-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Antriebsstrangs
eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
-
Die
US 4,526,065 beschreibt
ein Verfahren zum Betrieb eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs
mit einem Automatikgetriebe, bei welchem eine Antriebsverbindung
zwischen einer Getriebeeingangswelle und einer Getriebeausgangswelle
trotz einer eingestellten Vorwärts- oder Rückwärtsfahrstufe
durch Öffnen
einer Kupplung oder Bremse des Automatikgetriebes unterbrochen wird,
wenn eine Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs kleiner als ein Grenzwert
ist und eine Bremse des Kraftfahrzeugs betätigt ist. Damit kann im Stillstand
des Kraftfahrzeugs ein abgegebenes Drehmoment der Antriebsmaschine
verringert und damit der Verbrauch und Abgasemissionen reduziert
werden. Außerdem
werden Vibrationen im Antriebsstrang im Stillstand des Kraftfahrzeugs
eliminiert, die insbesondere bei Kraftfahrzeugen mit Allradantrieb
auftreten können.
-
Sobald
der Fahrzeugführer
wieder beschleunigen möchte,
muss die Antriebsverbindung zwischen Getriebeeingangs- und Getriebeausgangswelle
schnell wieder hergestellt werden.
-
Dabei
ergibt sich ein Zielkonflikt zwischen einem spontanem und einem
komfortablen Verhalten des Kraftfahrzeugs. Wenn die Antriebsverbindung sehr
schnell geschlossen wird, so ist ein Ruck im Antriebsstrang spürbar. Wird
die Antriebsverbindung langsam und damit komfortabel wieder hergestellt, so
dauert es einige Zeit bis das Kraftfahrzeug beschleunigen kann.
Beim langsamen Wiederherstellen der Antriebsverbindung ist außerdem die
Gefahr gegeben, dass eine Kupplung oder Bremse, die dazu geschlossen
werden muss, thermisch überlastet
und damit beschädigt
wird.
-
Beim
Auftrennen der Antriebsverbindung zwischen Getriebeeingangswelle
und Getriebeausgangswelle können
sich Spannungen im Antriebsstrang schlagartig lösen, was ebenfalls einen spürbaren Ruck
im Antriebsstrang zur Folge haben kann.
-
Demgegenüber ist
es die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betrieb eines Antriebsstrangs
eines Kraftfahrzeugs vorzuschlagen, welches einen komfortablen Betrieb
des Kraftfahrzeugs bei einer Unterbrechung der Antriebsverbindung
zwischen der Getriebeeingangswelle und der Getriebeausgangswelle
ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Anspruch
1 gelöst.
-
In
Ergänzung
zu der genannten Unterbrechung der Antriebsverbindung wird erfindungsgemäß zusätzlich zu
den geschlossenen Kupplungen und/oder Bremsen eines aktuellen Gangs
des Automatikgetriebes eine zusätzliche
Kupplung oder Bremse zumindest teilweise geschlossen oder eine Kupplung
und/oder Bremse des aktuellen Gangs zumindest teilweise geöffnet, bei
deren vollständigem Schließen oder Öffnen die
Getriebeausgangswelle blockiert ist. Ob eine Kupplung oder Bremse
geöffnet oder
geschlossen werden muss, ergibt sich aus dem Aufbau des Automatikgetriebes.
-
Die
zu betätigenden
Kupplungen und/oder Bremsen beim Auftrennen der Antriebsverbindung zwischen
der Getriebeeusgangswelle und der Getriebeausgangswelle sowie für das zumindest
teilweise Blockieren der Getriebeausgangswelle sind so gewählt, dass
bei aufgetrennter Antriebsverbindung die zumindest teilweise Blockierung
weiter besteht.
-
Das
durch die zusätzliche
Kupplung oder Bremse aufgebrachte Drehmoment kann beispielsweise
zwischen 10 und 50 Nm betragen. Das Kraftfahrzeug kann über Allradantrieb
verfügen
oder nur eine angetriebene Achse aufweisen.
