Kontinuierlich
durchströmbare
Wärmeübertrager
dienen der möglichst
effizienten Übertragung von
Wärme von
einer mit dem Wärmeübertrager
in thermischem Kontakt befindlichen Quelle auf ein den Wärmeübertrager
durchströmendes
Prozessmedium oder aus einem solchen Prozessmedium auf eine mit dem
Wärmeübertrager
in thermischem Kontakt befindliche Wärmesenke. Als Wärmequelle/-senke kann
grundsätzlich
jede Vorrichtung dienen, die in der Lage ist, wenigstens für eine gewisse
Zeit eine gegenüber
dem Prozessmedium erhöhte
bzw. niedrigere Temperatur aufrechtzuerhalten, wie z.B. elektrisch,
mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch getriebene Heiz- bzw. Kühlaggregate,
chemisch oder nuklear betriebene Reaktoren oder Brenner, geotherme
oder solare Quellen oder Wärmereservoire
wie z.B. Wasser- oder Eisbäder.
Der thermische Kontakt des Wärmeübertragers
zur Wärmequelle/-senke kann
durch Strahlung, Wärmeleitung,
Konvektion oder Stofftransport erfolgen. Im Falle der Wärmeübertragung
durch Stofftransport durchströmt
das – bevorzugt
fluide – Wärmetransportmedium
den Wärmeübertrager
und kann in diesem Sinne innerhalb des Wärmeübertragers selbst als Wärmequelle/-senke
aufgefasst werden. In anderen Fällen
kann die Wärmequelle/-senke
auch selbst Bestandteil des Wärmeübertragers
sein. Dies ist in der Regel bei elektrisch beheizten Wärmeübertragern
wie beispielsweise elektrischen Durchlauferhitzern der Fall.
Als
besonders effizient gilt ein Wärmeübertrager
im Rahmen dieser Beschreibung, wenn er bei einer gegebenen Temperatur
der Wärmequelle/-senke
und möglichst
geringem zusätzlichen
Energieaufwand – z.B.
für den
Transport eines der beteiligten Medien – eine möglichst große Wärmeleistung zwischen der Wärmequelle/-senke
und der zum jeweiligen Zeitpunkt im Wärmeübertrager befindlichen Menge
des Prozessmediums überträgt. Ein
in diesem Sinne besonders effizienter Wärmeübertrager ist somit in der
Lage, dem durchströmenden
Prozessmedium besonders schnelle Temperaturänderungen aufzuprägen, oder
aber die Auswirkungen von im Prozessmedium durch chemische oder
physikalische Prozesse frei werdender bzw. absorbierter Wärme auf
dessen Temperatur besonders gering zu halten.
Unter
den bekannten Ausführungsformen von
kontinuierlich durchströmbaren
Wärmeübertragern
haben sich vor allem Rohrbündel-
und Plattenwärmeübertrager
als besonders effizient wie auch praktikabel in der Anwendung erwiesen.
Die Effizienz steigt bei diesen wie auch bei anderen Wärmeübertragern
bei vorgegebenem prozessmedienseitigem Füllvolumen des Wärmeübertragers
in aller Regel mit der Verringerung der Abmessungen der Kanäle für das Prozessmedium
sowie ggf. auch der für
das Wärmetransportmedium
an. Ferner erhöht
sich die Effizienz der Wärmeübertrager
in aller Regel bei Verringerung der Stärke der Wandungen, die das
durchströmende
Prozessmedium stofflich von der Wärmequelle-/Senke im Wärmeübertrager
trennt. Aus diesem Grund werden in jüngerer Zeit vielfach Mikrowärmeübertrager
beschrieben, bei welchen diese Kanal- und Wandungsabmessungen bevorzugt
Werte zwischen wenigen Mikrometern und etwa einem Millimeter annehmen.
Derartige Mikrowärmeübertrager,
wie sie z.B. in der DE A 199 63 594 oder der DE A 44 26 347 beschrieben
werden, setzen sich in aller Regel aus mehreren übereinander gestapelten und
fest miteinander verbundenen Folien zusammen, in die mit unterschiedlichen
Mikrofertigungsverfahren ein oder mehrere Kanäle für das Prozessmedium und ggf. auch
für das
Wärmetransportmedium
mit Breiten und/oder Tiefen im Bereich unter einem Millimeter in Form
von Gräben
eingebracht sind. Diese Mikrowärmeübertrager
können
also in diesem Sinne als Mikro-Plattenwärmetauscher aufgefasst werden.
Neben den durch ein Wärmetransportmedium
temperierten Mikro-Plattenwärmetauscher
werden z.B. in der DE A 199 17 521 auch elektrisch beheizte Mikro-Plattenwärmetauscher
beschrieben.
