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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 und ein Operations-Assistenz-System nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
9.
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Minimal-invasive
chirurgische Interventionen bzw. Eingriffe gewinnen aufgrund ihrer
zahlreichen Vorteile, insbesondere aufgrund der Reduktion des im
Vergleich zu herkömmlichen
Operationsmethoden reduzierten Eingriffsraumes zunehmend an Bedeutung.
Bei derartigen „minimal-invasiven" Eingriffen wird
ein Instrument, beispielsweise ein chirurgisches Instrument oder
ein optisches oder bildgebendes Instrument, beispielsweise ein Endoskop, über eine kleinformatige
Operations-Öffnung bzw.
einen Eingriffsraum in das Innere eines Patientenkörpers eingeführt.
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Eine
minimal-invasive Durchführung
eines operativen Eingriffs bedeutet für den durchführenden Operateur
jedoch, dass dieser die unmittelbare optische Kontrolle über das
Operationsgebiet bzw. den Operationsraum verliert. Die optische
Kontrolle wird hierbei über
bildgebende Hilfsinstrumente, wie z.B. Kameras wiederhergestellt,
die durch den kleinformatigen Eingriffsraum in den inneren Raum
des Patientenkörpers – lapraskopischer
Eingriff – eingeführt werden.
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Die
durch das bildgebende Hilfsinstrument, beispielsweise eine Laparoskop-Kamera,
erzeugten Bilder werden über
zumindest einem Operationsmonitor dem Operateur angezeigt. Zur optischen Überwachung
der im Inneren des Patientenkörpers
durchgeführten
Bewegungen des chirurgischen Instruments durch den Operateur ist
es erforderlich, die Laparoskop-Kamera zur Erfassung des chirurgisches Instruments
durch einen Assistenten einstellen bzw. nachführen zu lassen. Das hierzu
erforderliche sehr präzise
Zusammenwirken zwischen Operateur und Assistent ist insbesondere
in Extremsituationen störungsanfällig, so
dass technische Steuerungsverfahren wünschenswert sind, die dem Operateur
die direkte Kontrolle des Operationsgebiets ohne Einschaltung eines
Assistenten ermöglichen.
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Zur
Durchführung
derartiger minimal-invasiver Eingriffe sind beispielsweise „Operations-Assistenz-Systeme" oder „Operations-Assistenz-Roboter" bekannt, die aufgrund
der unterschiedlichen Ausgestaltung der Kameranachführung in
zwei Gruppen unterteilt werden können:
- • Passive
Kameraführungsysteme,
bei denen die Kameraführung
mittels Befehlseingabe über
Fuß- oder
Handschalter bzw. Sprachkommandos durchgeführt wird und
- • Selbstführende bzw.
autonome Kameraführungsysteme,
bei denen die Ausrichtung des Kamerasystems bzw. die Nachführung der
Kamera automatisch anhand einer kontinuierlichen Online-Erfassung
eines jeweils aktuell zu erfassenden Zielpunktes durchgeführt wird.
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Bei
autonomen Kameraführungsystemen wird
als Zielpunkt beispielsweise die Spitze eines chirurgischen Operationsinstrumentes,
auch dominierendes oder führendes
Instrument genannt, verwendet, welches an seiner Operationsspitze
ein speziell ausgewähltes
Muster, beispielsweise Farb- und/oder Strichmuster oder ähnliche
Kennzeichnungselemente aufweist, die über ein „Trackingsystem" bzw. ein Farb- und/oder Mustererkennungssystem
erfassbar sind. Die mit dem Kennzeichnungselement ausgestattete
Spitze des Operationsinstrumentes befindet sich hierzu in einem
abgegrenzten dreidimensionalen Messraum, der durch die Operationskamera
optisch erfasst wird. Die über
beispielsweise ein Bildverarbeitungssystem ermittelten Positionskoordinaten
geben einen Aufschluss über
die aktuelle Lage des betrachteten Zielpunktes im Inneren des Patientenkörpers und
können
zur Steuerung der Kameranachführung
ausgewertet werden.
