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Die
Erfindung betrifft ein Bildbearbeitungsverfahren zur Bearbeitung
eines elektronischen Bildes, das auf eine Projektionsfläche, insbesondere eine
Leinwand, projiziert werden kann, sowie eine Bildbearbeitungseinrichtung
zur Durchführung
des Bildbearbeitungsverfahrens.
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Üblicherweise
werden projizierte Bilder mit Hilfe einer Bildprojektionseinrichtung,
wie beispielsweise einem Projektor oder Videobeamer, auf eine Projektionsfläche, wie
beispielsweise eine Leinwand oder eine glatte, weiße Wand,
projiziert. Hierzu ist die Projektionseinrichtung frontal vor der
Projektionsfläche
angeordnet, so dass die Bildebene des projizierten Bildes auf der
Projektionsfläche
und die Bildebene des virtuellen Bildes parallel zueinander angeordnet
sind. Es kommt jedoch vor, dass die Projektionseinrichtung fälschlicherweise
oder notwendigerweise nicht frontal vor der Projektionsfläche angeordnet
ist. In diesem Fall ist die Bildebene des virtuellen Bildes nicht
parallel zu der Ebene der Projektionsfläche, so dass auf Grund der
nicht mehr rechtwinkligen Projektion eine perspektivische Verzerrung
des projizierten Bildes auftritt.
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Zur
Korrektur der perspektivischen Verzerrung des projizierten Bildes
(„Keystone-Korrektur") ist es bekannt,
ein Trapezverzerrung vorzunehmen. Hierbei wird das in elektronischer
Form vorliegende Bild, das üblicherweise
als recht eckiges Bild vorliegt, derart verzerrt, dass es eine trapezförmige Gestalt annimmt.
Das Ausmaß der
Trapezverzerrung wird derart eingestellt, dass die Trapezverzerrung
des elektronischen Bildes durch die perspektivische Verzerrung des
projizierten Bildes rückgängig gemacht wird,
so dass im Ergebnis für
einen Betrachter ein rechteckiges projiziertes Bild zu sehen ist.
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Für die Keystone-Korrektur
durch Trapezverzerrung weist das rechtwinklige elektronische Bild vier
Bildkanten auf, welche die Form des elektronischen Bildes definieren.
Ferner weist das elektronische Bild einen Bildinhalt mit mehreren
Bildelementen auf, wobei es sich bei den Bildelementen beispielsweise
um die Teilflächen
eines gerenderten Bildes handelt. Bei der Trapezverzerrung werden
beispielsweise die rechte und die linke Bildkante mit unterschiedlichem
Drehsinn gedreht, so dass die obere Bildkante gestaucht und die
untere Bildkante gedehnt wird, oder umgekehrt. Auf Grund der veränderten
Form des elektronischen Bildes wird der Bildinhalt unter Berücksichtigung
aller Bildkanten neu berechnet, wobei die einzelnen Bildelemente
des Bildinhaltes je nach Position innerhalb des Bildes unterschiedlich
gedehnt bzw. gestaucht werden.
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Nachteilig
bei der Keystone-Korrektur entsprechend der Trapezverzerrung ist,
dass in dem Fall, dass die Projektionseinrichtung sowohl in der horizontalen
als auch in der vertikalen Richtung schräg zur Projektionsfläche angeordnet
ist, zwei unterschiedliche Trapezverzerrungen erforderlich sind, die
sich gegenseitig überlagern.
Auf Grund dieser Überlagerung
ist es für
einen Bediener der Projektionseinrichtung, beispielsweise einem
Licht-Ingenieur, erforderlich, die Veränderung der Form des Bildes
durch die zweite Trapezverzerrung bei der ersten Trapezverzerrung
bereits mit zu berücksichtigen. Dies
ist äußerst schwierig
und fehleranfällig,
so dass in der Regel mehrere Trapezverzerrungsschritte erforderlich
sind, bis die perspektivische Verzerrung des projizierten Bildes
ausgeglichen ist.
