Das
murine Protein EAAC1, das auch als exzitatorischer Aminosäuretransporter
1 (excitatory amino acid carrier 1) bezeichnet wird, ist ein Transmembranprotein
und der am häufigsten
auftretende neuronale Glutamattransporter, welcher die Wiederaufnahme
von Glutamat in die Neuronen vermittelt und so zusammen mit anderen
glialen Glutamattransportern für
die Aufrechterhaltung einer geringen extrazellulären Glutamatkonzentration sorgt,
die für die
Aufrechterhaltung der synaptischen Erregbarkeit der Neuronen notwendig
ist. Der Glutamattransport erfolgt unter Cotransport von Natriumkationen
und ggf. Gegentransport von Kaliumkationen. Das Typ-EAAC1-Protein liegt möglicherweise
nativ als Homopentamer vor. Erfindungsgemäß wird synonym von Typ-EAAC1-Proteinen
und vom EAAC1 gesprochen, um zum Ausdruck zu bringen, daß alle Mitglieder
der Proteinfamilie gemeint sind, und insbesondere auch das nahe
verwandte humane EAAT3-Protein. Mit EAAC1 ist erfindungsgemäß also nicht
nur das murine Protein, sondern auch die anderen Äquivalente,
und insbesondere das humane Äquivalent EAAT3
gemeint.
Gegebenenfalls
ist das EAAC1-Protein in einen übergeordneten
Wirkortkomplex integriert. Dies kann eine Anordnung mehrerer EAAC1-Einheiten oder
-Proteinmoleküle
zu einem Oligomer sein. Es können
aber auch andere, ggf. enzymatische Komponenten vorhanden sein,
die in Kooperation mit dem EAAC1-Protein vorliegen. Diese können auch
räumlich
beabstandet vorliegen.
Weiterhin
wird das Typ-EAAC1-Protein auch im Darm und der Niere von Mäusen exprimiert. EAAC1-Knockout-Mäuse zeigen
einen erhöhten
Aspartat- und Glutamat-Spiegel im Urin. Damit ist dieser Transporter
auch ganz allgemein verbunden mit dem Aminosäurestoffwechsel und der Ausscheidung
von Aminosäuren.
Es wird auch diskutiert, dass dieser Transporter möglicherweise
pharmakologisch aktive Wirkstoffe aktiv aus dem Darm oder dem Primärharn resorbiert
und damit deren Bioverfügbarkeit
verbessert.
Typ-EAAC1-Proteine
gehören
zur Glutamattransporterfamilie, die fünf Subtypen enthält. Die Subtypen
unterscheiden sich in ihrer Lokalisation und ihrem Verhältnis zwischen
Glutamattransport und glutamatinduzierter Anionenleitfähigkeit,
d. h. der Kanalfunktion der Glutamattransporter. Abgesehen von Retina
und Kleinhirn, wo hauptsächlich
gewebespezifische Transporter (EAAT5 bzw. GLAST und EAAT4) zu finden
sind, ist im übrigen
Gehirn GLT-1 der
häufigste
gliale und EAAC1 der häufigste neuronale
Glutamattransporter. Außerdem
ist EAAC1 zusätzlich
in Niere und Darm exprimiert.
Glutamat
ist der wichtigste exzitatorische Neurotransmitter im menschlichen
zentralen Nervensystem. Es wird in der präsynaptischen Nervenendigung
in Vesikeln gespeichert und bei der Reizweiterleitung in den synaptischen
Spalt ausgeschüttet.
An der postsynaptischen Membran bindet Glutamat an Rezeptoren, die
als ligandengesteuerte Kationenkanäle zu einer Depolarisierung
der postsynaptischen Nervenzelle und damit zur Signalübertragung
führen. Glutamattransporter
vermitteln die (Wieder-) Aufnahme von Glutamat in Nervenzellen sowie
in benachbarte Gliazellen. Die rasche Entfernung des Glutamats aus
dem synaptischen Spalt aufgrund von aktiver Aufnahme und Diffusion
führt zum
Abklingen der Erregung an der postsynaptischen Zelle. Glutamattransporter
sind daher essentiell für
die Aufrechterhaltung synaptischer Erregbarkeit.
Bei
den eukaryotischen Glutamattransportern handelt es sich um glykosylierte
Proteine mit einem Molekulargewicht von ca. 65 kDa (ca. 570 Aminosäuren), siehe
auch 1. Allen Topologiemodellen
gemeinsam ist die intrazelluläre
Lokalisation des N-Terminus,
die anschließenden
ersten 6 hydrophoben Transmembrandomänen mit vermutlich α-helikaler
Struktur und eine große
extrazelluläre
Schleife zwischen der dritten und vierten Transmembrandomäne. Im Gegensatz
dazu ist der Hydropathieplot sowie Versuche mit Markierung bestimmter
Aminosäuren
des C-terminalen Endes nicht eindeutig, sodass verschiedene Strukturen
mit unterschiedlicher Anzahl an weiteren Transmembrandomänen postuliert wurden.
