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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen eines Werkzeugs
in einem Werkzeugfutter nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus
der
WO 03/002298
A1 ist eine Vorrichtung zum Befestigen eines Werkzeugs
in einem Werkzeugfutter, insbesondere in einem Schrumpffutter, bekannt.
Die Vorrichtung weist einen Werkzeuggreifer auf, der ein Werkzeug
aus einer Be- und Entladestation vollautomatisch in das Werkzeugfutter einsetzt.
Zum thermischen Weiten eines Schrumpffutters weist die Vorrichtung
ein Induktionsheizgerät auf
und zur Kühlung
des Schrumpffutters eine Anordnung mit Kühlglocken, die auf das Schrumpffutter aufgesetzt
werden können.
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Weiter
ist aus der nachveröffentlichten
DE 103 39 419 A1 eine
Vorrichtung zum Befestigen eines Werkzeugs in einem Werkzeugfutter
bekannt, die ein Haltemittel zum Halten des Werkzeugs und ein Mittel
zur Bearbeitung des Werkzeugfutters umfasst, wobei das Mittel zur
Bearbeitung des Werkzeugfutters und das Haltemittel um eine gemeinsam Achse
schwenkbar sind. Außerdem umfasst
die Vorrichtung einen Antrieb zum Bewegen des Mittels zur Bearbeitung
des Werkzeugfutters.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Befestigen
eines Werkzeugs in einem Werkzeugfutter anzugeben, die eine präzise Positionierung
des Mittels zur Bearbeitung des Werkzeugfutters am Werkzeugfutter
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch
die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Vorteile der Erfindung
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Die
Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Befestigen eines Werkzeugs
in einem Werkzeugfutter, die ein Haltemittel zum Halten des Werkzeugs
und ein Mittel zur Bearbeitung des Werkzeugfutters umfasst, wobei
das Mittel zur Bearbeitung des Werkzeugfutters und das Haltemittel
um eine gemeinsame Achse schwenkbar sind, und die einen Antrieb
zur Bewegung des Mittels zur Bearbeitung des Werkzeugfutters aufweist.
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Es
wird vorgeschlagen, dass das Mittel zur Bearbeitung des Werkzeugfutters
während
des Betriebs vom Antrieb lösbar
ist. Hierdurch kann das Mittel zur Bearbeitung des Werkzeugfutters
unabhängig von
einer Bewegung des Antriebs präzise
am Werkzeugfutter positioniert werden. Das Mittel kann hierbei unabhängig vom
Antrieb bewegbar sein, insbesondere antriebslos bewegbar sein. Der
Antrieb dient vorzugsweise zur vertikalen Bewegung des Mittels, insbesondere
zur Absenkung des Mittels auf das Werkzeugfutter.
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Das
Mittel zur Bearbeitung des Werkzeugfutters kann ein Mittel sein,
das zu irgendeiner Zustandsänderung
des Werkzeugfutters vorgesehen ist, beispielsweise zur Betätigung eines
Spannmechanismus des Werkzeugfutters, zum Erwärmen oder zum Abkühlen des
Werkzeugfutters. Die Schwenkbarkeit um die gemeinsame Achse kann
besonders vorteilhaft durch eine Trä gereinheit realisiert werden,
an der das Mittel zur Bearbeitung des Werkzeugfutters und das Haltemittel
angeordnet, insbesondere befestigt, beispielsweise bewegbar befestigt sind,
wobei durch eine Bewegung der Trägereinheit sowohl
das Mittel zur Bearbeitung des Werkzeugfutters als auch das Haltemittel, insbesondere
das Werkzeug mit Hilfe des Haltemittels, relativ zum Werkzeugfutter
bewegbar sind. Besonders kostengünstig
kann die Vorrichtung ausgeführt
werden, wenn das Haltemittel und das Mittel zur Bearbeitung des
Werkzeugfutters in Schwenkrichtung um die gemeinsame Achse mittelbar
oder unmittelbar aneinander befestigt sind.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Vorrichtung
ein Messmittel zum Vermessen des Werkzeugs, das von einer Werkzeugfutterachse
weg bewegbar ist. Durch die insbesondere zumindest weitgehend senkrecht
zur Werkzeugfutterachse ausgerichtete Bewegbarkeit des Messmittels
kann das Messmittel aus einem Schwenkbereich des Haltemittels und
des Mittels zur Bearbeitung des Werkzeugfutters heraus bewegt werden,
wodurch die Vorrichtung besonders sicher ausgeführt werden kann. Die Werkzeugfutterachse kann
sich auf die Werkzeugfutterachse eines in eine Spindel der Vorrichtung
eingesetzten Werkzeugfutters beziehen. Sie ist dann identisch mit
einer Werkzeugspindelachse. Das Messmittel ist von der Werkzeugfutterachse
weg bewegbar, kann somit an die Werkzeugfutterachse angenähert und
von dieser entfernt werden, zweckmäßigerweise in einer zur Werkzeugfutterachse
senkrechten Bewegung. Das Messmittel kann einen Messbereich aufweisen,
in dem ein Werkzeug zur Vermessung zumindest teilweise angeordnet
ist, der in die Werkzeugfutterachse herein und aus dieser heraus
bewegbar ist.
