DE102004055365A1 - Kunststoff-Formkörper und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
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Abstract
Die
Erfindung betrifft einen Kunststoff-Formkörper (1), der aus einer ausgehärteten Reaktionsmasse
(2) hergestellt ist, wobei die Reaktionsmasse (2) im nicht-ausgehärteten Zustand
einen anorganischen partikelförmigen
Füllstoff
(3) mit einem Anteil von 50 bis 90 Gew.-%, bezogen auf die Reaktionsmasse
(2), einen Vernetzer (4) und eine Bindemittellösung (5) mit einem Anteil von
10 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Reaktionsmasse (2), aufweist,
wobei die Bindemittellösung
(5) ein Monomer und ein darin gelöstes Polymer aufweist, dadurch
gekennzeichnet, dass der Anteil des Vernetzers (4) mindestens 10 Gew.-%
beträgt,
bezogen auf den Anteil des Monomers in der Bindemittellösung (5),
sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Kunststoff-Formkörper gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoff-Formkörpers gemäß dem Oberbegriff des nebengeordneten Anspruchs.
- Gattungsgemäße Formkörper werden beispielsweise im Küchen- oder Badezimmerbereich eingesetzt, insbesondere als Spülbecken, Arbeitsplatten, Duschtassen oder dergleichen. Bei diesen Anwendungen ist es besonders wichtig, dass die Formkörper leicht gründlich zu reinigen sind, eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen und thermischen Belastungen und insbesondere gegenüber thermischen Wechselbelastungen in Verbindung mit Wasser oder Wasserdampf aufweisen.
- Aus der
DE 38 32 351 A1 sind Kunststoff-Formkörper gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bekannt. Abgestimmt auf die Masse des Monomers in der Bindemittellösung wird im Stand der Technik ein so genannter Vernetzer zugegeben, der die räumliche Vernetzung von Polymerketten untereinander bewirkt und dadurch die Härte und Lösemittelbeständigkeit des hergestellten Formkörpers erhöht. - Eine Obergrenze des Anteils des Vernetzers bilden etwa 4 Gew.% bezogen auf den Monomeranteil.
- Ein höherer Anteil des Vernetzers führt in Abhängigkeit von der Partikelgröße des anorganischen partikelförmigen Füllstoffes zu unterschiedlichen Ergebnissen, die aber unerwünscht sind. Erhöht man beispielsweise den Vernetzeranteil bei Verwendung eines Füllstoffes mit sehr kleiner Partikelgröße, führt dies dazu, dass die Formkörper während der formgebenden Polymerisation zerreißen. Bei gröberen Füllstoffen führt dagegen eine Erhöhung des Vernetzeranteils zu deutlich sichtbaren, insbesondere weißen Bereichen an der Oberfläche oder unmittelbar unter der Oberfläche, deren Verteilung darüber hinaus noch unregelmäßig ist, und der zugehörige Formkörper entspricht nicht den auch an die Optik gestellten hohen Qualitätsanforderungen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Kunststoff-Formkörper sowie ein zugehöriges Herstellverfahren bereitzustellen, welche die Nachteile des Standes der Technik überwinden. Insbesondere soll der Formkörper gute Gebrauchseigenschaften, insbesondere gute Pflegeeigenschaften und eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen mechanische und thermische Belastungen, sowie eine hohe optische Qualität aufweisen. Das zugehörige Herstellverfahren soll einfach und kostengünstig Formkörper mit hoher mechanischer und optischer Qualität hervorbringen.
- Diese Aufgabe ist durch den im Anspruch 1 bestimmten Formkörper sowie durch das im nebengeordneten Anspruch bestimmte Herstellverfahren gelöst. Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind in den Unteransprüchen bestimmt.
- Die Aufgabe ist bei einem Kunststoff-Formkörper, der aus einer ausgehärteten Reaktionsmasse hergestellt ist, wobei die Reaktionsmasse im nicht-ausgehärteten Zustand einen anorganischen partikelförmigen Füllstoff mit einem Anteil von 50 bis 90 Gew.% bezogen auf die Reaktionsmasse, einen Vernetzer, und eine Bindemittellösung mit einem Anteil von 10 bis 50 Gew.% bezogen auf die Reaktionsmasse aufweist, wobei die Bindemittellösung ein Monomer und ein darin gelöstes Polymer aufweist, dadurch gelöst, dass der Anteil des Vernetzers mindestens 10 Gew.% beträgt bezogen auf den Anteil des Monomers in der Bindemittellösung. Das Herstellen des Formkörpers erfolgt vorzugsweise in einer Gießform.
