sein muss. Durch die Abkopplung des unterhalb des Verschlusselements befindlichen Bereichs des Rohres wird somit der Bedarf an für die Kalibrierung erforderlichen Mediums reduziert, wodurch wiederum die Kalibrierung selbst schneller absolviert werden kann. Das Verschlusselement ist so ausgestaltet, dass die Verschlusshöhe, also die Höhe des Rohres, auf welcher das Rohr innen verschlossen wird, frei wählbar ist. Es kann jedoch auch eine feste Höhe vorgegeben sein, z.B. durch den festen Einbau des Verschlusselements auf einer gewissen Höhe im Rohr.
  • Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verschlusselements beinhaltet, dass das Verschlusselement derartig ausgestaltet ist, dass es in das Rohr einbringbar ist. Das Verschlusselement wird also in das Rohr eingebracht, verschließt dann für die Kalibrierung/Prüfung das Rohr und wird vorzugsweise anschließend wieder entnommen.
  • Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verschlusselements sieht vor, dass das Verschlusselement über mindestens ein Fixierelement an der Innenseite des Rohrs fixierbar ist. Ein solches Fixierelement erlaubt die Einstellung der gewünschten Verschlusshöhe und erleichtert das Arbeiten mit dem Verschlusselement. Das Fixierelement kann dabei ein Bestandteil des Verschlusselements sein, es kann sich aber auch um eine zusätzliche Vorrichtung – z.B. um ein Halteseil – handeln.
  • Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verschlusselements sieht vor, dass das Fixierelement derartig ausgestaltet ist, dass es einen einstellbaren Außendurchmesser aufweist. Durch einen einstellbaren Außendurchmesser des Fixierelements kann dieses beispielsweise gegen die Innenwandung des Rohrs gedrückt werden. Für diese Fixierung kann auch das Verschlusselement selbst die Aufgabe des Fixierelements erfüllen, indem sich das Verschlusselement selbst durch einen einstellbaren Außendurchmesser am Rohr fixiert, sich also quasi gegen die Innenwand drückt und somit durch die Reibkraft befestigt wird. Ein solcher variabler Außendurchmesser des Verschluss- und/oder Fixierelements hat weiterhin den Vorteil, dass damit auf Rohre mit unterschiedlichem Innendurchmesser optimal reagiert werden kann, da sich das Fixierelement oder das Verschlusselement jeweils soweit ausdehnen muss, d.h. den Außendurchmesser soweit vergrößern muss, bis ein ausreichender Druck gegen die Innenwandung erzeugt wird oder bis eben der Abstand zwischen dem Fixierelement bzw. dem Verschlusselement und der Innenwandung des Rohres minimal ist. Über den einstellbaren und variablen Außendurchmesser ist es weiterhin eine Anpassung an unterschiedliche Ausgestaltungen der Geometrie der Innenwandung der Rohre möglich.
  • Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verschlusselements beinhaltet, dass es sich bei dem Fixierelement um einen aufblasbaren Ring handelt. Ein solcher Ring kann beispielsweise aus einem festeren Gummi bestehen. Die Fixierung und/oder Einstellung der inneren Öffnung würden bei dieser Ausgestaltung vorzugsweise über das Zuführen oder das Ablassen von Druckluft erfolgen.
  • Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verschlusselements beinhaltet, dass das Verschlusselement mindestens einen verschließbaren Durchgang aufweist. Beispielsweise ist also in dem Verschlusselement ein inneres Element vorgesehen, welches einen verschließbaren Durchgang aufweist. Dieser verschließbare Durchgang oder diese verschließbare Öffnung erlaubt es, einen Durchfluss des Mediums durch das Verschlusselement hindurch zu regulieren. Somit ist also beispielsweise auch ein gezieltes Ablassen des Füllstandes möglich, d.h. hierdurch ist bei der Kalibrierung dann quasi auch eine zweite Messung bei gleichem Füllstand (einmal beim Befüllen und einmal beim Ablassen) möglich. Damit ist dann auch eine kontinuierliche Messung über mehrere Füllstandshöhen möglich. Gegebenenfalls ist in dem Verschlusselement mindestens ein Stabilisierungselement vorgesehen. Dies ist vor allem in dem Fall des Fixierelements mit variablem Außendurchmesser und dem inneren Element mit der verschließbaren Öffnung vorteilhaft.
  • Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verschlusselements sieht vor, dass an dem Verschlusselement eine Folie vorgesehen ist. Praktisch ist dabei eine zumindest abrollbare Folie, die sich also beim Einbringen des Schlusselements auf die Verschlusshöhe abrollt. Eine solche auf- oder abrollbare Folie wird vorzugsweise dazu verwendet, die Seitenöffnungen oder Schlitze in der Wandlung des Rohres oder Bypasses oder Schwallrohrs für die Zeit der Kalibrierung/Prüfung reversibel zu verschließen. Durch das Verschlusselement mit der Folie wird also gleichsam in dem Rohr ein Innenraum geschaffen, aus welchem das Medium nicht ohne weiteres entweichen kann. Vorzugsweise ist die Ausgestaltung derart, dass sich die Folie beim Einbringen des Verschlusselements in das Rohr entrollt und beim Entfernen des Verschlusselements wieder zusammenrollt. Je nach der Ausgestaltung der Folie kann diese auch eine Fixierung des Verschlusselements in der Höhe bewirken.
  • Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verschlusselements beinhaltet, dass das Verschlusselement derartig ausgestaltet ist, dass es ein Mikrowellensignal reflektiert. In dieser Ausgestaltung verursacht das Verschlusselement also ein Reflexionssignal, welches zur Bestimmung der Verschlusshöhe oder bei der Kalibrierung/Prüfung dienen kann. Besonders für diese Ausgestaltung, aber auch allgemein ist die Ausgestaltung des Verschlusselements vorteilhaft, dass dieses möglichst senkrecht auf der Innenwandung, d.h. möglichst horizontal im Rohr ausgerichtet werden kann.
  • Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
  • 1: ein schematisches Rohr mit einem Füllstandsmessgerät, in welchen das erfindungsgemäße Verschlusselement eingebracht ist,
  • 2: eine Detailansicht eines Rohres mit Seitenöffnungen und erfindungsgemäßen Verschlusselement, und
  • 3: eine schematische Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Verschlusselement in einem Rohr.
  • In der 1 ist ein Rohr 2 dargestellt, bei welchem es sich hier um einen Bypass handelt. Das Rohr 2 ist über die Abflussöffnung 3 und das sich daran anschließende Querröhre mit einem – hier nicht gezeigten – Tank verbunden. Die Abflussöffnung 3 ist also die untere Öffnung des Rohres, welche bei ansteigendem Füllstand im Tank ohne das Verschlusselement 10 auch der Befüllung des Rohres 2 dient. Der Bypass 2 hat den Vorteil, dass das Medium in ihm bedingt durch den kleineren Innenraum des Rohres 2 deutlich ruhiger ist als in dem Tank. Dort können z.B. Wellen durch das Befüllen oder Entleeren auftreten. Durch die Verbindung zwischen Bypass 2 und Tank wird jedoch sichergestellt, dass aus dem Füllstand im Bypass 2 auf den Füllstand im Tank geschlossen werden kann, so dass also eine Füllstandsmessung im Bypass für die Bestimmung des eigentlich interessierenden Füllstands im Tank ausreichend ist. Für die Füllstandsmessung ist am oberen Ende der Röhre 2 ein Füllstandsmessgerät 1 angebracht. Hier handelt es sich als Beispiel um ein Messgerät, welches Mikrowellen ausstrahlt, die reflektierten Wellen empfängt und aus der Laufzeit den Abstand zwischen der Oberfläche des Mediums und dem Messgerät 1 bestimmt. Für eine Kalibrierung oder Überprüfung des Messgerätes 1 werden unterschiedliche Füllstände des Mediums 6 gezielt erzeugt und die somit bekannten Werte werden mit den gemessenen Werten verglichen. Durch die Verbindung des Bypasses 2 mit dem Tank bedeutet dies, dass zunächst der gewünschte Füllstand im Tank erzeugt werden muss. Dies macht eine entsprechend große Menge des zu messenden Mediums 6 erforderlich.
