-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein Sensor-/Aktuator-Modul insbesondere
zur Verwendung in einer Schwingungsisolationsvorrichtung, umfassend
einen Bewegungssensor und einen koaxial zu diesem angeordneten,
mit dem Bewegungssensor rückkoppelbaren
Aktuator, wobei der Bewegungssensor eine durch äußere Schwingungen bewegbare Schwingmasse
und eine piezoelektrische Wandlervorrichtung zur Erzeugung eines
von der Bewegung der Schwingmasse abhängigen elektrischen Sensorsignals
aufweist und wobei der Aktuator eine elektromagnetische Wandlervorrichtung
zur Erzeugung einer von einem elektrischen Stellsignal abhängigen Auslenkung
eines mechanischen Hubelementes relativ zu einem Träger aufweist.
-
Die
Erfindung bezieht sich weiter auf eine Schwingungsisolationsvorrichtung,
umfassend eine Mehrzahl von Bewegungssensoren, die jeweils mit einer
durch äußere Schwingungen
bewegbaren Schwingmassen und einer piezoelektrischen Wandlervorrichtung
zur Erzeugung eines von der Bewegung der Schwingmasse abhängigen elektrischen Sensorsignals
ausgestattet sind, eine Mehrzahl von Aktuatoren, die jeweils mit
einer elektromagnetischen Wandlervorrichtung zur Erzeugung einer
von einem elektrischen Stellsignal abhängigen Auslenkung eines mechanischen
Hubelementes relativ zu einem Träger
ausgestattet sind, eine Regeleinrichtung zur Rückkopplung der Bewegungssensoren
mit den Aktuatoren, wobei die Bewegungssensoren und die Aktuatoren
einander paarweise zugeordnet und jeweils koaxial zueinander angeordnet
sind und wobei die Regeleinrichtung die Sensorsignale erfasst und
in Abhängigkeit
der erfassten Sensorsignale die Stellsignale für die jeweils zugeordneten
Aktuatoren bestimmt und an diese ausgibt, um eine Kompensation der äußeren Schwingungen
zu erzielen.
-
Derartige
Module und Schwingungsisolationsvorrichtungen sind aus
DE 35 40 431 C2 bekannt. Eine
besondere Ausführungsform
ist außerdem
aus der
DE 203 03
784 U1 bekannt. Sie finden überall dort Verwendung, wo
empfindliche Aufbauten oder Apparaturen gegen Erschütterungen
und Schwingungen ihres Fundaments isoliert werden müssen. Beispiele
hierfür
sind nanotechnologische Untersuchungs- und Bearbeitungsvorrichtungen,
wie etwa AFM (atomic force microscope), Raster-Tunnelmikroskop,
Elektronenmikroskop, etc.. Derartige Aufbauten sind extrem empfindlich
gegen Schwingungen des Fundaments, d. h. des Gebäudes, des Laborbodens und/oder
der Labormöbel,
wie beispielsweise eines optischen Tischs, auf dem die Apparatur
aufgebaut ist. Die Schwingungsempfindlichkeit ist so groß, dass
eine passive Schwingungsdämpfung
in der Regel nicht ausreichend ist. Vielmehr ist eine aktive Schwingungsisolation
erforderlich.
-
Bei
der aktiven Schwingungsisolation werden Schwingungen in wenigstens
einer Raumdimension von Bewegungssensoren, üblicherweise absolut messende
Beschleunigungssensoren, detektiert und in ein von der Bewegung
abhängiges
Sensorsignal gewandelt. Das Sensorsignal wird zu einem Aktuator rückgekoppelt.
In dem Aktuator wird ein mechanisches Hubelement in Abhängigkeit
von einem Stellsignal derart angesteuert, dass die unerwünschte Schwingung
kompensiert wird. Zum Zwecke der geeigneten Rückkopplung ist eine Regeleinheit
vorgesehen, welche in Abhängigkeit
von den Sensorsignalen, die erforderlichen Stellsignale zur Ansteuerung der
Hubelemente erzeugt. Dies kann auf analoge Weise oder mittels eines
Computers oder Mikroprozessors, der nach vorgegebenen, in einem
Speicher abgelegten Regeln die erforderlichen Stellsignale berechnet,
erfolgen.