All
diesen Mikro-Plattenwärmetauschern
wie auch den meisten anderen derzeit bekannten Mikro-Wärmeübertragern ist gemein, dass
sie aufgrund der kleinen Kanaldimensionen sehr anfällig zum
einen gegenüber
Verunreinigungen aus dem Prozessmedium sind, die sich in den Kanälen ablagern
und dann zu einer Erhöhung
des Fließwiderstands
bzw. einer Verminderung der Wärmeübertragungseffizienz
führen
können,
zum anderen in stärkerem
Maße als
Wärmeübertrager
mit größeren Abmessungen bereits
durch geringen Materialabtrag aufgrund von Korrosion oder Abrasion
in ihrer Funktion beeinträchtigt
werden. Als besonders kritisch sind solche Verunreinigungen oder
Korrosions- bzw. Abrasionsschäden
insbesondere dann zu bewerten, wenn der Wärmeübertrager zur Durchführung chemischer
Prozesse eingesetzt wird, da in solchen Fällen besonders häufig Ablagerungen – z.B. durch
im Prozess gebildete Partikel oder Verharzungen – oder Korrosionsschäden beispielsweise
aufgrund des Einsatzes besonders aggressiver Medien und/oder die
Korrosion der eingesetzten Materialien begünstigender Betriebsbedingungen – auftreten
und die Prozesse oft in besonders ausgeprägter Weise auf eine definierte Funktionscharakteristik
des Wärmeübertragers
angewiesen sind. Insbesondere in solchen Fällen ist ein Wärmeübertrager
wünschenswert,
der zwar die hohe Effizienz eines Mikrowärmeübertragers aufweist, dabei
aber eine weniger starke Neigung zur Ausbildung von Ablagerungen
zeigt und insbesondere einen einfachen und schnellen Zugang zu allen
Oberflächen gewährt, die
mit dem Prozessmedium in direktem stofflichem Kontakt stehen, um
diese zwischen den Betriebseinsätzen
inspizieren und ggf. reinigen zu können.
Prinzipiell
ist es möglich,
derartige demontierbare und damit wartungsfreundliche Mikro-Plattenwärmetauscher
zu realisieren, z.B. indem die einzelnen mikrostrukturierten Platten
durch Elastomerdichtungen gegeneinander und gegenüber der
Umgebung abgedichtet und durch eine äußere Verspannvorrichtung lösbar miteinander
verbunden sind. Derartige Anordnungen, die im Prinzip eine verkleinerte
Form der bekannten gedichteten Plattenwärmetauscher darstellen, haben
allerdings den Nachteil, dass sie aufgrund der ebenen Geometrie eine
relativ geringe mechanische Stabilität aufweisen, die äußere Verspanneinrichtung
zum dichten Verspannen der Platten also vergleichsweise massiv ausfallen
muss, um auch höheren
Betriebsdrücken standzuhalten.
Neben dem damit verbundenen hohen Fertigungs- und Montageaufwand
und der Notwendigkeit des Einsatzes relativ großer Dichtungen, die ja die
gesamte Wärmeübertragungsfläche umfassen
müssen,
führt eine
derartige Ausführung
mit zwangsläufig
großen
Wandquerschnitten quer zur Durchströmungsrichtung insbesondere
bei Mikrowärmetauschern
zu einer Verringerung der Effizienz aufgrund von thermischer Kurzschlussbildung.
Eine
im Vergleich zu solchen planaren Anordnungen intrinsisch höhere Stabilität gegenüber Druckbeaufschlagung
weisen Anordnungen mit kreis- oder ringförmigen Kanalquerschnitten auf. Rohrbündelwärmeübertrager
stellen beispielsweise Anordnungen mit mehreren im Wesentlichen
zueinander parallel verlaufenden schlanken Rohren dar. Eine hohe
Effizienz erreichen diese allerdings nur bei sehr dichter Anordnung
vieler sehr dünner
Rohre oder Kapillaren in mehreren Lagen über- und möglichst auch nebeneinander,
wodurch sich auch hier wieder Probleme hinsichtlich der Reinigbarkeit
zwischen und in den Rohren ergeben. Ferner stellt das dichte und
druckbeständige
Einfügen
der Rohre in den Apparat bei kleinen Rohrabmessungen und -abständen eine
hohe Herausforderung an die Fertigungs- und Fügetechnik dar.
Neben
diesen parallelen Rohranordnungen ist eine Reihe von Vorrichtungen
beschrieben worden, bei denen mehrere Rohre konzentrisch ineinander
positioniert sind und auf diese Weise eine Anordnung konzentrischer
Ringkanäle
entsteht, durch die das Prozessmedium in radial abwechselnder Abfolge mit
dem Temperiermedium oder anderen ringförmigen Heiz- oder Kühleinrichtungen
geführt
wird. Soweit es sich dabei um ein Rohr handelt, in dem das Prozessmedium
strömt,
und welches lediglich von einem weiteren Rohr für ein Wärmeträgermedium umgeben ist, spricht
man von Doppelrohrwärmetauschern,
welche allerdings nur dann eine hohe Effizienz erreichen, wenn die
inneren Rohre jeweils Abmessungen von weniger als etwa einem Millimeter Durchmesser
haben, und damit ebenfalls nicht die Kriterien einer hohen Wartungsfreundlichkeit
erfüllen. Zudem
führt die
prozessbedingte Vorgabe eines gewissen Füllvolumens für den Temperierraum
bei einer solchen Anordnung schnell zu unpraktikablen Längenabmessungen
und damit auch hohen Druckverlusten innerhalb der Anordnung. Demgegenüber vorteilhaft
erweisen sich solche koaxialen Rohranordnungen, bei denen der Temperierraum
durch den Zwischenraum zwischen einem inneren beheizten bzw. gekühlten Kern
und einem äußeren beheizten bzw.
