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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein dreidimensional verstärktes Faserverbundbauteil
mit zumindest einem Schlaufenbereich gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1, sowie entsprechende Verfahren zum Herstellen desselben.
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Zugschlaufen
aus Faserverbundwerkstoffen weisen bekanntlich in Zugrichtung, d.h.
bei Belastung in Faserrichtung, recht hohe Festigkeiten auf, da
die Lasten in Faserrichtung wirken. Bei Belastung in Querrichtung
ist jedoch die interlaminare Schälfestigkeit
maßgebend.
Da hier die Lasten hauptsächlich vom
Harz getragen werden, ist die Festigkeit derartiger Faserverbundschlaufen
unter Querlast recht gering.
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In 1 ist
das Versagen herkömmlicher, unverstärkter Faserverbundschlaufen
schematisch dargestellt. Zunächst
tritt eine interlaminare Schälung
an der Schlaufe auf (Erstversagen), gefolgt von einem interlaminaren
Schubversagen, was eine verminderte Restbruchfestigkeit zur Folge
hat. Anschließend
kommt es unter Querbelastung (Fquer) zum
Faserbruch an der Schlaufe, dem sogenannten Zweitversagen.
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Aus
der Offenlegungsschrift
DE
101 56 733 A1 ist beispielsweise eine schlaufenförmige Klappe aus
Faserverbundwerkstoff bekannt. Dabei sind zur Ausbildung einer an
einem aerodynamischen Profil luftdicht angelenkten Klappe Prepreg-Materialien (d.h.
vorimprägnierte
Fasergelege) bzw. textile Fasergelege durch Faltung zu einer Faserverbundklappe
mit einem entlang der Faltung verlaufenden luftdichten Schlaufenbereich
geformt.
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Nachteilig
hierbei ist jedoch, dass die interlaminare Schälfestigkeit insbesondere im
Schlaufenbereich relativ gering ist und die Festigkeitseigenschaften
unter Querlast nicht ausreichend sind. Zur dreidimensionalen Verstärkung der
Klappe im Schlaufenbereich schlägt
die
DE 101 56 733
A1 lediglich bei einer textilen Ausführungsform vor, im Schlaufenbereich
unidirektionale Gelege vorzusehen. Dies stellt jedoch einen relativ
großen
Arbeitsaufwand dar, da die unidirektionalen Gelege entsprechend
angeordnet werden müssen.
Darüber
hinaus ist der
DE
101 56 733 A1 kein Hinweis zur Verbesserung der Festigkeitseigenschaften
von Prepreg-Ausführungen
zu entnehmen.
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Des
Weiteren ist aus
DE
196 28 388 A1 ein kraftflussgerechter, multiaxialer, mehrlagiger
Faservorformling mit zumindest bereichsweiser z-Achsen-Verstärkung sowie
ein entsprechendes Verfahren zu seiner Herstellung bekannt. Dabei
sind kraftflussgerecht angeordnete Verstärkungsfasern in x- und y-Richtung
auf einer Trägerlage
mittels Sticken in mehreren Lagen übereinander angeordnet, und eine
zumindest bereichsweise z-Achsen-Verstärkung ist entsprechend dem
Kraftfluss in Richtung der z-Achse durch Verstärkungsfäden mittels Sticken angeordnet.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein dreidimensional
verstärktes
Faserverbundbauteil mit zumindest einem Schlaufenbereich zu schaffen,
das nicht nur eine verbesserte Zugfestigkeit, sondern vor allem
eine gesteigerte interlaminare Schälfestigkeit und damit verbesserte
Festigkeitseigenschaften in Querrichtung aufweist. Zudem soll ein
dreidimensional verstärktes
Faserverbundbauteil mit zumindest einem Schlaufenbereich geschaffen
werden, das eine höhere
Restbruchfestigkeit aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Faserverbundbauteil mit den in Anspruch 1
angegebenen Merkmalen gelöst.
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Aus
EP 0 572 752 A1 ist
ein Verfahren zur Herstellung eines Werkstücks mit einer Durchgangsöffnung aus
thermoplastischem Verbundstoff bekannt. Die Werkstücke hoher
spezifischer Festigkeit werden dabei aus einem schnur- oder bandförmigen Halbzeug
hergestellt.
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In
DE 196 28 388 A1 ist
ein kraftflussgerechter, multiaxialer, mehrlagiger Faservorformling
mit zumindest bereichsweiser Z-Achsen-Verstärkung und ein Verfahren zu
seiner Herstellung beschrieben. Dabei sind zur zumindest bereichsweisen
Z-Achsen-Verstärkung
kraftflussgerecht angeordnete Verstärkungsfasern in X- und Y-Richtung
auf einer Trägerlage
mittels Sticken in mehreren Lagen übereinander angeordnet, und
eine zumindest bereichsweise Z-Achsen-Verstärkung ist
entsprechend dem Kraftfluss in Richtung der Z-Achse durch Verstärkungsfäden mittels
Sticken angeordnet.
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In
der Druckschrift
EP
1 013 412 A1 ist eine integral gewobene Verbundanordnung
offenbart.
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Ein
Verfahren zum Einführen
Z-Achsen-verstärkender
Fasern in ein Verbundlaminat ist aus US 2002/0153084 A1 bekannt.