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Das
Mittel zur Bearbeitung des Werkzeugfutters kann ein Heizgerät, beispielsweise
ein Induktionsheizgerät,
zum Erwärmen
des Werkzeugfutters sein. In besonders vorteilhafter Ausgestaltung
umfasst das Mittel zur Bearbeitung des Werkzeugfut ters eine Kühlvorrichtung
zur Kühlung
des Werkzeugfutters. Es kann eine automatische Positionierung der Kühlvorrichtung
am Werkzeugfutter in Kombination mit einer kompakten Bauweise der
Vorrichtung erreicht werden. Vorzugsweise sind das Haltemittel,
die Kühlvorrichtung
und das Induktionsheizgerät
um eine gemeinsame Achse schwenkbar.
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Die
Vorrichtung umfasst vorzugsweise eine Steuereinheit, die zur Steuerung
des Haltemittels in der Weise vorgesehen ist, dass das durch das
Haltemittel gehaltene Werkzeug in einer vorbestimmten Soll-Position
im Werkzeugfutter positionierbar ist, insbesondere ohne die Verwendung
eines Anschlags im Werkzeugfutter. Das Werkzeug kann vom Haltemittel
vollautomatisch aus beispielsweise einem Magazin entnommen und direkt
im Werkzeugfutter in der vorbestimmten Soll-Position platziert werden, wodurch
ein schnelles und effizientes Befestigen des Werkzeugs im Werkzeugfutter
in der Soll-Position erreichbar ist. Hierzu kann das Haltemittel
mit einem sehr fein bewegbaren Antrieb, beispielsweise einem Linearmotor,
verbunden sein.
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Hohe
Anforderungen bezüglich
einer Positionierung müssen
jedoch an das Mittel zur Bearbeitung des Werkzeugfutters nicht gestellt
sein, so dass das Mittel zur Bearbeitung des Werkzeugfutters zweckmäßigerweise
unabhängig
vom Haltemittel bewegbar ist. Es kann ein einfacher und kostengünstiger Antrieb,
beispielsweise ein pneumatischer Antrieb, zur Bewegung des Mittels
zur Bearbeitung verwendet werden.
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Eine
effiziente und kostengünstige
automatische Platzierung des Mittels zur Bearbeitung des Werkzeugfutters
auf dem Werk zeugfutter kann erreicht werden, wenn das Mittel zur
Bearbeitung des Werkzeugfutters in Richtung der Werkzeugfutterachse
unabhängig
vom Haltemittel bewegbar ist.
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Eine
besonders einfache, ohne aufwendige Steuerung durchführbare,
genaue Platzierung des Mittels zur Bearbeitung auf dem Werkzeugfutter
kann erreicht werden, wenn der Antrieb einen Verfahrweg nach unten
mit einer unteren Endstellung aufweist und das Mittel zur Bearbeitung
des Werkzeugfutters bei einem Verfahren nach unten und einem Aufliegen auf
einem Gegenstand vor Erreichen der Endstellung vom Antrieb selbständig lösbar ist.
Der Gegenstand ist insbesondere das Werkzeugfutter, kann jedoch ebenso
gut eine Spindel, ein Werkzeugadapter oder ein Anschlag zur Auflage
des Mittels sein. Unten bezieht sich hierbei zweckmäßigerweise
auf die Richtung der Schwerkraft. Das selbständige Lösen geschieht insbesondere
ohne motorische Hilfe oder einen Steuerungseingriff.
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Vorteilhafterweise
ist das Mittel zur Bearbeitung des Werkzeugfutters nach einem Lösen vom Antrieb
in Bewegungsrichtung frei beweglich. Es kann auf einfache Weise
eine Positionsveränderung des
Mittels, z. B. verursacht durch ein Schrumpfen des Werkzeugfutters
bei einer Abkühlung
des Werkzeugfutters, ohne aufwendige Steuerung erreicht werden.
