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Die
Erfindung betrifft neue Flüssigkristallmischungen,
ihre Verwendung in Flüssigkristallanzeigen,
insbesondere in verdrillten und hochverdrillten nematischen Flüssigkristallanzeigen
(englisch: Twisted Nematic, kurz: TN; bzw. Supertwisted Nematic,
kurz: STN) mit sehr kurzen Schaltzeiten und guten Steilheiten und
Winkelabhängigkeiten,
sowie Flüssigkristallanzeigen
enthaltend die neuen Mischungen.
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TN-Anzeigen
sind bekannt, z.B. aus M. Schadt und W. Helfrich, Appl. Phys. Lett.,
18, 127 (1971). STN-Anzeigen sind bekannt, z.B. aus
EP 0 131 216 B1 ;
DE 34 23 993 A1 ;
EP 0 098 070 A2 ;
M. Schadt und F. Leenhouts, 17. Freiburger Arbeitstagung Flüssigkristalle
(8.-10.04.87); K. Kawasaki et al., SID 87 Digest 391 (20.6); M.
Schadt und F. Leenhouts, SID 87 Digest 372 (20.1); K. Katoh et al.,
Japanese Journal of Applied Physics, Vol. 26, No. 11, L 1784-L 1786
(1987); F. Leenhouts et al., Apll. Phys. Lett. 50 (21), 1468 (1987);
H.A. van Sprang und H.G. Koopman, J. Appl. Phys. 62 (5), 1734 (1987);
T.J. Scheffer und J. Nehring, Apll. Phys. Lett. 45 (10), 1021 (1984),
M. Schadt und F. Leenhouts, Apll. Phys. Lett. 50 (5), 236 (1987)
und E.P. Raynes, Mol. Cryst. Liq. Cryst. Letters Vol. 4 (1), pp.
1-8 (1986). Der Begriff STN umfaßt hier jedes höher verdrillte
Anzeigeelement mit einem Verdrillungswinkel dem Betrage nach zwischen
160° und
360°, wie
beispielsweise die Anzeigeelemente nach Waters et al. (C.M. Waters
et al., Proc. Soc. Inf. Disp. (New York) (1985) (3rd Intern. Display
Conference, Kobe, Japan), die STN-LCD's (DE OS 35 03 259), SBE-LCD's (T.J. Scheffer
und J. Nehring, Apll. Phys. Lett. 45 (1984) 1021), OMI-LCD's (M. Schadt und
F. Leenhouts, Apll. Phys. Lett. 50 (1987), 236, DST-LCD's (EP OS 0 246 842)
oder BW-STN-LCD's (K. Kawasaki et
al., SID 87 Digest 391 (20.6)).
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STN-Anzeigen
zeichnen sich im Vergleich zu Standard-TN-Anzeigen durch wesentlich
bessere Steilheiten der elektrooptischen Kennlinie und, bei mittleren
und höheren
Multiplexraten, beispielsweise 32 bis 64 und höher, durch bessere Kontrastwerte
aus. Dagegen ist in TN-Anzeigen im Allgemeinen der Kontrast aufgrund
des besseren Dunkelwertes höher
und die Winkelabhängigkeit
des Kontrastes geringer als in STN-Anzeigen mit niedrigen Multiplexraten
von beispielsweise weniger als 32.
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Von
besonderem Interesse sind TN- und STN-Anzeigen mit sehr kurzen Schaltzeiten
insbesondere auch bei tieferen Temperaturen. Zur Erzielung von kurzen
Schaltzeiten wurden bisher die Rotationsviskositäten der Flüssigkristallmischungen optimiert
unter Verwendung von meist monotropen Zusätzen mit relativ hohem Dampfdruck.
Die erzielten Schaltzeiten waren jedoch nicht für jede Anwendung ausreichend.
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Zur
Erzielung einer steilen elektrooptischen Kennlinie in den erfindungsgemäßen Anzeigen
sollen die Flüssigkristallmischungen
relativ große
Werte für
das Verhältnis
der elastischen Konstanten K33/K11, sowie relativ kleine Werte für Δε/ε⊥ aufweisen,
wobei Δε die dielektrische
Anisotropie und ε⊥ die
dielektrische Konstante senkrecht zur Moleküllängsachse ist.
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Über die
Optimierung des Kontrastes und der Schaltzeiten hinaus werden an
derartige Mischungen weitere wichtige Anforderungen gestellt:
- 1. Breites d/p-Fenster
- 2. Hohe chemische Dauerstabilität
- 3. Hoher elektrischer Widerstand
- 4. Geringe Frequenz- und Temperaturabhängigkeit der Schwellenspannung.
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Die
erzielten Parameterkombinationen sind bei weitem noch nicht ausreichend,
insbesondere für Hochmultiplex-STN-Anzeigen
(mit einer Multiplexrate im Bereich von ca. 1/400), aber auch für Mittel-
und Niedermultiplex-STN-
(mit Multiplexraten im Bereich von ca. 1/64 bzw. 1/16), und TN-Anzeigen.
Zum Teil ist dies darauf zurückzuführen, dass
die verschiedenen Anforderungen durch Materialparameter gegenläufig beeinflusst
werden.
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Es
besteht insbesondere immer noch ein großer Bedarf an Flüssigkristallmischungen,
insbesondere für
Mittel- und Niedermultiplex-STN-Anzeigen, mit sehr kurzen Schaltzeiten
bei gleichzeitig großem
Arbeitstemperaturbereich, hoher Kennliniensteilheit, guter Winkelabhängigkeit
des Kontrastes und niedriger Schwellenspannung, die den oben angegebenen
Anforderungen gerecht werden.