  • An dieser Problematik setzt nun die Erfindung an, indem der Bypass durch das Verschlusselement 10 auf der Verschlusshöhe 11 verschlossen wird, womit insbesondere die Verbindung zur Abflussöffnung 3 aufgehoben wird. Dadurch ist es möglich, dass gezielt der Füllstand nur im Rohr 2 für die Messungen eingestellt wird. Es ist also nicht mehr erforderlich, den ganzen Tank zu befüllen, sondern es reicht, dass das Rohr 2 beispielsweise über die Zuflussöffnung 4 befüllt wird. Es tritt also eine Entkopplung zwischen Bypass 2 und Behälter ein. Das Kalibrierverfahren gestaltet sich also wie folgt: Das Verschlusselement 10 wird in das Rohr 2 eingebracht. Das Verschlusselement 10 wird beispielsweise über eine Druckluftleitung 16 auf einer einstellbaren Verschlusshöhe 11 soweit aufgeblasen, dass es das Rohr 10 auf dieser Verschlusshöhe 11 verschließt. Anschließend wird das Medium 6 in das Rohr 2 eingefüllt und der Füllstand wird gemessen. Ist das Verschlusselement 10 derartig ausgestaltet, dass es beispielsweise Mikrowellen reflektiert, so kann hiermit auch das Bodensignal erzeugt werden. Nach den Messungen wird der Verschluss des Rohres 2 wieder aufgehoben und das Verschlusselement 10 wird wieder aus dem Rohr 2 entfernt.
  • In der 2 ist ein Abschnitt eines Rohres 2 dargestellt. In diesem Rohr 2 befinden sich seitliche Öffnungen 5, über welche das Medium 6 aus dem Rohr 2 hinaus oder hinein fließen kann. Solche Öffnungen sind ggf. auch für die Entlüftung zu verwenden. Um ein Herausfließen zu verhindern, ist am Verschlusselement 10 eine Folie 15 angebracht. Diese ist hier seitlich angedeutet. Die Folie 15 ist dabei so ausgestaltet, dass sie die gesamte Innenwandung des Rohres 2 zumindest oberhalb des Verschlusselements 10 abdichtet. Dabei ist eine dünne Folie vorteilhaft, so dass beispielsweise keine unerwünschten Reflektionen der Mikrowellen an der Innenwand erzeugt werden. Prinzipiell ist es für das erfindungsgemäße Verfahren erforderlich, dass die Seitenöffnungen 5 verschlossen werden. Hier wird dies dadurch gelöst, dass die Folie 15 am Verschlusselement 10 angebracht ist. Dadurch wird beim Einbringen des Verschlusselements 10 in das Rohr 2 zugleich auch die Folie 15 abgerollt. Das anschließend eingefüllte Medium 6 sorgt dann von selbst dafür, dass die Folie 15 gegen die Innenwandung des Rohres 2 und somit auch gegen die Seitenöffnungen 5 gedrückt wird. Je nach der Ausgestaltung der Folie 15 kann diese auch der Fixierung des Verschlusselements 10 dienen, indem sie es auf einer Höhe hält. Die Folie 2 kann jedoch auch separat vom Verschlusselement 10 sein, so dass beispielsweise zunächst die Folie 2 in das Rohr 2 eingebracht wird und dass anschließend das Verschlusselement 10 eingeführt wird.
  • In der 3 ist eine Draufsicht auf das Verschlusselement 10 in einem Rohr 2 dargestellt. Das Verschlusselement 12 besteht aus einem Fixierelement 12, welches hier an der Innenwandung des Rohres 2 anliegt. Das Fixierelement 12 umgibt das Stabilisierungselement 17, bei welchem es sich beispielsweise um einen Metallring handelt. Innen befindet sich ein inneres Element 14 mit einem verschließbaren Durchgang 13. Dies ist nur ein Beispiel und die Aufteilung der zu erfüllenden Funktionen (Fixierung, Stabilisierung und einstellbarer oder regulierbarer Durchgang) auf einzelne Einheiten ist nur beispielhaft; sie können auch gesamt von einem Element übernommen werden. Bei dem Fixierelement 12 handelt es sich beispielsweise um einen aufblasbaren Gummiring. Dieser wird durch die Druckluftleitung 16 soweit aufgeblasen, bis das Fixierelement 12 dicht an der Innenwandung anliegt. Das innere Element 14 kann ebenfalls über Druckluft oder über eine mechanische Vorrichtung derartig gesteuert werden, dass der verschließbare Durchgang 13 passend eingestellt wird, so dass beispielsweise ein geregelter Abschluss des Mediums aus dem Bereich oberhalb des Verschlusselements 10 vorgenommen werden kann.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Kalibrierung/Überprüfung lässt sich also wie folgt zusammenfassen:
    Zunächst wird eine Folie 15 separat in der Rohr 2 eingebracht oder die Folie 15 wird durch das Einbringen des Verschlusselements 10 in das Rohr 2 eingebracht. Durch diese Folie 15 werden Seitenöffnungen oder -schlitze 5 verschlossen. Unter Folie 15 sei hierbei jede mögliche Art zum Verschluss von seitlichen Öffnungen verstanden, wobei es besonders bei einem Messgerät 1, welche Mikrowellen verwendet, darauf ankommt, dass diese Mikrowellen nicht durch die Folie 15 gestört werden. Sind keine Seitenöffnungen 5 vorhanden, so kann die Folie 15 entfallen.