Das Mittel liegt beispielsweise auf dem Werkzeugfutter auf und vollführt – in senkrechter Richtung
frei beweglich – eine
Längenveränderung des
Werkzeugfutters mit.
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Ein
zusätzlicher
Antrieb kann eingespart werden, wenn der Antrieb zur Bewegung des
Haltemittels vorgesehen ist.
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In
einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird
vorgeschlagen, dass die Vorrichtung einen Sensor aufweist, der zur
Erkennung einer Bewegungsblockierung des Mittels zur Bearbeitung
vorgesehen ist. Das Mittel zur Bearbeitung des Werkzeugfutters kann
ohne aufwendige Positionssteuerung beispielsweise zum Werkzeugfutter hin
bewegt werden, wobei ein Anschlagen des Mittels durch den Sensor
erkannt und die Bewegung gestoppt werden kann.
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Ein
besonders schnelles Stoppen der Bewegung des Mittels zur Bearbeitung
kann erreicht werden, wenn der Sensor zur Erkennung eines Schleppabstandsfehlers
vorgesehen ist. Ein Schleppabstandsfehler liegt vor, wenn die Bewegung
eines angetriebenen Gegenstands von einer Bewegung eines antreibenden
Gegenstands über
eine vorbestimmte Grenze hinaus abweicht. Der Schleppabstandsfehler kann
beispielsweise durch optische Mittel erkannt werden.
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In
einer besonders preiswerten Ausführung ist
der Sensor ein Stromwächter.
Mit einem Stromwächter
kann der von einem Antriebsmotor aufgenommene Strom überwacht
werden, der bei einem Blockieren des angetriebenen Gegenstands sprungartig
ansteigt.
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Es
wird außerdem
vorgeschlagen, dass das Messmittel einen Messbereich aufweist, der
durch eine Bewegung des Messmittels in Richtung zur Werkzeugfutterachse
in einer Bewegungsachse führbar
ist, wobei die gemeinsame Achse außerhalb der Bewegungsachse
angeordnet ist. Die Vorrichtung kann ergonomisch besonders günstig konstruiert werden,
so dass zur Bedienung vorgesehene Elemente der Vorrichtung durch
einen Bediener besonders einfach erreicht werden können. Die
Bewegungsachse verläuft
zweckmäßigerweise
durch die Mitte des Messbereichs.
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Unterschiedliche
Werkzeugfutter können
besonders einfach gekühlt
werden, wenn das Mittel zur Bearbeitung des Werkzeugfutters eine
Kühlvorrichtung
mit mehreren Kühleinheiten
zur Kühlung
des Werkzeugfutters umfasst.
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Zweckmäßigerweise
umfasst die Vorrichtung einen Sensor zur Erfassung der Position
einer Kühleinheit.
Die jeweils richtige Kühleinheit
kann hierdurch vollautomatisch ausgewählt werden. Die Position wird
vorteilhafterweise relativ zum Werkzeugfutter bzw. zu einem Punkt
auf dem Werkzeugfutter erfasst. Das Sensorsystem ist zweckmäßigerweise
unmittelbar an oder in der Kühlvorrichtung
angeordnet. Es kann ein dezentraler Antrieb in unmittelbarer Nähe der Kühlvorrichtung
verwendet werden.
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Ein
besonders fehlerfreier Betrieb der Kühlvorrichtung, verbunden mit
einer kompakten und einfachen Vorrichtung, kann durch einen Kühlflüssigkeitskanal
erreicht werden, der seriell durch die Kühleinheiten verläuft. Eine
Verstopfung in beispielsweise nur einer Kühleinheit kann durch einen
einzigen Strömungswächter schnell
erkannt werden.