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Im
Zusammenhang mit festigkeitssteigernden Maßnahmen sei auf den Artikel
von B. Heine „Hochfeste
Werkstoffe und ihre industrielle Anwendung" in METALL, 1997, Jahrgang 51, Nr. 10,
Seiten 573–582
verwiesen.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Faserverbundbauteils sind
in den Unteransprüchen
angegeben.
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Weiterhin
soll durch die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines dreidimensional
verstärkten Faserverbundbauteils
angegeben werden, das einfach und kostengünstig durchzuführen ist.
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Die
Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in Anspruch 19 bzw. 21 sowie in den entsprechenden Unteransprüchen angegeben.
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Durch
die Erfindung wird ein dreidimensional verstärktes Faserverbundbauteil geschaffen,
welches ein erstes Faserverbundhalbzeug umfasst, das durch Falten
zu einer schlaufenförmigen
Preform mit einem ersten, gekrümmten
Bereich (nachfolgend auch als Schlaufenbereich bezeichnet) und einem sich
daran anschließenden
zweiten Bereich, in dem die Enden des gefalteten, ersten Faserverbundhalbzeuges
im wesentlichen parallel zueinander verlaufen, geformt ist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass
vor dem Aushärten
der Preform in den zweiten Bereich, zumindest in unmittelbarer Nähe des ersten Bereiches,
Verstärkungsfäden eingebracht
sind, welche im wesentlichen quer zu den im wesentlichen parallel
zueinander verlaufenen Enden des gefalteten, ersten Faserverbundhalbzeuges
verlaufen.
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Das
Einbringen der Verstärkungsfäden erfolgt
dabei entweder durch Nähen
(z.B. durch ein- oder zweiseiten Tuften) oder durch das sogenannte „Pinning". Beim Einbringen
mittels Nähen
werden die Faserverbundhalbzeuge durch eine im Wesentlichen entlang
der Richtung des Falzes verlaufende Naht miteinander verbunden,
anders bei dem in der Fachsprache als Pinning bezeichneten Verfahren,
bei dem ausgehärtete,
nadelförmige
Verstärkungsfasern (d.h. Faserpins
bzw. Faserabschnitte) vor dem Aushärten der Preform in diese appliziert
werden, typischerweise mittels Ultraschall.
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Durch
ein derartiges Anordnen von Verstärkungsfäden in Querrichtung (d.h. quer
zu den im wesentlichen parallel verlaufenden Enden des gefalteten
ersten Faserverbundhalbzeuges bzw. quer zur Faserausrichtung des
ersten Faserverbundhalbzeuges) kann die interlaminare Schälfestigkeit
der erfindungsgemäßen Faserverbundschlaufe
und damit die Zugfestigkeit unter Querlast verbessert werden. Bei Verstärkungsfäden die
mittels Pinning eingebracht werden, soll diese Orientierung nachfolgend
auch als „Z-Pinning" bezeichnet werden.
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Vorzugsweise
bestehen die Verstärkungsfäden aus
Kohle-, Glas- oder Aramidfasern. Diese Fasern lassen sich in der
Regel gut verarbeiten und sichern zuverlässig die Verstärkung der
erfindungsgemäßen Faserverbundschlaufe
in Querrichtung.
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Vorteilhafterweise
können
die Verstärkungsfäden bezüglich der
Normalen zu den im zweiten Bereich im wesentlichen parallel zueinander
verlaufenden Enden des gefalteten, ersten Faserverbundhalbzeuges
in einem Winkel zwischen –80° bis +80° angeordnet
sein. Dadurch ist eine hohe Flexibilität sowie eine gute Anpassungsfähigkeit
gegeben. Beispielsweise sind bei einer bevorzugten Ausführungsform
sowohl Verstärkungsfäden vorgesehen,
die in Richtung der Normalen verlaufen, als auch Verstärkungsfäden, die
zur Normalen um +45° und –45° geneigt
sind. Somit sind Verstärkungen
unter ±45° möglich.
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Besonders
bevorzugt ist es jedoch, wenn die Verstärkungsfäden im Wesentlichen senkrecht
zu den im zweiten Bereich im wesentlichen parallel verlaufenden
Enden des gefalteten, ersten Faserverbundhalbzeuges verlaufen; d.h.
im wesentlichen in z-Richtung verlaufen.
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Zudem
ist es zweckmäßig, dass
die Anzahl und/oder Dichte der in den zweiten Bereich eingebrachten
Verstärkungsfäden in unmittelbarer
Nähe des
ersten Bereiches am größten ist,
da mit der Anzahl der Verstärkungsfäden die
Versagenskraft in Querrichtung steigt.
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Gemäß einer
zweiten Ausführungsform
umfasst die Preform zudem zweite Faserverbundhalbzeuge, die jeweils
von außen
auf den Enden des gefalteten, ersten Faserverbundhalbzeuges derart
angeordnet sind, dass im zweiten Bereich der Preform das gefaltete,
erste Faserverbundhalbzeug sandwichartig von den zweiten Faserverbundhalbzeugen umgeben
ist.