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Derartige
Verfahren zur automatischen Nachführung zumindest einer Operationskamera nach
einem führenden
Operationsinstrument weisen jedoch den Nachteil auf, dass die über das
Kennzeichnungselement im inneren des Patientenkörpers zu überwachende Spitze des chirurgischen
Operationsinstruments visuell identifiziert werden muss. Die hierzu
erforderliche Farb- und/oder Mustererkennung versagt insbesondere
dann, wenn das zu identifizierende Kennzeichnungselement (Farbmarker
oder Muster am Ende des Instrumentes) durch ein weiteres Instrument
verdeckt wird oder aufgrund einer Verschmutzung oder Rauchentwicklung
im Inneren des Patientenkörpers
das Kennzeichnungselement optisch nicht mehr lokalisiert werden
kann. Derartige Fehlidentifikationen können zu einer fehlerhaften Nachführung der
Laparoskop-Kamera führen,
was zu einer Beeinträchtigung
der auf den Operationsmonitoren visualisierten Abbildung des Operationsraumes führt.
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Ein
weiterer Nachteil besteht darin, dass für die Erfassung der Tiefenlage
(z-Achse) im dreidimensionalen Messraum zwangsläufig ein weiteres teueres und
störanfälliges Stereooptiksystem
erforderlich ist. Eine Identifikation bzw. korrekte Systemfunktion eines
derartigen Stereooptiksystems ist insbesondere nur dann möglich, wenn
eine fortlaufend saubere Optikeinheit sowie ein korrekter Weißabgleich
sichergestellt werden können.
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Darüber hinaus
sind elektromagnetische und optische Positionserfassungssysteme
beispielsweise der Northern Digital INC. (www.ndigital.com) und der
Ascension Technology Corporation (www.ascension-tech.com) bekannt,
bei denen ein dreidimensionaler Messraum, beispielsweise ein gepulstes
Magnetfeld erzeugt wird und aufgrund unterschiedlicher physikalischer
Effekte die Position eines im dreidimensionalen Messraum bewegten
Sensorelementes über
eine Auswerteeinheit ermittelt werden kann.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren und ein Operations-Assistenz-System
zur Steuerung der Nachführung
zumindest eines Hilfsinstrumentes, insbesondere eines bildgebenden
Hilfsinstruments, bzgl. eines führenden
Instrumentes anzugeben, bei dem die Nachteile der aus dem Stand
der Technik bekannten Systeme beseitigt sind und eine zuverlässige Nachführung des
zumindest einen Hilfsinstruments sichergestellt ist.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird ausgehend von dem Oberbegriff des ein Verfahren zur Steuerung
der Nachführung
zumindest eines Hilfsinstrumentes betreffenden Patentanspruches
1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Ferner wird die Aufgabe
ausgehend von dem Oberbegriff des ein Operations-Assistenz-System betreffenden Patentanspruch
9 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Vorteilhaft
werden zur Steuerung der Nachführung
beispielsweise eines bildgebenden Hilfsinstruments, insbesondere
einer Laparoskop-Kamera, anhand der ermitteltenen Positionskoordinaten
des ersten Sensorelementes die Positionskoordinaten des Hilfsinstrumentes
ermittelt und abhängig
davon das zumindest eine Hilfsinstrument dem führenden Instrument nachgeführt wird.
Das „Tracking" eines führenden
Instruments über
ein außerhalb
des Patientenkörpers
vorgesehenes erstes Sensorelementes bzw. Navigationssensors ist
im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren
weniger störungsanfällig sowie
einfacher und kostengünstiger zu
realisieren.
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Darüber hinaus
werden in einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens die
Positionskoordinaten eines an einem aus dem Patientenkörper herausragenden
Abschnitts des Hilfsinstrumentes angeordneten und im dreidimensionalen
Messraum bewegten zweiten Sensorelementes bestimmt und abhängig davon
die Positionskoordinaten des Hilfsinstrumentes ermittelt.