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Die
WO 01/64814 offenbart STN-Anzeigen enthaltend Verbindungen der Formel
IA mit einer endständigen
Alkenylgruppe und Verbindungen der Formel IB mit einer endständigen 4-Cyano-3-fluorphenylgruppe oder
4-Cyano-3,5-difluorphenylgruppe. Die Schwellenspannungen und Frequenzabhängigkeiten
dieser Mischungen sind aber für
manche Anwendungen immer noch nicht zufriedenstellend.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, Flüssigkristallmischungen zur
Verwendung in Flüssigkristallanzeigen,
insbesondere in TN- und STN-Anzeigen
bereitzustellen, die die oben angegebenen Nachteile nicht oder nur
in geringerem Maße
zeigen, und insbesondere im Vergleich zu den Mischungen aus dem Stand
der Technik niedrigere Schwellenspannungen bei gleicher oder verbesserter
Frequenzabhängigkeit
der Betriebsspannung, und kurze Schaltzeiten, insbesondere bei tiefen
Temperaturen aufweisen.
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Es
wurde gefunden, dass diese Aufgabe gelöst werden kann, wenn man nematische
Flüssigkristallmischungen
verwendet, die eine oder mehrere Verbindungen der Formel I enthalten,
worin
R
1 Alkyl, Alkoxy oder Alkenyl mit 1 bis
12 C-Atomen bedeutet, wobei auch ein oder zwei nicht benachbarte
CH
2-Gruppen durch -O-, -CH=CH-, -CO-, -OCO-
oder -COO- so ersetzt sein können,
dass O-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mischungen weniger als 10 Gew. % an Verbindungen der Formel
IIIb* und weniger als 10 Gew. % an Verbindungen der Formel IIIc*
enthalten,
worin
R Alkyl, Alkenyl oder Alkoxy mit 1 bis 12 C-Atomen bedeutet.
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Die
Verbindungen der Formel I verringern insbesondere die Schaltzeit
und die Schwellenspannung von TN- und STN-Mischungen, bei gleichbleibend
guter oder sogar verbesserter (d.h. verringerter) Frequenzabhängigkeit
der Betriebsspannung und der Schwellenspannung.
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Insbesondere
wurde überraschend
gefunden, dass bei Verwendung von Verbindungen der Formel I und
gleichzeitiger Verringerung der Menge an Verbindungen der Formel
IIIb* und/oder IIIc* in TN- und STN-Mischungen die Schaltzeit und
Schwellenspannung erniedrigt werden kann, während gleichzeitig die Frequenzabhängigkeit
der Betriebsspannung und der Schwellenspannung nicht wesentlich
beeinträchtigt
oder sogar verbessert wird.
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Weiterhin
zeichnen sich die erfindungsgemäßen Mischungen
durch folgende Vorzüge
aus
- – sie
besitzen eine kurze Schaltzeit insbesondere bei tiefen Temperaturen,
- – sie
besitzen eine niedrige Rotationsviskosität,
- – sie
besitzen eine niedrige Schwellenspannung und Betriebsspannung,
- – sie
besitzen eine gute Steilheit der elektrooptischen Kennlinie,
- – sie
besitzen eine geringe Frequenzabhängigkeit der Betriebsspannung
und der Schwellenspannung,
- – sie
erlauben lange Lagerzeiten und Betriebszeiten der FK-Anzeige bei
tiefen Temperaturen.
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Gegenstand
der Anmeldung ist somit eine Flüssigkristallmischung
enthaltend eine oder mehrere Verbindungen der Formel I,
worin
R
1 Alkyl, Alkoxy oder Alkenyl mit 1 bis
12 C-Atomen bedeutet, wobei auch ein oder zwei nicht benachbarte
CH
2-Gruppen durch -O-, -CH=CH-, -CO-, -OCO-
oder -COO- so ersetzt sein können,
dass O-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mischung weniger als 10 Gew. % an Verbindungen der Formel
IIIb* und weniger als 10 Gew. % an Verbindungen der Formel IIIc*
enthält
worin
R Alkyl, Alkenyl oder Alkoxy mit 1 bis 12 C-Atomen bedeutet.
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Gegenstand
der Erfindung sind auch entsprechende Flüssigkristallmischungen zur
Verwendung in Flüssigkristallanzeigen,
insbesondere in TN- und STN-Anzeigen, insbesondere im Mittel- bis
Hochmultiplexbereich.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch eine Flüssigkristallanzeige
mit
- – zwei
Trägerplatten,
die mit einer Umrandung eine Zelle bilden,
- – einer
in der Zelle befindlichen nematischen Flüssigkristallmischung mit positiver
dielektrischer Anisotropie,
- – Elektrodenschichten
mit Orientierungsschichten auf den Innenseiten der Trägerplatten,
- – einem
Anstellwinkel zwischen der Längsachse
der Moleküle
an der Oberfläche
der Trägerplatten
und den Trägerplatten
von 0 Grad bis 30 Grad, und
- – einem
Verdrillungswinkel der Flüssigkristallmischung
in der Zelle von Orientierungsschicht zu Orientierungsschicht dem
Betrag nach zwischen 22,5° und
600°,
- – einer
nematischen Flüssigkristallmischung
bestehend aus
a) 15 – 80
Gew. % einer flüssigkristallinen
Komponente A, bestehend aus einer oder mehreren Verbindungen mit
einer dielektrischen Anisotropie von über +1,5;
b) 20 – 85 Gew.
% einer flüssigkristallinen
Komponente B, bestehend aus einer oder mehreren Verbindungen mit
einer dielektrischen Anisotropie zwischen –1,5 und +1,5;
c) 0 – 20 Gew.