-
Es
ist bekannt, die Sensoren und Aktuatoren paarweise einander zuzuordnen
und koaxial zueinander anzuordnen. Hierdurch wird eine sehr robuste Regelung
ermöglicht,
bei der nach der Theorie der SISO-Systeme (Single Input/Single Output)
die Pole des Systems in der linken Hälfte der komplexen Ebene liegen.
Um den Aufbau zu erleichtern, werden die paarweise einander zugeordneten
Sensoren und Aktuatoren als Sensor-/Aktuator-Module vorkonfiguriert.
-
Die
koaxiale Anordnung der bekannten Sensor-/Aktuator-Module führt zu einer
Bauhöhe,
die mindestens der Summe der Bauhöhen eines Sensorelementes und
eines Aktuatorelementes entspricht. Dies ist nachteilig, weil eine
Schwingungsisolationsvorrichtung großer Bauhöhe, die unter einer empfindlichen
Apparatur auf einem üblichen
Labormöbel,
wie etwa einem optischen Tisch, eingesetzt wird, die Apparatur in
eine bedienungsunfreundliche Position verlagert.
-
Aus
der
US 6,954,576 B1 ist
ein Schwingungsisolator mit einem aktiven und einem passiven Isolatorteil,
die hydraulisch miteinander gekoppelt sind bekannt. Aktuator und
Bewegungssensor sind bei dieser bekannten Vorrichtung räumlich voneinander
getrennt angeordnet.
-
Aus
der
WO 98/44275 A1 ist
eine Schwingungsabsorptionsvorrichtung mit zwei Reaktionsmassen
bekannt. Bewegungen einer vor Schwingungen zu schützenden
Apparatur werden von einem separaten Bewegungssensor gemessen, der
ein Signal erzeugt, das zu einem über eine Feder-Dämpfer-Anordnung
mit der Apparatur verbundenen Absorbermodul übermittelt wird. Abhängig von
diesem Signal erzeugt ein in dem Modul als Spulen/Magnet-Kombination
ausgebildeter Aktuator eine Relativbewegung zweier Reaktionsmassen,
sodass die Bewegung der Apparatur nach den Prinzipien der Impulserhaltung durch
die Bewegung der Reaktionsmassen absorbiert wird. Nachteilig an
diesem Prinzip der Schwingungsabsorption im Vergleich zur direkten
Kompensation der Schwingung bei der Schwingungsisolation ist die
sehr komplexe Ansteuerung der Reaktionsmassen sowie deren hohes
Gewicht (ggf. zusätzlich zu
dem Gewicht einer Schwingmasse des Bewegungssensors) und Bauraumerfordernis.
-
Aus
der
DE 198 20 875
A1 ist ein elektromagnetisch betätigtes Wegeventil mit einem
Doppelhubmagneten als Stellelement bekannt.
-
Aus
der
US 5,873,559 ist
ein Schwingungsabsorber mit zylindrischen Biegelementen bekannt, deren
Zylinderwände
aus einem Ring flexibler Stäbe aufgebaut
ist.
-
Aus
der
WO 01/45139 A2 ist
ein Sender-Handgerät
mit einem piezoelektrischen Druckschalter bekannt.
-
Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gattungsgemäßes Sensor-/Aktuator-Modul bzw.
eine gattungsgemäße Schwingungsisolationsvorrichtung
derart weiterzubilden, dass eine geringere Bauhöhe erreicht werden kann.
-
Ausgehend
von dem bekannten Sensor-/Aktuator-Modul wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, dass
die Schwingmasse als ein den Aktuator rings umgebender und in Auslenkungsrichtung
des Hubelementes relativ zu dem Träger beweglicher Hohlkörper ausgebildet
ist.
-
Dieser
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die erforderlichen Elemente,
nämlich
Bewegungssensor und Aktuator räumlich
miteinander zu verschachteln, ohne dabei die funktionale Trennung beider
Elemente aufzuheben. Dadurch, dass die Schwingmasse den Aktuator
rings umgibt, wird die durch die Bauhöhe des Aktuators vorgegebene
Mindestbauhöhe
auch für
den Bewegungssensor genutzt.
-
Vorteilhafter
Weise ist vorgesehen, dass der Träger ein Modulgehäuse und
einen in dessen Innerem festgelegten Aktuatorträger umfasst, wobei die Schwingmasse
und der von ihr umgebene Aktuator von dem Modulgehäuse umschlossen
sind und ein Endbereich des Hubelementes eine Öffnung des Modulgehäuses durchsetzt.