-
Damit
werden Drehmomentimpulse, welche sich durch die Unterbrechung oder
Wiederherstellung der Antriebsverbindung zwischen Getriebeeingangs-
und Getriebeausgangswelle ergeben, innerhalb des Automatikgetriebes
abgestützt
und können nicht
in den Antriebsstrang eingeleitet werden. Dadurch kann auch kein
Ruck entstehen, welcher vom Fahrzeugführer gespürt werden könnte.
-
Die
zumindest teilweise Blockierung der Getriebeausgangswelle wird insbesondere
vor der Unterbrechung der Antriebsverbindung zwischen Getriebeeingangselle
und Getriebeausgangswelle herbeigeführt und erst nach dem Wiederherstellen
der Antriebsverbindung wieder aufgehoben. Damit kann sowohl die
Unterbrechung, als auch die Wiederherstellung der Antriebsverbindung
sehr schnell erfolgen, ohne dass Rucke im Antriebsstrang spürbar wären.
-
In
Ausgestaltung der Erfindung sind ein Zeitpunkt und/oder ein zeitlicher
Verlauf der Unterbrechung und/oder der Wiederherstellung der Antriebsverbindung
und/oder des Herbeiführens
und/oder des Aufhebens der zumindest teilweisen Blockierung der
Getriebeausgangswelle von Betriebsgrößen des Kraftfahrzeugs abhängig. Betriebsgrößen des
Kraftfahrzeugs sind beispielsweise:
- – ein Bremssignal,
welches eine Betätigung
einer Bremse zum Verzögern
des Kraftfahrzeugs kennzeichnet,
- – eine
Stellung eines Wählhebels
mittels welchem Fahrstufen des Automatikgetriebes eingestellt werden
können,
sowie der zeitliche Verlauf der genannten Stellung,
- – der
aktuelle Gang des Automatikgetriebes, sowie der zeitliche Verlauf
der Gänge
in der Vergangenheit,
- – eine
Fahrzeuggeschwindigkeit, sowie die Fahrzeugbeschleunigung,
- – eine
Fahrtrichtung,
- – eine
Drehzahl der Antriebsmaschine, sowie die zeitliche Änderung
der Drehzahl,
- – eine
Drehzahl der Getriebeeingangs- und/oder Getriebeausgangswelle,
- – ein
Leistungsanforderungssignal, welches eine Leistungsanforderung durch
einen Fahrzeugführer
kennzeichnet (beispielsweise eine Stellung eines Fahrpedals oder
einer Drosselklappe),
- – eine
Temperatur eines Getriebeöls,
- – ein
Druck einer Getriebepumpe,
- – ein
abgegebenes Drehmoment der Antriebsmaschine,
- – ein
Drehmoment an der Getriebeeingangswelle,
- – ein
im Automatikgetriebe eingestellter Betriebsmodus,
- – Signale
von Regelsystemen des Kraftfahrzeugs, beispielsweise eines Anti-Blockier-System,
- – eine
Querbeschleunigung des Kraftfahrzeugs,
- – eine
Gierrate des Kraftfahrzeugs,
- – eine
Steigung der Fahrbahn,
- – ein
Lenkwinkel,
- – eine
Außentemperatur,
- – Temperaturen
von Kupplungen und/oder Bremsen des Automatikgetriebes, beispielsweise
rechnerisch geschätzt,
und
- – ein
Signal, welches einen Alterungszustand des Getriebeöls und/oder
des Kraftfahrzeugs kennzeichnet, beispielsweise eine Laufleistung
des Kraftfahrzeugs seit einer Inbetriebnahme oder einem Wechsel
des Getriebeöls.