Allerdings ist die Sequenz der ca. 150 C-terminalen Aminosäuren in allen Subtypen streng
konserviert und dieser Bereich spielt eine wichtige Rolle sowohl
für die
Funktion als auch die subtypischen Eigenschaften der Glutamattransporter
gegenüber
Inhibitoren.
Als
Quartärstruktur
von Glutamattransportern wurde für
Typ-EAAC1-Proteine
mit Hilfe von Elektronenmikroskopie an Gefrierbruchflächen von Xenopus
Oozyten Membranen ein Homopentamer nachgewiesen, das eine pyramidenartige
Struktur mit einer zentralen Kanal-artigen Aushöhlung zeigte. Dabei wird vermutet,
dass die einzelnen Untereinheiten für den Glutamattransport verantwortlich
sind, während
der zentrale Kanal mit der Anionenleitfähigkeit assoziiert ist.
Unter
pathophysiologischen Bedingungen wie Ischämie können die extra- und intrazelluläre Protonenkonzentration
auf Werte von 6 μM
ansteigen. Damit nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass die Protonenbindungsstelle
auf der zytosolischen Seite von EAAC1, die einen pK-Wert von ≤ 6,5 aufweist, protoniert
ist und EAAC1 den Auswärtstransport
von Glutamat katalysiert. Bei einer künstlich induzierten Energieunterversorgung
konnte bereits nachgewiesen werden, dass ein großer Teil des extrazellulären Glutamats
im synaptischen Spalt aus dem Auswärtstransport von Glutamattransportern
stammt. D.h. die Inhibition der Glutamattransporter unter ischämischen
Bedingungen hätte
neuroprotektive Wirkung.
Glutamatneurotoxizität in Gehirnregionen nach
Ischämie
wird hauptsächlich
durch den reversen Transport von neuronalen Glutamattransportern
wie EAAC1 verursacht. Da Neuronen einen höheren Glutamatgehalt haben
als Gliazellen, können sie
mit einer höheren
Wahrscheinlichkeit im „reverse mode" laufen und damit
zum Anstieg der extrazellulären
Glutamatkonzentration zu zytotoxischen Levels im synaptischen Spalt
beitragen. Selektive Inhibitoren für neuronale Glutamattransporter
wie EAAC1 können
daher von therapeutischen Interesse sein, Glutamattransporter am „reverse
transport mode" zu hindern,
ohne damit gliale Glutamattransporter zu beeinflussen, um insgesamt
den Anstieg der extrazellulären
Glutamatkonzentration zu minimieren.
Für EAAC1
gibt es einen spezifischen Inhibitor, TBOA = DL-threo-α-Benzyloxyaspartat. Wird die Glutamataufnahme
nach Freisetzung im ZNS inhibiert, wird dies wahrscheinlich nicht
ohne Risiken sein, da Inhibitoren für Glutamattransporter Anfälle und
Krämpfe
auslösen
können.
Auf der anderen Seite sind die Glutamattransporter eine komplexe
Familie mit 5 Subtypen. Es ist möglich,
dass die selektive Inhibition eines oder mehrerer Mitglieder der
Familie zu nützlichen
Effekten, z. B. kognitive Verstärkung, mit
geringen Risiken führen
kann.
Ein
Datenbankabgleich von EAAC1 mit bekannten Proteinsequenzen zeigt,
dass eine Familie hochkonservierter Transportmoleküle in den
unterschiedlichsten Vertebraten vorkommt, zu der EAAC1 zählt. Beispielsweise
zeigt die entsprechende Aminosäuresequenz
eine Übereinstimmung
bei 383 von 447 Aminosäuren
mit dem humanen EAAT3-Protein [Arriza, J.L. et al., „Functional
comparisons of three glutamate transporter subtypes cloned from
human motor cortex.",
J. Neurosci. 14 (9), 5559-5569 (1994)].
Es
sind aus einer großen
Vielzahl weiterer Wirbeltiere ähnliche
Proteine bekannt, denen ähnliche
Funktionen zugeordnet werden.
Die
Kenntnis der Möglichkeiten
der Beeinflussung der Funktion und der Aktivität von Typ-EAAC1-Proteinen kann
daher bei der Erkennung, Linderung und Heilung pathologischer Zustände und
Krankheiten von großem
Nutzen sein. Eine genaue Kenntnis der stofflichen und energetischen Bedingungen
ist also wünschenswert,
um regulierende Maßnahmen
für die
Steuerung des Glutamattransports durch EAAC1 bzw. den extrem nahe
verwandten humanen Transportern wie z.B. EAAT3 auffinden zu können, und
es wurden bereits verschiedene Untersuchungs- und Testmöglichkeiten
ersonnen, um das Problem des Auffindens geeigneter Wirkstoffe wie
Inhibitoren, Aktivatoren oder weiteren Modulatoren für Typ-EAAC1-Proteine und
den damit im Zusammenhang stehenden Wirkortkomplex zu lösen.