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Gemäß einer
dritten Ausführungsform
umfasst die Preform noch ein drittes Faserverbundhalbzeug, welches – analog
zum ersten Faserverbundhalbzeug – durch Falten derart um den
ersten, gekrümmten
Bereich der Preform gemäß der zweiten Ausführungsform
gelegt ist, dass im zweiten Bereich das gefaltete, erste Faserverbundhalbzeug
und die zweiten Faserverbundhalbzeuge sandwichartig von dem gefalteten,
dritten Faserverbundhalbzeug umgeben sind.
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Gemäß einer
Weiterbildung der ersten, zweiten und dritten Ausführungsform
weist die Preform zusätzlich
ein keilförmiges
Element (typischerweise ein Zwickel) auf, welches im Übergangsbereich
von erstem und zweitem Bereich zwischen dem gefalteten, ersten Faserverbundhalbzeug
angeordnet ist. Vorzugsweise erstreckt sich das keilförmige Element im
wesentlichen entlang der Richtung des Falzes (y-Richtung). Dabei schmiegen sich die
Enden des gefalteten, ersten Faserverbundhalbzeuges an das keilförmige Element
an, so dass ein gleichmäßiger Übergang
vom ersten zum zweiten Bereich entsteht. Ein derartiges keilförmiges Element
wirkt vorteilhafterweise als Rissstopper, wodurch zusätzlich die Restbruchfestigkeit
des erfindungsgemäßen Faserverbundbauteils
erhöht
wird.
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Vorzugsweise
ist das keilförmige
Element ein weiteres Faserverbundhalbzeug, welches Glas-, Kohle-
oder Aramidfasern aufweist, die mit der Richtung des Falzes (y-Richtung)
einen Winkel zwischen –45° und +45° einschließen.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Glas-, Kohle- oder Aramidfasern des
keilförmigen
Elementes im wesentlichen in Richtung des Falzes (y-Richtung) verlaufen.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Weiterbildung durchdringen die eingebrachten
Verstärkungsfäden das
keilförmige
Element zumindest an einigen Stellen. Dadurch wird vorteilhafterweise
das keilförmige
Element verstärkt
und die Zugfestigkeit unter Querlast weiter erhöht.
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Gemäß einer
vierten Ausführungsform
umfasst die Preform neben dem ersten, gefalteten Faserverbundhalbzeug
ein viertes Faserverbundhalbzeug, welches zwischen den im zweiten
Bereich im wesentlichen parallel zueinander verlaufenden Enden des
gefalteten, ersten Faserverbundhalbzeuges angeordnet ist.
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Gemäß einer
Weiterbildung der ersten, zweiten, dritten und vierten Ausführungsform
umfasst die Preform zusätzlich
ein innerhalb des ersten, gekrümmten
Bereiches angeordnetes, sich im wesentlichen in Richtung des Falzes
(y-Richtung) erstreckendes, schlauchförmiges (bzw. rohrförmiges)
Faserverbundhalbzeug. Dadurch wird vorteilhafterweise, analog zur
Wirkung des im Zusammenhang mit den Ausführungsformen eins bis drei
erwähnten
keilförmigen Elementes,
die Restbruchfestigkeit erhöht.
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Zweckmäßigerweise
besteht das schlauchförmige
Faserverbundhalbzeug aus textilem Fasergewebe, textilem Fasergelege
oder Prepreg-Material, wobei es vorzugsweise aus dem gleichen Material wie
das erste, zweite, dritte bzw. vierte Faserverbundhalbzeug besteht.
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Alternativ
können
auch schlauchförmige bzw.
rohrförmige
Faserverbundhalbzeuge aus textilem Fasergeflecht verwendet werden.
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Vorteilhafterweise
werden für
das erste, zweite, dritte und vierte Faserverbundhalbzeug textile
Fasergelege, textile Fasergewebe oder Prepreg-Materialien verwendet. Dabei ist es
besonders vorteilhaft, wenn die in der jeweiligen Ausführungsform
verwendeten Faserverbundhalbzeuge, d.h. die ersten und zweiten Faserverbundhalbzeuge
(zweite Ausführungsform),
die ersten, zweiten und dritten Faserverbundhalbzeuge (dritte Ausführungsform)
bzw. die ersten und vierten Faserverbundhalbzeuge (vierte Ausführungsform)
jeweils vom gleichen Materialtyp sind.
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Weiterhin
wird durch die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines dreidimensional
verstärkten
Faserverbundbauteils der voranstehend genannten Art geschaffen,
wobei in einem ersten Schritt ein erstes Faserverbundhalbzeug gefaltet
wird, um eine schlaufenförmige
Preform mit einem ersten, gekrümmten
Bereich und einem zweiten Bereich, in dem die Enden des gefalteten,
ersten Faserverbundhalbzeuges im wesentlichen parallel zueinander
verlaufen, zu bilden; wobei in einem zweiten Schritt Verstärkungsfäden in den
zweiten Bereich der Preform, zumindest in unmittelbarer Nähe des ersten,
gekrümmten
Bereiches, durch Nähen
im wesentlichen entlang der Richtung des Falzes (y-Richtung) eingebracht
werden; und in einem dritten Schritt die mit Verstärkungsfäden versehene
Preform ausgehärtet wird.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn beim Einnähen der Verstärkungsfäden ein
Garn aus Kohle-, Glas- oder Aramidfasern verwendet wird. Das Nähen kann
dabei vorteilhafterweise mittels Einseitennähtechnik (dem sogenannten Tuffen)
oder mittels Zweiseitennähtechnik
durchgeführt
werden. Das Tuffen wird insbesondere dann verwendet, wenn die Bearbeitung
nur von einer Seite erfolgen kann bzw. ansonsten nur schwer handzuhaben
wäre.