Der Aktuatorträger
ist vorzugsweise ein Aktuatorgehäuse,
welches alle wesentlichen Komponenten des Aktuators umgibt. Lediglich
ein Endbereich des Hubelementes, welches relativ zu dem Aktuatorträger beweglich
ist, muss aus dem Aktuatorgehäuse
herausragen. Das Aktuatorgehäuse
ist im inneren eines Modulgehäuses
festgelegt. Die Schwingmasse umgibt das Aktuatorgehäuse und
wird ihrerseits von dem Modulgehäuse
umschlossen. Auf diese Weise bilden Aktuatorgehäuse und Modulgehäuse eine
feste Bezugsbasis, relativ zu welcher die Schwingmasse einerseits
und das Hubelement andererseits bewegbar sind. Erfährt das
Modulgehäuse
eine äußere Erschütterung,
bewegt sich die Schwingmasse in seinem Inneren, was durch Rückkopplung
zu einer Auslenkung des Hubelementes führen kann, dessen Endbereich
aus dem Modulgehäuse
herausragt. Ist das Modulgehäuse
an einer gegen Schwingungen zu isolierende Vorrichtung oder Tragplatte
angeordnet und über
das Hubelement gegen eine erschütterungsbehafteten
Grundplatte abgestützt,
kann eine effiziente Schwingungsisolierung erfolgen. Das Modul weist
eine geringe Bauhöhe
und leichte Handhabbarkeit auf, wobei sämtliche Elemente durch das
Modulgehäuse
gegen Verschmutzung und Störungen
von außen
geschützt sind.
-
Um
eine besonders präzise
Schwingungskompensation zu erreichen, kann günstigerweise vorgesehen sein,
dass der Aktuator als Doppelhubmagnet ausgebildet ist, umfassend
eine erste mit Strom beaufschlagbare Spule und eine zweite mit Strom
beaufschlagbare Spule, die koaxial neben der ersten Spule angeordnet
ist, sodass das Hubelement durch Stromfluss in der ersten Spule
mit einer in eine erste axiale Richtung gerichteten Kraft beaufschlagbar
ist und durch Stromfluss in der zweiten Spule mit einer in eine
zweite axiale Richtung gerichteten Kraft beaufschlagbar ist.
-
Diese
Anordnung ist vorteilhaft gegenüber Aktuatoren
nach dem Stand der Technik, bei denen nach Art eines Lautsprechers
eine einzelne Schwingspule vorgesehen ist. Eine Umkehrung der Bewegungsrichtung
des Hubelementes erfordert nämlich
keine Umkehrung der Stromrichtung in der Spule. Vielmehr wirken
beide Spulen antagonistisch, so dass die Bewegung des Hubelementes
durch geeignete Verteilung des Stroms auf beide Spulen sehr präzise und
sehr schnell gesteuert werden kann. Obgleich es grundsätzlich möglich ist,
beide Spulen an dem Hubelement festzulegen, wird es als günstiger angesehen,
die Spulen an dem Aktuatorträger
festzulegen, so dass die mit dem Hubelemente bewegte Masse minimiert
wird.
-
Bei
einer Ausführungsform
ist das Hubelement im wesentlichen als eine Stößelstange ausgebildet, die
mittels Buchsen aus reibungsarmem Kunststoff an dem Träger, insbesondere
an dem Aktuatorgehäuse,
gelagert ist.
-
Zur
Vermeidung von Reibungsverlusten und zur Reduzierung unerwünschten
Spiels kann es jedoch günstiger
sein, das als Stößelstange
ausgebildete Hubelement mittels elastischer Aufhängeelemente, vorzugsweise spiralartiger
Biegefedern aufzuhängen.
Derartige Biegefedern wären
einerseits an dem Aktuatorträger,
insbesondere dem Aktuatorgehäuse
festzulegen, während
ihr zentraler Teil an der Stößelstange
festzulegen wäre.
Federweg und Federsteifigkeit können
durch Materialwahl, Materialdicke oder Länge der Spiralarme beeinflusst
werden. Auf diese Weise wird eine spiel- und lagerfreie Halterung
des Hubelementes gewährleistet.
-
Auch
die Schwingmasse bedarf einer Abstützung, die eine hinreichende
Bewegungsfreiheit gestattet, um die Sensorfunktion zu ermöglichen.