% einer flüssigkristallinen
Komponente D, bestehend aus einer oder mehreren Verbindungen mit
einer dielektrischen Anisotropie von unter –1,5 und
d) gegebenenfalls
einer optisch aktiven Komponente C in einer Menge, daß das Verhältnis zwischen Schichtdicke
(Abstand der Trägerplatten)
und natürlicher
Ganghöhe
der chiralen nematischen Flüssigkristallmischung
etwa 0,2 bis 1,3 beträgt,
dadurch
gekennzeichnet, daß die
nematische Flüssigkristallmischung
eine erfindungsgemäße Mischung
ist wie vor- und nachstehend beschrieben.
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Besonders
bevorzugte Verbindungen der Formel I sind solche, worin R1 und Alkyl mit 1 bis 8 C-Atomen oder Alkenyl
mit 2 bis 7 C-Atomen bedeutet. Ganz besonders bevorzugte Reste R1 sind Ethyl, n-Propyl und n-Pentyl, sowie
Vinyl und Propen-1-yl.
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Die
erfindungsgemäßen Mischungen
enthalten neben den Verbindungen der Formel I vorzugsweise eine
oder mehrere Alkenylverbindungen der Formel II
worin
A
4 1,4-Phenylen oder trans-1,4-Cyclohexylen,
R
3 eine Alkenylgruppe mit 2 bis 7 C-Atomen,
R
4 eine Alkyl-, Alkoxy- oder Alkenylgruppe
mit 1 bis 12 C-Atomen, wobei auch ein oder zwei nicht benachbarte CH
2-Gruppen durch -O-, -CH=CH-, -CO-, -OCO-
oder -COO- so ersetzt sein können,
dass O-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind, und
a 0 oder
1
bedeuten.
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Besonders
bevorzugt sind Verbindungen der Formel II, worin a 1 bedeutet.
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Besonders
bevorzugte Verbindungen der Formel II sind ausgewählt aus
den Formeln IIa bis IIg
worin
R
3a und R
4a jeweils
unabhängig
voneinander H, CH
3, C
2H
5 oder n-C
3H
7 und alkyl eine Alkylgruppe mit 1 bis 8
C-Atomen bedeuten.
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Besonders
bevorzugt sind Verbindungen der Formel IIa, insbesondere solche
worin R3a und R4a CH3 bedeuten, sowie Verbindungen der Formeln
IIe, IIf, IIg, IIh und IIi, insbesondere solche worin R3a H
oder CH3 bedeutet.
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Die
Verwendung von Verbindungen der Formel II führt in den ertindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen
zu besonders niedrigen Werten der Rotationsviskosität und zu
TN- und STN-Anzeigen mit einer hohen Steilheit und schnellen Schaltzeiten
insbesondere bei niedrigen Temperaturen.
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Die
erfindungsgemäßen Mischungen
enthalten neben den dielektrisch neutralen Alkenylverbindungen der
Formel II vorzugsweise eine oder mehrere dielektrisch positive Alkenylverbindungen
der Formel II*
worin
R
3 eine Alkenylgruppe mit 2 bis 7 C-Atomen,
Q
CF
2, OCF
2, CFH,
OCFH oder eine Einfachbindung,
Y F oder Cl, und
L
1 und L
2 jeweils
unabhängig
voneinander H oder F
bedeuten.
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Besonders
bevorzugte Verbindungen der Formel II* sind solche, worin L1 und/oder L2 F und
Q-Y F oder OCF3 bedeuten.
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Ferner
bevorzugt sind Verbindungen der Formel II*, worin R3 1E-alkenyl
oder 3E-alkenyl mit 2 bis 7, insbesondere 2, 3 oder 4 C-Atomen bedeutet.
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Besonders
bevorzugt sind Verbindungen der Formel II*a
worin
R
3a H, CH
3, C
2H
5 oder n-C
3H
7, insbesondere
H oder CH
3 bedeutet. Die Verbindungen der
Formel I sowie die polaren Verbindungen der Formel II* mit einer
dielektrischen Anisotropie von mehr als + 1.5 sind der oben definierten
Komponente A zuzuordnen.
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Vorbehaltlich
der Maßgabe
von Anspruch 1 kann die Komponente A neben den Verbindungen der
Formel I auch eine oder mehrere Cyanoverbindungen der folgenden
Formeln enthalten
worin
R
eine Alkyl-, Alkoxy- oder Alkenylgruppe mit 1 bis 12 C-Atomen, wobei
auch ein oder zwei nicht benachbarte CH
2-Gruppen
durch -O-, -CH=CH-, -CO-, -OCO- oder -COO- so ersetzt sein können, dass O-Atome nicht direkt
miteinander verknüpft
sind, bevorzugt Alkyl oder Alkoxy mit 1 bis 8 C-Atomen oder Alkenyl
mit 2 bis 7 C-Atomen, und
L
1-4 jeweils
unabhängig
voneinander H oder F bedeuten, wobei der Anteil der Verbindungen
der Formel IIIb und IIIc, worin L
1 und L
2 F und R Alkyl, Alkenyl oder Alkoxy
bedeutet, in den erfindungsgemäßen Mischungen
jeweils weniger als 10 % beträgt.
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In
den erfindungsgemäßen Mischungen
ist der Anteil an Verbindungen der Formel IIIb* und IIIc* vorzugsweise
jeweils ≤ 8
%, besonders bevorzugt jeweils ≤ 5
%.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formeln IIIa und IIIb werden nachfolgend genannt.