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Durch
die Erfindung wird ein weiteres Verfahren zum Herstellen eines erfindungsgemäßen dreidimensional
verstärkten
Faserverbundbauteils geschaffen, wobei in einem ersten Schritt ein
erstes Faserverbundhalbzeug gefaltet wird, um eine schlaufenförmige Preform
mit einem ersten, gekrümmten Bereich
und einem zweiten Bereich, in dem die Enden des gefalteten, ersten
Faserverbundhalbzeuges im wesentlichen parallel zueinander verlaufen,
zu bilden; wobei in einem zweiten Schritt Verstärkungsfäden mittels Z-Pinning in den
zweiten Bereich der Preform, zumindest in unmittelbarer Nähe des ersten, gekrümmten Bereiches,
eingebracht werden; und in einem dritten Schritt die mit Verstärkungsfäden versehene
Preform ausgehärtet
wird.
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Gemäß diesem
Verfahren ist es zweckmäßig beim
Einbringen der Verstärkungsfäden ausgehärtete, nadelförmige Verstärkungsfasern,
insbesondere aus Kohle-, Glas- oder Aramidfasern, zu verwenden, die
mittels Ultraschalltechnik in die Preform eingebracht werden. Das
Einbringen von Verstärkungsfäden mittels
Z-Pinning bietet sich insbesondere bei Prepreg-Ausführungen
an.
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Beim
Falten ist es besonders zweckmäßig, einen
Stab zu verwenden, um den das erste Faserverbundhalbzeug zur Bildung
des ersten, gekrümmten
Bereiches der schlaufenförmigen
Preform gelegt wird.
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Zum
Herstellen der zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Faserverbundbauteils werden
beim Bilden der Preform zudem auf den im wesentlichen parallel verlaufenden
Enden des gefalteten, ersten Faserverbundhalbzeuges jeweils von außen zweite
Faserverbundhalbzeuge angeordnet, so dass im zweiten Bereich das
gefaltete, erste Faserverbundhalbzeug sandwichartig von den zweiten Faserverbundhalbzeugen
umgeben wird.
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Zum
Herstellen der dritten erfindungsgemäßen Ausführungsform ist es zweckmäßig, dass
ausgehend von einer gemäß der zweiten
Ausführungsform
gebildeten Preform abschließend
ein drittes Faserverbundhalbzeug derart um den ersten, gekrümmten Bereich
gefaltet wird, dass im zweiten Bereich das gefaltete, erste Faserverbundhalbzeug
und die zweiten Faserverbundhalbzeuge sandwichartig von dem gefalteten,
dritten Faserverbundhalbzeug umgeben werden.
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Alternativ
kann beim Herstellen der ersten, zweiten und dritten Ausführungsform
zusätzlich
ein sich im wesentlichen in Richtung des Falzes (y-Richtung) erstreckendes
keilförmiges
Element zwischen dem gefalteten, ersten Faserverbundhalbzeug angeordnet
werden, an welches sich die Enden des gefalteten, ersten Faserverbundhalbzeuges
anschmiegen, um einen gleichmäßigen Übergang
vom ersten zum zweiten Bereich zu gewährleisten.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn beim Einbringen der Verstärkungsfäden das
keilförmige
Element zumindest stellenweise von den Verstärkungsfäden durchdrungen wird.
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Zum
Herstellen der vierten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Faserverbundbauteifs
ist es zweckmäßig, dass
beim Falten des ersten Faserverbundhalbzeuges ein viertes Faserverbundhalbzeug derart
zwischen dem gefalteten, ersten Faserverbundhalbzeug angeordnet
wird, dass im zweiten Bereich das vierte Faserverbundhalbzeug sandwichartig
vom gefalteten, ersten Faserverbundhalbzeug umgeben wird.
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Gemäß einer
Weiterbildung des Verfahrens zum Herstellen der ersten, zweiten,
dritten und vierten Ausführungsform
ist es vorteilhaft, dass beim Falten des ersten Faserverbundhalbzeuges
zusätzlich innerhalb
des ersten, gekrümmten
Bereiches ein sich im wesentlichen entlang der Richtung des Falzes (y-Richtung)
erstreckendes schlauchförmiges
Faserverbundhalbzeug angeordnet wird.
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Vorteilhafterweise
werden für
das erste, zweite, dritte bzw. vierte Faserverbundhalbzeug textile
Fasergelege, textile Fasergewebe oder Prepreg-Materialien verwendet, wobei vorzugsweise
für die
jeweiligen Faserverbundhalbzeuge identische Materialtypen verwendet
werden.
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Beim
Herstellen eines erfindungsgemäßen Faserverbundbauteils
aus textilem Fasergelege oder textilem Fasergewebe ist es insbesondere
zweckmäßig, die
Preform nach Anbringung der jeweiligen Faserverbundhalbzeuge mittels
Fixierfäden
vorzufixieren, um ein Verrutschen wirksam zu vermeiden.
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Zweckmäßigerweise
werden als Fixierfäden Kohle-,
Glas-, Aramid- oder Thermoplastfäden
verwendet.