Es ist daher vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Schwingmasse
mittels elastischer Abstützelemente an
dem Träger
abgestützt
ist. Ähnlich
wie bei der Aufhängung
des Hubelementes kann bei einer vorteilhaften Ausbildung vorgesehen
sein, dass die elastischen Abstützelemente
der Schwingmasse spiralartige Biegefedern umfassen. Sofern ein Modulgehäuse vorgesehen
ist, ist es grundsätzlich
möglich,
die elastischen Biegefedern einerseits an dem Modulgehäuse festzulegen.
Es wird jedoch bevorzugt, die Biegefedern an dem Aktuatorträger, insbesondere
an einem in dem Modulgehäuse
festgelegten Aktuatorgehäuse
festzulegen.
-
Zur
Kompensation des Schwerkrafteinflusses und um eine geeignete Dämpfung der
Schwingung der Schwingmasse zu erreichen, ist günstigerweise vorgesehen, dass
die elastischen Abstützelemente
Dämpfersockel
umfassen. Diese können
als dämpfend-elastische
Kunststoffsockel ausgebildet sein, welche die Schwingmasse von unten
(gegen die Schwerkraft) gegen eine Trägerbasis, insbesondere einen
Boden eines Modulgehäuses
abstützen.
-
Wie
erwähnt,
wird die Bewegung der Schwingmasse mittels eines piezoelektrischen Wandlers
in ein Sensorsignal umgesetzt. Bei einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform
ist vorgesehen, dass der piezoelektrische Wandler wenigstens ein
an dem Träger
festgelegtes piezoelektrisches Biegeplättchen mit einem randständigen,
gehalterten Bereich und einem relativ zu diesem bewegbaren Bereich
aufweist, wobei eine Bewegung der Schwingmasse über ein mechanisches Übertragungselement
auf den bewegbaren Bereich des Biegeplättchens übertragbar ist. Diese Ausführungsform,
die eine eigenständige
Erfindung darstellt, steht im Gegensatz zu Bewegungssensoren nach
dem Stand der Technik. In der bereits zitierten
DE 35 40 431 C2 wird ausdrücklich daraufhingewiesen,
dass die piezoelektrischen Elemente des Wandlers im sogenannten
Kompressionsmodus zu benutzen seien. Der hier vorgeschlagenen Ausführungsform
liegt hingegen die Erkenntnis zugrunde, dass dieses Vorurteil der
Fachwelt unzutreffend ist, sofern die als Biegeplättchen ausgebildeten
piezoelektrischen Elemente geeignet, d. h. in der oben genannten
Weise, angeordnet sind. Der Vorteil dieser Anordnung liegt gegenüber dem
Betrieb im Kompressionsmodus darin, dass deutlich geringere Kräfte erforderlich
sind, um ein messbares Sensorsignal zu erzeugen. Umgekehrt bedeutet
diese eine deutlich stärkere
Empfindlichkeit des Sensors. Auf diese Weise können geringere Erschütterungen
wahrgenommen und entsprechend kompensiert werden, als dies mit Vorrichtungen
nach dem Stand der Technik möglich
ist. Ein sich ggf. einstellendes, höheres Rauschen kann kompensiert
werden, indem mehrere Biegeplättchen
verwendet werden, deren Einzelsignale aufsummiert oder gemittelt
oder in anderer Weise miteinander verrechnet werden.
-
Als
besonders günstig
hat sich eine Anordnung herausgestellt, bei der der randständige, gehalterte
Bereich des Biegeplättchens,
dessen bewegbaren Teil rings umgibt. Dies kann beispielsweise realisiert
werden, indem auf der Innenseite eines Modulgehäusedeckels ringförmige Vorsprünge vorgesehen sind,
welche ein Biegeplättchen
nach oben abstützen.
Nach unten wird das Biegeplättchen
von einem mechanischen Übertragungselement,
welches mit der Schwingmasse in Verbindung steht, in seinem zentralen
Bereich abgestützt.
Eine Bewegung der Schwingmasse hat eine Membranschwingung des Biegeplättchens
zur Folge, die aufgrund der piezoelektrischen Eigenschaften des
Materials in ein elektrisches Sensorsignal umgewandelt wird.
-
Als Übertragungselemente
haben sich – bei den
bei bestimmungsgemäßem Betrieb
auftretenden Kräften – unverformbare
Kugeln als besonders vorteilhaft erwiesen. Sollten sich nämlich trotz
der oben beschriebenen präzisen
und weitestgehend spielfreien Aufhängung der Schwingmasse unerwünschte, nicht-axiale
Bewegungskomponenten ergeben, werden diese durch eine entsprechende,
relative Seitbewegung des kugelförmigen Übertragungselementes kompensiert,
so dass lediglich die erwünschte
axiale Bewegungskomponente auf das Biegeplättchen übertragen und in ein Sensorsignal
umgewandelt wird.