-
Beispielsweise
kann bei einer hohen Drehzahl der Antriebsmaschine und/oder einem
hohen Gradienten der Drehzahl die Antriebsverbindung schneller hergestellt
und die Blockierung schneller aufgehoben werden als bei niedrigen
Drehzahlen oder niedrigen Gradienten. Außerdem kann bei einer zu hohen
Querbeschleunigung, zu hoher Gierrate, zu großem Lenkwinkel, aktivem Regelsystem,
zu hoher Getriebeöltemperatur,
zu hohen Kupplungstemperaturen, zu geringem Pumpendruck und/oder
zu geringer Außentemperatur
von einer Blockierung und einer Unterbrechung der Antriebsverbindung
abgesehen werden.
-
Weitere
Vorteile der Erfindung gehen aus der Beschreibung und der Zeichnung
hervor. Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung vereinfacht dargestellt und
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
-
1 ein
Prinzipbild eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs mit einem
Automatikgetriebe,
-
2 ein
Getriebeschema nach Art eines Längsschnittes
eines Planetenräder-Wechselgetriebes,
-
3 eine
Tabelle für
die in den einzelnen Gängen
des Planetenräder-Wechselgetriebes
wirksamen Kupplungen und Bremsen und
-
4a–4e zeitliche
Verläufe
von Betriebsgrößen des
Kraftfahrzeugs bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
Gemäß 1 verfügt ein Antriebsstrang 10 eines
Kraftfahrzeugs über
eine Antriebsmaschine 11 in Form eines Verbrennungsmotors,
welcher von einer Steuerungseinrichtung 12 angesteuert
wird. Die Steuerungseinrichtung 12 steht in Signalverbindung mit
einem Leistungsstellglied 13 in Form eines Fahrpedals,
mittels welchem ein Fahrzeugführer
ein Leistungsanforderungssignal in Form eines Sollwerts für das abzugebende
Drehmoment der Antriebsmaschine 11 einstellen kann.
-
Die
Antriebsmaschine 11 ist mit einem Automatikgetriebe 14 in
Form eines Planetenräder-Wechselgetriebes
verbunden, welches von einer Steuerungseinrichtung 15 angesteuert
wird. Die Steuerungseinrichtung 15 steht mit einem Wählhebel 16 in Signalverbindung,
mittels welchem der Fahrzeugführer
verschiedene Fahrstufen des Automatikgetriebes 14 auswählen kann.
Der Fahrzeugführer
kann damit eine Parkstellung (P), eine Rückwärtsfahrstellung (R), eine Neutralstellung
(N) und eine Vorwärtsfahrstellung
(D) einstellen. Darüber
hinaus kann der Fahrzeugführer
mittels eines nicht dargestellten Tasters am Wählhebel 16 einen Betriebsmodus
des Automatikgetriebes 14 einstellen. Beispielsweise kann ein
Sportmodus, ein Komfortmodus oder ein Manuellmodus ausgewählt werden.
Im Sport- und Komfortmodus entscheidet die Steuerungseinrichtung 15 über den
Zeitpunkt einer Schaltung, im Manuellmodus löst der Fahrzeugführer die
Schaltungen selbst aus.
-
Das
Automatikgetriebe 14 ist über ein Längsdifferenzial 30 und
eine hintere Antriebswelle 17 mit einem Hinterachsgetriebe 18 verbunden,
welches auf bekannte Weise das abgegebene Drehmoment der Antriebsmaschine 11 über hintere
Seitenwellen 19 auf hintere Fahrzeugräder 20 überträgt. Das
Kraftfahrzeug verfügt über Allradantrieb,
so dass das Automatikgetriebe 14 über das Längsdifferenzial 30 und eine
vordere Antriebswelle 31 auch mit einem Vorderachsgetriebe 32 verbunden
ist. Das Vorderachsgetriebe 32 überträgt auf bekannte Weise das Drehmoment über vordere
Seitenwellen 33 auf vordere Fahrzeugräder 34.