gekühlten
Mantel gebildet wird. Derartige Vorrichtungen sind z.B. in der AT
A 388 445 oder in der DE-A 2 016 991 beschrieben, wobei hier die
verschiedenen ineinander verlaufenden Rohre z.T. von der Kreisform
abweichende Querschnitte aufweisen, welche zur Erhöhung der Wärmeübertragungseffizienz
helixartig entlang der Rohrachse rotiert sind. Eine derartige Formgebung
der Kanalwände
reduziert allerdings die intrinsische Druckfestigkeit der Anordnung
und erschwert zudem wiederum die Demontage und Reinigung. Hinsichtlich
der Druckfestigkeit vorteilhaft ist auch bei einer solchen koaxialen Anordnung
wieder ein vollständig
rotationssymmetrischer Querschnitt, wobei eine Effizienzsteigerung durch
Verringerung der Kanalquerschnitte erreicht wird. Eine solche Verringerung
des Spalts zwischen zwei koaxial ineinander positionierten Zylinderflächen auf
die für
Mikrowärmeübertrager
angestrebten Werte im Bereich unterhalb etwa eines Millimeters hat
allerdings zur Folge, dass im Falle starker Verschmutzung dieses
Spalts eine Entnahme des Kerns aus dem Mantel deutlich erschwert,
wenn nicht gänzlich
unmöglich
wird. Des weiteren verfügt
eine solche Anordnung nur über
eine eingeschränkte
Flexibilität hinsichtlich
der Variation der Spalt- (= Kanal-) weite, die nur durch vollständiges Austauschen
entweder des Kern- oder des Mantelkörpers erreicht werden kann.
Zusammenfassend
ist festzustellen, dass nach dem benannten Stand der Technik kein
kontinuierlich durchströmbarer
Wärmeübertrager
bekannt ist, der aufgrund besonders kleiner und mit geringem Aufwand
variabler Abmessung des Temperierraums quer zur Strömungsrichtung
eine hohe Wärmeübertragungseffizienz
aufweist, in einer Weise demontierbar ist, dass ein vollständiger Zugang
zu allen vom Prozessmedium überströmten Oberflächen ermöglicht wird
und dabei eine hohe intrinsische Stabilität gegenüber Druckbeaufschlagung des
Temperierraums aufweist.
Es
stellt sich damit die Aufgabe, einen ebensolchen leicht demontierbaren,
vollständig
reinigbaren und gegenüber
hohen Drücken
beständigen
kontinuierlich durchströmbaren
Wärmeübertrager
für fluide
Medien bereitzustellen, dessen Temperierraum in wenigstens einer
zur Strömungsrichtung
des Prozessmediums im Wesentlichen senkrechten Richtung eine präzise definierte
und mit geringem Aufwand zu variierende Ausdehnung im Bereich weniger Mikrometer
bis zu einigen 100 Mikrometern vorweist und der dabei einfach und
kostengünstig
zu fertigen ist.
Die
Aufgabe wird überraschenderweise durch
den erfindungsgemäßen kontinuierlich
durchströmbaren
Wärmeübertrager
für fluide
Medien, enthaltend einen Mantelkörper
mit darin befindlichem rotationssymmetrischem Hohlraum sowie einen
darin koaxial zentrierten rotationssymmetrischen Kernkörper, von
denen mindestens einer eine Wärmeübertragung
zwischen dem zu beheizenden bzw. zu kühlenden Prozessmedium und einer
mit dem Wärmeübertrager
in thermischem Kontakt befindlichen oder darin enthaltenen Wärmequelle
bzw. -senke ermöglicht,
dadurch gekennzeichnet, dass sich der Kernkörper wie auch der Hohlraum
im Mantelkörper
in derselben axialen Richtung verjüngen, so dass zwischen der
Mantelfläche
bzw. den Mantelflächen
des Kernkörpers
und der Innenfläche
bzw. den Innenflächen
des Mantelkörpers
ein den Kernkörper
umgebender – gegebenenfalls
entlang des Umfangs segmentierter – Temperierraum mit sich in
axialer Richtung mindestens abschnittsweise kontinuierlich verringerndem
Umfang entsteht.
Als
rotationssymmetrisch im Sinne der Erfindung sind dabei alle Körper bzw.
Hohlräume
aufzufassen, die eine n-zählige
(Dreh-) Symmetrieachse aufweisen, wobei n eine ganze Zahl größer eins
ist. Die Symmetrie bezieht sich hierbei lediglich auf die den Kernkörper prozessmedienseitig
umschließende Mantelfläche bzw.
die prozessmedienseitige Innenfläche
des Mantelkörpers,
nicht dagegen auf gegebenenfalls im Kern- oder Mantelkörper befindliche Öffnungen,
Einbauten oder Strukturelemente. Ebenso wenig sind gegebenenfalls
auf die Mantelfläche
des Kernkörpers
bzw. die Innenfläche
des Mantelkörpers aufgebrachte
Mikrostrukturen oder gegebenenfalls in den Temperierraum eingebrachte
Körper
in die Symmetriebetrachtung mit einzubeziehen.