-
Zur
weiteren Steigerung der Integrationsdichte, Modularität und Einfachheit
der Handhabbarkeit können
bei einer Weiterbildung der Erfindung Sensor-/Aktuator-Supermodule
vorgesehen sein, die jeweils drei Sensor-/Aktuator-Module der vorgenannten
Art aufweisen, die jeweils orthogonal zueinander ausgerichtet sind.
Die Einzelmodule sind vorzugsweise positionsstarr, d. h. fest oder
mindestens stabil miteinander verbunden, beispielsweise durch Verschrauben,
Verlöten
oder anderweitiges Festlegen der Modulgehäuse aneinander oder an einem
gemeinsamen, starren Träger.
Mit derartigen Supermodulen, die als sog. Triachsysteme alle drei
Raumdimensionen abdecken, können
auf besonders einfache Weise Schwingungsisolationsvorrichtungen
realisiert werden. Die günstige,
orthogonale Vorkonfiguration erlaubt dem Benutzer einen raschen
und leichten Einbau ohne die Notwendigkeit einer komplizierten und
störanfälligen,
eigenen Justage.
-
Die
notwendige Verschaltung der Module und Supermodule ist für den Fachmann
im Lichte der hiesigen Erläuterung
erkennbar.
-
Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden, speziellen
Beschreibung sowie den beigefügten
Zeichnungen, in denen
-
1:
eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Sensor-/Aktuator-Moduls
zeigt,
-
2:
eine Explosionsdarstellung des Moduls von 1 zeigt,
-
3:
eine Explosionszeichnung des Aktuators des Moduls von 1 zeigt,
-
4:
eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen alternativen Sensor-/Aktuator-Moduls
zeigt.
-
1 zeigt
eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Sensor-/Aktuator-Moduls 10. 1 zeigt
die einzelnen Bestandteile des Moduls in zusammengebautem Zustand
zur Veranschaulichung der relativen Lage der Einzelelemente zueinander.
Einen besseren Eindruck der Ausgestaltung der Elemente im Einzelnen
vermittelt hingegen die Explosionsdarstellung von 2,
auf die sich die nachfolgende Beschreibung gleichzeitig bezieht.
-
Von
innen nach außen
gestaffelt, umfasst das Modul 10 ein Modulgehäuse 100,
einen Bewegungssensor 200 und einen Aktuator 300.
-
Das
Gehäuse 100 umfasst
einen Gehäusemantel 120,
der bei der dargestellten Ausführungsform
einstückig
mit einem Gehäuseboden 110 verbunden
ist. Die einstückige
Ausbildung bietet sich an, da ein solches Teil leicht gefräst werden
kann; sie ist jedoch nicht erfindungsrelevant. Im zentralen Bereich des
Gehäusebodens 110 ist
ein Sockel 112 vorgesehen, auf welchem der Aktuator 300 aufsitzt.
Der Sockel 112 ist von Bohrungen durchsetzt zur Durchführung von
Aktuator-Festlegungsschrauben 116,
mit denen der Aktuator 300 mit dem Gehäuseboden 110 verschraubt
werden kann. Weiter ist im Gehäuseboden 110 in
diesen durchsetzender Weise ein Zentrierstift 118 zur präzisen Positionierung
des Aktuators 300 im Gehäuse 100 vorgesehen.
Der Zentrierstift 118 kann beispielsweise mittels einer
Presspassung im Gehäuseboden 110 festgelegt
sein.
-
Der
Gehäusemantel
entspricht im Wesentlichem einem Würfel mit einer zentralen zylindrischen Ausnehmung 122.
Die Ausnehmung 112 stellt den Innenraum des Modulgehäuses 100 dar.
Bei der dargestellten Ausführungsform
sind an zwei Kanten des Würfels
jeweils Ausfräsungen
vorgenommen, die Laschen 124 zur Befestigung des Moduls
an einer gegen Schwingungen zu isolierenden Vorrichtung bzw. einer
Tragplatte für
eine Vorrichtung sowie Laschen zur Festlegung eines Gehäusedeckels 130 stehen lassen.