- Es ist überaus erstaunlich, dass ausgehend von einem Anteil des Vernetzers von etwa 3 Gew.% bezogen auf den Monomeranteil bei einer Erhöhung sich insbesondere die optischen Eigenschaften der hergestellten Formkörper zunächst verschlechtern, um sich dann bei einer weiteren Erhöhung des Anteils wieder deutlich zu verbessern. Insbesondere bei einer Erhöhung über 10 Gew.% hinaus, erhält man überraschenderweise Formteile, die sowohl hinsichtlich der Abriebfestigkeit, Kratzunempfindlichkeit und Reinigungsfreundlichkeit ein Optimum dieser Eigenschaften vereinen. Erfindungsgemäß wird eine homogene Verteilung von kleinen Polymerbereichen erreicht, die nicht mehr die negativen Eigenschaften der Fleckenbildung zeigen und dennoch den hergestellten Formkörper ausreichend stabilisieren, um ein Reißen während und nach der Formgebung zu verhindern. Außerdem ergibt sich eine geschlossene Oberfläche, die darüber hinaus auch haptisch deutliche Vorteile gegenüber den Formkörpern aus dem Stand der Technik aufweist und eine widerstandsfähige Oberfläche mit einer hohen optischen Attraktivität verbindet. Die Oberfläche weist eine verbesserte Beständigkeit gegen herabfallende Gegenstände und/oder eine höhere Kratzfestigkeit auf, und ist auch gegen heiße Oberflächen widerstandsfähiger.
- Die erzielbaren Gebrauchseigenschaften hängen auch von der Korngröße des eingesetzten Füllstoffes ab. Füllstoffe mit einer Korngröße unter 0,05 mm können für viele Anwendungsfälle als feine Füllstoffe bezeichnet werden. Bei Verwendung solcher feiner Füllstoffe ergibt sich in der Regel eine glatte Oberfläche, die besonders gut zu reinigen ist; allerdings ist die Sichtbarkeit von Kratzern erhöht, beim Heißtopftest können Mattierungen auftreten und die Abriebfestigkeit ist im Vergleich zu Formkörpern mit gröberen Füllstoffen geringer. Bei Verwendung von gröberen Füllstoffen ergibt sich dagegen in der Regel eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen mechanische und thermische Beanspruchungen, jedoch können Aufhellungen beim Heiß-Kalt-Zyklen-Test und beim Wasserdampf-Test auftreten, d.h. beim Einwirken von heißem Wasser. Zudem kann es zu Aufrauungen im Bereich des Spülenbodens kommen. Die Reinigungsfreundlichkeit derart hergestellter Formkörper ist allgemein geringer. Auch eine Kombination aus feinen und groben Füllstoffen führt nicht unmittelbar zu einem optimalen Ergebnis.
- Sowohl bei feinen als auch bei groben Füllstoffen lässt sich aber eine weitere Verbesserung der Gebrauchseigenschaften erzielen, wenn der Anteil des Vernetzers mehr als 10 Gew.%, vorzugsweise mehr als 20 und insbesondere zwischen 20 und 30 Gew.% beträgt, jeweils bezogen auf den Anteil des Monomers in der Bindemittellösung. Vorzugsweise wird dabei ein Vernetzer verwendet, der schneller als die sonstige polymerisierbare Bindemittellösung polymerisiert. Dadurch wird eine besonders harte Oberfläche mit entsprechend guten Gebrauchseigenschaften erzeugt. Als Vernetzer wird dabei vorzugsweise ein zweifach oder mehrfach funktionelles Monomer oder Polymer verwendet, insbesondere ein zweifach oder mehrfach funktionelles Acrylat oder Dimethacrylat, wie beispielsweise Ethylenglykoldimethacrylat oder Trimethylolpropantrimethacrylat. Ein weiterer möglicher Vernetzer ist Pentaerethrittriacrylat. Es kann auch vorteilhaft sein, eine Kombination aus zwei oder mehreren derartigen Vernetzern einzusetzen.
- Der Anteil der Bindemittellösung beträgt zwischen 10 und 45 Gew.%, insbesondere zwischen 15 und 40 Gew.% und vorzugsweise zwischen 20 und 35 Gew.%, jeweils bezogen auf die Reaktionsmasse. Bei diesen Prozentangaben ist der Vernetzer mit seinem erfindungsgemäß hohen Anteil nicht der Bindemittellösung zugerechnet. Als Monomere können insbesondere Styrol, Acrylsäure oder Methacrylsäure bzw. deren Ester verwendet werden. In einer besonderen Ausführungsart weist die Bindemittellösung eine Mischung aus Methylmethacrylat und Polymethylmethacrylat auf, wobei das Polymethylmethacrylat ein Copolymer mit den Bestandteilen Etylmetacrylat, Butylmetacrylat, oder dergleichen sein kann.
- Das Verhältnis der Gewichtsanteile von Polymer zu Monomer in der Bindemittellösung beträgt dabei zwischen 1 : 1 und 1 : 10, insbesondere zwischen 1 : 2 und 1 : 7 und vorzugsweise zwischen 1 : 3 und 1 : 5. Grundsätzlich sind dabei insbesondere die Partikelgröße der verwendeten Füllstoffpartikel und der erforderliche Anteil der Bindemittellösung in Wechselwirkung miteinander, dahingehend, dass tendenziell bei einer Erhöhung des Anteils gröbere Füllstoffpartikel der Anteil an Bindemittellösung reduziert werden kann.