Die
sich verjüngende
Form des Kernkörpers sowie
des entsprechenden Hohlraums im Mantelkörper hat den Vorteil, eine
einfache Zentrierung der beiden Körper ineinander und damit eine
präzise
Einstellung des den Temperierraum definierenden Spaltes dazwischen
zu ermöglichen,
der auf diese Weise ohne weiteres, insbesondere ohne den Einsatz
besonderer kostenintensiver Mikrostrukturierungstechniken, auf Breiten
von einigen hundert Mikrometern bis hinunter zu wenigen Mikrometern
eingestellt werden kann. Die Kanalbreite kann dabei durch eine gegenseitige
axiale Verschiebung der beiden Körper überraschend
einfach und mit überraschend
großer Präzision variiert
werden, ohne dass einer der beiden Körper dabei verändert oder
gegen einen mit anderer Form oder Abmessung ausgetauscht werden
muss. Durch die sich verjüngende
Formgebung wird darüber
hinaus die Entnahme des Kernkörpers
aus der Bohrung des Mantelkörpers
in vorteilhafter Weise erleichtert, die somit auch dann noch möglich ist,
wenn die beiden Körper
durch an beiden Wandungen des Temperierraums anhaftende Verunreinigungen
bis zu einem gewissen Grad miteinander verklebt sind. Die umlaufende
bzw. ringförmige
Kanalgeometrie begünstigt
schließlich
eine hohe Stabilität
des Wärmeübertragers
gegenüber
Druckbeaufschlagung selbst bei geringer Materialstärke der
Wände des
Temperierraums sowie dessen vorteilhafte Abdichtung entlang seiner
Ein- und Austrittsspalte gegenüber
der Umgebung bzw. ggf. weiterer Kanäle für weitere Medien durch Ringdichtungen
mit in Relation zur Wärmeaustauschfläche geringem
Dichtquerschnitt.
In
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Wärmeübertragers
weist der sich verjüngende
Hohlraum des Mantelkörpers
sowie die sich verjüngende
Form des Kernkörpers
eine beliebige Grundfläche,
bevorzugt die eines Vielecks auf, dabei sind gleichmäßige Vielecke
bevorzugt und besonders bevorzugt solche, die eine möglichst
große
Anzahl von Ecken aufweisen, so bevorzugt 3 bis 80 Ecken, besonders
bevorzugt 8 bis 80 Ecken, ganz besonders bevorzugt 16 bis 80 Ecken.
In
einer weiteren Ausführungsform
kann die Grundfläche
des Kernkörpers
gleich oder anders der Grundfläche
des Hohlraums im Mantelkörper
gestaltet sein, dabei ist die gleiche Gestaltung der Grundfläche bevorzugt.
In
einer besonders vorteilhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Wärmeübertragers
weist der sich verjüngende
Hohlraum des Mantelkörpers sowie
die sich verjüngende
Form des Kernkörpers eine
runde, bevorzugt eine regelmäßig runde,
besonders bevorzugt eine ellipsoide oder kreisrunde, ganz besonders
bevorzugt eine kreisrunde Grundfläche auf.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Wärmeübertragers
sind die axialen Schnittlinien der Außenflächen des Kernkörpers entlang
einer der Symmetrieachsen der Grundfläche bzw. die entsprechenden
axialen Schnittlinien der Innenflächen des im Mantelkörper befindlichen
Hohlraums über
jeweils wenigstens zwei Drittel ihrer Länge um je den gleichen oder
auch verschiedene Winkel von 1° bis
80°, bevorzugt
von 1° bis
60°, besonders
bevorzugt von 1° bis
30° gegenüber der
gemeinsamen Symmetrieachse geneigt.
Der
Kern- und/oder Mantelkörper
besteht bevorzugt aus temperatur- und druckbeständigen Materialien, die weitgehend
chemisch inert sind und eine hohe Wärmeleitfähigkeit aufweisen. Dabei können der
Kern- und Mantelkörper
aus den gleichen oder auch aus verschiedenen Materialien gefertigt
sein, in einer bevorzugten Ausführung
aus den gleichen Materialien. Als Materialien kommen z.B. aber nicht
ausschließlich
metallische Materialien, wie beispielsweise Edelstahl, Aluminium,
Nickel, Nickelbasislegierungen, Titan, Tantal oder aber auch keramische
Materialien, Glas oder Kunsstoffe in Frage. Bevorzugt sind dabei
metallische und keramische Materialien, besonders bevorzugt Edelstahl,
Aluminium, Nickel oder Nickelbasislegierungen, Titan oder Tantal,
ganz besonders bevorzugt Edelstahl oder Tantal.
Die
Herstellung des erfindungsgemäßen Wärmeübertragers
erfolgt im Wesentlichen durch spanabhebende, funkenerosive und/oder
abformende Fertigungstechniken, wie sie dem Fachmann bekannt sind.
Eine besonders vorteilhafte Fertigung des Kernkörpers sowie des diesen aufnehmenden
Hohlraums im Mantelkörper
erfolgt durch Drehen bzw. Bohren, ggf. gefolgt von einer Nachbearbeitung durch
Ultrapräzisionsdrehen,
Schleifen und/oder gegenseitiges Einschleifen der beiden Körper ineinander.
Als
Prozessmedium kann grundsätzlich
jedes fluide Medium eingesetzt werden, wie z.B. Gase, Flüssigkeiten,
Emulsionen, Suspensionen, Gele, kolloidale Gemische, Aufschwämmungen
bzw. Aufschlämmungen
von Nanopartikeln in einem fluiden Trägermedium, überkritische Medien oder Plasmen, je
nach aktueller Aufgabenstellung.
