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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen elektromagnetischen Antrieb
gemäß den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruch 1.
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Es
sind Linearmotoren bekannt, bei denen sich die Permanentmagnete
im Läufer
mit einem integrierten magnetischen Rückschluß befinden und zum Stator nur
ein Luftspalt entsteht. Ferner sind Linearmotoren bekannt, bei denen
die Permanentmagnete des Läufers
zwischen Polen des Stators angeordnet sind, wobei kein Rückschluß über den
Läufer erfolgt.
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Linearmotoren
basierend auf oben beschriebenen Bauarten zum Betreiben von Stellgliedern
in hochdynamischen Anwendungen, wie z.B. einem Ventiltrieb, sind
aus
DE 102004003730 und
DE 10125767 bekannt. In
DE 102004003730 ist
ein Segmentmotor beschrieben, der einen feststehenden Außen- und
Innenstator ausweist sowie einen drehbaren Rotor, der im wesentlichen
aus Permanentmagneten aufgebaut ist. Der Linearmotor aus
DE 10125767 weist einen
feststehenden Stator sowie einem linear beweglichen topfförmigen Läufer auf,
in dem Permanentmagnete eingebettet sind. Bei Erregung des Stators
führt der
Läufer
eine lineare Bewegung durch. Eine im Prinzip ähnliche Lösung weist die
DE 6990780 auf mit dem Unterschied,
dass der Läufer
einen Rechteckquerschnitt aufweist.
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Linearmotoren
der vorbeschriebenen Bauarten weisen den Vorteil auf, dass Stellglieder
wie z.B. Ventile vollvariabel mit hoher Steuerzeitengenauigkeit
betrieben werden können.
Außerdem
können derartige
Linearmotoren aufgrund ihrer Ausführung hohe Kräfte zur
Bewegung der Stellglieder erzeugen. Da die bewegte Masse des Antriebes
aufgrund der Bauart sehr gering ist, kann eine hohe Verstelldynamik
erreicht werden.
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Diese
Linearmotoren weisen gegenüber
Aktuatoren, basierend auf einem Resonanzschwingerprinzip, wie z.B.
in der
DE 0970298 beschrieben,
den Nachteil eines hohen elektrischen Leistungsbedarfs im hochdynamischen
Betrieb auf.
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Dieser
Nachteil ist primär
darauf zurückzuführen, dass
die mechanische Speicherung von Energien in der Regel effizienter
ist als die elektrische Speicherung. Die Bewegungsenergie kann zwar
in elektrische Energie umgewandelt und rückgeführt werden, es entstehen bei
der Rückspeisung
jedoch hohe Verluste in Form von Kupferverlusten, Ummagnetisierungsverlusten,
etc..
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Um
Linearmotoren o.g. Bauart mit akzeptabler Leistung zu betreiben,
ist eine Leichtbauweise sowie ein Einsatz von großem Kupfervolumen
notwendig. Dies führt
zu hohen Kosten aufgrund des aufwendigen Materialeinsatzes sowie
dem Einsatz von Leichtbauteilen. Außerdem ist die Bereitstellung
der Energie sehr kostenintensiv.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen elektromagnetischen
Antrieb zu schaffen, der die Vorteile der Linearmotoren mit den
Vorteilen der nach dem Resonanzschwingerprinzip arbeitenden Aktuatoren
miteinander vereint.
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Diese
Aufgabe wird vorteilhaft durch einen elektromagnetischen Antrieb
mit den Merkmalen des Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich durch die Merkmale der Unteransprüche.
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Grundgedanke
der vorliegenden Erfindung ist der Einsatz einer mechanischen Speicherung
der Energie durch Einsatz einer Federanordnung, welche z.B. durch
eine oder mehrere Federelemente gebildet ist. Mit Hilfe der Federanordnung
kann der Leistungsbedarf vorteilhaft reduziert werden, ohne dass
die Variabilität
des Betriebes des Linearmotors eingeschränkt werden muss.
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Die
Federanordnung kann je nach Auslegung eine weitere Funktion erfüllen. Nimmt
die Federkraft z.B. über
den Hub kontinuierlich zu, ermöglicht
das Federelement die Rückstellung
des Antriebes in eine definierte Anfangsposition und hat somit als
Sicherheitsaspekt, insbesondere im Zusammenhang mit den Betrieb
von sicherheitskritischen Antrieben, wie z.B. einem elektrischen
Ventiltrieb, eine hohe Bedeutung. Damit wird beim Ausfall der Elektronik
sichergestellt, dass das Ventil in den geschlossenen Zustand zurückgeführt und
eine Ventil-Kolben-Kollision verhindert wird.