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Bevorzugt
sind Mischungen, die weder Verbindungen der Formel IIIb* noch Verbindungen
der Formel IIIc* enthalten. Besonders bevorzugt sind Mischungen,
die weder Verbindungen der Formel IIIb noch Verbindungen der Formel
IIIc enthalten, worin L1 F, L2 H
oder F und R Alkyl, Alkenyl oder Alkoxy bedeuten. Ganz besonders
bevorzugt sind Mischungen, die weder Verbindungen der Formel IIIb
noch Verbindungen der Formel IIIc enthalten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Komponente A eine oder mehrere 3,4,5-Trifluorphenylverbindungen
der folgenden Formeln
und/oder
eine oder mehrere Verbindungen mit polarer Endgruppe der folgenden
Formeln
worin
R eine der oben angegebenen Bedeutungen besitzt und L
3 und
L
4 jeweils unabhängig voneinander H oder F bedeuten.
R bedeutet in diesen Verbindungen besonders bevorzugt Alkyl oder
Alkoxy mit 1 bis 8 C-Atomen.
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Bevorzugte
Flüssigkristallmischungen
enthalten eine oder mehrere Verbindungen der Komponente A vorzugsweise
in einem Anteil von 15 % bis 80 %, besonders bevorzugt von 20 %
bis 70 %. Diese Verbindungen besitzen eine dielektrische Anisotropie Δε ≥ +3, insbesondere Δε ≥ +8, besonders
bevorzugt Δε ≥ +12.
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Bevorzugte
Flüssigkristallmischungen
enthalten ein oder mehrere Verbindungen der Komponente B, vorzugsweise
in einem Anteil von 20 bis 85 %, besonders bevorzugt in einem Anteil
von 30 bis 75 %. Die Verbindungen der Gruppe B, insbesondere solche
mit Alkenylgruppen, zeichnen sich insbesondere durch ihre niedrigen
Werte für
die Rotationsviskosität γ1 aus.
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Die
Komponente B enthält
neben ein oder mehreren Verbindungen der Formel II vorzugsweise
eine oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus den Zweiringverbindungen der folgenden Formeln
und/oder
eine oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus den Dreiringverbindungen der folgenden Formeln
und/oder
eine oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus den Vierringverbindungen der folgenden Formeln
worin
R
1 und R
2 jeweils
unabhängig
voneinander eine Alkyl-, Alkoxy- oder Alkenylgruppe mit 1 bis 12
C-Atomen, wobei auch ein oder zwei nicht benachbarte CH
2-Gruppen
durch -O-, -CH=CH-, -CO-, -OCO- oder -COO- so ersetzt sein können, dass
O-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind, und
L H oder
F
bedeuten.
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Die
1,4-Phenylengruppen in IV10 bis IV19 und IV23 bis IV 33 können jeweils
unabhängig
voneinander auch durch Fluor ein- oder mehrfach substituiert sein.
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Besonders
bevorzugt sind Verbindungen der Formeln IV 27 bis IV 31, worin R1 Alkyl und R2 Alkyl
oder Alkoxy, insbesondere Alkoxy, jeweils mit 1 bis 7 C-Atomen,
bedeutet. Ferner bevorzugt sind Verbindungen der Formel IV 27 und
IV 29, worin L F bedeutet.
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Ganz
besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formeln IV2, IV27 und
IV28.
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R1 und R2 in den Verbindungen
der Formeln IV1 bis IV33 bedeuten besonders bevorzugt geradkettiges Alkyl
oder Alkoxy mit 1 bis 12 C-Atomen.
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Die
flüssigkristallinen
Mischungen enthalten gegebenenfalls eine optisch aktive Komponente
C in einer Menge, dass das Verhältnis
zwischen Schichtdicke (Abstand der Trägerplatten) und natürlicher
Ganghöhe der
chiralen nematischen Flüssigkristallmischung
größer 0,2
ist. Für
die Komponente stehen dem Fachmann eine Vielzahl, zum Teil kommerziell
erhältlicher
chiraler Dotierstoffe zur Verfügung
z.B. wie Cholesterylnonanoat, S-811 der Merck KGaA, Darmstadt und
CB15 (BDH, Poole, UK). Die Wahl der Dotierstoffe ist an sich nicht
kritisch.
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Der
Anteil der Verbindungen der Komponente C beträgt vorzugsweise 0 bis 10 %,
insbesondere 0 bis 5 %, besonders bevorzugt 0 bis 3 %.
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Die
erfindungsgemäßen Mischungen
enthalten vorzugsweise eine oder mehrere flüssigkristalline Tolan-Verbindungen.
Aufgrund der hohen Doppelbrechung Δn der Tolan-Verbindungen kann
bei geringeren Schichtdicken gearbeitet werden, wodurch die Schaltzeiten
deutlich kürzer
werden. Die Tolan-Verbindungen sind vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus folgenden Formeln
worin
R
1 und R
2 die oben
angegebene Bedeutung besitzen,
Z
4 -CO-O-,
-CH
2CH
2- oder eine
Einfachbindung, und
L
1 bis L
6 jeweils unabhängig voneinander H oder F bedeuten.
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Besonders
bevorzugt sind Verbindungen der Formel Ta, Tb und Th.
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Besonders
bevorzugte Verbindungen der Formel Te sind solche, worin einer,
zwei oder drei der Reste L1 bis L6 F und die anderen H bedeuten, wobei L1 und L2 bzw. L3 und L4 bzw. L5 und L6 nicht beide
gleichzeitig F bedeuten.
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Der
Anteil der Verbindungen aus der Gruppe enthaltend Ta, Tb und Th
ist vorzugsweise 5 bis 50 %, insbesondere 10 bis 40 %.