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Weiterhin
vorteilhaft werden die Positionskoordinaten des ersten und/oder
zweiten Sensorelementes über
ein elektromagnetisches und/oder optisches Erfassungssystem ermittelt.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 in
einer vereinfachten Darstellung einen Operationstisch mit einem
C-Bogen und mit einem Operations-Assistenz-System für minimal-invasive
Interventionen;
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2 in
einer vereinfachten Darstellung den Operationstisch mit einer Ausführung des
erfindungsgemäßen Operations-Assistenz-Systems;
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3 in
einem schematischen Blockschaltbild die Steuereinheit des Operations-Assistenz-Systems.
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Der
in der 1 allgemein mit 1 bezeichnete Operationstisch
besteht in bekannter Weise aus einem Fußteil 2, einer Hubsäule 3 und
dem eigentlichen Tischelement 4, welches die Auflage für den Patienten 5 während einer
Operation bzw. einem minimal-invasiven Eingriff bildet.
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Mit
dem Operationstisch 2 verbunden ist bei der dargestellten
Ausführungsform
ein in der 1 allgemein mit 6 bezeichnetes
Operations-Assistenz-System, welches bei der dargestellten Ausführungsform
aus einer Kinematik besteht, die eine Tragsäule 7 und mehrere
Arme 8, 9 und 10 aufweist, von denen
der Arm 10 an seinem freien Ende einen Instrumentenhalter 11 bildet,
an der ein Hilfsinstrument 12, welches bei der dargestellten
Ausführungsform
als Endoskop mit Kamera 13 ausgestaltet ist, um mehrere
Achsen anhand mehrer Motoreneinheiten motorisch beweglich gehalten
ist. Das Hilfsinstrument 12 wird bei einem minimal-invasiven
Eingriff mit seiner Instrumentenspitze 12.1 (beispielsweise
eine Optik des Endoskops) durch eine Operationsöffnung in den im Körper des
Patienten 5 befindlichen Operationsbereich eingeführt (lapraskopischer
Eingriff) und ist entweder manuell durch den Operateur oder automatisch
anhand einer auf einer Mikroprozessoreinheit ablaufenden Softwareroutine
steuerbar.
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Zur
manuellen Steuerung ist beispielhaft eine Steuer- oder Betätigungseinrichtung 14 (z.
B. Fußschalteranordnung)
vorgesehen, die an eine Steuereinheit 15, beispielsweise
ein Computersystem, angeschlossen ist. Die Steuereinheit 15 ist über Steuerleitungen 15.1 mit
dem Operations-Assistenz-System 6 und über weitere Steuerleitungen 15.2 mit
der Steuer- oder Betätigungseinrichtung 14 verbunden.
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Am
Operationstisch 1 kann beispielsweise ein so genannter
C-Bogen 16, an welchem eine bildgebende Einrichtung 17,
beispielsweise die Strahlungsquelle einer bildgebenden Einrichtung
auf Röntgenbasis,
vorgesehen sein, und zwar für
eine bildgebende Untersuchung und/oder Überwachung des Operationsbereichs
des Patienten 5 während
des minimal-invasiven Eingriffs. Als bildgebende Einrichtungen bzw.
Methoden kommen außer
solchen auf Röntgenbasis
auch andere bildgebende Verfahren oder Systeme in Frage, wie beispielsweise
Kernspin, Magnetresonanz usw..
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Anhand
der schematischen Darstellung gemäß 2 wird die
Funktionsweise des erfindungsgemäßen Operations-Assistenz-Systems 6 bzw.
des zugehörigen
Verfahrens zur Steuerung der Nachführung eines Hilfsinstrumentes 12 näher beschrieben.
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Zusätzlich zu
den bereits in 1 dargestellten Komponenten
ist in 2 zur Erzeugung eines dreidimensionalen Messraumes 20 eine
Messraumerzeugungseinheit 19 beispielsweise am Fußende des
Tischelementes 4 angeordnet. Die Messraumerzeugungseinheit 19 erzeugt
einen oberhalb des minimal-invasiven Eingriffsbereichs und somit
außerhalb des
Patientenkörpers
liegenden dreidimensionalen Messraum 20. Je nach dem welches
in der Steuereinheit 15 Positionsbestimmungsverfahren implementiert
ist kann der dreidimensionale Messraum 20 entweder als
elektromagnetischer oder als optischer dreidimensionaler Messraum
oder beides ausgestaltet sein. Derartige elektromagnetische bzw.
