DE102004046297A1 - Anordnung zur Abdichtung von koaxialen Antriebswellen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Abdichtung von zwei koaxial zueinander angeordneten, in einem Getriebegehäuse (3) gelagerten Wellen, einer Zentralwelle (9) und einer Hohlwelle (10), wobei die Zentralwelle (9) stirnseitig aus der Hohlwelle (10) austritt und einen Austrittsbereich bildet. Es wird vorgeschlagen, dass der Austrittsbereich als zur Stirnseite der Hohlwelle (10) offener Ringspalt zur Aufnahme mindestens eines Dichtmittels (13) ausgebildet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Abdichtung von zwei koaxial zueinander angeordneten, in einem Getriebegehäuse gelagerten Wellen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
- Koaxial zueinander angeordnete Antriebswellen sind insbesondere bei Doppelkupplungen für Getriebe in Kraftfahrzeugen, so genannten Doppelkupplungsgetrieben bekannt. Durch die
DE 101 34 118 A1 wurde eine Doppelkupplung mit zwei koaxial zueinander angeordneten Wellen, einer Zentral- oder Vollwelle und einer Hohlwelle, bekannt, welche über eine erste bzw. zweite Kupplung geschaltet werden. Die Doppelkupplung ist über ein Gehäuse mit dem Getriebe verbunden, wobei die aus dem Kupplungsgehäuse austretenden Antriebswellen zum Innenraum der Kupplung abgedichtet sind – dies ist z. B. in derEP 345 423 A1 DE 41 15 989 A1 ist ein Doppelkupplungsgetriebe für ein Kraftfahrzeug dargestellt, wobei das Kupplungsgehäuse und das Getriebegehäuse nebeneinander angeordnet und durch eine Trennwand voneinander abgeteilt sind. Eine ähnliche Anordnung für ein Doppelkupplungsgetriebe mit einer im Getriebegehäuse gelagerten Zentralwelle und Hohlwelle, welche von der Doppelkupplung wechselweise geschaltet werden, ist in derDE 35 30 017 A1 gezeigt. Dichtmittel zur Abdichtung der Antriebswellen des Doppelkupplungsgetriebes sind hier nicht offenbart. - Der Erfindung liegt das Problem zu Grunde, dass bei Verwendung von unterschiedlichen Ölen für die Doppelkupplung einerseits und das Getriebe andererseits eine Abdichtung beider Ölräume erforderlich ist, da beide über einen Ringspalt zwischen Zentralwelle und Hohlwelle miteinander kommunizieren.
- Durch die WO 01/69 107 A1 der Anmelderin wurde eine Getriebeeinheit, bestehend aus einem stufenlosen und einem mechanischen Getriebe in unterschiedlichen Ölräumen, bekannt, die gegeneinander über eine Trennwand abgedichtet sind. Allerdings werden durch diese Trennwand keine koaxialen Wellen, sondern nur eine Antriebswelle geführt.
- Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei einer Anordnung von zwei koaxialen Antriebswellen der eingangs genannten Art eine wirksame, konstruktiv einfache, leicht montierbare Abdichtung zu schaffen und darüber hinaus eine Entlüftung und Leckagekontrolle zu ermöglichen.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist im Austrittsbereich der Zentralwelle aus der Hohlwelle ein vergrößerter Ringspalt zur Aufnahme mindestens eines Dichtmittels vorgesehen. Damit wird der Vorteil einer einfachen, leicht montierbaren Abdichtung des Getriebeölraums gegenüber einem benachbarten Ölraum erreicht.
- In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der etwa rechteckförmige Ringspalt in der Hohlwelle vorgesehen und stirnseitig offen, während die Zentralwelle glatt bleibt, d. h. eine durchgehende Oberfläche im Dichtbereich behält. Vorteilhafterweise sind zwei Radialwellendichtringe vorgesehen, die mit einem Axialspalt in dem Ringspalt angeordnet sind. In diesem Abstandsbereich der beiden Wellendichtringe ist in der Zentralwelle mindestens eine Querbohrung, verbunden mit einer Längsbohrung, zum Zwecke einer Drainage, d. h. der Ableitung von Lecköl vorgesehen, welches entweder aus dem Getriebeölraum oder einem benachbarten Ölraum übertritt. Vorteilhafterweise ist die Längsbohrung ins Freie geführt, wobei das äußerste Ende der Zentralwelle, ein Wellenzapfen, aus dem Getriebegehäuse herausragt. Vorteilhaft ist ferner, dass das Getriebegehäuse durch die Drainage auch entlüftet wird.
- Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird diese Abdichtung einer Zentral- gegenüber einer Hohlwelle bei Doppelkupplungsgetrieben für Kraftfahrzeuge eingesetzt, d. h. die Zentral- und die Hohlwelle werden wechselweise von einer ersten oder zweiten Kupplung der Doppelkupplung angetrieben. Doppelkupplungsgetriebe sind für Kraftfahrzeuge an sich bekannt, wie durch den eingangs genannten Stand der Technik belegt. Sie vereinen Vorteile von Handschaltgetrieben mit Automatikgetrieben, sind Lastschaltgetriebe und schalten ohne Zugkraftunterbrechung. Bei nass laufenden Lamellenkupplungen werden für die Doppelkupplung und das Getriebe unterschiedliche Ölsorten verwendet. Eine Abdichtung beider Ölräume ist daher erforderlich. Bei einem kompakt bauenden Kraftfahrzeuggetriebe erweist sich die efindungsgemäße Abdichtung als besonders vorteilhaft, zumal gleichzeitig auch eine Drainage, Leckagekontrolle und Entlüftung bewirkt wird.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung eines Doppelkupplungsgetriebes (ohne Zahnräder) für ein Kraftfahrzeug und -
2 einen Ausschnitt X des Doppelkupplungsgetriebes mit Wellenabdichtung. -
1 zeigt in schematischer Darstellung ein Doppelkupplungsgetriebe1 für ein Kraftfahrzeug mit einem Kupplungsgehäuse2 und einem Getriebegehäuse3 , welche eine gemeinsame Trennwand4 aufweisen. Im Kupplungsgehäuse2 ist eine Doppelkupplung5 angeordnet, welche eine erste Kupplung6 und eine zweite Kupplung7 aufweist. Die Doppelkupplung5 wird von einer Antriebswelle8 über ihr Gehäuse angetrieben. Im Getriebegehäuse3 sind eine Zentralwelle9 , die als Vollwelle ausgebildet ist, und eine koaxial angeordnete Hohlwelle10 drehbar angeordnet und ragen teilweise in das Kupplungsgehäuse2 hinein. Das stirnseitige Ende9a der Zentralwelle9 ist mit der ersten Kupplung6 und das stirnseitige Ende10a der Hohlwelle10 ist mit der zweiten Kupplung7 drehfest verbunden. Die Hohlwelle10 ist im Bereich der Trennwand4 gelagert und durch eine Dichtung11 abgedichtet. Zwischen der Zentralwelle9 und der Hohlwelle10 ist ein Radialspalt12 angeordnet, der stirnseitig innerhalb des Getriebegehäuses3 durch eine Dichtung13 abgedichtet ist. Die Zentralwelle9 ist mit ihrem anderen Stirnende9b nach außen (ins Freie) geführt und durch eine Dichtung14 gegenüber dem Getriebegehäuse3 abgedichtet. Im Getriebegehäuse3 ist eine zweite Welle, eine Abtriebswelle15 , drehbar angeordnet, welche über nicht dargestellte Radsätze mit der Zentralwelle9 oder der Hohlwelle10 in Eingriff steht. Das Getriebegehäuse3 umschließt einen ersten Ölraum und das Kupplungsgehäuse2 einen zweiten Ölraum, welche mit unterschiedlichen Ölsorten teilweise gefüllt sind. Die beiden Kupplungen6 ,7 sind beispielsweise nass laufende Lamellenkupplungen, für die ein anderes Öl als für die Schmierung der Zahnräder im Getriebegehäuse3 verwendet wird. Beide Ölräume sind aufgrund der erwähnten Dichtmittel11 ,13 hermetisch gegeneinander abgedichtet, so dass eine Vermischung beider Ölsorten nicht stattfinden kann. -
2 zeigt den Ausschnitt X aus1 , d. h. den getriebeseitigen Teil der Zentralwelle9 und das getriebeseitige Stirnende10b der Hohlwelle10 (für gleiche Teile werden gleiche Bezugszahlen wie in1 verwendet). Die Zentralwelle9 ist mit ihrem Stirnende9b über ein Lager16 im Getriebegehäuse3 gelagert und in Form eines Zapfens nach außen geführt, wobei der Zapfen über die Dichtung14 , einen Radialwellendichtring, gegenüber dem Gehäuse3 abgedichtet ist. Die Zentralwelle9 sowie die Hohlwelle10 weisen nicht näher bezeichnete Verzahnungen und Zahnräder auf, welche mit der hier nicht dargestellten Abtriebswelle15 in Zahneingriff stehen – zwecks Schaltung der einzelnen Gänge. Auf die Funktion eines Doppelkupplungsgetriebes und dessen Schaltung wird hier nicht eingegangen, da dies aus dem eingangs genannten Stand der Technik bekannt und im Hinblick auf die Erfindung von untergeordneter Bedeutung ist. - Die Dichtung