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Der
Anteil der Verbindungen der Formeln Ta bis Th ist vorzugsweise 2
bis 55 %, insbesondere 5 bis 35 %.
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Die
erfindungsgemäßen Mischungen
können
auch gegebenenfalls bis zu 20 % einer oder mehrerer Verbindungen
mit einer dielektrischen Anisotropie von weniger als -2 (Komponente
D) enthalten.
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Falls
die Mischungen Verbindungen der Komponente D enthalten, so sind
dies vorzugsweise eine oder mehrere Verbindungen mit dem Strukturelement
2,3-Difluor-1,4-phenylen, z.B. Verbindungen gemäß
DE-OS 38 07 801, 38 07
861, 38 07 863, 38 07 864 oder
38 07 908 . Besonders bevorzugt sind
Tolane mit diesem Strukturelement gemäß der Internationalen Patentanmeldung
PCT/DE 88/00133.
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Weitere
bekannte Verbindungen der Komponente D sind z.B. Derivate der 2,3-Dicyanhydrochinone oder
Cyclohexanderivate mit dem Strukturrelement
gemäß
DE-OS 32 31 707 bzw.
DE-OS 34 07 013 .
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Vorzugsweise
enthalten die erfindungsgemäßen Flüssigkristallanzeigen
keine Verbindungen der Komponente D.
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Der
Ausdruck "Alkenyl" in der Bedeutung
von R, R1, R2, R3 und R4 umfasst
geradkettige und verzweigte Alkenylgruppen, im Falle von R, R1 und R2 mit 2-12,
im Falle von R3 und R4 mit
2-7 Kohlenstoffatomen, insbesondere die geradkettigen Gruppen. Besonders
bevorzugte Alkenylgruppen sind C2-C7-1E-Alkenyl, C4-C7-3E-Alkenyl, C5-C7-4-Alkenyl, C6-C7-5-Alkenyl, und C7-6-Alkenyl,
insbesondere C2-C7-1E-Alkenyl, C4-C7-3E-Alkenyl und
C5-C7-4-Alkenyl.
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Beispiele
bevorzugter Alkenylgruppen sind Vinyl, 1E-Propenyl, 1E-Butenyl,
1E-Pentenyl, 1E-Hexenyl, 1E-Heptenyl, 3-Butenyl, 3E-Pentenyl, 3E-Hexenyl,
3E-Heptenyl, 4-Pentenyl, 4Z-Hexenyl, 4E-Hexenyl, 4Z-Heptenyl, 5-Hexenyl,
6-Heptenyl und dergleichen. Gruppen mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen
sind im allgemeinen bevorzugt.
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Die
einzelnen Verbindungen der Formeln I, II, III, IV, V, VI und T bzw.
deren Unterformeln sowie auch andere Verbindungen, die in den erfindungsgemäßen TN-
und STN-Anzeigen verwendet werden können, sind entweder bekannt,
oder sie können
analog zu den bekannten Verbindungen hergestellt werden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
enthalten die Mischungen
- – eine, zwei oder drei Verbindungen
der Formel I,
- – 3
bis 45 %, insbesondere 5 bis 35 %, besonders bevorzugt 10 bis 30
% einer oder mehrerer Verbindungen der Formel I,
- – ≤ 8 %, vorzugsweise ≤ 5 %, besonders
bevorzugt keine Verbindungen der Formel IIIb*,
- – ≤ 8 %, vorzugsweise ≤ 5 %, besonders
bevorzugt keine Verbindungen der Formel IIIb, worin L1 F,
L2 H oder F und R Alkyl, Alkenyl oder Alkoxy
bedeutet,
- – ≤ 8 %, vorzugsweise ≤ 5 %, besonders
bevorzugt keine Verbindungen der Formel IIIb, worin R Alkyl, Alkenyl
oder Alkoxy bedeutet,
- – ≤ 8 %, vorzugsweise ≤ 5 %, besonders
bevorzugt keine Verbindungen der Formel IIIc*,
- – ≤ 8 %, vorzugsweise ≤ 5 %, besonders
bevorzugt keine Verbindungen der Formel IIIc, worin L1 F,
L2 H oder F und R Alkyl, Alkenyl oder Alkoxy
bedeutet,
- – ≤ 8 %, vorzugsweise ≤ 5 %, besonders
bevorzugt keine Verbindungen der Formel IIIc, worin R Alkyl, Alkenyl
oder Alkoxy bedeutet,
- – 3
bis 40 %, insbesondere 6 bis 35 %, besonders bevorzugt 8 bis 25
einer oder mehrerer Verbindungen der Formel Ta, Tb und Th,
- – 25
bis 75 %, insbesondere 35 bis 65 % einer oder mehrerer Alkenylverbindungen
der Formel II, II*, IV9 und IV24,
- – eine
oder mehrere Alkenylverbindungen ausgewählt aus den Formeln IIf, IIg,
IIh, IIi und II*a, worin alkyl eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen
und R3a H oder CH3 bedeutet,
- – eine
oder mehrere Verbindungen der Formel IV9 und/oder IV24, worin R1 Alkenyl mit 2 bis 7 C-Atomen bedeutet und
R2 die oben angegebene Bedeutung hat und
insbesondere Alkyl oder Alkoxy mit 1 bis 6 C-Atomen bedeutet, insbesondere
eine oder mehrere Verbindungen der Formeln IV9a und/oder IV24a worin
R3a H, CH3, C2H5 oder n-C3H7, insbesondere
H oder CH3 bedeutet, und R2 die
oben angegebene Bedeutung hat, vorzugsweise Alkyl oder Alkoxy mit
1 bis 6, insbesondere 1, 2 oder 3 C-Atomen, ganz besonders bevorzugt
Methoxy, Ethoxy oder n-Propoxy bedeutet. Der Anteil dieser Verbindungen
in den Flüssigkristallmischungen
liegt vorzugsweise bei 2 bis 30 %, insbesondere bei 3 bis 20 %,
- – eine
oder mehrere Verbindungen der Formel IV2, worin R1 und
R2 vorzugsweise Alkyl oder Alkoxy mit 1 bis
6 C-Atomen bedeuten, insbesondere worin R1 Alkyl
und R2 Alkoxy mit 1 bis 6 C-Atomen bedeutet,
- – eine
oder mehrere Verbindungen der Formel IV27 und/oder IV28, wobei L
in Formel IV 27 H oder F, besonders bevorzugt F bedeutet. Der Anteil
dieser Verbindungen in den Flüssigkristallmischungen
liegt vorzugsweise bei 10 bis 45 %, insbesondere bei 15 bis 40 %,
- – mehr
als 20 % an Verbindungen mit positiver dielektrischer Anisotropie,
insbesondere mit Δε ≥ +12, Die erfindungsgemäßen Mischungen
zeichnen sich insbesondere beim Einsatz in TN- und STN-Anzeigen
mit hohen Schichtdicken durch sehr niedrige Summenschaltzeiten aus
(ts = ton + toff).