Die Laschen 124 sind mit Bohrungen zur Durchführung von
Modul-Befestigungsschrauben versehen. Die Laschen 126 sind
mit Gewindebohrungen zur Verschraubung des Deckels 130 versehen. Der
Gehäusedeckel 130 weist
in seinen Ecken jeweils Bohrungen 132 für Deckel-Festlegungsschrauben 134 auf.
Weiter weist der Gehäusedeckel 130 eine
zentrale Öffnung 136 auf,
durch welche ein weiter unten beschriebenes Hubelement des Aktuators 300 ragt.
Das Modulgehäuse 100 bildet
somit einen abgeschlossenen Raum zur Anordnung des Bewegungssensors 200 und
des Aktuators 300 und gleichzeitig einen starren Träger, der
als Wiederlager bzw. Referenz für
innere und äußere Schwingungs-
und Kompensationsbewegungen dient. Durch die Verschraubung mit dem
Gehäusesockel 112 wird
auch das starre, im Wesentlichen zylindrische Gehäuse 310 des
Aktuators 300 Teil der starren Trägerstruktur. Dies wird bei
der Aufhängung
der Schwingmasse 210 ausgenutzt. Die im Wesentlichen als
Hohlzylinder ausgebildete Schwingmasse 210 ist im Zwischenraum
zwischen der zylindrischen Innenwand des Modulgehäuses 100 und
der zylindrischen Außenwand
des Aktuatorgehäuses 310 angeordnet. Die
Schwingmasse 210 ist mittels zweier Biegefedern 220 (unten)
und 230 (oben) an dem Aktuatorgehäuse 310 aufgehängt. Grundsätzlich wäre es auch möglich, die
Schwingmasse 210 am Modulgehäuse 100 aufzuhängen. Wegen
der starren Verbindung von Modulgehäuse und Aktuatorgehäuse bei
der vorliegenden Ausführungsform
ist der Effekt der gleiche. Die dargestellte Anordnung ist jedoch
in Bezug auf Flexibilität
und Präzision
der Zentrierung günstiger. Beide
Biegefedern 220, 230 sind spiralartig ausgebildet.
Jeweils ein äußerer Ring 222 bzw. 232 ist
an der Schwingmasse 210 festgelegt. Die Festlegung erfolgt
mittels Klemmringen 240 bzw. 250, die mittels Schwingmassen-Klemmschrauben 242 bzw. 252 mit der
Schwingmasse über
entsprechende Gewindebohrungen 212 verschraubt sind (die
Gewindebohrungen zur Befestigung der unteren Biegefeder 222) sind
in den Zeichnungen nicht dargestellt. Jeweils ein innerer Ring 224 bzw. 234 der
Biegefedern 220 bzw. 230 ist an dem Träger festgelegt.
Insbesondere ist der innere Ring der unteren Biegefeder 220 zwischen dem
Sockel 112 des Modulgehäusebodens 110 und dem
Boden 314 des Aktuatorgehäuses 310 eingeklemmt.
Der äußere Ring 222 ist
mit dem inneren Ring 224 über Spiralarme 226 verbunden,
deren Länge
und Dicke in Abstimmung mit der Materialwahl der Biegefeder 220 Federweg
und Federsteifigkeit der Biegefeder 220 bestimmen. Neben
den Bohrungen zur Durchführung
der Schwingmassen-Klemmschrauben 242 und der Aktuator-Festlegungsschrauben 116 durch
den äußeren bzw.
den inneren Ring der Biegefeder 220 sind weiter Zentrier-
und Positionieröffnungen
vorgesehen. Eine zentrale Öffnung 228 im
Inneren Ring 224 dient der Durchführung des Zentrierstiftes 118 zur
Zentrierung der Biegefeder 220. Zwei weitere Durchführungen 229 im äußeren Ring 222 der
Biegefeder 220 dienen der Durchführung zweier Positionierstifte 119 zur
azimutalen Positionierung der Biegefeder 220.
-
Auf ähnliche
Weise ist die Befestigung der oberen Biegefeder 230 vorgesehen.
Während
der äußere Ring 232 mittels
des Klemmrings 250 durch die Schrauben 252 an
der Schwingmasse 210 befestigt wird, wird ein innerer Ring 234 über einen
weiteren Klemmring 260 kleineren Durchmessers mit der oberen
Fläche
des Aktuatorgehäuses 310 verbunden.