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Zeichnung
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die
Ansprüche
enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch
einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es
zeigen:
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1 eine
Vorrichtung zum Befestigen eines Werkzeugs in einem Werkzeugfutter
in einer schematischen Darstellung von oben,
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2 die
Vorrichtung aus 1 in einer Seitendarstellung,
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3 die
Vorrichtung aus 1 mit einem gedrehten Haltemittel,
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4 die
Vorrichtung aus 1 in einer weiteren Stellung,
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5 eine
Schnittdarstellung durch eine Kühlglocke
der Vorrichtung aus 1,
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6 eine
Seitendarstellung einer weiteren Vorrichtung zum Befestigen eines
Werkzeugs in einem Werkzeugfutter,
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7 eine
schematische Schnittdarstellung durch eine Kühlvorrichtung und
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8 eine
weitere schematische Schnittdarstellung durch die Kühlvorrichtung.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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1 und 2 zeigen
in schematischer Darstellung eine Vorrichtung zum Befestigen eines Werkzeugs 2 in
einem Werkzeugfutter 4, wobei 1 die Vorrichtung
in einer Draufsicht und 2 die Vorrichtung in einer Seitendarstellung
zeigt. Die Vorrichtung umfasst ein Haltemittel 6 in Form
eines Werkzeuggreifers mit zwei Greifarmen 8 und einem Greifschieber 10,
durch die ein Schaftwerkzeug gegriffen und gehalten werden kann.
Die Greifarme 8 und der Greifschieber 10 umfassen
jeweils ein drehbares Rad zur Kontaktierung mit dem Werkzeug 2, wobei
das Rad des Greifschiebers 10 durch einen Motor angetrieben
ist. Hierdurch kann das Werkzeug 2 im gegriffenen Zustand
gedreht werden. Außerdem umfasst
die Vorrichtung zwei Mittel zur Bearbeitung des Werkzeugfutters 4,
nämlich
ein Induktionsheizgerät 12 und
eine Kühlvorrichtung 14.
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Zum
Vermessen des Werkzeugs 2 weist die Vorrichtung außerdem ein
Messmittel 16 auf, das eine Kamera 18 und zwei
Beleuchtungsmittel 20, 20 umfasst, so dass das
Werkzeug 2 im Auflicht- und im Durchlichtverfahren vor
der Kamera 18 gehalten und vermessen werden kann. Das Messmittel 16 ist
an einem Träger 22 befestigt,
der in Richtung von Pfeilen 24 zu einer Werkzeugfutterachse 26 hin
und von dieser weg bewegbar ist. Das Messmittel 16 ist
außerdem
in Richtung von Pfeilen 28 nach oben und nach unten am
Träger 22 verfahrbar.
Wie durch Pfeile 30, 32 angedeutet, sind auch
das Haltemittel 6 an einem Träger 34 und die Kühlvorrichtung 14 an
einem weiteren Träger 36 nach
oben und nach unten verfahrbar. Das Induktionsheizgerät 12 ist
fest mit dem Haltemittel 6 verbunden und wird bei jeder
Bewegung des Haltemittels 6 mit diesem mit bewegt. Die
beiden Träger 34, 36 stehen
auf einem Drehträger 38,
der um eine Achse 40 schwenkbar ist. Hierdurch sind das Haltemittel 6,
das Induktionsheizgerät 12 und
die Kühlvorrichtung 14 um
diese gemeinsame Achse 40 schwenkbar und in Schwenkrichtung
fest miteinander verbunden.
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Zum
Befestigen des Werkzeugs 2 im Werkzeugfutter 4 wird
das Werkzeug 2 in eine in den 3 und 4 dargestellte
Bereitstellung 42 eingesetzt. Eine Tür in einem nicht dargestellten
Gehäuse
um die Vorrichtung kann geschlossen und ein automatischer Ablauf
kann von einem Bediener gestartet werden. Der Drehträger 38 ist
vorzugsweise bereits so geschwenkt, so dass das Haltemittel 6 nach einem
Herunterfahren das Werkzeug 2 in der Bereitstellung 42 greifen
und aus der Bereitstellung 42 durch eine Bewegung nach
oben entlang des Trägers 34 herausnehmen
kann. Das Haltemittel 6 mit dem Werkzeug 2 wird
nun in die in 1 gezeigte Position geschwenkt,
und der Träger 22 – und mit
ihm das Messmittel 16 – wird
aus der in 2 gezeigten Position in Richtung
der Pfeile 24 zum Werkzeug 2 bewegt bis zur in 1 gezeigten
Position. Hierbei wird das Messmittel 16 und mit ihm ein
Messbereich 44 (3), der in einer Messachse 46 zwischen Kamera 18 und
Beleuchtungsmittel 20 angeordnet ist, in einer Bewegungsachse 47 zur
Werkzeugfutterachse 26 hin gefahren. Anschließend wird
das Messmittel 16 entlang des Trägers 22 nach unten
gefahren, bis der Messbereich 44 um die Spitze des Werkzeugs 2 herum
positioniert ist. Durch die Rollen an den Greifarmen 8 und
die angetriebene Rolle am Greifschieber 10 wird das Werkzeug 2 gegebenenfalls
vor der Kamera 18 gedreht, bis das gewünschte und zu vermessende Objekt
des Werkzeugs 2, beispielsweise die Spitze oder eine Schneide,
scharf gestellt ist.