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Die
in den erfindungsgemäßen TN-
und STN-Zellen verwendeten Flüssigkristallmischungen
sind dielektrisch positiv mit Δε ≥ 1. Besonders
bevorzugt sind Flüssigkristallmischungen
mit Δε ≥ 3, insbesondere
mit Δε ≥ 5.
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Die
erfindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen
weisen günstige
Werte für
die Schwellenspannung V10/0/20 und für die Rotationsviskosität γ1 auf.
Ist der Wert für
den optischen Wegunterschied d·Δn vorgegeben, wird
der Wert für
die Schichtdicke d durch die optische Anisotropie Δn bestimmt.
Insbesondere bei relativ hohen Werten für d·Δn ist i.a. die Verwendung erfindungsgemäßer Flüssigkristallmischungen
mit einem relativ hohen Wert für
die optische Anisotropie bevorzugt, da dann der Wert für d relativ
klein gewählt
werden kann, was zu günstigeren
Werten für
die Schaltzeiten führt.
Aber auch solche erfindungsgemäßen Flüssigkristallanzeigen,
die erfindungsgemäße Flüssigkristallmischungen
mit kleineren Werten für Δn enthalten,
sind durch vorteilhafte Werte für
die Schaltzeiten gekennzeichnet.
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Die
erfindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen
sind weiter durch vorteilhafte Werte für die Steilheit der elektrooptischen
Kennlinie gekennzeichnet, und können
insbesondere bei Temperaturen über
20 °C mit hohen
Multiplexraten betrieben werden. Darüber hinaus weisen die erfindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen
eine hohe Stabilität
und günstige
Werte für
den elektrischen Widerstand und die Frequenzabhängigkeit der Schwellenspannung
auf. Die erfindungsgemäßen Flüssigkristallanzeigen
weisen einen großen
Arbeitstemperaturbereich und eine gute Winkelabhängigkeit des Kontrastes auf.
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Der
Aufbau der erfindungsgemäßen Flüssigkristall-Anzeigeelemente
aus Polarisatoren, Elektrodengrundplatten und Elektroden mit einer
solchen Oberflächenbehandlung,
dass die Vorzugsorientierung (Direktor) der jeweils daran angrenzenden
Flüssigkristall-Moleküle von der
einen zur anderen Elektrode gewöhnlich um
betragsmäßig 160° bis 720° gegeneinander
verdreht ist, entspricht der für
derartige Anzeigeelemente üblichen
Bauweise. Dabei ist der Begriff der üblichen Bauweise hier weit
gefaßt
und umfasst auch alle Abwandlungen und Modifikationen der TN- und
STN-Zelle, insbesondere
auch Matrix-Anzeigeelemente sowie die zusätzliche Magnete enthaltenden
Anzeigeelemente.
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Der
Oberflächentiltwinkel
an den beiden Trägerplatten
kann gleich oder verschieden sein. Gleiche Tiltwinkel sind bevorzugt.
Bevorzugte TN- Anizeigen
weisen Anstellwinkel zwischen der Längsachse der Moleküle an der
Oberfläche
der Trägerplatten
und den Trägerplatten
von 0° bis
7°, vorzugsweise
0,01° bis
5°, insbesondere
0,1 bis 2° auf.
In den STN-Anzeigen
ist der Anstellwinkel bei 1 ° bis
30°, vorzugsweise
bei 1 ° bis
12° und insbesondere
bei 3° bis
10°.
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Der
Verdrillungswinkel der TN-Mischung in der Zelle liegt dem Betrag
nach zwischen 22,5° und
170°, vorzugsweise
zwischen 45° und
130° und
insbesondere zwischen 80° und
115°. Der
Verdrillungswinkel der STN-Mischung
in der Zelle von Orientierungsschicht zu Orientierungschicht liegt
dem Betrag nach zwischen 100° und
600°, vorzugsweise
zwischen 170° und
300° und
insbesondere zwischen 180° und
270°.