optische Positionserfassungssystem werden beispielsweise durch die
Firmen Northern Digital INC. und Ascension Technology Corporation
hergestellt und unter den Bezeichnungen „Optotrak", „Polaris" bzw. „Flock
of Birds" und „microBird" vertrieben. Im Falle
eines optischen Positionserfassungssystems kann die Messraumerzeugungseinheit 19 aus
mehreren zusammenwirkenden optischen und elektronischen Komponenten
aufgebaut sein, die in unterschiedlichen Positionen am Operationstisch 1 oder
im Operationssaal angeordnet sind.
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Ferner
ist zumindest ein führendes
Instrument 21 vorgesehen, dass mit seiner Instrumentenspitze 21.1 in
den Operationsbereich des Patienten 5 über die Eingriffsöffnung hineinragt.
Als führendes
Instrument 21 kann beispielsweise ein Operationsmesser
oder ähnliches
vorgesehen sein, dass manuell oder maschinell durch den Operateur
gesteuert während
des minimal-invasiven Eingriffs im Inneren des Patienten 5 bewegt
wird.
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Das
Hilfsinstrument 12 und das führende Instrument 21 weisen
beispielhaft ein erstes und zweites Sensorelement 22, 23,
die jeweils an einem aus dem Patientenkörper 5 herausragenden
Abschnitt 21.2, 12.2 des Hilfsinstrumentes 12 und
das führende Instrumentes 21 angeordnet
sind. Ferner befinden sich das erste und zweite Sensorelement 22, 23 bei der
Durchführung
des Verfahrens zur Steuerung der Nachführung des zumindest einen Hilfsinstrumentes 12 im
dreidimensionalem Messraum 20, in dem die Positionskoordinaten
des ersten und zweiten Sensorelementes über ein optisches und/oder
elektromagnetisches Positionsbestimmungsverfahren ermittelbar sind.
Der dreidimensionale Messraum 20 wird hierzu durch ein
dreidimensionales Koordinatensystem 20.1 eindeutig festgelegt.
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Im
Folgenden soll kurz die Funktionsweise eines elektromagnetischen
Positionsbestimmungsverfahrens kurz erläutert werden. Über die
Messraumerzeugungseinheit 19 wird in an sich bekannter Weise
ein gepulstes Gleichstrommagnetfeld erzeugt, in welchem die Bewegungen
eines magnetischen Sensorelementes in Echtzeit erfasst werden. Hierzu weist
die Messraumerzeugungseinheit 19 einen Magnetfeldsender
mit beispielsweise drei Magnetspulen auf. Die beispielsweise drei
Magnetspulen stehen jeweils zueinander orthogonal, so dass hierdurch
ein räumliches
Koordinatensystem mit x-, y- und z-Achse (siehe 2) mit sechs
Freiheitsgraden abgebildet wird.
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Zur
Erfassung der Koordinaten der Instrumentenspitze 21.1 des
führenden
Instrumentes 21 wird beispielsweise das erste Sensorelement 22 als passive
magnetische Sensoreinheit ausgestaltet. Eine Bewegung eines mit
einer derartigen passiven magnetischen Sensoreinheit ausgestalteten
führenden
Instrumentes 21 innerhalb des durch das Gleichstrommagnetfeld
gebildeten dreidimensionalen Messraumes 20 führt zu einer
Induzierung eines Stromes in den passiven magnetischen Sensoreinheit
bzw. den in der magnetischen Sensoreinheit vorgesehenen Spulen.
Aufgrund der Stromabschwächung
in zumindest zwei Spulen und der bekannten Geometrie der Spulenanordnung
kann ein Rückschluss
auf die Rotation bzw. Bewegungsrichtung des ersten Sensorelementes 22 im
Magnetfeld gezogen werden. Mit Hilfe eines derartigen Positionsbestimmungsverfahrens
können
somit alle Bewegungen eines an einem Operationsinstrument angebrachten
Sensorelementes 22, 23 in einem betrachteten Gleichstrommagnetfeld
bzw. dreidimensionalen Messraum 20 verfolgt und analysiert
werden, sowie die ermittelten Positionskoordinaten einer Steuereinheit 15 zur
Auswertung zugeführt
werden.