Diese Verbindung erfolgt vorzugsweise durch Verpressung. Andere
Verbindungsmöglichkeiten
wie Löten,
Verschrauben etc. sind jedoch ebenfalls möglich. Die Zentrierung der
oberen Biegefeder 230 erfolgt durch Abstimmung der Ausnehmung
des inneren Rings 234 auf einen entsprechenden Vorsprung 318 auf
dem Deckel 316 des Aktuatorgehäuses 310. Die azimutale
Orientierung der oberen Biegefeder 230 erfolgt durch Positionierstifte 139,
die den äußeren Ring 232 durch
im Durchmesser abgestimmte Öffnungen 239 durchsetzen.
Auch bei der oberen Biegefeder 230 wird die Verbindung
zwischen äußerem Ring 232 und
innerem Ring 234 durch Spiralarme 236 hergestellt.
-
Durch
die besonders vorteilhafte Anordnung wird die Schwingmasse 210 im
Wesentlichen spiel- und lagerfrei in einer Weise gelagert, die eine
rein axiale Schwingung relativ zum Modulgehäuse 100 bzw. zum Aktuator 300 erlaubt.
Zur Erzeugung eines entsprechenden Sensorsignals wird die Schwingungsbewegung
der Schwingmasse 210 auf piezoelektrische Biegeplättchen 270 übertragen.
Die Übertragung
erfolgt durch Kugeln 272 aus hartem Material, die in entsprechenden
Ausnehmungen 254 des Klemmrings 260 gelagert sind.
Die Biegeplättchen 270 sind
mit ihrem Rand an Vorsprüngen 138 des Gehäusedeckels 130 abgestützt. Die
Vorsprünge 138 sind
vorzugsweise ringförmig
und in ihrem Durchmesser auf den Durchmesser der vorzugsweise kreisförmigen Biegeplättchen 270 abgestimmt. Durch
die Biegeschwingung der Plättchen 270 wird an
nicht dargestellten Elektroden eine piezoelektrische Spannung erzeugt,
die nach geeigneter Verstärkung
und ggf. weiterer Verarbeitung das Sensorsignal darstellt.
-
Da
es sich erwiesen hat, dass eine ungedämpfte Schwingung der Schwingmasse 210 ungünstig ist,
ist bei der dargestellten Ausführungsform vorgesehen,
dass die Schwingmasse nach unten gegen den Modulgehäuseboden 110 durch
elastische Dämpfersockel 246 abgestützt ist.
Diese können
beispielsweise aus dämpfend-elastischem
Kunststoff gefertigt sein. Um ein Verrutschen der Dämpfersockel 246 zu
vermeiden, sind in dem unteren Klemmring 240 entsprechende
Lagerausnehmungen 244 vorgesehen.
-
Das
durch die Bewegung der Schwingmasse erzeugte Sensorsignal kann bei
einer komplexen Schwingungsisolationsvorrichtung durch geeignete Verarbeitung
in ein Stellsignal für
den Aktuator 300 umgerechnet werden, von dem 3 einen
besonders vorteilhaften Aufbau zeigt. Die wesentlichen Elemente
des Aktuators sind in einem Aktuatorgehäuse 310, umfassend
einen Gehäusemantel 312, einen
Gehäuseboden 314 und
einen Gehäusedeckel 316 angeordnet.
Gemeinsam bilden diese das in etwa zylindrische Aktuatorgehäuse 310.
Der Deckel 316 ist mit einem Zentriervorsprung 318 zur
Zentrierung der oberen Biegefeder 230 versehen. Im Inneren
des Aktuatorgehäuses 310 sind
zwei Spulen 320a, 320b in vorgegebenem Abstand
und elektrisch voneinander isoliert angeordnet. Als Spulenkern ist eine
Hubstange 330 vorgesehen, die einen fest mit ihr verbundenen
Kernkörper 332 trägt. Je nach
dem, welche der beiden Spulen 320a, 320b bestromt
wird bzw. stärker
bestromt wird, wird der Kernkörper 332 und
damit die Hubstange 330 mit einer axial nach oben oder
nach unten wirkenden Kraft beaufschlagt. Der Auslenkungsweg der
Hubstange ist im Wesentlichen durch den Freiraum des Kernkörpers 332 zwischen
dem Aktuatorgehäusedeckel 316 und
dem Aktuatorgehäuseboden 314 begrenzt.
Die Führung
der Hubstange 330 erfolgt bei der dargestellten Ausführungsform über Lagerbuchsen 334, 336 im
Gehäuseboden 314 bzw.