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Nun
wird das Werkzeug 2 gemäß Vorgaben, die
der Bediener über
ein Eingabemittel, beispielsweise eine Tastatur oder einen Bildschirm,
einer schematisch dargestellten Steuereinheit 50 eingegeben
hat, vermessen. Hierbei wird beispielsweise die Position einer Schneide
oder Spitze des Werkzeugs 2 relativ zu einem Bezugspunkt
der Vorrichtung vermessen. Das Werkzeug 2 wird dabei in
der Werkzeugfutterachse 26 oberhalb des Werkzeugfutters 4 vom
Haltemittel 6 gehalten. Nach Abschluss der Vermessung wird
das Messmittel 16 in Richtung eines der Pfeile 24 von
der Werkzeugfutterachse 26 weg bewegt, nämlich aus
Sicht der 1 und 2 nach links.
Hierbei wird der Messbereich 44, der zum Vermessen um die
Werkzeugfutterachse 26 herum positioniert war, aus der
Werkzeugfutterachse 26 heraus und ebenfalls von dieser
weg bewegt.
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Dann
werden das Haltemittel 6, das Induktionsheizgerät 12 und
die Kühlvorrichtung 14 in
die in 3 gezeigte Position geschwenkt, und durch eine Bewegung
nach unten in Richtung des unteren Pfeils 32 wird das Induktionsheizgerät 12 um
das Werkzeugfutter 4 gelegt. Das Werkzeugfutter 4 wird
durch das Induktionsheizgerät 12 erwärmt, so
dass eine Werkzeugaufnahmeöffnung 48 (5)
durch die thermische Ausdehnung des Materials des Werkzeugfutters 4 geweitet
wird. Die Temperatur des Werkzeugfutters 4 wird von einem
nicht dargestellten Sensor im Induktionsheizgerät 12 überwacht.
Nach Ablauf einer vorbestimmten Heizzeit wird das Induktionsheizgerät 12 abgeschaltet
und nach oben verfahren.
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Das
Werkzeug 2 wird nun durch eine Schwenkbewegung des Haltemittels 6 in
die in 1 gezeigte Position zurückgeschwenkt und kann durch das
Herunterfahren des Haltemittels 6 in die geweitete Werkzeugaufnahmeöffnung 48 eingeführt werden, wobei
das Haltemittel 6 durch einen in 1 schematisch
dargestellten Antrieb 51 so weit heruntergefahren wird,
bis das vermessene Werkzeugelement, z. B. die Werkzeugspitze, eine
voreingestellte Soll-Position relativ zum Werkzeugfutter 4 bzw.
zu einem Bezugspunkt der Vorrichtung einnimmt. Das Werkzeug 2 wird
eine Weile vom Haltemittel 6 in der Werkzeugaufnahmeöffnung 48 gehalten,
während das
Werkzeugfutter 4 abkühlt
und die Werkzeugaufnahmeöffnung 48 sich
infolgedessen zusammenzieht und das Werkzeug 2 festhält. Nach
Ablauf einer vorgegebenen Zeit wird das Haltemittel 6 vom
Werkzeug 2 gelöst
und nach oben verfahren.
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In
einem weiteren Schritt wird nun die Kühlvorrichtung 14 durch
eine Drehbewegung des Drehträgers 38 über das
Werkzeug 2 und das Werkzeugfutter 4 geschwenkt.
Durch eine Drehung der Kühlvorrichtung 14 in
Richtung von Pfeilen 52 um eine Drehachse 54 der
Kühlvorrichtung 14 wird
eine dem Werkzeugfutter 4 entsprechende Kühleinheit 56 über das
Werkzeugfutter 4 ge schwenkt und durch ein Herabbewegen
der Kühlvorrichtung 14 in
Richtung der Pfeile 30 um das Werkzeugfutter 4 gelegt.
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Die
um das Werkzeugfutter 4 gelegte Kühleinheit 56 ist in 5 in
einer schematischen Schnittansicht dargestellt. Die Kühleinheit 56 ist
an einem Halter 58 befestigt, der in Richtung von Pfeilen 60 an einem
Schlitten 62 befestigt ist. Der Schlitten 62 ist wiederum
in Richtung der Pfeile 30 beweglich am Träger 36 angeordnet
und ist durch einen pneumatischen Antrieb 64 entlang einer
Führung 66 herauf und
herunter bewegbar. Zum Abkühlen
des Werkzeugfutters 4 wird der Schlitten 62 nun
so weit nach unten verfahren, bis er eine Endstellung 68 erreicht. Diese
Position des Schlittens 62 ist in 5 dargestellt.