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Nachstehend
werden verschiedene Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Faserverbundbauteils
anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung zur Erläuterung
des Versagensverhaltens herkömmlicher, unverstärkter Faserverbundschlaufen;
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2 eine
schematische, dreidimensionale Darstellung einer taillierten Faserverbundschlaufe gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
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3 eine
schematische Darstellung einer taillierten Faserverbundschlaufe
mit Außenlagen
gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung;
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4 eine
schematische Darstellung einer modifizierten taillierten Faserverbundschlaufe
mit Außenlagen
gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
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5 eine
schematische Darstellung einer parallelen Faserverbundschlaufe mit
Mittellage gemäß einer
vierten Ausführungsform
der Erfindung;
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6 eine
schematische Darstellung einer mit einem schlauchförmigen Faserverbundhalbzeug verstärkten vierten
Ausführungsform;
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7 eine
schematische Darstellung einer mit einem keilförmigen Element verstärkten ersten Ausführungsform;
und
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8 eine
schematische Darstellung einer sowohl mit einem schlauchförmigen Faserverbundhalbzeug
als auch mit einem keilförmigen
Element verstärkten
zweiten Ausführungsform.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung zur Erläuterung des Versagensverhaltens
herkömmlicher,
unverstärkter
Faserverbundschlaufen, wie es beschreibungseinleitend erläutert ist.
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2 zeigt
in schematischer, dreidimensionaler Darstellung eine erste Ausführungsform
der Erfindung, die nachstehend als taillierte Faserverbundschlaufe
bezeichnet wird. Die Faserverbundschlaufe 1 weist ein erstes
Faserverbundhalbzeug 2 auf, das durch Falten zu einer schlaufenförmigen Preform
mit einem ersten, gekrümmten
Bereich 3 und einem sich daran anschließenden zweiten Bereich 4,
in dem die Enden 2a, 2b des gefalteten, ersten
Faserverbundhalbzeuges 2 im wesentlichen parallel zueinander verlaufen,
geformt ist. Der Begriff „Preform" bezeichnet dabei
bekanntlich einen nicht ausgehärteten
Vorformling der durch entsprechende Anordnung von Faserverbundhalbzeugen
gebildet wird. Zur Bildung der schlaufenförmigen Preform wird das erste
Faserverbundhalbzeug 2 typischerweise um einen in 2 nicht
dargestellten, in y-Richtung verlaufenden Drehstab gelegt, so dass
sich um den Drehstab herum der gekrümmte Bereich 3, der
nachfolgend auch als Schlaufenbereich bezeichnet wird, bildet. An
den Schlaufenbereich 3 schließt sich der zweite Bereich 4 an,
in dem bei der taillierten Faserverbundschlaufe 1 gemäß 2 das
sich in xy-Richtung
erstreckende erste Ende 2a des ersten Faserverbundhalbzeuges 2 auf
dessem sich ebenfalls in xy-Richtung erstreckenden zweiten Ende 2b aufliegt.
Die Faserausrichtung des ersten Faserverbundhalbzeuges 2 in
xy-Richtung kann dabei unidirektional oder multidirektional sein.
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Zur
Erhöhung
der interlaminaren Schälfestigkeit
werden vor dem Aushärten
der Preform Verstärkungsfäden 5 in
den zweiten Bereich 4, zumindest in unmittelbarer Nähe des Schlaufenbereiches 3 eingebracht.
Dies kann durch Nähen
oder Z-Pinning erfolgen.
Nachstehend wird primär
auf das Einbringen mittels Nähen
eingegangen, was die Erfindung jedoch nicht einschränken soll.
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Die
in 2 im zweiten Bereich 4 aufeinander liegenden
Enden 2a, 2b des ersten Faserverbundhalbzeuges 2 werden
durch Nähen
im wesentlichen entlang der Richtung des Falzes (y-Richtung) miteinander
verbunden, so dass die gebildete Naht im wesentlichen entlang der
Richtung des Falzes (y-Richtung) verläuft. Dies kann je nach Anwendungsfall
und Platzbedarf mittels Einseitennähtechnik (Tuffen) oder Zweiseitennähtechnik
erfolgen. Die verwendeten Nähgarne
bestehen typischerweise aus Kohle-, Glas- oder Aramidfasern.
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Durch
das Vernähen
der im zweiten Bereich 4 aufeinander liegenden Enden 2a, 2b des
gefalteten, ersten Faserverbundhalbzeuges 2 werden die Verstärkungsfäden 5 derart
in den zweiten Bereich 4 eingebracht, dass sie im wesentlichen
quer zu den aufeinander liegenden, sich in xy-Richtung erstreckenden
Enden 2a, 2b des ersten Faserverbundhalbzeuges 2 verlaufen.
Die in 2 schematisch dargestellten Verstärkungsfäden 5 verlaufen
senkrecht zu den im zweiten Bereich 4 aufeinander liegenden
Enden 2a, 2b des ersten Faserverbundhalbzeuges 2,
d.h. sie verlaufen im wesentlichen in z-Richtung.