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Ferner
ist eine Keystone-Korrektur bekannt, bei der die Eckpunkte eines
rechteckigen elektronischen Bildes beliebig verschoben werden können. Bei der
Verschiebung jedes einzelnen Eckpunktes ist es jedoch erforderlich,
den Eckpunkt in zwei unterschiedliche Koordinatenrichtungen zu bewegen.
Da zur Steuerung von Projektionseinrichtungen üblicherweise ein Steuerpult
mit mehreren Dreh- bzw. Schiebereglern verwendet wird, ist es für den Bediener
erforderlich, mit Hilfe eines ersten Reglers den Eckpunkt des elektronischen
Bildes in eine erste Koordinatenrichtung zu bewegen und anschließend die Funktion
des Drehreglers umzustellen, um den Eckpunkt in eine zweite Koordinatenrichtung
zu bewegen. Da die Bewegung des Eckpunktes des projizierten Bildes
auf einer schräg
im Raum angeordneten Projektionsfläche in beide Koordinatenrichtungen nicht
rechtwinklig erfolgt, ist es entsprechend schwierig, den gewünschten
Endpunkt zu erreichen, so dass mehrere Korrekturschritte erforderlich
sind, bis ein einzelner Eckpunkt den gewünschten Endpunkt erreicht.
Die gleichen Schwierigkeiten treten auf, wenn der Bediener den Eckpunkt
mit zwei Reglern gleichzeitig sowohl in die erste als auch in die
zweite Koordinatenrichtung beweg, wodurch zusätzlich der Nachteil auftritt,
dass beide Hände
des Bedieners in Anspruch genommen werden, so dass weitere ggf. erforderliche
Einstellmaßnahmen
nicht vorgenommen werden können.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Bildbearbeitungsverfahren
sowie eine Bildbearbeitungseinrichtung zu schaffen, bei der die
Keystone-Korrektur
verbessert ist.
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Die
Lösung
der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch ein Bildbearbeitungsverfahren
nach Anspruch 1 und 4 sowie eine Bildbearbeitungseinrichtung nach
Anspruch 14.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Bildbearbeitungsverfahren
wird ein elektronisches, insbesondere vektorisiertes Bild bearbeitet,
das auf eine Projektionsfläche,
insbesondere eine ebene Fläche,
wie beispielsweise eine Leinwand oder ein insbesondere im Wesentlichen
beliebig gestalteten geometrischen Körper, projiziert werden soll.
Die Projektionsfläche ist
insbesondere beliebig im Raum ausgerichtet. Hierzu wird das elektronische
Bild zunächst
in einer Speicherein richtung bereitgestellt. Das elektronische Bild
weist eine Form und einen Bildinhalt auf. Die Form des elektronischen
Bildes wird durch Bildlinien definiert. Bei einem vorzugsweise rechteckigen
elektronischen Bild handelt es sich bei den Bildlinien insbesondere
um die Bildkanten des rechteckigen elektronischen Bildes. Je nach
Form des elektronischen Bildes und/oder Geometrie der Projektionsfläche können auch
von Bildkanten verschiedene Bildlinien definiert sein. Beispielsweise
bei einem kreisförmigen
oder elliptischen elektronischen Bild können als Bildlinien die große und die
kleine Halbachse gewählt werden.
Der Bildinhalt weist mehrere Bildelemente auf, die in Abhängigkeit
von der Form des elektronischen Bildes gedehnt und/oder gestaucht
werden können.
Um Verzerrungen des auf der Projektionsfläche projizierten Bildes zu
reduzieren und/oder um bewusst verzerrte Bilder darzustellen, erfolgt
mit Hilfe einer Bearbeitungseinrichtung ein Bearbeiten der Bildlinien,
so dass sich das elektronische Bild verändert. Unter Berücksichtigung
aller Bildlinien, die ggf. zuvor unter Umständen nur teilweise bearbeitet
wurden, wird der Bildinhalt des elektronischen Bildes mit Hilfe
einer Recheneinrichtung neu berechnet. Das neu berechnete elektronische
Bild wird anschließend mit
Hilfe einer Darstellungseinrichtung dargestellt, wobei es sich bei
der Darstellungseinrichtung beispielsweise um einen Monitor einer
hierzu verwendeten Bildbearbeitungseinrichtung oder einen Projektor, beispielsweise
Videobeamer, handelt.