In
einer bevorzugten Ausführung
des erfindungsgemäßen Wärmeübertragers
erfolgt die Beheizung/Kühlung
des Kern- und/oder Mantelkörpers durch
ein fluides Wärmeträgermedium,
welches den jeweiligen Körper
durch eine parallel zur Fließrichtung
des Prozessmediums geführte,
gerade oder gekrümmte
Kanalanordnung – bevorzugt
in möglichst geringer
Distanz zum Temperierraum – durchströmt (3). Hierbei ist eine auch eine helixartige
Umwindung des Hohlraums des Mantelkörpers bzw. eine helixartige
Durchdringung des Kernkörpers
unterhalb der Mantelfläche
durch die Temperierkanäle
denkbar. Die Durchmesser der Temperierkanäle können dabei gleich bleiben oder
sich kontinuierlich und/oder periodisch verändern.
Als
fluides Wärmeträgermedium
sind grundsätzlich
aber nicht ausschließlich
diejenigen geeignet, wie sie z. B. im VDI – Wärmeatlas, 8. Auflage, Springer
Berlin (1997), ISBN 3-540-62900-9, aufgeführt sind.
In
einer besonders bevorzugten Ausführung eines
derart fluidisch beheizten/gekühlten
Wärmeübertragers
strömt
das Wärmeträgermedium
im Bereich des Temperierraums im Wesentlichen parallel zur Strömungsrichtung
des Prozessmediums, wobei die Strömungsrichtungen der beiden
Medien je nach Anforderungen des Prozesses, für den der Wärmeübertrager eingesetzt werden
soll, entweder im Wesentlichen gleich oder entgegengesetzt gerichtet
sein können.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des Wärmeübertragers
wird sowohl der Kernkörper
als auch der Mantelkörper
beheizt bzw. gekühlt,
wobei auch in dieser Ausführungsform
im Falle einer fluidischen Beheizung/Kühlung eine Gleich- oder Gegenstromführung von
Prozess- und Wärmeträgermedium
besonders bevorzug wird.
Neben
der fluidischen Beheizung/Kühlung des
Kern- und/oder Mantelkörpers
des erfindungsgemäßen Wärmeübertragers
stellt auch eine elektrische Beheizung bzw. Kühlung mittels geeignet an dem
jeweiligen Körper
angebrachter bzw. in diesen eingebrachter Widerstandselemente oder
aber eine Beheizung/Kühlung
mittels auf dem Peltier-Effekt basierender elektrisch betriebener
Heiz- oder Kühlelemente
eine bevorzugte Ausführungsform
des Wärmeübertragers
dar, bevorzugt ist hier eine Beheizung mittels elektrischer Widerstandselemente
(4) bzw. eine Kühlung durch Peltierelemente.
Bevorzugt
sind ferner solche Ausführungsformen
des Wärmeübertragers,
bei denen die Weite des Temperierraums variiert werden kann. Eine
Möglichkeit
hierzu besteht im einfachsten Fall im Austausch des Kern- und/oder
Mantelkörpers
gegen einen solchen mit veränderten
radialen Abmessungen. Besonders bevorzugt sind jedoch solche Formen
des Wärmeübertragers
mit variierbarer Temperierraumweite, bei denen diese durch axiale
Verschiebung des Kernkörpers
gegenüber
dem Mantelkörper
eingestellt wird (5). Eine Arretierung
des Kernkörpers
in einer hierfür
definierten Position kann z.B. durch Verwendung von Gewindebauteilen
oder durch Einsatz austauschbarer Distanzscheiben oder -ringe erfolgen.
Eine ganz besonders bevorzugte Ausführungsform eines Wärmeübertragers
mit variierbarer Temperierraumweite ist eine solche, bei der die
Temperierraumweite im zusammengebauten Zustand, insbesondere während des
Betriebs des Wärmeübertragers,
von außen
variiert werden kann. Die gegenseitige Verschiebung zwischen Kern-
und Mantelkörper,
die hierzu bewirkt werden muss, kann z.B. durch mechanischen, hydraulischen,
pneumatischen, elektrostatischen, piezoelektrischen, elektromagnetischen
oder magnetostriktiven Antrieb erfolgen, bevorzugt durch mechanischen,
elektromagnetischen oder piezoelektrischen, besonders bevorzugt durch
mechanischen oder elektromagnetischen Antrieb. Als in noch höherem Maße vorteilhaft
werden dabei Ausführungsformen
eines solchen Wärmeübertragers
mit im Betrieb kontinuierlich variierbarer Temperierraumweite angesehen.
Für verschiedene
Anwendungen sind solche Ausführungsformen
des Wärmeübertragers
bevorzugt, bei denen die Verjüngung
des Kernkörpers
und der Innenfläche
des Mantelkörpers
entlang der gemeinsamen Achsrichtung unterschiedlich stark ausgeprägt ist,
so dass in axialer Richtung eine kontinuierliche Variation der Weite
des Temperierraums erfolgt (6).
Die
axiale Schnittlinie der Außenfläche des Kernkörpers entlang
einer der Symmetrieachsen der Grundfläche bzw. die entsprechende
axiale Schnittlinie der Innenfläche
des Hohlraums im Mantelkörper können sich
bei dieser vorteilhaften Ausführungsform um
je den gleichen oder auch verschiedene Winkel gegenüber der
gemeinsamen Symmetrieachse über wenigstens
zwei Drittel der Länge
der axialen Schnittlinie neigen (6b, c)
oder auch kontinuierlich verändern
(6a).