Bevor er diese Endstellung 68 erreicht, hat sich – wie in 5 dargestellt – die Kühleinheit 56 bereits um
das konische Werkzeugfutter 4 gelegt und liegt nun auf
dem Werkzeugfutter 4 auf. Durch die weiter fortgesetzte
Bewegung des Schlittens 62 nach unten in Richtung zur Endstellung 68 wird
der Halter 58 – und
mit ihm die Kühleinheit 56 – vom Antrieb 64 in
der Weise gelöst,
dass der vom Antrieb 64 bewegte Schlitten 62 unabhängig von
einer Bewegung der Kühleinheit 56 weiter
nach unten in die Endstellung 68 fährt. Die Kühleinheit 56 ist nun
in Richtung der Pfeile 60 relativ zum Schlitten 62 und
unabhängig vom
Antrieb 64 frei bewegbar. Bei einem Abkühlen des Werkzeugfutters 4 schrumpft
dieses um einige 1/100 mm, wobei die Kühleinheit 56 durch
das Aufliegen auf dem Werkzeugfutter 4 diese Bewegung des Werkzeugfutters 4 durch
eine leichte Abwärtsbewegung
relativ zum Schlitten 62 unabhängig von dem Antrieb 64 mitverfolgt.
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Durch
die Beweglichkeit der Kühleinheit 56 relativ
zum Schlitten 62 kann auf eine Berechnung der genauen Positionierung
der Kühleinheit 56 um das
Werkzeugfutter 4 verzichtet werden und der Schlitten 62 kann
unabhängig
von dem Werkzeugfutter 4 und der gewählten Kühleinheit 56 der Kühlvorrichtung 14 in
die Endstellung 68 gefahren werden. Die optimale Stellung
der Kühleinheit 56 reguliert
sich durch das Aufliegen auf dem Werkzeugfutter 4 und die
Beweglichkeit relativ zum Schlitten 62 von allein.
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Nach
einer ausreichenden Kühlung,
beispielsweise nach dem Ablaufen einer vorbestimmten Zeit, wird
der Schlitten 62 wieder nach oben verfahren und nimmt,
nachdem er den Halter 58 erreicht hat, die Kühleinheit 56 mit
nach oben. Der Befestigungsvorgang des Werkzeugs 2 im Werkzeugfutter 4 ist
abgeschlossen, und das Werkzeugfutter 4 kann mit dem Werkzeug 2 aus
einer Spindel 69 der Vorrichtung entnommen werden. Das
Haltemittel 6 befindet sich in der wie in 4 gezeigten
Stellung und ist somit bereit zum Greifen eines neuen Werkzeugs 2 aus
der Bereitstellung 42.
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Die
Einheit aus Haltemittel 6, Induktionsheizgerät 12 und
Kühlvorrichtung 14 ist
so innerhalb der Vorrichtung angeordnet, dass ein vor der Vorrichtung stehender
Bediener, der die Vorrichtung also wie in 2 dargestellt
sieht, alle Elemente der Vorrichtung besonders einfach erreichen
kann. Insbesondere in der in 4 gezeigten
Grundstellung der Vorrichtung, in der der Bediener in die Vorrichtung
eingreifen kann, sind alle Elemente besonders gut zugänglich und
außerdem
so positioniert, dass die Einheit in Richtung zum Bediener wenig
weit vorsteht. Das wird erreicht durch die Anord nung der gemeinsamen
Achse 40 außerhalb
der Bewegungsachse 47, nämlich aus Sicht des Bedieners
hinter der Bewegungsachse 47.