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Erfindungsgemäß wird bei
der Bearbeitung der Bildlinien jeweils genau eine Bildlinie gedreht und/oder
verschoben, um die Ausrichtung und/oder Position der jeweiligen
Bildlinie zu verändern.
Bei dem Drehen und/oder Verschieben der einen Bildlinie wird die
Ausrichtung der übrigen
Bildlinien beibehalten. Wenn es sich bei den Bildlinien beispielsweise
um die Bildkanten eines rechteckigen Bildes handelt, werden somit
die beiden Eckpunkte die als Endpunkt die drehende Bildkante begrenzen,
nicht entlang einer Kreisbahn bewegt, sondern in Verlängerung
der an der zu drehenden Bildkante anschließenden Bildkanten. D. h. die
zu drehende Bildkante und die an diese Bildkante anschließenden Bildkanten werden
derart beim Drehen gedehnt bzw. gestaucht, dass sich nur die Ausrichtung
der zu drehenden Bildkante ändert.
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Dadurch,
dass die Ausrichtung der übrigen Bildlinien
beibehalten wird, kann die Bearbeitung des elektronischen Bildes
besonders einfach und intuitiv erfolgen. Für die Keystone-Korrektur eines
auf einer Projektionsfläche
projizierten Bildes reicht es aus, die einzelnen Bildlinien für den Beobachter
in der gewünschten
Ausrichtung nacheinander auszurichten. Beispielsweise werden die
Bildkanten eines rechteckigen elektronischen Bildes, das durch die
Projektion perspektivisch verzerrt wurde, nacheinander waagerecht
bzw. senkrecht ausgerichtet bzw. so lange ausgerichtet, bis sich
zwischen zwei benachbarten Bildkanten rechte Winkel ergeben. Ein
mehrfaches Nachkorrigieren wird dadurch vermieden. Somit ist die
Keystone-Korrektur vereinfacht und kann schneller erfolgen.
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In
einer unabhängigen
Erfindung weisen die Bildlinien des ursprünglichen elektronischen Bildes mehrere
gleichlange Teilstrecken auf, die erfindungsgemäß bei der Bearbeitung der Bildlinien
mit Hilfe der Bearbeitungseinrichtung jeweils unterschiedlich gedehnt
und/oder gestaucht werden. Die erfindungsgemäß unterschiedliche Dehnung/Stauchung
kann insbesondere unabhängig
von anderen Bearbeitungen der Bildlinien erfolgen, d. h. eine Bearbeitung
von jeweils einer Bildlinie ist hierfür nicht zwingend erforderlich.
Die unterschiedliche Dehnung/Stauchung der Teilstrecken kann auch
in Kombination mit Keystone-Korrekturen entsprechend der Trapezverzerrung
oder entsprechend der freien Verschiebung von Eckpunkten erfolgen.
Dadurch ist es möglich,
die perspektivische Verzerrung innerhalb des projizierten Bildes,
die sich auf Grund der unterschiedlich langen Projektionsstrahlen
auf eine Projektionsfläche
ergeben, auszugleichen. Es ist somit möglich, die unterschiedliche
Stauchung bzw. Dehnung der einzelnen Bildelemente des Bildinhaltes
zu korrigieren bzw. bewusst herbeizuführen. Dadurch können insbesondere
auch extreme Schrägstellungen
eines Projektors zu einer Projektionsfläche ermöglicht werden, wodurch es möglich ist,
den Projektor nahezu beliebig zur Projektionsfläche anzuordnen. Dadurch können auch
Bildprojektionen realisiert werden in Räumen mit mehreren ggf. schattenwerfenden
Gegenständen,
da der Projektor an den Gegenständen
vorbei, z. B. steil von oben, angeordnet werden kann. Ferner wird
die Qualität
der Keystone-Korrektur deutlich verbessert.