-
An
den hinteren Fahrzeugrädern 20 sind Drehzahlsensoren 21 angeordnet,
welche mit einer Steuerungseinrichtung 22 in Signalverbindung
stehen. Die Steuerungseinrichtung 22 erfasst damit eine Drehzahl
und eine Drehrichtung der Fahrzeugräder 20. Aus diesen
Drehzahlen kann die Geschwindigkeit und aus der Drehrichtung die
Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs bestimmt werden.
-
An
den vorderen Fahrzeugrädern 34 sind Betriebsbremsen 35 angeordnet,
welche der Fahrzeugführer
mittels eine Bremspedals 36 betätigen kann. Das Bremspedal 36 steht
ebenfalls mit der Steuerungseinrichtung 22 in Signalverbindung.
Damit kann die Steuerungseinrichtung 22 eine Betätigung und
einen Betätigungsgrad
der Betriebbremse 35 erfassen. Die Steuerungseinrichtung 22 kann auch
unabhängig
von der Betätigung
des Bremspedals 36 die Betriebsbremse 35 betätigen. Die
Steuerungseinrichtung 22 erzeugt ein Bremssignal, das eine
Betätigung
der Betriebsbremse 35, also beispielsweise vom Fahrzeugführer mittels
des Bremspedals 36 kennzeichnet.
-
Die
Steuerungseinrichtungen 12, 15 und 22 stehen
untereinander über
eine serielle Busverbindung, beispielsweise über einen CAN-Bus, in Signalverbindung.
Damit können
erfasste Größen, wie
beispielsweise die Drehzahl und die Drehrichtung der Fahrzeugräder 20,
ausgetauscht werden.
-
Das
Kraftfahrzeug kann auch über
weitere Sensoren verfügen,
wie beispielsweise Drehzahlsensoren für die verschiedenen Drehzahlen,
einen Temperatursensor für
die Bestimmung einer Temperatur des Getriebeöls, Drucksensoren für die Bestimmung von
Betätigungsdrücken im
Getriebe, einen Gierratensensor und /oder einen Lenkwinkelsensor.
-
Das
Kraftfahrzeug kann auch nur über
eine angetriebene Achse verfügen.
Dabei kann sowohl die Vorder- als auch die Hinterachse angetrieben werden.
-
Gemäß 2 verfügt das Automatikgetriebe 14 über einen
hydrodynamischen Drehmomentwandler 23. Ein Pumpenrad 24 des
Drehmomentwandlers ist mit der Antriebsmaschine 11 verbunden. Ausgangsseitig
ist der Drehmomentwandler 23 über ein Turbinenrad 25 mit
einer Eingangswelle E drehfest verbunden.
-
Ein
eingangsseitiges Planetenräder-Teilgetriebe
TE weist einen Planetenräder
PE drehbar lagernden Planetenträger
PTE auf. Mit den Planetenrädern
PE kämmt
ein äußeres Zentralrad
HE, welches eine drehfeste Verbindung zu einer Eingangswelle E aufweist.
Mit den Planetenrädern
kämmt ferner
ein inneres Zentralrad SE, welches mit einer ein- und ausrückbaren
reibschlüssigen
Bremse B1 und mit einer ein -und ausrückbaren Kupplung K1 verbunden ist.
-
Auf
dem Planetenträger
PTE sind zusätzlich Neben-Planetenräder NPE
drehbar gelagert, welche sowohl mit den Planetenrädern PE
als auch mit einem äußeren Neben-Zentralrad
NHE kämmen,
das mit einer ein- und ausrückbaren
reibschlüssigen Bremse
BN verbunden ist.
-
Ein
ausgangsseitiges Planetenräder-Teilgetriebe
TA weist einen Planetenräder
PA drehbar lagernden Planetenträger
PTA auf, welcher mit einer drehfesten Antriebsverbindung zu einer
Getriebeausgangswelle A versehen ist. Mit den Planetenrädern PA
kämmt ein äußeres Zentralrad
HA, welches durch eine ein- und
ausrückbare
reibschlüssige
Kupplung K2 mit der Eingangswelle E verbunden ist. Mit den Planetenrädern PA
kämmt ferner
ein inneres Zentralrad SA, welches mit einer ein- und ausrückbaren Bremse
B2 verbunden ist.