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Ein
zusätzlicher
Haftmagnet kann den Leistungsbedarf weiter reduzieren. Der Einsatzpunkt
der mechanischen Ener giespeicherung kann dabei beliebig durch die
entsprechende Wahl, Anordnung, Angriffspunkt und Dimensionierung
variiert werden. Die Kraft-Weg-Charakteristik der Feder kann vorteilhaft den
Gegebenheiten angepasst werden.
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Art,
Dauer und Verlauf der Bestromung der statorseitigen Erregerspulen
kann in Zusammenwirken mit der erfindungsgemäßen Feder ebenfalls zu einer
Minimierung des Leistungsbedarfs beitragen.
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Es
ist ebenfalls Gegenstand der Erfindung, ein Regelkonzept aufzuzeigen,
mittels dessen der Linearmotor energetisch optimal betrieben werden kann.
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In
der Regel wird ein Stellglied innerhalb eines bestimmten Bewegungsbereiches
betrieben. In der Regel ist es für
Stellantriebe insbesondere in der Ausführung als Ventilantrieb wichtig,
dass eine große Variabilität ermöglicht wird,
sowie der maximale Verstellweg bzw. Stellbereich mit hoher Dynamik
betrieben werden kann. So ist es bei der Ausführung als Ventiltrieb primär erforderlich,
dass kleine Stellbereiche mit sehr niedriger Leistung und geringer
Dynamik betrieben werden können
und bei großen
Stellwegen eine sehr hohe Dynamik erreicht wird. Die hohe Dynamik
im Zusammenhang mit großen
Stellbereichen erfordert eine sehr hohe elektrische Leistungsaufnahme,
da sehr hohe Magnetkräfte
erzeugt werden müssen.
Eine Bestromung ist daher erforderlich, um das Stellglied zu beschleunigen
und zu verzögern.
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Um
den Betrieb bei großen
Stellbereichen bzw. großem
Hub zu optimieren, ohne dabei den Leistungsbedarf bei geringen Stellbereichen
zu verschlechtern, sieht die Erfindung ein Federelement, insbesondere
mit einer nichtlinearen Kraft-Weg-Charakteristik, vor. Die Federanordnung
ist da durch charakterisiert, dass ab einem bestimmten Stellbereich (ca.
50-90% des Stellbereiches) die Federsteifigkeit stark zunimmt oder
erst in diesem Bereich wirksam wird. Bei einem Betrieb mit hoher
Dynamik kann die Bewegung mit Hilfe der Feder verzögert und
die Bewegungsenergie in der Feder gespeichert werden. Die Energie
wird bei der Rückbewegung
des Stellantriebes wieder in Bewegungsenergie umgewandelt. Damit
kann die elektrische Verlustleistung deutlich reduziert werden.
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Beim
Einsatz des erfindungsgemäßen Antriebs
zum Antrieb z.B. eines Kfz-Ventils ist ein stationärer Zustand
bei geöffnetem
Ventil, z.B. nahe des max. Stellbereiches bzw. Hubs, erforderlich.
Für den stationären Zustand
wird vorteilhaft ein Stellbereich gewählt, der vor dem Übergang
der Federkraft in einen Bereich mit hoher Steifigkeit liegt. Alternativ
wird das Ventil bis zum max. Stellbereich geöffnet und mittels der Feder
verzögert
und dann stationär
bei einem kleineren Hub (ca. 60-90% des Stellbereiches) durch den
Antrieb gehalten. Alternativ kann zum Halten des Ventils im stationären Zustand
auch ein Haftmagnet eingesetzt werden.
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Eine
nichtlineare Kraft-Weg-Charakteristik kann beispielsweise dadurch
realisiert werden, indem Federelemente parallel oder in Reihe zueinander
angeordnet bzw. geschaltet werden. Die Federelemente können sowohl
aus metallischen Werkstoffen als auch durch Elastomere mit bestimmter
Formgebung oder Kombination gebildet sein. Alternativ kann statt
einer Verbundfeder auch nur eine einzige Feder eingesetzt werden.