- Der Anteil des partikelförmigen anorganischen Füllstoffs beträgt vorzugsweise zwischen 55 und 85 Gew.%, insbesondere zwischen 60 und 80 Gew.% und vorzugsweise zwischen 65 und 75 Gew.%, jeweils bezogen auf die Reaktionsmasse. Dabei handelt es sich vorzugsweise um einen mineralischen anorganischen Füllstoff, insbesondere einen kristallinen Füllstoff wie beispielsweise Quarzsand.
- Vorzugsweise weisen die Füllstoffpartikel eine Mohshärte von mehr als 5 auf, insbesondere mehr als 6 und vorzugsweise etwa 7. Dies gilt jedenfalls für den überwiegenden Anteil der verwendeten Füllstoffpartikel.
- Aus technischen wie ökonomischen Gründen ist die Verwendung von Siliciumdioxid mit einer Mohshärte von etwa 7 bevorzugt. Alternativ oder ergänzend können auch andere und insbesondere noch härtere Füllstoffpartikel eingesetzt werden, die natürlich oder synthetisch gewonnen werden. Nur beispielhaft sei hier entsprechendes Glas, Siliciumcarbit, Aluminiumoxid oder Kohlenstoff in der Diamantmodifikation genannt.
- Im Hinblick auf die oberflächennahe harte Schicht aufgrund des hohen Anteils an Vernetzer kommen auch vergleichsweise weiche Füllstoffe mit einer Mohshärte von weniger als 5 in Betracht, insbesondere solche mit einer Mohshärte von 3 bis 4, wie beispielsweise Calciumcarbonat oder dergleichen.
- Vorzugsweise werden natürlich gewonnene Quarzsande eingesetzt. Vorteilhaft sind insbesondere solche Quarzsande, die von großer chemischer Reinheit sind, insbesondere einen niedrigen Gehalt an Eisenoxid aufweisen, und darüber hinaus mit einem sehr engen Partikelgrößeband vorkommen, beispielsweise zwischen 0,05 und 0,3 mm, mit einem überwiegenden Masseanteil zwischen 0,1 mm und 0,2 mm. Solche Quarzsande werden beispielsweise von der Firma DORFNER unter dem Handelsnamen GEBA angeboten, siehe http://www.dorfner.de.
- Vorzugsweise weist die Reaktionsmasse außerdem eine die Absetzung der Füllstoffpartikel verhindernde Substanz auf, insbesondere ein Thixotropiemittel. Dadurch soll ein Verbiegen der auspolymerisierten Formkörper verhindert werden. Der Anteil der die Absetzung der Füllstoffpartikel verhindernden Substanz beträgt weniger als 1 Gew.% bezogen auf die Reaktionsmasse, insbesondere weniger als 0,5 Gew.% und vorzugsweise etwa 0,15 Gew.%.
- In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung weist die Reaktionsmasse außerdem Farbpigmente auf. Dadurch kann insbesondere die Reinigungsfreundlichkeit der Formkörper verbessert werden, beispielsweise dahingehend, dass in Eingangsbereichen von öffentlichen Gebäuden aufgrund der Farbgebung der Formkörper Verunreinigungen nicht so deutlich hervortreten. Umgekehrt können in Bereichen mit erhöhten Hygieneanforderungen, wie beispielsweise in Krankenhäusern oder Schwimmbädern, durch die Farbgebung der Formkörper auftretende Verunreinigungen deutlich sichtbar sein.
- Die Farbpigmente können je nach Anwendungsfall gleichmäßig oder ungleichmäßig verteilt sein. Neben anorganischen Farbpigmenten können auch organisch basierende Farbpigmente verwendet werden, beispielsweise auch ein zusätzliches Füllmaterial in Partikelform mit einer Größe bis zu einigen Millimetern, das durch Polymerisation mit eingelagerten anorganischen weiteren Füllstoffpartikeln gebildet ist. Außerdem besteht durch die Beimischung von Farbpigmenten die Möglichkeit, den hergestellten Formkörpern bestimmte Signalwirkungen zuzuordnen, beispielsweise können durch entsprechend farbig ausgebildete Formkörper wie beispielsweise Fliesen im industriellen Bereich Stopplinien, Geh- und Fahrwege oder dergleichen markiert werden, oder es kann auch ein Bodenbereich mit erhöhter Rutschfestigkeit von einem angrenzenden Bodenbereich mit normaler Rutschfestigkeit erkennbar abgegrenzt werden.
- Vorzugsweise sind die Füllstoffpartikel nach der Polymerisation an der Oberfläche der Gebrauchsseite mit einer geschlossenen Schicht polymerisierter Masse beschichtet. Dadurch ist insbesondere die Reinigungsfähigkeit verbessert.