  • Dann wird das Verschlusselement 10 auf die gewünschte Verschlusshöhe 11 eingebracht und dort fixiert.
  • Anschließend wird über das Verschlusselement 10 das Rohr 2 auf der Verschlusshöhe 11 verschlossen, wobei dies direkt bei der Einbringung geschehen kann oder durch das innere Element 14 mit dem verschließbaren Durchgang 13 z.B. graduell.
  • Hierauf wird das Medium 6 in den Abschnitt oberhalb der Verschlusshöhe 11 eingebracht und das Messgerät 2 wird nach den üblichen Maßnahmen kalibriert oder überprüft.
  • Anschließend wird der Verschluss durch das Verschlusselement 10 aufgehoben und das Verschlusselement 10 und die Folie 15 werden entfernt. Je nach der Dimensionierung des verschließbaren Durchgangs 13 kann das Verschlusselement 10 auch im Rohr 2 verbleiben.
  • 1
    Füllstandsmessgerät
    2
    Rohr
    3
    Abflussöffnung
    4
    Zuflussöffnung
    5
    Seitenöffnung
    6
    Medium
    10
    Verschlusselement
    11
    Verschlusshöhe
    12
    Fixierelement
    13
    Verschließbarer Durchgang
    14
    Inneres Element
    15
    Folie
    16
    Druckluftleitung
    17
    Stabilisierungselement

Claims (8)

  1. Verfahren zur Prüfung und/oder Kalibrierung von mindestens einem Füllstandsmessgerät (1), welches auf, an oder in einem Rohr (2) angeordnet ist, wobei das Rohr (2) eine Zuflussöffnung (4) aufweist, wobei das Rohr (2) über eine Abflussöffnung (3) derartig mit einem Tank verbunden ist, dass aus einem Füllstand eines Mediums (6) im Rohr (2) auf einen Füllstand des Mediums (6) im Tank schließbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer wählbaren Verschlusshöhe (11) das Rohr (2) zumindest teilweise derartig verschlossen wird, dass der Bereich des Rohrs (2) zwischen der Verschlusshöhe (11) und der Zuflussöffnung (4) von dem Tank entkoppelt ist, dass der Füllstand in dem Rohr (2) gezielt eingestellt wird durch Einbringen des Mediums (6) in das Rohr (2) oberhalb der Verschlußhöhe (11), und dass in Abhängigkeit von der Befüllung des Rohrs (2) mit dem Medium (6) oder in Abhängigkeit von der Verschlusshöhe (11) der Füllstand des Mediums (6) in dem Rohr (2) mit dem Füllstandsmessgerät (1) bestimmt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Fall, dass in dem Rohr (2) mindestens eine Seitenöffnung (5) angebracht ist, die Seitenöffnung (5) verschlossen wird.
  3. Verschlusselement (10) für die Prüfung und/oder Kalibrierung eines Füllstandsmessgerätes (1), wobei das Füllstandsmessgerät (1) auf, an oder in einem Rohr (2) angeordnet ist, wobei mit dem Verschlusselement (10) das Rohr (2) zumindest teilweise verschließbar ist, und wobei das Verschlusselement (10) derartig ausgestaltet ist, dass es in das Rohr (2) einbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (10) über mindestens ein Fixierelement (12) an der Innenseite des Rohrs (2) fixierbar ist.
  4. Verschlusselement (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Fixierelement (12) derartig ausgestaltet ist, dass es einen einstellbaren Außendurchmesser aufweist.
  5. Verschlusselement (10) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Fixierelement (12) um einen aufblasbaren Ring handelt.
  6. Verschlusselement (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (10) mindestens einen verschließbaren Durchgang (13) aufweist.
  7. Verschlusselement (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verschlusselement (10) eine Folie (15) vorgesehen ist.
  8. Verschlusselement (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (10) derartig ausgestaltet ist, dass es ein Mikrowellensignal reflektiert.
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