So
ist insbesondere bei Verwendung des erfindungsgemäßen Wärmeübertragers
zur möglichst isothermen
Führung
im kontinuierlichen Durchfluss ausgeführter Prozesse, die eine ausgeprägte Wärmetönung aufweisen,
eine Kanalaufweitung in Strömungsrichtung
des Prozessmediums vorteilhaft, so dass am Eingang des Temperierraums,
wo die Wärmetönung üblicherweise
am stärksten
zur Ausprägung
kommt, eine besonders hohe Wärmeübertragungseffizienz
erreicht wird, während
im weiteren Verlauf des Kanals durch die Aufweitung bei reduzierter
Effizienz Verweilvolumen gewonnen und der relative Druckverlust
pro Längenabschnitt
des Kanals vermindert wird. Eine derartige kontinuierliche Aufweitung
entlang des Temperierraums kann auch dann vorteilhaft sein, wenn
in dessen Verlauf die Viskosität
des Prozessmediums, z.B. infolge der Temperaturänderung oder einer Polymerisationsreaktion, zunimmt
oder in diesem, z.B. durch Fällungs-
oder Kristallisationsprozesse, feste Partikel gebildet werden. In
gasförmigen, überkritischen
oder unter gegebenen Prozessbedingungen leicht verdampfbaren flüssigen Prozessmedien
können
durch eine Aufweitung bzw. Verjüngung
der Temperierraumweite in Strömungsrichtung
und eine damit verbundene Entspannung bzw. Kompression des Prozessmediums zusätzliche,
ggf. für
den jeweiligen Prozess vorteilhafte thermische Effekte wie Temperatur-
oder Phasenänderungen
bewirkt werden. Eine sich in Strömungsrichtung
vergrößernde Prozesskanalweite
ist beispielsweise dann besonders bevorzugt, wenn der Wärmeübertrager
zur Verdampfung flüssiger
Medien eingesetzt werden soll, da hierdurch die Ausbildung von Blasen
bzw. Siedverzügen
gemindert und der mit der Phasenänderung
einhergehenden starken Zunahme des Volumenstroms entlang des Temperierraums
Rechnung getragen wird.
Je
nach Anforderungen des mit dem Wärmeübertrager
durchzuführenden
Prozesses kann es vorteilhaft sein, den Temperierraum in Richtung
der Verjüngung
des Kernkörpers
oder dieser entgegengesetzt zu durchströmen. Eine Durchströmung in Richtung
der Verjüngung
kann beispielsweise dann bevorzugt sein, wenn – z.B. durch einen Multilaminations-Mikromischer – zwei unterschiedliche,
vorzugsweise mit ausgeprägter
Wärmetönung miteinander reagierende
Fluide in entlang des Kanalumfangs periodisch alternierender Anordnung
in den Eingangsspalt des Temperierraums eingespeist werden und deren
Vermischung durch Interdiffusion zwischen den jeweiligen Fluidlamellen
innerhalb des Temperierraums durch Verminderung der Lamellenweite beschleunigt
werden soll (Fokussierungseffekt).
Umgekehrt
kann in Fällen,
in denen eine Vergrößerung des
Querschnitts des Temperierraums entlang seiner Durchströmungsrichtung,
wie z.B. bei den zuvor beschriebenen Verdampfungsprozessen, erwünscht ist,
diese alternativ oder verstärkend
zur Vergrößerung der
Weite auch vorteilhaft durch eine Vergrößerung des Umfangs des Temperierraums
in Durchströmungsrichtung
erreicht werden.
Insbesondere
in Anwendungsfällen
des Wärmeübertragers,
bei denen eine besonders hohe Effizienz des Wärmeübertragers gefordert ist, z.B.
um einen Prozess mit hoher Wärmetönung in
engen Temperaturgrenzen zu führen,
gleichzeitig jedoch einer Verringerung der Weite des Temperierraums
praktische Grenzen gesetzt sind, z.B. aufgrund der Erfordernis eines
bestimmten Füllvolumens
bei eingeschränkten
axialen und radialen Dimensionen des Mantelkörpers, ist eine solche Ausführung des
Wärmeübertragers
bevorzugt, bei der die Außenfläche des
Kernkörpers
und/oder die Innenfläche
des Mantelkörpers
mit Mikrostrukturen versehen sind, die die Ausbildung von Sekundärströmungen im
durchströmenden
Prozessmedium bewirken oder unterstützen (7). Vorteilhafte
Mikrostrukturen sind beispielsweise in einer oder zwei Drehrichtungen
ggf. mit unterschiedlicher Steigung verlaufende helixförmige Rillen
sowie Noppen, Dellen oder Stege, insbesondere solche, die entlang
der Strömungsrichtung überlappend
bzw. ineinander greifend angeordnet sind. Besonders bevorzugt sind
dabei solche Mikrostrukturen, die sich kostengünstig durch spanabhebende Verfahren
wie Drehen, Schleifen, Hohnen oder Fräsen oder aber durch Mikrostrukturierungstechniken wie
Laser-Mikromaterialbearbeitung, Formätzen oder Funkenerosion herstellen
lassen.