- Vorzugsweise werden der Reaktionsmasse auch Glanzpartikel zugefügt, die einen Metallic-Glanz bei den hergestellten Formkörpern hervorrufen. Hierbei kommen insbesondere solche Glanzpartikel zum Einsatz, die zwar keine Eigenfarbe aufweisen, aber beispielsweise aufgrund von Beschichtungen und dadurch auftretenden Interferenzen Farberscheinungen beim Betrachter hervorrufen. Damit ist nicht nur eine herausragende optische Erscheinung verbunden, sondern auch die Gebrauchseigenschaften sind verbessert. Besonders bevorzugt sind dabei hinsichtlich Schichtmaterial und/oder Schichtdicke geeignet beschichtete Glimmerplättchen.
- Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoff-Formkörpers wie vorstehend beschrieben, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass der noch nicht ausgehärteten Reaktionsmasse mindestens 10 Gew.%, bezogen auf den Anteil des Monomers in der Bindemittellösung, eines Vernetzers zugemischt werden.
- Vorzugsweise wird die Reaktionsmasse als Dispersion in eine Form gefüllt und anschließend der Polymerisationsvorgang von einem die Gebrauchsseite bildenden Formenteil der Form gestartet. Das Starten erfolgt üblicherweise durch Aufheizen des entsprechenden Formenteils.
- Die Polymerisation der Reaktionsmasse erfolgt ausgehend von der Gebrauchsseite auf die gegenüberliegende Seite des herzustellenden Formkörpers. Vorzugsweise ist das die Gebrauchsseite bildende Formenteil dabei unten angeordnet, wobei aber auch jede andere Anordnung des die Gebrauchsseite bildenden Formenteils zu dem erfindungsgemäßen Effekt führen würde.
- Durch die Wahl der Partikelgröße und des Anteils der Füllstoffpartikel im Zusammenspiel mit dem Anteil des zwei- oder mehrfunktionellen Monomers oder Polymers wird eine durch Gravitation bedingte Absetzung der Füllstoffpartikel weitgehend vermieden. Erforderlichenfalls wird noch ein gewisser Anteil einer die Absetzung der Füllstoffpartikel verhindernden Substanz beigefügt, insbesondere eines Thixotropiemittels.
- Der Vernetzer wird vorzugsweise der Bindemittellösung unmittelbar zugemischt und in dieser homogen verteilt. Das Aushärten der Reaktionsmasse durch Polymerisation der Bindemittellösung erfolgt vorzugsweise in einer Form, wobei es sich dabei insbesondere beim Herstellen von dreidimensionalen Formkörpern um eine geschlossene Form handeln kann. Einfache zweidimensionale Formkörper wie beispielsweise Fliesen oder Platten können grundsätzlich auch in offenen Formen hergestellt werden.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen mehrere Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
-
1 zeigt in schematischer Darstellung einige Bestandteile der Reaktionsmasse, -
2 zeigt schematisch den Zusammenhang der Qualität erfindungsgemäß hergestellter Kunststoff-Formkörper in Abhängigkeit von dem Anteil des Vernetzers, -
3 zeigt in perspektivischer Ansicht einen gattungsgemäßen Kunststoff-Formkörper, -
4 zeigt in Tabellenform die Zusammensetzung von insgesamt fünf Rezepturen, -
5 zeigt in Tabellenform die Ergebnisse der Rezepturen der4 und6 zeigt in Tabellenform weitere Ergebnisse der Rezepturen mit und ohne Füllstoff. - Die
1 zeigt in schematischer Darstellung einige Bestandteile der Reaktionsmasse2 , insbesondere den partikelförmigen anorganischen Füllstoff3 , den Vernetzer4 und die Bindemittellösung5 , die aus einem sogenannten Sirup mit monomeren Bestandteilen5a , beispielsweise Methylmethacrylat, und polymeren Bestandteilen5b , beispielsweise Polymethylmethacrylat, gebildet ist. Im nicht-ausgehärteten Zustand ist die Reaktionsmasse2 von so geringer Viskosität, dass sie gießfähig ist, insbesondere durch Gießformen erfindungsgemäße Kunststoff-Formkörper1 (3 ) hergestellt werden können. - Die
2 zeigt schematisch den Zusammenhang der Qualität erfindungsgemäß hergestellter Kunststoff-Formkörper1 in Abhängigkeit von dem Anteil des Vernetzers4 in Gew.% bezogen auf den Anteil des Monomers in der Bindemittellösung5 . Ausgehend von dem aus dem Stand der Technik bekannten Wert von 3 Gew.% nimmt insbesondere die optische Qualität der hergestellten Kunststoff-Formkörper1 mit zunehmendem Anteil des Vernetzers ab und erreicht etwa bei 6 Gew.% ein unerwünschtes Minimum. Überraschenderweise nimmt bei weiter zunehmendem Anteil des Vernetzers4 die Qualität wieder zu und übersteigt in vielen Anwendungsfällen für Werte oberhalb von 10 Gew.% die Qualität der bekannte Kunststoff-Formkörper. - Die
3 zeigt in perspektivischer Ansicht einen gattungsgemäßen Kunststoff-Formkörper 1, im dargestellten Fall eine Einbauspüle mit zwei Spülbecken. Zur Herstellung werden geschlossene Gießformen eingesetzt, in welche die Reaktionsmasse eingefüllt wird und anschließend durch eine durch Energiezufuhr betriebene Polymerisation ausgehärtet wird. In entsprechender Weise lassen sich auch im Wesentlichen zweidimensionale Formkörper wie beispielsweise Fliesen oder Platten herstellen. - Die
4 zeigt in Tabellenform die Zusammensetzung von fünf Rezepturen, von denen die Rezeptur 3 erfindungsgemäß ist. - Soweit nicht anders angegeben, handelt es sich bei allen Prozentangaben um Gewichtsprozente bezogen auf die gesamte Reaktionsmasse.