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Mit
Hilfe von bekannten mathematischen Algorithmen ist somit eine exakte
Positionsbestimmung als auch eine Bestimmung der Bewegungsrichtung der
außerhalb
des Patientenkörpers
im dreidimensionalen Messraum 20 befindlichen ersten und
zweiten Sensorenelemente 22, 23 möglich.
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Zur Übermittlung
der Messsignale sind sowohl das erste als auch das zweite Sensorelement 22, 23 im
Falle eines elektromagnetischen Erfassungssystems entweder über drahtgebundene
Verbindungsleitungen oder eine drahtlose Luftschnittstelle mit der
Steuereinheit 15 verbunden. Im Falle von optischen Erfassungssystemen
sind das erste und zweite Sensorelement als gabelartige Elemente ausgestaltet,
die zumindest drei Zacken aufweisen und bei dem die drei Zacken
an einem Ende über
ein Verbindungsstück
zugeführt
und an den Abschnitten 12.2, 21.2 der Instrumente 12, 21 befestigt
sind. Die anderen Zackenenden weisen jeweils ein optisches Medium
reflektierende Elemente, insbesondere Kugeln auf, die somit eine
passive Reflexion eines optischen Mediums beispielsweise von Infrarotlicht
erzeugen.
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Die
Befestigungsstelle des ersten und zweiten Sensorelementes 22, 23 am
aus dem Patientenkörpers
herausragenden Abschnitt des Hilfsinstrumentes 12 bzw.
führenden
Instrumentes 21 weist jeweils eine starre Verbindung mit
der Optik 12.1 bzw. der Instrumentenspitze 21.1 des
führenden
Instrumentes 21 auf. Zur Anzeige der über die Optik 12.1 und
an die Kamera 13 erzeugten Aufnahmen aus dem Inneren des
Patientenkörpers 5 sind
Monitoreinheiten 18.1, 18.2 vorgesehen, die beispielsweise
mit der Steuereinheit 15 verbunden sind. Somit ermöglicht die
Optik 12.1 die Übertragung
von Aufnahmen des Operationsraumes bzw. Operationsbildern der Instrumentenspitze 21.1 des
führenden
Instrumentes 21 aus dem Inneren des Patienten 5.
Diese dienen dem Operateur zur Überwachung
des führenden
Instruments 21 bei dem minimal-invasiven Eingriff über die
Monitoreinheiten 18.1, 18.2.
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Zur
Steuerung des Nachführens
des Hilfsinstruments 12, insbesondere einer laparoskopischen Kamera
im Körperinneren
des Patienten 5 sind in der Steuereinheit 15 mehrere
Softwareroutinen vorgesehen, deren Zusammenwirken anhand des in 3 dargestellten
schematischen Blockschaltbildes näher erläutert wird.
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Die
Steuereinheit 15 weist eine Mikrokontrollereinheit 24 auf,
die an eine Speichereinheit 25 angeschlossen ist. In der
Mikrokontrollereinheit 24 sind eine Bewertungsroutine 26,
eine Auswerteroutine 27 sowie eine Nachführungsroutine 28 vorgesehen.
Anhand der Bewertungsroutine werden die Positionskoordinaten x11, y11, z11 des ersten Sensorelementes 22 im
dreidimensionalen Messraum 20 ermittelt und in der Auswertungsroutine 27 mehrere
derartiger Positionskoordinaten x11-x1n, y11-y1n, z11-z1n zur
Bestimmung der Positionskoordinaten xFI,
yFI, zFI des führenden
Instrumentes 21 bzw. dessen Instrumentenspitze 21.1 im
Inneren des Patientenkörpers 5 ausgewertet.
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Über die
Nachführungsroutine 28 werden
zur Steuerung der Nachführung
des zumindest einen Hilfsinstrumentes 12 nach dem führenden
Instrument 21 abhängig
von den ausgewerteten Positionskoordinaten xFI,
yFI, zFI Steuersignale
ss erzeugt, über
die die Kinematik bzw. die Arme 8–10 des Operations-Assistenz-System 6 über die
hierzu vorgesehenen Motoreneinheiten angesteuert werden und eine über die
Nachführungsroutine
berechnete Zielposition xz, yz,
zz anfahren.