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Vorzugsweise
wird bei der Dehnung und/oder Stauchung der Teilstrecken die Gesamtlänge der
Bildlinien beibehalten. Dadurch wird innerhalb einer konstant gehaltenen
Bildlinie die Längenverteilung
der einzelnen Teilstrecken mit Hilfe der Bearbeitungseinrichtung
verändert.
Insbesondere wird das Längenverhältnis zweier
benachbarter Teilstrecken für
alle Teilstrecken einer Bildlinie gleich eingestellt. Dadurch wird
die Längenverteilung
der Teilstrecken vergleichmäßigt. Ferner
ergibt sich für
das Dehnen bzw. Stauchen der einzelnen Teilstrecken ein gemeinsamer
Parameter, durch dessen Manipulation mit der Bearbeitungseinrichtung
besonders einfach eine Keystone-Korrektur erreicht werden kann.
Insbesondere bei nicht ebenen Projektionsflächen können die Längenverhältnisse zweier benachbarter Teilstrecken
unterschiedlich eingestellt werden. Beispielsweise bei einer zylindrischen
Projektionsfläche kann
das Längenverhältnis der
Teilstrecken in den äußeren Mantelbereichen
des Zylinders gleich sein und zum Mittelpunkt hin abnehmen bzw.
zunehmen.
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Vorzugsweise
weist die Projektionsfläche Projektionslinien
auf, welche die Form der Projektionsfläche definieren. Bei den Projektionslinien
handelt es sich beispielsweise um die Seitenkanten einer Leinwand
oder Markierungen auf einer ebenen Fläche, die anzeigen, welche Position
und welche Größe das zu
projizierende Bild aufweisen soll. Dadurch ist es möglich, bei
der Bearbeitung der Bildlinien die Bildlinie so lange zu verdrehen
und/oder zu verschieben, bis die Bildlinien relativ zu den Projektionslinien ausgerichtet
sind, wodurch besonders einfach die Keystone-Korrektur erreicht
werden kann. Insbesondere ist es möglich, die Bildkanten eines
zu projizierenden rechteckigen Bildes derart anzuordnen, dass sie
genau über
den Seitenkanten einer Leinwand liegen oder jeweils äquidistant
zu ihnen angeordnet sind.
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Vorzugsweise
werden die Projektionslinien automatisch detektiert, so dass eine
automatische Anpassung des zu projizierenden Bildes an die Projektionsli nien
möglich
ist. Die Detektion erfolgt beispielsweise durch Abstandsmessungen,
um dadurch beispielsweise die Seitenkanten einer Leinwand zu detektieren,
die mit einem bestimmten Abstand zu einem Hintergrund angeordnet
sind. Ferner kann mit Hilfe der Detektionseinrichtung der Kontrast
oder die Helligkeit gemessen werden, so dass beispielsweise farbige
Markierungen, welche die Projektionsfläche begrenzen, festgestellt
werden können.
Ferner ist es möglich,
in der Projektionsfläche
ein Sensorfeld zu integrieren, das beispielsweise mehrere Photoelemente
aufweist, so dass das projizierende Bild und insbesondere die Bildlinien
des projizierten Bildes automatisch ermittelt werden können. Ferner
kann beispielsweise mit Hilfe der Abstandsmessung die Ausrichtung
und/oder die Form der Projektionsfläche in einem dreidimensionalen
Raum ermittelt werden, so dass es möglich ist, diese Information
insbesondere in der Bearbeitungseinrichtung zu verwenden, um eine
automatische Bearbeitung der Bildlinien zu ermöglichen. Dadurch ist es insbesondere
möglich, das
elektronische Bild bereits fertig zu bearbeiten, bevor es das erste
Mal projiziert wird. Insbesondere ist es möglich, Störungen bzw. perspektivische
Verzerrungen durch einen sich bewegenden Projektor und/oder eine
sich bewegenden Projektionsfläche automatisch
auszugleichen.