- Die Anteile von Polymer und Monomer (Methylmethacrylat) ergeben zusammen 100 % der Bindemittellösung, die bei den fünf Rezepturen etwa 30 % Anteil an der Reaktionsmasse hat. Die Angaben betreffend Vernetzer und Peroxide beziehen sich dagegen als Gewichtsprozent auf den Anteil des Monomers in der Bindemittellösung, die aus Polymer und Methylmethacrylat gebildet ist. Die Angaben betreffend das Trennmittel beziehen sich als Gewichtsprozent auf die Bindemittellösung.
- Bei der Rezeptur 1 handelt es sich bei dem Füllstoff um Cristobalitmehl mit einem Anteil von 61,420 % und einem Vernetzeranteil von 2,64 %.
- Bei der Rezeptur 2 handelt es sich bei dem Füllstoff um einen naturfarbenen Quarzsand mit einer Partikelgröße von 0,05 bis 0,3 mm, wie er von der Firma DORFNER unter dem Handelsnamen GEBA angeboten wird, mit einem Anteil von 68,17 % und einem Vernetzeranteil von 3,05 %.
- Bei der Rezeptur 3 handelt es sich bei dem Füllstoff um einen naturfarbenen Quarzsand mit einer Partikelgröße von 0,05 bis 0,3 mm, wie er von der Firma DORFNER unter dem Handelsnamen GEBA angeboten wird, mit einem Anteil von 68,22 % und mit einem Vernetzeranteil von 27,62 %.
- Bei der Rezeptur 4 handelt es sich bei dem Füllstoff um einen naturfarbenen Quarzsand mit einer Partikelgröße von 0,05 bis 0,3 mm, wie er von der Firma DORFNER unter dem Handelsnamen GEBA angeboten wird, mit einem Anteil von 68,17 %. Bei der Rezeptur 4 wird kein Vernetzer eingesetzt.
- Bei der Rezeptur 5 setzt sich der Füllstoff aus zwei unterschiedlichen Quarzsanden zusammen, nämlich aus einem schwarz beschichteten Quarzsand mit einer Partikelgröße zwischen 0,1 und 0,6 mm mit einem Anteil von 52,592 % und aus einem naturfarbenen Quarzsand mit einer Partikelgröße von 0,05 bis 0,3 mm, wie er von der Firma DORFNER unter dem Handelsnamen GEBA angeboten wird, mit einem Anteil von 19,526%, und einem Vernetzeranteil von 2,95 %.
- Die Rezepturen 2, 3 und 4 weisen denselben Füllstoff GEBA auf mit praktisch identischem Gewichtsanteil von etwa 68 %, wobei die Rezeptur 2 den üblichen Vernetzeranteil aufweist, die Rezeptur 3 einen erfindungsgemäßen Vernetzeranteil und die Rezeptur 4 gar keinen Vernetzer, um Vergleichswerte für die mit der erfindungsgemäßen Rezeptur 3 erzielbaren Ergebnisse zu erhalten. Abgesehen vom Füllstoff sind die Rezepturen 2 und 5 ähnlich, um Vergleichswerte für unterschiedliche Füllstoffe bei üblichen Vernetzeranteilen zu erhalten.
- Die Reaktionsmasse
2 besteht neben der Bindemittellösung5 , die ihrerseits Monomeranteile5a , insbesondere Methylmethacrylat, und Polymeranteile5b aufweist, und dem Füllstoff3 aus einer Reihe von Zuschlagstoffen, einschließlich des Vernetzers4 , einem sogenannten internen Trennmittel zum verbesserten Ablösen des ausgehärteten Formkörpers aus der Form, Pigmenten zur Farbgestaltung, Antiabsetzmitteln zur Homogenisierung der Füllstoffe in der auszuhärtenden Reaktionsmasse und Peroxiden zum gleichmäßigen gesteuerten Starten der Polymerisation. Dabei werden mit Ausnahme der Pigmente und der Antiabsetzmittel die Zuschlagstoffe der Bindemittellösung zugegeben. Die Prozentangaben für den Vernetzer und die Peroxide in den vorstehend genannten Rezepturen beziehen sich auf das Monomer. - Die
5 zeigt in Tabellenform die Ergebnisse der Rezepturen der4 hinsichtlich wichtiger Gebrauchseigenschaften. - Daraus ergibt sich deutlich, dass die erfindungsgemäße Rezeptur 3 die positiven Eigenschaften der Rezepturen 1 und 2 in optimaler Weise miteinander vereint. Der Heiß-Topf-Test (HTT) in Anlehnung an die Norm EN 13310 ergibt bei visueller Inspektion keine erkennbare Schädigung. Entsprechendes gilt für den Wasserdampftest (WDT) in Anlehnung an die Norm EN 13310.