Es ist ebenso möglich, durch
eine Verstellung der Federauflagefläche, d.h. durch Verstellung
des auf den Hub bezogenen Federwirkpunktes, eine Verschiebung der
Federkraftcharakteristik zu errei chen, so dass die Federwirkung den
entsprechenden Betriebespunkten angepasst werden kann.
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Eine
alternative Anbringung der Feder ist insbesondere beim Drehmotor
am Rotor, z.B. als Spiralfeder oder Drehstabfeder möglich. Alternativ
zur geschalten Feder sind auch Tellerfedern, bzw. eine Kombination
zwischen Tellerfeder und Spiralfeder möglich. Auch ist eine Kombination
von Spiral- oder Tellerfeder mit einer Drehstabfeder vorsehbar.
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Um
den Leistungsbedarf des erfindungsgemäßen Linearmotors im dynamischen
Betrieb mit großen
Stellbereichen zu reduzieren, ist die Ansteuerstrategie der Erregerspulen
von großer
Bedeutung. Eine vorteilhafte Ansteuerstrategie ist dadurch gekennzeichnet,
dass in der Anfangsphase des Stellbereiches möglichst schnell auf eine vorgegebene
Geschwindigkeit beschleunigt wird (Beschleunigungsphase) und im
Mittelbereich, bzw. in der Nähe
des Kraftumkehrpunktes des Stellbereichs, der Antrieb kraftlos bzw.
mit geringer Kraft betrieben wird. Der Stellantrieb wird daher im
Mittelbereich der Hubbewegung mit einem möglicht kleinen Strom bzw. stromlos
betrieben. Mindestens wird der Strom auf unter 30% des Maximalstromes,
vorzugsweise unter 10% des Maximalstromes reduziert. In der Nähe des Endbereiches
wird die Bewegung wieder durch Bestromung verzögert (Verzögerungsphase). Diese Ansteuerstrategie
ist deshalb vorteilhaft, da der Wirkungsgrad der Umsetzung der Bestromung
in Magnetkraft in der Nähe
der Polstellen deutlich geringer ist als im Bereich des Anfangs
und des Endes des Stellbereiches. Bei einer Magnetkreisgestaltung
mit mehreren Kraftumkehrungen ist ebenfalls ein nahezu kraftloser
Betrieb in der Nähe
der Kraftumkehrstellen anzustreben, d.h. der Strom wird auf ein
Ni veau möglichst
kleiner als 30% des Maximalstromes reduziert.
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Wird
zudem eine Feder zur Verzögerung
der Dynamik eingesetzt, kann der Strom bei der Verzögerungsphase
der Stellbewegung deutlich reduziert und somit der Leistungsbedarf
erheblich reduziert werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Antriebs weist der Läufer mehrere parallel
zueinander angeordnete Reihen von Permanentmagneten auf, welche
zwischen den beiden Statorteilen angeordnet sind. Zwischen den mindestens
zwei Reihen von Permanentmagneten ist jeweils mindestens ein Flußleitstück angeordnet,
welches optional mittels einer zusätzlichen Erregerspule erregt
werden kann. Sofern mehr als zwei Reihen von Permanentmagneten vorgesehen
sind, können alle
oder auch nur ein Flußleitstück eine
zusätzliche Erregerspule
aufweisen. Da der magnetische Fluß sowohl die Permanentmagnete
als auch das feststehende Flußleitstück zwischen
den Permanentmagneten durchsetzt, wird in allen Luftspalten eine
hohe Kraftflußdichte
ermöglicht.