-
Ein
Planetenräder-Umkehr-Teilgetriebe
TU weist einen Planetenräder
PU drehbar lagernden Planetenträger
PTU auf, welcher mit einer ein- und ausrückbaren reibschlüssigen Bremse
BR verbunden sowie mit einer drehfesten Antriebsverbindung VA zum äußeren Zentralrad
HA des ausgangsseitigen Teilgetriebes TA versehen ist. Mit den Planetenrädern PU
kämmt ein äußeres Zentralrad
HU, welches eine Antriebsverbindung VE mit dem Planetenträger PTE
des eingangsseitigen Teilgetriebes TE aufweist. Mit den Planetenrädern PU
kämmt ferner ein
inneres Zentralrad SU. Zwischen den beiden inneren Zentralrädern SA
und SU ist eine Antriebsverbindung VUK vorgesehen, welche durch
Vermittlung einer ein- und ausrückbaren
reibschlüssigen
Kupplung K3 lösbar
ausgebildet ist.
-
Im
1.Gang ist der Getriebezustand so, dass gemäß der Tabelle der 3 die
Bremse B2 sowie die Kupplung K3 geschlossen und dadurch die beiden
Teilgetriebe TA und TU in eine Standübersetzung mit festgebremsten
Reaktionsglied – Zentralräder SA und
SU – sowie
im Kraftfluss in Reihe geschaltet sind. Dies gilt zwar auch für das eingangsseitige
Teilgetriebe TE, jedoch ist bei diesem die Standübersetzung bei festgebremsten
Neben-Zentralrad NHE geschaltet, welche höher ist als diejenige bei festgebremsten
Zentralrad SE.
-
Im
2. Gang sind gemäß der Tabelle
der 3 die Bremsen B1 und B2 sowie die Kupplung K3
geschlossen. Dadurch sind die drei Teilgetriebe TE,TA und TU in
eine jeweilige Standübersetzung
mit festgebremsten Reaktionsglied– Zentralrad SE bzw. SA bzw.
SU -und in bezug auf den Kraftfluss in Reihe geschaltet, so dass
sich die Gangübersetzung
durch multiplikative Verknüpfung
dieser Standübersetzungen
ergibt.
-
Nach
der Tabelle der 3 sind im Rückwärtsgang R1 die Bremsen B1 und
BR sowie die Kupplung K3 geschlossen, so dass die beiden Teilgetriebe
TA und TU wieder zu einem gemeinsamen Koppelgetriebe mit festgebremstem
Planetenträger PTU
miteinander verbunden sind, dem das in seine Standübersetzung
gebrachte eingangsseitige Teilgetriebe im Kraftfluss in Reihe vorgeschaltet
ist. Die Standübersetzung
ergibt wiederum eine hohe Gangübersetzung,
während
das wirksame Reaktionsglied PTU im Koppelgetriebe den gegenläufigen Drehsinn der
gekuppelten Zentralräder
SA und SU vermittelt, deren Drehzahl im ausgangsseitigen Teilgetriebe
TA für
die Getriebeausgangswelle A wieder etwas reduziert wird.
-
Gemäß der Tabelle
der 3 sind im Rückwärtsgang
R2 die Kupplungen K1 und K3 sowie die Rückwärtsgangbremse BR geschlossen.
Auf diese Weise läuft
das eingangsseitige Teilgetriebe TE als geschlossener Block mit
der Teilübersetzung
1:1 um, welchem das aus den beiden anderen Teilgetrieben TA und
TU gebildete Koppelgetriebe mit festgebremstem Planetenträger PTU
als Reaktionsglied im Kraftfluss in Reihe nachgeordnet ist. Die
Teilübersetzung
1:1 liefert eine niedrigere Gangübersetzung, während die
geschlossene Bremse BR den gegenläufigen Drehsinn der gekuppelten
Zentralräder
SA und SU vermittelt, deren Drehzahl im ausgangsseitigen Teilgetriebe
TA für
die Getriebeausgangswelle A wieder etwas reduziert wird.