13 zwischen Hohlwelle10 und Zentralwelle9 besteht aus zwei Radialwellendichtringen13a ,13b , welche in einem stirnseitig offenen Ringspalt17 in der Hohlwelle10 angeordnet sind. Zwischen beiden Radialwellendichtringen13a ,13b ist ein Axialspalt18 belassen, in dessen Bereich Querbohrungen19 in die Zentralwelle9 eingebracht sind. Die Zentralwelle9 weist eine Längsbohrung20 auf, welche über eine stirnseitige Öffnung20a im Wellenzapfen9b ins Freie bzw. zu einer nicht dargestellten Leckagekontrollvorrichtung führt. Die Querbohrungen19 bilden somit in Verbindung mit der Längsbohrung20 eine Drainage der Dichtung13 , d. h. Lecköl, welches zwischen Dichtring13a und Zentralwelle9 oder Dichtring13b und Zentralwelle9 in den Axialspalt18 übertritt, wird durch die Drainage19 ,20 ,20a nach außen abgeleitet und somit als Leckage erkannt. Gleichzeitig fungiert die Drainage19 ,20 ,20a auch als Entlüftung des Getriebegehäuses3 . -
- 1
- Doppelkupplungsgetriebe
- 2
- Kupplungsgehäuse
- 3
- Getriebegehäuse
- 4
- Tennwand
- 5
- Doppelkupplung
- 6
- erste Kupplung
- 7
- zweite Kupplung
- 8
- Antriebswelle
- 9
- Zentralwelle
- 9a
- Stirnende
- 9b
- Stirnende
- 10
- Hohlwelle
- 10a
- Stirnende
- 10b
- Stirnende
- 11
- Dichtung
- 12
- Radialspalt
- 13
- Dichtung
- 13a
- Radialwellendichtring
- 13b
- Radialwellendichtring
- 14
- Dichtung
- 15
- Getriebeabtriebswelle
- 16
- Lager
- 17
- Ringspalt
- 18
- Axialspalt
- 19
- Querbohrung
- 20
- Längsbohrung
- 20a
- Austrittsöffnung
Claims (10)
- Anordnung zur Abdichtung von zwei koaxial zueinander angeordneten, in einem Getriebegehäuse (
3 ) gelagerten Wellen, einer Zentralwelle (9 ) und einer Hohlwelle (10 ), wobei die Zentralwelle (9 ) stirnseitig aus der Hohlwelle (10 ) austritt und einen Austrittsbereich bildet, dadurch gekennzeichnet, dass der Austrittsbereich als zur Stirnseite der Hohlwelle (10 ) offener Ringspalt (17 ) zur Aufnahme mindestens eines Dichtmittels (13 ) ausgebildet ist. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ringspalt (
17 ) radial nach außen durch einen Wandbereich am Stirnende (10b ) der Hohlwelle (10 ) und radial nach innen durch die Zentralwelle (9 ) begrenzt und im Querschnitt etwa rechteckförmig ausgebildet ist. - Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Dichtmittel (
13 ) durch zwei Radialwellendichtringe (13a ,13b ) gebildet wird. - Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Radialwellendichtringen (
13a ,13b ) eine Drainage bzw. Entlüftung (19 ) angeordnet ist. - Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Drainage bzw. Entlüftung durch mindestens eine Querbohrung (
19 ) und eine Längsbohrung (20 ) in der Zentralwelle (9 ) gebildet wird. - Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentralwelle (
9 ) mit Längsbohrung (20 ) aus dem Getriebegehäuse (3 ) herausgeführt ist. - Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Welten Abtriebswellen (
9 ,10 ) einer Doppelkupplung (5 ,6 ,7 ) sind, welche mit dem Getriebegehäuse (3 ) verbunden ist. - Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Doppelkupplung (
5 ) in einem Kupplungsgehäuse (2 ) aufgenommen ist, welches mit dem Getriebegehäuse (3 ) verbunden ist. - Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebegehäuse (
3 ) ein Doppelkupplungsgetriebe (9 ,10 ,15 ) in sich aufnimmt und dass der vom Getriebegehäuse (3 ) umschlossene Raum gegenüber dem von Kupplungsgehäuse (2 ) umschlossenen Raum durch das Dichtmittel (13 ) abgedichtet ist. - Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem vom Getriebegehäuse (
3 ) umschlossenen Raum und dem vom Kupplungsgehäuse (2 ) umschlossenen Raum eine Trennwand (4 ) angeordnet ist, durch welche die Antriebswellen (9 ,10 ) geführt sind und dass die Hohlwelle (10 ) gegenüber der Trennwand (4 ) durch ein Dichtmittel (11 ) abgedichtet ist.
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