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Ausführungsformen
von Federelementen sowie Einbaugestaltungen und zugehörige Kraft-Weg-Charakteristik
der Federelemente werden nachfolgendend in verschiedenen Figuren
näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1a:
Eine Ausführungsform
eines Linearmotors mit einer einfachen Druckfeder;
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1b:
eine Ausführungsform
eines Segmentmotors mit erfindungsgemäßer Feder;
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1c:
einen Ausschnitt der Drehstabbetätigung
bei einem Segmentmotor;
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2a:
eine Ausführungsform
eines Segmentmotors mit Dämpfungs-
und Federelementen;
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2b:
eine mögliche
Ausführungsform
eines Federgehäuses,
welches am Aktuator befestigt ist und einen Haftmagneten sowie Verstellmittel
zur Einstellung des Einsatzbereiches der Feder aufweist;
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3a:
eine mögliche
Kraft-Weg-Charakteristik einer parallel geschalteten Feder;
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3b:
eine mögliche
Kraft-Weg-Charakteristik einer einfachen Druckfeder;
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3c:
eine mögliche
Kraft-Weg-Charakteristik eines Federelementes kombiniert mit Dämpfungselementen
gemäß 2a und 2b;
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4a:
eine vorteilhafte Anordnung von Permanentmagnetelementen relativ
zu einem Erregerkreis;
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4b:
eine Magnetkraft-Weg-Charakteristik einer Anordnung der Permanentmagnetelemente gemäß 4a;
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5:
eine mögliche
Ansteuerstrategie eines Linearmotors mit einer Magnetkraft-Weg-Charakteristik
gemäß 4b;
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6:
eine Darstellung von Betriebsstrategien bei Einsatz einer Feder
gemäß den Ausführungsformen
der 1a bis 2b;
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7-9:
Darstellungen des Hauptmagnetflusses für verschiedene Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Antriebs.
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Die 1a zeigt
die Umrisse eines Linearmotors für
den linearen Antrieb eines Ventils 2a eines Verbrennungsmotors,
einen Läufer 2 aufweisend,
der direkt auf der Ventilachse angeordnet ist. Der Läufer 2 weist
Permanentmagnete auf, welche in nicht dargestellten Luftspalten
des Stators angeordnet sind. Die auf dem Stator angeordneten Erregerspulen
sind ebenfalls nicht dargestellt. Auf dem Zylinderkopf 6 stützt sich
die Druckfeder 3 auf einer Zwischenscheibe 5 ab.
Im entspannten Zustand ist die Druckfeder kürzer als der Gesamthub bzw.
maximale Verstellweg, wodurch der Läufer einen ersten Verstellweg bzw.
Hub h1 nach unten durchlaufen muß, bevor der Federteller 4 mit
der Druckfeder 3 in Kontakt kommt. Erst während des
Resthubs wirkt die Druckfeder dem Antrieb 1 entgegen und
die Bewegungsenergie wird in der Druckfeder 3 gespeichert.
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Die 1b zeigt
einen erfindungsgemäßen Segmentmotor
mit Gehäuse 7,
in dem der Stator 8 mit seinen Erregerspulen 9 eingebettet
ist. Der Rotor bzw. Läufer 10 weist
Permanentmagnete auf, die entlang der Mantelfläche des Rotationszylinders
angeordnet sind. Der Läufer 10 überträgt die Drehbewegung über eine
Rolle auf ein Kopplungsglied 11 auf die Ventilachse und
das Ventil 2a. Der Läufer 10 ist auf
der Welle 12 befestigt. Im Gegensatz zur Anordnung gemäß der 1a ist
eine zweite Feder 3a parallel zur ersten Druckfeder 3 angeordnet,
die während
des gesamten Hubes wirkt und die gewünschte Rückstellung in die Hubanfangsstellung
bewirkt. Die restlichen Elemente entsprechen 1a. Die
Feder 3a dient somit als Rückstellfeder und weist in der
Regel eine kleinere Federkonstante als die Druckfeder 3,
welche zur Speicherung der Bewegungsenergie während des Resthubes dient,
auf.
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Die 1c zeigt
einen Ausschnitt aus einer weiteren alternativen Anordnung, bei
der ein Hebel 14 mit einem Drehstab 13 verbunden
ist. Der Drehstab 13 mit seinem kleinen Trägheitsmoment
kann in der Welle 12 gelagert sein. Ein zweiter Hebel 15 ist mit
dem Rotor verbunden und trifft nach dem Hub h1 auf den Drehstabhebel 14.
Zur Geräuschdämmung des
Aufschlages ist ein Dämpferelement 16 mit
Aufschlagplatte im Hebel 15 integriert.
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Die 2a zeigt
den Segmentmotor gemäß 1b,
dessen Ventilplatte 4 mit einem Dämpfungselement 17 und
der Aufschlagplatte 18 vorteilhaft durch Vulkanisierung
verbunden ist. Damit wird der beim Aufprall entstehende Körperschall
gedämpft
in den Aktuator übertragen.
Die Auflageplatte 5 der Feder ist ebenfalls mit einem Dämpferelement 19 ausgestattet
und über
das Dämpferelement 19 mit
dem Federgehäuse 20 verbunden.