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Zusätzlich oder
alternativ können
weitere Verstärkungsfäden 5 in
den zweiten Bereich 4 eingebracht werden, die beispielsweise
mit der Normalen zu den im zweiten Bereich 4 im wesentlichen
parallel verlaufenden Enden 2a, 2b des gefalteten,
ersten Faserverbundhalbzeuges 2 (d.h. mit der z-Richtung)
einen Winkel zwischen –80° und +80° einschließen. In 2 sind
exemplarisch in gestrichelter Darstellung weitere Verstärkungsfäden 5 eingezeichnet,
die einen Winkel von ±45° mit der
Normalen (z-Richtung) einschließen.
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Je
mehr Verstärkungsfäden 5 in
die Faserverbundschlaufe 1 eingebracht sind, desto geringer wird
die Versagensquote unter Querlast. Dabei ist es insbesondere vorteilhaft,
dass die Anzahl und/oder Dichte der in den zweiten Bereich 4 eingebrachten Verstärkungsfäden 5 in
unmittelbarer Nähe
des ersten Bereiches 3 am größten ist.
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3 zeigt
in schematischer Darstellung eine zweite Ausführungsform, die nachstehend
als taillierte Faserverbundschlaufe 1 mit Außenlagen
bezeichnet wird. Die in 3 in Schnittansicht (xz-Ebene)
dargestellte Faserverbundschlaufe 1 umfasst analog zur
ersten Ausführungsform
ein erstes Faserverbundhalbzeug 2, welches durch Falten
zu einer schlaufenförmigen
Preform geformt ist. Wie im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform (2)
erläutert,
entsteht dadurch ein Schlaufenbereich 3, an den sich ein
zweiter Bereich 4 anschließt, in dem die beiden Enden 2a, 2b des
gefalteten ersten Faserverbundhalbzeuges 2 aufeinander
liegen. Wie in 3 gezeigt, umfasst die Preform
zusätzlich zweite
Faserverbundhalbzeuge 6, die von außen jeweils auf die beiden
Enden 2a, 2b des gefalteten, ersten Faserverbundhalbzeuges 2 angebracht
sind. Die zweiten Faserverbundhalbzeuge 6 erstrecken sich
dabei über
den gesamten zweiten Bereich 4 und bilden einen kontinuierlichen
Abschluss mit dem Schlaufenbereich 3, so dass die Faserverbundschlaufe 1 eine
konstante Dicke d aufweist. Somit werden im zweiten Bereich 4 der
Preform die beiden Enden 2a, 2b des gefalteten,
ersten Faserverbundhalbzeuges 2 sandwichartig von den beiden
zweiten Faserverbundhalbzeugen 6 umgeben.
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Wie
bei der ersten Ausführungsform
gemäß 2 werden
vor dem Aushärten
der Preform Verstärkungsfäden 5 durch
Vernähen
der im zweiten Bereich 4 aufeinander liegenden ersten und
zweiten Faserverbundhalbzeuge 2, 6 eingebracht.
Der Nähkopf wird
dabei vorzugsweise entlang der Richtung des Falzes (y-Richtung)
bewegt. Die Verstärkungsfäden 5 sind
wiederum zumindest in unmittelbarer Nähe des ersten Bereiches 3 angeordnet,
um eine Delamination der Faserverbundschlaufe 1 wirksam
zu unterbinden. Ansonsten gilt für
die Anordnung, Ausrichtung und Materialauswahl der Verstärkungsfäden 5 dasselbe
wie im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform (2)
beschriebene.
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In 4 ist
eine dritte Ausführungsform schematisch
dargestellt. Diese dritte Ausführungsform
ist eine Kombination der zuvor beschriebenen ersten und zweiten
Ausführungsform
und zeigt eine taillierte Faserverbundschlaufe 1 mit Außenlagen.
In 4 ist die Faserverbundschlaufe 1 wieder
in Schnittansicht (xz-Ebene)
dargestellt und umfasst wie bei der zweiten Ausführungsform das gefaltete, erste
Faserverbundhalbzeug 2 mit seinen beiden im wesentlichen
parallel zueinander verlaufenden Enden 2a, 2b sowie
den jeweils von außen
auf diese Enden 2a, 2b angebrachten zweiten Faserverbundhalbzeugen 6.
Die Preform der dritten Ausführungsform
weist zudem ein weiteres Faserverbundhalbzeug auf, das nachfolgend
als drittes Faserverbundhalbzeug 7 bezeichnet wird. Das
dritte Faserverbundhalbzeug 7 ist dabei durch Faltung um
den gekrümmten
Bereich 4 gelegt, analog zu dem ersten Schritt zur Bildung
der Preform für
eine taillierte Faserverbundschlaufe 1 gemäß der ersten
Ausführungsform
(2). Dies hat zur Folge, dass im zweiten Bereich 4 der
Preform das gefaltete erste Faserverbundhalbzeug 2 und
die zweiten Faserverbundhalbzeuge 6 sandwichartig von dem
gefalteten, dritten Faserverbundhalbzeug 7 umgeben werden.
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Vor
dem Aushärten
der Preform werden wiederum in den zweiten Bereich 4 Verstärkungsfäden 5 eingebracht,
die nicht nur das erste Faserverbundhalbzeug 2 sowie die
hierzu symmetrisch angeordneten zweiten Faserverbundhalbzeuge 6, sondern
auch das dritte Faserverbundhalbzeug 7 durchdringen, um die
Festigkeitseigenschaften unter Querlast zu verbessern. Bezüglich der
Anordnung, Ausrichtung und Materialwahl der Verstärkungsfäden 5 gilt
das Gleiche wie bei den zuvor erläuterten Ausführungsformen
(2 und 3).
