DE102004039133A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Umspritzung eines Kunststoff-Spritzgussteiles - Google Patents
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Abstract
Dargestellt und beschrieben sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Umspritzung eines Kunststoff-Spritzgussteiles. DOLLAR A Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Innenabstützung von hohlen Kunststoff-Spritzgussteilen im Zusammenhang mit der Umspritzung zu schaffen, womit auf einfache und zuverlässige Weise die Beschädigung der zu umspritzenden Teile verhindert werden kann. DOLLAR A Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich daraus, dass vor dem Umspritzen eine lose, aus festem Material gebildete Füllung in einen Innenraum des Spritzgussteiles eingefüllt wird, welches während des Umspritzens wenigstens den Teilbereich abstützt, dass nach dem Umspritzen das Füllmaterial lediglich durch Einwirkung der Schwerkraft aus dem Spritzgussbauteil entfernt wird und dass die Einrichtung zur Abstützung des zu umspritzenden Bereiches aus einer losen, aus festem Material bestehenden Füllung gebildet wird.
Description
- Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Umspritzen mindestens eines Teilbereiches zumindest eines Kunststoff-Spritzgussteiles mit wenigstens einem Hohlraum, wobei das mindestens eine Öffnung aufweisende Spritzgussteil während des Umspritzens zumindest in einem Teilbereich an der Innenumfangsfläche abgestützt wird.
- Beim Umspritzen von Kunststoff-Spritzgussteilen besteht grundsätzlich das Problem, dass diese aufgrund der hohen Spritzdrücke kollabieren können. Aus dem druckschriftlich nicht bekannten Stand der Technik ist es in diesem Zusammenhang bekannt, zur Innenabstützung derartiger Kunststoff-Spritzgussteile kegelförmige Teile durch Öffnungen in die Hohlräume einzufahren, wobei die Einspritzstellen innenseitig auch durch ausfahrbare Schrägschieber gestützt werden können. Der technische Aufwand einer derartigen Innenabstützung ist jedoch sehr groß.
- Darüber hinaus ist mit diesem Verfahren bzw. mit dieser Vorrichtung nur eine partielle Abstützung des zu umspritzenden Teiles möglich.
- Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein neues Verfahren zur Innenabstützung von hohlen Kunststoff-Spritzgussteilen bei der Umspritzung zu schaffen, mit der auf einfache und zuverlässige Weise die Beschädigung des zu umspritzenden Teiles verhindert werden kann.
- Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruchs 1, insbesondere den Merkmalen des Kennzeichenteils, wonach vor dem Umspritzen eine lose, aus festem Material gebildete Füllung in einen Innenraum des Spritzgussteiles eingefüllt wird, welche während des Umspritzens wenigstens den Teilbereich abstützt und dass nach dem Umspritzen das Füllmaterial lediglich durch Einwirkung der Schwerkraft aus dem Kunststoff-Spritzgussbauteil entfernt wird.
- Das erfindungsgemäße Verfahren weist zunächst den grundsätzlichen Vorteil auf, dass die aus festen Materialien gebildete Füllung sehr schnell in das zu umspritzende Teil gefüllt und auch wieder entfernt werden kann. Zugleich entsteht nach vollständiger Füllung des zu umspritzenden Teils ein quasi massives Bauteil, auf welches beim Umspritzen von außen erheblich höhere Drücke ausübbar sind, wobei trotzdem Schäden am zu umspritzenden Teil zuverlässig verhindert werden können.
- Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden in die Hohlräume des Spritzgussteils als Füllmaterial Stahlkugeln mit einem an die Innenmaße des Hohlraumes angepassten Durchmesser eingefüllt. Vorzugsweise wird ein Durchmesser von 6 mm gewählt. Hierbei ergibt sich zum einen eine definierte punktuelle, gleichmäßig über das gesamte hohle Spritzgussteil verteilte Abstützung im Bereich der Kontaktpunkte der Stahlkugeln mit der Innenumfangsfläche des zu umspritzenden Teiles. Zum anderen ist durch einfache Schwerkrafteinwirkung das Einfüllen und nach dem Umspritzen ein rückstandsloses Entfernen der Füllung ohne eine Notwendigkeit der Reinigung des Hohlraumes möglich, da die verwendeten Stahlkugeln abriebfrei eingefüllt und entfernt werden können.
- Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren weist der Hohlraum des Spritzgussteils eine obere und untere Öffnung auf, wobei die untere Öffnung durch ein Verschlusselement verschlossen wird, durch die obere Öffnung das Füllmaterial eingebracht wird, nach dem Umspritzen die untere Öffnung wieder geöffnet wird und das Füllmaterial durch Einwirkung der Schwerkraft aus dem Spritzgussteil entfernt wird.
- Bei einem weiteren erfindungsgemäßen Verfahren wird ebenfalls vor dem Umspritzen in die obere Öffnung ein Verschlusselement so weit eingeführt, bis dass es zumindest teilweise am Füllmaterial anliegt. Durch dieses zweite, obere Verschlusselement kann darüber hinaus auf vorteilhafte Weise noch eine Kraft auf das Füllmaterial ausgeübt werden und somit beispielsweise auch die Füllung vergleichmäßigt werden.
- Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Umspritzen mindestens eines Teilbereiches zumindest eines Kunststoff-Spritzgussteils mit mindestens einem Hohlraum und mindestens einer Öffnung, die eine Einrichtung zur Abstützung mindestens des zu umspritzenden Teilbereiches des Kunststoff-Spritzgussteils an der Innenumfangsfläche aufweist.
- Ausgehend von dem oben genannten Stand der Technik sowie der oben genannten Aufgabe besteht die Lösung der Aufgabe in den Merkmalen des Anspruchs 7, insbesondere den Merkmalen des Kennzeichenteils, wonach die Einrichtung zur Abstützung des zu umspritzenden Bereiches aus einer losen, aus festem Material bestehenden Füllung gebildet wird.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den grundsätzlichen Vorteil, dass mit ihr auf technisch sehr einfache Weise eine weitgehende Abstützung des zu umspritzenden Teiles erreicht werden kann.
- Vorzugsweise wird die Einrichtung zur Abstützung des zu umspritzenden Bereiches aus einem Füllmaterial aus Stahlkugeln mit einem an die Innenmaße des Hohlraumes angepassten Durchmesser gebildet. Hierbei ergibt sich in definierten Abständen im Bereich der Kontaktfläche der Kugeln mit der Innenumfangsfläche eine allseitige Abstützung des zu umspritzenden Teiles.
- Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Es zeigen:
-
1 die perspektivische Darstellung eines Ansaugverteilers und -
2 bis6 Schnittdarstellungen des Ansaugverteilers gemäß1 mit unterschiedlichem Stahlkugel-Füllungsgrad. - In den Zeichnungen ist ein Ansaugverteiler insgesamt mit der Bezugsziffer
10 bezeichnet. - Der Ansaugverteiler
10 ist in perspektivischer Darstellung in1 zu erkennen. Der Ansaugverteiler10 weist zum nicht dargestellten Motor hin ein Unterteil11 auf, an dem drei Rohrstutzen12 einstückig stoffschlüssig angeordnet sind, die jeweils einen Anschraubflansch13 aufweisen. Zwischen dem Unterteil11 und dem Deckelteil14 ist ein umlaufender Verbindungsbereich15 , in dem die vorgenannten Teile miteinander steckverbunden sind. Das Deckelteil14 weist darüber hinaus eine Luftansaugöffnung16 auf. - Zum Zwecke der gasdichten Verbindung von Unterteil
11 und Deckelteil14 des Ansaugverteilers10 müssen die beiden vorgenannten Teile11 und14 in ein Spritzgusswerkzeug eingelegt werden, wobei dann die Erstellung einer nicht dargestellten gürtelartigen Umspritzung im Verbindungsbereich15 erfolgt. Da dabei große Kräfte auf den Verbindungsbereich15 einwirken, ist in den2 bis6 ein Verfahren zur Innenabstützung des Ansaugverteilers10 im Schnitt dargestellt. - In der
2 erkennt man eine erste Schnittdarstellung des Ansaugverteilers10 , bei der eine zum Motorblock weisende Öffnung16 (ohne umgebenden Flansch) nach oben zeigt. Oberhalb dieser Öffnung16 ist ein Einfülltrichter17 einschließlich Verschlussstopfen18 dargestellt. Im Einfülltrichter17 erkennt man – durch den Verschlussstopfen18 blockiert – zahlreiche, vorzugsweise mit 6 mm Durchmesser versehene Stahlkugeln19 . - Des Weiteren ist im unteren Bereich der Schnittdarstellung nahe der Luftansaugöffnung
16 ein Verschlusselement E vorhanden, welches aus einem Stützkern20 und einem Druckbolzen21 gebildet wird. - Das Verschlusselement E einerseits sowie der Einfülltrichter
17 , der Verschlussstopfen18 und die Stahlkugeln19 bilden zusammen eine Einrichtung zur Abstützung A des zu umspritzenden Ansaugverteilers10 . - Bei dem nächsten, in der
3 dargestellten Verfahrensschritt erkennt man, dass das Verschlusselement E mit dem Stützkern20 und dem Druckbolzen21 nun in der Luftansaugöffnung16 angeordnet ist. Darüber hinaus hat der Verschlussstopfen18 den Einfülltrichter17 teilweise freigegeben und die Stahlkugeln19 laufen in einen Hohlraum22 des Ansaugverteilers10 . - In der
4 – wie auch in der5 – erkennt man, dass nach und nach durch nachlaufende Stahlkugeln19 der gesamte Hohlraum22 des Ansaugverteilers10 gefüllt wird. - Nach vollständiger Füllung wird letztlich gemäß
6 dann der Verschlussstopfen18 so weit in den Hohlraum22 eingefahren, bis er eng an den Stahlkugeln19 anliegt. Damit ist eine vollständige, punktuelle Abstützung einer Innenumfangsfläche U des zu umspritzenden Bereiches erreicht und es besteht nunmehr auf nicht dargestellte Weise die Möglichkeit, im Verbindungsbereich15 zwischen Unterteil11 und Deckel14 die gewünschte Umspritzung zur gasdichten Verbindung beider Teile11 und14 zu erstellen. - Obwohl bei diesem Umspritzungsvorgang große Kräfte auf den Ansaugverteiler
10 einwirken, kann dieser jedoch aufgrund der allseitigen, gleichmäßig punktuellen Abstützung der Innenumfangsfläche U nicht beschädigt werden. Nach der Herstellung des Umspritzungsbereiches15 kann letztlich der Druckbolzen einschließlich des Stützkerns20 /21 entfernt werden, wodurch die Stahlkugeln19 rückstandsfrei aus dem Ansaugverteiler10 herauslaufen.