In
einer weiteren vorteilhaften Ausführung eines erfindungsgemäßen Wärmeübertragers
mit Beheizung bzw. Kühlung
durch ein Wärmeträgermedium
ist wenigstens eine der Innenflächen
der Kanäle für das Wärmeträgermedium,
bevorzugt eine solche, die in besonders geringer Distanz zum Temperierraum
verläuft,
mit Mikrostrukturen versehen. Die Auswahlkriterien für die Gestaltung
und Fertigung dieser Mikrostrukturen sind im Wesentlichen die zuvor
genannten.
Bevorzugt
ist auch eine solche Ausführungsform
eines Wärmeübertragers
mit Beheizung/Kühlung
durch ein Wärmeträgermedium,
bei der in diejenigen Abschnitte der Kanäle für dieses Wärmeträgermedium, die entlang des
Temperierraums verlaufen, Füllkörper oder
Strömungshindernisse
eingebracht sind, welche geeignet sind, die Strömungsgeschwindigkeit des Wärmeträgermediums
gegenüber
einer Ausführungsform
ohne solche Füllkörper oder
Strömungshindernisse
zu erhöhen
und/oder in diesem die Ausbildung zusätzlicher Sekundärströmungen zu fördern.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des Wärmeübertragers
sind die Wandflächen des
Temperierraums und ggf. auch der Zuführungskanäle für das Prozessmedium in einer
Weise behandelt, dass Anhaftungen, Korrosions- oder Abrasionsangriffe
im Vergleich zu einer unbehandelten Ausführung vermindert oder idealerweise
vollständig
unterdrückt
werden. Bevorzugte Behandlungen dieser Art können beispielsweise in einer
mechanischen oder elektrochemischen Politur, einer chemischen oder elektrochemischen
Oberflächenveränderung
wie z.B. einer Oxidation, oder einer Beschichtung mit chemischen,
elektrochemischen oder physikalischen Methoden aus einer Gas-, Flüssig- oder
Plasma-Phase sowie unter Vakuumbedingungen bestehen. Beschichtungen
aus der flüssigen
Phase schließen
dabei auch Spritz- und Sol-Gel-Verfahren ein. Zu den besonders bevorzugten
Beschichtungsmaterialien zählen
je nach Aufgabenstellung insbesondere anhaftungsmindernde Stoffe
wie PTFE oder andere Fluorpolymere, gegenüber bestimmten Medien besonders
korrosionsbeständige
Stoffe wie z.B. Nickel, Nickel-Phosphor oder Edelmetalle, sowie
besonders harte und damit abriebbeständige Materialien wie z.B.
Al2O3, AlN, Cr,
CrN, CrO2, Cr2O3, Mo, TiN, TiAlN, TiC, TiCN, WC, WCNiCrBSi,
oder ZrN.
Besonders
bevorzugt sind daneben solche Ausführungsformen des Wärmeübertragers,
bei denen die Wandungen des Temperierraums ganz oder teilweise mit
einer katalytisch aktiven Substanz belegt sind oder bei denen der
Temperierraum mit einer solchen Substanz, welche ggf. auf ein z.B.
granulares, vließ-
oder gewebeartiges Trägermaterial
aufgebracht ist, gefüllt
werden kann, in einer Weise, dass das Prozessmedium beim Durchströmen des
Temperierraums mit der katalytisch aktiven Substanz in Kontakt kommt.
Im Falle der Verwendung eines auswechselbaren Katalysators/Katalysatorträgers kann die
sich verjüngende
Form des Kernkörpers
in vorteilhafter Weise dazu dienen, die Weite des Temperierraums
durch partielles Herausziehen des Kernkörpers aus dem Mantelkörper auf
ein solches Maß zu vergrößern, dass
ein bequemes und vollständiges Einfüllen dieses
Katalysators/Katalysatorträgers
in den Temperierraum ermöglicht
wird. Beim anschließenden
Zusammenschieben von Kern- und Mantelkörper in ihre betriebsgerechte
Position wird der Katalysator/Katalysatorträger bei geeigneter Handhabung
in vorteilhafter Weise im Prozesskanal verpresst, wodurch zum einen
ein besonders inniger Kontakt zwischen dem Katalysator/Katalysatorträger und
den Wandungen des Prozesskanals erreicht wird, welcher die Wärmeübertragung
zwischen dieser Wandung und dem Katalysator/Katalysatorträger in vorteilhafter
Weise erleichtert, und zum anderen ein besonders inniger Kontakt
zwischen dem Katalysator/Katalysatorträger und dem durchströmenden Prozessmedium
zustande kommt, was die Wirkung der katalytisch aktiven Substanz
auf die dadurch beförderten
chemischen Prozesse in vorteilhafter Weise erhöht.
Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform
des Wärmeübertragers
stellt des Weiteren eine solche Ausführungsform dar, bei der in
diesem, bevorzug in oder an einem der Kanäle für das Prozessmedium und/oder – im Falle
einer Beheizung oder Kühlung
durch ein solches – für das Wärmemedium wenigstens
ein Sensor zur Ermittlung einer Messgröße des jeweiligen Mediums oder
auch des Wärmeübertragers
selbst angebracht ist. Besonders bevorzugt sind hierbei Sensoren
zur Bestimmung der Temperatur, des Drucks oder des Massen- bzw.