Das Dämpferelement 19 dient
zur Reduzierung des Körperschalls,
welcher zum Zylinderkopf übertragen
wird.
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Die 2b zeigt
eine alternative Anordnung des Federelements, bei der die Befestigung
von Federspeicher 3 und Dämpfungselementen 17, 19 in
einem Gehäuse 21 erfolgt,
welches am Aktuatorgehäuse 1 (7)
befestigt ist. Die einzelnen Elemente sind konstruktiv entsprechend
der Einbaugeometrie angepasst. Nach dem Hub h1 nach unten trifft
die Aufschlagplatte 18a auf die Druckfeder 3.
Damit bei der Ventilöffnung
möglichst
wenig Energie des Linearmotors für
die Endkraft der Feder 3 verwendet wird, kann hier ein
Haftmagnet 22 eingesetzt werden, der mit dem Gehäuse 21 verbunden
ist. Zur Verstellung des Hubes h1 kann das Gehäuse über einen nicht näher beschriebenen
Antrieb 23 verschoben werden. Damit kann der Hub h1 verkleinert
werden, so dass im ganzen Hubbereich die Federenergiespeicherung genutzt
werden kann. Es ist auch möglich,
diesen zusätzlichen
Verstellmechanismus für
den Haftmagneten 22 vorzusehen. Die Verstellung kann auch
mit dem Haftmagneten kombiniert werden.
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In 3a ist
der Kraft-Weg-Verlauf einer verwendeten Feder bestehend aus 2 Federn
mit unterschiedlicher Federsteifigkeit dargestellt. Dieser Kraft-Weg-Verlauf
läßt sich
z.B. mit dem in 1b dargestellten Aufbau realisieren.
Innerhalb des Verstellbereichs h1 wirkt die Feder 3a mit
der Federkraft F1. Die Feder 3a ist dadurch charakterisiert,
dass ihre Federsteifigkeit im Vergleich zur Feder 3 deutlich geringer
sowie die Anfangskraft F0 kleiner als 20% der Endkraft ist. Nach
dem Verstellbereich h1 wirkt in Ergänzung zur Feder 3a die
Feder 3 mit der Federkraft F2 bis zum maximalen Verstellweg
h2. Das Verhältnis
der Federsteifigkeiten der beiden Federn 3 und 3a ist
größer als
der Faktor 5, vorzugsweise größer als der Faktor 10.
Die Summe der Federkräfte der
Feder 3 und Feder 3a ergibt die Gesamtfederkraft F3.
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Die 3b zeigt
die Kraft-Weg-Charakteristik F4 einer einfachen Druckfeder gemäß dem Aufbau
nach 1a als Funktion des Verstellweges. Die Feder wirkt
ab dem Verstellweg h1, der vorzugsweise zwischen 30 und 80% des
Verstellweges ist.
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Die 3c zeigt
eine typische Kraft-Weg-Charakteristik F5, die beim Einsatz von Dämpfungselementen
gemäß den Anordnungen
der 2a und 2b entsteht.
Als Dämpfungselemente
werden vorzugsweise Elastomere eingesetzt. Die Elastomere ermöglichen
einen kontinuierlichen Übergang
der Federkraft der Feder mit kleiner Federkonstante auf den steilen
Kraftanstieg der Druckfeder und reduzieren damit den Körperschall
beim Auftreffen der Ventilplatte 4 auf die Druckfeder.
Die 4a zeigt eine Querschnittsdarstellung eines zweiteiligen Magnetkreises
eines erfindungsgemäßen Linearantriebes
bestehend aus dem feststehenden Außenstator 23 und dem
ebenfalls feststehenden Innenstator 24, wobei der Außenstator
die Erregerspulen 25 trägt.
Es ist selbstverständlich
möglich,
dass auch der Innenstator Erregerspulen trägt. Zwischen dem Außen- und
dem Innenstator sind Permanentmagnetelemente 26 relativ
zum Stator am Läufer
angeordnet. Aufeinanderfolgende Permanentmagnetelemente weisen eine
entgegengesetzte Magnetisierung auf. Bei Erregung der Erregerspule 25 bildet
sich ein Magnetkreis 27 aus, wobei sich an den Polen des Magnetkreises
Nord- und Südpole
entsprechend der Orientierung des Magnetkreises ausbilden. Ein Permanentmagnetelement
mit entgegengesetzter Orientierung im Vergleich zur Flußrichtung
des Magnetkreises wird von dem Polen angezogen, bei gleichgerichteter
Orientierung wird das Permanentmagnetelement vom entsprechenden
Pol abgestoßen,
so dass der Läufer
bei entsprechender Erregung der Erregerspulen nach links oder rechts
bewegt wird.