Gehäusedeckel 316.
Die Lagerbuchsen 334, 336 sind vorzugsweise aus
reibungsarmem Kunststoff, wie beispielsweise Teflon, gefertigt.
Alternativ könnten
zur spiel- und lagerfreien Führung
der Hubstange 330 auch spiralartige Biegefedern 335a, 335b verwendet
werden. Eine solche Ausführungsform
ist in 4 dargestellt, die sich ansonsten nicht von 1 unterscheidet.
-
An
dem über
das Aktuatorgehäuse 310 hinausragenden
Endbereich der Hubstange 330 ist ein Übertragungskopf 340 angebracht.
Der Übertragungskopf 340 umfasst
bei der dargestellten Ausführungsform
einen auf die Hubstange aufschraubbaren Halter 342. In
den Halter 340 ist eine abgerundete Kappe 344,
die vorzugsweise aus weichem Material, wie z. B. Kupfer, besteht,
eingeschraubt. Zur Erzeugung einer zusätzlichen Dämpfung ist zwischen der Kappe 344 und
dem Halter 342 ein O-Ring 346 angeordnet.
Dieser Übertragungskopf 340 stützt sich
im Betriebszustand gegen eine erschütterungsbehaftete Grundplatte
ab. Der Übertragungskopf 340 muss
daher so gestaltet sein, dass auch hochfrequente Bewegungen des
Aktuators umittelbar übertragen
werden können,
ohne dass der mechanische Kontakt zum Übertragungskopf 340 verloren
geht. Selbstverständlich
ist es auch möglich,
das dargestellte Modul in umgekehrter Orientierung zu verwenden,
wobei der Übertragungskopf 340 das
Modul nach oben abstützt,
d. h. eine gegen Schwingungen zu isolierende Vorrichtung oder deren
Tragplatte trägt.
-
Natürlich stellt
die speziell beschriebene und in den Figuren gezeigte Ausführungsform
lediglich ein besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung dar, das lediglich illustrativen Zwecken und nicht der
Beschränkung
des durch die Patentansprüche
definierten Schutzbereichs dienen soll.
-
- 10
- Sensor-/Aktuator-Modul
- 100
- Modulgehäuse
- 110
- Gehäuseboden
von 100
- 112
- Sockel
- 116
- Aktuator-Festlegungsschraube
- 118
- Aktuator-Zentrierstift
- 119
- Positionierstift
- 120
- Gehäusemantel
von 100
- 122
- Gehäuse-Innenraum
- 124
- Festlegungslasche
- 126
- Deckelbefestigungslaschen
- 130
- Gehäusedeckel
von 100
- 132
- Eckbohrung
in 130
- 134
- Deckel-Festlegungsschraube
- 136
- Zentralbohrung
in 130
- 138
- Ringvorsprung
- 139
- Positionierstift
- 200
- Bewegungssensor
- 210
- Schwingmasse
- 212
- Gewindebohrung
- 220
- untere
Biegefeder
- 222
- äußerer Ring
von 220
- 224
- innerer
Ring von 220
- 226
- Spiralarm
von 220
- 228
- Zentrierloch
- 229
- Positionierloch
- 230
- obere
Biegefeder
- 232
- äußerer Ring
von 230
- 234
- innerer
Ring von 230
- 236
- Spiralarm
von 230
- 239
- Positionierloch
- 240
- unterer
Klemmring
- 242
- Schwingmassen-Klemmschraube
- 244
- Dämpfersockel-Lager
- 246
- Dämpfersockel
- 250
- oberer
Klemmring
- 252
- Schwingmassen-Klemmschraube
- 254
- Übertragungskugel-Lager
- 260
- Pressring
- 270
- piezoelektrisches
Biegeplättchen
- 272
- Übertragungskugel
- 300
- Aktuator
- 310
- Aktuatorgehäuse
- 312
- Gehäusemantel
von 310
- 314
- Gehäuseboden
von 310
- 316
- Gehäusedeckel
von 310
- 318
- Zentriervorsprung
- 320a,
b
- Spule
- 330
- Hubstange
- 332
- Spulenkernkörper
- 334
- Lagerbuchse
- 335a,
b
- spiralartige
Biegefedern
- 336
- Lagerbuchse
- 340
- Übertragungskopf
- 342
- Halter
- 344
- Kappe
- 346
- O-Ring