Entsprechend
sind im Stand der Technik unterschiedliche Verfahren und Messeinrichtungen
bekannt, mit denen Eigenschaften bestimmter Wirkstoffe quantitativ
und qualitativ analysiert und beschrieben werden können.
Auch
ist es wünschenswert,
vorgegebene und bekannte Wirkstoffe am Wirkortkomplex zu applizieren,
z.B. am EAAC1-Protein, an einer Zelle, einem Gewebe oder dergleichen,
um die Funktionsweise dieses Wirkortes zu beeinflussen und/oder
zu untersuchen.
Übliche Experimente
am Gesamtorganismus sind aufgrund der Komplexität der Organismen und ferner
aufgrund ethischer und moralischer Umstände oft bedenklich, und die
damit erzielten Ergebnisse haben eine nur beschränkte Aussagekraft.
Folglich
wurden Verfahren und Einrichtungen entwickelt, mit deren Hilfe eine
isolierte Betrachtung der Wirkungsweise zu testender Wirkstoffe
auf isolierte Wirkzentren oder eine Untersuchung der Wirkzentren
selbst möglich
ist. Dabei werden bestimmte Gewebe, isolierte Zellen und/oder andere
biologische Einheiten, zum Beispiel Proteine oder dergleichen, in
isolierter Art und Weise einer Betrachtung zugänglich gemacht. Es sind zum Beispiel
Techniken bekannt, die unter Verwendung von Farbstoffen oder radioaktiven
Stoffen arbeiten und sich ändernde
Transport- und/oder
Bindungsspezifitäten ausnutzen
und darstellen. Falls diese Vorgehensweise überhaupt möglich ist, ist sie aber dahingehend nachteilig,
dass ihr oft nur ein geringes Auflösungsvermögen und eine hohe Fehleranfälligkeit
zukommen.
Oft
sind solche Methoden auch relativ unempfindlich.
Es
sind ebenfalls elektrophysiologische Methoden bekannt, zum Beispiel
die sogenannten Patch-Clamp-Technik oder Voltage-Clamp-Technik, bei welchen
zum Beispiel Zellen isoliert einer elektrophysiologischen Untersuchung
zugänglich
sind. Bei diesem Vorgehen werden native Zellen unterschiedlichen
Bedingungen ausgesetzt und es werden bestimmte elektrische Aktivitäten, die über die
Zellmembran durch darin enthaltenen Proteine, Proteinkomplexe oder
dergleichen vermittelt werden, gemessen.
Trotz
der dabei erzielbaren hohen Genauigkeit sind diese bekannten elektrophysiologischen Methoden
dahingehend nachteilig, dass sie aufgrund ihres hohen messtechnischen
Aufwandes und ihrer Störanfälligkeit
für einen
schnellen, automatisierbaren und/oder breiten Einsatz ungeeignet
sind und aufgrund der in der Regel nativen Umgebung der zu untersuchenden
Objekte gewisse Probleme bei der Diskriminierung unerwünschter
Signalanteile aufweisen. Darüberhinaus
sind diese Methoden sehr kostenintensiv.
Ein
besonders günstiges
Verfahren zum Messen von elektrochemischen Vorgängen an beispielsweise Membranfragmenten
wird in der WO 02/074983 beschrieben, auf die für die Zwecke der vorliegenden
Anmeldung vollinhaltlich Bezug genommen wird. Eine Verwendung des
dort offenbarten Verfahrens zur Testung an Typ-EAAC1-Proteinen wird nicht offenbart.
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Typ-EAAC1-Protein-Assay zu
schaffen, bei welchem auf besonders einfache und gleichwohl zuverlässige Art
und Weise eine rasche Wirkstofftestung, insbesondere im Massenbetrieb,
unter vertretbaren Kosten möglich
ist.
Gelöst wird
diese und weitere Aufgaben, die sich zwanglos aus dem eingangs diskutierten
Stand der Technik ergeben, durch ein Verfahren zum Identifizieren
eines Wirkstoffkomplexes mit allen Merkmalen des Anspruchs 1.
Weiterhin
sind Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Testkit zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
gemäß Anspruch
20, ein Screeningverfahren gemäß Anspruch
21, sowie Verwendungen des Verfahrens und des Testkits gemäß den Ansprüchen 22
bzw. 23. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen
abhängigen Unteransprüche.
Im
Transportzyklus von EAAC1 werden Natriumkationen und/oder Protonen
zusammen mit Glutamat über
die Membran verschoben und gegen ein Kaliumkation ausgetauscht.
Der Erfindung liegt unter anderem die Idee zu Grunde, die glutamatabhängige Ladungsverschiebung – also den
Ionentransport der Natriumkationen, Protonen und/oder Kaliumkationen – direkt
durch Anbindung von Enzympräparationen auf
einer geeigneten Oberfläche,
die in ein Durchflusssystem integriert ist und/oder bei der ein
Substratsprung durchgeführt
werden kann, als elektrischen Strom oder als elektrische Potentialänderung
zu messen und den Einfluss verschiedener Wirksubstanzen auf die
elektrischen Messgrößen Strom
oder Potenzial zu untersuchen.