-
Die
weiteren Drehmomentpfade im Automatikgetriebe 14 und damit
die Übersetzungen
des Automatikgetriebes ergeben sich aus der Tabelle der 3 und
dem in 2 dargestellten konstruktiven Aufbau des Automatikgetriebes 14.
-
Zum
zumindest teilweise Blockieren der Getriebeausgangswelle A wird
bei einem geschalteten Gang im Automatikgetriebe 14 eine
Kupplung oder Bremse zusätzlich
zu den in der Tabelle der 3 aufgeführten Kupplungen
und/oder Bremsen zumindest teilweise geschlossen. Das Schließen kann
gesteuert oder geregelt erfolgen, so dass beim Schließen kein
Ruck spürbar
ist. Anschließend
wird eine Kupplung oder Bremse geöffnet, so dass die Antriebsverbindung
zwischen Getriebeeungangswelle E und Getriebeausgangswelle A unterbrochen
wird. Das Öffnen
kann gesteuert oder geregelt erfolgen.
-
Beispielsweise
wird bei geschaltetem 1. Gang die Bremse BR geschlossen. Dies entspräche dem
gleichzeitigen Schalten des 1. Gangs und des Rückwärtsgangs R3 im Automatikgetriebe 14.
Damit ist das äußere Zentralrad
HA des ausgangsseitigen Planetenräder-Teilgetriebes TA mittels
der Bremse BR und das innere Zentralrad SA des Teilgetriebes TA
mittels der Bremse B2 gegenüber
dem Gehäuse des
Automatikgetriebes 14 festgebremst. Das ausgangsseitige
Planetenräder-Teilgetriebe
TA und damit die mit dem Teilgetriebe TA verbundene Getriebeausgangswelle
A sind damit blockiert. Anschließend wird die Bremse BN geöffnet, so
dass die Antriebsverbindung zwischen dem eingangsseitigen Planetenräder-Teilgetriebe
TE und dem ausgangsseitigen Planetenräder-Teilgetriebe TA bzw. dem
Planetenräder-Umkehr-Teilgetriebe
TU aufgetrennt wird. Damit besteht keine Antriebsverbindung mehr
zwischen der Getriebeeingangswelle E und der Getriebeausgangswelle
A. Die Blockierung der Getriebeausgangswelle A ist davon unberührt und
bleibt also bestehen.
-
Bei
geschaltetem Rückwärtsgang
R1 wird beispielsweise zusätzlich
die Bremse B2 geschlossen. Dies entspräche dem gleichzeitigen Schalten des
Rückwärtsgangs
R1 und des 2. Gangs im Automatikgetriebe 14. Damit wird
wie beschrieben die Getriebeausgangswelle A über die Bremsen B2 und BR blockiert.
Anschließend
wird die Bremse B1 geöffnet, so
dass die Antriebsverbindung zwischen dem eingangsseitigen Planetenräder-Teilgetriebe
TE und dem ausgangsseitigen Planetenräder-Teilgetriebe TA bzw. dem
Planetenräder-Umkehr-Teilgetriebe TU aufgetrennt
wird. Damit besteht keine Antriebsverbindung mehr zwischen der Getriebeeingangswelle
E und der Getriebeausgangswelle A. Die Blockierung der Getriebeausgangswelle
A ist davon unberührt und
bleibt also bestehen.
-
Bei
allen anderen Gängen
des Automatikgetriebes 14 kann durch Schließen einer
Kupplung oder Bremse ebenfalls die Getriebeausgangswelle A blockiert
werden und anschließend
die Antriebsverbindung zwischen der Getriebeeingangswelle E und
der Getriebeausgangswelle A unterbrochen werden.