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Insbesondere
ist die Projektionsfläche
in mehrere Teilflächen
aufgeteilt, deren Form durch mehrere Teilprojektionslinien definiert
sind. Ferner kann das elektronische Bild in mehrere Teilbilder aufgeteilt
sein, deren Form durch mehrere Teilbildlinien definiert ist, wobei
insbesondere jede Teilbildlinie einzeln mit Hilfe der Bearbeitungseinrichtung
bearbeitet werden kann. Dadurch ist es möglich, das elektronische Bild
auch auf Projektionsflächen
zu projizieren, die Ecken, Kanten oder Sprünge aufweisen, da für jeden
Teilbereich eine eigene Keystone-Korrektur ermöglicht wird. Dadurch ist es
beispielsweise möglich, ein
Bild verzerrungsfrei in einer Raumecke zu projizieren. Ferner ist
es möglich,
als Projektionsfläche eine
flatternde Fahne o. ä.
zu verwenden, so dass sich eine Vielzahl künstlerisch ästhetischer Anwendungsmöglichkeiten
ergeben.
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Die
efindungsgemäße Bildbearbeitungseinrichtung,
die insbesondere zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Bildbearbeitungsverfahren
geeignet ist, weist eine Speichereinrichtung zur Speicherung elektronischer
Bilder auf, wobei die elektronischen Bilder mehrere Bildlinien zur
Definition der Form des Bildes und einen mehrere Bildelemente aufweisenden
Bildinhalt aufweisen. Ferner können die
Bildlinien des ursprünglichen
elektronischen Bildes mehrere gleichlange Teilstrecken aufweisen. Ferner
weist die Bildbearbeitungseinrichtung eine Bearbeitungseinrichtung
zur Bearbeitung der Bildlinien auf, wobei bei der Bearbeitung eine
unterschiedliche Dehnungen bzw. Stauchung der Teilstrecken und/oder
die Position und/oder die Ausrichtung jeweils genau einer Bildlinie
erfolgt. Ferner ist eine Recheneinrichtung zur Neu-Berechnung des
Bildinhaltes des elektronischen Bildes unter Berücksichtigung aller Bildlinien
vorgesehen. Ferner weist die Bildbearbeitungseinrichtung eine Darstellungseinrichtung
zur Darstellung des neu berechneten elektronischen Bildes auf.
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Die
erfindungsgemäße Bildbearbeitungseinrichtung
ist vorzugsweise, wie vorstehend an Hand des Bildbearbeitungsverfahrens
beschrieben, weiter ausgebildet. Die Bildbearbeitungseinrichtung
weist somit insbesondere eine Projektionseinrichtung, wie beispielsweise
einen Projektor oder Videobeamer auf, mit dem das neu berechnete
Bild auf eine Projektionsfläche,
insbesondere eine Leinwand, projiziert werden kann. Vorzugsweise
weist die Bildbearbeitungseinrichtung eine Detektionseinrichtung
auf, mit der die Form der Projektionsfläche bzw. die die Form der Projektionsfläche definierende
Projektionslinien detektiert werden kann. Ggf. kann mit Hilfe der
Detektionseinrichtung die relative Ausrichtung und/oder Position
der Projektionseinrichtung gegenüber
der Projektionsfläche
detektiert werden. Ferner kann die Detektionseinrichtung Messeinrichtungen
zur Kontrastmessung und/oder zur Helligkeitsmessung und/oder zur
Abstandsmessung, beispielsweise mit Hilfe eines Laserdistrometers,
aufweisen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung an Hand einer bevorzugten Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht der Projektion eines elektronischen Bildes
auf eine schräg
ausgerichtete Projektionsfläche,
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2 eine
schematische Ansicht der Bearbeitungsmöglichkeiten genau einer Bildlinie
mit Hilfe des erfindungsgemäßen Bildbearbeitungsverfahrens,
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3 eine
schematische Ansicht eines perspektivisch verzerrten Bildes,