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Die
Herstellung der erfindungsgemäß verwendbaren
Flüssigkristallmischungen
erfolgt in an sich üblicher
Weise. In der Regel wird die gewünschte
Menge der in geringerer Menge verwendeten Komponenten in der den
Hauptbestandteil ausmachenden Komponenten gelöst, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur. Es ist auch
möglich,
Lösungen
der Komponenten in einem organischen Lösungsmittel, z.B. in Aceton,
Chloroform oder Methanol, zu mischen und das Lösungsmittel nach Durchmischung
wieder zu entfernen, beispielsweise durch Destillation.
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Die
erfindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen
eignen sich auch zur Verwendung als Flüssigkristallmedien in cholesterischen
Flüssigkristall(CFK-)Anzeigen,
insbesondere SSCT- (engl. "surface
stabilized cholesteric texture")
und PSCT- (engl. "polymer
stabilized cholesteric texture")
Anzeigen, wie zum Beispiel in WO 92/19695,
US 5,384,067 ,
US 5,453,863 ,
US 6,172,720 oder
US 5,661,533 beschrieben. CFK-Anzeigen enthalten
typischerweise ein CFK-Medium bestehend aus einer nematischen Komponente
und einer optisch aktiven Komponente, welches im Vergleich zu TN- und STN-Anzeigen
eine deutlich höhere
helikale Verdrillung aufweist, und Selektivreflektion von zirkular
polarisiertem Licht zeigt. Die Reflektionswellenlänge enspricht dem
Produkt aus der Ganghöhe
der cholesterischen Helix und dem mittleren Brechungsindex des CFK-Mediums.
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Zu
diesem Zweck werden den erfindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen ein
oder mehrere chirale Dotierstoffe zugesetzt, deren Verdrillungsvermögen und
Konzentration so gewählt
sind, dass das Flüssigkristallmedium
eine cholesterische Phase bei Raumtemperatur aufweist und eine Reflektionswellenlänge besitzt, die
vorzugsweise im sichtbaren, UV- oder IR-Bereich des elektromagnetischen
Spektrums, insbesondere zwischen 400 und 800 nm, liegt.
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Geeignete
Dotierstoffe sind dem Fachmann bekannt und kommerziell erhältlich,
wie zum Beispiel Cholesterylnonanoat (CN), CB15, R/S-811, R/S-1011,
R/S-2011, R/S-3011 oder R/S-4011 (Merck KGaA, Darmstadt). Besonders
bevorzugt sind hochverdrillende Dotierstoffe mit einem chiralen
Zuckerrest, insbesondere Dianhydrohexitolderivate wie z.B. Derivate
des Isosorbit, Isomannit oder Isoidit, vorzugsweise Sorbitolderivate wie
in WO 98/00428 beschrieben. Ferner bevorzugt sind chirale Ethandiolderivate
wie 1,2-Derivate von Diphenyl-1,2-dihydroxyethan (Benzylenglycol,
Hydrobenzoin), vorzugsweise mesogene Hydrobenzoinderivate wie in
GB-A-2 328 207 beschrieben. Ganz besonders bevorzugte Dotierstoffe
sind chirale Binaphthylderivate wie in WO 02/94805 beschrieben,
chirale Binaphthol-Acetalderivate wie in WO 02/34739 beschrieben,
chirale TADDOL-Derivate wie in WO 02/06265 beschrieben, sowie chirale
Dotierstoffe mit mindestens einer fluorierten Brückengruppe und einer endständigen oder
zentralen chiralen Gruppe wie in WO 02/06196 und WO 02/06195 beschrieben.
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Falls
zwei oder mehr Dotierstoffe zugesetzt werden, können diese gleichen oder entgegengesetzten Drehsinn
und gleiche oder entgegengesetzte Temperaturabhängigkeit der Verdrillung aufweisen.
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CFK-Medien,
enthaltend als nematische Komponente eine erfindungsgemäße Flüssigkristallmischungen
und als optisch aktive Komponente einen oder mehrere chirale Dotierstoffe,
sind ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind ferner CFK-Anzeigen, insbesondere SSCT-
und PSCT-Anzeigen, enthaltend CFK-Medien wie oben beschrieben.
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Die
Dielektrika können
auch weitere, dem Fachmann bekannte und in der Literatur beschriebene
Zusätze
enthalten. Beispielsweise können
0-15 % pleochroitische Farbstoffe zugesetzt werden.
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In
der vorliegenden Anmeldung und in den folgenden Beispielen sind
die Strukturen der Flüssigkristallverbindungen
durch Acronyme angegeben, wobei die Transformation in chemische
Formeln gemäß folgender
Tabellen A und B erfolgt. Alle Reste CnH2n+1 und CmH2m+1 sind geradkettige Alkylreste mit n bzw.
m C-Atomen. Die Alkenylreste weisen die trans-Konfiguration auf. Die Codierung gemäß Tabelle
B versteht sich von selbst. In Tabelle A ist nur das Acronym für den Grundkörper angegeben.
Im Einzelfall folgt getrennt vom Acronym für den Grundkörper mit
einem Strich der in der untenstehenden Tabelle angegebene Code für die Substituenten
R1, R2, L1, L2 und L3.
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Die
TN- und STN-Displays enthalten vorzugsweise flüssigkristalline Mischungen,
die sich aus ein oder mehreren Verbindungen aus den Tabellen A und
B zusammensetzen.
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Tabelle
A: (L
1, L
2, L
3 = H oder F)
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Tabelle C:
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In
der Tabelle C werden mögliche
Dotierstoffe angegeben, die in der Regel den erfindungsgemäßen Mischungen
zugesetzt werden.
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Tabelle D
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Stabilisatoren,
die beispielsweise den erfindungsgemäßen Mischungen zugesetzt werden
können, werden
nachfolgend genannt.
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Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie zu begrenzen.
Es bedeutet
- Klp.