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Die
Permanentmagnetelemente sind jeweils derart angeordnet, dass bei
einem maximalen Verstellweg bzw. Hub h2 des Antriebs zwischen Anfangsstellung
s1 und Endstellung s2 eines Permanentmagnetelementes jeweils nur
ein Pol liegt.
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Vorzugsweise
ist die Länge
der Permanentmagnetelemente um den Faktor 1,1 bis 1,9 mal breiter
als die Breite der Magnetpole des Außenstators und befindet sich
in Anfangsobere Darstellung) und Endstellung (untere Darstellung)
jeweils zwischen Polen des Außen-
und Innenstators, d.h. die Permanentmagnetelemente überdecken
mit bis zu maximal der Hälfe
ihrer Breite einen Pol. Der Abstand der Pole des Außen- und
Innenstators ist entsprechend der Länge der Permanentmagnete anzupassen.
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Eine
derartige Anordnung ermöglicht
eine hohe Kraftausbeute zu Beginn und Ende des Stellbereiches sowie
einen annähernd
asymmetrischen Kraftverlauf bezogen auf den Umkehrpunkt der Kraft.
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Die 4b zeigt
einen beispielhaften Kraftverlauf, der sich aus der Magnetanordnung
gem. 4a ergibt. Dargestellt ist der Kraftverlauf ohne Erregerstrom 28,
der Kraftverlauf bei positiven Strom 30 und der Kraftverlauf
bei negativem Strom 29 über den
gesamten Verstellweg bzw. Hub h2. Charakteristisch für den Kraftverlauf
ist der asymmetrische Verlauf um den Umkehrpunkt. Außerdem ist
die Anfangskraft in der Anfangsstellung s1 entgegengesetzt zur Kraft
in der Endstellung s2 und durchläuft
im Hubbereich h2 nur einen Umkehrpunkt.
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Die 5 zeigt
eine beispielhafte Ansteuerstrategie bei einem dynamischen Betrieb
mit maximalem Stellbereich hmax. Im oberen
Teil der Figur ist der Hubverlauf 31 sowie der Geschwindigkeitsverlauf 32 als
Funktion der Zeit dargestellt, nach deren Charakteristik ein Linearmotor
ideal geregelt werden kann. Der Geschwindigkeitsverlauf ist dadurch
gekennzeichnet, dass er anfangs in der Beschleunigungsphase durch
einen Polynomverlauf 2. Ordnung charak terisiert ist, welcher
in einen Bereich mit konstanter Geschwindigkeit (mittlere Phase) übergeht. Nach
der Phase konstanter Geschwindigkeit, d.h. ca. nach 60% des Stellweges
wird die Geschwindigkeit wiederum mit einem Polynom 2.
Ordnung verzögert (Verzögerungsphase).
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Dieses
Geschwindigkeits- und Positionsprofil kann durch die im unteren
Bild dargestellte Bestromung 33 erreicht werden. Zu Beginn
der Bewegungsphase wird der Antrieb stark beschleunigt und die Bestromung
erreicht ein Maximalstromniveau (linkes Trapez). Der Stromverlauf
kann durch ein Trapez (dargestellt) oder durch ein Dreieck charakterisiert sein.
Andere Stromverläufe
sind selbstverständlich möglich. In
der mittleren Phase des Stellbereichs wird der Strom auf einem Niveau <30% des Maximalstromes,
vorzugsweise <5%
des Maximalstrom reduziert, um in Folge wieder stark erhöht zu werden (rechtes
Trapez).
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Der
mit 34 dargestellte Stromverlauf ergibt sich beim Einsatz
einer nichtlinearen Rückstellfeder. Da
die Feder einen Teil der kinetischen Energie speichert, ist ein
signifikant niedrigeres Stromniveau zur Verzögerung der Bewegung erforderlich.
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In 6 sind
verschiedene Bewegungsverläufe
dargestellt, die sich im Zusammenhang mit dem Einsatz einer nichtlinearen
Rückstellfeder
als vorteilhaft erweisen. In einem ersten Bewegungsverlauf 35 erreicht
der Stellantrieb nur kurzzeitig einen großen Stellbereich bzw. Hub smax. In diesem Fall wird der Antrieb bis
in den Bereich des starken Anstieges der nichtlinearen Feder ausgesteuert.