- Auch bei dem Heiß-Kalt-Zyklen-Test in Anlehnung an die Norm EN 13310 ergibt sich keine sichtbare Aufhellung und kein tastbares Aufrauen. Dekorrisse als Ergebnis der Heiß-Kalt-Zyklen (HKZ) treten allenfalls leicht in Erscheinung. Der Anschmutzungstest (AST) lässt keine Schmutzrückstände erkennen, was das gute Ergebnis betreffend das Aufrauen nach dem Heiß-Kalt-Zyklus-Test bestätigt. Der DE-Wert von 0,46 entspricht nur einer sehr geringen Farbveränderung. Abschließend ergibt auch der Taber-Abriebtest (TAT) gemäß DIN 53799 einen sehr geringen und damit guten Wert; die Höhe des Zahlenwertes entspricht dem Gewichtsverlust durch Abrieb je 100 Umdrehungen.
- Die Rezeptur 1 bringt einen unifarbenen schwarzen Formkörper mit glatter Oberfläche hervor. Die Rezeptur 2 bringt einen Formkörper mit einer Granitoptik mit schwarzem Grundton hervor. Die Rezeptur 3 bringt einen Formkörper mit einer neuartigen Oberfläche in der Farbe schwarz hervor. Die Rezeptur 4 bringt einen Formkörper mit einer glatten Acrylfläche in der Farbe schwarz hervor. Die Rezeptur 5 bringt einen Formkörper mit Granitoptik mit einer Oberfläche in der Farbe schwarz hervor.
- Eine weitere Besonderheit der erfindungsgemäßen Formkörper besteht darin, dass die Oberfläche sehr hart ist und damit eine hohe Kratzfestigkeit aufweist. Darüber hinaus ergeben sich besonders glatte Oberflächen, insbesondere auch bei der Verwendung von Füllstoffen mit mittlerer und großer Korngröße.
- Die
6 zeigt in Tabellenform weitere Ergebnisse der Rezepturen der4 , diesmal betreffend die Rauigkeit vor einem Kratztest und nach dem Kratztest sowie die Härte nach Rockwell. Für die Härtemessungen wurden Probenstücke ohne Füllstoffe hergestellt, damit die Härtemessungen nicht durch Füllstoffpartikel verfälscht werden, sondern tatsächlich die Härte der polymerisierten Oberflächenschicht ermittelt wird. Die Härtemessungen wurden mittels eines Härtemessgerätes ASTM D 785-03 der ASTM International, 100 Barr Harbor Drive, in West Conshohocken, PA 19428-2959, USA durchgeführt. Dabei wurde die Rockwell Skala „E" verwendet, die eine Eindruckkörperkugel mit einem Durchmesser von 3,175 mm bei einer Vorkraft von 10 kg und einer Hauptkraft von 100 kg verwendet. Die Messungen wurden nach einer sogenannten „Procedure A" durchgeführt, wie sie in der Anleitung „Standard Test Method for Rockwell Hardness of Plastics and Electrical Insulating Materials" der ASTM International für das D 785-03 angegeben ist. - Als Ergebnis der Härteprüfung ergibt sich für die erfindungsgemäße Rezeptur 3 ein sehr guter Wert von 17,0, wogegen sich für die Rezeptur 2 mit einem Vernetzeranteil von 3,05 Gew.% immerhin noch einen Wert von 1,0 ergibt, und das Probenstück gemäß der Rezeptur 4 ohne Vernetzeranteil mit –30,0 die geringste Härte aufweist. Als Vernetzer wurde im Rahmen dieser Versuche Trimethylolpropantrimethacrylat (TRIM) eingesetzt.
- In der
6 sind weiterhin aufgeführt Ergebnisse von Rauigkeitsmessungen zur Bestimmung der Glattheit der Oberfläche. Für die gemessenen Parameter Rautiefe Rt, maximale Rautiefe Rmax und gemittelte Rautiefe Rz gilt, dass die Messwerte umso kleiner sind, je glatter die Oberfläche ist. Die Rautiefe Rt ergibt sich aus der Differenz eines lokalen Maximums zu einem lokalen Minimum eines Abschnittes vorgebbarer Länge der Messstrecke. Für diese Kenngröße liegen keine genormten Messbedingungen vor. - Die Bestimmung der gemittelten Rautiefe Rz und der maximalen Rautiefe Rmax erfolgte dagegen gemäß DIN 4768. Die gemittelte Rautiefe Rz wird durch eine Mittelung über fünf Einzelrautiefen bestimmt wird, sodass der Einfluss von Ausreißern auf den Messwert gemindert ist. Die maximale Rautiefe Rmax ist die größte Einzelrautiefe innerhalb der Gesamtmessstrecke, deren Länge vorgebbar ist.