-
Die
zumindest teilweise Blockierung der Getriebeausgangswelle A wird
aufgehoben, indem die Kupplung oder Bremse wieder geöffnet wird.
Das Öffnen
kann gesteuert oder geregelt erfolgen, so dass beim Öffnen kein
Ruck spürbar
ist.
-
Die
Kupplungen (K1, K2, K3) und Bremsen (B1, B2, BN, BR) des Automatikgetriebes
(14) werden hydraulisch betätigt. Ein dafür notwendige,
nicht dargestellte Getriebeölpumpe
wird über
das Pumpenrad 24 angetrieben.
-
In
den 4a bis 4e sind
die zeitlichen Verläufe
eines Bremssignals (br), eines Leistungsanforderungssignals in Form
eines Betätigungsgrads des
Fahrpedals (Fahrpedalstellung pw), ein Geschwindigkeitssignal (v),
ein Druck (p_b) an einer zur zumindest teilweisen Blockierung der
Getriebeausgangswelle A zusätzlich
geschlossenen Kupplung oder Bremse und ein Druck (p_o) an einer
zur Auftrennung der Antriebsverbindung zwischen der Getriebeeusgangswelle
E und der Getriebeausgangswelle A zu öffnenden Kupplung oder Bremse
bei der Herbeiführung
und Aufheben einer zumindest teilweisen Blockierung der Ausgangswelle
des Automatikgetriebes 14. Die Verläufe sind nur schematisch und sehr
vereinfacht dargestellt.
-
Auf
Abszissen 50a, 50b, 50c, 50d und 50e ist
jeweils die Zeit in Sekunden aufgetragen. Auf einer Ordinate 51a ist
ein logisches Signal, auf einer Ordinate 51b eine Fahrpedalstellung
in [%], auf einer Ordinate 51c eine Geschwindigkeit in
[km/h] und auf Ordinaten 51d und 51e ein Druck
in [bar] aufgetragen.
-
Eine
Linie 52 repräsentiert
das Bremssignal br, eine Linie 53 die Fahrpedalstellung
pw, eine Linie 54 das Geschwindigkeitssignal v, eine Linie 55 den Druck
p_b und eine Linie 56 den Druck p_o.
-
Die
Getriebeausgangswelle A wird nur dann zumindest teilweise blockiert
und anschließend
die Antriebsverbindung zwischen Getriebeeungangswelle E und Getriebeausgangswelle
A aufgetrennt, wenn das Bremssignal br eine Betätigung der Bremse anzeigt.
Bis zum Zeitpunkt t1 ist die Bremse nicht betätigt, so dass erst ab dem Zeitpunkt
t1 zusätzlich
geprüft
wird, ob die Fahrpedalstellung pw kleiner als ein erster Leistungsschwellwert
ist. Der Schwellwert ist hier so gewählt, dass die Bedingung erst
erfüllt
wird, wenn der Fahrzeugführer
das Fahrpedal gar nicht betätigt,
pw also 0 ist. Dies ist zum Zeitpunkt t1 ebenfalls gegeben. Weiterhin
wird geprüft,
ob das Geschwindigkeitssignal v eine Geschwindigkeit kennzeichnet,
die kleiner als ein Geschwindigkeitsschwellwert v1 ist, welcher
beispielsweise zwischen 3 und 7 km/h betragen kann. Diese Bedingung
ist zum Zeitpunkt t2 erfüllt,
so dass ab dem Zeitpunkt t2 der Druck p_b umgekehrt proportional
zum Geschwindigkeitssignal v bis auf einen Druckwert p_b1 zum Zeitpunkt
t3 ansteigt. Der Druckwert p_b1 kann beispielsweise zwischen 1 und
2 bar betragen. Die Getriebeausgangswelle A ist damit zumindest
teilweise blockiert. Mit Erreichen des Druckwerts p_b1 vom Druck
p_b zum Zeitpunkt t3 wird begonnen, den Druck p_o über eine
Rampe auf 0 zu reduzieren und damit die Antriebsverbindung zwischen
Getriebeeungangswelle E und Getriebeausgangswelle A aufzutrennen.