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Das
Induktionsheizgerät 12 ist
fest mit dem Haltemittel 6 verbunden und kann somit durch
den Antrieb 51 in eine von der Steuereinheit berechnete Position
um das Werkzeugfutter 4 gefahren werden. Hierbei ist das
Induktionsheizgerät 12 zweckmäßigerweise
ein Stück
weit vom Werkzeugfutter 4 beabstandet, so dass es nicht
auf dem Werkzeugfutter 4 auf- oder anliegt. In einer alternativen
und einfacheren Ausführung
ist es möglich,
das Induktionsheizgerät 12 mit
einer Anschlagscheibe zu versehen, die zur Auflage auf eine Auflagefläche 72 (5)
des Werkzeugfutters 4 vorgesehen ist. Zum Aufheizen des Werkzeugfutters 4 wird
das Induktionsheizgerät 12 dann über die
Anschlagscheibe auf der Auflagefläche 70 abgestützt. Bei
dieser Ausgestaltung der Vorrichtung wird sinnvollerweise eine Aufhängung des Induktionsheizgeräts 12 verwendet,
die der Aufhängung
der Kühlvorrichtung 14 mit
dem Halter 58 und dem relativ hierzu beweglichen Schlitten 62 entspricht.
Hierbei ist dann das Induktionsheizgerät 12 in Richtung der
Pfeile 32 vom Haltemittel 6 entkoppelbar und wie
die Kühlvorrichtung 14 relativ
zum Haltemittel 6 frei beweglich.
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Eine
alternative Vorrichtung zum Befestigen des Werkzeugs 2 im
Werkzeugfutter 4 ist in 6 gezeigt.
Im Wesentlichen gleich bleibende Bauteile sind grundsätzlich mit
den gleichen Bezugszeichen beziffert. Ferner kann bzgl. gleich bleibender
Merkmale und Funktionen auf die Beschreibung zum Ausführungsbeispiel
in den 1 bis 5 verwiesen werden. Die nachfolgende
Beschreibung beschränkt sich
im Wesentlichen auf die Unterschiede zum Ausführungsbeispiel in den 1 bis 5.
An einem Träger 34 sind
sowohl das Haltemittel 6 und das Induktionsheizgerät 12 als
auch die Kühlvorrichtung 14 um
die Achse 40 schwenkbar angeordnet. Alle drei Einheiten
sind aneinander befestigt und durch den Antrieb 51 in Richtung
der Pfeile 32 verfahrbar. Zum Absetzen der Kühleinheit 56 auf
dem Werkzeugfutter 4 umfasst die Vorrichtung einen Sensor 72,
der ein Aufsetzen der Kühleinheit 56 auf
dem Werkzeugfutter 4 erkennt. Der Sensor 72 ist
als ein Schleppabstandssensor ausgestaltet, der eine Differenz zwischen
der Bewegung des Antriebs 51 und der Relativbewegung beispielsweise
des Greifers 6 zum Träger 34 erkennt
und bei Überschreiten
der Differenz über
einen voreingestellten Wert ein Signal an die Steuereinheit 50 weitergibt,
die die Bewegung des Antriebs 51 stoppt.
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Eine
weitere Alternative einer Vorrichtung zum Befestigen des Werkzeugs 2 im
Werkzeugfutter 4 kann ebenfalls anhand der Darstellung
in 6 erläutert
werden. Bei dieser Vorrichtung ist zumindest die Kühlvorrichtung 14 vom
Haltemittel in der Weise lösbar,
wie zu 5 erläutert
wurde, vorteilhafterweise auch das Induktionsheizgerät 12.
Im Unterschied zu dem in 5 beschriebenen Ausführungsbeispiel umfasst
die Vorrichtung jedoch nur den einen Antrieb 51, der alle
drei Elemente – also
Haltemittel 6, Induktionsheizgerät 12 und Kühlvorrichtung 14 – bewegt. Trotz
seiner genauen Steuerbarkeit wird dieser Antrieb 51 bei
einem Aufsetzen der Kühlvorrichtung 14, ebenso
wie der Antrieb 64, in eine einstellbare Endstellung 68 gefahren,
und die Kühlvorrichtung 14 bzw.
eine Kühleinheit 56 liegt
auf dem Werkzeugfutter 4 auf.