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4 eine
schematische Ansicht des perspektivisch verzerrten Bildes auf 3 mit
einer bearbeiten Bildlinie,
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5 eine
schematische Ansicht des perspektivisch verzerrten Bildes aus 3 mit
zwei bearbeiteten Bildlinien,
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6 eine
schematische Ansicht des perspektivisch verzerrten Bildes aus 3 mit
drei bearbeiteten Bildlinien,
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7 eine
schematische Ansicht des perspektivisch verzerrten Bildes auf 3 mit
vier bearbeiteten Bildlinien,
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8 eine
schematische Ansicht des bearbeiteten Bildes aus 7,
das an Projektionslinien der Projektionsfläche ausgerichtet wurde,
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9 eine
schematische Seitenansicht von frontal auf eine Projektionsfläche projizierten
Teilstrecken einer Bildlinie,
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10 eine
schematische Seitenansicht der projizierten Teilstrecken der Bildlinien
auf eine schräg ausgerichtete
Projektionsfläche,
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11 eine
schematische Ansicht von Teilstrecken mit einer gleichmäßigen Längenverteilung,
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12 eine
schematische Draufsicht mehrerer auf Teilflächen projizierter Bildelemente
und
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13 eine
weitere schematische Draufsicht mehrerer auf Teilflächen projizierter
Bildelemente.
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Wenn
ein Projektor 10 ein Bild auf eine schräg ausgerichtete Projektionsfläche 12 projiziert, unterscheidet
sich das virtuelle Bild 14 des zu projizierten Bildes von
dem virtuellen Bild 16 eines projizierten Bildes 18,
wobei der Unterschied durch eine perspektivische Verzerrung des
projizierten Bildes 18 erfolgt ( 1). Damit
das virtuelle Bild 14 des projizierten Bildes 18 mit
dem virtuellen Bild 16 des zu projizierenden Bildes übereinstimmt,
wird das projizierte Bild 18 in Richtung des Pfeils 20 gestaucht,
so dass sich ein korrigiertes virtuelles Bild 22 ergibt,
das mit dem virtuellen Bild 16 des zu projizierenden Bildes übereinstimmt.
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Um
die perspektivische Verzerrung des projizierten Bildes 18 rückgängig zu
machen, wird nach dem erfindungsgemäßen Bildbearbeitungsverfahren genau
eine Bildlinie 24 in Richtung des Pfeils 26 verschoben
(2, linke Seite) und/oder in Richtung eines Pfeils 28 gedreht
(2, rechte Seite). Die Ausrichtung der übrigen Bildlinien 30, 32 wird
beibehalten, d.h. die Bildlinien 30, 32 werden
nicht gedreht. Die Bildlinien 30, die an der verschobenen
bzw. gedrehten Bildlinie 24 angrenzen, werden hierbei in Richtung
der Pfeile 34 gedehnt bzw. gestaucht. Die der bearbeiteten
Bildlinie 24 gegenüberliegende
Bildlinie 32 bleibt unverändert.
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Beispielsweise
bei einem rechtwinkligen Bild, das auf eine schräg im Raum angeordneten Projektionsfläche 12 projiziert
wird, weist das projizierte Bild 18 Bildkanten 36, 38, 40, 42 auf,
die nach der Projektion windschief ausgerichtet sind (3). Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
weist die Projektionsfläche 12 Projektionslinien 44 auf,
welche die für
einen Betrachter optimale Anordndung der Bildkanten 36, 28 , 40 , 42 definiert.
Bei den Projektionslinien 44 handelt es sich beispielsweise
um die Kanten einer Leinwand oder einer durch Markierungen begrenzten
Projektionsfläche 12.