Die Auftrennung kann auch schon starten, wenn p_b schon ansteigt,
aber den Druckwert p_b1 noch nicht erreicht hat.
-
Damit
ist die Getriebeausgangswelle A zumindest teilweise blockiert und
die Antriebsverbindung zwischen Getriebeeingangswelle E und Getriebeausgangswelle
A ist aufgetrennt.
-
Zum
Zeitpunkt t4 zeigt das Bremssignal br an, dass die Bremse nicht
mehr betätigt
wird. Auf Grund dessen wird der Druck p_o über eine Rampe wieder auf einen
Druckwert p_o1 erhöht.
Da gleichzeitig pw stark ansteigt, der Fahrzeugführer also das Fahrpedal sehr
schnell und stark betätigt,
wird p_o entlang einer steilen Rampe erhöht, die Kupplung also schnell
geschlossen. Dadurch werden die Drehmassen des Antriebsstrangs sehr
schnell verzögert, was
zu Drehmomentimpulsen führt.
Damit diese durch die zumindest teilweise Blockierung der Getriebeausgangswelle
A abgestützt
werden können,
wird der Druck p_b während
der Erhöhung
des Drucks p_o erhöht.
Der Wert und der zeitliche Verlauf der Erhöhung ist dabei von der Steigung
der Zuschaltrampe von p_o abhängig.
Die Erhöhung
kann auch von pw oder einer Drehzahl der Antriebsmaschine abhängig sein.
-
Die
weitere Bedingung für
das Aufheben der zumindest teilweisen Blockierung, dass das Leistungsanforderungssignal
pw größer als
ein zweiter Leistungsschwellwert ist, ist ebenfalls zum Zeitpunkt t4
erfüllt.
Deshalb wird unmittelbar nachdem der Druck p_o den Druckwert p_o1
erreicht hat, also die Antriebsverbindung zwischen Getriebeeingangswelle
E und Getriebeausgangswelle A wieder hergestellt ist, der Druck
p_b sehr schnell auf 0 reduziert und damit die zumindest teilweise
Blockierung der Getriebeausgangswelle A aufgehoben.
-
Der
Druck p_b kann auch schon reduziert werden, wenn p_o ansteigt, aber
den Druckwert p_o1 noch nicht ganz erreicht hat.
-
Der
Gradient von p_b ist bei der Erhöhung von
pw abhängig.
Da pw den Maximalwert von 100 % erreicht hat, wird p_b mit einem
maximalen Gradienten auf 0 reduziert. Der Gradient könnte auch
zusätzlich
von einer Drehzahl der Antriebsmaschine abhängig sein. Das Absenken geht
umso schneller, je größer die
genannte Drehzahl ist.
-
Es
sind auch andere Verläufe
der Drücke p_b
und p_o möglich.
Der Verlauf des Drucks p_b beim Absenken auf 0 kann auch von einer
Drehzahl der Antriebsmaschine 11 abhängig sein.
-
Statt
eines Bremssignals, welches nur eine Betätigung oder Nicht-Betätigung der
Bremse anzeigt, kann auch ein Bremssignal ausgewertet werden, welches
einen Betätigungsgrad
der Bremse anzeigt. In diesem Fall wird die zumindest teilweise
Blockierung nur herbeigeführt
und die Antriebsverbindung zwischen Getriebeeingangswelle E und
Getriebeausgangswelle A nur aufgetrennt, wenn das Bremssignal anzeigt,
dass der Betätigungsgrad
größer als
ein erster Bremsschwellwert ist. Der Druck p_b wird erst dann wieder
auf 0 abgesenkt, wenn das Bremssignal anzeigt, dass der Betätigungsgrad
kleiner als ein zweiter Bremsschwellwert ist.