Volumenstroms des einströmenden,
durchströmenden
oder ausströmenden
Prozess- und/oder ggf. auch Wärmeträgermediums,
oder der Temperatur des Kern- oder Mantelkörpers bzw. damit in thermischem
Kontakt stehender weiterer Komponenten des Wärmeübertragers. Vorteilhaft sind
aber auch im oder am Temperierraum und/oder seinen Zu- und/oder
Abführungskanälen angebrachte
Sensoren zur Bestimmung des pH-Werts, der elektrischen Leitfähigkeit, der
Viskosität,
des ggf. spektral aufgelösten
Lichtstreu-, Absorptions- oder Fluoreszenzverhaltens, des Brechungsindexes,
der Dielektrizitätskonstanten,
der magnetischen Permeabilität,
des Absorptionsverhaltens gegenüber
Ultra- oder Megaschallwellen oder anderer chemischer oder physikalischer
Eigenschaften des Prozessmediums.
Als
besonders bevorzugt erweisen sich auch solche Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Wärmeübertragers,
die einen inneren Regelkreis enthalten oder bei denen der Wärmeübertrager
Bestandteil eines äußeren Regelkreises
ist. In dem Falle, dass der Wärmeübertrager
gemäß der o.a.
Beschreibung mit Sensoren ausgestattet ist, können deren Ausgangssignale
vorteilhaft zur Regelung äußerer oder
innerer Parameter, wie beispielsweise der Temperatur, des Massen-
oder Volumenstroms, des Drucks, der Zusammensetzung oder anderer
Eigenschaften wenigstens eines der den Wärmeübertrager durchströmenden Medien
eingesetzt werden. Des Weiteren können diese wie auch außerhalb
des Wärmeübertragers
generierte Signale, bevorzugt solche, welche eindeutig aus einer
Eigenschaft des den Wärmeübertrager
durchströmenden
Prozessmediums hervorgehen, auch zur Einstellung der Weite des Temperierraums,
der Temperatur oder des Massenstroms des ggf. verwendeten Wärmeträgermediums und/oder
der Leistung, mit der der Wärmeübertrager selbst
oder eine vor- oder nachgeschaltete Wärmeübertragungseinrichtung beheizt
bzw. gekühlt
wird, eingesetzt werden.
In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird der Wärmeübertrager
als Bestandteil eines Systems oder einer Anlage eingesetzt, die
der Untersuchung und/oder der chemischen oder physikalischen Veränderung
bzw. Umsetzung fluider Medien dient. Besonders bevorzugt sind dabei
Ausführungsformen
des Wärmeübertragers,
die als Bestandteil eines bevorzugt modular aufgebauten Mikroreaktionssystems
eingesetzt werden, welches neben dem Wärmeübertrager weitere Komponenten
enthält,
die Mikrostrukturen zur Durchführung
chemischer oder physikalischer Prozesse und/oder Operationen enthalten,
wie z.B. Mikromischer, Mikroreaktoren, Mikroseparatoren und/oder
weitere Mikrowärmeübertrager.
In einer ganz besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wärmeübertragers
ist dieser stromaufwärts
mit einer Vorrichtung zum Vermischen wenigstens zweier fluider Medien – bevorzugt
mit einem Mikromischer – derart
verbunden oder aber ein solcher ist in den Wärmeübertrager in einer Weise integriert,
dass das aus der Mischzone dieses Mischers austretende Medium bis
zum Eintritt in den Temperierraum des Wärmeübertragers ein Volumen durchfließt, das
nicht wesentlich größer, bevorzugt
kleiner oder gleich, oder besonders bevorzugt wesentlich kleiner
als das Volumen des Temperierraums ist.
Ebenfalls
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Wärmeübertragers
bei Prozessen, bei denen ein fluides Prozessmedium in sehr kurzer
Zeit temperiert, ggf. auch verdampft oder kondensiert werden soll,
z.B. um einen chemischen Prozess wie beispielsweise eine Polymerisationsreaktion
oder die Bildung von Nanopartikeln auf einer sehr kurzen Zeitskala
definiert einzuleiten oder zu stoppen, sowie Verwendungen, bei denen
in dem Prozessmedium eine chemische Reaktion oder ein physikalischer
Prozess abläuft,
bei der bzw. bei dem eine größere Wärmemenge
freigesetzt wird, die bei mangelnder Kühlung zu einer nicht erwünschten,
möglicherweise
sogar gefährlichen
Erwärmung
des Prozessmediums führen
würde,
und die damit innerhalb definierter Temperaturgrenzen gehalten werden
muss, wie z.B. Neutralisationsreaktionen, Umsetzungen mit metallorganischen
Verbindungen, schnelle Polymerisationsreaktionen oder Nitrierungsreaktionen.
Besonders
vorteilhaft ist dabei die Verwendung des Wärmeübertragers in solchen Fällen, in
denen das Prozessmedium unter erhöhtem Druck steht, zur Ausbildung
von festen, hochviskosen oder gelartigen Ablagerungen, oder Verharzungen
neigt, sowie bei der Durchführung
heterogen katalysierter chemischer Umsetzungen, wobei bei diesen
besonders vorteilhaft jene Ausführungsformen
des Wärmeübertragers
eingesetzt werden, bei denen entweder die Wandungen des Temperierraums
mit einer geeigneten katalytisch aktiven Substanz belegt sind oder der
Temperierraum wenigstens zum Teil mit einer solchen, ggf. auf einem
Trägermedium
befindlichen katalytischen Substanz gefüllt ist.