Die
Erfindung betrifft damit ein Verfahren zum Identifizieren eines
Wirkstoffkomplexes; welcher eine enzymatische Eigenschaft und/oder
das Transportverhalten eines Wirkortkomplexes, welcher einen Typ
eines EAAC1-Proteins oder eines Teils davon enthält, modifiziert. Das erfindungsgemäße Verfahren
weist folgende Schritte auf:
- (a) Bereitstellen
einer Mehrzahl Primärträger, welche
den Wirkortkomplex enthaltend das Typ-EAAC1 Protein umfassen, insbesondere
in einer Mehrzahl im Bereich einer Membran des jeweiligen Primärträgers enthalten,
- (b) Anlagern oder In-Kontakt-Bringen der Primärträger am oder
im Oberflächenbereich
eines Isolationsbereichs einer als Sekundärträger dienenden Biosensorelektrode
in einem Messmedium, wobei der Sekundärträger gegenüber dem Messmedium und gegenüber den
Primärträgern mittels des
Isolationsbereichs mechanisch und elektrisch isoliert ist oder wird,
- (c) Bereitstellen mindestens eines potenziellen Wirkstoffkomplexes,
- (d) In-Kontakt-Bringen und insbesondere In-Wechselwirkung-Bringen
des potenziellen Wirkstoffkomplexes mit dem Wirkortkomplex der Primärträger oder
Teilen davon, und
- (e) Bestimmen des qualitativen und/oder quantitativen Einflusses
des potenziellen Wirkstoffkomplexes oder eines Teils davon auf enzymatische Eigenschaften
des Wirkortkomplexes oder eines Teils davon durch Detektieren einer
elektrischen Aktion des oder am Wirkortkomplex oder eines Teils
davon oder eine Änderung
dieser elektrischen Aktion über
die Biosensorelektrode als Sekundärträger,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Verfahrensschritten (c), (d) und/oder (e) einer oder
mehrere der folgenden Unterschritte durchgeführt werden: - (f)
Einbringen des Sekundärträgers mit
den Primärträgern in
ein Ruhemedium und gegebenenfalls Detektieren einer elektrischen
Aktion gemäß dem oder
im Sinne von Verfahrensschritt (e),
- (g) Einbringen des Sekundärträgers mit
den Primärträgern in
ein zweites nicht-aktivierendes Medium und gegebenenfalls Detektieren
einer elektrischen Aktion gemäß dem oder
im Sinne von Verfahrensschritt (e),
- (h) Einbringen des Sekundärträgers mit
den Primärträgern in
ein drittes oder aktivierendes Messmedium und Detektieren einer
elektrischen Aktion gemäß dem oder
im Sinne von Verfahrensschritt (e), wobei das dritte oder aktivierende
Medium dem zweiten oder nicht-aktivierenden Medium entspricht, jedoch
zusätzlich
ein Substrat des Typ-EAAC1-Proteins
enthält.
Die
erfindungsgemäßen Schritte
(f), (g), (h) werden – ggf.
mit Wiederholungen – bevorzugt
in der vorgegebenen Reihenfolge durchgeführt.
Soll überprüft werden,
ob ein potentieller Wirkstoff das Typ-EAAC1-Protein aktiviert/inhibiert, kann
der potentielle Wirkstoff in allen Medien vorhanden sein.
Soll überprüft werden,
ob ein potentieller Wirkstoff transportiert wird, sollte der potentielle
Wirkstoff im aktivierenden Medium vorhanden sein, nicht jedoch im
Ruhemedium bzw. im nicht-aktivierenden Medium.
Bevorzugt
wird als Wirkortkomplex oder Teil davon ein Monomer oder ein Oligomer
eines EARC1-Proteins verwendet.
Ferner
ist es vorgesehen, dass ein Wirkortkomplex oder ein Teil davon verwendet
wird, welcher auf einem Typ-EAAC1-Protein basiert, die aus einem Gewebe
eines Säugetiers
stammt, z.B. aus dem Hirn, dem Darm oder der Niere, oder hieraus
abgeleitet ist.
Insbesondere
stammt das Typ-EAAC1-Protein aus Säugetierzelllinien, und liegt
kloniert vor.
In
vorteilhafter Weise ist es vorgesehen, dass der Wirkortkomplex (enthaltend
das Typ-EAAC1-Protein) aus dem Organismus Schwein, Maus, Schaf oder
Mensch stammt oder aus diesen genetisch abgeleitet wird.
Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck „enzymatische
Eigenschaft" des
Typ-EAAC1-Proteins gleichzeitig auch immer das Transportverhalten,
z.B. den durch diese Proteine vermittelten Aminosäuretransport,
und nimmt damit auch immer Bezug auf den eingangs diskutierten Einfluss
des Proteins auf die Bioverfügbarkeit
potentieller Wirkstoffe. Dies bedeutet, daß wo immer von der Modifizierung
der enzymatischen Eigenschaften des Proteins die Rede ist, auch
Untersuchungen erfindungsgemäß mit umfasst
sind, die zeigen sollen, ob ein bestimmter Stoff vom Typ-EAAC1-Protein transportiert
wird.
Erfindungsgemäß werden
wässrige
Messlösungen
und insbesondere wässrige
Elektrolytlösungen
als Messlösung
(= Messmedium) verwendet, die als Ruhemedium, nicht-aktivierende
sowie aktivierende Lösung
bezeichnet werden.
Alle
verwendenten Messlösungen
enthalten ein dem Fachmann bekanntes pH-Wert stabilisierendes Mittel
bevorzugt ausgewählt
aus der Liste: MOPS, HEPES, MES, Tris, PIPES u.a., wie sie z.B. in „Buffers,
Calbiochem" veröffentlicht
sind, aber auch mit Leichtigkeit weiteren Veröffentlichungen und Lehrbüchern der
Biochemie bzw. der organischen Chemie entnommen werden können. Erfindungsgemäß sollen
diese an sich bekannten Mittel im Bereich von pH 6-8, bevorzugt
etwa 7 stabilisierend wirken. Die Wahl des geeigneten pH-Bereichs und
Mittels kann dabei vom Substrat (Wirkstoffkomplex) abhängen und
vom Fachmann durch Routineexperimente leicht ermittelt werden.
Erfindungsgmäß ist es
möglich,
die Verfahrensschritte (c) und/oder (d), gegebenenfalls auch (f) bis
(h) mittels
- – Zumischen oder Injizieren
des Wirkstoffkomplexes, eines Teils und/oder einer Vorstufe davon,
- – Austauschen
oder Zumischen des Messmediums oder eines Teils davon und/oder
- – chemisches
oder physikalisches Umsetzen oder Reagieren des Messmediums oder
eines Teils davon oder des Wirkstoffs, eines Teils und/oder einer
Vorstufe davon
durchzuführen.
Das
bedeutet, dass zum einen der Wirkstoffkomplex oder ein Teil davon
direkt durch Injizieren oder Beimischen in das Messmedium hinein
zum Ort des Wirkortkomplexes transportiert werden kann. Besonders
einfach gestaltet sich jedoch ein derartiger Vorgang, wenn einfach
das jeweilige Messmedium ausgetauscht wird, beispielsweise in kontinuierlicher Art
und Weise. Des Weiteren ist es denkbar, dass der Wirkstoff erst
durch ein chemisches oder physikalisches Umsetzen oder Reagieren
im Messmedium freigesetzt wird. Dies kann zum Beispiel auch durch Zuführen von
Strahlung erfolgen.
Der
qualitative Einfluss und/oder der quantitative Einfluss des potenziellen
Wirkstoffes oder Wirkstoffkomplexes wird erfindungsgemäß durch
Detektieren einer elektrischen Aktion bestimmt, welche durch den
Wirkortkomplex oder einen Teil davon und insbesondere durch das
Typ-EAAC1-Protein vermittelt wird.
Insbesondere
wird diese elektrische Aktion mit und ohne potentiellen Wirkstoff
bestimmt, und durch Vergleichen beider Meßreihen wird untersucht, ob
der potentielle Wirkstoff Einfluss nimmt auf die enzymatischen Eigenschaften
des Typ-EAAC1-Proteins.
Wie
in der WO02/074983 beschrieben werden die Primärträger mit den Wirkortkomplexen
an einem Sekundärträger, nämlich der
Biosensorelektrode und insbesondere mit deren Isolationsbereich
in Kontakt gebracht und dort insbesondere angelagert.
Bei
der Ausgestaltung der Biosensorelektrode als Sekundärträger bestehen
vielfältige
Möglichkeiten.
Es
wird aber besonders bevorzugt, dass eine Biosensorelektrode als
Sekundärträger verwendet wird,
bei welcher ein elektrisch leitfähiger
und festkörperartiger
Elektrodenbereich mit mindestens einer Elektrode vorgesehen wird,
welcher gegenüber
dem Messmedium und gegenüber
den Primärträgern elektrisch
und mechanisch isoliert wird durch Vorsehen eines Isolationsbereichs
in Form einer festkörperunterstützten Membran,
welche schichtartig aufgebaut wird aus einer Unterschicht einer
organischen Thioverbindung als unterster und der Elektrode jeweils
zugewandter Schicht und aus einer Oberschicht einer amphiphilen
organischen Verbindung.
Bei
einer bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es vorgesehen, dass eine Biosensorelektrode als Sekundärträger verwendet
wird, bei welcher eine Elektrode aus Gold im Elektrodenbereich vorgesehen
wird mit einer Monoschicht eines langkettigen Alkanthiols als Unterschicht
darauf und einer Monoschicht eines Lipids als Oberschicht darauf.