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5 zeigt
eine vierte Ausführungsform,
die in schematischer Darstellung eine parallele Faserverbundschlaufe 1 mit
Mittellage darstellt. 5 zeigt eine Schnittansicht
(zx-Ebene) der Faserverbundschlaufe 1, deren Preform ein
gefaltetes, erstes Faserverbundhalbzeug 2 umfasst. Im Gegensatz
zu den vorherigen Ausführungsformen
eins bis drei wird beim Falten bzw. Umlegen des ersten Faserverbundhalbzeuges 2 um
einen Drehstab (nicht dargestellt), zwischen den Enden 2a, 2b des
gefalteten, ersten Faserverbundhalbzeuges 2 ein Faserverbundhalbzeug
angeordnet, das nachstehend als viertes Faserverbundhalbzeug 8 bezeichnet
wird. Dadurch entsteht eine Preform, bei der im zweiten Bereich 4 das vierte
Faserverbundhalbzeug 8 sandwichartig von den beiden Enden 2a, 2b des
gefalteten, ersten Faserverbundhalbzeuges 2 umgeben wird.
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Vor
dem Aushärten
dieser Preform werden analog zu den zuvor beschriebenen Ausführungsformen
Verstärkungsfäden 5 eingebracht.
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Zur
weiteren Verbesserung der oben beschriebenen Ausführungsformen,
insbesondere im Hinblick auf die Restbruchfestigkeit, kann zusätzlich im
Inneren des Schlaufenbereiches 3, ein sich im wesentlichen
entlang der Richtung des Falzes (y-Richtung) erstreckendes schlauchförmiges bzw.
rohrförmiges
Faserverbundhalbzeug angeordnet sein.
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6 zeigt
in schematischer Schnittansicht ein derartiges schlauchförmiges Faserverbundhalbzeug
exemplarisch für
eine parallele Faserverbundschlaufe 1 mit Mittellagen gemäß der vierten
Ausführungsform
(5). Das schlauchförmige Faserverbundhalbzeug
ist in 6 mit Bezugsziffer 9 bezeichnet und wird
bei der Bildung der Preform beispielsweise um einen Drehstab angeordnet,
um den dann das erste Faserverbundhalbzeug 2 gelegt wird. Das
schlauchförmige
Faserverbundhalbzeug 9 besteht typischerweise aus einem
textilen Fasergewebe, textilem Fasergelege oder Prepreg-Material,
wobei vorzugsweise für
das schlauchförmige
Faserverbundhalbzeug 9 dasselbe Material verwendet wird, wie
für die
anderen, die Preform bildenden Faserverbundhalbzeuge 2, 8.
Daneben kann auch ein textiles Fasergeflecht als schlauchförmiges Faserverbundhalbzeug 9 verwendet
werden, welches vor dem Falten des ersten Faserverbundhalbzeuges 2 über einen
Drehstab gestülpt
wird. Das schlauchförmige
Faserverbundhalbzeug 9 wirkt vorteilhafterweise als Rissstopper,
so dass die Restbruchfestigkeit der Faserverbundschlaufe 1 entsprechend
erhöht
wird.
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Eine
derartige Wirkung als Rissstopper kann bei den ersten drei Ausführungsformen
gemäß 2–4 ebenso
durch ein keilförmiges
Element (nachfolgend auch als Zwickel bezeichnet) bewirkt werden,
welches zwischen den Enden des gefalteten ersten Faserverbundhalbzeuges 2 im Übergangsbereich
zwischen erstem Bereich 3 und zweitem Bereich 4 angeordnet
wird.
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7 zeigt
ein derartiges keilförmiges
Element 10 exemplarisch für eine taillierte Faserverbundschlaufe
gemäß der ersten
Ausführungsform (2).
Durch den Zwickel 10 wird ein gleichmäßiger Übergang vom ersten 3 zum
zweiten Bereich 4 bewirkt, wobei sich die beiden Enden 2a, 2b des
gefalteten ersten Faserverbundhalbzeugs 2 beidseitig an den
Zwickel 10 anschmiegen. Um eine entsprechende Stärkung der
Faserverbundschlaufe 1 hinsichtlich des Erstversagens und
der Rissstoppwirkung hervorzurufen, ist es wichtig, dass die wiederum
vor dem Aushärten
eingebrachten Verstärkungsfäden 5 auch das
keilförmige
Element 10, zumindest an einigen Stellen, durchdringen.
In 7 durchdringen zwei Verstärkungsfäden 5 sowohl das erste
Faserverbundhalbzeug 2 als auch das keilförmige Element 10.
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Vorzugsweise
ist das keilförmige
Element 10 ein weiteres Faserverbundhalbzeug, welches Glas-, Kohle-
oder Aramidfasern aufweist, die mit der Richtung des Falzes (y-Richtung)
einen Winkel zwischen –45° und +45° einschließen. Besonders
bevorzugt ist es, wenn die Glas-, Kohle- oder Aramidfasern des keilförmigen Elementes 10 im
wesentlichen entlang der Richtung des Falzes (y-Richtung) verlaufen.