Für den
Ausgleich der perspektivischen Verzerrung des projizierten Bildes 18,
d. h. für
die Keystone-Korrektur,
wird zunächst
die obere Bildkante 36 um einen Drehpunkt 46 in
Richtung eines Pfeils 48 gedreht. Der Drehpunkt 46 befindet
sich vorzugsweise zwischen den Endpunkten 50 der oberen
Bildkante 36. Insbesondere weist der Drehpunkt 46 zu
den Endpunkten 50 den gleichen Abstand auf und liegt vorzugsweise
in der Mitte der Bildkante 36. Erfindungsgemäß wandern
die Endpunkte 50 der oberen Bildkante 36 bei der
Drehung nicht entlang einer Kreisbahn 52, sondern entlang
der Ausrichtung 54, 56 in Richtung der Pfeile 58, 60 der
sich an die Bildkante 36 anschließenden Bildkanten 38, 42.
Dadurch, dass die Bildkanten 38, 42 ihre Ausrichtung
bei der Drehung der Bildkante 36 beibehalten haben, erfolgte
eine Dehnung der Bildkante 38 und eine Stauchung der Bildkante 42 sowie
im dargestellten Ausführungsbeispiel eine
Stauchung der Bildkante 36.
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Die
obere Bildkante 36 wird solange gedreht, bis sie zur oberen
Projektionslinie 44 ausgerichtet ist (4).
Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die obere Bildkante 36 parallel zu der oberen Projektionslinie 44.
Anschließend
wird die linke Bildkante 38 in Richtung eines Pfeils 62 um
einen Drehpunkt 46 gedreht, wodurch die obere Bildkante 36 und
die untere Bildkante 40 in Richtung der Pfeile 64, 66 gedehnt
bzw. gestaucht werden.
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Die
linke Bildkante 38 wird solange gedreht, bis sich zwischen
der oberen Bildkante 36 und der linken Bildkante 38 ein
rechter Winkel ergibt (5). Da die Projektionslinien 44 im
dargestellten Ausführungsbeispiel
ein Rechteck ergeben, ist die linke Bildkante 38 dadurch
ebenfalls parallel zu einer Projektionslinie 44 ausgerichtet.
Da sich während
der Drehung der Bildkante 38 die Länge der Bildkante 38 verändert hat,
hat sich während
der Drehung auch der Drehpunkt 46 entlang der Bildkante 38 verschoben.
Dadurch, dass vorzugsweise immer um den aktuellen Mittelpunkt einer
Bildkante 36, 38, 40, 46 bzw. einer
Bildlinie 24, 30, 32 gedreht wird, ist
die genaue Ausrichtung der einzelnen Bildkanten 36, 38, 40, 42 bzw.
Bildlinien 24, 30, 32 zueinander einfach
und intuitiv möglich.
Nach der Ausrichtung der linken Bildkante 38 wird die untere
Bildkante 40 um den Drehpunkt 46 in Richtung eines
Pfeils 68 gedreht, wodurch die linke Bildkante 38 und
die Rechte Bildkante 42 in Richtung der Pfeile 70, 72 gedehnt
bzw. gestaucht werden.
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Nach
der Ausrichtung der unteren Bildkante 40 wird schließlich die
rechte Bildkante 42 um den Drehpunkt 46 in Richtung
eines Pfeils 74 gedreht, wodurch die untere Bildkante 40 und
die obere Bildkante 36 in Richtung der Pfeile 76, 78 gedehnt
bzw. gestaucht wird (6). Nach der Drehung aller vier Bildkanten 36, 38, 40, 42 ergibt
sich ein rechteckiges projiziertes Bild 18, bei dem ggf.
das Seitenverhältnis der
waagerechten Bildkanten 36, 40 zu den senkrechten
Bildkanten 38, 42 noch eingestellt werden muss
(7). Hierzu werden die Bildkanten 36, 38, 40, 42 verschoben,
bis sie alle äquidistant
zu den Projektionslinien 44 angeordnet sind (8).