Claims (14)
- Verfahren zum Umspritzen mindestens eines Teilbereiches zumindest eines Kunststoff-Spritzgussteiles mit wenigstens einem Hohlraum, wobei das mindestens eine Öffnung aufweisende Kunststoff-Spritzgussteil während des Umspritzens zumindest in einem Teilbereich an der Innenumfangsfläche abgestützt wird, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Umspritzen eine lose, aus festem Material gebildete Füllung (
19 ) in einen Innenraum des Kunststoff-Spritzgussteiles (10 ) eingefüllt wird, welches während des Umspritzens wenigstens den Teilbereich abstützt und dass nach dem Umspritzen das Füllmaterial (19 ) lediglich durch Einwirkung der Schwerkraft aus dem Kunststoff-Spritzgussteil (10 ) entfernt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den Hohlraum (
22 ) des Kunststoff-Spritzgussteiles (10 ) als Füllmaterial Stahlkugeln (19 ) mit einem an die Innenmaße des Hohlraumes (22 ) anpassten Durchmesser eingefüllt werden. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Stahlkugeln (
19 ) vorzugsweise 6 mm beträgt. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (
22 ) des Kunststoff-Spritzgussteiles (10 ) eine obere und eine untere Öffnung aufweist, dass die untere Öffnung durch ein Verschlusselement (E) verschlossen wird, dass durch die obere Öffnung das Füllmaterial (19 ) eingebracht wird, dass nach dem Umspritzen die untere Öffnung wieder geöffnet wird und das Füllmaterial (19 ) durch Einwirkung der Schwerkraft aus dem Kunststoff-Spritzgussteil (10 ) entfernt wird. - Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Umspritzen in die obere Öffnung ebenfalls ein Verschlusselement (E) soweit eingeführt wird, bis das es zumindest teilweise am Füllmaterial (
19 ) anliegt. - Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (E) eine Kraft auf das Füllmaterial (
19 ) ausübt. - Vorrichtung zum Umspritzen mindestens eines Teilbereiches zumindest eines Kunststoff-Spritzgussteiles mit wenigsten einem Hohlraum und mindestens einer Öffnung, die eine Einrichtung zur Abstützung wenigstens des zu umspritzenden Teilbereiches des Kunststoff-Spritzgussteiles an der Innenumfangsfläche aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Abstützung (A) des zu umspritzenden Bereiches aus einer losen, aus festem Material bestehenden Füllung gebildet wird.
- Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial aus Stahlkugeln (
19 ) mit einem an die Innenmaße des Hohlraumes (22 ) angepassten Durchmesser gebildet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Abstützung (A) mindestens ein Verschlusselement (E) aufweist.
- Vorrichtung nach Anspruch 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (E) aus einem Druckbolzen (
21 ) und einem Stützkern (20 ) gebildet wird. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Abstützung (A) für ein Kunststoff-Spritzgussteil (
10 ) mit einer unteren und oberen Öffnung ein der unteren Öffnung zugeordnetes Verschlusselement (E) und einen der oberen Öffnung zugeordneten Einfülltrichter (17 ) aufweist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Abstützung (A) einen zusätzlichen Verschlussstopfen (
18 ) für die obere Öffnung aufweist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Verschlussstopfen (
18 ) konusförmig ausgebildet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Verschlussstopfen (
18 ) eine Kraft auf das Füllmaterial (19 ) ausübt.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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ID=35745400
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE200410039133 Ceased DE102004039133A1 (de) | 2004-08-11 | 2004-08-11 | Verfahren und Vorrichtung zur Umspritzung eines Kunststoff-Spritzgussteiles |
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Country | Link |
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DE (1) | DE102004039133A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH370566A (de) * | 1959-05-19 | 1963-07-15 | Ciba Geigy | Form zur Herstellung von Gegenständen, insbesondere aus Kunststoffen |
DE4318305C2 (de) * | 1992-06-10 | 1996-11-21 | Fuji Heavy Ind Ltd | Kunststoff-Hohlbauteil und Verfahren zu dessen Herstellung |
DE10153314A1 (de) * | 2000-10-31 | 2002-07-25 | G P Daikyo Corp | Harz-Ansaugkrümmer und Verfahren zu dessen Herstellung |
-
2004
- 2004-08-11 DE DE200410039133 patent/DE102004039133A1/de not_active Ceased
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