Im
Hinblick auf die Primärträger, welche
den Wirkortkomplex und insbesondere die Typ-EAAC1-Proteine im Bereich
ihrer Membran enthalten sollen, ergeben sich unterschiedliche Möglichkeiten,
wobei der jeweiligen Zielsetzung des Verfahrens Rechnung getragen
werden kann.
Zum
Beispiel bietet es sich gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
an, dass als Primärträger jeweils
eine eukariontische Zelle, eine prokariontische Zelle, insbesondere
ein Oozyt, ein Bakterium, ein Virus, eine Organelle oder Bestandteile
hiervon, insbesondere Membranfragmente, oder Verbände davon
in nativer Form und/oder in abgewandelter Form, insbesondere in
gereinigter und/oder modifizierter Form, verwendet wird.
Es
ist auch möglich,
dass als Primärträger jeweils
ein Vesikel, ein Liposom oder eine mizelläre Struktur verwendet wird.
Die Membranfragmente können
sich auch planar anlagern, d.h. als nicht-sphärische Struktur.
Besonders
vorteilhaft gestaltet sich das erfindungsgemäße Verfahren dann, wenn die
Sensoranordnung aus Biosensorelektrode als Sekundärträger und
daran angelagerten Primärträgern in
einem Messraum, Messbereich oder Messgefäß vom Messmedium umströmt oder
angeströmt
wird. Auf diese Art und Weise lässt
sich durch Wechsel des Messmediums zum Beispiel ein Konzentrationssprung
im Hinblick auf den Wirkstoffkomplex oder eines Teils davon leicht
realisieren. Auch lassen sich durch ein derartiges Messen im Rahmen
eines Fließsystems vorteilhaft
auf leichte Art und Weise und zuverlässig mit hoher Zeitauflösung die
erfindungsgemäßen Versuchsbedingungen
einstellen. Auch mithilfe einer automatisierten Pipettiervorrichtung
kann das erfindungsgemäße Verfahren
vorteilhaft durchgeführt werden.
Besonders ökonomisch
und für
eine statistische Auswertung zugänglich
gestaltet sich das erfindungsgemäße Verfahren
dann, wenn aufeinanderfolgend eine Mehrzahl von Tests durchgeführt wird,
insbesondere durch aufeinanderfolgendes Austauschen des Messmediums,
ggf. mit zwischengeschaltetem Waschen oder Spülen des Messraums.
Wichtig
ist bei dem vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahren das Vergleichen
der Aktion des Wirkortkomplexes bei vorliegendem Wirkstoffkomplex
mit einer Situation, bei welcher der potenzielle Wirkstoffkomplex
nicht zugegen ist. Dies kann beispielsweise geschehen durch den
Wechsel zwischen nicht-aktivierendem
zu aktivierendem Medium in Gegenwart oder Abwesenheit des potentiellen
Wirkstoffkomplexes und Vergleich der erhaltenen Messwerte.
Potentielle
zu testende Wirkstoffe sind insbesondere bevorzugt monoklonale Antikörper, Antikörperfragmente,
polyklonale Antikörper
und Peptide. Es können
jedoch auch andere Substanzen, von denen vermutet wird, daß sie eine
entsprechende Wirkung entfalten können, zugesetzt werden. Diese Substanzen
werden vorzugsweise in gelöster
Form verabreicht.
Besonders
bevorzugte Substanzen, die als Testsubstanzen in dem erfindungsgemäßen Testsystem
untersucht werden können,
sind niedermolekulare Verbindungen. Solche Verbindungen haben oft keine
oder nur geringe Nebenwirkungen, wenn sie als aktives Prinzip in
einer pharmazeutischen Zusammensetzung eingesetzt werden. Ein weiterer Vorteil
solcher Substanzen ist die Möglichkeit
der oralen Verabreichung.
Beispiele
hierfür
sind cyclische Pentapeptide, wie sie von Haubner et. al., J. Am.
Chem. Soc. 1996, 118, 7641-7472, beschrieben wurden. Erfindungsgemäß werden
den niedermolekularen Stoffen kleine Peptide, Aminosäuren und
Aminosäureanaloga,
Steroide, Nukleotide und weitere organisch-chemische Stoffe mit
einem Molekulargewicht von ≤ 5000,
bevorzugt ≤ 3000
und besonders bevorzugt ≤ 2000
zugerechnet.
Es
kann der Wirkstoffkomplex sowohl im Ruhemedium, im nicht-aktivierenden als
auch im aktivierenden Medium zugesetzt oder dort freigesetzt werden.
Auch
ist als Zwischenschritt eine Inkubation der Wirkortkomplexe oder
der sie tragenden Primärträger mit
dem Wirkstoffkomplex denkbar.
Des
Weiteren ist es denkbar, dass zwischen den Schritten (f) und (h)
ein Waschschritt durchgeführt
wird durch Einbringen des Sekundärträgers mit den
Primärträgern in
ein viertes und [Wasch]Medium, welches bevorzugt mit dem nicht-aktivierenden
Medium identisch ist.