- Die Rauigkeit wurde nach der Herstellung der Probenstücke als „Rauigkeit vor dem Kratztest" gemessen. Anschließend wurde bei Probenstücken der Rezepturen 2, 3 und 4 ohne Füllstoff und bei Probenstücken der Rezepturen 1 und 3 mit Füllstoff ein Kratztest durchgeführt, wobei das zugehörige Kratzgerät der DIN 53799 T10 entspricht, und der Ritzdiamant einen 90° Kegelschliff aufweist mit 90 μm Randdurchmesser. Bei den Probestücken der Rezepturen 2, 3 und 4 ohne Füllstoffe ergab sich vor dem Kratztest erwartungsgemäß eine geringe Rauigkeit. Diese glatte Oberfläche wird aber bei den Rezepturen 2 und 4 mit üblichem Vernetzeranteil bzw. ohne Vernetzer durch den Kratztest stark aufgeraut, wie sich aus den hohen Zahlenwerten für die Parameter Rt, Rmax und Rz von mehr als 20 ergibt. Demgegenüber zeigt das Probenstück gemäß der erfindungsgemäßen Rezeptur 3 nur eine verhältnismäßig geringe Aufrauung durch den Kratztest mit Messwerten für Rt, Rmax und Rz von jeweils unter 10.
- Ein entsprechendes Ergebnis zeigen auch die Probenstücke der Rezepturen 1 und 3 mit Füllstoffen. Dabei ergeben sich bei dem Probenstück der Rezeptur 1 vor dem Kratztest noch geringere Messwerte für die Rauigkeit, allerdings nur, weil bei der Rezeptur 1 ein deutlich feinerer Füllstoff verwendet wird, siehe
4 . Die erfindungsgemäße Rezeptur 3 liefert vor dem Kratztest ebenfalls sehr glatte Oberflächen mit Ergebnissen für Rt, Rmax und Rz von maximal 2 betragen, wogegen die hinsichtlich des verwendeten Füllstoffes vergleichbaren Rezepturen 2 und 4 mit üblichem bzw. ohne Vernetzeranteil bereits deutlich höhere Rauigkeitswerte von etwa 10 oder darüber aufweisen, weswegen kein vergleichbarer Kratztest mehr durchführbar war und dementsprechend in der6 bezüglich der Rezepturen 2 und 4 keine Messergebnisse für die Rauigkeit nach dem Kratztest angegeben sind. - Auffällig ist dabei, dass ausgehend von der Rezeptur 4 (kein Vernetzer) bei einer Erhöhung des Vernetzeranteils (Rezeptur 2) die Rauigkeit zunächst zunimmt. Es ist überaus überraschend, dass bei einer weiteren Erhöhung des Vernetzeranteils (Rezeptur 3) die Rauigkeit auf einmal drastisch abnimmt und sich damit viel glattere Oberflächen ergeben. Dieses Ergebnis entspricht dem in der
2 schematisch dargestellten Verlauf der Qualität über dem Vernetzeranteil. - Die erfindungsgemäße Rezeptur 3 zeigt auch nach dem Kratztest geringe Rauigkeitswerte von unter 3, wohingegen die Vergleichsrezeptur 1 trotz des dort verwendeten viel feineren Füllstoffes eine deutlich größere Rauigkeit aufweist.
Claims (21)
- Kunststoff-Formkörper (
1 ), der aus einer ausgehärteten Reaktionsmasse (2 ) hergestellt ist, wobei die Reaktionsmasse (2 ) im nicht-ausgehärteten Zustand einen anorganischen partikelförmigen Füllstoff (3 ) mit einem Anteil von 50 bis 90 Gew.% bezogen auf die Reaktionsmasse (2 ), einen Vernetzer (4 ), und eine Bindemittellösung (5 ) mit einem Anteil von 10 bis 50 Gew.% bezogen auf die Reaktionsmasse (2 ) aufweist, wobei die Bindemittellösung (5 ) ein Monomer und ein darin gelöstes Polymer aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil des Vernetzers (4 ) mindestens 10 Gew.% beträgt bezogen auf den Anteil des Monomers in der Bindemittellösung (5 ). - Kunststoff-Formkörper (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil des Vernetzers (4 ) mehr als 12 Gew.% bezogen auf den Anteil des Monomers in der Bindemittellösung (5 ) beträgt, vorzugsweise mehr als 15 Gew.%, und insbesondere zwischen 20 und 30 Gew.% beträgt. - Kunststoff-Formkörper (
1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vernetzer (4 ) ein zweifach oder mehrfach funktionelles Monomer oder Polymer ist, insbesondere ein zweifach oder mehrfach funktionelles Acrylat oder Polyacrylat ist, vorzugsweise Ethylenglykoldimethacrylat, Trimethylolpropantrimethacrylat oder Butandioldimethacrylat. - Kunststoff-Formkörper (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Vernetzer (4 ) schneller als die polymerisierbare Bindemittellösung polymerisiert. - Kunststoff-Formkörper (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Vernetzer (4 ) eine Kombination aus zwei oder mehreren jeweils zweifach oder mehrfach funktionellen Monomeren oder Polymeren ist, insbesondere eine Kombination aus zwei oder mehreren jeweils zweifach oder mehrfach funktionellen Acrylaten oder Polyacrylaten ist. - Kunststoff-Formkörper (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Vernetzer (4 ) in der Reaktionsmasse (2 ) gleichverteilt ist, insbesondere dass der Vernetzer (4 ) in der Bindemittellösung (5 ) gleichverteilt ist. - Kunststoff-Formkörper (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der Bindemittellösung (5 ) zwischen 10 und 45 Gew.