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Zusätzlich werden
anhand der Bewertungsroutine 26 die Positionskoordinaten
x21, y21, z21 des im dreidimensionalen Messraum 20 bewegten
zweiten Sensorelementes 23 ermittelt und abhängig von
den ermittelten Positionskoordinaten x21-x2n, y21-y2n, z21-z2n anhand der Auswertungsroutine 27 die
Positionskoordinaten xHI, yHI,
zHI des Hilfsinstrumentes 12 bzw.
dessen Instrumentenspitze 12.1 bestimmt. Ausgehend von
der ermittelten Position der Instrumentenspitze bzw. Optik 12.1 des
Hilfsinstrumentes 12 wird über die Nachführungsroutine 28 der
Abstand DIST zwischen den beiden Instrumentenspitzen 12.1, 21.1 berechnet
und mit einem Sollwert DSOLL verglichen.
Bei einem Abweichen des aktuellen Abstandes DIST von
dem Sollwert DSOLL werden durch die Nachführungsroutine 28 Steuersignale
ss erzeugt, über die
Kinematik bzw. die Arme 8–10 des Operations-Assistenz-System 6 über die
hierzu vorgesehenen Motoreneinheiten angesteuert werden. In der Speichereinheit 25 werden
die jeweils ermittelten Positionskoordinaten gespeichert und laufend
aktualisiert. Beispielsweise können über die
Bewertungsroutine 26 und die Auswertungsroutine 27 mehrere hundert
Messungen und zugehörige
Auswertungen pro Minute durchgeführt
werden, so eine hohe Positionsgenauigkeit sichergestellt werden
kann.
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Wird
beispielsweise das führende
Instrument 21 in x-Richtung bewegt, so wird diese Bewegung über die
Steuereinheit 15 erfasst und zur Steuerung der Nachführung des
bildgebenden Hilfsinstrumentes 12 bzw. der Optik 12.1 über die
Nachführungsroutine 28 Steuersignale
ss erzeugt. Die Steuersignale ss werden an die Motoreneinheiten
der Kinematik des Operations-Assistenz-Systems 6 übertragen
und führen
zu einer Nachführung
des Instrumentenhalters 11 über die Arme 8–10 in
x-Richtung. Die
am Instrumentenhalter 11 starr befestigte Optik 12.1 wird hierdurch
solange in x-Richtung bewegt, bis die Instrumentenspitze 21.1 des
Operationsinstrumentes 21 von der Optik 12.1 in
einem optimalen Umfang erfasst wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann die Nachführungsroutine 28 derart
ausgestaltet sein, das eine Nachführung der Optik 12.1 in
eine ermittelte Bewegungsrichtung des Operationsinstrumentes 21 erst
dann erfolgt, wenn eine definierte Entfernung bzw. Referenzabstand
DREF von der Instrumentenspitze 21.1 des
Operationsinstrumentes 21 zur Optik 12.1 des Kameramoduls
erreicht ist. Erst bei einem Überschreiten
eines Referenzabstandes DREF durch den ermittelten
Abstand DIST der beiden Spitzen 12.1, 21.1 des
führenden
Instrumentes 21 und des Hilfsinstrumentes 21 wird
ein Steuersignal ss zur Nachführung
des Hilfsinstrumentes 12 erzeugt. Hierdurch kann die Bildstabilität im Bereich
des Operationsfeldes deutlich verbessert werden.
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Insbesondere
sind bisher bekannte magnetische Erfassungssysteme zwar anfällig gegenüber Ferromagnetischen
Materialien, jedoch stellt dies beim Einsatz bei laparoskopischen
Interventionen kein Hindernis dar, da hier ausschließlich aus
paramagnetischen Werkstoffen hergestellte Operationsinstrumente
und Optik eingesetzt werden.