Hierzu ist ggf. die Verschiebung einer einzigen Bildkante 36, 38, 40, 42 ausreichend,
da das projizierte Bild 18 auch als Ganzes verschoben bzw.
proportional vergrößert bzw.
verkleinert werden kann.
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Die
Bildlinien 24, 30, 32 weisen mehrere
Teilstrecken d1, d2,
d3, d4 auf, die
jeweils gleich lang sind, wenn das elektronische Bild mit Hilfe
der Projektionseinrichtung 10 frontal auf die Projektionsfläche 12 projiziert
wird (9). Wenn die Projektionsfläche 12 schräg zu der
Projektionseinrichtung 10 angeordnet ist, werden die Teilstrecken
d1, d2, d3, d4 auf Grund der
perspektivischen Verzerrung unterschiedlich gedehnt bzw. gestaucht
(10). Diese unterschiedliche Dehnung bzw. Stauchung
innerhalb des Bildinhaltes kann ausgeglichen werden, indem die Teilstrecken
d1, d2, d3, d4 bereits im
elektronischen Bild zum Ausgleich der perspektivischen Verzerrung
entsprechend ge dehnt und/oder gestaucht werden (11). Hierzu
wird insbesondere die Gesamtlänge
der Bildlinien 24, 30, 32 beibehalten.
Ferner werden die Längenverhältnisse
zweier benachbarter Teilstrecken d1, d2, d3, d4 gleich
eingestellt, so dass sich d1/d2 =
d2/d3 = d3/d4 usw. ergibt.
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Ferner
ist es möglich,
die Projektionsfläche 12 in
mehrere Teilflächen 80 aufzuteilen,
deren Form durch Teilprojektionslinien 86 bestimmt werden (12).
Die Teilflächen 80 weisen
jeweils einen Mittelpunkt 82 auf. Der Abstand der Mittelpunkte 82 zu der
Projektionseinrichtung 10 kann beispielsweise mit einem
Laserdistometer gemessen werden, indem der Laserstrahl spalten-
bzw. zeilenweise die Mittelpunkte 82 der Teilflächen 80 abscannt.
Entsprechend zu den Teilflächen 80 wird
das elektronische Bild in mehrere Teilbilder aufgeteilt, so dass
entsprechend dem Abstand einer einem bestimmten Teilbild zugeordneten
Teilfläche
für jedes
einzelne Teilbild eine eigene Keystone-Korrektur vorgenommen werden kann.
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Es
ist auch möglich,
die Ein- bzw. Ausbeulung einer bestimmten Teilfläche 84 zu messen,
indem beispielsweise die Abstände
von vier benachbarten Teilflächen 80 gemessen
werden, die eine Ebene definieren. Auf Grundlage dieser Ebene ergibt sich
ein rechnerischer Abstand für
die bestimmte Teilfläche 84.
Das Ausmaß,
in dem der rechnerisch ermittelte Abstand von dem gemessenen Abstand
abweicht, ist ein Maß für die Ein-
bzw. Ausbeulung der bestimmten Teilfläche 84. Vorzugsweise
kann die Ein- oder Ausbeulung der Projektionsfläche 12 dadurch berücksichtigt
werden, dass die Bildlinie 24, 30, 32 mit
Hilfe der Bearbeitungseinrichtung gekrümmt werden.
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Ferner
ist es möglich,
die Ausrichtung einer bestimmten Teilfläche 84 dadurch zu
bestimmen, dass der Abstand der Mittelpunkte 82 der bestimmten Teilfläche 84 im
Raum und zwei benachbarter Teilflächen 80 ermittelt
werden ( 13). Um Ungenauigkeiten auszugleichen,
ist es auch möglich,
mit Hilfe der gemessenen Mittelpunkte 82 mehrere sich ggf. überlappende
Ebenen zu be rechnen, um eine ggf. äußerst unregelmäßige Projektionsfläche 12 ermitteln
zu können.