% beträgt, insbesondere zwischen 15 und 40 Gew.%, und vorzugsweise zwischen 20 und 35 Gew.%, jeweils bezogen auf die Reaktionsmasse (2 ). - Kunststoff-Formkörper (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Gewichtsanteile von Polymer zu Monomer in der Bindemittellösung (5 ) zwischen 1 : 1 und 1 : 10 beträgt, insbesondere zwischen 1 : 2 und 1 : 7, und vorzugsweise zwischen 1 : 3 und 1 : 5. - Kunststoff-Formkörper (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindemittellösung (5 ) eine Mischung aus Methylmethacrylat und Polymethylmethacrylat aufweist, insbesondere eine Mischung aus Methylmethacrylat und Polymethylmetacrylat, wobei das Polymethylmethacrylat vorzugsweise ein Copolymer mit den Bestandteilen Etylmethacrylat oder Butylmethacrylat ist. - Kunststoff-Formkörper (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil des partikelförmigen anorganischen Füllstoffs (3 ) zwischen 55 und 85 Gew.% beträgt, insbesondere zwischen 60 und 80 Gew.% und vorzugsweise zwischen 65 und 75 Gew.%, jeweils bezogen auf die Reaktionsmasse (2 ). - Kunststoff-Formkörper (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der partikelförmige anorganische Füllstoff (3 ) mineralisch ist, insbesondere kristallin. - Kunststoff-Formkörper (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass mehr als 90 Gew.% des partikelförmigen anorganischen Füllstoffs (3 ), insbesondere mehr als 95 Gew.%, jeweils bezogen auf den gesamten Füllstoff (3 ), eine Korngröße zwischen 0,05 und 2 mm aufweist, insbesondere zwischen 0,05 und 1,0 mm, und vorzugsweise zwischen 0,05 und 0,3 mm. - Kunststoff-Formkörper (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionsmasse (2 ) außerdem eine die Absetzung der Füllstoffpartikel (3 ) verhindernde Substanz aufweist, beispielsweise hochdisperse Kieselsäure. - Kunststoff-Formkörper (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionsmasse (2 ) außerdem Farbpigmente aufweist. - Kunststoff-Formkörper (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionsmasse (2 ) außerdem Glanzpartikel aufweist, insbesondere Glanzpartikel, die keine Eigenfarbe aufweisen, beispielsweise beschichteten Glimmer. - Kunststoff-Formkörper (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstoffpartikel (3 ) nach der Polymerisation an mindestens einer Oberfläche des Formkörpers (1 ) mit einer geschlossenen Schicht polymerisierter Bindemittellösung (5 ) beschichtet sind. - Kunststoff-Formkörper (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (1 ) eine dreidimensionale Gestalt aufweist, beispielsweise ein Spülbecken oder eine Dusch- oder Badewanne ist, und dass die Reaktionsmasse (2 ) in einer Form ausgehärtet ist. - Kunststoff-Formkörper (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (1 ) im Wesentlichen eine zweidimensionale Gestalt aufweist, beispielsweise eine Fliese oder eine Platte ist, und dass die Reaktionsmasse (2 ) in einer Form ausgehärtet ist. - Verfahren zur Herstellung eines Kunststoff-Formkörpers (
1 ) durch Aushärten einer Reaktionsmasse (2 ), die einen anorganischen partikelförmigen Füllstoff (3 ) mit einem Anteil von 50 bis 90 Gew.% bezogen auf die Reaktionsmasse (2 ), und eine Bindemittellösung (5 ) mit einem Anteil von 10 bis 50 Gew.% bezogen auf die Reaktionsmasse (2 ) aufweist, wobei die Bindemittellösung (5 ) ein Monomer und ein darin gelöstes Polymer aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der noch nicht ausgehärteten Reaktionsmasse (2 ) mindestens 10 Gew.%, bezogen auf den Anteil des Monomers in der Bindemittellösung (5 ), eines Vernetzers (4 ) zugemischt werden. - Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Vernetzer (
4 ) der Bindemittellösung (5 ) zugemischt wird. - Verfahren nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Aushärten der Reaktionsmasse (
2 ) durch Polymerisation der Bindemittellösung (5 ) erfolgt.
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