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In
einem typischen Operationsablauf wird zunächst der Operateur über das
Betätigungselement 14 manuell
die laparoskopische Kamera 12 über die Operationsöffnung an
die gewünschte
Position innerhalb des Patientenkörpers 5 einführen, um den
Operationsbereich auf den Monitoreinheiten 18.1, 18.2 darstellen
zu können. Über die
Bewertungsroutine 26 werden die Startpositionskoordinaten
xs, ys, zs anhand der vom zweiten Sensorelement 23 gelieferten
Daten ermittelt und diese in der Speichereinheit 25 gespeichert.
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Im
Folgenden wird das führende
Instrument 21 über
die laparoskopische Operationsöffnung
eingeführt
und bei Vorliegen eines für
den Operateur optimalen Darstellung des Operationsbereiches von
der manuellen Steuerung der laparoskopische Kamera 12 auf
die automatische Steuerung gemäß dem zuvor
beschrieben Verfahren umgeschaltet. Der aktuell vorliegende Abstand
DIST wird über die in der Steuereinheit 15 vorgesehenen
Bewertungsroutine 26 und Auswerteroutine 27 ermittelt
und als Sollabstand DSOLL in der Speichereinheit 25 abgelegt.
Im Anschluß wird
die zuvor beschriebene Nachführung
der laparoskopische Kamera 12 bzw. deren Optik 12.1 nach
dem führenden
Instrument 21 automatisch über das Operations-Assistenz-System 6 solange
durchgeführt,
bis der Operateur beispielsweise durch Betätigung der Fusschalteranordnung 14 auf
den manuellen Betrieb umschaltet.
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Die
Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel erläutert. Es
versteht sich, dass zahlreiche Änderungen
sowie Abwandlungen möglich
sind, ohne dass dadurch der der Erfindung zugrunde liegende Erfindungsgedanke
verlassen wird.
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- 1
- Operationstisch
- 2
- Fußteil
- 3
- Hubsäule
- 4
- Tischelement
- 5
- Patient
- 6
- Operations-Assistenz-System
- 7
- Tragsäule
- 8–10
- Arm
- 11
- Instrumentenhalter
- 12
- Hilfsinstrument,
insbesondere bildgebendes Hilfsinstrument
- 12.1
- Optik
des Hilfsinstrumentes
- 12.2
- Abschnitt
des Hilfsinstrumentes
- 13
- Kamera
- 14
- Betätigungselement,
beispielsweise Fußschalteranordnung
- 15
- Steuereinheit
- 15.1
- erste
Steuerleitungen
- 15.2
- zweite
Steuerleitungen
- 16
- C-Bogen
- 17
- Element
oder Strahlungsquelle für bildgebende
Einrichtung
- 18.1,
18.2
- Monitoreinheiten
- 19
- Messraumerzeugungseinheit
- 20
- dreidimensionaler
Messraum
- 20.1
- Raumachsen
des dreidimensionalen Messraumes
- 21
- führendes
Instrument, insbesondere Operationsinstrument
- 21.1
- Instrumentenspitze
des führenden
Instruments
- 21.2
- Abschnitt
des führenden
Instruments
- 22
- erstes
Sensorelement
- 23
- zweites
Sensorelement
- 24
- Mikrokontrollereinheit
- 25
- Speichereinheit
- 26
- Bewertungsroutine
- 27
- Auswerteroutine
- 28
- Nachführungsroutine
- ss
- Steuersignale
- x11, y11, z11
- Positionskoordinaten
des ersten Sensorelementes
- x1n, y1n, z1n
- weitere
Positionskoordinaten des ersten Sensorelementes
- xFI, yFI, zFI
- Positionskoordinaten
des führenden Instrumentes
- x21, y21, z21
- Positionskoordinaten
des zweiten Sensorelementes
- x2n, y2n, z2n
- weitere
Positionskoordinaten des zweiten Sensorelementes
- xHI, yHI, zHI
- Positionskoordinaten
des Hilfsinstrumentes
- xs, ys, zs
- Startpositionskoordinaten
- xz, yz, zz
- Zielpositionskoordinaten
- DIST
- Abstand
- DSOLL
- Sollabstand
- DREF
- Referenzabstand