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Selbstverständlich können die
Ausführungsformen
eins bis drei (2–4) auch
dahingehend modifiziert werden, dass sowohl ein schlauchförmiges Faserverbundhalbzeug 9 als
auch ein keilförmiges
Element 10 vorgesehen sind.
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8 zeigt
dies exemplarisch für
eine taillierte Faserverbundschlaufe 1 mit Außenlagen
gemäß der zweiten
Ausführungsform
(3). Bei der Bildung der Preform werden sowohl
das schlauchförmige
Faserverbundhalbzeug 9 innerhalb des Schlaufenbereiches 3 als
auch das keilförmige
Element 10 zwischen den beiden Enden 2a, 2b des
gefalteten, ersten Faserverbundhalbzeuges 2 angeordnet.
Die beiden Enden 2a, 2b des gefalteten, ersten
Faserverbundhalbzeuges 2 schmiegen sich dabei im Übergangsbereich
vom Schlaufenbereich 3 zum zweiten Bereich 4 an
das keilförmige
Element 10 an. Wie zuvor beschrieben, werden vor dem Aushärten der
so gebildeten Preform wiederum Verstärkungsfäden 5 in den zweiten
Bereich 4 eingebracht. In 8 durchdringen
zwei der fünf
eingezeichneten Verstärkungsfäden 5 das
keilförmige
Element 10 sowie die ersten und zweiten Faserverbundhalbzeuge 2, 6.
Für das Material,
die Anordnung und die Ausrichtung der Verstärkungsfäden 5 gilt wiederum
das zuvor Erläuterte.
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Als
Materialien für
die ersten, zweiten, dritten und vierten Faserverbundhalbzeuge 2, 6, 7, 8 werden typischerweise
textile Fasergelege, textile Fasergewebe oder Prepreg-Materialien
verwendet. Aus Gründen
der besseren Verarbeitung werden bevorzugt jeweils identische Materialien
für die
jeweiligen Faserverbundhalbzeuge verwendet. D.h., für die zweite
Ausführungsform
werden für
das erste und zweite Faserverbundmaterial 2, 6 identische
Materialien verwendet, für
die dritte Ausführungsform
bestehen das erste, zweite und dritte Faserverbundmaterial 2, 6, 7 aus
identischen Materialien, und bei der vierten Ausführungsform
bestehen das erste und vierte Faserverbundhalbzeug 2, 8 aus
identischen Materialien. Die Faserorientierung der Faserverbundhalbzeuge 2, 6, 7, 8 in
xy-Richtung kann dabei entsprechend der gewünschten Anordnung ausgewählt sein
(z.B. unidirektional oder multidirektional).
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Bei
einer Prepreg-Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Faserverbundschlaufe 1 werden
die Faserverbundhalbzeuge entsprechend verlegt, wobei sich durch
die Vorimprägnierung
des Prepreg-Materials automatisch eine gewisse Vorfixierung ergibt.
Das abschließende
Aushärten
erfolgt mittels üblicher
Verfahren, typischerweise im Autoklaven.
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Bei
einer textilen Ausführung
der Faserverbundschlaufe 1 werden die jeweiligen Faserverbundhalbzeuge
nach dem Ablegen mit Hilfe von Fixierfäden vorfixiert. Als Fixierfäden werden
beispielsweise Kohle-, Glas-, Aramid- oder Thermoplastfäden (z.
B. Grilon) verwendet. Die Aushärtung
der Preform erfolgt mittels bekannter Harzinjektionsverfahren.
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Wie
beschreibungseinleitend erwähnt,
können
die Verstärkungsfäden 5 nicht
nur mittels Nähen sondern
auch durch das in der Fachsprache als Pinning bezeichnete Verfahren
vor dem Aushärten
der Preform in diese appliziert werden. Hierzu werden ausgehärtete, nadelförmige Verstärkungsfäden 5, d.h.
sogenannte Pins bzw. Faserabschnitte mittels Ultraschalltechnik
in die Preform eingebracht. Für
die Anordnung und Ausrichtung der nadelförmigen Verstärkungsfasern 5 gilt
für alle
Ausführungsformen das
Gleiche wie für
die oben beschriebenen, mittels Nähen eingebrachten Verstärkungsfäden 5 und
wird hier auch als „Z-Pinning" bezeichnet. Das
Einbringen von Verstärkungsfäden 5 mittels
Z-Pinning bietet sich insbesondere bei Prepreg-Ausführungen
an.
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Selbstverständlich kann
eine Faserverbundschlaufe 1 gemäß der voranstehenden Beschreibung auch
mit zwei Schlaufenbereichen ausgebildet werden, die beidseitig,
d.h. in den Abbildungen nicht nur am rechten Ende, sondern auch
am linken Ende vorgesehen sind.
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- 1
- Faserverbundschlaufe
- 2
- erstes
Faserverbundhalbzeug
- 2a,
2b
- Enden
des ersten Faserverbundhalbzeuges
- 3
- erster
Bereich (Schlaufenbereich)
- 4
- zweiter
Bereich
- 5
- Verstärkungsfäden
- 6
- zweites
Faserverbundhalbzeug
- 7
- drittes
Faserverbundhalbzeug
- 8
- viertes
Faserverbundhalbzeug
- 9
- schlauchförmiges Faserverbundhalbzeug
- 10
- keilförmiges Element