Dadurch kann die kinetische Energie durch die Feder aufgenommen und
in der Rückbewegung
wieder rückgeführt werden.
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Im
Bewegungsverlauf 36 wird ein größerer Stellbereich für eine größere Zeitdauer
angesteuert. Der Antrieb wird daher bis zu einem Bereich in der Nähe des starken
Federkraftanstieges ausgesteuert, d.h. der Stellantrieb erreicht
nicht seinen maximalen Stellweg. Da in diesem Bereich die Federkraft
nicht so groß ist,
kann der Stellantrieb mit einer geringeren Leistung stationär betrieben
werden, als im Bereich des maximalen Stellbereiches, da eine geringere Kraft
zur Kompensation der Federkraft notwendig ist und somit der Strombedarf
und die Verlustleistung sich reduzieren.
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Der
Bewegungsverlauf 37 stellt einen Zwischenbetrieb zwischen
Bewegungsverlauf 35 und 36 dar. In diesem Fall
ist im Vergleich zum Bewegungsverlauf 36 eine höhere Öffnungsdynamik
gefordert. Der Stellantrieb wird dabei bis zum Bereich der hohen
Federrückstellkraftwirkung
ausgesteuert, damit die energetisch sinnvolle Federwirkung ausgenutzt werden
kann. Danach wird der Stellhub zurückgeführt auf eine Stellposition,
bei der die Federsteifigkeit deutlich geringer ist (z.B. beim Übergang
der Federsteifigkeiten). Damit kann der Antrieb energetisch günstig stationär betrieben
werden.
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Die
7 bis
9 zeigen
verschiedene beispielhafte Anordnungen von Permanentmagnetreihen
und dazwischen gelagerten Flußleitstücken. Die
benachbarten Permanentmagnete jeder Reihe R
1 und
R
2 weisen jeweils entgegengesetzte Polarisation
auf und sind in einem Abstand zueinander angeordnet, der auf den
Abstand der die beiden Luftspalte L
1 und
L
2 bildenden Pole der Statorteile
41,
41a angepaßt ist.
Mit
41 und
41a sind die beidem am Gehäuse fest
angeordneten Statorteile bezeichnet, welche die Erregerspulen
46 und
46a tragen,
deren magnetischer Fluß
47 über die Luftspalte
L
1 und L
2 die Permanentmagnete
44 und
44a und
das Flußleitstück
45 durchsetzt.
Dieses Flußleitstück
45 ist
ebenfalls gehäusefest
angeordnet. Die Permanentmagnete
44 und
44a sind
in einem nicht dargestellten Gehäuse
eingebracht, dessen Ausgang auf ein Stellglied wie z.B. ein Ventil
wirkt. Die Magnete
44,
44a können mit unterschiedlicher
Breite, Polung, Abstand und Anzahl eingesetzt werden. Mit einer
entsprechenden Ansteuerung der Erregerspulen läßt sich die gewünschte Kraft
darstellen. In diesem Zusammenhang wird auf den Offenbarungsgehalt
der
DE102004003730 sowie
der
DE 102004062340 des gleichen
Anmelders vollinhaltlich bezug genommen. Anstelle von einem Flußleitstück
45 zwischen
zwei Magneten zwischen zwei gegenüberstehenden Polen der Statorteile
41 und
41a sind
auch zwei oder mehr Flußleitstücke mit
drei oder mehr Permanentmagneten in Reihe denkbar, wie es in den
9 und
10 dargestellt ist.
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Die 8 zeigt
eine Ausführungsform,
bei der drei parallele Permanentmagnetreihen alternierend mit jeweiligen
Flußleitstücken angeordnet
sind. Durch das Vorsehen von mehreren in Reihe geschalteten Permanentmagneten
in einem Magnetkreis wird die erzielbare Kraft bzw. das erzielbare
Drehmoment des Antriebs bei gleichzeitig kleinem Platzbedarf gesteigert.
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Die 9 zeigt
beispielhaft, dass ein Flußleitstück eine
Erregerspule aufweisen kann, mittels derer die die Permanentmagnete
und die Luftspalte durchsetzende magnetische Flußdichte weiter erhöht werden
kann.