Ferner
ist es denkbar, dass direkt vor dem Schritt (h) bei einer besonders
bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
der Schritt (f) wiederholt durchgeführt wird.
Es
ist bevorzugt, wenn der Schritt (f) vor Beginn der eigentlichen
Messreihe, d.h. bevor zum erstenmal die Schritte (g) und (h) durchgeführt werden, für mindestens
5 Minuten (min), bevorzugt für
mindestens 10 min, besonders bevorzugt für mindestens 15 min, nach mehr
bevorzugt für
mindestens 20 min und insbesondere bevorzugt für mindestens 30 min durchgeführt wird.
Die Schritte (g) und (h) werden erfindungsgemäß für mindestens 0,5 Sekunden (s), höchstens
jedoch 5 s und bevorzugt für
etwa 1-2 s durchgeführt.
Nach der erstmaligen Durchführung der
Schritte (g) und (h) wird Schritt (f) für mindestens 1 s bis höchstens
120 s durchgeführt,
bevorzugt für mindestens
30 s bis 90 s, und besonders bevorzugt für 50 s bis 70 s.
Die
Abk. „M", „mM" und „μM" stehen im Folgenden
für die
Einheit mol/l, mmol/l bzw. μmol/l.
Das Ruhemedium umfasst Kaliumionen in Konzentrationen, die bevorzugt
in etwa so hoch sind wie die Natrium Konzentration im nicht-aktivierenden
und im aktivierenden Medium. Beispielsweise kann diese Kanzentration
zwischen 1 μM
und 1 M liegen, bevorzugt 10-200 mM, ganz besonders bevorzugt zwischen 120
mM und 160 mM.
Das
nicht-aktivierende Medium enthält
Natriumionen in Konzentrationen, die bevorzugt in etwa den Konzentrationen
der Kaliumionen im jeweils verwendeten Ruhemedium entsprechen.
Das
aktivierende Medium enthält
Natriumionen in Konzentrationen, die bevorzugt in etwa den Konzentrationen
der Kaliumionen im jeweils verwendeten Ruhemedium und/oder im nicht
aktivierenden Medium entsprechen.
Desweiteren
enthält
es ein Substrat des EAAC1-Proteins, bevorzugt Glutamat. Weitere
mögliche
Substrate sind D- und L-Aspartat.
Die Konzentration kann je nach Anwendung schwanken. Bei Kompetetionsuntersuchungen
kann Glutamat im μM Bereich
eingesetzt werden, z.B. 1-100 μM.
Bei wirkstofftestungen auf Aktivierung und/oder Inhibierung des
TYP-EAAC1-Proteins kann auch eine Konzentration im mM-Bereich sinnvoll
sein, also etwa 0,1 bis 10 mM, bevorzugt etwa 1 mM.
Die
entsprechenden Konzentrationen können
vom Fachmann leicht ermittelt werden.
Generell
ist es bevorzugt, wenn nicht-aktivierende und aktivierende Medien
Kalium frei sind. Allerdings ist eine Konzentration von bis zu 20
mM Kalium vertretbar, und bei Verwendung einer automatisierten Pipettiervorrichtung
auch gar nicht vermeidbar, da hier eine Entfernung des Ruhemediums
nicht möglich
ist.
Es
ist weiterhin bevorzugt, wenn in den erfindungsgemäßen Messlösungen Mg++
in einer Konzentration von > 0-5
mM vorhanden ist.
Des
Weiteren schafft die vorliegende Erfindung einen Testkit zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Identifizieren eines Wirkstoffkomplexes. Dieser Testkit weist
auf:
- – mindestens
einen Primärträger mit
dem Typ-EAAC1-Protein,
- – einen
Messbereich,
- – gegebenenfalls
das erfindungsgemäße Ruhemedium,
das nicht-aktivierende
Medium sowie das aktivierendes Medium und
- – weiterhin
gegebenenfalls mindestens einen potenziellen Wirkstoffkomplex.
Erfindungsgemäß wird gemäß Anspruch
21 auch ein Screeningverfahren zum Identifizieren geschaffen, und
zwar zum Identifizieren:
- – eines unbekannten Wirkstoffs,
Wirkstoffkomplexes, eines Teils und/oder Derivats davon,
- – des
Vorhandenseins eines unbekannten Wirkstoffs, Wirkstoffkomplexes,
Teils und/oder Derivats davon,
- – des
Vorhandenseins eines bekannten Wirkstoffs, Wirkstoffkomplexes, Teils
und/oder Derivats davon,
- – der
Konzentration eines unbekannten Wirkstoffs, Wirkstoffkomplexes,
Teils und/oder Derivats davon,
- – der
Konzentration eines bekannten Wirkstoffs, Wirkstoffkomplexes, Teils
und/oder Derivats davon.
Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird das erfindungsgemäße Verfahren
zum Identifizieren eines Wirkstoffkomplexes verwendet zum Auffinden
von Inhibitoren, Aktivatoren, partiellen oder temporären Inhibitoren
oder Modulatoren einer enzymatischen Eigenschaft eines Wirkortkomplexes,
welcher ein Typ-EAAC1-Protein enthält, und insbesondere ein humanes
EAAT3-Protein.
Des
Weiteren wird das erfindungsgemäße Testkit
erfindungsgemäß verwendet
zum Auffinden von Inhibitoren, Aktivatoren, partiellen oder temporären Inhibitoren
oder Modulatoren eines einen Typ eines EAAC1-Proteins enthaltenden
Wirkortkomplexes und insbesondere ein humanes EAAT3-Protein.
Auf
der Grundlage der nachfolgenden Bemerkungen werden die voranstehenden
und weitere Aspekte der vorliegenden Erfindung mit anderen Worten
weiter erläutert:
Darüber hinaus
ist ein z. B. wässriges
Messmedium vorgesehen, in welchem die Primärträger und die Sekundärträger angeordnet
werden. Der Elektrodenbereich wird gegenüber dem Messmedium, den Primärträgern und
gegenüber
den biologischen Einheiten bevorzugt weitestgehend elektrisch isoliert.
Der
Elektrodenbereich besitzt z.B. mindestens eine Elektrode. Diese
kann zum einen jeweils selbst als mechanisch stabiler Materialbereich
ausgebildet sein, insbesondere als Platte, als Draht und/oder dergleichen.
Eine
besonders einfache Anordnung der Sensorelektrodeneinrichtung ergibt
sich, wenn die Elektrode im Wesentlichen als auf der Oberfläche des
Trägers
abgeschiedene Materialschicht ausgebildet ist. Es kann sich dabei
um eine aufgedampfte oder gesputterte Materialschicht handeln. Die
Materialschicht zur Ausbildung der Elektrode hat vorzugsweise eine
Schichtstärke
von etwa 10 bis 200 nm.
Das
Typ-EAAC1-Protein kann jeweils in im Wesentlichen nativer Form und/oder
in abgewandelter, insbesondere gereinigter, mikrobiologisch und/oder
molekularbiologisch geänderter
Form vorgesehen sein. Zum einen können dadurch bestimmte native
Eigenschaften getestet und pharmakologisch untersucht werden. Andererseits
bieten sich auch molekularbiologische oder gentechnisch initiierte Veränderungen
an, die bestimmten Aspekte, zum Beispiel des Transports oder der
pharmakologischen Wirkungsweise eines Wirkstoffes zu analysieren.
Besonders
vorteilhaft ist es, dass Primärträger eines
jeweils im Wesentlichen einheitlichen Typs von Primärträgern vorgesehen
werden. Dies ist im Hinblick auf eine möglichst eindeutige Aussage
und Analyse eines Wirkstofftests von Bedeutung und bezieht sich
auf die geometrischen, physikalischen, chemischen, biologischen
und molekularbiologischen Eigenschaften der Primärträger.
Das
Nämliche
gilt auch für
die in dem Primärträger vorgesehenen
Wirkortkomplexe und das Typ-EAAC1-Protein. Hier sind Wirkortkomplexe
und Typ-EAAC1-Protein eines jeweils im Wesentlichen einheitlichen
Typs vorgesehen, insbesondere im Hinblick auf ihre geometrischen,
physikalischen, chemischen, biologischen und molekularbiologischen
Eigenschaften. Zusätzlich
sollen die biologischen Einheiten in vorteilhafter Weise im Hinblick
auf ihre Orientierung und/oder im Hinblick auf ihre Aktivierbarkeit
in Bezug auf den jeweiligen Primärträger in etwa einheitlich
sein.
Wie
bereits ausgeführt,
liegt der Erfindung unter anderem die Aufgabe zu Grunde, die Wirkung von
Substanzen auf die Funktion von Typ-EAAC1-Proteinen einer Untersuchung
zugänglich
zu machen. Substanzen, welche die Wirkung dieses Transportproteins
modulieren, sind als potentielle neuroprotektive Wirkstoffe von
gewerblichem Interesse. Auch wären
Substrate des Proteins, die von diesem transportiert werden, u.U.
wichtige neue Moleküle.
Das
erfindungsgemäße Vorgehen
bietet folgende Vorteile:
Die Messung der Enzymaktivität gemäß dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Verfahren bedarf keiner Vermittler oder markierten Substrate. Eine
Einzelmessung dauert lediglich wenige Sekunden. Die Messung ist
sensitiv gegenüber
allen Substraten. Sofern eine Substanz die Reaktion nicht irreversibel
inhibiert, können
mit einem mit Enzym beladenen Sensor mehrere Messungen durchgeführt werden.
Substrate müssen
nicht chemisch modifiziert vorliegen, da die Stromantwort oder Potentialantwort
des Proteins durch einen schnellen Lösungswechsel induziert wird.
Darüber hinaus
ist im Gegensatz zu der Patch-Clamp-Technik ein höherer Durchsatz
möglich.