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7 zeigt
die Kühlvorrichtung 14 in
einer schematischen Schnittdarstellung. Die Kühlvorrichtung 14 umfasst
sechs Kühleinheiten 56,
die in einem um die Drehachse 54 drehbaren Revolver angeordnet
sind. Die Kühleinheiten 56 sind
unterschiedlich groß und
an verschiedene Werkzeugfutter angepasst. Um jeweils eine Öffnung 74 herum
ist ein aus einer spiralförmig
umlaufenden und abgedeckten Nut gebildeter Flüssigkeitsraum 76 angeordnet,
der von Kühlflüssigkeit
durchströmt
wird. Dieser Flüssigkeitsraum 76 ist
in 5 geschnitten dargestellt. Zur Auswahl der an
das momentan verwendete Werkzeugfutter 4 angepassten Kühleinheit 56 wird
der Revolver in Richtung der Pfeile 52 um die Drehachse 54 mit
Hilfe eines Antriebs 78 gedreht. Hierbei werden Elemente 80 mit
einer höheren
Induktivität
als das Umgebungsmaterial an einem Sensor 82 vorbeigeführt, der
hierdurch die Nähe
des Elements 80 erkennt und ein entsprechendes Signal an
die Steuereinheit 50 weitergibt. Ein etwas anderes oder
neben einem Element 80 zusätzliches Element 84 ist
an einer der Kühleinheiten 56 angeordnet
und definiert eine Ausgangsposition des Revolvers. Durch das Erkennen
der Ausgangsposition durch den Sensor 82 – gegebenenfalls
in Verbindung mit einem zweiten Sensor zur Erkennung des zusätzlichen
Elements 84 – kann
der Revolver durch die Steuereinheit 50 in 60°-Schritten
getaktet gedreht werden und durch eine Auswahl entsprechender Taktschritte
die passende Kühleinheit 56 ausgewählt werden.
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Ein
Strömungsschema
der Kühlvorrichtung 14 ist
in 8 gezeigt, die ebenfalls eine stark schematisierte
Schnittzeichnung durch die Kühlvorrichtung 14 wiedergibt.
Kühlflüssigkeit
strömt
durch eine erste Axialbohrung 86 eines Führungselements 88 der
Kühlvorrichtung 14 in
einen Radialkanal 90 des Führungselements 88 und
von dort weiter in eine rundum laufende Nut 92 des Führungselements 88. An
die Nut 92 angeschlossen ist ein Zuflusskanal 94, der
die Nut 92 mit dem Flüssigkeitsraum 76 der
größten Kühleinheit 56 verbindet.
Durch Verbindungskanäle 96 sind
die Flüssigkeitsräume 76 aller
Kühleinheiten
miteinander verbunden, so dass die Kühlflüssigkeit nach Durchfließen aller
Flüssigkeitsräume 76 einen
Abflusskanal 98 erreichen kann. Dieser Abflusskanal 98 ist
mit einer weiteren, nicht dargestellten Nut des Führungselements 88 verbunden,
die in gleicher Weise wie die Nut 92 ausgestaltet ist und durch
einen weiteren, nicht dargestellten Radialkanal mit einer Axialbohrung 100 zum
Abfluss der Kühlflüssigkeit
verbunden ist. Die Nut 92 ist hierbei von der weiteren
und nicht dargestellten Nut getrennt und abgedichtet ausgeführt, so
dass eine Verbindung nur über
einen Strömungskanal
zustande kommt, der die Verbindungskanäle 96 und sämtliche
Flüssigkeitsräume 76 umfasst.
Auf diese Weise werden alle Kühleinheiten 56 seriell
von Kühlflüssigkeit
durchströmt.
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- 2
- Werkzeug
- 4
- Werkzeugfutter
- 6
- Haltemittel
- 8
- Greifarm
- 10
- Greifschieber
- 12
- Induktionsheizgerät
- 14
- Kühlvorrichtung
- 16
- Messmittel
- 18
- Kamera
- 20
- Beleuchtungsmittel
- 20'
- Beleuchtungsmittel
- 22
- Träger
- 24
- Pfeil
- 26
- Werkzeugfutterachse
- 28
- Pfeil
- 30
- Pfeil
- 32
- Pfeil
- 34
- Träger
- 36
- Träger
- 38
- Drehträger
- 40
- Achse
- 42
- Bereitstellung
- 44
- Messbereich
- 46
- Messachse
- 47
- Bewegungsachse
- 48
- Werkzeugaufnahmeöffnung
- 50
- Steuereinheit
- 51
- Antrieb
- 52
- Pfeil
- 54
- Drehachse
- 56
- Kühleinheit
- 58
- Halter
- 60
- Pfeil
- 62
- Schlitten
- 64
- Antrieb
- 66
- Führung
- 68
- Endstellung
- 69
- Spindel
- 70
- Auflagefläche
- 72
- Sensor
- 74
- Öffnung
- 76
- Flüssigkeitsraum
- 78
- Antrieb
- 80
- Element
- 82
- Sensor
- 84
- Element
- 86
- Axialbohrung
- 88
- Führungselement
- 90
- Radialkanal
- 92
- Nut
- 94
- Zuflusskanal
- 96
- Verbindungskanal
- 98
- Abflusskanal
- 100
- Axialbohrung