- Klärpunkt (Phasenübergangs-Temperatur
nematisch-isotrop),
- S-N
- Phasenübergangs-Temperatur
smektisch-nematisch,
- Δn
- optische Anisotropie
(589 nm, 20 °C)
- no
- ordentlicher Brechungsindex
(589 nm, 20 °C)
- Δε
- dielektrische Anisotropie
(1 kHz, 20 °C)
- S
- Kennliniensteilheit
= V90/V10
- V10
- Schwellenspannung
= charakteristische Spannung bei einem relativen Kontrast von 10
% (soweit nicht anders angegeben bei einer Frequenz von 80 Hz),
- V90
- charakteristische
Spannung bei einem relativen Kontrast von 90 %,
- ton
- Zeit vom Einschalten
bis zur Erreichung von 90 % des maximalen Kontrastes,
- toff
- Zeit vom Ausschalten
bis zur Erreichung von 10 % des maximalen Kontrastes,
- ts
- Summenschaltzeit ton + toff
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Vor-
und nachstehend sind alle Temperaturen in °C angegeben. Alle Prozentzahlen
sind Gewichtsprozente, soweit nicht anders angegeben. Alle Werte
beziehen sich auf 20 °C,
soweit nicht anders angegeben. Die Ansteuerung der Anzeigen erfolgt,
soweit nicht anders angegeben, bei einer Multiplexrate von 1/128
und einem Bias von 1/12. Die Verdrillung (twist) beträgt 240°, soweit
nicht anders angegeben.
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Vergleichsbeispiel 1
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Eine
TN- und STN-Mischung gemäß Beispiel
2 von WO 01/64814 (Mischung VI) besteht aus
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Beispiel 1
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Eine
erfindungsgemäße TN- und
STN-Mischung (Mischung M1) besteht aus
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Für die Mischungen
VI und M1 wurde die Schwellenspannung V10 in
Abhängigkeit
von der Frequenz f der Rechteckspannung (dV10/df)
gemessen. Das Ergebnis ist in 1 dargestellt.
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Aus 1 ist
klar ersichtlich, dass die erfindungsgemäße Mischung M1 gegenüber Vergleichsmischung
V1 eine deutlich geringere Schwellenspannung und eine deutlich geringere
Frequenzabhängigkeit
der Schwellenspannung aufweist, wobei die übrigen günstigen Eigenschaften wie z.B.
Klärpunkt
und Doppelbrechung beibehalten werden.
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Die
Vergleichsmischung V1 zeigt außerdem
bei höheren
Frequenzen (> 5 kHz)
die Bildung von Tieftemperaturdomänen, so dass die Schwellenspannung
bei diesen Frequenzen nicht mehr gemessen werden kann. Dagegen zeigt
die erfindungsgemäße Mischung
M1 auch bei einer Frequenz von 10 kHz noch keine Tieftemperaturdomänen.
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Vergleichsbeispiel 2
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Eine
TN- und STN-Mischung (V2) besteht aus
-
Beispiel 2
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Eine
erfindungsgemäße TN- und
STN-Mischung (M2) besteht aus
und weist
gegenüber
der Mischung V2 einen deutlich höheren
Klärpunkt,
eine deutlich niedrigere Schwellenspannung, eine höhere Steilheit
und eine schnellere Summenschaltzeit auf.
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Vergleichsbeispiel 3
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Eine
TN- und STN-Mischung (V3) besteht aus
-
Beispiel 3
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Eine
erfindungsgemäße TN- und
STN-Mischung (M3) besteht aus
und weist
gegenüber
der Mischung V3 einen deutlich höheren
Klärpunkt,
eine deutlich niedrigere Schwellenspannung, eine höhere Steilheit
und eine schnellere Summenschaltzeit auf.
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Vergleichsbeispiel 4
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Eine
TN- und STN-Mischung (V4) besteht aus
-
Beispiel 4
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Eine
erfindungsgemäße TN- und
STN-Mischung (M4) besteht aus
und weist
gegenüber
der Mischung V4 eine deutlich niedrigere Schwellenspannung und eine
höhere
Steilheit auf.
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Vergleichsbeispiel 5
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Eine
TN- und STN-Mischung (V5) besteht aus
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Beispiel 5
-
Eine
erfindungsgemäße TN- und
STN-Mischung (M5) besteht aus
und besitzt
gegenüber
der Mischung V5 einen höheren
Klärpunkt,
eine niedrigere Schwellenspannung und eine höhere Steilheit, bei vergleichbarer
Summenschaltzeit.
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2 zeigt
die Frequenzabhängigkeit
der Schwellenspannung für
M5 und V5. Die erfindungsgemäße Mischung
M5 besitzt eine deutlich niedrigere Frequenzabhängigkeit als V5.
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Vergleichsbeispiel 6
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Eine
TN- und STN-Mischung (V6) besteht aus
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Beispiel 6a
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Eine
erfindungsgemäße TN- und
STN-Mischung (M6a) besteht aus
und weist
gegenüber
der Mischung V6 eine schnellere Summenschaltzeit bei gleicher Schwellenspannung auf.
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Beispiel 6b
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Eine
erfindungsgemäße TN- und
STN-Mischung (M6b) besteht aus
und weist
gegenüber
der Mischung V6 eine deutlich schnellere Summenschaltzeit und einen
höheren
Klärpunkt
bei vergleichbarer Schwellenspannung auf.
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3 zeigt
die Frequenzabhängigkeit
der Schwellenspannung für
M6a, M6b und V6. Die erfindungsgemäßen Mischungen M6a und M6b
besitzen eine deutlich niedrigere Frequenzabhängigkeit als V6.